38. Warum ich meine Pflicht nicht gelassen annehmen konnte
Ende März 2023 baten mich die Leiter, die Reinigungsarbeit der Kirche zu beaufsichtigen. Als sie mir das sagten, fühlte ich einen großen Druck und dachte: „Ich habe nur ein oberflächliches Verständnis der Wahrheit und es mangelt mir an Urteilsvermögen. Wenn ich keine echte Arbeit leisten kann, werde ich vielleicht bald entlassen. Das wäre so peinlich! Als Teammitglied trägt man weniger Verantwortung, und es gibt einen Verantwortlichen, der die Dinge überprüft, sodass die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen, geringer ist. Wenn ich eine Verantwortliche werde, wird die Arbeitslast größer sein, und sobald ich einen Fehler mache, könnte das die Arbeit verzögern oder, schlimmer noch, zu ungerechtfertigten Anschuldigungen und Bestrafungen führen. Das wäre eine schwere Verfehlung! Die Ausführung der Pflicht soll ein Weg sein, gute Taten vorzubereiten, aber wenn ich zu viele Verfehlungen begehe, dann käme ich glimpflich davon, wenn ich entlassen und beschämt würde, und in schlimmeren Fällen könnte ich sogar aus der Kirche ausgeschlossen werden. Hätte ich dann noch ein gutes Ergebnis und einen guten Bestimmungsort?“ Vor diesem Hintergrund schob ich einfach Ausreden vor, um die Rolle abzulehnen, und sagte, dass mein Lebenseintritt oberflächlich sei und ich dieser Pflicht nicht gewachsen wäre. Der Leiter sagte nicht viel, sondern riet mir, weiter zu suchen. In den folgenden Tagen fühlte ich mich jedes Mal, wenn ich an die Worte des Leiters dachte, sehr bedrückt. Ausgerechnet in dieser Zeit hatte ich ein Problem bei der Beurteilung des Verhaltens einer Person. Ich sah nur die schwerwiegenden Folgen ihrer bösen Taten und stempelte sie als bösen Menschen ab, ohne ihre Wesensnatur oder ihr durchgängiges Verhalten zu prüfen. Erst später erkannte ich, dass diese Person, obwohl sie einige böse Taten begangen hatte, kein böser Mensch war. Dieser Vorfall bedrückte mein Herz noch mehr. Dieser Fehler von mir hätte beinahe jemandem Schaden zugefügt und die Reinigungsarbeit unterbrochen. Mein Urteilsvermögen war wirklich mangelhaft. Wenn ich eine Verantwortliche würde und wieder Fehler machte, würde ich dann schließlich nicht einfach noch mehr Verfehlungen begehen? Dann dachte ich an Schwester Lin Fang, die Verantwortliche, die gerade entlassen worden war, weil sie keine echte Arbeit leistete und es versäumte, die Arbeit zu beaufsichtigen und zu leiten. Die beiden Verantwortlichen vor ihr waren am Ende aus der Kirche ausgeschlossen worden, weil sie zu viele böse Taten begangen hatten. Dadurch wurde mir noch stärker bewusst, dass es zu riskant war, eine Verantwortliche zu sein, und dass ich, wenn ich die Arbeit nicht gut machte, bald entlassen oder ausgemustert werden würde. Es fühlte sich sicherer an, nur ein Teammitglied zu sein. Aber die Pflicht direkt abzulehnen, war auch nicht angebracht, also fühlte ich mich zwiegespalten. In den folgenden Tagen dachte ich ständig über diese Dinge nach, fühlte, dass ich unter großem Druck stand, und mein Zustand litt darunter. Ich betete zu Gott und suchte Führung bei Ihm.
