99. Gedanken einer todkranken Patientin

Von Titie, China

Ich merkte zum ersten Mal im Juni 2013, dass etwas nicht stimmte. In diesem Monat dauerte meine Periode mehr als zehn Tage, und ich schied einige große Blutgerinnsel aus. Ich verspürte damals nur gelegentlich leichte Schmerzen im unteren Bauchbereich, also machte ich mir nicht viel daraus. Doch während meiner Periode im Monat darauf begann ich, mehr und mehr Blutgerinnsel auszuscheiden, und die Blutungen wurden immer stärker. Ich bekam etwas Angst, also ging ich für eine Untersuchung ins Krankenhaus. Der Doktor sagte, ich solle zu Hause auf die Ergebnisse warten. Aber schon am nächsten Tag hatte ich eine anhaltende Blutung. Selbst das beste Medikament gegen Blutungen konnte meine nur vorübergehend unterbinden, und sie setzte sofort wieder ein, sobald es nachließ. Ich brach in kaltem Schwei aus, weil ich zuviel Blut verloren hatte. Ich war ganz allein zu Hause. Ich dachte bei mir: „Was, wenn ich so viel Blut verliere, dass ich sterbe?“ Ich rief eilig meine Schwester an, sackte dann auf meinem Bett zusammen und konnte mich nicht mehr bewegen. Meine Schwester rief umgehend einen Krankenwagen und ließ mich sofort ins Krankenhaus bringen. Wegen dem Blutverlust war ich erschreckend blaß. Meine Lippen waren blau, und mein Gesicht bleich wie ein Geist. Ich hatte Schüttelfrost und brauchte dringend eine Bluttransfusion, doch das Krankenhaus hatte kein Plasma auf Vorrat, und vor 1 Uhr nachts würde es keinen Nachschub geben. Als ich hörte, dass sie kein Plasma hatten, war ich entsetzt – bis 1 Uhr nachts waren es noch acht Stunden. Wie sollte ich so lange durchhalten? Ich hatte fast mein ganzes Blut verloren, würde ich dann in acht Stunden nicht schon tot sein? Ich war noch so jung. Wenn ich jetzt starb, würde ich nie wieder das tiefe Blau des Himmels sehen oder die wunderschönen Panoramen des Königreichs erblicken. Ich hatte schrecklich Angst und rief ununterbrochen Gott an: „O Gott! Bitte rette mich!“ In diesem Augenblick, kam mir ein Satz von Gottes Worten in den Sinn: „Solange du auch nur einen Atemzug hast, Gott wird dich nicht sterben lassen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 6). Sie gaben mir großes Vertrauen. Solange noch ein Funken Leben in mir war, würde ich nicht ohne Gottes Einwilligung sterben. Im Stillen betete ich zu Gott: „Gott, ich danke Dir. Wenn ich hilflos und verängstigt bin, können mich nur Deine Worte trösten. Es ist noch Leben in mir, und solange Du mich nicht sterben lässt, werde ich weiterleben. Ich glaube an das, was Du sagst.“ Nach dem Gebet war ich viel ruhiger und weniger ängstlich. Gegen 18 Uhr kam mein Mann ins Krankenhaus, doch als er hörte, was passiert war, hatte er kein einziges tröstendes Wort für mich übrig. Er schaute mich einfach nur an, sprach kurz mit den Leuten um mich herum und ging dann einfach wieder. Mein Mann hatte mich schikaniert, seit ich angefangen hatte, an Gott zu glauben. Jetzt, wo ich krank war, wollte er erst recht nichts mit mir zu tun haben. Ich fühlte mich so verzweifelt und hilflos. Ich konnte mich zu der Zeit weder bewegen noch etwas sagen, aber mein Geist war klar. Als ich meinen Mann weggehen sah, konnte ich nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Ich dachte, mein Mann würde in meiner Krankheit für mich da sein. Nie hätte ich gedacht, dass er so skrupellos sein würde. Da wurde mir klar, dass ich mich nicht mehr auf meinen Mann verlassen konnte, sondern nur noch auf Gott. Also betete ich unaufhörlich zu Gott und wagte es nicht, mich auch nur einen Augenblick von ihm zu entfernen. Ich dachte auch über einige Hymnen und Worte Gottes nach, die ich gelesen hatte. Welche Hymne hat bei dir den tiefsten Eindruck hinterlassen? Eine Hymne von Gottes Worten mit dem Titel: „Petrus hielt an wahrem Glauben und wahrer Liebe fest.“ „Gott! Mein Leben ist nichts wert, und mein Körper ist nichts wert. Ich habe nur einen Glauben und nur eine Liebe. Ich habe Vertrauen in Dich in meinem Geist und Liebe für Dich in meinem Herzen; nur diese beiden Dinge habe ich Dir zu geben und sonst nichts(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Wie Petrus Jesus kennenlernte). Ich sang diese Hymne in meinem Kopf und dachte darüber nach, dass ich mich Gott in meinem Glauben nicht hingegeben und keinen wahren Glauben an Ihn hatte. Ich wollte mich immer auf meine Familie stützen, doch gerade, als ich am verwundbarsten war, wurde ich von der Person, die mir am nächsten stand, ignoriert. Es war Gott, der mich durch Seine Worte tröstete, und nur Er kann mich retten. In meinem Herzen betete ich zu Gott: „Gott, nur Du kannst mich retten und mir Trost spenden und mir Glauben und Kraft schenken. Ich bin bereit, Dir mein Herz und mein Leben zu geben.“ Als ich über Gottes Hymne nachdachte, konnte ich wirklich Frieden finden, und ich dachte nicht mehr an meine Krankheit und meine Angst vor dem Tod. Langsam kehrte etwas Wärme in meinen Körper zurück, und ehe ich mich versah, war es bereits 1 Uhr nachts. Nach der Bluttransfusion fühlte ich mich am nächsten Morgen so gut wie neu. Der diensthabende Arzt war sprachlos, als er mich im Bett sitzen sah. Er sagte: „Ihnen ging es gestern wirklich schlecht; es ist ein Wunder, dass Sie die Nacht überstanden haben!“ Als ich den Arzt das sagen hörte, dankte ich Gott wieder und wieder. Ohne die Führung von Gottes Worten hätte ich nie überlebt. Das war alles nur Dank Gottes wundersamen Schutzes. Danach schickte mich der Arzt ins Stadtkrankenhaus, um weitere Tests durchzuführen. Ich dachte bei mir: „Gott hat mich gestern während einer so gefährlichen Situation beschützt, ich bin mir sicher, dass sie keine ernsten Probleme finden werden.“

