58. Die Folgen der Selbsterhaltung

Von Xiaowei, China

Schwester Guan Xin wurde 2019 zu uns versetzt, um die Arbeit unser Gemeinde zu beaufsichtigen. Ich hatte sie zwei Jahre zuvor getroffen, und als ich dieses Mal mit ihr Kontakt hatte, stellte ich fest, dass sie genau dieselbe war. Bei Versammlungen gab sie immer nur Glaubenslehre weiter und keine Erfahrungen von oder Einsichten zu Gottes Worten. Wenn sie bemerkte, dass andere bei ihrer Arbeit Schwierigkeiten hatten, hielt sie mit ihnen nicht über die Wahrheit Gemeinschaft, um die Probleme zu lösen, sondern tadelte und schimpfte sie nur. Nicht nur gab das den Brüder und Schwestern keinen Weg der Praxis, sie fühlten sich deswegen auch unterdrückt. Wenn einige Leute ihren negativen Zustand nicht umgehend ändern konnten, schränkte Guan Xin sie ein und schimpfte sie, was die Brüder und Schwestern einengte, und einige von ihnen verloren das Selbstvertrauen, eine Pflicht zu erfüllen. Sie prahlte oft damit, wie sie ihren Job und ihre Familie aufgegeben, gelitten und einen Preis bezahlt hatte, und viele der neueren Gemeindemitglieder, denen es an Urteilsvermögen fehlte, schauten wirklich zu ihr auf. In dieser Zeit lief es bei der Gemeindearbeit nicht gut, und den Zuständen der Brüder und Schwestern ging es ähnlich. Ich fand später heraus, dass Li Xiao, die Evangeliumsdiakonin, weder eine Last bei ihrer Pflicht auf sich nahm noch jegliche praktische Arbeit verrichtete. Selbst nach viel gemeinschaftlichem Austausch und Kritik hat sie sich nicht geändert und wurde sogar negativ und widerständig. Das führte zu Verzögerungen in der Evangeliumsarbeit, und sie musste ersetzt werden. Ich besprach diese Probleme mit Guan Xin. Doch sie war der Meinung, es sei schwierig, einen guten Kandidaten für das Amt zu finden, und bestand darauf, sie nicht zu ersetzen. Sie fragte mich sogar lautstark: „Seit du Li Xiaos Probleme entdeckt hast, wie oft hast du versucht, ihr aus Liebe zu helfen? Bist du deiner Verantwortung gerecht geworden? Sei nicht so arrogant, sondern schau bei Leuten auf ihr Potential!“ Liebevolle Hilfe ist für Menschen, die die Wahrheit annehmen können. Wer keinen gemeinschaftlichen Austausch annimmt und sich nicht ändert, sollte umgehend ersetzt werden. Anfangs blieb ich bei meinem Standpunkt, doch Guan Xin wollte einfach nicht zustimmen, was mich beunruhigte, und es kam zum Streit zwischen uns. Einige Brüder und Schwestern rieten mir, ich solle nicht versuchen, mich gegen sie durchzusetzen, wodurch ich mich irgendwie eingeschränkt fühlte. Niemand konnte ihre Äußerungen richtig einschätzen, und wenn ich darauf bestand, Li Xiao zu entlassen, könnten sie sagen, ich sei arrogant und stur und würde die Gemeindearbeit behindern. Bei diesem Gedanken habe ich kein Wort mehr gesagt.

