3. Gottes Gericht hat mich errettet

Von Flavien, Benin

Im September 2019 akzeptierte ich das Wirken des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen. In Besprechungen wurde ich für die Führung der Gemeinschaft, meine schnelle Auffassungsgabe und mein gutes Kaliber gelobt. Später wurde ich zum Gruppenleiter ernannt. Kurze Zeit darauf wurde ich zum Evangeliumsdiakon gewählt. Danach erledigte ich meine Aufgaben aktiver als zuvor. Ich begann, das Evangelium zu predigen und Besprechungen abzuhalten. Meinen Brüdern und Schwestern gefiel, wie ich die Gemeinschaft führte, und die Kirchenleitung lobte mich für meine gute Arbeit. Dies machte mich sehr glücklich und ich spürte, dass mein Kaliber tatsächlich sehr gut war. Um mehr Bewunderung zu bekommen, las ich mehr von Gottes Wort und schaute viele Filme des Hauses Gottes sowie Videoskripte zu Gottes Wort. Doch damals war ich zufrieden, mit meinem begrenzten buchstäblichen Verständnis anzugeben. Ich konzentrierte mich nicht auf das Streben nach Gottes Willen. In Besprechungen führte ich den gemeinschaftlichen Austausch so umfassend ich konnte, sodass die anderen dachten, ich würde mehr verstehen. Ich hielt auch Gemeinschaft hinsichtlich Dinge, die ich nicht gut verstand. So dachten die anderen, dass ich alles wüsste. Außerdem gab ich vor, sehr stark zu sein, sodass die Kirchenleitung in ihrem Herzen einen guten Eindruck von mir hatte. Anfangs hatte ich zum Beispiel Auffassungen über das Wirken Gottes. Jedoch glaubte ich, dass die Kirchenleitung bestimmt denken würde, dass ich die Wahrheit nicht verstand, wenn ich jemandem davon erzählen würde. Deshalb verheimlichte ich absichtlich meine Auffassungen vor der Kirchenleitung. Es war, als würde ich eine Maske tragen. Das Ich, das andere sahen, war eine Illusion.

Ein paar Monate später wurde ich zum Kirchenleiter ernannt. Diesmal war ich für das Evangeliumswerk verantwortlich. Für diese Arbeit brauchte man Kaliber, Urteilsvermögen und Belastbarkeit. Ich glaubte, dass niemand außer mir in der Kirche diese Qualifikationen hatte und ich von Gott für diese Pflicht bestimmt worden war. Durch die wiederholten Beförderungen fühlte ich mich so, als wäre ich anders als die anderen: der Eifrigste beim Streben nach der Wahrheit, jemand, der von Gott geliebt und bevorzugt wurde. Gott hofft immer, dass wir uns ändern können, und hat nie aufgegeben, uns Errettung anzubieten. Wie ein Wächter am Tor des Hauses Gottes zu sein. Und dass ich entscheiden konnte, wer das Haus Gottes betreten durfte und wer nicht. Langsam wurde ich immer arroganter. Ich spürte, dass ich meinen Brüdern und Schwestern überlegen war, Befehle erteilen konnte und sie auf mich hören mussten. Bei der Kirchenarbeit wollte ich immer alleine entscheiden und das letzte Wort haben. Denn ich hatte die für die Arbeit benötigten Kompetenzen, beherrschte die Grundsätze und musste nicht die Ansichten oder Ratschläge von anderen akzeptieren. Ich schaute auf meine Brüder und Schwestern herab. Es gab eine Gruppenleiterin mit mittelmäßigem Kaliber. Und ich wollte Sie austauschen, ohne ihre Leistung zu berücksichtigen. Außerdem hielt ich meine Brüder und Schwestern für meine Untergebenen. Und ich glaubte, mit ihnen umgehen zu können, wie es mir gefiel. Bei einer Besprechung zum Beispiel teilten meine Brüder und Schwestern mit, wie sie das Evangelium predigten. Ich fand, sie machten es nicht richtig, und schimpfte sofort mit ihnen. Zudem sagte ich ihnen, was sie stattdessen tun sollten. Eine Schwester hatte bezüglich ihrer Aufgaben ihre eigene Methode. Aber meiner Meinung nach machte sie es falsch. Deshalb bin ich ohne gemeinschaftlichen Austausch über Grundsätze hart mit ihr umgegangen. Später sagte diese Schwester zu mir, dass sie nicht mit mir zusammenarbeiten möchte. Daraufhin fragte unsere Leitung bei einer Besprechung, ob jemand Hilfe brauchte. Diese Schwester meldete mein Problem direkt der Leitung und sagte, dass ich überhaupt keinen gemeinschaftlichen Austausch über die Wahrheit gehalten habe und dass mein Umgang mit Menschen immer sehr streng war. Weitere Brüder und Schwestern berichteten, dass mein Umgang mit Menschen rücksichtslos war, und entlarvten mein arrogantes Verhalten mit dem Wort Gottes.

Tatsächlich hatten einige Brüder und Schwestern mir gegenüber das Problem meines arroganten Verhaltens bereits erwähnt. Manche hielten mich für zu streng, wenn ich nach der Arbeit der anderen fragte, und schickten mir Nachrichten mit folgendem Inhalt: „Bruder, es war nicht gut, so zu sprechen. Wegen dir werden sich deine Brüder und Schwestern schlecht fühlen.“ Andere sagten: „Du redest immer herablassend mit anderen. Du stellst dich nie auf eine Stufe mit deinen Brüdern und Schwestern. Deshalb wollen manche nicht mit dir reden und andere fühlen sich so angegriffen, dass sie diese Pflicht nicht mehr haben wollen.“ Nach wiederholten Zurechtweisungen von ihnen und Auseinandersetzungen mit ihnen war mein Stolz angeknackst. Ich dachte immer, dass ich jemand bin, den Gott liebt und bevorzugt. Doch zu sehen, wie meine Brüder und Schwestern mich bloßstellten und ablehnten, ließ mich sehr schlecht fühlen. Ohne mein gutes Image und Ansehen spürte ich keine Motivation, meine Pflicht zu erfüllen. Jeden Tag ging ich nur nach Schema F vor, verschickte Mitteilungen, erledigte keine tiefergehenden Arbeiten und hielt auch nicht die Pflichten meiner Brüder und Schwestern weiter im Auge. Ich konzentrierte mich auch nicht darauf, ihre Probleme zu lösen. Mir war es vollkommen egal, was sie brauchten.

