66. Ist Liebenswürdigkeit ein Verhaltensgrundsatz?

Von Zi Yi, China

Ich weiß noch, als ich in der ersten Klasse war – unsere Klassenlehrerin war liebenswürdig und zugänglich. Sie hatte auch stets einen liebevollen Gesichtsausdruck. Sie verlor nie die Geduld mit uns und kritisierte uns auch nicht auf strenge Weise. Manchmal plauderte sie mit uns als wäre sie nicht unsere Lehrerin. Wir alle waren gern in ihrer Nähe und unsere Eltern lobten sie für ihre gute Arbeit als Lehrerin. Ich habe wirklich zu ihr aufgeschaut und sie bewundert. Ich wollte jemand wie sie werden. Später im Leben, ganz egal, mit wem ich zu tun hatte, stritt ich mich fast nie mit anderen. Selbst wenn mir jemand weh tat und ich mich über die Person ärgerte oder sie hasste, biss ich trotzdem die Zähne zusammen und begrüßte die Person mit einem Lächeln, um gut mit ihr auszukommen. Aus diesem Grund verbrachten meine Klassenkameraden gerne Zeit mit mir und meine Verwandten sagten alle, dass ich gut erzogen und vernünftig sei. Nachdem ich angefangen hatte an Gott zu glauben, verhielt ich mich immer noch auf diese Weise gegenüber meinen Brüdern und Schwestern. Ich sprach sanft und tat mein Bestes, um niemanden in seinem Stolz zu verletzen. Selbst wenn ich sehen konnte, dass andere Probleme hatten, spielte ich die Dinge stets herunter. Das führte dazu, dass mich andere in einem positiven Licht sahen und bestärkte mich im Glauben, dass es gut sei, so zu sein. Erst später, nachdem ich ein paar Dinge durchgemacht hatte, und durch die Bloßstellung durch Gottes Worte, verstand ich, dass Liebenswürdigkeit kein Grundsatz ist, nach dem man sich verhalten sollte. Und so verstand ich, wie man sich wie ein echter Mensch verhält.

Im Januar 2022 beaufsichtigte ich eine Bereinigung durch die Kirche. Li Yuan und Lin Xi hatten gerade erst mit dieser Arbeit begonnen und die Grundsätze noch nicht begriffen, also verfolgte ich ihre Arbeit ein wenig genauer nach. Zu dieser Zeit stellte ich fest, dass sie ihre Pflicht nur sehr oberflächlich taten, und es traten einige offensichtliche Probleme auf. Einmal fiel mir auf, dass in den Materialien, die sie organisiert hatten, die Verhaltensweisen einiger Personen nur zusammengefasst waren und Details fehlten. In einigen Fällen fehlten Beweise und weitere Beispiele, um zu bestätigen, ob diese Personen entfernt werden sollten. Wenn sie nicht eindeutig untersucht und verifiziert werden, könnte eine Person leicht zu Unrecht entfernt und ausgeschlossen werden. Das war ein sehr ernstes Problem. Ich sah einfach, wie nachlässig die beiden bei der Organisation von Materialien zum Entfernen von Menschen waren und je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Also sagte ich zu meiner Partnerin, Schwester Liu Jing, „Li Yuan und Lin Xi haben gerade erst mit der Arbeit daran begonnen und sie holen sich keinen Rat bei vielen der Dinge, die sie nicht verstehen. Sie führen ihre Pflichten nur oberflächlich aus. Dieses Mal muss ich sie auf diese problematische Haltung hinweisen, die sie hinsichtlich ihrer Pflicht haben.“ Liu Jing stimmte mir zu. Aber als ich den beiden schrieb, zögerte ich: „Als ich vor ein paar Tagen bei ihnen war, schien ihr Zustand eher negativ zu sein. Wenn ich sie zurückstutze und im Detail die Natur ihrer Oberflächlichkeit bei ihren Pflichten analysiere, werden sie dann so negativ werden, dass sie aufhören? Werden sie sagen, dass ich ihre Schwierigkeiten nicht verstehe und dass ich zu anspruchsvoll und streng bin? Vielleicht verlieren sie den guten Eindruck, den sie von mir haben.“ Um mein Ansehen zu schützen, wies ich nur auf die Abweichungen hin, die sie verursacht hatten. Ich sagte nichts, um ihre verdorbenen Dispositionen aufzudecken. Ich verpackte alles sogar in eine Reihe von Tröstungen und Ermahnungen, indem ich sie ermutigte, ihre Unzulänglichkeiten und Schwächen richtig zu betrachten und nicht in Negativität und Missverständnissen zu leben. Als Liu Jing meinen Brief las, sagte sie: „Wolltest du nicht über die Natur der Oberflächlichkeit ihrer Pflichten sprechen? Wieso bist du so indirekt? Glaubst du, sie erkennen ihr Problem, wenn du so mit ihnen sprichst?“ Nachdem ich Liu Jings Worte gehört hatte, wurde mir klar, dass es keine Ergebnisse bringen würde, wenn ich so um den heißen Brei herumrede. Aber ich hatte Angst, einen schlechten Eindruck bei ihnen zu hinterlassen, also fand ich eine Ausrede, um dem Thema auszuweichen.

