38. Freiheit vom Status finden
Ich bin 2019 Gemeindeoberhaupt geworden. Ich habe die Dinge auf meine Art gemacht, war unverantwortlich in meiner Pflicht, und ich habe nicht die richtigen Leute mit den richtigen Aufgaben betraut, was sich auf das Gemeindeleben auswirkte. Ich war von Gewissensbissen erfüllt. Deshalb habe ich mir vorgenommen, die Gemeindearbeit gut in den Griff zu bekommen. Damals gab es zwei Gruppenleiterpositionen, die neu besetzt werden sollten, aber ich konnte niemanden finden, der geeignet war, sie zu füllen. Ich war voller Sorge und dachte: „Wenn ich niemanden finde, der für diese Posten geeignet ist, wird mein Oberhaupt sagen, dass ich nicht in der Lage bin, praktische Arbeit zu leisten. Was ist, wenn ich am Ende ausgetauscht werde?“ Ich zerbrach mir den Kopf und dachte dann an Schwester Zhang: Sie war von gutem Kaliber und erfüllte ihre Pflicht. Sie wäre toll als Gruppenleiterin. Bei diesem Gedanken stieß ich einen Seufzer der Erleichterung aus. Ich hatte das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der diese Stelle ausfüllt, und dass meine Arbeit mit der richtigen Person an der richtigen Stelle nun leichter werden würde.
Genau in diesem Moment rief mich jedoch Schwester Li, Leiterin einer anderen Gemeinde, an und sagte, ihre Gemeinde habe einen großen Zustrom von Neubekehrten, aber nicht genügend Leute, um sie zu versorgen. Sie wollte mit mir über die Möglichkeit sprechen, Schwester Zhang in ihre Gemeinde zu entsenden, damit sie sich um die Betreuung der Neubekehrten kümmert. Ich war völlig gegen diese Idee. „Was ist mit unserer Gemeinde?“, dachte ich. „Was sollen wir dann tun, wenn Schwester Zhang anderswo eingesetzt wird? Wenn keine Gruppenleiterin finde und ich diese Arbeit nicht in den Griff bekomme, könnte ich am Ende ersetzt werden!“ Als sie bemerkte, dass ich nichts sagte, sagte Schwester Li: „Die meisten Menschen in ihrer Gemeinde sind langjährige Gläubige und sind in ihrem Glauben verwurzelt. Wenn Schwester Zhang versetzt wird, kannst du immer noch jemand anderen ausbilden. Deine Arbeit wird nicht zu sehr beeinträchtigt werden.“ Ich wollte das wirklich nicht hören und sträubte mich sehr dagegen. Ich dachte: „Du machst es dir leicht, als ob es so einfach wäre, jemanden auszubilden!“ Ich wusste, dass die Gemeinde von Schwester Li Hilfe brauchte, aber ich unterlag der Kontrolle meiner verderblichen Veranlagung. Egal, was sie sagte, ich weigerte mich, ihr zu geben, was sie wollte. Ich gab ihr auch die Schuld und dachte, sie sei egoistisch und denke nur an ihre eigene Gemeinde. Als Schwester Li sah, wie sehr ich mich gegen diese Idee sträubte, hörte sie auf, darauf zu bestehen. Nach dem Anruf fühlte ich mich sehr nervös und ich beschloss für mich selbst, dass ich nicht nachgeben würde, dass ich Schwester Zhang nicht aufgeben würde, egal wer darum bittet. Am nächsten Tag kam meine Vorgesetzte, um mit mir über dieses Thema zu sprechen. Ich wies immer wieder darauf hin, dass es unserer Gemeinde an Leuten mangelt und welche Schwierigkeiten wir haben. Ich redete und redete über unsere Schwierigkeiten, damit die Vorgesetzte kein Bein mehr auf die Erde bekam. Schließlich gab es nichts, was sie noch sagen konnte, und sie bestand nicht weiter auf dem Thema. Ich habe mich darüber gefreut: Ich könnte Schwester Zhang behalten. An diesem Abend traf ich mich mit einigen Diakonen, um die Beförderung von Schwester Zhang zu besprechen. Ich versäumte es jedoch, die Schwierigkeiten zu erwähnen, mit denen Schwester Li in ihrer Gemeinde konfrontiert war, oder dass unsere eigene Leiterin gekommen war, um die Versetzung von Schwester Zhang zu erbitten. Weil ich ihnen nicht alles erzählt hatte, was passiert war, stimmten sie alle zu, dass Schwester Zhang Gruppenleiterin wird. Gerade als ich mit mir selbst zufrieden war, kam unsere Vorgesetzte zu einem Überraschungsbesuch, um mit mir und meiner Arbeitskollegin zu sprechen. Es war beschlossen worden, dass Schwester Zhang je nach den Erfordernissen der Arbeit neu versetzt werden sollte. Als ich sah, dass alle damit einverstanden waren, konnte ich nicht widersprechen, aber ich war wirklich nicht glücklich darüber. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand den rechten Arm abgeschnitten. In den nächsten Tagen wurde ich richtig wütend, als mir diese ganze Angelegenheit in den Sinn kam. Ich hatte auch keine große Lust, meinen Dienst zu tun. Ich lag nachts im Bett, wälzte mich hin und her und konnte kein Auge zutun. Die Sache ging mir immer wieder durch den Kopf. Schließlich sprach ich ein Gebet zu Gott: „Lieber Gott, ich war nicht bereit, Schwester Zhang gehen zu lassen, nur um meine eigene Position zu schützen. Ich kann es einfach nicht loslassen. Lieber Gott, bitte leite mich und führe mich durch diese Situation. Bitte gib mir die Kraft, mich von mir selbst zu lösen und mich selbst ein wenig kennen zu lernen.“
Nachdem ich dieses Gebet gesprochen hatte, las ich dies in Gottes Worten: „Wenn du inmitten der Disposition Satans lebst, bist du oft geneigt, die Wahrheit nicht zu praktizieren, die Wahrheit zu verraten, selbstsüchtig und niederträchtig zu sein; du wahrst nur dein Image, deinen Namen und Status und deine Interessen. Immer nur für dich selbst zu leben, bringt dir großen Schmerz. Du hast so viele egoistische Verlangen, Verstrickungen, Fesseln, Bedenken und Ärgernisse“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Lebenseintritt beginnt mit der Ausführung der Pflicht). „Grausame Menschheit! Die Intrigen und Machenschaften, sich gegenseitig Dinge entreißen und sich gegenseitig ausplündern, das Gerangel um Ruhm und Profit, das gegenseitige Abschlachten – wann wird es je enden? Trotz der Hunderttausende von Worten, die Gott gesprochen hat, ist niemand zur Besinnung gekommen. Die Menschen handeln zum Wohle ihrer Familien, ihrer Söhne und Töchter, für ihre Karrieren, ihre Zukunftsperspektiven, ihre Stellung, ihre Prahlerei und ihr Geld, um ihrer Nahrung, Kleidung und um des Fleisches willen. Doch ist da irgendjemand, dessen Handlungen wirklich Gott gelten? Selbst unter denjenigen, die in Gottes Interesse handeln, gibt es nur wenige, die Gott kennen. Wie viele Menschen handeln nicht aus eigenem Interesse? Wie viele unterdrücken andere nicht oder grenzen diese nicht aus, um ihre eigene Stellung zu schützen?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Frevler werden gewiss bestraft). Gottes Worte durchdrangen mein Herz. Gott offenbarte die Hässlichkeit der Verdorbenheit der Menschheit durch Satan, die Kämpfe der Menschen um Ruhm und Reichtum. Das war genau mein Zustand. Ich dachte darüber nach, was ich in dieser Sache mit Schwester Zhang enthüllt hatte. Um meine Position als Leiterin zu schützen, hatte ich die Arbeit des Hauses Gottes als Ganzes außer Acht gelassen, hatte Angst, dass, wenn wir Schwester Zhang verlieren würden, die Arbeit unserer Gemeinde beeinträchtigt würde und ich meine Position als Leiterin verlieren würde. Deshalb hatte ich mir, als die Vorgesetzte kam, um nach Schwester Zhang zu fragen, alle möglichen Gründe ausgedacht, um abzulehnen. Ich hatte das Sagen und übernahm die Führung bei der Einteilung von Schwester Zhangs Aufgaben. Ich versuchte, Schwester Li und meine Vorgesetzte auszutricksen und intrigierte, um die Diakone hinters Licht zu führen. Ich habe mir viel Mühe gegeben und mir den Kopf zerbrochen, um meinen eigenen Ruhm und Status zu schützen. Wie egoistisch, verachtenswert und hinterlistig ich war! Das ließ mich an wilde Tiere aus dem Tierreich denken. Sie kämpfen und töten sich gegenseitig um Territorium und Nahrung, und die Stärksten gehen als Sieger hervor. Und dann war da noch ich: Indem ich um die Kontrolle über Menschen kämpfte und versuchte, meine Position zu schützen, wurde ich zu einer wilden Bestie, völlig ohne Menschlichkeit. Mir wurde klar, wie furchtbar mein Verhalten gewesen war. Obwohl es so aussah, als würde ich eine Last tragen und über die Arbeit unserer Gemeinde nachdenken, war das, worüber ich wirklich tief in mir nachdachte, meine eigene Position. Genau so, wie es die Worte Gottes offenbaren: „Wie viele Menschen handeln nicht aus eigenem Interesse? Wie viele unterdrücken andere nicht oder grenzen diese nicht aus, um ihre eigene Stellung zu schützen?