Am nächsten Tag ging ich mit einigen Familienmitgliedern zur weiteren Untersuchung in ein großes Krankenhaus, wo bei mir Gebärmutterkrebs im Endstadium diagnostiziert wurde. Der Tumor war bereits so groß wie ein Entenei, und eine Operation kam nicht in Frage. Ich würde die Operation nicht überleben. Als er „Gebärmutterkrebs im Endstadium sagte“, war ich sprachlos und komplett überwältigt. Ich dachte immer wieder: „Krebs? Wie habe ich Krebs bekommen? Manche Ungläubige leben nur ein paar Monate, nachdem sie Krebs bekommen. Werde ich das überstehen?“ Der Gedanke quälte mich, ich war verzweifelt und wollte mit niemandem sprechen. Ich lag in meinem Krankenhausbett und dachte immer wieder über die letzten grob zehn Jahre meines Glaubens an Gott nach: Seit ich Gottes Werk der letzten Tage angenommen hatte, wurde ich von meiner Familie schikaniert, und Ungläubige haben mich sogar verspottet und verleumdet. In all diesen Jahren habe ich mich immer unterworfen, egal welche Pflicht mir die Gemeinde zuwies. Ganz gleich wie schwer oder zermürbend sie war, indem ich mich auf Gott stützte, hielt ich durch. Selbst als ich verhaftet, verurteilt und ins Gefängnis geschickt wurde, habe ich Gott nie verraten, und als ich entlassen wurde, habe ich weiter das Evangelium verbreitet und meine Pflicht erfüllt. Ich hatte so viel gelitten und so viele schwere Zeiten durchgemacht, also warum hatte ich nun eine tödliche Krankheit? Warum hatte Gott mich nicht beschützt? War dies das Ende meines Glaubens an Gott? Das ich einfach so sterben würde, konnte ich weder verstehen noch akzeptieren. Während mir Tränen der Trauer über mein Gesicht liefen, unterbreitete ich Gott meine Bitte: „O Gott, ich will nicht sterben. Wenn ich jetzt sterbe, werde ich nie den Tag Deiner Herrlichket und den Untergang des großen roten Drachens erleben, noch werde ich die wunderschönen Panoramen des Königreichs sehen. Ich wage nicht daran zu denken, welches Ende mich erwartet. O Gott, bitte hilf mir und heile meine Krankheit!“ In diesem Moment dachte ich an meinen massiven Blutverlust zurück und daran, wie Gott mein Leben bewahrt hatte, obwohl niemand glaubte, dass ich überleben würde, und dass ich Zeuge Seines wundersamen Wirkens geworden war. Bei diesem Gedanken, wollte ich mich behandeln lassen.

Aufgrund meines ernsten Zustands empfahl mir der Arzt sowohl Bestrahlung als auch Chemotherapie. Von der Chemotherapie wurde mir übel und ich war wie benommen. Es war wirklich unangenehm, und mein Gesicht wurde wirklich heiß. Während der Bestrahlung hatte ich das Gefühl, man würde mich am ganzen Körper mit Nadeln stechen. Beide Behandlungen zusammen waren sicher eine Doppeldosis an Schmerz. Ich fing wieder damit an, mich bei Gott zu beschweren und Ihn falsch zu verstehen: Dass Ungläubige ohne Gottes Schutz Krebs bekamen, ergab Sinn, aber ich glaubte an Gott, wie also konnte ich an diesem tödlichen Leiden erkranken? Gott hatte mich nicht beschützt! Meine Station im Krankenhaus war voll mit allen möglichen Krebspatienten, und alle paar Tage schoben sie einen verstorbenen Patienten aus einem Zimmer. Ich hatte schreckliche Angst und befürchte, dass sie mich eines Tages so hinausschieben würden, sollte sich meine Krankheit verschlechtern. Ich wollte nicht den ganzen Tag mit all den anderen Patienten dort feststecken. Es war wirklich schlimm, mir Tag für Tag ihr leiderfülltes Stöhnen anzuhören. Also ging ich sofort nach meiner Behandlung zu einer Schwester nach Hause, um Gottes Worte zu lesen. Bei unseren Versammlungen teilte ich aktiv mein Verständnis von Gottes Worten mit ihr, und wir besprachen Möglichkeiten, die Auffassungen von potenziell Bekehrbaren zu beseitigen. Ich dachte: „Sobald sie mich aus dem Krankenhaus entlassen, werde ich weiter das Evangelium verbreiten und meine Pflicht tun. Solange ich weitere Versammlungen besuche, Gottes Worte esse und trinke und auf Gott vertraue, wird Er mich sicherlich beschützen.“ Eines Tages kam eine Verwandte zu Besuch und sagte meinem Mann und meinen Kindern in einem privaten Gespräch, dass ihr Mann an Krebs gestorben war und dass mein Krebs unheilbar sei. Sie sagte, sie sollten lieber mit mir auf Reisen gehen und nicht sowohl mich als auch ihr Geld verlieren. Mein Mann folgte ihrem Rat und sagte, er wolle mit mir verreisen. Er sagte, ich könne mir frei aussuchen, wohin. Aber mein einziger Gedanke war: „Sie wollen also meine Behandlung aufgeben? Werde ich dann nicht sterben? Ist mein Ende wirklich gekommen?“ Wieder versank ich in Schmerz und Angst. Einige Tage später weigerte sich mein Mann, meine Behandlungskosten zu bezahlen. Meine Schwester sagte: „Laut dem Arzt hast du nur noch zwei oder drei Monate zu leben, also bestehe nicht darauf, dass dein Mann die Rechnungen bezahlt. Dich kann keine Behandelung mehr heilen. Verlasse dich einfach auf Gott – nur Er kann dich retten!“ Als ich das hörte, lag ich wie gelähmt vor Schock in meinem Bett, und wagte nicht zu glauben, dass ihre Worte wahr sein könnten. Ich hatte nur zwei oder drei Monate zu leben? Ich war am Boden zerstört, und mir liefen Tränen übers Gesicht. Laut dem Arzt war ich unheilbar, und mein Mann und meine Kinder sahen keinen Sinn mehr in meiner Behandlung. Was blieb mir übrig, außer auf den Tod zu warten? Ich war seit so vielen Jahren gläubig und hatte so viel gelitten, alles in der Hoffnung, dass Gott mich vor dem Tod bewahren würde und dass ich in Sein Königreich eintreten könnte. Nie hätte ich gedacht, dass es so mit mir zu Ende gehen würde. Ich verlor jegliche Hoffnung, für mich und eine meine Rettung. In den nächsten Tagen waren meine Gebete nur noch mechanisch, und ich las Gottes Worte mit weit weniger Begeisterung. Ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Augenblick sterben könnte und dass weiterhin zu beten sinnlos war. Du befandst dich in einem sehr negativen und pessimistischen Gemütszustand.