Später erkannte eine Schwester, dass mein Gemütszustand falsch war. Also schickte sie mir eine Passage aus dem Wort Gottes. Gott sagt: „Seitdem Satan die Menschheit verdorben hat, hat die Natur der Menschen begonnen, zu verkommen, und die Menschen haben allmählich die Vernunft verloren, die normale Menschen besitzen. Jetzt agieren sie nicht mehr als menschliche Wesen in der Stellung des Menschen, sondern sind von wilden Bestrebungen erfüllt. Sie sind über die Stellung des Menschen hinausgegangen – und doch sehnen sie sich immer noch danach, noch höher zu kommen. Was ist mit diesem ‚höher‘ gemeint? Sie wollen Gott übersteigen, die Himmel übersteigen und alles andere übersteigen. Was ist die eigentliche Ursache dafür, dass Menschen solche Dispositionen offenbaren? Letzten Endes ist die Natur des Menschen überaus arrogant. Die meisten Menschen verstehen die Bedeutung des Wortes ‚Arroganz‘. Es handelt sich um einen abschätzigen Begriff. Wenn jemand Arroganz zeigt, denken andere, er sei kein guter Mensch. Immer wenn jemand unglaublich arrogant ist, gehen andere stets davon aus, dass er ein böser Mensch ist. Niemand will mit diesem Begriff behaftet sein. Doch in Wirklichkeit ist jeder arrogant, und alle verdorbenen Menschen weisen dieses Wesen auf. Manche Leute sagen: ‚Ich bin kein bisschen arrogant. Ich wollte niemals der Erzengel sein, noch habe ich Gott jemals übertreffen wollen oder alles andere übertreffen wollen. Ich bin schon immer jemand gewesen, der besonders sittsam und pflichtbewusst ist.‘ Nicht unbedingt; diese Worte sind falsch. Sobald die Menschen in Natur und Wesen arrogant geworden sind, können sie sich oft gegen Gott auflehnen und sich Ihm widersetzen, Seine Worte nicht beachten, Auffassungen über Ihn hervorbringen, Dinge tun, die Ihn verraten, und Dinge, die sie selbst erhöhen und bezeugen. Du sagst, du seist nicht arrogant, doch angenommen, man gäbe dir eine Kirche und ließe sie dich leiten; angenommen, Ich würde dich nicht zurechtstutzen, und niemand in Gottes Haus würde dich kritisieren oder dir helfen: Nachdem du sie eine Zeitlang geleitet hättest, würdest du dir Menschen zu Füßen bringen und sie dazu bewegen, dir zu gehorchen, sogar bis zu dem Punkt, dass sie dich bewundern und verehren. Und weshalb würdest du das tun? Dies würde durch deine Natur bestimmt werden; es wäre nichts weiter als eine natürliche Offenbarung. Du brauchst dies nicht von anderen zu lernen, noch besteht irgendeine Notwendigkeit, dass sie es dir beibringen. Es ist nicht nötig, dass andere dich anweisen oder dich zwingen, dies zu tun; ein solcher Umstand fällt dir auf natürliche Weise zu. Bei allem, was du tust, geht es darum, Menschen dazu zu bringen, dich zu verherrlichen, dich zu preisen, dich zu verehren, dir zu gehorchen und bei allem auf dich zu hören. Dich als Leiter zuzulassen, führt diese Situation auf natürliche Weise herbei, und es kann nicht geändert werden. Und wie entsteht diese Situation? Sie ist durch die arrogante Natur des Menschen bedingt. Die Manifestation von Arroganz ist, gegen Gott zu rebellieren und sich Ihm zu widersetzen. Wenn Menschen arrogant, eingebildet und selbstgerecht sind, neigen sie dazu, ihre eigenen unabhängigen Königreiche zu errichten und Angelegenheiten so zu erledigen, wie sie wollen. Außerdem bringen sie andere auf ihre Seite und ziehen sie in ihre Umklammerung. Dass Menschen zu derart arroganten Handlungen imstande sind, beweist ganz einfach, dass das Wesen ihrer arroganten Natur das von Satan ist. Es ist das des Erzengels. Wenn ihre Arroganz und Eingebildetheit einen bestimmten Grad erreichen, dann haben sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr für Gott, und Gott wird ins Abseits gestellt. Dann wollen sie Gott sein, Menschen dazu bringen, ihnen zu gehorchen, und sie werden zum Erzengel. Wenn du eine solche satanische arrogante Natur hast, dann wird Gott keinen Platz in deinem Herzen haben. Selbst wenn du an Gott glaubst, wird Gott dich nicht mehr anerkennen, Er wird dich als bösen Menschen betrachten, und Er wird dich ausmustern(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Eine überhebliche Natur ist die Wurzel des menschlichen Widerstands gegen Gott). Nach dem Lesen des Wortes Gottes dachte ich über mein bisheriges Verhalten nach. Seit Beginn meines Glaubens haben mich meine Brüder und Schwestern ermutigt. Sie sagten, ich hätte gutes Kaliber und führte die Gemeinschaft gut. Auch wurde ich mehrmals befördert. Daher fühlte ich mich als etwas Besonderes und Besseres als die Menschen um mich herum. Aufgrund meiner arroganten Natur dachte ich immer, dass ich jemand bin, den Gott liebt und bevorzugt. Ich hielt mich für überragend und den anderen überlegen. Also nutzte ich meine Position, um andere zu beschimpfen und zu nötigen. Ich versuchte sogar, meine Brüder und Schwestern zu kontrollieren und sie dazu zu bringen, auf mich zu hören. Ich hatte mich genau wie der Erzengel verhalten! Ich hatte eine zu hohe Meinung von mir selbst. Nachdem mein Verhalten offengelegt wurde und man sich mit mir befasst hatte, realisierte ich, dass ich nicht so perfekt war, wie ich dachte. Stattdessen war ich besonders arrogant und verdorben. Ich nahm an, dass ich anderen weit überlegen war und Gott mich bevorzugte. Doch das war reine Einbildung.