Danach mussten wir einen oberen Leiter wählen und sollten geeignete Kandidaten vorschlagen. Einige der Brüder und Schwestern wollten Guan Xin vorschlagen. Ich war der Meinung, dass sie dazu neigte, Angelegenheiten auf ihre Weise zu erledigen, ohne dabei nach den Grundsätzen zu suchen, und sie sprach nur über Glaubenslehre und konnte die praktischen Probleme anderer nicht lösen. Sie war keine gute Kandidatin. Ich hätte Gemeinschaft halten sollten, damit die anderen sie durschauen konnten. Doch Guan Xin und ich waren bereits wegen des Austauschs der Evangeliumsdiakonin aneinander geraten, und die anderen dachten, ich wollte nur meinen Willen durchsetzen. Würde ich jetzt sagen, dass Guan Xin keine gute Kandidatin ist, könnten sie dann denken, ich würde nur diese Chance nutzen, um mich an ihr zu rächen und sie zu behindern? Ich dachte mir: „Gut, je weniger Ärger, desto besser. Sollen sie doch Guan Xin wählen, wenn sie wollen – es reicht, wenn ich nicht für sie stimme.“ Als es aber an der Zeit war, die Bewertungen zu schreiben, machte ich mir Sorgen. Alle anderen sagten ziemlich gute Dinge über Guan Xin, sollte ich also meine ehrliche Meinung aufschreiben, würde die Leiterin erkennen, dass ich durchaus wusste, dass sie keine gute Kandidatin war, aber nicht mit den anderen über die Wahrheit Gemeinschaft hielt und keine Kandidaten vorschlug, die den Grundsätzen entsprachen. Ob die Leiterin denken würde, dass ich mich nicht für die Gemeindearbeit einsetzte? Würde sie aufhören, mich auszubilden? Ich fühlte mich wirklich in der Zwickmühle. Ich entschied mich, mit dem Strom zu schwimmen. Also schrieb ich in meiner Bewertung nur über die positiven Merkmale von Guan Xin, war unaufrichtig und sagte, dass sie nach der Wahrheit strebte, gute Menschlichkeit hatte und anderen gegenüber liebevoll war und dass sie, wenn sie in uns Verdorbenheit entdeckte, passende Worte Gottes suchte, um uns zu helfen. Nachdem ich diese Bewertung geschrieben hatte, konnte ich regelrecht spüren, wie ich niedergeschlagen wurde, und mein Gewissen klagte mich an. Als ich danach Gottes Worte las, erleuchteten sie mich nicht, und meine Pflicht war ermüdend, doch ich dachte nicht über mich selbst nach. Außerdem hielt ich an meiner Vorstellung von Glück fest. Bei all den Kandidaten würde sie wahrscheinlich nicht gewählt werden. Wenn sie nicht gewählt wurde, sollte meine falsche Bewertung nicht auffliegen. Dann erfuhr ich, dass Guan Xin zu einer oberen Leiterin gewählt wurde. Ich war schockiert und fühlte mich ziemlich unwohl. Wurden die Leute von all den positiven Bewertungen getäuscht? Doch ich hatte trotzdem nicht den Mut, der Leiterin die Wahrheit zu sagen, also tröstete ich mich damit, dass Gott Guan Xin entlarvt hätte, wenn sie wirklich nicht für die Rolle als Leiterin geeignet gewesen wäre. Das dachte ich zwar, fühlte mich aber trotzdem noch unwohl.