Als ich eines Tages zurück auf meine Krankenstation kam und die Tür aufmachte, war das erste, was ich sah, ein toter Krebspatient in seinem Bett, mit einem weißen Laken abgedeckt. Ich war so erschrocken, dass ich auf eine andere Station rannte. Der Patient war erst vor zwei Tagen eingeliefert worden und jetzt schon gestorben. Ich hatte Angst, dass auch ich dem Tod bald ins Auge schauen müsste, also betete ich eilig zu Gott: „O Gott, ich bin schrecklich ängstlich, negativ und schwach. Ich will nicht wie ein Ungläubiger sterben. Bitte beschütze mich, schenke mir Glauben und Kraft und lass mich Deinen Willen verstehen.“ Nach meinem Gebet erinnerte ich mich an eine Hmyne von Gottes Worten: „Sei nicht entmutigt, sei nicht schwach, und Ich werde die Dinge für dich deutlich machen. Der Weg zum Königreich ist nicht so eben – nichts ist so einfach! Ihr wollt Segnungen auf einfachem Wege erhalten, nicht wahr? Heute wird jeder harten Prüfungen entgegensehen müssen. Ohne solche Prüfungen wird das liebende Herz, das ihr Mir entgegenbringt, nicht stärker werden, und ihr werdet keine wahre Liebe zu Mir haben. Auch wenn es sich bei diesen Prüfungen nur um unbedeutende Umstände handelt, jeder muss sie durchlaufen; es ist nur, dass die Schwierigkeit der Prüfungen von Person zu Person unterschiedlich sein wird. Prüfungen sind eine Segnung von Mir, und wie viele von euch kommen häufig vor Mich und flehen Mich auf den Knien um Meine Segnungen an? Ihr glaubt stets, dass ein paar Glück verheißende Worte als Mein Segen gelten, doch ihr erkennt nicht, dass Bitterkeit eine Meiner Segnungen ist(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 41). Gottes Worten brachten mir Trost und haben mich tief bewegt. Seine Worte zeigten mir, dass der Weg in Sein Königreich kein leichter war und man einige Prüfungen überstehen musste. Meine Krankheit war eine weitere Prüfung und Segnung von Gott. Ich durfte nicht mein Vertrauen auf Gott verlieren, sondern musste nach Gottes Willen in dieser Krankheit suchen, durfte mich nicht über Ihn beschweren und musste in meinem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Als ich Gottes Willen verstanden hatte, war ich nicht mehr so negativ und hatte den Glauben, mich auf Gott zu verlassen, um die Sache durchzustehen. Gott hatte mich noch nicht sterben lassen, also las ich in meiner Freizeit mehr von Seinen Worten und traf mich mit der Schwester.

Bei ihr Zuhause las ich oft dieses Kapitel von Gottes Worten: „Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Urteil.“ Ein bestimmter Abschnitt gab mir ein neues Verständnis meiner Ansichten über den Glauben an Gott. Der Allmächtige Gott sagt: „Du hoffst, dass dein Glaube an Gott keinerlei Herausforderungen, Schwierigkeiten oder die geringste Not mit sich bringt. Du strebst stets nach den Dingen, die wertlos sind, und misst dem Leben keine Bedeutung bei, sondern stellst deine eigenen extravaganten Gedanken vor die Wahrheit. Du bist so wertlos! Du lebst wie ein Schwein – welchen Unterschied gibt es zwischen dir und Schweinen und Hunden? Sind diejenigen, die die Wahrheit nicht anstreben und stattdessen das Fleisch lieben, nicht alle Tiere? Sind jene Toten ohne Geister nicht alle wandelnde Leichen? Wie viele Worte sind unter euch gesprochen worden? Ist auch nur ein wenig Werk unter euch verrichtet worden? Wie viel habe Ich euch bereitgestellt? Warum hast du es also nicht erlangt? Was gibt es, worüber du dich zu beschweren hast? Ist es nicht der Fall, dass du nichts erreicht hast, weil du zu verliebt in das Fleisch bist? Und liegt es nicht daran, dass deine Gedanken zu extravagant sind? Liegt es nicht daran, dass du zu töricht bist? Wenn du nicht imstande bist, diese Segnungen zu erlangen, kannst du Gott dann dafür die Schuld geben, dich nicht zu retten? Wonach du strebst, ist Frieden erlangen zu können, nachdem du an Gott geglaubt hast – dass deine Kinder frei von Krankheit sind, dass dein Ehemann einen guten Job hat, dass dein Sohn eine gute Ehefrau findet, dass deine Tochter einen anständigen Ehemann findet, dass deine Ochsen und Pferde das Land gut pflügen, dass es ein Jahr mit gutem Wetter für deine Ernten wird. Das ist es, was du anstrebst. Dein Streben ist nur, bequem zu leben, dass deiner Familie keine Unfälle widerfahren, dass die Winde an dir vorüberziehen, dass dein Gesicht nicht von Staub berührt wird, dass die Ernten deiner Familie nicht überflutet werden, dass du von jeglichem Unheil verschont bleibst, in Gottes Umarmung zu leben, in einem gemütlichen Nest zu leben. Ein Feigling wie du, der stets nach dem Fleisch strebt – besitzt du ein Herz, besitzt du einen Geist? Bist du nicht ein Tier? Ich gebe dir den wahren Weg, ohne etwas dafür zu verlangen, dennoch verfolgst du ihn nicht. Bist du einer von denen, die an Gott glauben? Ich beschenke dich mit wahrem menschlichen Leben, dennoch verfolgst du es nicht. Unterscheidest du dich denn gar nicht von einem Schwein oder einem Hund? Schweine streben nicht nach dem Leben des Menschen, sie streben nicht danach, gesäubert zu werden, und sie verstehen nicht, was Leben ist. Jeden Tag, nachdem sie sich satt gefressen haben, schlafen sie einfach. Ich habe dir den wahren Weg gegeben, dennoch hast du ihn nicht erlangt: Deine Hände sind leer. Bist du bereit, in diesem Leben