87. Die Finsternis der Minderwertigkeitsgefühle überwinden

Von Kristina, Die Vereinigten Staaten

Ich war sehr schüchtern, als ich jung war, und wann immer Gäste zu Besuch waren, versteckte ich mich hinter meinen Eltern. Wenn meine Eltern mir dann sagten, ich solle sie Onkel oder Tante nennen, war ich zu schüchtern dafür. Meine Mutter scherzte mit den Gästen und sagte: „Dieses Kind ist stumm und kann nicht sprechen.“ Meine Mutter sagte auch oft, dass ich niemals etwas erreichen oder etwas aus mir machen würde. Weil ich so ungeschickt mit Worten war, wurde ich oft ausgelacht und kritisiert und hatte große Angst davor, vor anderen zu sprechen. Wann immer ich in die Situation kam, sprechen zu müssen, tat ich mein Möglichstes, um mich davor zu drücken. Während meiner Schulzeit nahm ich nie an irgendwelchen Aktivitäten teil und versteckte mich immer in einer Ecke, um im Stillen zu lernen. In meinem Abschlussjahr an der Universität teilte mir ein Kursleiter mit, dass ich für eine Empfehlung für das Aufbaustudium in Frage kommen würde, und ich war sehr glücklich. Doch als ich hörte, dass es ein Gespräch mit den Professoren geben würde, wurde ich sehr ängstlich, weil ich daran dachte, wie schlecht meine Kommunikationsfähigkeiten waren und dass ich, wenn ich zusammenhanglos antwortete, mich am Ende blamieren würde. Ein paar Tage rang ich mit mir, aber ich konnte trotzdem nicht den Mut aufbringen, am Gespräch teilzunehmen. Nachdem ich Gott gefunden hatte, sah ich, wie die Brüder und Schwestern sich trafen und offen und ohne Weiteres Gemeinschaft hielten und dass niemand irgendwen auslachte, und ich fühlte mich befreit. Allmählich fing ich an zu üben, mit allen aus dem Herzen zu sprechen und meinen Zustand und meine Erkenntnisse zu teilen. Manchmal schweifte ich etwas ab, aber die Brüder und Schwestern sahen nicht auf mich herab und ich fühlte mich weniger eingeschränkt. Mit der Zeit begann ich mehr zu reden. Später, während eines Treffens, kam ich beim gemeinschaftlichen Austausch vom Thema ab und der Gruppenleiter unterbrach mich. Ich spürte, wie mein Gesicht vor Scham errötete und wollte nur noch ein Loch finden, um mich darin zu verstecken. Ich erinnerte mich daran, dass meine Eltern gesagt hatten, dass ich niemals etwas erreichen würde, und es schien, dass sie recht gehabt hatten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Ungeschicktheit mit Worten mich komplett nutzlos machte und dass ich mein ganzes Leben unbeachtet in der Ecke verbringen würde. In diesem Moment sagte ich zu mir selbst: „Ich sollte weniger vor anderen Menschen sprechen, um zu vermeiden, meine Fehler zu enthüllen und ausgelacht zu werden.“ Danach hielt ich für eine lange Zeit meine Lippen verschlossen. Außerhalb von Gruppentreffen schwieg ich und hörte nur dem gemeinschaftlichen Austausch der anderen zu. Manchmal hatte ich mein eigenes erfahrungsbasiertes Verständnis, aber dann dachte ich daran, dass ich das, was ich sagen wollte, nicht strukturieren konnte und dass ich abschweifte, und ich dachte, wenn ich wieder unterbrochen werden würde, wäre ich zutiefst gedemütigt. Daher wollte ich keine Gemeinschaft halten. Später arbeitete ich daran, Videos für die Kirche zu machen. Die Brüder und Schwestern wählten mich zu ihrer Teamleiterin, denn sie erkannten, dass ich sachkundiger in diesem Bereich war. Aber als ich daran dachte, dass Teamleiterin zu sein bedeutete, dass ich häufig Arbeit umsetzen und nachverfolgen müsste, und dass ich Gemeinschaft halten und die Probleme der Brüder und Schwestern lösen müsste, machte ich mir Sorgen und dachte: „Was, wenn ich mit meiner unbeholfenen Sprache dabei versage, diese Pflicht gut auszuführen? Das wäre so demütigend.