30. So genannte Selbsterkenntnis

Von Joseph, Südkorea

Nachdem ich Gottes Werk der letzten Tage angenommen hatte, versammelte ich mich immer mit Brüdern und Schwestern, die schon lange an Gott glaubten. Als ich sah, dass alle über die Verdorbenheit sprechen konnten, die sie offenbarten, wenn sie gemeinschaftlichen Austausch über Gottes Worte hielten, und dass sie sich selbst überprüfen und reflektieren und ihre Verdorbenheit anhand von Gottes Worten im Detail analysieren konnten, wurde ich wirklich neidisch und begann, sie nachzuahmen. Allmählich wurde ich auch fähig, mich anhand der Worte Gottes zu überprüfen und meine Verdorbenheit in Versammlungen anzuerkennen. Ich dachte, dass dies Selbsterkenntnis sei. Einige Brüder und Schwestern erkannten, dass ich erst seit zwei oder drei Jahren an Gott glaubte, aber wenn ich über Selbsterkenntnis sprach, tat ich dies auf eine recht organisierte und tiefgründige Weise, und sie warfen mir bewundernde Blicke zu. Ich war sehr stolz und dachte, dass ich ein gutes Kaliber hätte und mich selbst erkennen könnte und dass, wenn ich diesen Weg weiterverfolgen würde, ich nicht weit von einer Veränderung meiner Disposition und von der Errettung entfernt wäre. Danach konzentrierte ich mich darauf, über meine Selbsterkenntnis gemeinschaftlichen Austausch zu halten, und zitierte oft Gottes strenge Worte, die die Menschen bloßstellten, um mich selbst daran zu messen, um anderen zu zeigen, dass mein Verständnis tief und durchdringend war und dass mein Lebenseintritt besser war als der anderer. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob diese Art des Verständnisses richtig war, und erst später, nachdem ich mehrmals zurechtgestutzt worden war, wurde mir klar, dass meine Selbsterkenntnis völlig falsch war.

Im November 2020 überprüfte ich mit zwei anderen Schwestern Videos, die von einigen Brüdern und Schwestern erstellt worden waren. Während dieser Zeit wurden viele Videos eingereicht und die Brüder und Schwestern brachten viele Probleme zur Sprache. Bei einigen davon wusste ich nicht, wie ich sie lösen sollte. An diesem Punkt kam meine oberflächliche Einstellung zum Vorschein. Ich dachte: „Ich bin für mehrere Gruppen verantwortlich, bin also ziemlich beschäftigt und habe immer noch einige Videos, die überprüft werden müssen. Wenn ich jedes Video sorgfältig nach den Grundsätzen durchdenke und es bewerte und versuche, jedes von den Brüdern und Schwestern angesprochene Problem ernsthaft zu lösen, wird das eine Menge Aufwand bedeuten. Wie viel Freizeit bleibt mir dann noch? Ich werde einige der Probleme, die ich nicht durchschauen kann, vorerst beiseitelegen. Außerdem sind die beiden Schwestern, die mit mir zusammenarbeiten, etwas langsamer bei der Überprüfung der Videos. Wenn ich die Videos also schnell überprüfe, tue ich mir dann nicht selbst einen Bärendienst? Ich werde einfach das gleiche Tempo wie alle anderen einhalten. Außerdem kann niemand seine Pflicht perfekt tun. Es gibt viele Wahrheiten, die ich auch nicht vollständig verstehe. Es ist unmöglich, jedes Problem vollständig zu lösen, also ist ‚nahe genug dran‘ gut genug.“ So dachte ich also und gab mir nicht viel Mühe, einige der Probleme in den Videos oder die Verwirrungen der Brüder und Schwestern zu lösen. Später beendete ich die Überprüfung aller Videos, die ich hatte, und da ich mehr Videos überprüft hatte als die mit mir zusammenarbeitenden Schwestern, war ich etwas selbstzufrieden und dachte, dass ich meine Pflicht ziemlich gewissenhaft und verantwortungsbewusst tat. Aber einige Zeit später überprüfte der Vorgesetzte die Videos, die wir eingereicht hatten, fand viele auf den Grundsätzen beruhenden Probleme und schrieb uns einen strengen Brief, um uns zurechtzustutzen, „Sie tun diese Pflicht schon so lange, und dennoch treten diese Probleme mit den Grundsätzen immer wieder auf. Das sollte wirklich nicht passieren! Es ist nicht so, dass ihr die Grundsätze nicht begreift – es handelt sich eher um einen schweren Fall von oberflächlichem Verhalten. Ihr müsst eure Einstellung zu eurer Pflicht gründlich überdenken!“ Als ich die scharfe Zurechtstutzung des Vorgesetzten hörte, fühlte ich mich ungerecht behandelt, fühlte Widerstand. Ich dachte: „Ich habe mich in letzter Zeit ziemlich angestrengt, meine Pflicht auszuführen. Warum erwähnen Sie nichts Positives über uns und konzentrieren sich nur darauf, unsere Probleme aufzudecken? Außerdem kann niemand seine Pflicht perfekt tun, und es gibt immer Mängel. Wir haben ein oberflächliches Verständnis der Wahrheit und können einige Probleme nicht durchschauen, also ist es normal, dass einige der Videos, die wir eingereicht haben, Probleme haben – warum können Sie das nicht verstehen?“ In meinem Herzen argumentierte ich weiter. Im Gespräch mit den Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, brachte ich schließlich meine Ansichten zum Ausdruck, absichtlich oder nicht, und sagte: „Der Vorgesetzte ist zu anspruchsvoll. Es gibt keine Perfektion. Egal, wie oft man ein Video überprüft, es wird immer Probleme geben …“ Später, als ich sah, wie die beiden Schwestern über ihre Reflexionen und ihr Wissen schrieben, wurde mir klar, dass ich mich völlig widersetzt hatte und mich wehren wollte, wenn ich zurechtgesetzt wurde, und dass dies überhaupt keine Selbsterkenntnis war! Dieses Zurechtstutzen kam von Gott, und ich musste es akzeptieren, darüber nachdenken und mich selbst kennenlernen. Also fand ich relevante Worte Gottes, um meinen oberflächlichen Zustand in meiner Pflicht anzugehen, und ich überlegte, wie ich tiefer über meine Selbstreflexion schreiben könnte. Ich zitierte die ernsteren Worte Gottes, die die Oberflächlichkeit der Menschen bloßstellen, und sagte, dass es ein schwerer Verrat an Gott sei, meine Pflicht nachlässig zu behandeln, dass es auf eine mangelnde Menschlichkeit hindeutet, wenn ich meine Pflicht oberflächlich ausführe, und dass ich ein fauler Apfel bin, wenn ich Widersinniges verbreite, um Menschen irrezuführen. Nachdem ich geschrieben hatte, verglich ich meine Reflexionen mit denen der beiden Schwestern und hatte das Gefühl, dass meine Reflexionen tiefgründiger waren. Ich war ganz zufrieden mit mir selbst und dachte, dass ich über mich selbst nachdenken und mich selbst kennen könnte, wenn ich zurechtgestutzt würde, dass ich mich selbst im Lichte der Worte Gottes im Detail analysieren könnte, und ich glaubte, dass ich eine Lektion gelernt hatte. Ich war auch ein bisschen stolz, weil ich dachte, dass der Vorgesetzte nach dem Lesen meiner Reflexionen sicherlich das Gefühl haben würde, dass ich als Leiter des Teams ein tieferes Verständnis hatte als die Schwestern, mit denen ich zusammengearbeitet habe, und dass mein Lebenseintritt besser war als ihrer. Außerdem hatte ich so negativ über mich selbst geschrieben, dass der Vorgesetzte dieses Mal nicht viel zu sagen haben würde. Zu meiner Überraschung erhielt ich jedoch einige Tage später einen weiteren Brief vom Vorgesetzten. Dieser Brief war noch harscher als der vorherige und er stellte darin direkt fest, dass meine Reflexion und mein Wissen oberflächlich seien, dass ich mich selbst nicht wirklich kennen würde und dass meine abwegigen und absurden Ansichten die Schwestern in die Irre geführt hätten und dazu geführt hätten, dass alle die Selbsterkenntnis vernachlässigten. Es hieß auch, dass die Folgen schwerwiegend seien und dass ich weiter darüber nachdenken müsse. Ich fand es schwer, diese harten Worte der Enthüllung zu akzeptieren, und dachte: „Wie kann es sein, dass ich mich selbst nicht wirklich gekannt habe? Ich habe mich auf Gottes Worte gestützt, um über meine Verdorbenheit nachzudenken und sie im Detail zu analysieren, und mein Verständnis ist tiefer als das der Schwestern, mit denen ich zusammenarbeite. Ist das nicht wahre Selbsterkenntnis? Wenn die Schwestern sich selbst nicht kennen, wie kann es dann sein, dass sie von mir irregeführt wurden? Ich habe nur beiläufig gesprochen – wie konnte ich sie irreführen?“ Mehrere Tage lang fühlte ich Widerstand und war zutiefst gekränkt, weil ich glaubte, der Vorgesetzte habe es auf mich abgesehen und versuche, mir das Leben schwer zu machen. Ich konzentrierte mich ganz auf ihn und reflektierte nicht richtig über mich selbst und kannte mich nicht. Mein Herz wurde immer dunkler und niedergeschlagener, ich konnte mein Herz in meiner Pflicht nicht beruhigen und meine Gebete konnten Gott nicht finden. Mir wurde klar, dass etwas mit meinem Zustand nicht stimmte. An diesem Punkt erinnerte ich mich an den Brief, den ich an den Vorgesetzten geschrieben hatte. Ich hatte diesen Brief gut geschrieben und zugegeben, dass ich Negatives verbreitet hatte und die Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, dazu gebracht hatte, sich auf meine Seite zu stellen und mit dem Vorgesetzten unzufrieden zu werden, und ich hatte auch zugegeben, dass ich durch das Verbreiten von Widersinnigem und das Irreführen von Menschen zu einem faulen Apfel geworden war, aber warum war ich, als der Vorgesetzte mich auf diese Weise aufdeckte und zurechtstutzte, nicht in der Lage, das zu akzeptieren, und fühlte einen solchen Widerstand? Bedeutete das nicht, dass mein bisheriges Verständnis falsch gewesen war? Es war keine wahre Selbsterkenntnis gewesen! Mir wurde auch klar, dass ich mich nur dazu gezwungen hatte, einige Worte zu schreiben, um mich selbst zu prüfen und zu kennen, um einen guten Eindruck auf den Vorgesetzten zu machen. War diese Art von Selbsterkenntnis nicht falsch und trügerisch? An diesem Punkt wurde mir allmählich klar, dass ich es nicht wirklich akzeptiert hatte, zurechtgestutzt zu werden, dass ich nicht wirklich wahre Selbsterkenntnis hatte und dass die Dunkelheit und Niedergeschlagenheit, die ich in meinem Herzen fühlte, darauf zurückzuführen waren, dass Gott von dem, was ich getan hatte, angewidert war und Sein Gesicht vor mir verbarg. Ich trat vor Gott und betete, bat Ihn, mich zu erleuchten, damit ich die Probleme in mir selbst klar erkennen konnte.