Während einer meiner Andachten las ich einen Artikel über ein Erfahrungszeugnis, in dem der Protagonist immer wieder Ausreden erfand und Pflichten ablehnte, weil er an seinen Stolz und seine eigenen Interessen dachte, aber später erkannte er, dass Pflichten mit Gottes Souveränität und Anordnungen einhergehen, und dass Gott seine Haltung zu den Pflichten beobachtet und er sich zuerst unterwerfen müsse. Ich musste auch zuerst in die Wahrheit der Unterwerfung unter Gott eintreten. Also suchte ich einen entsprechenden Abschnitt von Gottes Wort heraus. Ich las, dass Gottes Worte besagen: „Als Noah tat, was Gott ihm aufgetragen hatte, wusste er nicht, welche Absichten Gott hatte. Er wusste nicht, was Gott damit erreichen wollte. Gott hatte ihm nur einen Befehl erteilt und ihn angewiesen, etwas zu tun, und Noah machte sich ohne viel Erklärung daran und tat es. Er versuchte nicht, insgeheim Gottes Wünsche herauszufinden, noch widersetzte er sich Gott oder ließ Unaufrichtigkeit erkennen. Er zog einfach los und handelte dementsprechend, mit einem reinen und schlichten Herzen. Was immer Gott von ihm wollte, Er tat es; und sich Gottes Worten zu unterwerfen und auf sie zu hören, war der Glaube, auf den sich seine Handlungen stützten. So geradlinig und einfach machte er sich an das, womit Gott ihn betraut hatte. Sein Wesen – das Wesen seines Handelns – war Unterwerfung. Er zeigte keinen Argwohn, er widersetzte sich nicht, und außerdem dachte er nicht an seine eigenen persönlichen Interessen oder an Gewinn und Verlust. Als Gott sagte, Er würde die Welt mit einer Sintflut vernichten, fragte Noah zudem nicht, wann oder was aus allem werden würde, und gewiss fragte er Gott nicht, wie Er die Welt vernichten würde. Er tat einfach, wozu Gott ihn anwies. Wie auch immer Gott es haben wollte und womit es gemacht werden sollte, er tat genau, wie Gott es verlangte, und fing auch sofort damit an. Er handelte gemäß Gottes Anweisungen, und seine Grundhaltung war, Gott zufriedenstellen zu wollen“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst I). Aus Gottes Worten erkannte ich, dass sich in jeder Situation unterwerfen zu können das ist, was Gott von den Menschen verlangt und dass dies die Vernunft ist, die geschaffene Wesen haben sollten. Ich habe gesehen, dass Noah sich reinen Herzens Gottes Auftrag ergeben hat. Er hat gehorcht und sich unterworfen. Es spielte für ihn keine Rolle, wie viele Schwierigkeiten ihm beim Bau der Arche begegnen könnten oder welche Verantwortung er vielleicht tragen müsste, wenn das Ergebnis nicht gut würde. Er wollte lediglich Gottes Absichten berücksichtigen und die Arche so schnell wie möglich nach Gottes Wünschen bauen, um Gottes Willen in die Praxis umzusetzen. Als mir jedoch eine Pflicht auferlegt wurde, lagen meine Nerven bloß und meine Gedanken drehten sich nur noch um meine Schwierigkeiten, meine Zukunft und meine Bestimmung. Ich dachte, dass es zu riskant wäre, Verantwortliche zu werden, und ich zu wahrscheinlich Verfehlungen begehen würde, und dass ich, wenn ich zu viele Verfehlungen begehen würde, ein schlechtes Ende haben würde. Mit diesen Gedanken im Kopf war mir eine Unterwerfung nicht möglich und ich suchte nach Vorwänden, um mich vor dieser Pflicht zu drücken. Beim Nachdenken darüber schämte ich mich. Ich hatte so viele Jahre lang an Gott geglaubt und trotzdem fehlte es mir an grundlegendem Gehorsam. Ich hatte wirklich keine Wahrheitsrealität. So konnte es nicht weitergehen. Trotz meiner Schwierigkeiten und Sorgen musste ich mich zunächst unterwerfen und diese Pflicht annehmen.