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurde meine Angst, daher sagte ich dem Leiter, dass ich ein schlechtes Kaliber hätte und diese Pflicht nicht ausführen könnte, und sie daher einen anderen Bruder oder eine andere Schwester für diese Rolle auswählen sollten. Der Leiter hielt Austausch zu Gottes Absichten mit mir und schlug vor, dass ich mich auf Gott verließe und für eine Weile übte, um zu sehen, wie es läuft. Ich stimmte widerwillig zu. Während meiner Zeit als Teamleiterin war ich wirklich passiv und jedes Mal, wenn ich ein Treffen oder einen gemeinschaftlichen Austausch veranstalten sollte, schreckte ich davor zurück und ließ meine Partnerin mehr sprechen. Sie verstand nicht, warum ich das tat. Sie sagte, dass ich in der Lage gewesen wäre, beim Ausführen meiner Pflicht Probleme zu entdecken, dass ich eigene Gedanken und Perspektiven hätte, und dass ich einige Erkenntnisse ausdrücken könnte, wenn ich mit Gottes Worten gemeinschaftlichen Austausch hielte, und dass mein Kaliber nicht so schlecht wäre. Sie wunderte sich deswegen, warum ich es immer vermied, zu sprechen. Sie ermutigte mich, mehr zu praktizieren. Aber egal, was sie sagte, ich fühlte mich noch immer unzulänglich und versuchte sogar mehrmals zurückzutreten. Schließlich wurde ich entlassen, weil ich zu passiv in meiner Pflicht war. Später bat mich die Teamleiterin, mit ihr bei der Betreuung der Teamarbeit zusammenzuarbeiten. Ich war etwas besorgt und dachte: „Ich kann nicht gut sprechen; ich hoffe, ich blamiere mich nicht.“ Die Teamleiterin hielt Austausch zu Gottes Absichten mit mir und sagte, sie bräuchte jemanden, der sich mit diesen Fähigkeiten auskannte und mit ihr zusammenarbeitete. Das von der Leiterin zu hören, machte mir ein schlechtes Gewissen. Auch wenn ich ungeschickt im Umgang mit Worten war, konnte ich doch Arbeit in diesem Bereich leisten und die Zusammenarbeit mit der Teamleiterin war wichtig für die Arbeit. Wenn ich immer kniff, würde das die Arbeit doch verzögern? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf stimmte ich zu. Danach stellte ich mir immer wieder die Frage: „Wieso versuche ich, immer zu flüchten und einen Rückzieher zu machen, wenn ich gebeten werde, die Teamleiterin zu sein? Was genau verursacht dieses Verhalten?“ Mit diesen verwirrenden Gedanken betete ich suchend zu Gott.

Während eines Treffens las die Leiterin eine Passage aus Gottes Worten und diese bezog sich auf mein Problem und bereinigte die Verwirrung in meinem Herzen. Der Allmächtige Gott sagt: „Es gibt Leute, die als Kind unscheinbar aussahen, sich nicht ausdrücken konnten und geistig nicht sehr rege waren, was dazu führte, dass andere in ihrer Familie und in ihrem sozialen Umfeld sie eher negativ beurteilten und Dinge sagten wie: ‚Dieses Kind ist begriffsstutzig, langsam und drückt sich unbeholfen aus. Schau dir die Kinder anderer an, die so redegewandt sind, dass sie die Leute um den kleinen Finger wickeln können. Dieses Kind hingegen schmollt den ganzen Tag. Wenn es Leute trifft, weiß es nicht, was es sagen soll, es weiß nicht, was es erklären oder wie es sich rechtfertigen soll, wenn es etwas Falsches getan hat, und es kann die Leute nicht unterhalten. Dieses Kind ist ein Idiot.‘ Die Eltern sagen es, die Verwandten und Freunde sagen es, und ihre Lehrer sagen es auch. Dieses Umfeld übt auf solche Personen einen gewissen unsichtbaren Druck aus. Dadurch, dass sie diese Umgebungen erleben, entwickeln sie unbewusst eine bestimmte Denkweise. Um welche Denkweise handelt es sich? Sie denken, sie seien nicht gutaussehend, nicht sehr liebenswert und dass andere sich nie freuen, sie zu sehen. Sie glauben, sie seien nicht gut im Lernen, seien langsam, und sie schämen sich immer, den Mund aufzumachen und vor anderen zu reden. Es ist ihnen peinlich, sich zu bedanken, wenn die Leute ihnen etwas geben, und sie denken: ‚Warum bringe ich nie einen Ton heraus? Warum können andere so gut reden? Ich bin einfach dumm!