Später las ich zwei Abschnitte aus Gottes Worten: „Wenn manche Menschen Gemeinschaft über ihre Selbsterkenntnis halten, ist das erste, was aus ihrem Mund kommt: ‚Ich bin ein Teufel, ein lebendiger Satan, jemand, der Gott Widerstand leistet. Ich lehne mich gegen Ihn auf und verrate Ihn; ich bin eine Schlange, ein böser Mensch, der verflucht werden sollte‘. Ist das wahre Selbsterkenntnis? Sie äußern sich nur allgemein. Warum nennen sie keine Beispiele? Warum bringen sie die schändlichen Dinge, die sie getan haben, nicht ans Tageslicht, damit diese im Detail analysiert werden können? Einige Menschen ohne Urteilsvermögen hören sie und denken: ‚Das ist doch wahre Selbsterkenntnis! Sich selbst als ein Teufel, als Satan zu erkennen und sich sogar selbst zu verfluchen – welche Höhen haben sie erreicht!‘ Viele Menschen, vor allem solche, die neu im Glauben sind, sind anfällig dafür, sich von diesem Gerede in die Irre führen zu lassen. Sie denken, dass der Redner rein ist und über geistliches Verständnis verfügt, dass es sich um jemanden handelt, der die Wahrheit liebt und für die Leitung qualifiziert ist. Sobald sie jedoch eine Weile mit der Person zu tun haben, stellen sie fest, dass dem nicht so ist, dass sie nicht die ist, die sie sich vorgestellt haben, sondern dass sie außerordentlich falsch und betrügerisch ist und geschickt darin, sich zu verstellen und etwas vorzuspielen, was eine große Enttäuschung ist. … Eine Person mag beispielsweise wissen, dass sie betrügerisch ist, dass sie voll von kleingeistigen Plänen und Intrigen ist, und sie mag auch erkennen können, wenn andere Hinterlist offenbaren. Dementsprechend solltest du, nachdem sie zugegeben hat, hinterlistig zu sein, darauf achten, ob sie wirklich Reue zeigt und ihre Hinterlist ablegt. Und wenn sie wieder Hinterlist offenbart, dann achte darauf, ob sie sich Vorwürfe macht und sich schämt, weil sie so gehandelt hat, ob sie aufrichtig Reue zeigt. Wenn sie kein Schamgefühl hat, geschweige denn Reue zeigt, dann ist ihre Selbsterkenntnis oberflächlich und flüchtig. Sie tut nur so als ob; bei ihr handelt es sich nicht um wahre Erkenntnis. Sie hält Hinterlist weder für etwas besonders Böses oder für dämonisch, noch betrachtet sie es als schamloses und abscheuliches Verhalten. Sie denkt: ‚Die Menschen sind alle hinterlistig. Die einzigen, die es nicht sind, sind Narren. Ein bisschen Hinterlist macht einen nicht zu einem schlechten Menschen. Ich habe nichts Böses getan; ich bin nicht der hinterlistigste Mensch, den es gibt.‘ Kann so jemand sich wirklich selbst erkennen? Ganz sicher nicht. Das liegt daran, dass er keine Kenntnis seiner hinterlistigen Disposition hat, Hinterlistigkeit nicht verabscheut und alles, was er über Selbsterkenntnis sagt, nur vorgetäuscht und leeres Gerede ist. Wenn man keine Kenntnis der eigenen verdorbenen Dispositionen hat, dann ist das keine wahre Selbsterkenntnis. Der Grund, warum hinterlistige Menschen sich selbst nicht wirklich erkennen können, liegt darin, dass es für sie nicht leicht ist, die Wahrheit anzunehmen. Egal wie viele Worte und Glaubenslehren sie also von sich geben können, wirklich verändern werden sie sich nicht(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur Selbsterkenntnis ist beim Streben nach der Wahrheit hilfreich). „Wie kann man erkennen, ob ein Mensch die Wahrheit liebt? Zum einen muss man darauf achten, ob diese Person sich selbst auf der Grundlage von Gottes Wort erkennen kann, ob sie über sich selbst nachdenken und wahre Reue empfinden kann; zum anderen muss man darauf achten, ob sie die Wahrheit annehmen und praktizieren kann. Wenn sie die Wahrheit annehmen und praktizieren kann, ist sie jemand, der die Wahrheit liebt und sich Gottes Werk unterwerfen kann. Wenn sie die Wahrheit nur anerkennt, aber niemals annimmt oder praktiziert, wie manche Leute sagen: ‚Ich verstehe die ganze Wahrheit, aber ich kann sie nicht praktizieren‘, beweist das, dass sie die Wahrheit nicht liebt. Manche Menschen geben zu, dass Gottes Wort die Wahrheit ist und dass sie verdorbene Dispositionen haben und sagen auch, dass sie bereit sind, Buße zu tun und sich zu erneuern, aber danach gibt es überhaupt keine Veränderung. Ihre Worte und Taten sind immer noch dieselben wie vorher. Wenn sie davon sprechen, sich selbst zu erkennen, ist das so, als ob sie einen Witz erzählen oder einen Slogan rufen würden. Sie denken nicht nach und lernen sich selbst nicht in der Tiefe ihres Herzens kennen: der entscheidende Punkt ist, dass sie keine Haltung der Reue haben. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich öffnen und freiheraus über ihre Verdorbenheit sprechen, um wirklich über sich selbst nachzudenken. Vielmehr geben sie vor, sich selbst zu kennen, indem sie so tun, als würden sie über sich nachdenken. Sie sind keine Menschen, die sich selbst wirklich kennen oder die Wahrheit annehmen. Wenn solche Menschen davon sprechen, sich selbst zu kennen, dann tun sie nur so, als ob; sie verstellen sich, betrügen und haben eine falsche Spiritualität. Manche Menschen sind hinterlistig, und wenn sie sehen, dass andere Gemeinschaft über ihre Selbsterkenntnis halten, denken sie: ‚Alle anderen öffnen sich und sezieren ihre eigene Hinterlistigkeit. Wenn ich nichts sage, werden alle denken, dass ich mich nicht kenne. Dann muss ich eben so tun, als ob!