6. Auf die Probe gestellt in doppelter Bedrängnis
Samstag, 15. Oktober 2022, sonnig, später bewölkt
Vor nicht allzu langer Zeit war die Huaxi-Kirche einer großen Verhaftungswelle ausgesetzt, und die Leiter beauftragten mich, hierherzukommen und bei der Bewältigung der Folgen zu helfen. Heute, als ich in der Huaxi-Kirche ankam, brachte mich Wang Ying zu einer Gastfamilie und sagte: „Am 26. September wurden viele unserer Brüder und Schwestern sowie Leiter und Mitarbeiter verhaftet. Die meisten unserer Wohnungen sind nicht mehr sicher. Die Polizei hat die Namen und Fotos derjenigen von uns, die nicht verhaftet wurden, daher ist es für uns schwierig, uns blicken zu lassen, um unsere Arbeit zu tun.“ Als ich das hörte, wurde mir schwer ums Herz. Ich dachte bei mir: „Eigentlich wollte ich zurückkehren, sobald meine Arbeit hier erledigt ist. Aber jetzt sehe ich, dass die Lage viel schlimmer ist, als ich es mir vorgestellt hatte. So viele unserer Brüder, Schwestern, Leiter und Mitarbeiter sind verhaftet worden; so viele Bücher mit Gottes Worten müssen weggebracht werden. Einen sicheren Ort zu finden, wird im Moment nicht einfach sein, und obendrein muss ich mit denen, deren Sicherheit gefährdet ist, die weitere Arbeit planen. Ich weiß nie, wann ich beobachtet und dann verhaftet werde. Die Polizei macht jetzt wie verrückt Jagd auf Gläubige. Bei der aktuellen Lage würde man mich zu Tode foltern, wenn ich verhaftet würde. Wenn ich von der Polizei zu Tode gefoltert würde, würde ich dann nicht die Gelegenheit verlieren, meine Pflicht zu tun? Wie könnte ich dann errettet werden?“ Aber dann dachte ich, dass diese Situation unter der Herrschaft und Anordnung Gottes entstanden war. Von der Vernunft geleitet, unterwarf ich mich den Umständen und begann sofort, mich nach der Situation mit den Büchern mit Gottes Worten zu erkundigen.
Nachdem Wang Ying gegangen war, erzählte mir die Schwester, die mich beherbergte, dass weder die Bücher in ihrem Haus noch die im Haus eines Bruders weggebracht worden waren und dass der Bruder verhaftet worden war. Sobald ich das hörte, zog sich mein Herz zusammen: Unsere Brüder und Schwestern waren schon vor über 20 Tagen verhaftet worden, und diese Bücher mit Gottes Worten lagen immer noch an unsicheren Orten! Wenn sie in die Hände der Polizei fielen, wäre der Verlust enorm. Die Bücher müssen um jeden Preis geschützt werden. Aber sobald ich daran dachte, sie selbst wegzubringen, wurde ich unruhig. Ich erinnerte mich an eine Schwester, die beim Transport von Büchern gefasst und von der Polizei zu Tode geprügelt worden war. Was wäre, wenn ich beim Transport der Bücher festgenommen werden würde? Die Polizei würde mich niemals gehen lassen, und ich würde höchstwahrscheinlich eine hohe Strafe bekommen. Ich könnte sogar zu Tode geprügelt werden. Würde das nicht das Ende meines Glaubenslebens bedeuten? Ich war hin- und hergerissen zwischen meiner eigenen Zukunft und den Interessen von Gottes Haus. Mein Herz war erfüllt von Schmerz und Konflikt. Als Gläubige würde ich mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich einfach dabeistehen und nichts tun würde, während die Bücher mit Gottes Worten in Gefahr blieben. Also begann ich schnell, mit der Schwester einen Ort zu besprechen, wo wir die Bücher lagern könnten. Aber die Umstände hier waren widrig, und uns fiel kein geeigneter Ort ein. Als ich sah, dass die Arbeit nicht vorankam, war es, als ob eine zentnerschwere Last auf meinem Herzen läge.
Montag, 17. Oktober 2022, bewölkt
Wir haben uns gestern bis spät in die Nacht über die Arbeit beraten, also übernachtete ich schließlich im Haus von Schwester Song Yi. Heute Nachmittag kam Wang Ying herüber und sagte besorgt zu mir: „Es gab einen Ausbruch, und die Stadt wurde letzte Nacht abgeriegelt. Du kannst nicht zurück.“ Als ich das hörte, wurde ich unruhig. Die Folgen der Verhaftungswelle zu bewältigen ist schon schwer genug; jetzt ist auch noch die Seuche ausgebrochen, und die Stadt ist abgeriegelt. Wie soll diese Arbeit jetzt erledigt werden, wo wir in einer solchen doppelten Notlage stecken? Die Seuche wütet jetzt; draußen sind überall Patrouillen unterwegs. Alle Kontrollpunkte werden streng überwacht. Selbst wenn ich einen sicheren Ort für die Bücher fände – würde mich eine Patrouille beim Transport fassen, könnte ich sie trotzdem nicht in Sicherheit bringen. Das wäre ein noch größerer Verlust. Aber ich kann die Bücher auch nicht einfach an unsicheren Orten lassen. Was soll ich tun? Meine einzige Hoffnung ist, dass die Abriegelung bald aufgehoben wird und ich die Bücher so schnell wie möglich wegbringen kann.