Ungefähr einen Monat später bekamen wir einen Brief von einer Leiterin, die uns um eine weitere Bewertung von Guan Xin bat. Mir wurde klar, dass höchstwahrscheinlich Probleme bei ihrem Dienst als obere Leiterin aufgetreten waren. Ich hatte Angst, und ich sah auch, dass die Leiterin einige Worte Gottes in ihrem Brief zitiert hatte. Gott sagt: „Wenn Ich sage, ‚folge dem Weg Gottes‘, worauf bezieht sich dann ‚der Weg Gottes‘? Es bedeutet, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden. Und was heißt es, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden? Wenn du jemanden beurteilst, zum Beispiel, dann hat das damit zu tun, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden. Wie beurteilst du ihn? (Wir müssen ehrlich, gerecht und fair sein, und unsere Worte dürfen nicht auf Gefühlen beruhen.) Wenn du genau das sagst, was du denkst und genau das, was du gesehen hast, bist du ehrlich. Zunächst einmal stimmt Ehrlichkeit zu praktizieren damit überein, dem Weg Gottes zu folgen. Das ist es, was Gott die Menschen lehrt; das ist der Weg Gottes. Was ist der Weg Gottes? Gott fürchten und das Böse meiden. Gehört Ehrlichkeit nicht dazu, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden? Bedeutet ehrlich zu sein nicht, Gottes Weg zu folgen? (Doch, das tut es.) Wenn du nicht ehrlich bist, dann stimmt das, was du gesehen hast und was du denkst, nicht mit dem überein, was aus deinem Mund kommt. Jemand fragt dich: ‚Was hältst du von dieser Person? Zeigt sie bei der Kirchenarbeit Verantwortungsbewusstsein?‘ Und du antwortest: ‚Sie ist großartig. Sie hat mehr Verantwortungsbewusstsein als ich, ihr Kaliber ist besser als meins, und ihre Menschlichkeit ist auch gut. Sie ist reif und standhaft.‘ Aber ist das, was du in deinem Herzen denkst? Was du wirklich siehst, ist, dass diese Person zwar Kaliber hat, aber unzuverlässig ist und ziemlich listig und sehr berechnend. Das ist es, was du wirklich denkst, aber wenn es an der Zeit ist, etwas zu sagen, fällt dir ein: ‚Ich kann nicht die Wahrheit sagen, ich darf niemanden kränken‘, also sagst du schnell etwas anderes und suchst dir nette Dinge aus, die du über sie sagst, doch nichts, was du sagst, ist das, was du wirklich denkst; es ist alles Lüge und Schwindel. Ist das ein Hinweis darauf, dass du dem Weg Gottes folgst? Nein. Du bist den Weg Satans gegangen, den Weg der Dämonen. Was ist der Weg Gottes? Er ist die Wahrheit, er ist die Grundlage, nach welcher die Menschen ihr Verhalten richten sollten, und er ist der Weg, Gott zu fürchten und das Böse zu meiden. Auch wenn du zu einem anderen Menschen sprichst, Gott hört auch zu; Er beobachtet dein Herz und prüft es eingehend. Die Menschen hören auf das, was du sagst, aber Gott prüft dein Herz eingehend. Sind Personen in der Lage, die Herzen der Menschen eingehend zu prüfen? Bestenfalls können die Leute erkennen, dass du nicht die Wahrheit sagst; sie können sehen, was an der Oberfläche ist, aber nur Gott kann in die Tiefen deines Herzens sehen. Nur Gott kann sehen, was du denkst, was du planst und welche kleinen Pläne und verräterischen Wege und welche aktiven Gedanken du in deinem Herzen birgst. Wenn Gott sieht, dass du nicht die Wahrheit sagst, was ist dann Seine Meinung über dich und was ist Seine Einschätzung von dir? Dass du in dieser Sache nicht dem Weg Gottes gefolgt bist, weil du nicht die Wahrheit gesagt hast. Würdest du gemäß den Anforderungen Gottes praktizieren, hättest du die Wahrheit sagen sollen: ‚Er hat Kaliber, aber er ist unzuverlässig.