‘ Danach beschreiben sie ihre eigene Hinterlistigkeit als sehr ernst, stellen sie auf dramatische Weise dar, und ihre Selbsterkenntnis scheint besonders tiefgehend zu sein. Jeder, der das hört, hat das Gefühl, dass sie sich selbst wirklich kennen, und blickt daraufhin neidisch auf sie, was denen wiederum das Gefühl gibt, glorreich zu sein, als hätten sie sich gerade mit einem Heiligenschein geschmückt. Diese Art der Selbsterkenntnis, die sie erlangen, indem sie so tun, als ob, gepaart mit ihrer Verstellung und ihrem Betrug, führt andere in die Irre(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur Selbsterkenntnis ist beim Streben nach der Wahrheit hilfreich). Durch die Bloßstellung der Worte Gottes und die Überprüfung meiner selbst anhand dieser Worte wurde mir klar, dass meine Selbsterkenntnis nichts als Heuchelei und Verlogenheit war. Meine Selbsterkenntnis war nur zur Show gewesen, um meinen Vorgesetzten zu gefallen. Ich dachte, er hätte auf unsere Probleme hingewiesen und gesagt, wir seien verantwortungslos und gingen oberflächlich mit unseren Pflichten um, und da die Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, alle über sich selbst nachdachten, würde es so aussehen, als würde ich es nicht akzeptieren, zurechtgestutzt zu werden, wenn ich mich selbst nicht kennen würde. Wenn meine Reflexion als Leiter des Teams oberflächlicher wäre als die der anderen, würde das nicht den Eindruck erwecken, dass mein Lebenseintritt schlecht war? Mit dieser Absicht schrieb ich widerwillig einige Worte der Reflexion und Selbsterkenntnis, aber dies war weder echtes Wissen aus dem Herzen, noch war es echtes Verständnis, das aus der Annahme des Gerichts und der Züchtigung durch Gottes Worte erwächst. Ich konnte weder Schmerz noch Schuldgefühle spüren. Es war nur Show für die anderen, als würde ich nur Slogans skandieren und einen Wortschwall von mir geben. Ich erkannte meine oberflächliche Einstellung verbal an, aber in meinem Herzen glaubte ich nicht wirklich daran. Ich dachte sogar: „Es ist keine große Sache, wenn es einige Probleme oder Abweichungen in meiner Pflicht gibt. Wer kann seine Pflicht ohne Probleme tun? Der Vorgesetzte greift nur ein kleines Problem in meiner Pflicht auf, um mich zurechtzustutzen und zu tadeln. Er ist zu anspruchsvoll!“ Ich verbreitete auch hinter seinem Rücken Unzufriedenheit über den Vorgesetzten. Inwiefern war das echte Selbsterkenntnis? Schlimmer war, dass ich, obwohl ich die Zurechtstutzung des Vorgesetzten innerlich eindeutig nicht akzeptierte, so tat, als ob ich sie akzeptierte, und wandte Gottes Worte, die die Oberflächlichkeit der Menschen bloßstellen, auf mich selbst an. Ich sah, dass meine inneren und äußeren Zustände nicht übereinstimmten, dass ich andere täuschte und ihnen einen falschen Eindruck vermittelte. Ich war wirklich hinterlistig! Erst durch die Offenbarung der Tatsachen wurde ich völlig überzeugt. Ich hatte wirklich kein echtes Verständnis von mir selbst. Meine Selbsterkenntnis bestand einfach aus formalen und leeren Worten, nichts weiter als Vortäuschung und Täuschung. Egal wie tiefgründig oder gründlich meine Reflexion auch schien, es war alles nur vorgetäuscht und falsch. Als ich das erkannte, kam ich endlich zur Besinnung. In all den Jahren, in denen ich an Gott glaubte, hatte ich immer über Selbsterkenntnis gesprochen und mich selbst bei Versammlungen im Detail analysiert, aber trotz all dieses Wissens hatte sich nicht viel geändert. Meine Selbsterkenntnis hatte nur dazu gedient, die Bewunderung und das Lob anderer zu erlangen, um mit meinem sogenannten guten Lebenseintritt zu prahlen, und sogar, um meinen gemeinschaftlichen Austausch und mein Wissen bei Versammlungen heimlich mit dem meiner Schwestern zu vergleichen, um zu sehen, wer das tiefere und gründlichere Verständnis hatte. Meine Selbsterkenntnis war nur auf dem Papier, und obwohl ich voller großartiger Slogans war und mich selbst schonungslos aufdeckte, manchmal sogar sagte, ich sei ein Teufel, ein Satan und ein Antichrist, akzeptierte ich das Gericht der Worte Gottes nicht wirklich, und es kam nicht von Herzen. Stattdessen zitierte ich einfach nur aus Gottes Worten, um großartige Glaubenslehren zu verkünden, die tiefgründig klangen, aber in Wirklichkeit leer waren, da ich meinen verdorbenen Zustand nicht wirklich verstand. Diese Art von Selbsterkenntnis täuschte andere und machte mich blind. Ich dachte immer, dass ich mich selbst wirklich kennen würde, wenn ich meine Verdorbenheit zugebe und mich an dem messen würde, was Gottes Worte über das verdorbene Wesen des Menschen aufdecken, und ich bewunderte mich sogar dafür. Aber in Wirklichkeit konnte ich nicht einmal eine richtige Meinung akzeptieren, und wenn ich zurechtgestutzt wurde, schlug ich zurück und versuchte, mich zu rechtfertigen. Wenn ich so weitermachen würde, selbst wenn ich mein ganzes Leben lang an Gott glauben und jeden Tag über Selbsterkenntnis sprechen würde, würde ich dennoch keine echte Reue oder Veränderung erreichen, und am Ende würde meine satanische Disposition unverändert bleiben, und Gott würde mir mit Sicherheit den Rücken kehren und ich würde von Ihm ausgemustert werden. Als ich das erkannte, sah ich, wie dumm ich war und in welcher Gefahr ich mich befand!