Donnerstag, 10. November 2022, bedeckt mit Regen
Heute Morgen blickte ich besorgt aus dem Fenster. Unten auf der Straße stand eine lange Schlange von Menschen, die auf einen PCR-Test warteten. Ich sah absolut kein Anzeichen dafür, dass die Abriegelung aufgehoben werden würde. Besorgt drängte ich die Schwester, die mich beherbergte, nachzusehen, ob es irgendeinen anderen Ausweg gäbe. Resigniert sagte sie zu mir: „Die Seuche wird immer schlimmer. Niemand darf die Nachbarschaft verlassen; alles ist abgeriegelt.“ Als ich das hörte, wurde ich noch unruhiger und dachte: „Wie soll ich diese Arbeit erledigen, wenn die Stadt komplett abgeriegelt ist? Wenn die Abriegelung andauert, wie soll ich die Bücher mit Gottes Worten wegbringen? Wann wird die Abriegelung tatsächlich enden? Ich bin seit mehr als 20 Tagen hier, und die Schwester, die mich beherbergt, wird ebenfalls von der Polizei verfolgt. Ich laufe jederzeit Gefahr, verhaftet zu werden. Die Stadt ist auch ein Hochrisikogebiet für die Seuche, also könnte ich mich, selbst wenn die Abriegelung aufgehoben wird, sehr wohl anstecken und dann unter Quarantäne gestellt werden, sobald ich das Haus verlasse. Und was, wenn ich mich anstecke und hier sterbe?“ Bei diesem Gedanken wurde mir schwer ums Herz. Ich dachte: „Ich habe jetzt nicht einmal einen sicheren Ort, an dem ich bleiben kann. Es ist zu gefährlich! Ich muss meine Arbeit hier beenden und so schnell wie möglich zurückgehen, damit ich mich nicht überall verstecken und in einem solch unterdrückenden Zustand leben muss. Aber jetzt wütet die Seuche; Busse und Züge fahren nicht mehr, wie soll ich also zurückkommen?“ Ich dachte ständig darüber nach, wie ich sicher zurückkehren könnte. Je mehr ich nachdachte, desto weiter entfernte ich mich von Gott. Ich war innerlich zerrissen und zutiefst beunruhigt – es war eine Qual.
Heute Abend wurde ich krank. Mein Kopf hämmerte und mein ganzer Körper schmerzte und war kraftlos. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und mein Körper war schlaff. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und konnte ihn nicht heben. Ich fühlte mich, als hätte ich die Symptome der Seuche. Ich war über all das so verwirrt. Wie kann ich plötzlich krank geworden sein, wo es mir doch vorher vollkommen gut ging? Welche Lektion soll ich lernen? Was ist Gottes Absicht in dieser Situation?
Freitag, 11. November 2022, sonnig
Als ich heute Morgen meine Andacht hielt, las ich diese Worte Gottes, die besagen: „In Festlandchina hat das gesamte auserwählte Volk Gottes die Unterdrückung und Verhaftungen durch den großen roten Drachen sowie einige Versuchungen erfahren. Ganz gleich, wie oft sie schwach waren und versagt haben, so sind doch all jene, die fähig sind, nach der Wahrheit zu streben, allmählich in ihrer Größe gewachsen und haben Lebenseintritt erlangt. Wenn sie erneut auf die Umgebungen und Versuchungen stoßen, die sie in der Vergangenheit erlebt haben, werden sie einen gewissen Glauben haben. Wenn ihre Erfahrung sie eines Tages an den Punkt bringt, an dem sie keine Angst vor dem Tod haben und klar erkennen können, dass das Leben und der Tod der Menschen tatsächlich in Gottes Händen liegen und von Gott orchestriert und angeordnet werden, bedeutet das nicht, dass ihr Glaube größer geworden ist? Genau wie im Zeitalter des Alten Testaments: Warum haben die Löwen Daniel nicht gebissen, als er in die Löwengrube geworfen wurde? Weil er Glauben hatte, erlaubte Gott den Löwen nicht, ihn zu beißen. Was also dachte Daniel in seinem Herzen? Er hat sich nicht über Gott beklagt. In seinem Herzen sagte er: ‚Gott hat mich in die Löwengrube geworfen. Ich und die Löwen sind beide Schöpfungen. Wenn Gott ihnen erlaubt, mich zu fressen, dann ist meine Zeit gekommen. Wenn Gott es nicht erlaubt, werden die Löwen mich nicht fressen. Das beweist, dass ich weiterhin in Gottes Händen leben soll, dass meine Lebensspanne noch nicht abgelaufen ist und ich nicht sterben soll. Das wird vom Schöpfer bestimmt.