‘ Es spielt keine Rolle, ob deine Beurteilung richtig war, es wäre ehrlich gewesen und es wäre aus dem Herzen gekommen, und diesen Standpunkt und diese Haltung hättest du zum Ausdruck bringen sollen. Aber das hast du nicht getan – bist du also dem Weg Gottes gefolgt? (Nein.) Wenn du nicht die Wahrheit sagst, was nützt es dir dann, zu betonen, dass du Gottes Weg folgst und Gott zufriedenstellst? Schenkt Gott den Parolen, die du rufst, Beachtung? Schaut Gott darauf, wie du rufst, wie laut du rufst und wie groß dein Wille ist? Schaut Er darauf, wie oft du rufst? Er schaut nicht auf solche Dinge. Gott schaut darauf, ob du die Wahrheit praktizierst und welche Entscheidungen du triffst und wie du die Wahrheit praktizierst, wenn ein Vorfall dich heimsucht. Wenn du dich dafür entscheidest, Beziehungen zu pflegen, dein Eigeninteresse und dein Image aufrechtzuerhalten, es bei allem um Selbsterhaltung geht, und Gott sieht, dass es sich hierbei um den Standpunkt und die Haltung handelt, die du einnimmst, wenn ein Vorfall dich heimsucht, dann wird Er dich beurteilen: Er wird sagen, dass du nicht jemand bist, der Seinem Weg folgt(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Gottes Worte zu lesen ließ einige Gefühle in mir aufkommen. Ich hatte das Schreiben von Bewertungen nie als etwas besonders Wichtiges erachtet oder nach Wahrheiten gesucht, die ich dabei praktizieren sollte. Ich hatte nie wirklich darüber nachgedacht, ob ich irgendwelche falschen Motive oder Verdorbenheit an den Tag legte, als ich diese Bewertung schrieb, ob ich Ehrfurcht vor Gott in meinem Herzen hatte und sie objektiv bewertete. An diesem Punkt erkannte ich, dass das Schreiben von Bewertungen mit der Frage zu tun hat, ob jemand Gott fürchtet und ob er die Gemeindearbeit schützt. Es ging um die Wahl einer oberen Leiterin, was die Arbeit mehrerer Gemeinden und den Lebenseintritt der Brüder und Schwestern betraf. Eine ungerechte Bewertung mit unaufrichtigen Dingen zu schreiben könnte Leute irreführen, und jemand ungeeignetes zu wählen, könnte die Gemeindearbeit stören und dem Lebenseintritt der Brüder und Schwestern schaden. Ich wusste, dass Guan Xin keine geeignete Kandidatin für die Rolle einer oberen Leiterin ware, aber um mein Gesicht und meinen Status zu wahren und weil ich Angst hatte, die anderen würden sagen, ich würde mich an ihr rächen und sie unterdrücken, sagte ich nichts. Ich hätte eine ehrliche Bewertung schreiben und Guan Xins tatsächliche Umstände melden können, doch ich befürchtete, die Leiterin würde sagen, ich würde meine Einsicht nicht mit den anderen teilen und mich nicht für die Gemeindearbeit einsetzen, und das würde ihre Meinung von mir beeinflussen. Also griff ich zu List und Tücke und schrieb in meiner Bewertung Dinge, die den Tatsachen widersprachen. Ich beschrieb Guan Xin als eine Frau, die nach der Wahrheit strebte und echte Arbeit verrichtete. Was ich schrieb, war nicht im Geringsten aufrichtig. Ich war so verschlagen und hinterlistig. Gott verlangt, dass wir ehrlich sind, dass unsere Worte mit den Fakten einhergehen und angemessen sind. Ich aber habe bei etwas so Wichtigem wie der Wahl eines Leiters gelogen. Ich hatte keine Ehrfurcht vor Gott. Ich lebte meine satanische, dämonische Natur aus. Der Teufel hat auch so angefangen, mit Lügen. Ich widersprach den Tatsachen, und das zeugt wirklich von einer dämonischen Natur! Ich nahm keine Rücksicht auf die Gemeindearbeit und schrieb eine falsche Bewertung, die andere täuschte und dazu brachte, die falsche Person zu wählen. Das war ein Betrug an Gott und kränkte Seine Disposition. Als mir das klar wurde, bekam ich Angst.