Später las ich eine andere Passage der Worte Gottes: „Manche Antichristen sind besonders geschickt darin, etwas vorzutäuschen, Menschen zu täuschen und eine Fassade aufzusetzen. Wenn sie Menschen begegnen, die die Wahrheit verstehen, fangen sie an, über ihre Selbsterkenntnis zu reden, und sagen auch, dass sie ein Teufel sind und ein Satan, dass ihre Menschlichkeit schlecht ist und dass sie es verdient haben, verflucht zu werden. Nehmen wir an, du stellst ihnen folgende Frage: ‚Da du sagst, dass du ein Teufel und ein Satan bist, welche bösen Taten hast du denn begangen?‘ Sie werden sagen: ‚Ich habe nichts getan, aber ich bin ein Teufel. Und ich bin nicht nur ein Teufel, ich bin auch ein Satan!‘ Dann fragst du sie: ‚Da du sagst, dass du ein Teufel und ein Satan bist, welche bösen Taten eines Teufels und eines Satans hast du denn verübt und wie hast du dich Gott widersetzt? Kannst du die Wahrheit über die bösen Dinge sagen, die du getan hast?‘ Sie werden sagen: ‚Ich habe nichts Böses getan!‘ Dann bohrst du weiter und fragst: ‚Wenn du nichts Böses getan hast, warum sagst du dann, dass du ein Teufel und ein Satan bist? Was versuchst du damit zu erreichen?‘ Wenn du ihnen gegenüber Ernst machst, dann werden sie nichts zu sagen haben. Tatsächlich haben sie viele schlechte Dinge getan, aber die Fakten dazu werden sie dir keinesfalls sagen. Sie werden einfach ein paar große Reden schwingen und ein paar Glaubenslehren vom Stapel lassen, um leeres Gerede über ihre Selbsterkenntnis von sich zu geben. Wenn es darum geht, wie sie konkret Menschen angelockt haben, Menschen getäuscht haben, sich Menschen aufgrund ihrer Gefühle zunutze gemacht haben, die Interessen von Gottes Haus nicht ernst genommen haben, gegen die Arbeitsanordnungen verstoßen haben, den Oberen hintergangen haben, etwas vor den Brüdern und Schwestern verheimlicht haben und wie sehr sie den Interessen von Gottes Haus geschadet haben, so werden sie über diese Fakten kein einziges Wort verlieren. Ist das wahre Selbsterkenntnis? (Nein.) Täuschen sie, indem sie sagen, sie seien ein Teufel und ein Satan, nicht Selbsterkenntnis vor, um sich selbst zu erhöhen und zu bezeugen? Ist das nicht eine Methode, die sie anwenden? (Ja.) Der Durchschnittsmensch kann diese Methode nicht durchschauen. … Bisweilen führt Satan Menschen in die Irre, indem er sich selbst erhöht und bezeugt, und manchmal kann er seine Fehler durch die Blume zugeben, wenn er keine andere Wahl hat, aber das ist alles Fassade, und sein Ziel ist, das Mitgefühl und Verständnis der Menschen zu gewinnen. Er wird sogar sagen: ‚Niemand ist perfekt. Jeder weist verdorbene Dispositionen auf, und jeder kann Fehler machen. Solange man seine Fehler korrigieren kann, ist man ein guter Mensch.‘ Wenn die Menschen das hören, glauben sie, dass es richtig ist, und verehren Satan weiter und folgen ihm weiterhin. Satans Methode ist, seine Fehler proaktiv zuzugeben, und sich insgeheim zu erhöhen und sich in den Herzen der Menschen heimlich eine höhere Stellung zu verschaffen, sodass die Menschen alles an ihm akzeptieren – sogar seine Fehler – und ihm diese Fehler dann verzeihen, sie nach und nach vergessen und Satan schließlich komplett akzeptieren, ihm sogar bis in den Tod treu werden, ihn nie verlassen oder ihm den Rücken kehren und ihm bis ans Ende folgen. Ist das nicht Satans Vorgehensweise? So handelt Satan, und Antichristen wenden diese Art von Methode bei ihrem Handeln auch an, um ihre Ambitionen und Ziele durchzusetzen, Menschen dazu zu bringen, sie zu verehren und ihnen zu folgen. Die Folgen, die das nach sich zieht, sind dieselben, und unterscheiden sich überhaupt nicht von den Folgen, wenn Satan Menschen in die Irre führt und verdirbt(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 4. Sie erhöhen und bezeugen sich selbst). Wenn ich über mich selbst nachdachte, war ich genau so, wie Gott es bloßgestellt hatte. Als ich zurechtgestutzt wurde, wehrte ich mich eindeutig und weigerte mich, mich innerlich zu unterwerfen, aber um andere dazu zu bringen, zu sagen, dass ich die Wahrheit akzeptieren könnte, und um den negativen Eindruck, den der Vorgesetzte von mir hatte, durch einen positiven zu ersetzen, analysierte ich meine Probleme im Detail und erkannte sie ohne zu zögern und benutzte einige harte Worte, um mich selbst zu überprüfen, sagte, dass mir „Menschlichkeit fehle“, dass ich „andere irreführe“ und dass ich „die Arbeit in der Kirche störe und unterbreche“, um andere glauben zu machen, dass ich mich selbst tief und gründlich verstehe. In Wahrheit machte ich einen Schritt zurück, um zwei Schritte nach vorne zu machen, indem ich mein sofortiges Eingeständnis von Fehlern dazu nutzte, andere zum Schweigen zu bringen und dafür zu sorgen, dass mich alle unterstützten, bewunderten und sagten, dass ich die Wahrheit akzeptieren könnte, einen Lebenseintritt hätte und meine Fehler korrigierte, sobald ich von ihnen erfuhre. Ich habe falsche Erscheinungen und leere Glaubenslehren benutzt, um mich gut darzustellen, während ich in Wirklichkeit nur angeben, mich selbst erhöhen und andere täuschen wollte. Ich sah, dass meine Kenntnis viele beschämende Motive und Pläne verbarg, die dazu dienten, meine Fehler zu verdecken, andere irrezuführen und sie dazu zu bringen, mich zu bewundern. Ich war wirklich widerlich! Außerdem dachte ich eigentlich nicht, dass meine Probleme so ernst waren, aber ich beschrieb mich selbst als abscheulich und verachtenswert. Im Wesen war das, was ich tat, falsches Zeugnis abzulegen, um andere irrezuführen. Erst durch diese Offenbarung sah ich, wie hinterlistig meine Natur wirklich war, dass ich sogar meine Selbsterkenntnis vortäuschen und verfälschen konnte. Die Enthüllung und das Zurechtstutzen durch den Vorgesetzten waren absolut richtig!