“ Von Anfang bis Ende hatte ich versucht, Schwester Zhang zu kontrollieren, ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich hatte gedacht, dass sie ein Mitglied unserer Gemeinde ist und dass wir ein Mitspracherecht bei ihren Pflichten haben sollten. Ich musste das Sagen haben und niemand durfte sich einmischen. Ich sah, wie arrogant ich gewesen war. Ich hatte schlicht und einfach meine Menschlichkeit und meinen Verstand verloren! In diesem Moment dachte ich daran, wie ich religiösen Menschen das Evangelium gepredigt hatte. Die Pastoren erlebten, dass viele Mitglieder ihrer Gemeinden das Werk Gottes der letzten Tage annahmen und dass ihre Positionen unhaltbar wurden. Sie taten alles, was sie konnten, um die Menschen davon abzuhalten, den wahren Weg zu erforschen. Sie griffen nicht nur diejenigen an, die das Evangelium verbreiteten, sondern beanspruchten sogar schamlos Gläubige als ihre eigene Herde, und dass niemand sie wegnehmen würde. Da wurde mir klar, dass sich mein Verhalten im Wesentlichen nicht vom Verhalten dieser Pastoren unterschied. Damit ich meine Position und meinen Lebensunterhalt behalten konnte, wollte ich die Brüder und Schwestern unter meiner Kontrolle halten und ich würde nicht zulassen, dass Gottes Haus sie anderswo einsetzt. Ich hatte versucht, Gottes Schafe an mich zu reißen und mich mit Gott über diese Menschen zu stellen! Bei diesem Gadanken bekam ich Angst. Zitternd vor Angst trat ich vor Gott und betete: „Lieber Gott, ich habe etwas falsch gemacht. Ich habe Dir widerstanden und ich möchte zu Dir umkehren.“
Nicht lange danach arrangierte Gott wieder einmal eine Situation, um mich zu prüfen. Eine Leiterin einer anderen Gemeinde schickte eine Nachricht mit der dringenden Bitte um jemanden, der die Bearbeitung von Dokumenten übernehmen könnte. Sie hatte gehört, dass Schwester Chen in unserer Gemeinde gut darin war und die Verantwortung für ihre Aufgabe übernahm. Deshalb wollte sie fragen, ob Schwester Chen diese Position übernehmen konnte. Ich wusste ganz genau, dass Schwester Chen perfekt dafür geeignet wäre, aber sie war auch eine Evangelistin in unserer Gemeinde, und darin war sie auch großartig. Was würde passieren, wenn Schwester Chen versetzt würde und unsere Evangeliumsarbeit darunter leiden würde? Was wäre, wenn sich meine Leiterin am Ende mit mir befassen und ich als unfähig zur praktischen Arbeit abgestempelt werden würde? Vielleicht könnte ich nicht einmal meine Position behalten. Ich beschloss, dass es besser wäre, wenn sie einfach jemand anderen fänden. Deshalb habe ich es absichtlich versäumt, auf die Nachricht dieser Leiterin zu antworten. Dann fiel es mir plötzlich ein: „Ich war vorher nicht bereit, Schwester Zhang abzugeben, um meine eigene Position zu schützen. Diesmal kann ich nicht so abweisend sein.“ Aber ich fühlte mich immer noch sehr schmerzerfüllt und zwiespältig. Ich dachte: „Warum bin ich immer so ablehnend, wenn jemand versetzt werden muss? Ich bin immer in Sorge, dass unsere Arbeit beeinträchtigt wird und ich meine Position verliere. Wie kann ich mich von den Fesseln und Zwängen von Ruhm und Status befreien?“ Ich sprach dann ein stilles Gebet zu Gott, um Ihn zu bitten, mich zu führen und mich dazu zu bringen, die Essenz meines Strebens nach Status zu verstehen, und um mir zu helfen, meinem Fleisch zu entsagen und die Wahrheit zu praktizieren.