weiterzumachen, dem Leben eines Schweins? Was hat es für eine Bedeutung, dass solche Menschen am Leben sind? Dein Leben ist verachtenswert und unwürdig, du lebst in Schmutz und Liederlichkeit und du verfolgst keinerlei Ziele; ist dein Leben nicht das unwürdigste von allen? Besitzt du die Frechheit, Gott anzusehen? Wenn du weiterhin auf diese Weise erfährst, wirst du dann nicht nichts erlangen? Der wahre Weg ist dir gegeben worden, ob du ihn jedoch letztendlich erlangen kannst, hängt von deinem eigenen persönlichen Streben ab(„Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes“). Es gibt noch eine weitere Passage. „Könnte es außer den Vorteilen, die so eng mit ihnen verbunden sind, noch andere Gründe dafür geben, warum Menschen, die Gott nie verstehen, so viel für Ihn geben? Darin entdecken wir ein zuvor nicht identifiziertes Problem: Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist eine Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Um es deutlich auszudrücken, es ist wie die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer arbeitet nur, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gibt. Eine solche Beziehung beinhaltet keine Zuneigung, sondern nur Geschäftliches. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht zu überqueren ist(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes. Anhang 3: Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden). Gottes Worte des Gerichts waren wie eine scharfe Klinge, die mein Herz durchbohrte. Es war, als würde Gott von Angesicht zu Angesicht über mich richten. Ich fing an, über mich selbst nachzudenken: Seit ich Christin geworden war, strebte ich immer danach, Seine Gnade zu erlangen. Ich dachte, solange ich auf Gott vertraue, würde Er mich bewahren und vor Gefahren schützen. Nachdem ich Gottes Werk der letzten Tage angenommen hatte, wusste ich zwar, dass Gott nicht wie im Zeitalter der Gnade die Kranken heilte, Dämonen austrieb oder Wunder wirkte, sondern die Menschen dazu brachte, nach der Wahrheit zu streben und sich Seinem Gericht und Seiner Züchtigung, Prüfungen und Läuterungen zu unterziehen, um ihre verdorbenen Dispositionen zu reinigen. Und doch hielt ich immernoch an meinem übertriebenen Wunsch fest, Segnungen zu erhalten. Ich dachte, solange ich meinen Glauben gewissenhaft ausübte, wäre ich gegen alle Krankheiten und Katastrophen immun, und selbst wenn ich krank würde, würde Gott mich beschützen und mich nicht sterben lassen. Um Segnungen und Seine Gnade zu erlangen, habe ich mich voller Eifer aufgewendet. Ganz egal, wie sehr mich mein Mann schikanierte oder behinderte oder wie sehr mich meine Verwandten verleumdeten und im Stich ließen, ich ließ mich von ihnen nicht einschränken. Selbst als ich verhaftet und ins Gefängnis geworfen wurde, habe ich Gott dennoch nicht verraten. Sobald ich entlassen wurde, habe ich meine Pflicht wieder aufgenommen. Ich dachte, wenn ich auf diese Art strebte, würde ich gerettet und bewahrt werden. Besonders damals, als ich dachte, es ginge mit mir zu Ende, und Gott mich vom Rande des Todes zurückholte, als ich Ihn mit jeder Faser meines Seins anrief, war ich noch mehr davon überzeugt, dass Gott mir helfen würde, ganz gleich, welche Nöte mir widerfuhren. Als ich die Krebsdiagnose bekam und meine Familie meine Behandlung aufgab, sah ich in Gott meine letzte Hoffnung und dachte, wenn ich weiter Versammlungen besuchte und Gottes Worte las, wenn ich mehr betete und mich auf Gott stützte und meine Pflicht so gut wie möglich erfüllte, würde Gott sehen, dass ich gläubig war und mich unterworfen hatte, und Er würde mich beschützen und mir erlauben, weiterzuleben. Durch die Offenbarung von Gottes Worten erkannte ich, dass ich zwar gewisse Dinge aufgeben, mich aufwenden und meine Pflicht voller Eifer erfüllen konnte, das Ziel meines Strebens aber nicht die Wahrheit war und ich nicht strebte, um meine verdorbene Disposition abzulegen und Reinheit zu erlangen, sondern in der Hoffnung, meine Bemühungen und den Preis, den ich gezahlt hatte, für Gottes Gnade und Seine Segnungen einzutauschen und dass er mich in der großen Katastrophe vor dem Tod bewahren und ich an einen wundervollen Bestimmungsort kommen würde. Als Gott mich beschützte, habe ich Ihn ohne Pause gelobt und mich bei Ihm bedankt, doch als ich diese tödliche Krankheit bekam, fühlte ich mich unfair behandelt, stand im stillen Protest gegen Gott und warf Ihm sogar vor, ungerecht zu sein. Ich wollte aus meinem Glauben nur die Vorteile von Gott ziehen und erkannte nicht, wie wichtig es ist, nach der Wahrheit zu streben. Als ich mit einer Krankheit konfrontiert wurde, die mein Ende und meinen Bestimmungsort gefährdete, verlor ich meinen Glauben an Gott. Ich verlor mein Interesse an Gottes Worten und am Beten und habe Gott sogar missverstanden und Ihm Vorwürfe gemacht. Mir wurde klar, dass ich Gott gegenüber nicht im Geringsten aufrichtig war oder Ihn wirklich liebte, sondern Ihn nur benutzte, Ihn betrog und mit Ihm „handelte“. Wie konnte ich mich eine Gläubige nennen? Wenn ich weiter auf diese Weise strebte, würde ich mich, selbst wenn ich das hier überlebte, gegen Gott auflehnen und Ihm widersetzen. Welchen Wert hatte es, so zu leben? Diese Erkenntnis war mir unglaublich peinlich, und ich schämte mich sehr. Ich war Gott so viel schuldig.