Später las ich einen weiteren Absatz aus Gottes Worten und konnte meinen Zustand besser begreifen. Gott sagt: „Betrachtet man die Haltung der Antichristen – gegenüber Gott, gegenüber den von Gott arrangierten Umgebungen, Menschen, Ereignissen und Dingen, gegenüber ihrer Enthüllung und Disziplinierung durch Gott und so weiter – haben sie dann die geringste Absicht, die Wahrheit zu suchen? Haben sie die geringste Absicht, sich Gott zu unterwerfen? Haben sie den geringsten Glauben daran, dass all dies nicht zufällig ist, sondern vielmehr unter Gottes Souveränität steht? Haben sie dieses Verständnis und dieses Bewusstsein? Offensichtlich nicht. Die Wurzel sowohl ihrer Abwehrhaltung als auch ihres Misstrauens liegt in ihren Zweifeln an Gott. Die Ergebnisse ihrer genauen Prüfung Gottes machen sie Ihm gegenüber nur noch misstrauischer und zugleich abwehrender. Anhand der verschiedenen Gedanken und Standpunkte, die dem Denken der Antichristen entspringen, sowie der verschiedenen Vorgehensweisen und Verhaltensweisen, die unter der Herrschaft dieser Gedanken und Standpunkte entstehen, zeigt sich, dass diese Leute ganz einfach unvernünftig sind; sie können die Wahrheit nicht verstehen, sie können keinen wahren Glauben an Gott entwickeln, und sie können weder gänzlich an die Existenz Gottes glauben und sie anerkennen, noch daran glauben und anerkennen, dass Gott über die gesamte Schöpfung und über alles herrscht. All dies ist auf ihre niederträchtige Dispositionsessenz zurückzuführen“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Exkurs 5: Zusammenfassung – Der Charakter von Antichristen und der Kern ihrer Gesinnung (Teil 2)). Aus den Worten Gottes wurde mir klar, dass Antichristen nicht von der Gerechtigkeit Gottes überzeugt sind, wenn etwas passiert. Anstatt nach der Wahrheit zu suchen, um Gottes Disposition zu erkennen, verwenden sie menschliche Auffassungen, Vorstellungen und satanische Philosophien, um Gottes Arbeit und die Situationen zu analysieren, die Er herbeiführt. Das macht sie misstrauisch und sie verstehen Gott falsch. Das wird durch die niederträchtige Natur von Antichristen bewirkt. Als ich im Licht von Gottes Worten einen prüfenden Blick auf mich warf, musste ich feststellen, dass mein Zustand derselbe war. Die letzten drei Verantwortlichen waren entlassen und ausgemustert worden, aber ich hatte mich nicht auf die Suche nach der Wahrheit gemacht und nicht hinterfragt, warum sie gescheitert waren, und ich hatte auch kein Urteilsvermögen erlangt oder aus ihrem Scheitern gelernt. Stattdessen war ich misstrauisch geworden und lebte basierend auf satanischen Philosophien, wie „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ und „Je höher der Flug, desto tiefer der Fall“. Ich hatte das Gefühl, dass der Posten einer Verantwortlichen zu riskant sei und wenn ich ungerechtfertigte Anschuldigungen und Bestrafungen herbeiführen würde, dann wäre das eine große Verfehlung und es gäbe kein gutes Ende und kein gutes Ziel. Ich dachte, dass ich mich schützen und Risiken vermeiden müsste, weshalb ich weiter nach Ausreden suchte, um mich vor dieser Pflicht zu drücken. Später wägte ich es dann ab: „Was sind Gottes Absichten bei der Übertragung dieser Pflicht? Die Beaufsichtigung von Reinigungsarbeiten bringt eine große Verantwortung mit sich, aber es würde mir helfen, verschiedene Arten von bösartigen Menschen, Antichristen und Ungläubigen zu identifizieren, sodass ich schnell Fortschritte bei der Erkennung von Menschen machen könnte. Zudem würde die Position einer Verantwortlichen auch mit sich bringen, dass ich mich mit zahlreichen Problemen befassen müsste, sodass ich damit verbundene Wahrheitsgrundsätze suchen und mich selbst auch mit der Wahrheit ausstatten müsste, was eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit wäre. Aber anstatt diesbezüglich nach der Wahrheit zu suchen, dachte ich immer, dass die Stelle einer Verantwortlichen mehr Verantwortung mit sich bringen würde, sodass ich schneller enthüllt und ausgemustert werden würde. Deshalb war ich voll Vorsicht und Zurückhaltung gegenüber Gott. Ich habe Gottes Herz wirklich verletzt!“
Dann kam mir ein Abschnitt aus den Worten Gottes in den Sinn: „Gott behandelt jeden gerecht und fair. Gott achtet nicht darauf, wie du vorher warst oder darauf, wie deine momentane Größe ist, sondern darauf, ob du nach der Wahrheit strebst und ob du den Weg des Strebens nach der Wahrheit beschreitest. … Gott erlaubt dir zu straucheln, zu scheitern und Fehler zu machen. Gott gibt dir Gelegenheiten und Zeit, die Wahrheit zu verstehen, die Wahrheit zu praktizieren, allmählich Seine Absichten zu verstehen, alles im Einklang mit Seinen Absichten zu tun, dich Gott wirklich zu unterwerfen und die Wahrheitsrealität zu erlangen, wie Gott es von den Menschen verlangt. Aber welche Art von Mensch verabscheut Gott am meisten? Die Art, die zwar in ihrem Herzen die Wahrheit kennt, sich aber weigert, sie anzunehmen, geschweige denn, in die Praxis umzusetzen. Stattdessen leben solche Menschen noch immer nach Satans Philosophien, halten sich dabei aber für ziemlich gute