Im Februar ging ich zu ihrer Gruppe, um die Arbeit zu besprechen. Um mich nicht von ihnen zu distanzieren, sagte ich mir selbst, dass ich milde mit ihnen umgehen und auf meine Wortwahl achten müsse, um nicht von oben herab zu sprechen oder zu streng zu klingen. Als ich sah, wie sie herumalberten, machte ich mit, damit sie mich als locker, zugänglich und anspruchslos wahrnehmen würden, als jemand, der mit allen auskommt. Als ich sie sagen hörte, dass sie keine Fortschritte gemacht hatten und sich niedergeschlagen fühlten, sagte ich ihnen, dass auch ich in der Vergangenheit viele Defizite aufgewiesen hatte, und dass ich lange gebraucht hatte, um bestimmte Grundsätze allmählich zu verinnerlichen. Ich sagte dies, um sie zu trösten und zu ermutigen. Nach einer Weile kamen wir wirklich gut miteinander aus, und eine Schwester meinte, dass es schön sei, auf diese Weise, ganz ohne Druck, zu interagieren. Nachdem ich sie das sagen gehört hatte, war ich noch mehr davon überzeugt, dass es richtig war, mich so zu verhalten. Einmal sagte ein Teammitglied, Chen Xin, zu mir, dass sie zwar schon eine Weile diese Arbeit durchführte, aber dennoch ständig Fehler machte. Sie dachte, sie hätte keinen Fortschritt gemacht und fühlte sich sehr negativ. Ich wusste, dass Chen Xin keinen Fortschritt machte, weil sie ungeduldig war und schnell Ergebnisse wollte. Sie verglich sich auch mit anderen und konzentrierte sich nicht auf Grundsätze. Aber ich hatte Angst, dass sie es vielleicht nicht gut aufnehmen würde, wenn ich direkt auf ihr Problem hinwiese, und eine Art Vorurteil oder ein negatives Bild von mir entwickeln würde. Also ermutigte ich sie nur und sagte: „Du hast gerade erst angefangen. Es ist normal, dass es einige Probleme und Abweichungen in deiner Arbeit geben wird. Das ist nur eine Frage der Übung. Du musst dich selbst korrekt sehen, die Probleme und Abweichungen, die auftreten, zusammenfassen und dann die relevanten Grundsätze auf gezielte Weise lernen. So machst du Fortschritte.“ Da ich nicht auf Chen Xins Problem hinwies, erkannte sie ihre verdorbene Disposition nicht und verglich sich weiterhin mit anderen. Sie fühlte sich negativ, wenn sie nicht mithalten konnte. Lin Xi tat ihre Pflichten auch sehr oberflächlich und es blieben zahlreiche Probleme bestehen, die den Fortschritt der Arbeit beeinträchtigten. Ich wusste, dass Lin Xi bei ihren Pflichten schlampig war und dass ich sie zurückstutzen und aufdecken hätte sollen, doch ich hatte Angst, dass sie schlecht von mir denken könnte und mich dann nicht länger unterstützte oder guthieß. Also habe ich ihre Probleme nur flüchtig angesprochen und angedeutet, dass ihr mangelnder Fortschritt an falschen Absichten bei der Ausführung ihrer Pflichten liegen könnte. Da ich die Dinge so herunterspielte, nahm sich Lin Xi nichts von all dem, was ich gesagt hatte, zu Herzen. Sie änderte nichts an ihrer oberflächlichen Haltung und ihre Arbeit musste oft erneut durchgeführt werden. Da ich nur daran dachte, wie ich meine Beziehungen schützen konnte, sprach ich Probleme stets nur flüchtig an, was zu keinen Ergebnissen führte und die Arbeit verzögerte. Aber ich reflektierte nicht und erkannte mich selbst nicht.

Bei einem Zusammenkommen haben wir im gemeinschaftlichen Austausch über die Worte Gottes gesprochen, die entlarven, wie der Antichrist die Herzen der Menschen gewinnt. Ich las dabei zufällig eine Passage, die direkt auf meinen Zustand zutrifft. Da verstand ich endlich einiges über mein eigenes Verhalten. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn manche Kirchenleiter sehen, dass Brüder oder Schwestern bei ihren Pflichten oberflächlich vorgehen, dann weisen sie sie nicht zurecht, obwohl sie das sollten. Wenn sie klar erkennen, dass die Interessen von Gottes Haus in Mitleidenschaft gezogen werden, dann kümmern sie sich nicht darum oder stellen irgendwelche Nachforschungen an, und sie geben anderen nicht den kleinsten Anlass, sich gekränkt zu fühlen. Tatsächlich nehmen sie nicht wirklich Rücksicht auf die Schwächen der Menschen; stattdessen ist es ihre Absicht und ihr Ziel, die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen. Folgendes wissen sie ganz genau: ‚Solange ich das tue und niemandem Grund zur Verärgerung gebe, denken sie, dass ich ein guter Leiter bin. Sie werden gut über mich denken und eine hohe Meinung von mir haben. Sie werden mich gutheißen und mich mögen.‘ Es kümmert sie nicht, wie viel Schaden die Interessen von Gottes Haus nehmen oder welche großen Verluste der Lebenseintritt von Gottes auserwähltem Volk dadurch erleidet, oder wie sehr dessen Kirchenleben gestört wird, sie halten einfach an ihrer satanischen Philosophie fest und geben niemandem Anlass zur Verärgerung. In ihren Herzen gibt es nie irgendwelche Selbstvorwürfe. Wenn sie sehen, dass jemand Unterbrechungen und Störungen verursacht, dann sprechen sie höchstens kurz mit ihm, spielen die Sache herunter, und das war’s. Sie werden nicht über die Wahrheit Gemeinschaft halten oder denjenigen auf das Wesen des Problems hinweisen, geschweige denn werden sie seinen Zustand im Detail analysieren, und sie werden nie Gemeinschaft darüber halten, was Gottes Absichten sind. Falsche Leiter enthüllen oder sezieren nie die von Menschen häufig begangenen Fehler