Später las ich einen Abschnitt von Gottes Worten, der mir ein noch besseres Verständnis schenkte. Gott sagt: „Nichts ist schwieriger zu handhaben als Menschen, die ständig Forderungen an Gott stellen. Sobald Gottes Handlungen nicht mit deinen Vorstellungen übereinstimmen oder nicht deiner Denkweise entsprechen, wirst du dich wahrscheinlich dagegen sträuben – was ausreicht, um zu zeigen, dass du dich von deiner Natur aus Gott widersetzt. Du kannst dieses Problem nur wirklich realisieren, indem du häufig über dich selbst nachdenkst und ein Verständnis der Wahrheit erreichst, und es kann nur vollständig gelöst werden, indem du nach der Wahrheit strebst. Wenn Menschen die Wahrheit nicht verstehen, stellen sie viele Forderungen an Gott, wenn sie aber wirkliches Verständnis der Wahrheit haben, stellen sie keine; sie spüren nur, dass sie Gott nicht ausreichend zufriedengestellt haben, dass sie Gott nicht genug gehorchen. Dass Menschen immer Forderungen an Gott stellen, spiegelt ihre verdorbene Natur wider. Wenn du dich selbst nicht erkennen und in dieser Angelegenheit wirklich Buße tun kannst, werden dir auf deinem Weg des Glaubens an Gott versteckte Gefahren und Bedrohungen begegnen. Du bist in der Lage, normale Dinge zu überwinden, aber wenn es um wichtige Angelegenheiten geht, wie dein Schicksal, deine Perspektiven und deinen Bestimmungsort, bist du vielleicht nicht imstande, sie zu überwinden. Wenn dir zu dieser Zeit noch immer die Wahrheit fehlt, wirst du wohl auf deine alten Gewohnheiten zurückgreifen und wirst daher einer von denen werden, die zerstört werden. Viele Menschen sind ihrem Glauben immer auf diese Weise gefolgt; Sie haben sich in der Zeit, in der sie Gott folgten, gut benommen, aber dies bestimmt nicht, was in Zukunft passieren wird. Das liegt daran, dass du dir der Achillesferse des Menschen nicht bewusst bist oder der Dinge in der Natur des Menschen, die sich Gott entgegenstellen können, und bis sie dich ins Unglück führen, bleibst du unwissend über diese Dinge. Weil das Problem, dass sich deine Natur Gott widersetzt, ungelöst bleibt, wird es dich ins Unglück stürzen, und es ist möglich, dass du am Ende deiner Reise, wenn Gottes Werk vollbracht ist, genau das tust, was Gott am meisten widerspricht, und das sagst, was gegen Ihn lästert, und so wirst du verurteilt und verstoßen werden(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Menschen stellen zu viele Anforderungen an Gott). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich seit meiner Krankheit Angst vor dem Sterben hatte und mir vehement wünschte, dass Gott mich vor dem Tod bewahrt. Stellte ich damit nicht Forderungen an Gott? Ich dachte immer, da ich an Gott glaubte, sollte Er mich jederzeit beschützen und mich nicht so behandeln, wie Er einen Ungläubigen behandeln würde. Nachdem bei mir Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde und ich erkannte, dass Gott mir keinen zusätzlichen Schutz gewährt hatte, konnte ich mich einfach nicht unterwerfen. Ich benutzte meine Opfer, meine Bemühungen und mein Leiden im Gefängnis als Kapital, um meine Argumente gegenüber Gott zu vertreten und Bedingungen zu stellen und von Gott zu verlangen, dass Er meine Krankheit heilt. Als Gott meinen Forderungen nicht nachkam, stritt ich mich mit Ihm und widersetzte mich. Ich erkannte, dass ich keinen Hauch von Ehrfurcht vor Gott hatte, und das trotz all meiner Jahre des Glaubens. Mir fehlte jegliche Menschlichkeit und Vernunft. Ich dachte daran, wie Hiob sein ganzes Leben lang Gott verehrte und das Böse mied. Als Gott ihn prüfte und er all seinen Besitz verlor, seine Kinder verlor und sein Körper von Geschwüren befallen wurde, hat er sich nie über Gott beschwert oder verlangt, dass Gott ihn heilt. Hiob war unglaublich menschlich und vernünftig. Was mich betraf, als ich mich dem Tod gegenübersah, war ich voller Beschwerden und Missverstädnisse und verlangte bar jeder Vernunft, dass Gott mein Leben schützen sollte. Als mein Leben das erste Mal in Gefahr geriet, weil ich so viel Blut verloren hatte, war es Gottes Schutz und Fürsorge, die mich retteten – Er schenkte mir Seine Gnade und erlaubte mir, Sein wundersames Wirken zu bezeugen. Außerdem hatte ich in meinen Jahren des Glaubens so viel der Bewässerung und Versorgung von Gottes Worten genossen und so viele Wahrheiten und Geheimnisse gelernt. Gott hatte mir mehr gegeben, als ich jemals erbeten oder mir vorgestellt hatte, aber ich war dennoch nicht zufrieden. Als bei mir Krebs diagnostiziert wurde, stellte ich unvernünftige Forderungen an Gott und bat Ihn, mich weiterleben zu lassen. Ich erkannte, dass ich eine unglaublich habgierige Natur hatte. Gott ist der Herr der Schöpfung, also welches Recht hatte jemand, der so unbedeutend, rebellisch, widerständig und voller Verdorbenheit war wie ich, Forderungen an Gott zu stellen? Mir wurde klar, dass mir jegliche Selbsterkenntnis fehlte, dass ich unvernünftig arrogant war und nicht die geringste Ehrfurcht vor Gott hatte. Als Gottes Handlungen nicht meinen Auffassungen entsprachen, bekam ich einen Wutanfall, argumentierte und protestierte. Ich habe eine unglaublich bösartige Disposition, und wenn ich meine verdorbene Disposition nicht veränderte, würde ich Gottes Disposition kränken und Seiner gerechten Bestrafung ausgesetzt sein. Ich hatte Angst und wagte es nicht, noch mehr unvernünftige Forderungen an Gott zu stellen, also betete ich zu Ihm und sagte: „O Gott, ich danke Dir für Dein Urteil und Deine Züchtigung, die mich erkennen ließen, wie unvernünftig ich war. O Gott! Ich bin bereit, Buße zu tun, und ob sich mein Zustand nun bessert oder nicht, ich werde mich Deinen Orchestrierungen unterwerfen.“