Während meiner Andachten las ich diese Passage aus Gottes Worten: „Das Wesen des Verhaltens von Antichristen besteht darin, ständig verschiedene Mittel und Methoden anzuwenden, um ihren Ehrgeiz und ihre Wünsche zu befriedigen, Menschen zu täuschen und in ihren Bann zu ziehen und einen hohen Status zu erlangen, damit die Leute ihnen folgen und sie verehren. Es ist möglich, dass sie in der Tiefe ihres Herzens nicht absichtlich mit Gott um die Menschheit wetteifern, aber eines ist sicher: Selbst wenn sie nicht mit Gott um die Menschen wetteifern, wünschen sie sich dennoch Ansehen und Macht unter ihnen. Selbst wenn der Tag kommt, an dem sie erkennen, dass sie mit Gott um Status wetteifern, und sie sich ein wenig zügeln, wenden sie immer noch verschiedene Methoden an, um nach Status und Prestige zu streben; in ihrem Herzen sind sie sich darüber im Klaren, dass sie sich legitimen Status sichern werden, indem sie die Anerkennung und Bewunderung einiger Leute gewinnen. Kurz gesagt, obwohl alles, was Antichristen tun, dem Anschein nach eine treue Erfüllung ihrer Pflichten beinhaltet, ist die Konsequenz hiervon, Menschen zu überlisten, sie dazu zu bringen, dass sie sie anbeten und ihnen folgen – und in diesem Fall bedeutet eine derartige Pflichterfüllung, dass sie sich selbst verherrlichen und bezeugen. Ihr Bestreben, Menschen zu kontrollieren – und innerhalb der Kirche Status und Macht zu erlangen – wird sich niemals ändern. Hierbei handelt es sich um einen ausgemachten Antichristen. Ganz gleich, was Gott sagt oder tut, und ganz gleich, was Er von den Menschen verlangt, Antichristen tun weder das, was sie tun sollten, noch erfüllen sie ihre Pflichten in einer Weise, die Seinen Worten und Forderungen entspricht, oder geben gar, nachdem sie etwas von der Wahrheit verstehen, ihr Streben nach Macht und Status auf. Zu keinem Augenblick sind ihr Ehrgeiz und ihre Wünsche nicht präsent, sie nehmen weiterhin ihre Herzen ein und kontrollieren ihr ganzes Wesen, lenken ihr Verhalten und ihre Gedanken und bestimmen den Weg, den sie gehen. Dies ist ein authentischer Antichrist. Welche Dinge legt ein Antichrist vor allem an den Tag? Manche Leute sagen: ‚Antichristen wetteifern mit Gott, um Menschen für sich zu gewinnen, und sie erkennen Gott nicht an.‘ Es ist nicht so, dass sie Gott nicht anerkennen; in ihrem Herzen erkennen sie seine Existenz an und glauben wirklich daran. Sie sind gewillt, Ihm zu folgen und wollen nach der Wahrheit streben, aber sie können sich einfach nicht zurückhalten, und so können sie böse Dinge tun. Auch wenn sich Vieles, was sie sagen, gut anhört, wird sich eines nie ändern: Ihr Ehrgeiz und ihr Wunsch nach Macht und Status werden sich nie ändern, noch werden sie ihr Streben nach Macht und Status aufgeben, wenn sie scheitern oder einen Rückschlag erleiden, oder weil Gott sie ins Abseits stellt oder sich von ihnen abgewendet hat. Das ist die Natur der Antichristen. Wie sehr ein Mensch auch gelitten hat, wie viel von der Wahrheit er auch verstanden hat, in wie viele Realitäten der Wahrheit er auch eingetreten ist und wie viel Gotteskenntnis er auch besitzt, über diese äußeren Phänomene und Manifestationen hinaus wird er niemals seinen Ehrgeiz und sein Streben nach Status und Macht zügeln oder aufgeben, und eben dies bestimmt seine Natur und sein Wesen. Es ist absolut nicht falsch, dass Gott solche Menschen als Antichristen bezeichnet; diese Bezeichnung wurde durch ihre Natur und ihr Wesen selbst bestimmt“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 5. Sie führen die Menschen in die Irre, ziehen sie auf ihre Seite, bedrohen und kontrollieren sie). Gott offenbarte das Wesen und die Eigenschaften von