oder die verdorbenen Dispositionen, die Menschen oft offenbaren. Sie lösen keinerlei wirkliche Probleme, sondern zeigen sich in Bezug auf die irrigen Praktiken der Menschen und die Verderbtheit, die sie offenbaren, immer nachsichtig, und egal, wie negativ oder schwach die Menschen sind, nehmen sie nicht ernst. Sie predigen bloß ein paar Worte und Glaubenslehren, sprechen ein paar Worte der Ermahnung, um sich oberflächlich mit der Situation auseinanderzusetzen, in dem Versuch, die Harmonie aufrechtzuerhalten. Infolgedessen wissen jene, die zu Gottes auserwähltem Volk gehören, nicht, wie man über sich nachdenkt und sich selbst erkennt, es gibt keine Lösung für ihre verdorbenen Dispositionen, egal welche sie offenbaren, und sie leben inmitten von Worten und Glaubenslehren, Auffassungen und Vorstellungen, ohne irgendeinen Lebenseintritt. In ihren Herzen glauben sie sogar Folgendes: ‚Unser Leiter hat sogar noch mehr Verständnis für unsere Schwächen als Gott. Unsere Größe ist zu gering, um Gottes Anforderungen gerecht zu werden. Wir müssen einfach die Anforderungen unseres Leiters erfüllen; indem wir uns unserem Leiter unterwerfen, unterwerfen wir uns Gott. Wenn der Obere unseren Leiter eines Tages entlässt, dann werden wir uns Gehör verschaffen; damit wir unseren Leiter behalten und er ihn nicht entlässt, werden wir mit dem Oberen verhandeln und ihn zwingen, auf unsere Forderungen einzugehen. So werden wir uns unserem Leiter gegenüber anständig verhalten.‘ Wenn Menschen solche Gedanken in ihren Herzen haben, wenn sie so eine Beziehung zu ihrem Leiter aufgebaut haben und im Hinblick auf ihren Leiter diese Art von Abhängigkeit, Neid und Verehrung in ihren Herzen entstanden ist, ist es so weit gekommen, dass ihr Glaube an diesen Leiter noch größer geworden ist und sie immer den Worten des Leiters zuhören wollen, statt in Gottes Worten die Wahrheit zu suchen. So ein Leiter hat fast den Platz von Gott in den Herzen der Menschen eingenommen. Wenn ein Leiter bereit ist, so eine Beziehung zu Gottes auserwähltem Volk zu pflegen, wenn ihm das im Herzen ein Gefühl der Freude gibt und er glaubt, dass Gottes auserwähltes Volk ihn so behandeln sollte, dann gibt es keinen Unterschied zwischen diesem Leiter und Paulus. Er hat sich bereits auf den Weg eines Antichristen begeben, und jene, die zu Gottes auserwähltem Volk gehören, sind von diesem Antichristen bereits in die Irre geführt worden, und es fehlt ihnen völlig an Urteilsvermögen(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 1. Sie versuchen, die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen). Gott enthüllt, dass Antichristen stets das Fleisch der Menschen in Betracht ziehen. Sie merken, wenn Brüder und Schwestern ihre Pflichten nur oberflächlich tun und kirchliche Aufgaben hinauszögern, aber sie weisen sie weder darauf hin noch stutzen sie sie zurück. Stattdessen sind sie nachgiebig und den Menschen gefällig, damit sie den Herzen der Menschen ein gutes Bild einprägen können, im Grunde also, um sie für sich zu gewinnen. Ich hatte das Gefühl, als würde Gott mein eigenes Verhalten entlarven. Im Rahmen meiner Pflicht war ich stets bemüht, mein Ansehen und meinen Status in den Herzen der Menschen zu schützen. Um Teammitgliedern ein gutes Gefühl über mich zu vermitteln, verhielt ich mich üblicherweise freundlich, ich achtete sogar besonders auf meinen Tonfall und meine Haltung, wenn ich sprach. Ich hatte Angst, ein jeder Fehltritt könnte dazu führen, dass die Leute einen schlechten Eindruck von mir bekommen würden. Ich sah Chen Xins stagnierenden Fortschritt und schlechten Zustand, und ich wusste, dass es daran lag, dass sie stets nach Ansehen und Status strebte, sich selbst mit anderen verglich und sich nicht auf ihre beruflichen Fähigkeiten konzentrierte. Mir war klar, dass, wenn sie so weitermachen würde, dies nicht nur ihren eigenen Lebenseintritt beeinträchtigen, sondern auch die Arbeit verzögern würde. Ich hätte einen gemeinschaftlichen Austausch mit ihr halten und auf diese Dinge hinweisen sollen, aber ich hatte Angst, sie zu beleidigen, also habe ich sie nur getröstet, ermutigt und ermahnt. Chen Xin konnte ihre eigenen Probleme nicht erkennen und lebte in einem negativen Zustand, ihr Lebenseintritt wurde behindert und sie kam beruflich kaum voran. Ich wusste auch, dass Lin Xi ihre Pflichten nur oberflächlich tat und dass ich ihre Probleme klar aufzeigen und im gemeinschaftlichen Austausch deren Natur ansprechen musste, um ihr zu helfen, darüber nachzudenken und die Dinge zu verstehen, aber ich hatte Angst, dass das direkte Aufzeigen ihrer Probleme vielleicht dazu führen würde, dass sie mich auf negative Weise sieht. Also erwähnte ich die Probleme nur kurz, was nicht zu ihrer Lösung beitrug. Als ich dies erkannte, verstand ich endlich, dass mein Verhalten das eines Antichristen war, der versucht, die Herzen der Menschen für mich zu gewinnen. Um die Zustimmung und Unterstützung der Gruppenmitglieder zu erhalten, war ich stets entgegenkommend, und vermied es, auf Probleme hinzuweisen oder sie im gemeinschaftlichen Austausch zu lösen. Damit hatte ich nicht nur den Lebenseintritt meiner Brüder und Schwestern verzögert, sondern auch die Arbeit der Kirche. Ich hatte so egoistisch und verachtenswert gehandelt!