Ein paar Tage später las ich eine andere Passage im Wort Gottes, in dem Antichristen entlarvt und analysiert wurden. Gott sagt: „Antichristen werden für ihren Status und um ihren Ehrgeiz zu befriedigen, für ihr Ziel, die Kirche zu kontrollieren und Gott zu sein, jeden Preis zahlen. Häufig arbeiten sie bis spät in die Nacht und wachen im Morgengrauen auf, üben ihre Predigten in den frühen Morgenstunden ein, und das alles, um sich mit der Glaubenslehre zu rüsten, die sie brauchen, um hochtrabende Predigten zu halten. Jeden Tag denken sie darüber nach, welche Worte Gottes sie benutzen können, um ihre hochtrabenden Predigten zu halten, welche Worte Bewunderung und Lob unter den Auserwählten erwecken werden, und dann lernen sie diese Worte auswendig. Danach überlegen sie, wie sie diese Worte so interpretieren können, dass es ihre Brillanz und ihren Einblick beweist, mit der ganzen Anstrengung eines Studenten, der um einen Platz an der Hochschule wetteifert. Wenn jemand eine gute Predigt hält oder eine, die ein wenig Erhellung bietet, oder eine, die etwas an Theorie liefert, dann trägt ein Antichrist dies zusammen und schreibt es um und macht daraus seine eigene Predigt. Für einen Antichristen ist keine Mühe zu groß. Welches Motiv und welche Absicht stecken folglich hinter ihrer Mühe? Es geht darum, imstande zu sein, Gottes Worte zu predigen, sie deutlich und mit Leichtigkeit sagen zu können, in der Lage zu sein, sie fließend zu beherrschen, damit andere sehen können, dass der Antichrist spiritueller ist als sie, Gottes Worte mehr schätzt, Gott mehr liebt. So kann ein Antichrist die Bewunderung und Verehrung einiger Menschen in seiner Umgebung gewinnen. Ein Antichrist ist der Meinung, dass diese Sache die Mühe wert ist und dass sich jede Anstrengung, jeder Preis oder jede Mühsal dafür lohnt(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 10 (Teil 7)). „Das Wesen des Verhaltens von Antichristen besteht darin, ständig verschiedene Mittel und Methoden anzuwenden, um ihren Ehrgeiz und ihre Wünsche zu befriedigen, Menschen zu täuschen und in ihren Bann zu ziehen und einen hohen Status zu erlangen, damit die Leute ihnen folgen und sie verehren. Es ist möglich, dass sie in der Tiefe ihres Herzens nicht absichtlich mit Gott um die Menschheit wetteifern, aber eines ist sicher: Selbst wenn sie nicht mit Gott um die Menschen wetteifern, wünschen sie sich dennoch Ansehen und Macht unter ihnen. Selbst wenn der Tag kommt, an dem sie erkennen, dass sie mit Gott um Status wetteifern, und sie sich ein wenig zügeln, wenden sie immer noch verschiedene Methoden an, um nach Status und Prestige zu streben; in ihrem Herzen sind sie sich darüber im Klaren, dass sie sich legitimen Status sichern werden, indem sie die Anerkennung und Bewunderung einiger Leute gewinnen. Kurz gesagt, obwohl alles, was Antichristen tun, dem Anschein nach eine treue Erfüllung ihrer Pflichten beinhaltet, ist die Konsequenz hiervon, Menschen zu überlisten, sie dazu zu bringen, dass sie sie anbeten und ihnen folgen – und in diesem Fall bedeutet eine derartige Pflichterfüllung, dass sie sich selbst verherrlichen und bezeugen. Ihr Bestreben, Menschen zu kontrollieren – und innerhalb der Kirche Status und Macht zu erlangen – wird sich niemals ändern. Hierbei handelt es sich um einen ausgemachten Antichristen(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 5. Sie führen die Menschen in die Irre, ziehen sie auf ihre Seite, bedrohen und kontrollieren sie). Gott sagt, dass Antichristen – um andere dazu zu bringen, sie zu lobpreisen und anzubeten – durch äußeres Leiden eine Illusion schaffen, um die Menschen zu täuschen. Ich realisierte dann, dass diese Beschreibung auf mich zutraf. Ich strebte stets nach Ruhm und Ansehen. Mein ganzes Handeln folgte dem Ziel, bewundert zu werden. Ich verbrachte sehr viel Zeit mit dem Lesen von Gottes Wort und schlief manchmal erst spät in der Nacht ein. Meine Absicht war es, mehr Glaubenslehren zu verstehen, sodass ich vor anderen angeben konnte. Ich erkannte, dass ich einige der im Wort Gottes offenbarten Merkmale von Antichristen hatte. Ich glaubte, dass Gott mich verurteilt hatte, und ich war ziemlich ängstlich. Doch damals traute ich mich nicht, meinen Brüdern und Schwestern meinen wahren Zustand mitzuteilen. Denn ich fürchtete, als ein Antichrist angesehen und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Zu dieser Zeit wurde eine Antichristin in der Kirche entdeckt und ausgeschlossen. Nach außen hin schien sie sich für Gott einzusetzen und für den gemeinschaftlichen Austausch nach Gottes Wort zu streben. Sie selbst jedoch hielt sich nicht an das Wort Gottes. Wenn etwas entgegen ihren Auffassungen verlief, verbreitete sie Negativität. Sie leugnete sogar Gottes Wirken in den letzten Tagen und störte jene, die den wahren Weg ergründeten. Ich erkannte, dass ich ihr in manchen Punkten stark ähnelte. Zum Beispiel fand ich für den gemeinschaftlichen Austausch immer das Wort Gottes, aber befolgte es selbst nicht. Bei Schwierigkeiten verließ ich mich auf meinen eigenen Geist und mein Kaliber. Ich konzentrierte mich jedoch nicht darauf, nach Gottes Willen zu streben oder die Wahrheit zu praktizieren. Ich sah, dass meine eigenen Ausprägungen denen dieser Antichristin ähnelten und andere im Wort Gottes offenbarten Merkmale auch auf mich zutrafen. Deshalb fürchtete ich mich sogar noch mehr, ein Antichrist zu werden. Während dieser Zeit versuchte ich bestmöglich, meine Angst vor allen zu verbergen. Doch ich war total unglücklich und es fühlte sich an, als wäre ich zum Tode verurteilt worden. Allmählich wurden meine Abwehrhaltung und mein Misstrauen immer stärker. Ich spürte, dass meine Natur verdorben war, ich meine Brüder und Schwestern einfach täuschen und kontrollieren konnte und ich früher oder später wie ein Antichrist das Wirken im Haus Gottes behindern würde. Darüber nachzudenken machte mich noch ängstlicher. Damals konnte ich weder einen Unterschied zwischen der Disposition und dem Wesen eines Antichristen erkennen noch verstand ich, was Gottes Wille in dieser Situation war. Ich dachte, ich würde von Gott beseitigt werden, genau wie ein Antichrist. Ich hatte auch keine Hoffnung auf Segnung. Also begann ich, mich zu beklagen: „Ich ignorierte die Einwände meiner Familie, um meine Pflicht zu erfüllen. Ich habe sogar meine Zukunft aufgegeben und meine Heimatstadt verlassen, um das Evangelium an neuen Orten zu verbreiten. Ich habe einen so hohen Preis bezahlt, aber ich komme trotzdem in die Hölle, um bestraft zu werden. Wenn ich gewusst hätte, dass es so enden würde, hätte ich mich nicht so sehr angestrengt. Dann hätte ich wenigstens etwas körperliches Wohlbefinden genossen.“ Zu dieser Zeit dachte ich nur an mein Ziel und achtete nicht darauf, nach Gottes Willen zu streben. So nahm ich mich immer in Acht vor Gott und missverstand Ihn. Schließlich gab ich die Leitungsposition auf. Ich war der Meinung, würde ich weiterhin diese wichtige Pflicht erfüllen, würde ich bestimmt ausgeschlossen werden. Ich war auch nicht mehr offen gegenüber anderen. Denn ich fürchtete, dass sie mich kritisieren und hart mit mir umgehen würden, nachdem sie mein wahres Gesicht gesehen hatten. Ich arbeitete im Rahmen meiner Aufgabe auch nicht mit anderen zusammen. Mein Verhältnis zu allen wurde sehr distanziert. Später nutzte ich die Ausrede, wieder in meine Heimat zu gehen, um das Evangelium zu predigen, und kehrte zu meiner ungläubigen Familie zurück. Angesichts der Verfolgung und Verurteilung durch meine Familie wurde mein Zustand noch negativer. Obwohl ich weiterhin an Besprechungen teilnahm, tat ich nur noch das Nötigste. Ich war sehr schwach und spürte, dass ich am Ende meines Glaubens war. Also entschied ich mich, das Haus Gottes zu verlassen.