Menschen, die sich Gott unterwerfen, während sie gleichzeitig versuchen, andere irrezuführen, um eine Position im Haus Gottes zu erlangen. Gott verabscheut diese Art von Menschen am meisten, sie sind Antichristen. Obwohl jeder eine verdorbene Disposition hat, zeugen diese Handlungen von einer anderen Natur. Es handelt sich hier nicht um eine gewöhnliche verdorbene Disposition oder eine normale Offenbarung von Verdorbenheit; vielmehr widersetzt du dich bis zuletzt bewusst und hartnäckig Gott. Du weißt, dass Gott existiert, du glaubst an Gott, und doch entscheidest du dich absichtlich dafür, dich Ihm zu widersetzen. Das Problem hier ist nicht, dass du Gott missverstehst oder Auffassungen von Gott hast; stattdessen widersetzt du dich Gott bis zuletzt, und das ganz bewusst. Kann Gott jemanden wie dich retten? Gott rettet dich nicht. Du bist ein Feind Gottes, und deshalb bist du ein Teufel und ein Satan. Kann Gott Teufel und Satane noch retten?“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Das Wichtigste im Glauben an Gott ist, Seine Worte zu praktizieren und zu erfahren). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass Gott gerecht zu den Menschen ist. Gott mustert Menschen nicht wegen einzelner Fehler oder Fehlschläge aus. Doch Er enthüllt Menschen und mustert sie aus, wenn sie sich unablässig der Wahrheit verweigern und sich Ihm starrköpfig widersetzen. Ich dachte darüber nach, wie mein mangelndes Verständnis für Wahrheit mich dazu brachte, dass ich bei der Einschätzung von Menschen Fehler machte, und doch hatte niemand versucht, mich zur Verantwortung zu ziehen oder mich deshalb von der Ausführung dieser Pflicht abzuhalten. Gott nutzte meine Fehler, um mich mit der Wahrheit zur Unterscheidung von bösen Menschen auszustatten, um so meine Unzulänglichkeiten auszugleichen. Ich dachte mehr darüber nach, weshalb Lin Fang versagte. Vor Kurzem hörte ich, wie sie über ihre falschen Absichten für ihre Pflicht sprach. Als sie schlechte Arbeitsergebnisse bemerkte, schob sie die Arbeit auf ihren Partner ab, und übernahm selbst nicht die Verantwortung. Als die obere Leitung mit ihr Gemeinschaft hielt und sie zurechtwies, redete sie sich immer wieder heraus, versuchte, sich zu verteidigen, und weigerte sich, diese Angelegenheiten zu reflektieren und sich hierbei selbst zu erkennen. Lin Fang wurde nicht wegen ihrer Fehler entlassen, sondern in erster Linie, weil sie sich weigerte, die Wahrheit anzunehmen, und unverantwortlich handelte. Zwei weiteren Verantwortlichen erging es ähnlich. Einer hatte eine arrogante Disposition, war selbstherrlich und wollte immer alle Macht in der Hand haben. Und wenn andere nicht auf ihn hörten, versuchte er, sie zu unterdrücken und zu quälen. Der andere Verantwortliche strebte unentwegt nach Anerkennung wie auch Status und unterdrückte und grenzte abweichende Meinungen aus. Beide gingen den Weg des Antichristen und wurden für ihre vielen bösen Taten ausgeschlossen. Ich sah, dass Gott gerecht ist und dass Er Menschen nicht aufgrund bloßer Fehler bei ihrer Pflicht entlässt oder entfernt, sondern auf Basis der Haltung der Menschen in Hinblick auf Wahrheit, Gott und den Weg, den sie gehen. Durch ihr konsistentes Verhalten war es offensichtlich, dass ihre Wesensnatur der Wahrheit abgeneigt war und sie hasste, und dass sie lediglich nach Anerkennung und Status strebten und die Arbeit der Kirche in keiner Weise schützten, was dazu führte, dass Gott sie enthüllte und ausmusterte. Ich aber dachte, dass jene mit Status oder großer Verantwortung eher enthüllt oder ausgemustert werden würden, während ein gewöhnlicher Bruder oder eine gewöhnliche Schwester mit weniger Aufgaben weniger Verfehlungen begehen würde, denn hier geht es um weniger Angelegenheiten, und es so vermeiden, enthüllt oder ausgemustert zu werden. Das waren aber nur meine Auffassungen und Vorstellungen. Ich war die ganze Zeit vor Gott auf der Hut und drückte mich vor meiner Pflicht. Auch wenn ich keine Verfehlungen beging, würde, wenn ich nicht nach der Wahrheit strebte, meine verdorbene Disposition nicht gereinigt oder verändert werden, und ich würde die Rettung nicht empfangen. Letzten Endes würde ich dennoch kein gutes Ende haben. In Anbetracht dessen habe ich mich bereit gefunden, diese Pflicht zu übernehmen. Gott lässt Abweichungen und Probleme eines Menschen bei seiner Pflicht zu, und solange ein Mensch die Wahrheit im Nachhinein sucht, über sich nachdenkt und diese Abweichungen zeitnah richtigstellt, wird Gott ihm weiterhin den Weg weisen. Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, dass ich schon seit einiger Zeit Reinigungsarbeit betrieb und dass ich allmählich einige Grundsätze des Urteilsvermögens zu verstehen begann. Es wurden dringend Leute für die Übernahme kirchlicher Arbeit gesucht. Somit musste ich Gottes Absicht bedenken und mein Bestes tun, um die Reinigungsarbeit durchzuführen, da dies die Vernunft und die Unterwerfung waren, die ich vorweisen musste. Doch mein Bewusstsein war nur mit Gedanken an meine Interessen, mein Ergebnis und mein Ziel erfüllt. Ich war so selbstsüchtig und verachtenswert!