Später erzählte ich meinen Teammitgliedern, wie ich versucht hatte, die Menschen für mich zu gewinnen. Einer von ihnen sagte, „Letztes Mal, als unsere Arbeit Abweichungen aufwies, hast du uns nicht zurechtgestutzt, und uns stattdessen nur einen Brief der Ermutigung und Ermahnung geschickt. Eine Schwester sagte sogar, Schau, sie versucht wieder, uns zu trösten.“ Ich fühlte mich noch schuldiger, als ich das hörte. Wenn die Kirche eine Person entfernt, muss sie ernsthaft nach den Wahrheitsgrundsätzen evaluiert werden. Es gibt keinen Platz für Nachlässigkeit oder Oberflächlichkeit. Wenn wir es nicht ernst nehmen und die Dinge nicht nach den Grundsätzen beurteilen, könnte dies leicht zu falschen Anschuldigungen führen und Brüdern und Schwestern schaden. Mir war klar gewesen, dass sie ihre Pflichten nur oberflächlich taten, und beinahe die Arbeit der Kirche gestört hatten, aber weil ich fürchtete, sie zu kränken, bot ich weder Rat noch Unterstützung an, und ignorierte völlig, ob die Arbeit der Kirche beeinträchtigt wurde. Mein Verhalten war im Widerstand gegen Gott! Diese Erkenntnis machte mir Angst, und ich wollte so schnell wie möglich Wiedergutmachung leisten.

Später las ich eine Passage von Gottes Worten: „Wenn du mit anderen Menschen umgehst, musst du zuerst dafür sorgen, dass sie dein wahres Herz und deine Aufrichtigkeit wahrnehmen. Wenn jemand im Gespräch, bei der Kontaktaufnahme und bei der Zusammenarbeit mit anderen Menschen oberflächlich und großspurig redet, mit höflichen Floskeln, Schmeicheleien, unverantwortlich und sich Dinge ausdenkt oder einfach nur redet, um die Gunst des anderen zu suchen, dann sind seine Worte nicht glaubwürdig und nicht im Geringsten aufrichtig. Das ist seine Art des Umgangs mit anderen, ganz gleich, wer diese anderen sind. Eine solche Person hat kein ehrliches Herz. Das ist keine ehrliche Person. Nehmen wir an, jemand befindet sich in einem negativen Zustand, und er sagt dir aufrichtig: ‚Sag mir genau, warum ich so negativ bin. Ich kann es einfach nicht herausfinden!‘ Und sagen wir, dass du sein Problem tatsächlich in deinem Herzen verstehst, aber dass du es ihm nicht sagst, sondern stattdessen antwortest: ‚Es ist nicht wichtig. Du bist nicht negativ, ich bin auch manchmal so.‘ Diese Worte sind ihm ein großer Trost, aber deine Haltung ist nicht aufrichtig. Du gehst oberflächlich mit ihm um; damit er sich wohl fühlt und getröstet, hast du darauf verzichtet, ehrlich mit ihm zu sein. Du versuchst nicht, ihm aufrichtig zu helfen und sein Problem klar darzulegen, damit er sich von seiner Negativität befreien kann. Du hast nicht das getan, was ein ehrlicher Mensch tun sollte. Nur um diese Person zu trösten und um sicherzustellen, dass es keine Kluft oder Konflikte zwischen euch gibt, warst du ihr gegenüber oberflächlich – und das ist nicht das, was es bedeutet, ein ehrlicher Mensch zu sein. Was solltest du also tun, um ein ehrlicher Mensch zu sein, wenn du mit einer solchen Situation konfrontiert wirst? Du musst dieser Person sagen, was du gesehen und erkannt hast: ‚Ich werde dir sagen, was ich gesehen habe und was meine Erfahrung ist. Du entscheidest, ob das, was ich sage, richtig oder falsch ist. Wenn es falsch ist, musst du es nicht akzeptieren. Wenn es richtig ist, hoffe ich, dass du es akzeptieren wirst. Wenn ich etwas sage, das für dich schwer zu hören ist und dir wehtut, hoffe ich, dass du das von Gott annehmen kannst. Meine Absicht und mein Ziel sind es, dir zu helfen. Ich sehe das Problem klar und deutlich: Weil du glaubst, dass dein Stolz verletzt wurde und niemand dein Ego nährt, und weil du glaubst, dass alle anderen auf dich herabsehen, dass du angegriffen wirst und dass dir noch nie so viel Unrecht widerfahren ist, kannst du das nicht annehmen und wirst negativ. Was denkst du – ist es das, was wirklich vor sich geht?‘ Und wenn andere das hören, haben sie das Gefühl, dass es tatsächlich so ist. Das ist es, was tatsächlich in deinem Herzen ist, aber wenn du kein ehrlicher Mensch bist, wirst du es nicht sagen. Du wirst sagen: ‚Ich werde auch oft negativ‘, und wenn die andere Person hört, dass jeder negativ wird, denkt sie, es sei normal, dass sie negativ ist, und am Ende lässt sie ihre Negativität nicht hinter sich. Wenn du aber eine ehrliche Person bist, und anderen mit einer ehrlichen Einstellung und einem ehrlichen Herzen hilfst, kannst du ihnen helfen, die Wahrheit zu verstehen und sich von ihrer Negativität zu befreien(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur eine ehrliche Person kann das wirkliche Abbild eines Menschen ausleben). Die Worte Gottes zu lesen, eröffnete mir einen Weg des Praktizierens. Im Umgang miteinander müssen wir offen und aufrichtig sein. Wir müssen in der Lage sein, ehrlich zu sprechen, wenn wir die Probleme anderer sehen, so dass sie ihre Probleme erkennen können. Wenn wir Menschen auf diese Weise behandeln, ist das gut für ihren Lebenseintritt. Ich