Ich fragte mich tatsächlich auch, wie ich so unvernünftige Forderungen stellen konnte, nachdem ich krank geworden war. Nachdem ich gesucht und darüber nachgedacht hatte, erkannte ich, dass es hauptsächlich daran lag, dass ich Gottes gerechte Disposition nicht verstand. Etwas später las ich eine Passage von Gottes Worten. „Gerechtigkeit ist keineswegs Fairness oder Vernunft. Sie ist nicht Gleichmacherei oder eine Frage dessen, dir bereitzustellen, was du verdienst, je nachdem, wie viel Arbeit du erledigt hast, oder dich für die geleistete Arbeit zu bezahlen oder dir den Anteil zu geben, je nachdem, welche Mühe du aufwendest. Dies ist keine Gerechtigkeit, es bedeutet nur, fair und vernünftig zu sein. Nur wenige Menschen sind fähig, Gottes gerechte Disposition zu erkennen. Angenommen, Gott hätte Hiob beseitigt, nachdem Hiob Ihn bezeugt hatte: Wäre das gerecht? Tatsächlich wäre es das. Warum nennt man dies Gerechtigkeit? Wie sehen Menschen Gerechtigkeit? Wenn etwas mit den Auffassungen der Menschen übereinstimmt, dann ist es für sie sehr leicht zu sagen, dass Gott gerecht ist. Wenn sie jenes jedoch nicht als übereinstimmend mit ihren Auffassungen ansehen – wenn es etwas ist, das sie nicht begreifen können –, dann wäre es für sie schwierig zu sagen, dass Gott gerecht ist. Wenn Gott Hiob damals vernichtet hätte, hätten die Menschen nicht gesagt, Er sei gerecht. Aber muss Gott Sich eigentlich rechtfertigen, wenn Er Menschen vernichtet, egal ob sie verdorben sind oder nicht, ob sie zutiefst verdorben sind oder nicht? Muss Er den Menschen erklären, auf welcher Grundlage Er dies tut? Muss Gott den Menschen die Regeln erklären, die Er aufgestellt hat? Das ist nicht nötig. In Gottes Augen ist jemand, der verdorben ist und sich Gott widersetzen könnte, wertlos; wie Gott mit ihm umgeht, wird angemessen sein, und alles ist von Gott angeordnet. Wenn du in Gottes Augen missfällig wärst und Er sagen würde, dass Er dich nach deinem Zeugnis nicht mehr gebrauchen kann und dich deshalb vernichtet, wäre das auch Seine Gerechtigkeit? Das wäre es. Du kannst das anhand der Tatsachen jetzt vielleicht nicht gleich erkennen, aber du musst es in der Glaubenslehre verstehen. Was meint ihr – ist die Vernichtung Satans durch Gott ein Ausdruck Seiner Gerechtigkeit? (Ja.) Was wäre, wenn Er Satan bestehen ließe? Das traut ihr euch nicht zu sagen, nicht wahr? Gottes Wesen ist gerecht. Auch wenn es nicht einfach ist, Sein Handeln zu verstehen, ist alles, was Er tut, gerecht; es ist nur so, dass die Menschen das nicht verstehen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass ich Gottes Gerechtigkeit immer durch die Linse meiner eigenen Auffassungen und Einbildungen betrachtet hatte. Ich dachte, dass ich an Gott glaubte, einen hohen Preis bezahlt hatte, mich aufgewendet hatte, eine Gefängnisstrafe durchgestanden hatte, ohne Gott zu verraten, und in meinem Zeugnis für Ihn standhaft geblieben war, also sollte Er mich vor einer tödlichen Krankheit beschützen. Für die Ungläubigen, die Gott nicht beschützte, andererseits, war es normal, dass sie Krebs bekamen. Das, so dachte ich, war Gottes Gerechtigkeit. Als Gottes Handlungen nicht meinen Auffassungen entsprachen und ich eine tödliche Krankheit bekam, dachte ich, dass all meine Bemühungen nicht vergolten worden waren, dass Gott mir Unrecht getan hatte, und so war ich voller Beschwerden und Missverständnisse über Gott. Mir wurde klar, dass sich mein Verständnis von Gottes Gerechtigkeit nicht von dem handelsorientierten Verständnis der Ungläubigen unterschied. Meiner Meinung nach sollte ich für meine ganze Arbeit etwas bekommen, und wenn ich nicht bekam, was mir zustand, wäre das unfair. Durch das Lesen von Gottes Worten lernte ich, dass Gottes Wesen an Sich gerecht ist. Alles, was Gott tut, ist von Seinem Willen und Seiner Weisheit geprägt. Ich durfte meine Situation nicht aufgrund oberflächlicher Äußerlichkeiten und Auffassungen beurteilen. Das würde zu Fehlern führen, und ich würde wahrscheinlich Gott kritisieren und mich Ihm widersetzen. Ich hielt meine Krankheit für eine Katastrophe, aber hinter meiner Krankheit stand Gottes Wille. Wäre ich durch sie nicht bloßgestellt worden, hätte ich nie erkannt, wie sehr es mir an Menschlichkeit und Vernunft mangelte. Sobald Gottes Handlungen nicht meinen Auffassungen entsprachen, begann ich zu argumentieren und zu protestieren. Ich habe Gott weder gefürchtet noch mich Ihm unterworfen. Die Erfahrung dieser Krankheit zeigte mir meine wahre geistliche Größe und erlaubte mir, meine unvernünftigen Forderungen an Gott aufzugeben. Dank sei Gott! Er hat Wunder bewirkt und ist wirklich weise! Früher habe ich Gott nicht verstanden, und ich urteilte über Seine gerechte Disposition nach meinen eigenen Auffassungen. Ich habe Gott weder verstanden noch wirklich gesehen! Gott ist der Herr der Schöpfung, doch ich bin nur ein winziges geschaffenes Wesen – Er hat jedes Recht, mich so zu behandeln, wie Er es für richtig hält. Zudem betrachtete ich meinen Glauben wie ein Tauschgeschäft und stellte unvernünftige Forderungen an Gott. Selbst wenn ich sterben sollte, wäre auch das Gottes Gerechtigkeit – ich hätte mich nicht über Gott beschweren sollen. Egal, welche Wahl Gott treffen würde, ob ich leben oder sterben sollte, es wäre eine angemessene Wahl. Ich musste mich Gottes Anordnungen unterwerfen – diese Vernunft sollte ich besitzen. Nachdem ich ein gewisses Verständnis von Gottes gerechter Disposition erlangte, sah ich die Dinge viel klarer und hörte auf, mich über Gott zu beschweren und Ihn falsch zu verstehen. Wie Gott mich auch behandelte, ich habe mich nicht beschwert und konnte mich unterwerfen.

Das Lesen von Gottes Worten zeigte mir, wie ich mit meiner eigenen Sterblichkeit umgehen sollte, und ich hatte keine Angst mehr vor dem Tod. Gottes Worte besagen: „Wenn ein Mensch mehrere Jahrzehnte lang auf der Welt gewesen ist, jedoch nicht verstanden hat, woher das menschliche Leben kommt, noch erkannt hat, in wessen Hand das menschliche Schicksal ruht, dann ist es kein Wunder, dass er nicht in der Lage sein wird, dem Tod gelassen zu begegnen. Ein Mensch, der während seiner jahrzehntelangen Erfahrung menschlichen Lebens Kenntnis von der Souveränität des Schöpfers erlangt hat, ist ein Mensch mit einem korrekten Verständnis der Bedeutung und des Werts von Leben. So ein Mensch verfügt über die tiefe Kenntnis vom Zweck des Lebens, mit wahren Erfahrungen und wahrem Verständnis der Souveränität des Schöpfers und ist darüber hinaus imstande, sich der Autorität des Schöpfers zu unterwerfen. So ein Mensch versteht die Bedeutung von Gottes Schöpfung der Menschheit, versteht, dass der Mensch den Schöpfer anbeten sollte, dass alles, was der Mensch besitzt, vom Schöpfer kommt und eines Tages, in naher Zukunft, zu Ihm zurückkehren wird. Diese Art von Mensch versteht, dass der Schöpfer die Geburt des Menschen anordnet und Souveränität über den Tod des Menschen hat und dass sowohl das Leben als auch der Tod von der Autorität des Schöpfers vorherbestimmt sind. Wenn man diese Dinge also wirklich