Etwas später las ich diesen Abschnitt von Gottes Worten: „Wenn die Wahrheit in dir zum Leben geworden ist, wirst du, wenn du jemanden beobachtest, der Gott lästert, der nicht gottesfürchtig ist, der oberflächlich seine Pflicht ausführt oder der die Arbeit der Kirche unterbricht und stört, nach den Wahrheitsgrundsätzen reagieren und in der Lage sein, ihn zu erkennen und zu entlarven, wenn es nötig ist. Wenn die Wahrheit nicht zu deinem Leben geworden ist und du immer noch in deiner satanischen Disposition lebst, dann wirst du, wenn du böse Menschen und Teufel entdeckst, die die Arbeit der Kirche unterbrechen und stören, ein Auge zudrücken und ein taubes Ohr für sie haben. Du wirst sie beiseiteschieben, ohne einen Vorwurf von deinem Gewissen. Du wirst sogar denken, dass jeder, der die Arbeit der Kirche stört, nichts mit dir zu tun hat. Egal, wie sehr die Arbeit der Kirche und die Interessen des Hauses Gottes leiden, es kümmert dich nicht, du greifst nicht ein und fühlst dich nicht schuldig – was dich zu jemandem macht, der kein Gewissen und keine Vernunft hat, zu einem Ungläubigen, zu einer Arbeitskraft. Du isst, was von Gott kommt, trinkst, was von Gott kommt, und genießt alles, was von Gott kommt, hast aber das Gefühl, dass jede Schädigung der Interessen des Hauses Gottes nichts mit dir zu tun hat – das macht dich zu einem Verräter, der die Hand beißt, die dich füttert. Wenn du die Interessen des Hauses Gottes nicht schützt, bist du dann überhaupt ein Mensch? Dies ist ein Dämon, der sich in die Kirche eingeschlichen hat. Du gibst vor, an Gott zu glauben, tust so, als wärst du ein Auserwählter, und du willst in Gottes Haus schmarotzen. Du lebst nicht das Leben eines Menschen, bist mehr Teufel als Mensch, und bist eindeutig einer der Ungläubigen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Die Offenbarungen in Gottes Worten waren für mich wirklich ergreifend. Ich war der Verräter, von dem Gott sprach, der die Hand biss, die ihn fütterte. Ich aß und trank Gottes Worte und genoss alles, mit dem Er mich versorgte, doch ich setzte mich nicht für die Gemeindearbeit ein. Stattdessen handelte ich einzig und allein im Sinne meiner eigenen Interessen und versäumte es, Wahrheiten zu praktizieren, die ich gut verstand, wodurch ich andere dazu verleitete, eine falsche Leiterin zu wählen. Schadete ich so nicht der Gemeindearbeit und den anderen Brüdern und Schwestern? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr hasste ich mich für mein hinterlistiges und niederträchtiges Verhalten. Mir ging es nur darum, mich selbst zu schützen, nicht die Gemeindearbeit. In keinem Sinn war ich eine echte Gläubige. Ich war niedergeschlagen und betrübt. Gottes Worte erleuchteten mich nicht, und in meiner Pflicht konnte ich nichts erreichen. Gott verbarg Sein Antlitz vor mir. Sollte ich weiterhin als reuelose Verräterin leben, würde mich Gott definitiv verstoßen. Ich konnte wirklich Gottes gerechte Disposition spüren, die keine menschliche Kränkung duldet, und ich hasste mich selbst dafür, dass ich nicht die Wahrheit praktiziert hatte. Ich betete zu Gott, bereit, Buße zu tun und die Wahrheit zu praktizieren und meine Verfehlung wiedergutzumachen.