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Inwiefern ist es falsch, das Streben nach Segnungen als Ziel zu betrachten? Es ist das völlige Gegenteil zur Wahrheit und stimmt nicht mit Gottes Absicht, die Menschen zu retten, überein. Da es kein angemessenes Ziel ist, dass Menschen nach Segnungen streben, was ist dann ein angemessenes Ziel? Das Streben nach der Wahrheit, das Streben nach Veränderungen in der Disposition und die Fähigkeit, sich allen Orchestrierungen und Anordnungen Gottes zu unterwerfen: das sind die Ziele, die Menschen verfolgen sollten. Sagen wir zum Beispiel, du wirst zurechtgestutzt, was dazu führt, dass du Auffassungen und Missverständnisse hast und dich unfähig sein lässt, dich zu unterwerfen. Warum kannst du dich nicht unterwerfen? Weil du glaubst, dass dein Bestimmungsort oder dein Traum von Segnungen infrage gestellt worden ist. Du wirst negativ, betrübt und willst deine Pflicht aufgeben. Was ist der Grund dafür? Es gibt ein Problem mit deinem Streben. Wie also sollte das gelöst werden? Es ist zwingend notwendig, dass du diese falschen Vorstellungen umgehend aufgibst und sofort nach der Wahrheit suchst, um das Problem deiner verdorbenen Disposition zu lösen. Du solltest dir sagen: ‚Ich darf nicht aufgeben, ich muss die Pflicht, die ein geschaffenes Wesen ausführen sollte, trotzdem gut ausführen und meinen Wunsch nach Segnungen beiseitelegen.‘ Wenn du den Wunsch nach Segnungen aufgibst und den Weg des Strebens nach der Wahrheit gehst, wird dir eine Last von den Schultern genommen werden. Und wirst du dann noch zu Negativität fähig sein? Obwohl du mitunter immer noch negativ bist, lässt du dich davon nicht einschränken und in deinem Herzen betest und kämpfst du weiter, wodurch du das Ziel deines Strebens änderst: Du strebst nicht mehr danach, gesegnet zu werden und einen Bestimmungsort zu haben, sondern nach der Wahrheit und denkst dir: ‚Das Streben nach der Wahrheit ist die Pflicht eines geschaffenen Wesens. Bestimmte Wahrheiten heute zu verstehen – es gibt keine größere Ernte, das ist der größte Segen von allen. Selbst wenn Gott mich nicht will, ich keinen guten Bestimmungsort habe und meine Hoffnungen auf Segnungen zerschmettert werden, werde ich trotzdem meine Pflicht gut ausführen, dazu bin ich verpflichtet. Was auch immer der Grund sein mag, ich werde nicht zulassen, dass er die ordnungsgemäße Ausführung meiner Pflicht beeinträchtigt; ich werde nicht zulassen, dass er meine Erfüllung des Auftrages Gottes beeinträchtigt; nach diesem Grundsatz werde ich mich verhalten.‘ Und hast du dadurch nicht die Einschränkungen des Fleisches überwunden?“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur im Praktizieren der Wahrheit liegt der Eintritt ins Leben). „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Pflicht des Menschen und ob er Segnungen empfängt oder Unglück erleidet. Pflicht ist, was der Mensch erfüllen sollte; es ist seine vom Himmel gesandte Berufung und sollte nicht von Belohnung, Bedingungen oder Gründen abhängen. Nur dann tut er seine Pflicht. Segnungen zu empfangen bezieht sich auf die Segnungen, die ein Mensch genießt, wenn er nach dem Erlebnis des Gerichts vervollkommnet wird. Unglück erleiden bezieht sich auf die Strafe, die ein Mensch erhält, wenn sich seine Disposition nach dem Durchlaufen der Züchtigung