Nachdem ich die Kirche verlassen hatte, fühlte sich mein Herz leer an. Ich schloss mich in meinem Zimmer ein und versteckte mich vor der Welt. Obwohl meine Familie mich nicht mehr verfolgte und ich mich körperlich recht wohl fühlte, verspürte ich nichts als Furcht und große Schuld. Ich hatte Angst, von Gott bestraft zu werden, weil ich Ihn verraten hatte. Ich hatte Angst vor der Hölle und vor dem Tod. Also überlegte ich mir, wie ich meine Angst lindern könnte. Ich las eine Menge sozialwissenschaftlicher Bücher, in der Hoffnung, darin etwas zu finden, das meine Seele tröstet. Aber es war nutzlos. Nichts konnte meine innere Pein lindern. Es schien, als könnte ich nur passiv auf den Tod warten. Später habe ich zu Gott gebetet und Ihn gebeten, mich aus meiner misslichen Lage herauszuführen. Ich hörte mir Hymnen an und las das Wort Gottes. Das war der Moment, in dem Gottes Wort mein Herz erweckte. Ich lese im Wort Gottes: Gott sagt: „Manche Menschen haben die Disposition eines Antichristen und offenbaren häufig bestimmte verdorbene Dispositionen, wobei sie aber gleichzeitig über sich reflektieren und sich erkennen und auch imstande sind, die Wahrheit zu akzeptieren und zu praktizieren, und nach einer Weile kann man an ihnen eine Veränderung sehen. Sie können möglicherweise errettet werden(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 4. Sie erhöhen und bezeugen sich selbst). „Es gibt jene, in denen, wenn sie Gottes Worte lesen, häufig Auffassungen und Missverständnisse entstehen, weil Gott die verdorbenen Zustände der Menschen aufdeckt und Dinge sagt, mit denen Er Menschen verurteilt. Sie werden negativ und schwach, denken, dass Gottes Worte an sie gerichtet waren, dass Gott sie aufgibt und sie nicht retten wird. Sie werden so negativ, dass sie in Tränen ausbrechen und Gott nicht mehr folgen wollen. Hier liegt tatsächlich ein Missverständnis über Gott vor. Wenn du die Bedeutung der Worte Gottes nicht verstehst, solltest du nicht versuchen, Gott einzuschränken. Du weißt nicht, welche Art von Person Gott aufgibt oder unter welchen Umständen Er Menschen aufgibt oder unter welchen Umständen Er Menschen ins Abseits stellt; all dem liegen Prinzipien und Zusammenhänge zugrunde. Wenn du keinen umfassenden Einblick in diese umfangreichen Belange hast, wirst du sehr zu Überempfindlichkeit neigen, und du wirst dich selbst wegen eines Wortes von Gott einschränken. Ist das nicht problematisch? Was ist der Hauptaspekt, den Gott an den Menschen verurteilt, wenn Er sie richtet? Was Gott richtet und bloßlegt, sind verdorbene Dispositionen und verdorbene Wesenszüge der Menschen, Er verurteilt ihre Dispositionen Satans und ihre Natur Satans, Er verurteilt die verschiedenen Ausprägungen und Verhaltensweisen ihres Aufbegehrens und Widerstandes gegen Gott, Er verurteilt sie dafür, dass sie unfähig sind, sich Gott zu fügen, dafür, dass sie sich immer gegen Gott stellen, und dafür, dass sie immer ihre eigenen Beweggründe und Ziele haben – aber solch eine Verurteilung bedeutet nicht, dass Gott Menschen mit Dispositionen Satans aufgegeben hat. Wenn dir das nicht klar ist, dann fehlt dir die Fähigkeit zu verstehen, wodurch du ein wenig wie die geisteskranken Menschen bist, allem gegenüber immer misstrauisch bist und Gott falsch verstehst. Solche Menschen sind ohne wahren Glauben, wie also könnten sie Gott bis ganz ans Ende folgen? Du hörst eine einzelne verurteilende Aussage von Gott und denkst, dass die Menschen, wenn sie von Gott verurteilt worden sind, von Gott aufgegeben worden sind und nicht mehr gerettet werden, und deshalb wirst du negativ und gibst dich der Verzweiflung hin. Das heißt, Gott falsch zu verstehen. Tatsächlich hat Gott die Menschen nicht aufgegeben. Sie haben Gott falsch verstanden und sich selbst aufgegeben. Nichts ist kritischer, als wenn Menschen sich selbst aufgeben, so wie sich die Worte des Alten Testaments erfüllt haben: ‚Die Narren werden an ihrer Torheit sterben‘ (Sprueche 10,21). Kein Verhalten ist dümmer, als wenn Menschen sich selbst der Verzweiflung hingeben. Manchmal liest du Gottes Worte, in denen die Menschen scheinbar beschrieben werden; tatsächlich beschreiben sie niemanden, sondern bringen Gottes Absichten und Seine Meinungen zum Ausdruck. Es sind Worte der Wahrheit und des Prinzips, sie beschreiben niemanden. Die Worte, die Gott in Zeiten von Wut oder Zorn von sich gibt, stellen ebenfalls Gottes Disposition dar, diese Worte sind die Wahrheit und zählen außerdem zu den Grundsätzen. Das müssen die Menschen verstehen. Gott sagt das, weil Er die Menschen die Wahrheit verstehen lassen will, sie die Grundsätze verstehen lassen will; es geht keineswegs darum, jemanden einzuschränken. Das hat nichts mit dem endgültigen Bestimmungsort und Lohn der Menschen zu tun, geschweige denn geht es um ihre ultimative Bestrafung. Es sind nur Worte, die gesagt werden, um die Menschen zu richten und zurechtzustutzen, sie sind das Ergebnis dessen, dass Gott auf die Menschen wütend ist, weil sie Seinen Erwartungen nicht gerecht werden, und Er sagt sie, damit die Menschen aufwachen, um sie daran zu erinnern, und es sind Worte, die vom Herzen Gottes kommen. Und dennoch scheitern einige Menschen und verlassen Gott wegen einer einzigen richtenden Aussage von Gott. Solche Menschen wissen nicht, was gut für sie ist, sie sind immun gegen Vernunft und akzeptieren die Wahrheit überhaupt nicht. … Es gibt Zeiten, in denen Gott die Menschen meidet, und Zeiten, in denen Er sie eine Zeitlang zur Seite legt, damit sie über sich nachdenken können, aber Gott hat sie nicht verlassen; Er gibt ihnen die Gelegenheit, Buße zu tun. Gott verlässt nur böse Menschen, die viele böse Taten begehen, Ungläubige und Antichristen wirklich. Manche Menschen sagen: ‚Ich fühle mich ohne das Wirken des Heiligen Geistes und seit langem bin ich ohne die Erleuchtung des Heiligen Geistes gewesen. Hat Gott mich verlassen?