‘ Als Daniel mit dieser Angelegenheit konfrontiert wurde, hat er erstens Gottes Namen nicht verleugnet; zweitens hatte er keinen Argwohn gegenüber dem, was Gott tat, urteilte nicht darüber oder verurteilte es nicht, noch rebellierte er gegen Gott, und er war fähig, sich Gottes Anordnungen zu unterwerfen. Und so wurde Satan besiegt und beschämt. Nun: Was waren Daniels Handlungen und Äußerungsformen? Sie waren ein Zeugnis. Nur wenn du eine solche Größe hast, wirst du auf solche Prüfungen stoßen. Selbst wenn Gott dich in die Löwengrube bringt, wenn du keine Angst hast und die Löwen es nicht wagen, dich zu fressen, dann beweist das, dass du wahren Glauben hast und dass du den Weg eingeschlagen hast, vervollkommnet zu werden. Genau so geschieht Lebenswachstum. In die Löwengrube geworfen zu werden, ist auch eine Prüfung, genau wie als Hiob sein immenser Reichtum weggenommen wurde. Was war Hiobs Äußerungsform? (Unterwerfung.) Warum war er fähig, sich zu unterwerfen? Weil Hiob keine Zweifel an dem hatte, was Gott tat. Ob Gott Belohnungen gewährte oder Dinge wegnahm, Hiob war es recht. Selbst wenn Gott an einem Tag geben und am nächsten Tag wegnehmen würde, würde sich Hiob dennoch unterwerfen. Wie Gott auch handelte, Hiob war es recht; er war in der Lage, Gott ihn nach Seinem Willen orchestrieren zu lassen und sich Gott zu unterwerfen. Er war mit Gott vereinbar. Das heißt, egal wie Gott handelte, selbst wenn Gott mit ihm spielte, konnte er sich dennoch unterwerfen. … Wahrer Glaube beinhaltet wahre Unterwerfung, und wahre Unterwerfung bringt wahren Glauben hervor. Wenn du wahren Glauben hast und wahre Unterwerfung erreichen kannst, welche Prüfung kann dich besiegen? Welche Umgebung kann dich besiegen? Keine kann dich besiegen. Selbst wenn du in die Löwengrube geworfen wirst, werden die Löwen es nicht wagen, dich zu fressen. Ist das nicht eine gute Sache? (Ja.)“ (Gottes Gemeinschaft). Gottes Worte erleuchteten mein Herz wie ein Licht in der Dunkelheit. Als Daniel unter der Unterdrückung des Königs in die Löwengrube geworfen wurde, klagte er Gott nicht an, obwohl er dem Tod ins Auge sah. Stattdessen hielt er fest an seinem Glauben an Gottes Herrschaft über alles und gab sich Gott vollständig hin. Er hatte einen echten Glauben an Gott. Daniels Erfahrung inspirierte mich. Sie zeigte mir, dass ich, wie Daniel, denselben Glauben an Gott haben und mich Seiner Herrschaft in einer Umgebung der Verfolgung und Unterdrückung unterwerfen muss. Aber als ich mit diesen realen Situationen konfrontiert wurde, fehlte mir der Glaube, den Daniel besaß. Als die Kirche einer großen Verhaftungswelle gegenüberstand und die Bücher mit Gottes Worten schnell weggebracht werden mussten, dachte ich zuerst an die erheblichen Risiken, die mit dieser Pflicht verbunden waren. Ich fürchtete, ich würde unterwegs von der Polizei gefasst und zu Tode geprügelt werden. Als die Pandemie ausbrach, hatte ich Angst, mich anzustecken und zu sterben, und ich lebte in einem Zustand der Furcht und Feigheit. Ich wollte sogar meine Pflicht aufgeben, um mich selbst zu schützen und schnellstmöglich von hier zu fliehen. Diese widrige Umgebung offenbarte meinen Mangel an echtem Glauben an Gott und an Unterwerfung Ihm gegenüber. Wenn Ungläubige sehen, wie eine ganze Stadt von der Pandemie verschlungen wird, werden sie von Terror und Schrecken ergriffen. Das liegt daran, dass sie nicht an Gott glauben und niemanden haben, auf den sie sich verlassen können. Doch obwohl ich an Gott glaubte, war ich immer noch so furchtsam und hatte keinen Glauben an Seine Allmacht und Herrschaft – wie konnte ich mich da noch eine Gläubige nennen? Ich dachte an Daniel, der sich in einem fremden Land wiederfand und von einem König verfolgt wurde, der ihn daran hinderte, zu Gott zu beten. Daniel weigerte sich, mit den Mächten der Finsternis Kompromisse einzugehen, zog den Tod dem Nachgeben vor und betete weiterhin zu Gott. Schließlich wurde er in die Löwengrube geworfen, aber mit Gott an seiner Seite wagten es die Löwen nicht, ihm Schaden zuzufügen. Es liegt alles in Gottes Händen, ob wir jetzt mit der Pandemie oder mit Verhaftungen konfrontiert sind. Es liegt ganz bei Gott, ob ich verhaftet werde oder nicht. Selbst wenn ich verhaftet und eingesperrt werde, sollte ich mich Gott hingeben und in meinem Zeugnis für Ihn standhaft bleiben. Wenn ich mich mit dem Virus anstecke, werde ich mich Seinen Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen. Selbst wenn ich sterbe, werde ich nicht klagen. Die dringendste Angelegenheit ist jetzt der Schutz der Bücher mit Gottes Worten. Egal wie hoch das Risiko ist, ich muss mich auf Gott verlassen, um sie so schnell wie möglich wegzubringen. Ich muss meine Sorgen loslassen und mit meinen Brüdern und Schwestern an einem Strang ziehen, um diese anstehende Aufgabe ordnungsgemäß zu bewältigen. Sobald ich anfing, so zu denken, empfand ich eine große Erleichterung. Heute Nachmittag fühlte ich mich plötzlich besser.