und des Gerichts nicht ändert – das heißt, wenn er nicht die Vervollkommnung erfährt. Jedoch unabhängig davon, ob sie Segnungen empfangen oder Unglück erleiden, geschaffene Wesen sollten ihre Pflicht erfüllen, tun, was sie tun sollten, und tun, was sie tun können; dies ist das Mindeste, das eine Person – eine Person, die nach Gott strebt –, tun sollte. Du solltest deine Pflicht nicht tun, nur um Segnungen zu empfangen, und du solltest dich nicht weigern, zu handeln, aus Angst, Unglück zu erleiden. Lasst Mich euch das Eine sagen: Die Pflichtausführung des Menschen ist, was er tun sollte. Und wenn er unfähig ist, seine Pflicht zu tun, dann ist das seine Aufsässigkeit. Der Mensch wird durch den Prozess seiner Pflichtausführung allmählich geändert, und durch diesen Prozess demonstriert er seine Treue. Je mehr du von daher imstande bist, deine Pflicht zu tun, umso mehr Wahrheit wirst du erhalten und umso wirklicher wird dein Ausdruck werden. Diejenigen, die nur so tun, als ob sie ihre Pflicht tun, und die Wahrheit nicht suchen, werden am Ende ausgemustert werden, denn solche Menschen tun nicht ihre Pflicht, wenn sie die Wahrheit praktizieren, und praktizieren in der Ausführung ihrer Pflicht nicht die Wahrheit. Diese Menschen bleiben unverändert und werden Unglück erleiden. Ihre Ausdrücke sind nicht nur unrein, sondern alles, was sie ausdrücken, ist böse“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Der Unterschied zwischen dem Amt des fleischgewordenen Gottes und der Pflicht des Menschen). Aus Gottes Worten sah ich, dass es für ein geschaffenes Wesen vollkommen normal und gerechtfertigt ist, seine Pflicht zu tun, unabhängig davon, ob ein Mensch Segen empfängt oder Unglück erleidet. Da die Menschen Gott folgen, sollten sie ihre Verantwortlichkeiten erfüllen, denn so führt man ein wertvolles und bedeutungsvolles Leben. Es sind Gottes Absichten, dass die Menschen durch ihre Pflicht in die Wahrheitsrealität eintreten. Im Laufe der Pflichtausführung werden verschiedene verdorbene Dispositionen offenbart und viele Mängel werden aufgedeckt. Durch diese Gelegenheit kann man die Wahrheit suchen, über sich selbst nachdenken und dadurch gereinigt und verwandelt werden. Auch wenn ich jetzt bei der Einarbeitung zur Verantwortlichen Schwierigkeiten hatte, konnte ich mich mehr auf Gott verlassen, mich auf die Suche nach der Wahrheit konzentrieren, meine Pflicht gemäß den Grundsätzen tun, meine Verantwortlichkeiten wahrnehmen und meine Treue zeigen. Wenn ich nach einer Zeit der Einarbeitung aufgrund unzureichenden Kalibers schließlich neu eingeteilt würde, hätte ich nichts zu bedauern.
Von da an sah ich es, während ich die Pflicht einer Verantwortlichen tat, als eine gute Gelegenheit, die Wahrheit zu erlangen – ganz gleich, ob ich auf Schwierigkeiten stieß oder Abweichungen in meiner Pflicht auftraten. Ich hielt mit meinen Brüdern und Schwestern darüber Gemeinschaft, fasste diese Dinge mit ihnen zusammen und suchte nach relevanten Wahrheitsgrundsätzen. Allmählich wurden die Wahrheiten, die ich vorher nicht verstand, klarer, und ich machte einige Fortschritte. Ich bin nicht mehr auf der Hut vor Gott und möchte nur in der Praxis Lektionen in jeder Situation lernen, die Gott anordnet. Ich danke Gott, dass Er mir erlaubt, echte und tiefgreifende Erkenntnisse zu gewinnen.