‘ Das ist eine falsche Annahme. Hier gibt es auch ein Problem mit der Disposition: Menschen sind viel zu emotional, sie folgen immer ihrer eigenen Argumentation, sind immer eigenwillig und bar jeder Rationalität – ist das nicht ein Problem der Disposition? Du sagst, dass Gott dich verlassen hat, dass Er dich nicht retten wird, hat Er also dein Ende bestimmt? Gott hat bloß ein paar zornige Worte zu dir gesagt. Wie kannst du sagen, dass Er dich aufgegeben hat, dass Er dich nicht mehr will? Es gibt Gelegenheiten, bei denen du das Wirken des Heiligen Geistes nicht fühlen kannst, aber Gott hat dir nicht das Recht aberkannt, Seine Worte zu lesen, noch hat Er dein Ende bestimmt oder dir den Weg zur Errettung abgeschnitten – worüber bist du also so aufgebracht? Du befindest dich in einem schlechten Zustand, es gibt ein Problem mit deinen Motiven, es gibt Probleme mit deinem Denken und deinem Standpunkt, dein Geisteszustand ist verdreht – und dennoch versuchst du nicht, das in Ordnung zu bringen, indem du die Wahrheit suchst, stattdessen missverstehst du Gott und beklagst dich über Ihn, schiebst Gott die Verantwortung zu und sagst sogar: ‚Gott will mich nicht, also glaube ich nicht mehr an Ihn.‘ Bist du da nicht irrational? Bist du da nicht unvernünftig?(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man seine Auffassungen auflöst, kann man den richtigen Weg des Glaubens an Gott einschlagen (1)). Das Wort Gottes sprach zu meinem Herzen. Ich verstand, dass Gott mich nicht beseitigt, verurteilt oder meinen Ausgang bestimmt hatte. Gott wusste vielmehr von Anfang an, wie verdorben ich war. Er arrangierte, dass meine Brüder und Schwestern mich entlarvten, und verwendete Sein Wort, um meine verdorbene Disposition und meinen falschen Pfad zu offenbaren. Denn nur so konnte ich mich kennenlernen. Das war eine großartige Change zur Veränderung. Gottes Urteil und seine Auseinandersetzung mit mir dienten nur meiner Errettung! Aber ich habe aufgrund meiner eigenen Auffassungen Gottes Willen missverstanden, sah Verdammung in seinem Gericht und dachte, ich würde beseitigt werden. Fälschlicherweise glaubte ich, dass Gott mich nicht haben wollen würde, da ich die Merkmale eines Antichristen besaß, und dass es mein Schicksal war, vernichtet zu werden. Tatsächlich waren meine Merkmale jedoch normal in den Augen Gottes. Obwohl ich Merkmale einer antichristlichen Disposition zeigte, hatte ich den Punkt noch nicht erreicht, ein Antichrist sein zu wollen. Gott möchte diejenigen verstoßen und bestrafen, die das Wesen eines Antichristen haben. Sie können niemals Buße tun. Denn ihre Natur und ihr Wesen sind böse und sie hassen und verachten die Wahrheit. Egal, was sie falsch machen, sie geben es nie zu. Sie machen alles, was erforderlich ist, um ihr Prestige und ihren Status aufrechtzuerhalten. Ich konnte noch erkennen, dass ich zu stark verdorben und mein Verhalten falsch war. Daher hatte ich noch Möglichkeiten, Buße zu tun. Ich hatte nur die Disposition eines Antichristen. Ich war kein Antichrist, der die Wahrheit nicht akzeptierte. Doch damals verstand ich den Willen Gottes nicht und ich kannte Gottes Liebe oder Gottes gerechte Disposition nicht. Ich dachte, da Gott mich nicht mehr wollte, wären alle meine Bemühungen umsonst gewesen. Wenn ich keine weltlichen, fleischlichen Freuden genießen würde, hätte ich nichts. Rückblickend schäme ich mich zutiefst für mein Verhalten. Viele Male hatte ich Gott geschworen, Ihm mein ganzes Leben zu folgen. Nachdem ich dieses Mal jedoch gerichtet und entlarvt wurde, wurde ich passiv, verweigerte Gottes Errettung und verlor meinen Glauben an Gott. Ich entschied mich sogar, wieder in die Welt zurückzukehren und mich den Sinnesfreuden hinzugeben. Wie konnte ich sagen, dass ich ein Gewissen hatte? Nun, da ich Gottes Willen verstand, hatte ich wieder Hoffnung. Ich fühlte mich wie wiederbelebt. Von allem anderen in meinem Leben habe ich mich abgewandt und begann, über Gottes Wort nachzudenken, Loblieder zu singen, Vorträgen zu Gottes Wort zuzuhören und nach Gottes Willen zu streben. Es war wie ein Neuanfang auf dem Glaubenspfad zu Gott. Ich empfing wieder Gottes Barmherzigkeit und spürte Gottes Gegenwart. Langsam fand ich inneren Frieden und Freude. Außerdem sehnte sich mein Herz danach, in die Kirche zurückzukehren. Doch wusste ich nicht, ob das Haus Gottes mich akzeptieren würde. Ich betete zu Gott und bat ihn, Gnade mit mir zu haben und mich zu erretten.