Donnerstag, 15. Dezember 2022, regnerisch
Wie schnell die Zeit vergeht. Es sind schon zwei Monate, seit ich hier angekommen bin. Seit meiner Ankunft habe ich mich um die Folgen der Verhaftungswelle gekümmert, aber aufgrund der widrigen Umstände ging es nur langsam voran. Gestern Abend erfuhr ich, dass jemand als Judas gehandelt und viele Leiter, Mitarbeiter, Brüder und Schwestern verraten hatte. Ich dachte bei mir: „Die Häuser hier, die Leute hätten aufnehmen können, sind nicht mehr sicher. All unsere Arbeit wurde stark behindert, und jetzt ist die Lage noch schlimmer geworden. Wie lange wird es nur dauern, diese Arbeit abzuschließen?“ Bei diesem Gedanken bekam ich kaum noch Luft. Heute Abend kam Wang Ying vorbei und sagte, sie sei höchstwahrscheinlich in der vergangenen Nacht verfolgt worden und es sei hier nicht mehr sicher. Sie schlug vor, dass ich zurückgehe. Ihr Vorschlag kam mir sehr gelegen, und so dachte ich bei mir: „Da die Dinge so schlimm stehen, wäre es das Beste, zurückzugehen. Schließlich war es ja nicht so, dass ich nicht bleiben wollte, sondern es gab einfach keinen sicheren Ort mehr – jetzt hatte ich den perfekten Grund zu gehen.“ Aber sobald ich daran dachte, zu gehen, fühlte ich mich wieder schuldig. Hier gibt es noch so viel zu tun. Wäre es richtig, meine Pflichten aufzugeben und zu gehen? Trotz der aktuell widrigen Situation finden unsere Brüder und Schwestern immer noch einen Weg, hierherzukommen und die Arbeit zu besprechen. Wenn ich zurückginge, könnte ich die Arbeit nicht nachverfolgen. Aber es gibt hier keinen sicheren Ort, wo ich bleiben könnte. Ich lebe in ständiger Furcht und Angst, wie ein aufgeschreckter Vogel. Ich bin so hin- und hergerissen. Soll ich gehen oder soll ich bleiben? Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Sonntag, 18. Dezember 2022, sonnig
Heute grübelte ich weiter: „Warum will ich immer fliehen, wenn ich mit einer widrigen Umgebung konfrontiert werde?“ Zufällig erhielt ich einen Brief von einer Schwester, und nachdem ich ihn gelesen hatte, war ich tief bewegt. Sie sprach davon, dass sie nach ihrer Freilassung aus der Haft in der Kirche hatte bleiben wollen, um sich um die Folgen der Verhaftungswelle zu kümmern. Aber weil sie befürchtete, jederzeit von der Polizei verhaftet werden zu können, ging sie. Infolgedessen war sie eine Zeit lang nicht in der Lage, ihre Pflicht zu tun, was sie sehr bedauerte. Insbesondere zitierte sie eine Passage aus Gottes Worten, die für meinen eigenen Zustand sehr relevant war. Der Allmächtige Gott sagt: „In positiver Hinsicht ist es so: wenn du bei der Ausführung deiner Pflichten in der Lage bist, deine Pflichten korrekt zu betrachten und sie unter keinen Umständen aufzugeben, und du an deinen Pflichten festhältst, sie niemals aufgibst und bis zum bitteren Ende in denen Pflichten standhaft bist und ihnen treu bleibst, selbst wenn andere den Glauben verlieren und aufhören, ihre Pflichten auszuführen, dann behandelst du deine Pflichten wirklich als Pflichten und zeigst vollständige Treue. Wenn du diesem Maßstab gerecht werden kannst, bist du im Wesentlichen den Anforderungen einer dem Maßstab entsprechenden Ausführung deiner Pflichten gerecht geworden – das ist die positive Seite. Bevor du diesen Maßstab erreichst, musst du jedoch in negativer Hinsicht in der Lage sein, verschiedenen Versuchungen zu widerstehen. Welche Art von Problem liegt vor, wenn jemand den Versuchungen während der Ausführung seiner Pflichten nicht widerstehen kann und daher seiner Pflicht den Rücken kehrt, wegläuft und seine Pflicht verrät? Das kommt einem Verrat an Gott gleich. Gottes Auftrag zu verraten heißt, Gott zu verraten. Kann jemand, der Gott verrät, noch gerettet werden? Um so eine Person ist es geschehen; jede Hoffnung ist dahin, und die zuvor von ihr ausgeführten Pflichten waren lediglich Schufterei, die durch ihren Verrat ins Nichts verschwunden ist. Daher ist es unerlässlich, an seiner Pflicht festzuhalten; indem man das tut, gibt es Hoffnung. Durch das treue Erfüllen der eigenen Pflicht kann man errettet werden und sich Gottes Anerkennung verdienen. Was ist für alle das Schwierigste daran, an der eigenen Pflicht festzuhalten? Es ist die Frage, ob man standhaft bleiben kann, wenn man sich Versuchungen gegenübersieht. Worin bestehen diese Versuchungen? Geld, Status, intime Beziehungen, Gefühle. Was noch? Wenn manche Pflichten Risiken mit sich bringen oder sogar das eigene Leben gefährden, und die Ausführung solcher Pflichten zu Verhaftung und Gefängnis oder sogar zur Verfolgung bis zum Tod führen kann, kannst du dann deine Pflicht weiterhin ausführen? Kannst du standhaft bleiben? Wie leicht es sein wird, diese Versuchungen zu überwinden, hängt davon ab, ob man nach der Wahrheit strebt. Es hängt von der Fähigkeit ab, diese Versuchungen beim Streben nach der Wahrheit allmählich wahrzunehmen und zu erkennen, ihre Wesen und die satanischen Tricks dahinter zu erkennen. Es erfordert auch, die eigene verdorbene Disposition, die eigene Wesensnatur und die eigenen Schwächen zu erkennen. Man muss zudem auch stetig Gott um Schutz bitten, damit man diesen Versuchungen widerstehen kann. Wenn man ihnen widerstehen kann und unter jeglichen Umständen an seiner Pflicht festhalten kann, ohne zu fliehen oder Verrat zu üben, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, gerettet zu werden, auf 50 Prozent. Ist es leicht, diese 50 Prozent zu erreichen? Jeder Schritt ist eine Herausforderung und voller Gefahren; es ist nicht leicht, das zu erreichen!