Später las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten und gewann ein gewisses Verständnis für den falschen Weg, den ich eingeschlagen hatte. Der Allmächtige Gott sagt: „Unter jenen, die nach Leben streben, war Paulus jemand, der seine eigene Essenz nicht kannte. Er war keineswegs demütig oder unterwürfig, noch kannte er sein eigenes Wesen, das sich Gott widersetzte. Und somit war er jemand, der keinen detaillierten Erfahrungen unterzogen wurde, und er war jemand, der die Wahrheit nicht in die Praxis umsetzte. Petrus war anders. Er kannte seine Fehler, seine Schwächen und seine verdorbene Disposition als ein geschaffenes Wesen Gottes. Somit hatte er einen Weg der Praxis, über den er seine Disposition verändern konnte. Er gehörte nicht zu denen, die nur eine Glaubenslehre hatten, aber keine Wirklichkeit besaßen. Jene, die sich verändern, sind neue Menschen, die gerettet wurden. Sie sind diejenigen, die qualifiziert sind, nach der Wahrheit zu streben. Die Menschen, die sich nicht ändern, gehören zu jenen, die natürlicherweise obsolet sind. Sie sind jene, die nicht gerettet wurden, das heißt, diejenigen, die von Gott verschmäht werden. Gott wird sich nicht an sie erinnern, unabhängig von der Größe ihrer Arbeit. Wenn du das mit deinem eigenen Bestreben vergleichst, sollte es letztendlich offenkundig sein, ob du eine Person wie Petrus oder eine wie Paulus bist. Wenn es in dem, wonach du strebst, noch immer keine Wahrheit gibt und du sogar heute noch so arrogant und frech wie Paulus bist und weiterhin den Mund so voll nimmst wie er, dann bist du ohne Zweifel ein degenerierter Mensch, der scheitert. Wenn du dasselbe anstrebst wie Petrus, wenn du Praktiken und wahre Veränderung anstrebst und nicht arrogant oder stolz bist, sondern anstrebst deine Pflicht auszuführen, dann wirst du ein geschaffenes Wesen Gottes sein, das den Sieg erringen kann. Paulus kannte sein eigenes Wesen und seine Verdorbenheit nicht; noch weniger wusste er von seinem eigenen Aufbegehren. Er erwähnte niemals seine verabscheuenswürdige Trotzhaltung gegenüber Christus, noch war er übermäßig reuig. Er bot nur eine kurze Erklärung, und, tief in seinem Herzen, beugte er sich Gott nicht vollständig. Obwohl er auf der Straße nach Damaskus hinfiel, blickte er nicht tief in sich selbst hinein. Er war zufrieden damit, lediglich weiterzuarbeiten und zog nicht in Betracht, dass die Selbsterkenntnis oder die Veränderung seiner alten Disposition die wesentlichste Angelegenheit überhaupt ist. Er begnügte sich damit, lediglich die Wahrheit zu sprechen, andere zu versorgen, um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, und die Jünger Jesu nicht mehr zu verfolgen, um sich selbst zu trösten und sich seine vergangenen Sünden zu vergeben. Das von ihm verfolgte Ziel war nichts anderes, als eine zukünftige Krone und eine vergängliche Arbeit; das Ziel, das er verfolgte, war die opulente Gnade. Er strebte nicht nach der ausreichenden Wahrheit, noch strebte er danach, tiefer in die Wahrheit, die er vorher nicht verstanden hatte, einzudringen. Deshalb kann man sagen, dass sein Wissen über sich selbst gefälscht war und er Züchtigung oder Gericht nicht akzeptierte. Dass er zu arbeiten fähig war, bedeutet nicht, dass er von seiner eigenen Natur und seinem eigenen Wesen gewusst hätte. Er fokussierte sich nur auf äußerliche Ausübungen. Wonach er strebte, war zudem nicht die Veränderung, sondern das Wissen. Seine Arbeit war ganz und gar das Resultat der Erscheinung Jesu auf der Straße nach Damaskus. Es war nicht etwas, das er ursprünglich zu tun beschlossen hatte; noch war es eine Arbeit, die sich ereignete, nachdem er die Zurückschneidung seiner alten Disposition akzeptiert hatte. Egal wie er arbeitete, seine alte Disposition änderte sich nicht, und so war seine Arbeit keine Wiedergutmachung für seine vergangenen Sünden, sondern vielmehr spielte sie nur eine bestimmte Rolle bei den Kirchen der damaligen Zeit. Für so jemanden, dessen alte Disposition sich nicht veränderte – damit ist gemeint, der keine Errettung erlangte und sogar noch weniger an Wahrheit besaß – war er absolut unfähig, einer von jenen zu werden, die vom Herrn Jesus akzeptiert werden(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Erfolg oder Scheitern hängt von dem Weg ab, den der Mensch geht). Gottes Worte decken die Wege auf, die Petrus und Paulus eingeschlagen haben. Petrus’ Erfolg im Glauben an Gott lag in seinem aufrichtigen Streben nach Wahrheit und seiner Konzentration auf Selbsterkenntnis. Er überprüfte sich selbst rigoros anhand der Worte des Herrn Jesus, die die Menschlichkeit aufdeckten, reflektierte sich selbst im Lichte der Worte Gottes und erlangte schließlich wahre Selbsterkenntnis. Paulus’ Versagen lag in seiner Unkenntnis seines verdorbenen Wesens begründet. Er begnügte sich mit einer rein verbalen Anerkennung und bezeichnete sich selbst als Sünder und als den größten aller Sünder. Aber er analysierte oder legte nie im Detail offen, wie er gegen den Herrn Jesus rebellierte und Ihm widerstand, oder welche bösen Taten er beging. Seine Selbsterkenntnis war leer und falsch. Dies brachte nicht nur keine Veränderung in seiner Disposition, sondern machte ihn sogar noch überheblicher, und am Ende bezeugte er dreist vor sich selbst, er lebe wie Christus. Durch die Bloßstellung von Gottes Worten wurde mir klar, dass ich denselben Weg wie Paulus ging. In all den Jahren, in denen ich an Gott geglaubt hatte, hatte ich in Versammlungen und vor Brüdern und Schwestern über Selbsterkenntnis gesprochen und gesagt, ich sei überheblich, selbstsüchtig, gemein und ohne Menschlichkeit, ich hatte sogar behauptet, ein Teufel und ein Satan zu sein, und die Worte der Selbsterkenntnis waren mir leicht über die Lippen geflossen, und egal, welchen Aspekt meiner verdorbenen Disposition ich erkannt hatte, ich konnte zehn bis zwanzig Minuten lang darüber sprechen. Aber in meinem Herzen verspürte ich weder Schmerz noch Bedrängnis. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen: „Habe ich bei all dieser Selbsterkenntnis in all den Jahren wirklich das Gericht eines der Worte Gottes akzeptiert? Habe ich mich wirklich selbst zu hassen begonnen? Welcher Aspekt meiner verdorbenen Disposition hat sich wirklich geändert?“ Jedes Mal, wenn ich bei Versammlungen war oder wenn andere mich aufdeckten, besprach ich einige Kenntnisse der Glaubenslehre, nur um den Anschein zu wahren, aber ich konnte in meinem Herzen keine Schuld oder Verpflichtung fühlen, und danach dachte ich nie darüber nach, wie ich eine Veränderung herbeiführen könnte. Je mehr ich mich auf diese Weise erkannte, desto nachlässiger wurde ich und verlor die Motivation, meine Pflichten auszuführen. Meine Selbsterkenntnis brachte überhaupt keine Veränderung in mir hervor. Stattdessen machte sie mich selbstzufrieden und selbstverliebt. Ich dachte, dass ich meine Oberflächlichkeit, Selbstsucht und Verachtenswürdigkeit eingestanden hatte und dass ich meinen Mangel an Menschlichkeit erkannt hatte. Ich dachte sogar, dass mein Verständnis tiefer und gründlicher war als das der anderen und dass dies bedeutete, dass ich in die Wahrheit eingetreten war. Eine solche heuchlerische Selbsterkenntnis täuschte nicht nur andere, sondern führte auch mich in die Irre, und am Ende war ich derjenige, der einen Verlust erlitt. Tatsächlich erkannten einige Brüder und Schwestern diese sogenannte Selbsterkenntnis von mir. Ein Bruder sagte sogar zu mir: „Die Selbsterkenntnis, von der du sprichst, scheint großartig und für die meisten Menschen unerreichbar zu sein, und anfangs habe ich sie bewundert, aber mit der Zeit habe ich nicht gesehen, dass du viel Veränderung oder Eintritt erreicht hast!“ Bei genauerer Betrachtung ist es wirklich erbärmlich! Im Laufe der Jahre, während ich meine Pflichten tat, hat Gott viele Umgebungen für mich arrangiert und ich wurde auch viel zurechtgestutzt, aber ich habe all diese Gelegenheiten verstreichen lassen und mich in diesen Belangen nicht richtig reflektiert oder gekannt. Gott hat so viele Worte kundgetan, die alle Aspekte der verdorbenen menschlichen Dispositionen aufdecken, in der Hoffnung, dass die Menschen das Gericht Seiner Worte wirklich annehmen, ihre verdorbene Disposition abwerfen und Errettung erlangen können. Aber ich habe die wörtlichen Worte Gottes nur als Mittel benutzt, um anzugeben, mich mit einem Haufen Glaubenslehren ausgestattet, aber meine verdorbene Disposition überhaupt nicht geändert. Ich war genau wie die heuchlerischen Pharisäer. Als ich daran dachte, hatte ich das Gefühl, eine Krise zu erleben, und erkannte, dass ich so nicht weitermachen konnte. Also betete ich zu Gott und bat Ihn, mich zu leiten, damit ich meine falschen Bestrebungen korrigieren und mich selbst wirklich kennenlernen konnte.