Ein paar Wochen später sah ich eine weitere Passage in Gottes Wort, durch die ich Gottes Willen ein bisschen besser verstand. Gott sagt: „Einige Jahre nachdem dieser Abschnitt des Werkes begonnen hatte, gab es einen Mann, der an Gott glaubte, jedoch nicht nach der Wahrheit strebte; er wollte nur Geld verdienen und eine Partnerin finden, er wollte wie die Reichen leben, und so verließ er die Kirche. Nachdem er mehrere Jahre lang umhergestreift ist, ist er unerwartet zurückgekommen. Sein Herz war voller Bedauern, und vergoss unzählige Tränen. Das bewies, dass sein Herz Gott nicht vollständig verlassen hat, was eine gute Sache ist; er hatte weiterhin eine Chance und Hoffnung darauf, gerettet zu werden. Hätte er aufgehört zu glauben und wäre genauso geworden wie die Nichtgläubigen, wäre es um ihn geschehen gewesen. Wenn er wirklich Buße tun kann, dann besteht noch Hoffnung für ihn; dies ist selten und kostbar. Unabhängig davon, wie Gott handelt und wie auch immer Er die Menschen behandelt – selbst wenn Er sie hasst, verabscheut oder verflucht – wenn der Tag kommt, an dem sie die Wende schaffen können, werde Ich großen Trost finden, denn dies wird bedeuten, dass sie nach wie vor dieses kleine bisschen Platz für Gott in ihrem Herzen haben, dass sie ihre menschliche Vernunft oder ihre Menschlichkeit nicht ganz verloren haben, dass sie noch an Gott glauben wollen und sie zumindest eine gewisse Absicht hegen, Gott anzuerkennen und vor Ihn zurückzukehren. Was Menschen betrifft, die Gott wirklich im Herzen tragen, so spielt es keine Rolle, wann sie Gottes Haus verlassen haben, wenn sie zurückkommen und diese Familie immer noch lieb und wert halten, dann werde Ich ein wenig sentimental an ihnen hängen und werde darin etwas Trost finden. Wenn sie jedoch niemals zurückkehren, werde Ich dies für bedauerlich halten. Wenn sie zurückkehren und wirklich Buße tun können, dann wird Mein Herz ganz besonders stark von Genugtuung und Trost erfüllt sein. Dass dieser Mann dennoch in der Lage war, zurückzukehren, lässt darauf schließen, dass er Gott nicht vergessen hatte; er kam zurück, weil er sich im Herzen immer noch nach Gott sehnte. Es war sehr bewegend, als wir uns begegneten. Als er fortging, war er mit Sicherheit ziemlich negativ gewesen und in einem schlechten Zustand; aber wenn er jetzt zurückkehren kann, beweist das, dass er noch an Gott glaubt. Ob er allerdings weiter vorankommen kann oder nicht, ist ein unbekannter Faktor, denn die Menschen verändern sich so schnell. Im Zeitalter der Gnade hatte Jesus Barmherzigkeit und Gnade für die Menschen. Wenn eines von hundert Schafen verloren ginge, würde Er die neunundneunzig verlassen, um nach dem einen zu suchen. Diese Zeile stellt weder irgendeine Art von schematischer Handlung dar, noch eine Vorschrift; vielmehr zeigt sie Gottes dringliche Absicht, den Menschen Rettung zu bringen sowie Seine tiefe Liebe zu ihnen. Es handelt sich dabei nicht um eine Handlungsweise; es handelt sich um eine Art von Disposition, eine Art von Geisteshaltung. Einige Menschen verlassen also die Kirche sechs Monate oder ein Jahr lang oder weisen wie viele Schwächen auch immer auf oder leiden an wie vielen falschen Vorstellungen auch immer, und doch bewirkt ihre Fähigkeit, sich der Wirklichkeit bewusst zu werden, Erkenntnisse zu gewinnen und die Wende zu schaffen und wieder ins rechte Gleis zu kommen, dass Ich Mich besonders getröstet fühle und es bereitet Mir ein kleines Stück weit Freude. In dieser heiteren und prachtvollen Welt und in diesem bösen Zeitalter imstande zu sein, Gott anzuerkennen und wieder ins rechte Gleis zu kommen, ist etwas, das ziemlich viel Trost und Begeisterung mit sich bringt. Man nehme das Großziehen von Kindern als Beispiel: Ob sie nun ihre Eltern ehren oder nicht, wie würdest du dich fühlen, wenn sie dich nicht anerkennen und von zu Hause fortgingen, um nie mehr zurückzukehren? Tief im Inneren würdest du dir trotzdem noch Sorgen um sie machen, und du würdest dich ständig fragen: ‚Wann wird mein Sohn zurückkehren? Ich würde ihn gerne sehen. Er ist schließlich mein Sohn, und ich habe ihn nicht umsonst großgezogen und geliebt.‘ So hast du immer gedacht; du hast dir diesen Tag immer herbeigesehnt. In dieser Beziehung empfindet jeder gleich, ganz zu schweigen von Gott – hofft Er denn nicht noch viel mehr, dass die Menschen eines Tages wieder zurückfinden werden, dass der verlorene Sohn zurückkehren wird? Die Menschen heutzutage weisen eine geringe Größe auf, doch der Tag wird kommen, an dem sie die Absicht Gottes verstehen werden – es sei denn, sie sind dem wahren Glauben nicht zugeneigt, es sei denn, sie sind Ungläubige, in welchem Falle sie der Besorgnis Gottes unwürdig sind(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Es fühlte sich an, als ob Gott von Angesicht zu Angesicht mit mir sprechen würde, und zeigte mir, dass Seine Liebe für Menschen real ist! Ich verstand, dass Gott Menschen nicht willkürlich verdammte oder tötete. Gott ist in den letzten Tagen gekommen und Fleisch geworden, um die Menschheit zu erretten. Gott hatte mich nie wirklich verlassen, wie ich angenommen hatte. Stattdessen urteilte er nur über mich und züchtigte mich für meine verdorbene Disposition. Dies war Gottes Gerechtigkeit und ein Weg, mich zu ändern. Gott erwartete, dass ich Buße tat, aber ich hatte viele eigene Auffassungen und missverstand Gott. Ich sah Gottes Gericht und Erlösung als Beseitigung und Bestrafung. Ich hatte immer einen persönlichen Standpunkt eingenommen und meine Meinung für die Wahrheit gehalten. Obwohl ich so rebellisch war, wusste Gott, was mir fehlte und wo ich scheitern und versagen würde. Schritt für Schritt leitete Gott mich an, bis ich erwachte und meinen Verstand wiedererlangte. Ich sah, dass Gottes Absicht, Menschen zu erretten, aufrichtig war. Solange die Menschen Gottes Namen und Seinen Weg bewahren, wird Gott ihnen immer die Hand der Errettung reichen. Gott liebt uns mehr, als ich dachte. Gott ist für das Leben jedes Einzelnen verantwortlich. Ich wusste, es war nicht zu spät für mich, falls ich aufrichtig Buße tun würde. Ich hatte noch immer die Chance, meine verdorbene Disposition zu ändern und errettet zu werden. Sobald ich Gottes Willen verstanden hatte, waren mein negativer Zustand und die Missverständnisse aufgelöst.