Antichristen, die sich nach Macht und Status sehnen und diese Dinge als Grund für ihr Leben hernehmen. Die Wurzel und Motivation für jede ihrer Handlungen ist der Wunsch nach Ruhm, Reichtum und Status, so sehr, dass sie sogar Gottes Schafe als ihre eigenen ansehen, sich Gott widersetzen und sich absolut weigern, Buße zu tun, bis sie schließlich entlarvt und beseitigt werden. Ich begann mich zu fürchten, als ich über Gottes Worte nachdachte. Ich schätzte meinen Status sehr. Beim ersten Mal hatte ich mich geweigert, Schwester Zhang versetzen zu lassen, um meine Position zu schützen. Diesmal war ich nicht bereit, jemanden um meiner eigenen Position willen wieder gehen zu lassen. Ich dachte nur an meinen Status und nahm keinerlei Rücksicht auf den Willen Gottes. Noch viel weniger dachte ich über die Arbeit von Gottes Haus nach. Ich war entschlossen, meine Position zu behalten, auch auf Kosten der Arbeit von Gottes Haus, und war sogar fähig, um meines eigenen Status willen mit Gott um Menschen zu wetteifern. Wo war meine Ehrfurcht vor Gott? Ich glaubte nicht an Gott. Ich hatte meinen Glauben auf Status und Macht gesetzt. Und war das nicht die Natur eines Antichristen? Ich wusste genau, dass Schwester Chen gut im Bearbeiten von Dokumenten war und dass ihr diese Art von Arbeit Spaß machte. Aber um meine eigene Position zu schützen, hatte ich sie weder nach ihrer Meinung gefragt noch ihr eine geeignete, ihren Stärken entsprechende Aufgabe zugewiesen. Aber stattdessen hatte ich sie wie ihr Herr behandelt und mich geweigert, sie ihre Pflicht in einer anderen Gemeinde tun zu lassen. Ich behandelte die Kirche wie mein eigenes Territorium, und niemand könnte ohne mein Einverständnis versetzt werden. Habe ich nicht versucht, die Menschen in einen Käfig zu sperren und zu kontrollieren, genau wie ein Antichrist? Ich habe versucht, die Brüder und Schwestern mit Kaliber und Stärken in meiner Gemeinde zu halten, um meine Position zu festigen. Ich behandelte sie, als wären sie mein Eigentum und herrschte über sie. Ich wollte, dass noch mehr Menschen für meine eigene Position schuften müssen. Gott hat diesen Ehrgeiz von mir wirklich verabscheut und ich habe es verdient, verflucht zu werden! Ich sah, dass sich meine Ansichten über das Streben in all den Jahren des Glaubens an Gott nicht geändert hatten, dass ich fest an Ruhm und Status gebunden war und dass ich den Weg der Antichristen ging. Da kam mir ein Antichrist in den Sinn, den ich schon kannte. Er hatte immer nach Ruhm und Status gestrebt und, sobald er Leiter wurde, versuchte er, seine Position zu festigen, indem er Menschen unter seiner Kontrolle hielt, und er versuchte, seinen eigenen unabhängigen Machtbereich zu etablieren. Er hat die Wahrheit überhaupt nicht akzeptiert und sich wie ein Diktator verhalten. Er verursachte schwere Störungen in der Arbeit des Hauses Gottes, und am Ende wurde er entlarvt und ausgeschlossen. Ich erkannte, dass das Streben nach Ruhm und Status der Weg der Antichristen ist, der in die Hölle hinabführen würde! Gott arrangierte Situationen, um mich immer wieder zu entlarven, damit ich meine eigene satanische Natur erkennen und sehen würde, dass ich auf dem falschen Weg war, damit ich rechtzeitig umkehren würde. Diese Situationen waren mein Urteil, aber noch mehr als das waren sie Gottes große Liebe und Rettung! Als ich über die mühsamen Anstrengungen nachdachte, die Gott unternommen hatte, begann ich mich zu fügen und spürte in solchen Situationen keinen derartigen Widerwillen mehr. Ich spürte, dass alles, was Gott arrangierte, genau das war, was ich brauchte. Ich wollte wirklich Buße tun, und diese Situationen mit einem unterwürfigen Herzen erleben.