sah, dass Lin Xi ihre Pflicht oberflächlich tat, und dennoch hörte ich nicht auf, sie mit unaufrichtigen Worten zu ermutigen und zu ermahnen, um so ihre Sympathie zu gewinnen. Dies hat ihr geschadet und war hinterlistig von mir. Direkt auf ihr Problem hinzuweisen hätte sie vielleicht für einen Moment peinlich berührt, aber es hätte ihr geholfen, darüber nachzudenken und auch die Arbeit der Kirche geschützt. Als ich das erkannte, ging ich zu Lin Xi. Im gemeinschaftlichen Austausch mit ihr besprachen wir einige Worte Gottes, die das Wesen und die Folgen der Oberflächlichkeit der Menschen aufdecken. Lin Xi erkannte, wie schäbig sie gehandelt hatte, und dass sie nachlässig und nicht gewissenhaft in der Ausführung ihrer Pflichten gewesen war. Später sah ich, wie Lin Xi bewusst versuchte, die Dinge zu ändern. Sie tat ihre Pflichten gewissenhafter und verantwortungsbewusster als zuvor und sie machte klare Fortschritte. Als ich dieses Ergebnis sah, fühlte ich mich so beschämt. Ich hatte in den Augen der Menschen stets ein Bild der Freundlichkeit aufrechterhalten. Ich hatte sie immer nur mit halbherzigen Phrasen abgespeist und nichts getan, um ihnen zu nützen. Hätte ich Lin Xis Probleme früher aufgezeigt, hätte sie die Dinge früher ändern können, was für den Fortschritt der Arbeit förderlich gewesen wäre. Später fand ich heraus, dass sich Chen Xin in einem schlechten Zustand befand. Sie hatte das Gefühl, dass es ihr an Kaliber und Arbeitsfähigkeiten mangelte und dass sie den Kollegen in ihrer Gruppe unterlegen war. Sie hatte außerdem den Eindruck, dass ich auf sie herabschauen würde. Also lebte sie in Negativität und wollte zurücktreten. Ich ging zu ihr und öffnete mich im gemeinschaftlichen Austausch. Ich sagte ihr, dass sie zu viel Wert auf Ansehen und Status legte. Mithilfe der Worte Gottes hielt ich einen gemeinschaftlichen Austausch mit ihr. Ich sprach mit ihr über das Wesen und die Folgen davon, wenn man nach Ansehen und Status strebt und darüber, wie sie ihre Pflicht aufgegeben hatte. Nach unserem gemeinschaftlichen Austausch erhielt Chen Xin ein gewisses Verständnis für sich selbst und ihr Zustand verbesserte sich etwas. Ich fühlte mich so glücklich und verstand, dass das Herz Frieden findet, wenn man nach den Worten Gottes handelt und sich entsprechend verhält. So kann man normale Beziehungen zu anderen haben.

Später las ich mehr von Gottes Worten und begann allmählich, das wahre Wesen hinter den traditionellen kulturellen Praktiken der Freundlichkeit und Zugänglichkeit zu verstehen. Der Allmächtige Gott sagt: „Das Wesen des guten Verhaltens, wie z. B. zugänglich und liebenswürdig zu sein, kann mit einem Wort beschrieben werden: Vortäuschung. Solch gutes Verhalten entspringt weder den Worten Gottes, noch ist es das Ergebnis des Praktizierens der Wahrheit oder eines Handelns nach Grundsätzen. Wodurch wird es hervorgerufen? Es entspringt den Motiven der Menschen, ihren Machenschaften, sie verstellen sich, ziehen eine Schau ab und täuschen andere(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (3)). „Alle Aussagen zu gutem Verhalten sollen zusammen nur als i-Tüpfelchen für das äußerliche Verhalten und Image des Menschen dienen. ‚Als i-Tüpfelchen dienen‘ ist sehr milde ausgedrückt. Um es genauer zu sagen, ist es tatsächlich eine Form der Verstellung, eine Methode, mit Hilfe einer Fassade andere dazu zu verleiten, dich gut zu finden, eine positive Meinung über dich zu haben und dich zu respektieren, während die dunkle Seite deines Herzens, deine verdorbenen Dispositionen und dein wahres Gesicht allesamt verborgen und hübsch verpackt bleiben. Wir können es also wie folgt formulieren: Was hinter dem Heiligenschein dieser guten Verhaltensweisen verborgen ist, ist das wahre verdorbene Gesicht eines jeden Mitglieds der verdorbenen Menschheit. Was verborgen ist, ist jedes einzelne Mitglied der bösen Menschheit mit einer arroganten Disposition, einer hinterlistigen Disposition, einer boshaften Disposition und einer Disposition, die der Wahrheit abgeneigt ist. Es spielt keine Rolle, ob das Verhalten eines Menschen nach außen hin gebildet und vernünftig oder sanftmütig und kultiviert ist, noch, ob er liebenswürdig oder zugänglich ist, ob er alte Leute achtet und für die Jungen sorgt oder irgendetwas dergleichen – egal was davon er an den Tag legt, es ist nicht mehr als ein für andere Leute sichtbares, äußerliches Verhalten. Gutes Verhalten kann nicht bewirken, dass der Mensch seine Wesensnatur erkennt. Obwohl der Mensch den äußerlichen Verhaltensweisen gebildet und vernünftig, sanftmütig und kultiviert und zugänglich und liebenswürdig zu sein mit Wohlwollen gegenübersteht, und zwar so sehr, dass die ganze Menschenwelt ihnen wohlgesinnt ist, lässt es sich nicht leugnen, dass unter dem Deckmantel dieser guten Verhaltensweisen wirklich die verdorbenen Dispositionen des Menschen existieren. Die Abneigung des Menschen