Später las ich eine weitere Passage in Gottes Wort. Sie gab mir ein gewisses Verständnis dafür, wie Gottes Urteil wirkt. Der Allmächtige Gott sagt: „Heute richtet euch Gott und züchtigt euch und verurteilt euch, aber du musst wissen, dass der Zweck deiner Verurteilung darin liegt, dich selbst zu kennen. Er verurteilt, verflucht, richtet und züchtigt, damit du dich selbst kennen kannst, damit deine Disposition sich ändern kann und außerdem, damit du deinen Wert kennen kannst und siehst, dass alle Handlungen Gottes gerecht sind und mit Seiner Disposition und den Anforderungen Seines Werkes übereinstimmen, dass Er nach Seinem Plan zur Errettung des Menschen handelt und dass Er der gerechte Gott ist, der den Menschen liebt, rettet, richtet und züchtigt. Wenn du nur weißt, dass du einen niedrigen Status hast, dass du verdorben und rebellisch bist, aber nicht weißt, dass Gott Seine Errettung durch das Gericht und die Züchtigung, die Er heute in dir vollbringt, deutlich machen möchte, dann hast du keine Möglichkeit, Erfahrung hinzuzugewinnen, geschweige denn bist du fähig, weiter voranzukommen. Gott ist nicht gekommen, um zu töten oder zu vernichten, sondern um zu richten, zu verfluchen, zu züchtigen und zu erretten. Vor dem Abschluss Seines 6000 Jahre währenden Führungsplanes – bevor Er das Ergebnis jeder Kategorie von Menschen offenbart – wird Gottes Werk auf Erden um der Errettung willen sein; sein Zweck ist ausschließlich jene vollkommen zu machen, die Ihn lieben – und das gründlich –, und sie zur Ergebung unter Seine Herrschaft zu bringen. Ungeachtet dessen, wie Gott die Menschen rettet, alles erfolgt, indem herbeigeführt wird, dass sie sich von ihrer alten satanischen Natur lösen; das heißt, Er errettet sie, indem Er sie das Leben anstreben lässt. Wenn sie es nicht tun, werden sie keine Möglichkeit haben, Gottes Errettung anzunehmen. Die Errettung ist das Werk von Gott Selbst, und das Streben nach dem Leben ist etwas, das der Mensch auf sich nehmen muss, um die Errettung anzunehmen. In den Augen der Menschen ist die Errettung die Liebe Gottes, und die Liebe Gottes kann nicht Züchtigung, Urteil und Verfluchung sein; Errettung muss Liebe, Barmherzigkeit und außerdem Worte des Trostes beinhalten sowie grenzenlose von Gott gegebene Segnungen. Die Menschen glauben, dass Gott, wenn Er die Menschen rettet, dies tut, indem Er sie mit Seinen Segnungen und Seiner Gnade bewegt, damit sie Gott ihr Herz geben können. Das heißt, wenn Er die Menschen berührt, rettet Er sie. Diese Art der Errettung erfolgt durch den Abschluss eines Handels. Nur wenn Gott ihnen ein Hundertfaches zuteilwerden lässt, werden die Menschen sich schließlich vor dem Namen Gottes unterwerfen und bestrebt sein, ihre Sache gut für Ihn zu machen und Ihm Herrlichkeit zu bringen. Das ist nicht, was Gott für die Menschheit vorsieht. Gott ist gekommen, um auf der Erde zu wirken, um die verdorbene Menschheit zu retten; darin liegt keine Falschheit. Wenn dem so wäre, würde Er sicherlich nicht kommen, um Sein Werk persönlich zu vollbringen. Früher brachten Seine Mittel der Errettung mit sich, dass Er Liebe und Barmherzigkeit im höchsten Maße zeigte, sodass Er Satan Sein Alles im Austausch für die gesamte Menschheit gab. Die Gegenwart ist nicht annähernd so wie die Vergangenheit: Die Errettung, die man euch heute zuteilwerden lässt, erfolgt in der Zeit der letzten Tage, während der Zuordnung nach Art eines jeden; die Mittel eurer Errettung sind weder Liebe noch Barmherzigkeit, sondern Züchtigung und Urteil, damit die Menschen vollständiger gerettet werden können. Daher ist alles, was ihr bekommt, Züchtigung, Urteil und gnadenlose Schläge, aber wisset Folgendes: In diesen herzlosen Schlägen liegt nicht die geringste Bestrafung. Wie hart Meine Worte auch sein mögen, was euch heimsucht, sind nur einige wenige Worte, die euch völlig herzlos erscheinen mögen, und wie zornig Ich auch sein mag, besteht das, was auf euch herabregnet, dennoch aus lehrenden Worten, und Ich beabsichtige nicht, euch zu schaden oder zu töten. Sind dies nicht alles Tatsachen? Wisset, dass heutzutage, sei es gerechtes Urteil oder herzlose Läuterung und Züchtigung, alles der Errettung dient. Ungeachtet dessen, ob heute jeder nach Art eingeteilt wird oder die Kategorien der Menschen offenbart werden, der Zweck von allen Worten Gottes und all Seinem Wirken ist, jene zu retten, die Gott wirklich lieben. Das gerechte Urteil wird herbeigebracht, um die Menschen zu reinigen, und die herzlose Läuterung erfolgt, um sie rein zu machen; die harten Worte oder die Züchtigung dienen beide der Reinigung und sind um der Errettung willen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ihr solltet die Segnungen des Status beiseitelegen und Gottes Willen verstehen, dem Menschen Errettung zu bringen). Nachdem ich Gottes Wort gelesen hatte, sah ich, dass ich das Wirken von Gottes Urteil nicht verstand. Als ich das erste Mal Gottes Wirken akzeptierte, genoss ich viel von Gottes Liebe und Barmherzigkeit sowie die Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Ich war damit zufrieden, einfach Gottes Gnade zu genießen. Ich dachte, dass ich ein kleines Baby in Gottes Händen sei – jemand, der von Gott geliebt wird –, ich besonders und perfekt sei und von Gott