“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Gottes Worte bewegten mein Herz zutiefst. Gottes Absicht ist es, dass ich an meinen Pflichten festhalte, ganz gleich, welche Umstände mir widerfahren, ohne Verrat zu üben oder davonzulaufen. Nur dann werde ich ein wahres Zeugnis haben. Wenn ich mich angesichts einer widrigen Umgebung in Feigheit und Furcht zurückziehe und meine Pflichten im Namen des Selbsterhalts aufgebe, verrate ich Gott und verliere mein Zeugnis. Da so viele Brüder und Schwestern verhaftet wurden, besteht die dringende Notwendigkeit, sich um die Folgen der Verhaftungswelle zu kümmern. Ich habe so viele von Gottes Worten gelesen und alles genossen, was Gott mir gegeben hat, aber im entscheidenden Moment bin ich nicht in der Lage, Gott treu zu bleiben oder meine Rolle als geschaffenes Wesen zu spielen. Ich möchte die widrigen Umstände sogar als Vorwand nutzen, um zu gehen. Wie selbstsüchtig und listig ich bin! Wenn ich gehe, könnte ich die Arbeit nicht von Angesicht zu Angesicht mit meinen Brüdern und Schwestern besprechen. Das würde die Arbeit beeinträchtigen. Außerdem werden die Brüder und Schwestern wegen der Massenverhaftungen etwas zaghaft und furchtsam, also müssen wir uns in dieser Zeit gegenseitig unterstützen und ermutigen. Ich werde häufiger mit ihnen über Gottes Absicht Gemeinschaft halten müssen und darüber, wie wir unsere Pflichten angesichts von Verfolgung und Mühsal gut tun können. Es ist also für die Arbeit von Vorteil, wenn ich hier bleibe. Wenn ich nur auf meine eigenen Interessen bedacht wäre und meine Pflicht aufgäbe, weil ich den Tod fürchte, dann wäre ich eine regelrechte Deserteurin und eine Verräterin Gottes. Wie selbstsüchtig, verabscheuungswürdig und unmenschlich das wäre! Nachdem ich über diese Dinge nachgedacht hatte, wusste ich, was ich tun musste. Ich darf nicht zulassen, dass die gegenwärtigen Umstände mich erschrecken, noch darf ich meine Pflicht aufgeben und gehen, nur weil Wang Ying verfolgt wird und ich Angst habe, darin verwickelt zu werden. Ich muss mich auf Gott verlassen und alles tun, was ich kann, um die Folgen der Verhaftungen zu bewältigen, weshalb ich hierher geschickt wurde. Egal, welche Gefahren mir widerfahren oder wie schwierig die Arbeit sein mag, ich bin bereit, meine Treue anzubieten. Ob ich lebe oder sterbe, ich werde mich Gott anvertrauen, Ihm erlauben, alles zu orchestrieren, und mich Seiner Herrschaft und Seinen Anordnungen unterwerfen. Selbst wenn es mich mein Leben kostet, werde ich diese Arbeit gut erledigen.
Dienstag, 20. Dezember 2022, sonnig
Als ich Szene für Szene über das nachdachte, was mir widerfahren war, grübelte ich: „Warum ist es so, dass ich fliehen und meine Pflicht aufgeben will, sobald ich auf eine gefährliche Umgebung stoße? Welche Natur kontrolliert mich?“ Bei meiner Suche stieß ich auf zwei Passagen von Gottes Worten: „Antichristen sind extrem egoistisch und verachtenswert. Sie haben keinen wahren Glauben an Gott, geschweige denn Treue gegenüber Gott; wenn sie auf ein Problem stoßen, schützen und wahren sie nur sich selbst. Für sie ist nichts wichtiger als ihre eigene Sicherheit. Solange sie noch leben und nicht verhaftet werden, ist es ihnen gleichgültig, wie viel Schaden dem Werk der Kirche zugefügt wird. Diese Menschen sind extrem selbstsüchtig, sie denken überhaupt nicht an die Brüder und Schwestern oder an das Werk der Kirche, sie denken nur an ihre eigene Sicherheit. Sie sind Antichristen. … Antichristen lassen die Arbeit der Kirche und Gottes Opfergaben im Stich, und sie sorgen nicht dafür, dass die Menschen sich um die Nachwirkungen kümmern. Das ist dasselbe, wie zuzulassen, dass der große rote Drache Gottes Opfergaben und Seine Auserwählten an sich reißt. Ist das nicht geheimer Verrat an Gottes Opfergaben und Seinen Auserwählten? Wenn die, die Gott treu sind, ganz genau wissen, dass ein Umfeld gefährlich ist, ertragen sie trotzdem tapfer das Risiko, sich um die Nachwirkungen kümmern zu müssen, und sie halten die Verluste im Hause Gottes so niedrig wie möglich, bevor sie sich selbst zurückziehen. Sie geben ihrer eigenen Sicherheit keine Priorität. Sagt mir, wer könnte in diesem niederträchtigen Land des großen roten Drachen sicherstellen, dass der Glaube an Gott und die Ausführung einer Pflicht überhaupt keine Gefahr darstellen? Welche Pflicht man auch immer auf sich nimmt, sie bringt ein gewisses Risiko mit sich – doch die Ausführung der Pflicht wird von Gott in Auftrag gegeben, und während man Gott folgt, muss man das Risiko der Pflichtausführung auf sich nehmen. Man sollte Weisheit walten lassen, und man muss Maßnahmen ergreifen, um seine Sicherheit zu gewährleisten, aber man sollte seine persönliche Sicherheit nicht an die erste Stelle setzen. Man sollte Gottes Absichten berücksichtigen und das Werk Seines