gegenüber der Wahrheit und seine Widerständigkeit und sein Aufbegehren gegen Gott sowie seine Wesensnatur, die den Worten, die der Schöpfer spricht, abgeneigt ist und sich dem Schöpfer widersetzt – all diese Dinge existieren dort wirklich. An dieser Aussage ist nichts Falsches. Egal wie gut jemand es vortäuscht, egal wie vorzeigbar oder schicklich seine Verhaltensweisen sind, wie schön oder gut er sich präsentiert oder wie betrügerisch er ist, es lässt sich nicht leugnen, dass jeder einzelne verdorbene Mensch von satanischer Disposition erfüllt ist. Unter der Maske dieser äußerlichen Verhaltensweisen widersetzt er sich Gott immer noch und lehnt sich gegen Ihn auf, widersetzt sich dem Schöpfer und lehnt sich gegen Ihn auf. Natürlich offenbart die Menschheit unter dem Deckmantel und Tarnung dieser guten Verhaltensweisen an jedem Tag, in jeder Stunde und jedem Augenblick, in jeder Minute und Sekunde und bei jeder Angelegenheit verdorbene Dispositionen, und leben dabei inmitten von verdorbenen Dispositionen und Sünde. Das ist eine unbestrittene Tatsache. Trotz der vorzeigbaren Verhaltensweisen des Menschen, seiner wohlklingenden Worte und falschen Fassade hat sich seine verdorbene Disposition nicht im Geringsten verringert, noch hat sie sich aufgrund seiner äußerlichen Verhaltensweisen in irgendeiner Weise geändert. Im Gegenteil, gerade weil er den Deckmantel dieser äußerlichen guten Verhaltensweisen nutzt, offenbart er pausenlos seine verdorbene Disposition, und er folgt weiter beständig dem Weg, Böses zu tun und sich Gott zu widersetzen. Zudem werden seine Ambitionen, Begierden und extravaganten Forderungen, die von seinen boshaften und niederträchtigen Dispositionen beherrscht werden, natürlich immer größer und entwickeln sich immer weiter(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (3)). In der Vergangenheit dachte ich stets, dass ein liebenswürdiges und zugängliches Verhalten im Einklang mit der normalen menschlichen Moral steht, dass die meisten Menschen dieses Verhalten mögen und billigen. Ich dachte, dass dies positive Dinge wären. Als Kind hatte ich gesehen, wie meine Lehrerin für ihre Liebenswürdigkeit gelobt wurde, und ich versuchte stets, diese Art von Mensch zu sein. Als ich die Anerkennung und Zustimmung meiner Mitmenschen für mein Verhalten erhielt, verstärkte dies nur meine Auffassung, dass ich mich liebenswürdig verhalten sollte. Dies stellte meinen eigenen Verhaltensgrundsatz dar, der nicht nur von Gott gutgeheißen wurde, sondern auch anderen Menschen gefiel. Doch nun, durch die Bloßstellung durch die Worte Gottes, verstand ich, dass das Wesen hinter Liebenswürdigkeit und Zugänglichkeit eine Art von Verkleidung darstellt. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Trick, um die Bewunderung und Anerkennung der Menschen zu gewinnen. Es ist irreführend. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, so dachte ich damals, dass die Menschen liebenswürdig und zugänglich zueinander sein sollten. Beeinflusst von dieser Idee habe ich mich niemals mit anderen gestritten. Selbst wenn sie mich verletzten, und ich wütend war und sie im Inneren hasste, zeigte ich dies niemals und grüßte die Menschen stets mit einem Lächeln. Tatsächlich ging ich diese Kompromisse nur ein, um die Anerkennung der Menschen zu gewinnen. Ich war eine Heuchlerin und lebte eine Lüge. Ich verhielt mich auch weiterhin auf diese Weise gegenüber anderen Menschen, nachdem ich den Glauben an Gott gefunden hatte. In allem, was ich sagte und tat, dachte ich stets an die Gefühle anderer und hatte Angst, sie zu verletzen. Ich hatte Angst, dass sie keinen guten Eindruck von mir haben würden, wenn ich ehrlich sprechen würde. Selbst wenn ich das Problem von jemandem sah, traute ich mich deswegen nicht, die Wahrheit auszusprechen oder die Person darauf hinzuweisen. Die Kirche beauftragte mich damit, die Arbeit dieser Gruppe zu beaufsichtigen, aber ich spielte keine wirkliche Rolle. Ich wollte stets mein Ansehen und meinen Status in den Augen anderer schützen und nahm keine Rücksicht auf die Arbeit der Kirche. Wie könnte ich als guter Mensch angesehen werden? Da sah ich, dass ich zwar liebenswürdig, liebevoll und rücksichtsvoll schien, im Inneren jedoch tatsächlich Intrigen schmiedete. Ich wollte diesen Trick nutzen, um die Bewunderung anderer zu gewinnen. Ich war so eine durchtriebene und betrügerische Person. Ich glaubte früher, dass liebenswürdige Menschen gut sind, dass sie gute Beziehungen mit anderen pflegen, dass man sie mochte und dass Gott sie gutheißen würde. Aber nun habe ich gesehen, dass liebenswürdige Menschen sich nur gut tarnen können, und dass Liebenswürdigkeit kein Verhaltensgrundsatz ist. Nach dieser traditionellen kulturellen Idee zu leben, macht Menschen nur selbstsüchtiger, verachtenswerter, durchtriebener und betrügerischer. So steht man im Widerspruch zur Wahrheit. Es ist ein Akt des Bösen und widersetzt sich Gott!