Später sah ich mir ein Video an, in dem zwei Passagen aus Gottes Worten vorgelesen wurden. „Was eine Pflicht ist? Eine Pflicht ist nicht deine eigene Tätigkeit, nicht dein eigener Beruf oder deine eigene Arbeit; sie ist Gottes Werk. Gottes Werk erfordert dein Mitwirken, was deine Pflicht entstehen lässt. Der Teil von Gottes Werk, an dem der Mensch mitwirken muss, ist seine Pflicht. Die Pflicht ist ein Teil von Gottes Werk – es geht nicht um deinen Beruf, nicht um deine häuslichen Belange oder deine Privatangelegenheiten. Ob deine Pflicht darin besteht, dich mit externen oder internen Angelegenheiten zu befassen, ob dazu mentale oder körperliche Arbeit gehört, das ist die Pflicht, die du ausführen solltest, es ist das Werk der Kirche, es ist ein Teil von Gottes Führungsplan und es ist der Auftrag, den Gott dir gegeben hat. Es ist nicht deine Privatangelegenheit“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur wenn man nach den Prinzipien der Wahrheit sucht, kann man seine Pflicht gut ausüben). „Egal, welche Pflicht du erhältst: Du solltest sie so ausführen, wie Gott es verlangt. Zum Beispiel: Wenn du als Leiter einer Gemeinde ausgewählt wirst, besteht deine Pflicht darin, die Arbeit eines Gemeindeleiters auszuführen. Und was solltest du tun, sobald du diese Aufgabe als deine Pflicht angenommen hast? Zuerst musst du erkennen, dass nur die Erfüllung deiner Arbeit als Leiter die Ausführung deiner Pflicht ist. Du dienst nicht als irgendein Beamter in der externen Welt; wenn du Leiter wirst und dich dann selbst als einen Beamten betrachtest, bist du auf dem falschen Weg. Aber wenn du sagst: ‚Jetzt, da ich Gemeindeleiter geworden bin, darf ich nicht herablassend sein. Ich muss mich unter alle anderen stellen und sie über mich stellen und als wichtiger als mich selbst betrachten‘, dann ist auch diese Denkweise falsch; wenn du die Wahrheit nicht verstehst, wird dir jegliche Form von Vortäuschung nichts bringen. Nur ein korrektes Verständnis deiner Pflicht wird den Anforderungen gerecht. Zunächst einmal musst du die Bedeutung der Arbeit eines Gemeindeleiters zu schätzen wissen: Eine Gemeinde kann mehrere Dutzend Mitglieder haben, und du musst überlegen, wie du diese Menschen vor Gott führen kannst, wie du es den meisten von ihnen ermöglichen kannst, die Wahrheit zu verstehen und in die Wahrheitsrealität einzutreten. Du musst auch mehr Zeit darauf verwenden, diejenigen zu bewässern und zu unterstützen, die negativ und schwach sind, damit sie aufhören, negativ und schwach zu sein, und in der Lage sind, ihre Pflicht auszuführen. Außerdem musst du all jene, die fähig sind, ihre Pflicht auszuführen, darin führen, die Wahrheit zu verstehen und in die Realität einzutreten, laut den Grundsätzen zu handeln und ihre Pflicht gut und somit wirkungsvoller auszuführen. Es gibt bestimmte Menschen, die schon mehrere Jahre an Gott glauben, aber eine ziemlich böse Menschlichkeit haben und immer wieder die Arbeit der Kirche stören und unterbrechen – diese Menschen sollten nach Bedarf zurechtgestutzt werden; diejenigen, die sich hartnäckig weigern, Buße zu tun, sollten entfernt werden. Man sollte mit ihnen laut den Grundsätzen verfahren und angemessene Vorkehrungen treffen. Und da gibt es noch eine Sache, die von