Hauses und die Verbreitung des Evangeliums an die erste Stelle setzen. Die Erfüllung von Gottes Auftrag an sie ist das Wichtigste, und sie steht an erster Stelle. Antichristen geben ihrer persönlichen Sicherheit die höchste Priorität; sie glauben, dass nichts anderes mit ihnen zu tun hat. Es ist ihnen gleichgültig, wenn jemand anderem etwas zustößt, ganz gleich, wer es sein mag. Solange den Antichristen selbst nichts Schlimmes zustößt, fühlen sie sich wohl. Es fehlt ihnen jegliche Treue, was durch die Wesensnatur der Antichristen bedingt ist“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). „Antichristen zeigen keine Treue gegenüber Gott. Wenn ihnen Arbeit zugewiesen wird, nehmen sie diese recht bereitwillig an und machen einige schönklingende Erklärungen, aber wenn Gefahr im Anzug ist, laufen sie am schnellsten weg; sie sind die Ersten, die fliehen, die Ersten, die sich aus dem Staub machen. Das zeigt, dass ihr Egoismus und ihre Verächtlichkeit besonders schwerwiegend sind. Sie haben überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein und keine Treue. Wenn sie mit einem Problem konfrontiert werden, wissen sie nur, wie sie fliehen und sich verstecken können, und denken nur daran, sich selbst zu schützen, ohne jemals Rücksicht auf ihre Verantwortung oder ihre Pflichten zu nehmen. Um ihrer eigenen Sicherheit willen zeigen Antichristen konsequent ihre egoistische und verachtenswerte Natur. Sie stellen weder das Werk des Hauses Gottes noch ihre eigenen Pflichten an erste Stelle, geschweige denn die Interessen des Hauses Gottes. Stattdessen ist ihre Priorität ihre eigene Sicherheit“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). Gott entlarvt die Selbstsucht und Verabscheuungswürdigkeit von Antichristen. Wenn sie bei der Ausführung ihrer Pflicht auf eine widrige Umgebung stoßen, denken sie, wo immer sie auch hingehen, nur an sich selbst. Sie legen besonderen Wert auf ihre eigene Sicherheit und ihr Leben. Sobald ihre eigenen Interessen betroffen sind, geben sie die Arbeit von Gottes Haus auf und zeigen keine Treue zu Gott. Als ich Gottes Worte las, die die Antichristen entlarvten, traf es mich tief ins Herz. Habe ich nicht auf diese Weise gehandelt? Als ich die schlechte Umgebung hier in der Kirche und den Ausbruch der Seuche erlebte, fürchtete ich, dass ich verhaftet und von der Polizei zu Tode gefoltert werden würde; ich fürchtete auch, ich würde mich mit dem Virus anstecken und sterben. Ich hatte besondere Angst vor dem Tod und wünschte, so schnell wie möglich fliehen zu können. Da ich nach satanischen Giften wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, „Das Schicksal eines Menschen liegt in seinen eigenen Händen“ und „Ein schlechtes Leben ist besser als ein guter Tod“ gelebt hatte, glaubte ich, dass wir im Leben an uns selbst denken sollten; ich würde lieber ein unwürdiges Dasein fristen, als einen Preis für das Tun meiner Pflicht zu zahlen. Ich bin zu selbstsüchtig und verachtenswert! Jene Brüder und Schwestern, die ihre Pflichten treu tun, obwohl sie die Risiken kennen, die dies in widrigen Umgebungen mit sich bringt, halten an ihren Pflichten fest, indem sie sich auf Gott verlassen, ihr Leben riskieren und letztendlich die Bücher mit Gottes Worten und die Sicherheit anderer Brüder und Schwestern schützen. Im Vergleich mit ihnen schäme ich mich so sehr. Hier ist die Umgebung feindselig, die Seuche ist etwas schlimmer, aber es gibt immer noch Brüder und Schwestern, die sich selbst in Gefahr bringen, indem sie mich beherbergen, doch ich sorge mich ständig um mich selbst, und bin unfähig, mich von ganzem Herzen meiner Pflicht zu widmen. Mir fehlt es wirklich an Menschlichkeit! Wenn ich auch nur ein Gewissen oder Vernunft hätte und wüsste, dass die Bücher mit Gottes Worten in Gefahr sind, würde ich mein Möglichstes tun, um sicherzustellen, dass die Nachsorgearbeiten ordnungsgemäß durchgeführt werden, und um die Verluste zu minimieren. Wenn ich wirklich fliehen würde und die Bücher mit Gottes Worten nicht rechtzeitig weggebracht würden, fielen sie sehr wahrscheinlich in die Hände des großen roten Drachen. Noch mehr Brüder und Schwestern wären in Gefahr, verhaftet zu werden, und der Lebenseintritt von Brüdern und Schwestern würde dadurch noch größere Verluste erleiden. Selbst wenn ich der Gefangennahme entginge und mein eigenes Leben rettete, würde ich auf diese Weise eine schwere Verfehlung begehen. Ich wäre von überwältigendem Bedauern erfüllt, doch es wäre zu spät, etwas dagegen zu tun! Ich erinnerte mich an das, was der Herr Jesus sagte: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle“ (Matthäus 10,28). „Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um Meinetwillen, der wird’s finden“ (Matthäus 10,39). Mir fiel auch eine Passage der Worte des Allmächtigen Gottes ein, die besagt: „Familie, Reichtum und die materiellen Dinge dieses Lebens, das sind alles äußerliche Dinge; das Einzige, das zu einem selbst gehört, ist das Leben. Für jeden lebenden Menschen ist das Leben das, was er am allermeisten schätzt, das Kostbarste, und tatsächlich konnten diese Menschen ihren wertvollsten Besitz opfern – das Leben – als Bestätigung