Später las ich zwei weitere Passagen aus Gottes Worten und ich verstand allmählich, was gute Menschlichkeit ist. So lernte ich auch die Verhaltensgrundsätze. Der Allmächtige Gott sagt: „Es muss einen Maßstab dafür geben, ‚gute Menschlichkeit‘ zu haben. Dazu gehört nicht, den Weg der Mäßigung einzuschlagen, sich nicht an Prinzipien zu halten, sich zu bemühen, niemandem vor den Kopf zu stoßen, sich überall anzubiedern, bei jedem, den man trifft, geschmeidig und aalglatt zu sein und dafür zu sorgen, dass alle gut über dich sprechen. Das ist nicht der Maßstab. Was ist der Maßstab dann? Er beinhaltet, in der Lage zu sein, sich Gott und der Wahrheit zu unterwerfen. Er beinhaltet, mit Prinzipien und Verantwortungsbewusstsein an seine Pflicht und alle möglichen Menschen, Ereignisse und Dinge heranzugehen. Dies ist für alle offensichtlich; jeder ist sich in seinem Herzen darüber im Klaren(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Man kann die Wahrheit erlangen, indem man Gott sein Herz schenkt). „Was die Menschen am meisten zu erreichen versuchen sollten, ist, die Worte Gottes zu ihrer Grundlage zu machen und die Wahrheit zu ihrem Kriterium; erst dann können sie im Licht leben und das Abbild einer normalen Person ausleben. Wenn du im Licht leben willst, solltest du nach der Wahrheit handeln; du solltest ein ehrlicher Mensch sein, der ehrliche Worte redet und ehrliche Dinge tut. Wesentlich ist, dass dein Verhalten die Wahrheitsgrundsätze aufweist; sobald die Menschen die Wahrheitsgrundsätze verlieren und sich nur auf gutes Verhalten fokussieren, führt das zwangsläufig dazu, dass sie etwas vortäuschen und vorspielen. Wenn es für das Verhalten der Menschen keinen Grundsatz gibt, dann sind sie Heuchler, egal, wie gut ihr Verhalten ist; sie können vielleicht andere eine Zeitlang in die Irre führen, aber sie werden nie vertrauenswürdig sein. Nur wenn Menschen gemäß Gottes Worten handeln und sich entsprechend verhalten, haben sie eine wahre Grundlage. Wenn sie sich nicht gemäß Gottes Worten verhalten und sich nur darauf fokussieren, vorzugeben, sich gut zu benehmen, können sie dann dadurch gute Menschen werden? Keinesfalls. Gute Glaubenslehren und gute Verhaltensweisen können weder die verdorbenen Dispositionen des Menschen noch sein Wesen ändern. Nur die Wahrheit und Gottes Worte können die verdorbenen Dispositionen der Menschen, ihre Gedanken und ihre Meinungen ändern und zu ihrem Leben werden. … Was sind also die Anforderungen und Maßstäbe, die Gott an das Reden und Handeln der Menschen stellt? (Dass sie für die Menschen konstruktiv sind.) Das ist richtig. Am elementarsten ist, dass du die Wahrheit sagen, ehrlich sprechen und anderen nützen musst. Zumindest muss dein Reden die Menschen erbauen und darf andere nicht austricksen, in die Irre führen, sich über sie lustig machen, sie satirisch angreifen, verhöhnen, verspotten, einengen, ihre Schwächen aufdecken oder sie verletzen. Dies ist ein Ausdruck von normaler Menschlichkeit. Es ist die Tugend der Menschlichkeit. Hat Gott dir gesagt, wie laut du sprechen sollst? Hat Er verlangt, dass du dich formeller Sprache bedienen sollst? Hat Er verlangt, dass du dich blumiger Rhetorik oder eines erhabenen, kultivierten Sprachstils bedienst? (Nein.) Von derartigen oberflächlichen, heuchlerischen, falschen und nicht greifbar nützlichen Dingen fehlt jede Spur. Alle Forderungen Gottes sind Dinge, die normale Menschen aufweisen sollten, Maßstäbe und Grundsätze für Sprache und Verhalten des Menschen. Wo jemand geboren wurde oder welche Sprache er spricht, spielt keine Rolle. In jedem Fall müssen die Worte, die du sagst – in Bezug auf Wortwahl und Inhalt – für andere erbaulich sein. Was bedeutet das, dass sie für andere erbaulich sein sollen? Es bedeutet, dass andere, wenn sie sie hören, spüren können, dass sie wahr sind, dass sie durch diese Worte bereichert werden und dass sie ihnen helfen, dass sie durch sie die Wahrheit verstehen können und nicht länger verwirrt sind oder empfänglich dafür, von anderen in die Irre geführt zu werden. Also verlangt Gott von den Menschen, dass sie die Wahrheit sagen, dass sie sagen, was sie denken und dass sie andere nicht austricksen oder in die Irre führen, sich über andere nicht lustig machen, sie nicht satirisch angreifen, verhöhnen, verspotten, einengen, ihre Schwächen aufdecken oder sie verletzen. Sind das nicht die Grundsätze der Rede? Was bedeutet es, wenn man sagt, man solle die Schwächen anderer nicht aufdecken? Es bedeutet, dass man andere Menschen nicht in den Schmutz ziehen soll. Halte nicht an ihren vergangenen Fehlern oder Unzulänglichkeiten fest, um sie zu beurteilen oder zu verurteilen. Das ist das Mindeste, das du tun solltest. Wie äußert sich konstruktives Sprechen auf der proaktiven Seite? Im Wesentlichen ist es ermutigend, orientierend, lenkend, mahnend, verständnisvoll und tröstend. In einigen besonderen Fällen wird es auch notwendig, die Fehler anderer Menschen direkt aufzudecken und sie zurechtzustutzen, damit sie Erkenntnis über die Wahrheit erlangen und den Wunsch, Buße tun zu wollen. Erst dann wird die nötige Wirkung erzielt. Diese Art des Praktizierens ist für die Menschen von größtem Nutzen. Es ist für sie eine echte Hilfe, und es ist für sie konstruktiv, nicht wahr?