begreift, wird man auf natürliche Weise in der Lage sein, dem Tod ruhig gegenüberzutreten, seinen ganzen weltlichen Besitz gelassen beiseitezulegen, sich allem, was danach folgt, glücklich zu unterwerfen und es glücklich anzunehmen und den letzten kritischen Punkt im Leben, der vom Schöpfer, so, wie er ist, vorhergesehen ist, zu begrüßen, anstatt ihn blind zu fürchten und dagegen anzukämpfen. Wenn man das Leben als Gelegenheit betrachtet, die Souveränität des Schöpfers zu erleben und Seine Autorität in Erfahrung zu bringen, wenn man sein Leben als eine seltene Chance wahrnimmt, um seiner Pflicht als geschaffener Mensch nachzukommen und seine Mission zu vollenden, dann wird man gewiss die richtige Lebensanschauung haben, gewiss ein Leben leben, das vom Schöpfer gesegnet und geführt ist, gewiss im Licht des Schöpfers gehen, gewiss die Souveränität des Schöpfers kennen, sich gewiss unter Seine Herrschaft begeben und gewiss Zeuge Seiner Wundertaten, Zeuge Seiner Autorität werden. Natürlich wird so ein Mensch gewiss vom Schöpfer geliebt und angenommen, und nur so ein Mensch kann eine ruhige Haltung zum Tod beibehalten und den letzten kritischen Punkt des Lebens mit Freude willkommen heißen. Ein Mensch, der eindeutig diese Art von Haltung zum Tod bewahrte, war Hiob. Hiob war in der Lage, den letzten kritischen Punkt des Lebens glücklich zu akzeptieren, und da er seine Lebensreise zu einem ruhigen Ende gebracht hatte und seine Mission im Leben abgeschlossen hatte, kehrte er an die Seite des Schöpfers zurück(Das Wort, Bd. 2, Gott kennen: Gott Selbst, der Einzigartige III). „Hiob war imstande, dem Tod ohne jedes Leid zu begegnen, weil er wusste, dass er durch das Sterben an die Seite des Schöpfers zurückkehren würde. Es waren seine Bestrebungen und Errungenschaften im Leben, die es ihm erlaubten, dem Tod ruhig zu begegnen, die ihm erlaubten, der Perspektive ruhig entgegenzusehen, dass der Schöpfer sein Leben zurücknehmen würde, und ihm außerdem erlaubten, unbefleckt und sorglos vor dem Schöpfer zu stehen(Das Wort, Bd. 2, Gott kennen: Gott Selbst, der Einzigartige III). Durch das Essen und Trinken von Gottes Worten lernte ich, dass mein Leben von Gott kommt. Gott bestimmt und arrangiert mein Leben, meinen Tod, meine Segnungen und mein Unglück. Ich hatte keinen Grund, Forderungen an Gott zu stellen. Selbst wenn Gott mich sterben lassen würde, stünde dahinter Sein Wille. Ich musste dieser Sache auf die richtige Art begegnen, und zwar mit der Vernunft, die ein geschaffenes Wesen haben sollte. Ich dachte an Hiob, der sein ganzes Leben Gott verehrte und das Böse mied. Welcher Situation er sich auch gegenübersah, er konnte darin Gottes Herrschaft und Anordnungen erkennen. Er hat sich nicht beschwert und Gott nicht missverstanden, noch hat er Gott kritisiert oder mit Ihm argumentiert. Er war in der Lage, sich zu unterwerfen und ruhig und gelassen seinem Tod ins Auge zu sehen. Ich musste Hiobs Ehrfurcht vor Gott nacheifern, das Böse meiden und mich Gottes Herrschaft und Anordnungen unterwerfen. Gott gab mir mein Leben, und egal, wann Er beschloss, es mir wieder wegzunehmen, musste ich mich unterwerfen. Was mein Ergebnis im Jenseits betraf, würde Gott das aufgrund all meiner Taten im Diesseits entscheiden. Noch hatte Gott mich nicht sterben lassen, also musste ich die Zeit, die mir noch blieb, nutzen, um Buße zu tun, den Weg der Ehrfurcht vor Gott und der Vermeidung des Bösen einschlagen, nach der Wahrheit und einem Wandel meiner Disposition streben und meine Pflicht nach besten Kräften erfüllen. Sobald mir das klar wurde, fühlte ich mich viel klarer und hatte weniger Angst davor zu sterben. Zudem fühlte ich mich Gott näher.

In dieser Zeit habe ich mich mit meinen Glaubensschwestern versammelt und Gottes Worte gegessen und getrunken, und mein Zustand hat sich stetig verbessert. Ich hatte noch vier weitere Chemotheraphien vor mir, doch die Nebenwirkungen waren zu stark, also konnte ich nur die Bestrahlung machen. Aber ich fand die Bestrahlung lange nicht mehr so schmerzhaft wie zuvor. Ich wusste, dass Gott das letzte Worte darüber hatte, ob ich überleben würde, also machte ich mir keine Sorgen wegen meiner Krankheit, sondern verbrachte meine Freizeit damit, über Gottes Worte nachzudenken und mir Hymnen anzuhören. Nach einer Weile fühlte ich mich immer besser, als wäre ich wieder ganz die Alte. Die anderen Patienten sagten alle, ich sähe so gesund aus, dass sie mich für eine Krankenschwester hielten. Nach vierzig Tagen stationärem Aufenthalt wurde ich entlassen. Bei meiner nächsten Untersuchung sagte der Arzt, der Tumor in meiner Gebärmutter sei verschwunden. Als der Arzt sagte, dass der Tumor verschwunden sei, konnte ich es nicht glauben und dachte, ich hätte mich verhört. Ich fragte den Arzt noch einmal, und er bestätigte mir, dass er verschwunden war. Ich war außer mir vor Freude. Ich konnte nicht glauben, dass ein Tumor von der Größe eines Enteneis einfach so verschwinden könnte. Ich dachte an Gottes Worte, die besagen: „Das Herz und der Geist des Menschen werden in der Hand Gottes gehalten, alles von seinem Leben wird von Gottes Augen erblickt. Unabhängig davon, ob du das glaubst oder nicht, werden sämtliche Dinge, ob lebendig oder tot, im Einklang mit Gottes Gedanken sich verlagern, sich verändern, sich erneuern und verschwinden. So ist die Art und Weise, wie Gott über alle Dinge waltet(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gott ist die Quelle menschlichen Lebens). Es stimmt, alle Wesen und Dinge liegen in Gottes Hand. Alles, was tot oder lebendig ist, unterliegt Gottes Souveränität und Führung. Es wird alles laut Gottes Willen orchestriert. Alle sagten, ich würde das nicht überleben, selbst der Doktor sagte, der Tumor sei zu groß für eine Operation, und so hatte ich mir nie erträumt, dass er vollständig verschwinden könnte. Das war alles Gottes wundersames Wirken! Ich war zutiefst bewegt, und in meinem Herzen spürte ich eine große Schuld gegenüber Gott. Ich war so widerständig und verdorben und stellte unvernünftige Forderungen an Gott, ich war es nicht wert, gerettet zu werden. Doch Gott behandelte mich nicht auf Grundlage meiner Widerständigkeit und Verdorbenheit. Ich war Ihm für Seine Rettung so dankbar. Als ich wieder zu Hause war, habe ich weiter das Evangelium verbreitet und meine Pflicht erfüllt, und langsam wurde ich wieder ganz gesund.