Durch Gebet und Suche fand ich einen Weg, Gottes Worte zu praktizieren und in sie einzutreten. Gottes Worte sagen: „Wenn deine Selbstkenntnis nur darin besteht, oberflächliche Dinge beiläufig zu erkennen – wenn du einfach sagst, dass du arrogant und selbstgerecht bist, dich gegen Gott auflehnst und dich Ihm widersetzt –, dann ist das kein wahres Wissen, sondern Glaubenslehre. Du musst die Tatsachen in Folgendes einbeziehen: Die Angelegenheiten, zu denen du falsche Absichten und Ansichten oder verzerrte Meinungen hegst, musst du ans Licht bringen, um über sie Gemeinschaft zu halten und sie zu analysieren. Nur das ist wahre Selbstkenntnis. Dein Verständnis deiner selbst sollte nicht nur auf deinen Handlungen basieren; du musst das Wesentliche begreifen und das Problem an der Wurzel beseitigen. Nach einer gewissen Zeit musst du dann über dich selbst nachdenken und zusammenfassen, welche Probleme du gelöst hast und welche noch bestehen. Ebenso musst du die Wahrheit suchen, um diese Probleme zu lösen. Du darfst nicht passiv sein: es kann nicht sein, dass du immer andere brauchst, die dich überreden oder drängen, Dinge zu tun, oder dass man dich gar an der Hand nehmen muss; du musst deinen eigenen Weg zu deinem Lebenseintritt finden. Du musst dich regelmäßig selbst prüfen, um zu sehen, welche der Dinge, die du gesagt und getan hast, im Widerspruch zur Wahrheit stehen, welche deiner Absichten falsch sind und welche verdorbenen Dispositionen du offenbart hast. Wenn du immer auf diese Weise praktizierst und eintrittst – wenn du strenge Anforderungen an dich selbst stellst –, dann wirst du allmählich die Wahrheit verstehen und Lebenseintritt erlangen können. Wenn du die Wahrheit wirklich verstehst, wirst du erkennen, dass du wirklich nichtig bist. Zum einen hast du eine enorm verdorbene Disposition; zum anderen mangelt es dir an zu vielen Dingen, und du verstehst keine Wahrheiten. Wenn der Tag kommt, an dem du wirklich solche Selbstkenntnis besitzt, wirst du nicht mehr so arrogant sein, wirst in vielen Angelegenheiten Vernunft besitzen und dich unterwerfen können. Was ist hier gerade die entscheidende Frage? Durch gemeinschaftlichen Austausch und die Analyse des Wesens ihrer Auffassungen verstehen nun viele Menschen den Grund, warum sie Auffassungen entwickeln; sie sind in der Lage, einige Auffassungen zu beseitigen, doch das bedeutet nicht, dass sie das Wesen jeder Auffassung klar erkennen können; es bedeutet nur, dass sie eine gewisse Selbstkenntnis haben, doch noch ist ihr Wissen weder tief noch klar genug. Mit anderen Worten: Sie können ihre eigene Wesensnatur noch nicht klar erkennen; auch können sie nicht sehen, welche verdorbenen Dispositionen in ihren Herzen Wurzeln geschlagen haben. Die Menge an Selbstkenntnis, die ein Mensch auf diese Weise erlangen kann, ist begrenzt. Manche Menschen sagen: ‚Ich weiß, dass meine Disposition extrem arrogant ist – heißt das nicht, dass ich mich selbst kenne?‘ Ein solches Wissen ist zu oberflächlich; es kann das Problem nicht lösen. Wenn du dich wirklich selbst kennst, warum bemühst du dich dann immer noch um deinen persönlichen Aufstieg, warum sehnst du dich immer noch nach Status und Ansehen? Das zeigt, dass deine arrogante Natur noch nicht ausgemerzt wurde. Deshalb muss die Veränderung bei deinen Gedanken, deinen Ansichten und den Absichten hinter deinen Worten und Handlungen beginnen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie die Menschen in das neue Zeitalter überwechseln). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, gewann ich Klarheit über den Weg zur Selbsterkenntnis. Ich dachte über mich selbst nach und erkannte mich in dieser Angelegenheit wieder. Ich fragte mich: „Warum war ich so oberflächlich in meiner Pflicht? Warum war ich nicht bereit, es zu akzeptieren, als der Vorgesetzte mich wegen meiner Verantwortungslosigkeit aufdeckte und zurechtstutzte? Welche Absichten und Standpunkte standen dahinter?“ In meiner Reflexion wurde mir Folgendes klar: Einerseits dachte ich zu sehr an mein Fleisch und wollte einfach nachlassen, wann immer ich körperliches Leid ertragen musste. Außerdem hatte ich den verachtenswerten Gedanken, dass ich, da die Pflicht auf drei Personen aufgeteilt war, ein Dummkopf wäre und mir selbst einen Bärendienst erweisen würde, wenn ich mehr überprüfte, mich mehr anstrengte oder mehr litt als meine Schwestern. Ich behandelte meine Pflicht, als würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten, berechnete immer meine Gewinne und Verluste und fühlte mich benachteiligt, wenn ich etwas mehr arbeitete oder etwas mehr litt als andere. Es sah so aus, als würde ich meine Pflicht tun, aber in Wirklichkeit war ich voller niederträchtiger Pläne und dachte nur an meinen eigenen Vorteil. Ich war so egoistisch und verachtenswert! Außerdem stellte ich fest, dass ich eine weitere falsche Sichtweise hatte, nämlich dass ich glaubte, niemand sei perfekt, dass niemand seine Pflicht perfekt ausführen könne und dass es normal sei, einige Probleme oder Abweichungen zu haben. Als ich also zurechtgestutzt wurde, dachte ich nicht über mich selbst nach oder kannte mich selbst, sondern dachte stattdessen, dass der Vorgesetzte zu anspruchsvoll war. Als ich wirklich über mich selbst nachdachte und mich im Detail analysierte, wurde mir klar, dass diese Sichtweise nicht der Wahrheit entsprach. Obwohl Gott nicht verlangt, dass wir unsere Pflichten perfekt ausführen, hofft Er doch, dass wir bei unseren Pflichten unser Bestes geben. Dies ist der Grundsatz, an den wir uns bei der Erfüllung unserer Pflichten halten sollten. Aber ich hielt an falschen Ansichten fest und war nicht bereit, mich anzustrengen, selbst wenn ein wenig mehr Aufmerksamkeit Probleme hätte verhindern können. Ich habe nicht mein Bestes gegeben, geschweige denn mein Herzblut. Dies führte dazu, dass bei meiner Pflicht immer mehr Probleme auftauchten, die meine Pflicht direkt behinderten und zu Verlusten führten. Als ich dies erkannte, konnte ich ein wenig über meinen inneren Zustand verstehen.