größter Wichtigkeit ist: Einige Leute in der Gemeinde besitzen eine relativ gute Menschlichkeit und ein gewisses Kaliber und sind fähig, einen bestimmten Aspekt der Arbeit zu übernehmen; all diese Menschen müssen ohne Verzögerung gefördert werden, und zwar so bald wie möglich. Sie werden eine Ausbildung benötigen, um Kompetenz zu erlangen, und wenn sie nie geschult werden, werden sie keine Aufgabe gut erledigen können. … Jeder sollte seine individuelle Aufgabe erfüllen und entsprechend seinen Fähigkeiten beitragen. Die Einteilung für die Ausführung der Pflichten sollte entsprechend den Gaben, Talenten, dem Kaliber und dem Alter eines jeden Einzelnen gemacht werden sowie entsprechend der Zeit, die diese Person schon an Gott glaubt. Dieser Ansatz muss auf die unterschiedlichen Arten von Menschen abgestimmt sein, sodass sie ihre Pflichten im Haus Gottes ausführen und ihre Funktion bestmöglich entfalten können“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Gottes Worte haben mir gezeigt, dass eine Pflicht nicht das eigene persönliche Unterfangen ist. Unsere Pflicht kommt von Gott, und wir sollten sie so erfüllen, wie Er es verlangt. Menschen zu schulen ist etwas, was Gott von Leitern verlangt. Gott hat alle Arten von fähigen Menschen für Sein Werk vorbereitet, und als Gemeindeleiterin muss ich meine Aufgabe in Übereinstimmung mit Seinen Anforderungen und Prinzipien erfüllen. Wenn ich jemanden mit Talent finde, muss ich ihn ausbilden und empfehlen, damit jeder an der richtigen Stelle seine Stärken voll ausspielen kann, seine Pflicht erfüllt und seine jeweilige Funktion erfüllt, um das Werk des Evangeliums besser zu verbreiten. Nur dies entspricht dem Willen Gottes, und es ist auch das, was die Brüder und Schwestern tun wollen. Nachdem ich Gottes Willen verstanden hatte, schickte ich eine Nachricht an die Leiterin der anderen Gemeinde, in der ich bestätigte, dass ich Schwester Chen versetzen würde. Ich fühlte mich in meinem Herzen wohler, als ich begann, auf diese Weise zu praktizieren. Ich sah dann Gottes Segen. Zu meiner großen Überraschung verdreifachte sich im November desselben Jahres die Zahl der Bekehrten, die wir durch unsere Evangeliumsarbeit gewinnen konnten, gegenüber dem Vormonat. Ich wusste, dass dies durch Gottes Wirken erreicht wurde, und ich konnte nicht aufhören, Ihm zu danken und Ihn zu loben!
Früher habe ich nie Abscheu für die Verdorbenheiten des Wetteiferns um Ruhm und Gewinn oder dem Streben nach Ruhm und Status empfunden. Ich dachte, da jeder von Satan verdorben worden war, müssten wir alle die gleiche Disposition haben, und dass es nicht etwas war, das in ein paar Tagen geändert werden konnte. Das hielt mich davon ab, die Wahrheit zu suchen, um das Problem zu lösen. Indem ich das Gericht und die Züchtigung von Gottes Worten erfuhr, kam ich endlich zur Einsicht, was es bedeutet, diese Dinge zu verfolgen. Ich erkannte, dass man sich Gott widersetzt, wenn man solche Dinge verfolgt, und ich begann mich aus tiefstem Herzen zu hassen. Ich wurde bereit, der Wahrheit nachzugehen, Buße zu tun und mich zu ändern. Es ist alles Gottes Werk zu verdanken, dass ich jetzt in der Lage bin, meinem Fleisch zu entsagen und die Wahrheit in die Tat umzusetzen. Dank sei dem Allmächtigen Gott!