und Zeugnis für Gottes Liebe zur Menschheit. Bis zu dem Tag, an dem sie starben, leugneten sie weder Gottes Namen noch leugneten sie Gottes Werk, und sie nutzten die letzten Augenblicke des Lebens, um diese Tatsache zu bezeugen – ist das nicht die höchste Form des Zeugnisses? Das ist die beste Art und Weise, seine Pflicht zu tun; das heißt, seiner Verantwortung nachzukommen. Als Satan sie bedrohte und terrorisierte und sie am Ende sogar mit ihrem Leben bezahlen ließ, kündigten sie ihre Verantwortung nicht auf. Das heißt, seine Pflicht bis zum Äußersten zu erfüllen. Was meine Ich damit? Meine Ich, ihr sollt dieselbe Methode anwenden, um Gott zu bezeugen und Sein Evangelium zu verbreiten? Das musst du nicht unbedingt tun, aber du musst verstehen, dass das deine Verantwortung ist, dass du es als etwas annehmen solltest, zu dem du verpflichtet bist, wenn Gott es von dir verlangt. Die Menschen tragen heute Furcht und Sorgen in sich, aber welchem Zweck dienen diese Gefühle? Wenn es für Gott nicht notwendig ist, dass du das tust, was nützt es dann, dich darüber zu sorgen? Wenn es für Gott notwendig ist, dass du das tust, dann solltest du dich vor dieser Verantwortung nicht drücken, und sie nicht ablehnen. Du solltest proaktiv kooperieren und es unbesorgt akzeptieren. Ganz gleich, wie einer umkommt, er sollte nicht vor Satan sterben und nicht in Satans Händen sterben. Wenn einer sterben muss, sollte er in Gottes Händen sterben. Die Menschen sind von Gott gekommen, und zu Gott kehren sie zurück – diese Vernunft und Haltung sollte ein geschaffenes Wesen besitzen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Das Predigen des Evangeliums ist die Pflicht, zu deren Erfüllung alle Gläubigen verpflichtet sind). Durch Gottes Worte verstand ich, dass ich Gott treu bleiben sollte, auch wenn mir bei der Ausführung meiner Pflicht Gefahr und die Bedrohung des Todes widerfahre. Selbst wenn es bedeutet, mein Leben zu opfern, werde ich an meiner Pflicht festhalten und niemals Satan nachgeben. Das ist das mächtigste Zeugnis, Satan zu besiegen, was von Gott gebilligt wird. Wenn ich angesichts von Lebensgefahr Gottes Auftrag ablehne, aus Angst vor dem Tod, wird es zu einem Zeichen der Schande und wird von Gott verabscheut. Jene Propheten und Apostel aller Zeiten sahen dem grausamen Tod ins Auge, um das Evangelium zu predigen und für Gott Zeugnis abzulegen: Einige wurden von Pferden gevierteilt, andere zu Tode gehackt, während wieder andere zu Tode verbrannt wurden. Petrus wurde sogar für Gott kopfüber gekreuzigt. In den letzten Tagen wurden viele Brüder und Schwestern von der Kommunistischen Partei verhaftet und brutal gefoltert, weil sie das Evangelium des Königreichs verbreiteten. Selbst am Rande des Todes weigern sie sich noch immer, Gottes Namen zu verleugnen; während einige, selbst wenn sie zu Tode gefoltert werden, sich weigern, zu Judas zu werden oder Gott zu verraten. Sie haben wunderschöne und machtvolle Zeugnisse für Gott abgelegt. Sie haben ihr eigenes Leben eingesetzt, um den wahren Weg zu verteidigen, und dieser bösen Welt mit ihrem Tod verkündet und bezeugt, dass Gott der eine wahre Gott, der Schöpfer, ist. Selbst wenn es bedeutet, ihr Leben zu opfern, zögern sie dennoch nicht. Sein Leben hinzugeben, um für Gott zu zeugen, ist eine wertvolle und bedeutungsvolle Tat. Es ist die höchste Form des Zeugnisses. Als ich das erkannte, hatte ich weniger Angst. Ich war bereit, mich dieser Umgebung zu stellen, indem ich mich auf Gott verließ.
In diesem Moment kamen mir diese Worte Gottes in den Sinn. Der Allmächtige Gott sagt: „Unabhängig davon, wie ‚mächtig‘ Satan ist, unabhängig davon, wie verwegen und ehrgeizig er ist, unabhängig davon, wie groß seine Fähigkeit ist Schaden zuzufügen, unabhängig davon, wie breit gefächert seine Fähigkeiten sind, mit denen er den Menschen verdirbt und lockt, unabhängig davon, wie clever seine Täuschungen und Intrigen sind, mit denen er den Menschen einschüchtert, unabhängig davon, wie wandelbar die Form ist, in der er existiert, ist er nie in der Lage gewesen ein einziges Lebewesen zu schaffen, war nie in der Lage, die Gesetze oder Regeln für die Existenz aller Dinge aufzustellen und ist nie in der Lage gewesen, über irgendein Objekt, sei es lebendig oder nicht lebendig, zu verfügen oder zu herrschen. Im Kosmos und am Firmament gibt es keinen einzigen Menschen und kein einziges Objekt, die aus ihm entstanden sind oder seinetwegen existieren. Es gibt keine einzige Person und kein einziges Objekt, das bzw. die von ihm beherrscht oder kontrolliert wird. Im Gegenteil, er muss nicht nur unter der Herrschaft Gottes leben, sondern muss sich darüber hinaus allen Befehlen und Geboten Gottes unterwerfen. Ohne Gottes Zustimmung, ist es für Satan sogar schwierig einen Tropfen Wasser oder ein Sandkorn an Land zu berühren; ohne Gottes Zustimmung, hat Satan noch nicht einmal die Freiheit die Ameisen an Land zu bewegen, geschweige denn die Menschheit, die von Gott geschaffen wurde. In den Augen Gottes ist Satan niedriger als die Lilien auf dem Berg, als die Vögel, die in der Luft fliegen und als die Fische im Meer und die Maden auf Erden. Seine Rolle unter allen Dingen ist allen Dingen zu dienen, der Menschheit zu dienen und Gottes Werk und Seinem Führungsplan zu dienen. Ungeachtet dessen, wie bösartig seine Natur ist und wie übel seine Essenz ist, ist das Einzige, was er tun kann, sich brav an seine Funktion zu halten: Gott dienlich zu sein und eine Kontrastfigur zu Gott bereitzustellen. So ist das Wesen und die Stellung Satans. Seine Essenz ist nicht mit Leben verbunden, nicht mit Macht verbunden, nicht mit Autorität verbunden; er ist lediglich ein Spielball in Gottes Händen, nur eine Maschine in Gottes Dienst!