Ich las folgende Passage von Gottes Worten: „Für alle, die eine Pflicht erfüllen, unabhängig davon, wie tiefgründig oder oberflächlich ihr Verständnis von der Wahrheit ist, besteht die einfachste Art, um den Eintritt in die Wahrheitsrealität zu praktizieren, darin, bei allem an die Interessen von Gottes Haus zu denken und die eigenen selbstsüchtigen Wünsche, persönlichen Absichten und Motive sowie Stolz und Status loszulassen. Stelle die Interessen von Gottes Haus an erste Stelle – das ist das Mindeste, was man tun sollte. Wenn ein Mensch, der eine Pflicht erfüllt, nicht einmal so viel tun kann, wie kann man dann von ihm behaupten, dass er seine Pflicht erfüllt? Das kann man nicht als Erfüllung der eigenen Pflicht bezeichnen. Du solltest zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken, Rücksicht auf Gottes Absichten nehmen und die Arbeit der Kirche berücksichtigen. Setze diese Dinge an allererste Stelle; erst danach kannst du darüber nachdenken, wie solide dein Status ist oder wie andere dich betrachten. Habt ihr nicht das Gefühl, dass dies ein wenig einfacher wird, wenn ihr es in diese zwei Schritte aufteilt und ein paar Kompromisse eingeht? Wenn du eine Zeit lang so praktizierst, wirst du schließlich merken, dass es gar nicht so schwierig ist, Gott zufriedenzustellen. Darüber hinaus solltest du in der Lage sein, deinen Verantwortlichkeiten nachzukommen, deine Pflicht und deine Aufgaben zu erfüllen und von deinen selbstsüchtigen Wünschen, Absichten und Motiven abzulassen; du solltest Gottes Absichten berücksichtigen und die Interessen von Gottes Haus, die Arbeit der Kirche und die Pflicht, die du erfüllen sollst, an oberste Stelle setzen. Nachdem du das eine Weile erfahren hast, wirst du merken, dass es gut ist, dich so zu verhalten. Das heißt es, geradlinig und ehrlich zu leben und kein gemeiner, niederträchtiger Mensch zu sein; das heißt es, gerecht und ehrbar zu leben, anstatt verachtenswert, niederträchtig und ein Taugenichts zu sein. Du wirst merken, dass ein Mensch so handeln und dieses Abbild ausleben sollte. Dein Verlangen, deine eigenen Interessen zu befriedigen, wird allmählich schwinden(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). In Gottes Worten fand ich einen Weg der Praxis. Wir müssen immer die Arbeit der Kirche an erste Stelle setzen, und wenn unsere persönlichen Interessen mit der Gemeindearbeit in Konflikt stehen, müssen wir uns selbst entsagen, von unseren eigenen Interessen ablassen und unserer Pflicht und unseren Verantwortlichkeiten Vorrang einräumen. Nun wurde ich gebeten, die Bewertung neu zu schreiben, und ich würde vor Gott Buße tun. Ich durfte nicht ständig daran denken, was andere von mir hielten, oder mich weiterhin selbst schützen. Ich musste die Wahrheit schreiben und ehrlich sein.

Danach öffnete ich mich gegenüber meinen Brüdern und Schwestern. Ich erzählte ihnen von der Verdorbenheit, die ich gezeigt hatte, von meiner Selbstreflexion und dem, was ich gelernt hatte. Zudem hielt ich über die Grundsätze für die Wahl von Leitern Gemeinschaft, dass wir Menschen wählen müssen, die nach der Wahrheit streben, über gute Menschlichkeit verfügen und praktische Arbeit leisten können. Als sie das mit Guan Xin verglichen, konnten sie alle richtig einschätzen und waren bereit, neue Bewertungen zu schreiben. Auch ich schrieb eine korrekte Bewertung basierend auf Guan Xins beständigem Verhalten. So zu praktizieren brachte mir inneren Frieden.