Gerade als ich anfing, etwas zu verstehen, kam der Vorgesetzte, um eine Versammlung mit uns abzuhalten, und fragte uns, wie wir unsere kürzlich erfolgte Zurechtstutzung und Enthüllung verstanden hätten. Ich begann, in meinem Kopf zu organisieren, was ich sagen wollte, und fragte mich: „Wie kann ich so sprechen, dass der Vorgesetzte denkt, ich hätte Selbsterkenntnis? Wie kann ich es so aussehen lassen, als hätte ich ein tiefes Verständnis? Wenn mein Verständnis zu oberflächlich erscheint, werden der Vorgesetzte und meine Partnerinnen dann auf mich herabschauen, weil ich einen schlechten Lebenseintritt habe?“ Als ich so dachte, wurde mir sofort klar: „Versuche ich nicht immer noch, mich mit tiefgründigen Glaubenslehren zu tarnen, um die Bewunderung anderer zu gewinnen?“ Ich wusste, dass dies eine Gelegenheit war, die Gott mir gegeben hatte, um die Wahrheit zu praktizieren und ein ehrlicher Mensch zu sein. Also betete ich im Herzen zu Gott und beschloss, dass ich, unabhängig davon, wie die Brüder und Schwestern mich sahen, die Wahrheit aus meinem Herzen sprechen und so viel mitteilen musste, wie ich verstand. Danach hielt ich gemeinschaftlichen Austausch über mein Verhalten, mich selbst zu verstellen und andere irrezuführen, und die Absichten dahinter. Ich gestand auch, dass ich in diesem Moment erst erkannte, dass mein bisheriges Verständnis falsch und unecht gewesen war, und mir meine Absicht, oberflächlich zu sein, bewusst war, aber ich hatte die Natur und die Folgen meiner Oberflächlichkeit nicht vollständig erkannt. Nachdem ich meine wahren Gedanken und mein wahres Verständnis zum Ausdruck gebracht hatte, fühlte ich mich in meinem Herzen erleichtert, da ich endlich andere mein wahres Selbst sehen ließ, und ich musste mir nicht länger den Kopf zerbrechen, um mich selbst zu verpacken. Später aß und trank ich oft Gottes Worte des Gerichts und der Entlarvung in Bezug auf meinen oberflächlichen Zustand in meiner Pflicht, und ich dachte über meinen Zustand und mein Verhalten nach und erkannte es. Wenn ich etwas nicht verstehen konnte, bat ich meine Brüder und Schwestern um Hilfe. Durch die Führung und Hilfe aller gewann ich ein echtes Verständnis von mir selbst, und meine Oberflächlichkeit nahm ab, wenn ich meine Pflicht wieder tat. Wenn ich bei meiner Pflicht auf Probleme und Schwierigkeiten stieß und nicht wusste, wie ich sie lösen sollte, betete ich zu Gott über diese Probleme und verließ mich auf Ihn, suchte nach relevanten Wahrheitsgrundsätzen, oder ich hielt mit den Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, gemeinschaftlichen Austausch oder wandte mich an den Vorgesetzten, um diese Probleme vollständig zu verstehen und zu klären. Obwohl diese Art zu praktizieren mehr Zeit und Mühe in Anspruch nahm und mich ein wenig mehr leiden ließ als sonst, konnte ich durch Suchen und gemeinschaftlichen Austausch einige Wahrheiten klarer verstehen, Probleme wurden umgehend gelöst und die Effektivität der Arbeit verbesserte sich allmählich.