“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige I). „Wenn Menschen bereit sind, ihr Leben zu opfern, wird alles unbedeutend, und niemand kann ihnen beikommen. Was könnte wichtiger sein als Leben? Auf diese Weise wird Satan unfähig, mehr in den Menschen zu tun, da gibt es nichts, was er mit dem Menschen tun kann“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Interpretationen der Mysterien von „Worte Gottes an das gesamte Universum“, Kapitel 36). Gottes Worte tragen Autorität und Macht in sich. Alles unterliegt Gottes Herrschaft und Seinen Anordnungen. So wild und bösartig Satan auch sein mag, selbst er kann den von Gott gesetzten Grenzen nicht entkommen. Ohne Gottes Erlaubnis wagt er es nicht, die Grenze zu überschreiten, geschweige denn, uns zu schaden. Genauso wie Satan Hiob vernichten wollte, erlaubte Gott Satan nicht, Hiob das Leben zu nehmen. Und obwohl Satan jeden Trick und jede List anwandte, die ihm zur Verfügung standen, wagte er es nicht, Hiobs Leben anzutasten. Dadurch erkannte ich, dass Gottes Autorität jenseits der Reichweite jeglicher feindlicher Mächte ist. So schlimm die Dinge hier auch sind, ich wurde nicht verhaftet. All das ist allein Gottes Schutz zu verdanken. Einmal ging ich zu einer Gastfamilie, aber die Schwester kam nie, um mich abzuholen. Später fand ich heraus, dass das Haus von einem Judas verraten worden war und unter strenger polizeilicher Überwachung stand. Dass ich es nicht dorthin geschafft habe, war ganz und gar Gottes Schutz. Außerdem hat diese Seuche den Händen der Polizei Fesseln angelegt und ihre Bemühungen, Brüder und Schwestern zu verhaften, behindert. Wer weiß sonst, wie viele weitere Brüder und Schwestern Verhaftungen hätten erleiden müssen. Das alles ist Gottes wundersame Tat, Weisheit und Allmacht. Selbst inmitten dieser widrigen Umgebung wagt es die KPCh nicht, mich ohne Gottes Erlaubnis anzutasten. Es liegt ganz bei Gott, ob ich verhaftet und zu einer hohen Strafe verurteilt werde. Ich kann nicht länger für mich selbst leben; ich bin bereit, mich Gott hinzugeben und Ihn mich durch jeden einzelnen Tag führen zu lassen. Egal wie widrig die Umgebung hier ist oder wie stark die Seuche wütet, ich werde bis zum letzten Atemzug an meiner Pflicht festhalten. Als ich das erkannte, fand ich Seelenfrieden und stürzte mich in meine Pflicht.
Samstag, 31. Dezember 2022, sonnig
Gestern kamen Su Xiao und ich in einer Kirche an. Zu unserer Überraschung bot uns der Bruder, der uns beherbergte, einen Ort an, um die Bücher zu lagern. Wir waren beide begeistert und beschlossen dann, die Arbeit aufzuteilen. Su Xiao ging, um sich über die Situation mit dem Haus zu informieren, während ich zurückkehrte, um mit den Brüdern und Schwestern die Angelegenheit des Wegbringens der Bücher mit Gottes Worten zu besprechen. An diesem Nachmittag brachten wir erfolgreich die erste Ladung Bücher in Sicherheit.
Dienstag, 14. Februar 2023, sonnig
In den letzten Tagen haben wir kontinuierlich Bücher mit Gottes Worten in Sicherheit gebracht und heute schließlich die letzte Ladung. Heute Morgen gegen 3:00 Uhr sah ich, dass die Brüder, die die Bücher weggebracht hatten, sicher zurückkehrten, und ich war von einer unbeschreiblichen Emotion überwältigt. In dieser Zeit haben wir es geschafft, trotz einer solch widrigen Umgebung alle Bücher sicher wegzubringen. Das alles ist das Ergebnis von Gottes Führung und der einmütigen Zusammenarbeit der Brüder und Schwestern. Als ich auf dem Heimweg im Bus saß, war ich von einem Gefühl des Friedens und der Sicherheit erfüllt. Während der gesamten Reise dachte ich immer wieder nach: Obwohl ich hierherkam, um in einer gefährlichen Umgebung zu arbeiten, habe ich genau erkannt, dass wir gerade in gefährlichen Umgebungen wie dieser in der Lage sind, Gottes wundersame Taten zu sehen und zu erkennen, dass Gottes Autorität und Macht jenseits der Reichweite jeglicher feindlicher Mächte sind. Ich verstehe jetzt auch, dass das Erleben solch widriger Umgebungen meinen Glauben vervollkommnen, mir helfen kann, Gottes Allmacht und Herrschaft zu verstehen, und meine Selbstsucht und Niedertracht offenbaren kann. In einer gefährlichen Umgebung neigte ich dazu, nur meine eigenen Interessen zu schützen und ausschließlich an meine Zukunft und mein Schicksal zu denken. Gottes Worte führten mich dazu, Satans dunklen Einfluss zu durchbrechen, bis zum Ende durchzuhalten und die Arbeit zu vollenden, für die ich gesandt worden war. Ich habe auf dieser ganzen Reise so viel gewonnen. Dies ist eine unvergessliche Erfahrung und ein kostbarer Schatz in meinem Leben! Dank sei Gott!