nicht zu streng gerichtet werden würde. Deshalb dachte ich, als mich Gottes strenges Gericht und die Züchtigung trafen dass Gott mich beseitigen würde. Doch ich verstand den Willen Gottes nicht wirklich. Menschen waren durch Satan zutiefst verdorben. Nur Gottes strenges Urteil und Seine Züchtigung könnten die verdorbenen Dispositionen der Menschen ändern und uns vollständig aus der Herrschaft Satans erretten. Ich war so verdorben, dass ich zur Verkörperung Satans wurde. Ich benötigte dieses harsche Urteil und die Züchtigung Gottes, damit ich erwachte. Denn nur diese Art des Wirkens brachte mich dazu, die hässliche Erscheinung meiner Verderbtheit durch Satan zu sehen. Erst dann konnte ich mich selbst hassen und Satan entsagen. Ansonsten würde ich immer noch denken, ich sei perfekt und von Gott geliebt. Dann würde ich nie nach der Wahrheit streben oder über mich selbst nachdenken. Ich wäre bis zu meinem Tod dem falschen Weg des Antichristen gefolgt. Ich glaubte an Gott, aber ich wollte überhaupt nicht leiden, sondern von Gott verwöhnt werden, seine Barmherzigkeit und seinen Segen für immer wie ein Baby genießen. Könnte ich so je Läuterung durch Gott erfahren? Meine Ignoranz und Selbstsucht machten mich blind für die Liebe und den Segen im Wirken von Gottes Urteil. So kam es, dass ich Gott missverstand, mich von Ihm abwandte und Ihn verriet. Ich bezahlte einen hohen Preis für meine Ignoranz und Selbstsucht. Nachdem ich die immense Bedeutung im Wirken von Gottes Urteil erkannt hatte, hatte ich das Vertrauen, Gott zu folgen und sein Wirken wieder zu erleben. Denn ich verstand, unabhängig davon, ob Gottes Wirken mit meinen Auffassungen übereinstimmte, dass all das geschah, um mich zu läutern und meine verdorbene Disposition zu ändern. Es geschah zu meiner vollständigen Errettung aus der Herrschaft Satans. Gericht und Züchtigung ist für Gott der beste Weg zur Errettung der Menschheit.

Danach las ich einige Worte Gottes und verstand seine Anforderungen. Gott wollte, dass ich ein wahrhaftiges Wesen seiner Schöpfung bin, meine Pflicht erfüllte, Ihn kennenlernte und vor Ihm Zeugnis ablegte. Eigentlich hatte ich den gleichen Status wie meine Brüder und Schwestern. Nur weil Gott mir eine bestimmte Gabe oder ein Talent gegeben hat, oder die Möglichkeit, als Leiter zu dienen, hieß es nicht, dass mein Status höher war als der aller anderen. Ich war trotzdem ein Wesen Seiner Schöpfung. Diese Gaben sind gottgegeben, also sollte ich nicht mit ihnen angeben. Ich hätte meine Anstrengung darauf fokussieren sollen, meine Pflicht zu erfüllen und ein gebührliches Wesen seiner Schöpfung zu werden. Als ich diese Dinge realisiert hatte, hatte ich einen Weg, sie umzusetzen. Ich fühlte Erleichterung. Nun wollte ich schleunigst zurück in die Kirche, um meine Pflichten fortzuführen. Und ich entschied mich dazu, alles andere beiseitezulassen und Gott zu folgen. Ein paar Tage später kehrte ich zur Kirche zurück und predigte wieder das Evangelium. Gott sei Dank! Diesmal begann ich von vorn und arbeitete bewusst mit meinen Brüdern und Schwestern zusammen. Bei jedem Problem fragte ich meine Brüder und Schwestern nach ihren Ansichten und Vorschlägen und bat um ihre Teilnahme. Ich traf Entscheidungen nicht länger alleine. Auch zwang ich meinen Brüdern und Schwestern nicht mehr meine Ansichten auf. Stattdessen gab ich ihnen Ratschläge und arbeitete mit ihnen zusammen, um einen Weg für das Praktizieren zu finden. Ich wollte auch nicht mehr angeben, damit sie mich bewunderten, oder versuchen, sie zu kontrollieren. Ich wollte keine Macht mehr. Vielmehr lernte ich, zusammen mit anderen Grundsätze zu suchen. Durch dieses Praktizieren empfand ich tiefen Frieden. Das hatte ich noch nie zuvor gespürt. Jetzt ist mein Verhältnis zu meinen Brüdern und Schwestern viel einfacher und sie sind bereit, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich bin Gott sehr dankbar für die Möglichkeit des Neuanfangs. Ich glaube wirklich, dass nur das Wort Gottes meine arrogante Disposition und mein Streben nach Status ändern kann. Nur das Wort Gottes erlaubt mir, ein Wesen Seiner Schöpfung zu sein, mit anderen zusammenzuarbeiten, um unsere Pflichten gut zu erfüllen, und das Abbild eines Menschen auszuleben.

Durch dieses strenge Gericht, die Züchtigung, das Zurechtstutzen und die Auseinandersetzung erfuhr ich Gottes Liebe und verstand in gewissem Maße meine verdorbenen Dispositionen. Außerdem habe ich einen klaren Blick für Gottes Wirken und einen größeren Glauben an Gott. Ich glaube wirklich, dass Gottes Gericht und Züchtigung nicht der Verdammnis und der Zerstörung von Menschen dienen. Vielmehr gilt gemäß Gottes Wort Folgendes: „Gottes Züchtigung und Urteil sind das Licht und das Licht der Errettung des Menschen, und es gibt keinen besseren Segen, keine bessere Gnade oder keinen besseren Schutz für den Menschen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Urteil). Meine Natur war zu arrogant, mein Ehrgeiz zu groß und meine satanischen Dispositionen zu schwerwiegend. Deshalb musste Gott dieses strenge Gericht und die Züchtigung anwenden, um mich zu läutern, zu ändern und mich auf den richtigen Pfad zu führen. Ich bin Gott dankbar, dass Er mich errettet hat.

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