Etwas später stieß ich auf einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten. „Das Ende oder die Bestimmung einer Person wird weder durch seinen eigenen Willen bestimmt, noch durch seine eigenen Neigungen oder Vorstellungen. Der Schöpfer, Gott, hat das letzte Wort. Wie sollten Menschen in solchen Angelegenheiten zusammenarbeiten? Die Menschen haben nur einen Weg, den sie wählen können: Nur wenn sie der Wahrheit folgen, die Wahrheit verstehen, Gottes Worten gehorchen und die Rettung erlangen, werden sie letztlich ein gutes Ergebnis und ein gutes Schicksal haben. Es ist nicht schwer, sich die Aussichten und das Schicksal der Menschen vorzustellen, wenn sie das Gegenteil tun. Konzentriere dich also in dieser Angelegenheit nicht auf das, was Gott dir versprochen hat, was Gottes Ziel für die Menschheit ist, was Gott für die Menschheit vorbereitet hat. Diese haben nichts mit dir zu tun, sie sind Gottes Sache, sie können nicht von dir benutzt, erbettelt oder verhandelt werden. Was solltest du als Geschöpf Gottes tun? Du solltest deine Pflicht erfüllen, das zu tun, was du mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft tun solltest. Der Rest – Dinge, die mit den Aussichten, dem Schicksal und der zukünftigen Bestimmung der Menschheit zu tun haben – sind nichts, was du entscheiden kannst, sie liegen in den Händen Gottes, all das wird vom Schöpfer diktiert und arrangiert und hat nichts mit irgendeinem Geschöpf Gottes zu tun. Manche Leute sagen: ‚Warum sagt man uns das, wenn es nichts mit uns zu tun hat?‘ Es hat zwar nichts mit euch zu tun, aber mit Gott. Nur Gott weiß diese Dinge, nur Gott kann über sie sprechen, und nur Gott ist berechtigt, der Menschheit diese Dinge zu verheißen. Und wenn Gott sie kennt, sollte er dann nicht über sie sprechen? Es ist ein Fehler, wenn du immer noch deine Aussichten und dein Schicksal verfolgst, wenn du nicht weißt, was sie sind. Gott hat dich nicht gebeten, dies zu verfolgen, Er hat dich nur wissen lassen; wenn du fälschlicherweise glaubst, dass dies das Ziel ist, das Gott von dir verlangt, dann bist du völlig töricht und besitzt nicht den Verstand eines normalen Menschen. Es genügt, sich all dessen bewusst zu sein, was Gott verspricht. Du musst eine Tatsache anerkennen: Egal, um welche Art von Verheißung es sich handelt, sei sie gut oder gewöhnlich, sei sie erfreulich oder uninteressant, alles ist vom Schöpfer diktiert, angeordnet und bestimmt. Nur die Befolgung und Verfolgung der richtigen Richtung und des richtigen Weges, die der Schöpfer vorgibt, ist die Aufgabe und Verpflichtung eines Geschöpfes Gottes. Was du letztendlich gewinnst und welchen Anteil an den Verheißungen Gottes du erhältst, hängt alles von deinem Streben ab, von dem Weg, den du einschlägst, und von dem, was der Schöpfer diktiert(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9. Sie gehen ihrer Pflicht nur deshalb nach, um sich hervorzuheben und ihre eigenen Interessen und Ambitionen zu verfolgen; nie erwägen sie die Interessen von Gottes Haus und verraten diese Interessen sogar, wenn sie dafür im Gegenzug selbst verherrlicht werden (Teil 9)). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass mein letztendliches Ergebnis und mein Bestimmungsort nicht durch Gebete bestimmt werden und nicht durch Tauschgeschäfte mit Gott zu bekommen sind. Vielmehr würde Gott mein Ergebnis auf Grundlage meines Strebens, meiner Handlungen und dem Weg, denn ich beschritt, bestimmen. Doch ich hatte nicht nach der Wahrheit gestrebt und verstand auch Gottes Disposition nicht. Als ich sah, wie Gott andere Menschen mit einem glorreichen Bestimmungsort segnete, dachte ich, solange ich gewissenhaft in meinem Streben war, meine Pflicht erfüllte, leiden und einen Preis bezahlen konnte und meine Pflicht auch im Angesicht jeglicher Verfolgung und Not weiterhin erfüllte, würde ich gerettet und bewahrt werden. In diesen Jahren strebte und suchte ich ohne Pause auf Grundlage meiner eigenen Überzeugungen und Wünsche nach meinem Ergebnis und Bestimmungsort. Ich folgte dem Weg des Paulus. Wenn ich so weitermachte, würde ich nicht nur keinen guten Bestimmungsort erhalten, sondern bloßgestellt und verstoßen werden, weil meine verdorbene Disposition nicht gereinigt worden war. Ich war endlich vom Krebs geheilt. Gott hat mich nicht sterben lassen und mir eine Chance gegeben, Buße zu tun. Das ist Gottes Rettung! Nach meiner Genesung dachte ich bei mir, dass ich ab nun bei meiner Pflicht nach der Wahrheit und einem Wandel meiner Disposition streben musste. Ich durfte nicht weiter mit Gott um Segnungen feilschen. Ich musste jemand mit Menschlichkeit und Vernunft sein, der sich Gott unterwirft. Ob das Ergebnis, dass Gott für mich anordnet gut oder schlecht ist, ist allein Gott überlassen. Ich muss nach der Wahrheit und einem Wandel meiner Disposition streben.

Diese Erfahrung zeigte mir, dass mein Leben zwar durch diese Krankheit in Gefahr geriet, Gott mich aber nie meines Lebens, meiner Zukunft oder meines Schicksal berauben wollte. Gott machte sich diese Krankheit zunutze, um mich zu reinigen und zu verwandeln, die Unreinheiten in meinem Glauben aufzudecken und einige der absurden Auffassungen, die ich hatte, zu ändern. Sie ermöglichte mir auch, ein wahres Verständnis von Gottes Allmacht und Souveränität zu erlangen und diese zu erfahren, die richtige Einstellung gegenüber Leben und Tod zu entwickeln und mich zu unterwerfen. Diese Krankheit war für mich Gottes Weg, um mich mit Seiner Gnade und Seiner Rettung zu segnen! Genau wie Gott sagt: „Wenn die Menschen in ihrem Herzen wirklich an Gott glauben, müssen sie zuerst wissen, dass die Lebensspanne eines Menschen in Gottes Hand liegt. Wann ein Mensch geboren wird und wann er stirbt, ist von Gott vorherbestimmt. Wenn Gott Menschen krank werden lässt, dann gibt es dafür einen Grund – es hat einen Sinn. Für sie fühlt es sich wie eine Krankheit an, doch eigentlich hat Er ihnen Seine Gnade zuteilwerden lassen, keine Krankheit. Die Menschen müssen diese Tatsache zunächst einmal erkennen, sich ihrer sicher sein und sie ernst nehmen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3).

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