Durch diese Erfahrung habe ich einige Wege gefunden, wie ich in Bezug auf Selbsterkenntnis praktizieren kann. Mir wurde auch klar, dass ich nur durch das Begreifen meiner Gedanken, Absichten und Offenbarungen der Verdorbenheit und durch Reflexion und Verständnis im Lichte der Worte Gottes die Erleuchtung des Heiligen Geistes erlangen, die Natur der Probleme erkennen, meine verdorbene Disposition und mein Wesen erkennen, mich wirklich hassen und bereit sein kann, Buße zu tun und mich zu ändern. Sich selbst zu etikettieren, sich an Vorschriften zu halten und sich selbst als heuchlerisch zu erkennen, sind Dinge, die man tut, um andere zu beeindrucken, und die nicht zu echter Reue oder Buße führen. Diese Dinge führen höchstens dazu, dass man Vorschriften befolgt und sich selbst zügelt, aber nach einer Weile treten die alten Probleme wieder auf. Es ist wie bei religiösen Menschen, die sündigen und dann beichten. Egal, wie viele Jahre sie an Gott glauben, sie können keine Veränderung ihrer Disposition erreichen. Ich erkannte, wie wichtig es ist, sich selbst wirklich zu kennen, da dies in direktem Zusammenhang damit steht, ob wir bereuen, uns ändern und gerettet werden können. Wenn ich auf meine Jahre des Glaubens an Gott zurückblicke, schien es, als würde ich Gottes Worte essen und trinken und jeden Tag meine Pflichten tun, aber ich akzeptierte das Gericht oder die Züchtigung durch Gottes Worte nicht wirklich. Ohne diese Erfahrung, zurechtgestutzt zu werden, würde ich immer noch in meinen Auffassungen und Vorstellungen leben und mich selbst nicht kennen. Ich danke Gott für die Anordnung dieser Situation, um die Abweichungen in meinem Streben zu korrigieren.

Zurück:  29. Meine lange und verworrene Reise zu Gott

Weiter:  33. Pflichtwechsel entlarvten mich

Verwandte Inhalte

16. Gottes Wort ist meine Kraft

Von Jingnian, KanadaSeit meiner Kindheit bin ich dem Glauben an den Herrn meiner Familie gefolgt. Ich habe oft die Bibel gelesen und den...

32. Mein Geist wird befreit

Von Mibu, Spanien„Wenn der Mensch in seinem Leben gesäubert werden und Änderungen in seiner Disposition erreichen möchte, wenn er ein...

Einstellungen

  • Text
  • Themen

Volltöne

Themen

Schriftart

Schriftgröße

Zeilenabstand

Zeilenabstand

Seitenbreite

Inhaltsverzeichnis

Suchen

  • Diesen Text durchsuchen
  • Dieses Buch durchsuchen

Connect with us on Messenger