An diesem Tag bekam ich einen Brief von der Leiterin, in dem stand, dass Guan Xin entlassen worden war. Sie schrieb auch, dass Guan Xin während ihrer Zeit im Amt arrogant, selbstherrlich und unkooperativ gewesen sei, was viele Gemeindeprojekte behindert habe. Sie habe außerdem ihre Position ausgenutzt, um andere zu unterdrücken, die daraufhin negativ wurden. Die Dinge, die in dem Brief standen, trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht nach dem anderen. Mein Gesicht war rot vor Scham, und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich konnte spüren, dass ich Gott wirklich gekränkt hatte und an den bösen Taten der falschen Leiterin mit Schuld war. Sie hatte sich schon vorher so verhalten, und ich hatte das erkannt und durchschaut, doch ich versäumte es nicht nur, sie zu melden, sondern ließ auch zu, dass die anderen Brüder und Schwestern sie als obere Leiterin vorschlugen. Mir wurde klar, dass ich mich für die Gemeindearbeit nicht verantwortlich fühlte. Ich hatte insgeheim einer falschen Leiterin geholfen, Böses zu tun und die Dinge zu verschlimmern. Ich suchte sogar nach Ausreden dafür, dass ich nicht die Wahrheit praktiziert hatte. Selbst wenn ich nicht melden würde, was ich wusste, dachte ich, dass Gott es aufdecken würde. Gott bringt alles ans Licht, doch wir sollten unsere eigenen Pflichten erfüllen und falsche Leiter bloßstellen und die Gemeindearbeit aufrechterhalten. Doch ich wartete nur passiv hinter den Kulissen und wollte, dass Gott etwas tat, dass Er sie entlarvte. Ich habe weder meine Pflicht noch meine Verantwortung erfüllt. Dadurch wurden die Gemeindearbeit und der Lebenseintritt der Brüder und Schwestern ernsthaft geschädigt. Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlechter fühlte ich mich. Ich wusste, meine Verfehlung war bereits nicht mehr wiedergutzumachen. In meinem Schmerz trat ich ein weiteres Mal in Gebet und Buße vor Gott. Auch wollte ich verstehen, warum ich meine eigenen Interessen schützte, sobald ich auf Probleme stieß. Wo lag die Wurzel des Problems?

Bei meinen Andachten las ich dann diese Passage: „Bis die Menschen Gottes Werk erfahren und die Wahrheit verstanden haben, ist es Satans Natur, die das Kommando übernimmt und sie von innen heraus beherrscht. Was beinhaltet diese Natur im Einzelnen? Warum bist du zum Beispiel selbstsüchtig? Warum schützt du deinen eigenen Status? Warum weist du so intensive Gefühle auf? Warum findest du Gefallen an diesen ungerechten Dingen? Warum findest du Gefallen am Bösen? Worauf gründet deine Vorliebe für solche Dinge? Woher kommen sie? Warum akzeptierst du sie so freudig? Mittlerweile habt ihr alle verstanden, dass der Hauptgrund hinter all diesen Dingen ist, dass Satans Gift im Menschen ist. Was also ist Satans Gift? Wie kann es zum Ausdruck kommen? Wenn du zum Beispiel fragst, ‚Wie sollten die Menschen leben? Wofür sollten die Menschen leben?‘, werden die Leute antworten, ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘. Diese einfache Redensart drückt die eigentliche Wurzel des Problems aus. Satans Philosophie und Logik sind zum Leben der Menschen geworden. Was es auch sein mag, wonach die Menschen streben, sie tun es so nur für sich selbst – und deshalb leben sie nur für sich selbst. ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ – das ist die Lebensphilosophie des Menschen, und es repräsentiert auch die menschliche Natur. Diese Worte sind zur Natur der verdorbenen Menschheit geworden und sie beschreiben zutreffend die satanische Natur der verdorbenen Menschheit. Diese satanische Natur ist längst zur Grundlage der Existenz der verdorbenen Menschheit geworden. Seit mehreren tausend Jahren und bis heute lebt die verdorbene Menschheit nach diesem Gift Satans(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man den Weg des Petrus beschreitet). Gottes Worte zeigten mir, dass ich zwar eine Gläubige war, aber die Wahrheit in Gottes Worten nicht als Maßstab für mein Leben betrachtete. Ich lebte immer noch nach satanischen Konzepten wie „Jeder für sich, und den Letzten holt der Teufel“, „Der Profit geht vor“ und „Ich schütze mich selbst und entziehe mich der Schuld“. Ich lebte nach diesen satanischen Giften. Ich dachte, dass die Menschen in ihrem Leben auf sich selbst achten und lernen sollten, ihre Interessen zu schützen, damit diese nicht beeinträchtigt werden. Das ist der einzig kluge Weg, der einzige, um keinen Schaden zu nehmen. Durch diese Lektion erkannte ich aber, dass ich, indem ich nach diesen satanischen Giften lebte, zwar meine eigenen Interessen vorübergehend schützte, aber dadurch mein Fundament als menschliches Wesen aufgab. Ich wurde egoistisch, hinterlistig und niederträchtig und lehnte mich sogar gegen mein Gewissen auf und log. Aus mir wurde jemand, der weder Charakter noch Würde hatte, der kein Vertrauen verdiente, und letztendlich schadete ich dem Leben der Brüder und Schwestern, habe die Gemeindearbeit erheblich behindert und eine Verfehlung begangen, die ich nie wiedergutmachen konnte. Ich hasste es, dass Satan mich so sehr verdorben hatte, dass ich kein Gewissen hatte und nicht würdig war, vor Gott zu leben. Und diese Erfahrung zeigte mir, dass ich Gott überhaupt nicht verstand, dass ich nicht glaubte, dass er alle Dinge prüft. Sollte ich mit den anderen über meine Einsicht über Guan Xin Gemeinschaft halten, befürchtete ich, sie würden glauben, dass ich versuchte, mich an ihr zu rächen, und sie absichtlich unterdrückte. Doch in Gottes Haus regiert die Wahrheit, und Gott sieht alles. Solange mein Herz am rechten Fleck war und ich im Einklang mit den Grundsätzen handelte, würden mich die anderen unterstützen, sobald sie die Wahrheit verstanden. Selbst wenn mich einige von ihnen anfangs falsch verstanden, würde ich meine Pflicht vor Gott erfüllen, und mein Gewissen wäre rein. Diese Erkenntnis brachte mir große innere Ruhe, und ich beschloss, in Zukunft definitiv die Grundsätze zu vertreten.

Nach dieser ganzen Sache dachte ich an Li Xiao, die Evangeliumsdiakonin, die nie die Wahrheit akzeptierte und für ihre Pflicht keine Last auf sich nahm. Laut den Grundsätzen hätte sie entlassen werden müssen. Ich teilte meine Gedanken einigen anderen Diakonen mit. Die Diakone sagten: „Wenn wir sie jetzt entlassen, haben wir in der Gemeinde keinen geeigneten Ersatz. Lasst uns ihr zunächst helfen und sie unterstützen.“ Ich war der Meinung, dass ich ihr bereits mehrfach geholfen und sie unterstützt hatte, sie das aber nicht annehmen wollte. Sollte sie weiterhin als Evangeliumsdiakonin arbeiten, würde sie die Arbeit nur noch mehr aufhalten. Doch es stimmte, dass es in der Gemeinde keine anderen guten Kandidaten für die Stelle des Evangeliumsdiakons gab. Und wenn alle anderen dagegen waren, ich aber darauf bestand, würden sie nicht sagen, ich sei arrogant und stur? Eine Zeit lang wusste ich nicht, was ich tun sollte, also trat ich in suchendem Gebet vor Gott. Nach meinem Gebet wurde mir klar, dass ich wieder angefangen hatte, meine eigenen Interessen zu schützen. Ich musste bei meiner Pflicht die Grundsätze der Wahrheit vertreten – ich darf richtig und falsch nicht vermengen. Im Licht der Grundsätze betrachtet, war Li Xiao eine falsche Gemeindearbeiterin. Wenn wir sie in ihrem Amt ließen, würde das die Evangeliumsarbeit beeinträchtigen. Ich durfte mich nicht weigern, mich damit zu befassen, weil ich Angst hatte, was andere über mich sagen könnten. Ich musste die Grundsätze vertreten. Also hielt ich mit meinen Kollegen über die relevanten Wahrheiten Gemeinschaft, und sie stimmten der Entlassung der Evangeliumsdiakonin zu. Danach veranlasste ein oberer Leiter, dass eine Schwester aus einer anderen Gemeinde unsere Evangeliumsarbeit übernahm. Sie nahm für ihre Pflicht eine Last auf sich und verstand die Grundsätze. Und allmählich nahm unsere Evangeliumsarbeit Fahrt auf. Ich war auch wirklich ruhig und mit mir selbst im Reinen und dachte, dass es wundervoll ist, so zu leben, und ich konnte endlich etwas Wahrheit in die Praxis umsetzen.

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