(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (3)). Die Worte Gottes ließen mich verstehen, woran man messen kann, ob die Menschlichkeit eines Menschen gut oder schlecht ist. Wahrhaft gute Menschlichkeit bedeutet nicht, einen Mittelweg zu gehen, andere nicht zu kränken, harmonische Beziehungen zu pflegen oder sich mit jedem zu vertragen. Es geht auch nicht darum, liebenswürdig oder zugänglich gegenüber den Menschen zu sein. Dies sind nur nach außen gerichtete Verhaltensweisen. Ganz egal, wie gut sie ausgeführt werden, Gott heißt sie nicht gut. Nur wenn man mit den Menschen auf der Grundlage von Gottes Worten interagiert, hält man sich an die Grundsätze. Nur wenn man anderen Menschen und der eigenen Pflicht mit Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein begegnet, die Wahrheit praktiziert und ein ehrlicher Mensch ist, kann man als eine Person mit einer wahrlich guten Menschlichkeit gelten. Ich dachte früher immer, dass ich die Menschen verletzen würde, wenn ich auf ihre Probleme hinweise und sie offenlege. Ich dachte, meine Brüder und Schwestern würden ein negatives Bild von mir haben. Deswegen berücksichtigte ich beim Sprechen stets, wie ich meine Worte möglichst annehmbar formulieren könnte, ohne die Gefühle der Menschen zu verletzen. Ich dachte überhaupt nicht darüber nach, ob das wirksam sein könnte. Tatsächlich verletzt dieser behutsame Umgang mit Menschen niemanden und man kann sein positives Ansehen bewahren. Aber es nützt weder den anderen Menschen noch der Arbeit der Kirche im Geringsten. Wenn man jemandem hilft, sollte man dieser Person zumindest einen Nutzen bringen und in der Lage sein, ganz klar deren Probleme aufzuzeigen, wenn man sie erkennt. Auch wenn dies manchmal einen kritischen Tonfall erfordert, den die andere Person zunächst vielleicht nur schwer akzeptieren kann, so kann es die Person dazu bringen, über sich selbst nachzudenken und sich zu bessern. Ich dachte darüber nach, dass Gottes Errettungswerk nicht nur aus einer Methode bestand. Gott bietet den Menschen nicht nur Trost und Ermutigung, Er richtet, züchtigt und stutzt die Menschen auch zurecht. Das ist die bessere Methode, um Menschen zu erretten. Wenn ich sehe, dass jemand mit einer verdorbenen Disposition lebt und ich diese Person nur tröste und ermahne, dann nützt ihr das nichts. Es wird ihr schwerfallen, ihre verdorbene Disposition zu erkennen. Mir wurde bewusst, dass man Grundsätze benötigt, um Menschen zu helfen. Und diese müssen sich auf die Größe, den einzigartigen Hintergrund und die Situation dieser Person stützen. Wenn ein Bruder oder eine Schwester gerade erst zu praktizieren begonnen hat und die beruflichen Fähigkeiten noch fehlen, dann sollte ihm oder ihr mehr geholfen werden. Aber wenn sich diese Person auf eine verdorbene Disposition verlässt, um die eigenen Pflichten auszuführen, und dies bereits die Arbeit der Kirche beeinträchtigt hat, dann muss diese Person korrigiert, entlarvt und zurechtgestutzt werden. Dies ist die Erfüllung der Verantwortung und nützt auch dieser Person. Nachdem ich diese Dinge verstanden hatte, sagte ich mir selbst, dass ich mit anderen nicht mehr nach der traditionellen Kultur kommunizieren könnte. Ich musste nach Gottes Worten und Anforderungen praktizieren.

Eines Tages inspizierte ich die Materialien, die die beiden anderen Schwestern zusammengestellt hatten, und mir fiel auf, dass es den Beispielen an Details mangelte. Sie mussten ergänzt und verbessert werden. Diese beiden Schwestern taten diese Arbeit schon eine lange Zeit und wenn sie bei der Kontrolle gewissenhafter gewesen wären, wären diese Abweichungen nicht aufgetreten. Es war klar, dass es ein Problem in ihrer Einstellung zur Pflicht gab. Ich dachte darüber nach, wie ich Angst davor gehabt hatte, Menschen zu kränken und wie ich meine Beziehungen zu ihnen bewahren wollte. Deswegen traute ich mich nicht, die Probleme der Menschen aufzuzeigen. Das nützte den Menschen nicht nur nichts, sondern es schadete auch der Arbeit der Kirche. Ich musste diesmal eine Lektion lernen, die Wahrheit praktizieren und gemäß diesen Grundsätzen handeln. Also deckte ich ihre Einstellung zu ihren Pflichten auf und auch das Wesen und die Folgen dieser Art der Pflichtausführung. Eine der Schwestern sagte mir später, dass sie zwar zunächst nicht akzeptieren konnte, zurückgestutzt zu werden, und das Gefühl hatte, dass ich zu streng gewesen war, aber nachdem sie selbst gemäß den Worten Gottes darüber nachgedacht hatte, hatte sie ein Verständnis für ihre Probleme gewonnen. Sie verstand auch, wie wichtig es war, ihre Pflicht im Einklang mit den Grundsätzen auszuführen. Sie sagte, dass sie aus dieser Erfahrung, zurückgestutzt zu werden, etwas gelernt hatte. Diese Tatsachen zeigten mir, dass all diejenigen, die nach Wahrheit streben, davon profitieren, zurückgestutzt zu werden. So können sie ihre Probleme erkennen und ihre Pflichten aufmerksamer tun. Auch die Anzahl der Abweichungen in ihrer Arbeit verringert sich dadurch. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass man normale Menschlichkeit nur dann ausleben kann, wenn man nach Gottes Worten und der Wahrheit handelt und sich entsprechend verhält. Ich verstand auch, dass dies anderen Menschen, uns selbst und der Arbeit der Kirche von Nutzen ist. Nur Gottes Worte sind die Grundsätze, nach denen man handeln und sich verhalten soll!

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