‘ Unterbewusst halten sie sich für wertlos. … Menschen, die sich für unterlegen halten, kennen ihre Stärken nicht. Sie denken einfach, sie seien unsympathisch, kommen sich immer dumm vor und wissen nicht, wie sie mit den Dingen umgehen sollen. Kurz gesagt haben sie das Gefühl, zu nichts imstande zu sein, unattraktiv, nicht clever zu sein und zu langsam zu reagieren. Im Vergleich zu anderen sind sie unscheinbar und bekommen beim Studium keine guten Noten. Wenn man in einem solchen Umfeld aufwächst, setzt sich nach und nach diese Geisteshaltung des Minderwertigkeitsgefühls durch. Sie wird zu einer Art bleibendem Gefühl, das sich mit deinem Herzen verknäult und deinen Verstand ausfüllt. Es spielt keine Rolle, ob du bereits erwachsen bist, ob du in die Welt hinausgegangen bist, verheiratet bist und deine Karriere aufgebaut hast, noch spielt deine gesellschaftliche Stellung eine Rolle, es ist unmöglich, dieses Minderwertigkeitsgefühl loszuwerden, das in deinem Umfeld eingepflanzt wurde, als du aufwuchst. Selbst nachdem du angefangen hast, an Gott zu glauben, und der Kirche beigetreten bist, denkst du noch, du würdest unscheinbar aussehen, dein intellektuelles Kaliber sei dürftig, könntest dich nicht gut ausdrücken und nichts zuwege bringen. Du denkst: ‚Ich werde einfach tun, was ich kann. Ich muss nicht danach streben, ein Leiter zu sein, ich muss nicht nach tiefgründigen Wahrheiten streben, ich werde einfach damit zufrieden sein, der Unscheinbarste zu sein, sollen mich doch andere so behandeln, wie sie wollen.‘ Wenn Antichristen und falsche Leiter auftauchen, hast du das Gefühl, außerstande zu sein, sie zu erkennen oder zu entlarven, dass du nicht dafür geschaffen bist. Du denkst, es reiche aus, selbst kein falscher Leiter oder ein Antichrist zu sein, dass es in Ordnung ist, solange du keine Unterbrechungen und Störungen verursachst, es reiche aus, solange du an deinem eigenen Platz stehen kannst. Tief im Herzen hast du das Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht so gut wie andere Leute zu sein, dass andere vielleicht Objekte für die Errettung sind und dass du im besten Fall ein Dienender bist, sodass du der Meinung bist, der Aufgabe, nach der Wahrheit zu streben, nicht gewachsen zu sein. Unabhängig davon, wie viel Wahrheit du verstehen kannst, wenn du siehst, dass Gott dieses Kaliber und Aussehen für dich vorherbestimmt hat, hast du trotzdem das Gefühl, Er habe dich folglich vielleicht dazu bestimmt, nur ein Dienender zu sein, und dass nach der Wahrheit zu streben, ein Leiter zu werden, jemand in einer Position mit Verantwortung zu sein oder gerettet zu werden nichts mit dir zu tun hat; stattdessen bist du gewillt, die unbedeutendste Person zu sein. Dieses Minderwertigkeitsgefühl mag dir nicht angeboren sein, doch auf einer anderen Ebene wurdest du aufgrund deiner Familienverhältnisse und der Umgebung, in der du aufgewachsen bist, mittelgradigen Schlägen oder unangemessenen Beurteilungen ausgesetzt, weswegen dieses Minderwertigkeitsgefühl in dir wuchs. Diese Emotion beeinträchtigt die korrekte Richtung deines Strebens, wirkt sich auf die angemessenen Wünsche deines Strebens aus und hemmt auch dein angemessenes Streben. Wenn dein angemessenes Streben und die angemessene Entschlossenheit, die du in deiner Menschlichkeit aufweisen solltest, erst einmal gehemmt sind, dann ist deine Motivation, nach positiven Dingen und nach der Wahrheit zu streben, gedämpft. Diese Dämpfung wird nicht durch deine Umgebung oder durch irgendeine Person herbeigeführt, und selbstverständlich hat Gott nicht bestimmt, dass du sie erleiden sollst, vielmehr wird sie durch eine starke negative Emotion tief in deinem Herzen verursacht(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (1)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, erkannte ich, dass ich wegen meiner Minderwertigkeitsgefühle schon immer Angst davor gehabt hatte, vor anderen zu sprechen und vor dem Ausführen meiner Pflicht als Teamleiterin. Als ich jung war, war ich zu schüchtern, um Fremde zu begrüßen, und meine Eltern sagten oft, ich wäre stumm und könnte nicht sprechen und dass ich niemals etwas erreichen würde, und Verwandte sagten, dass ich eine Idiotin wäre, weil ich nicht wüsste, wie man sich beim Sprechen an gesellschaftliche Konventionen hält. Diese Worte verletzten meinen Selbstwert zutiefst und ließen mich minderwertig fühlen. Aufgrund dessen definierte ich mich immer als jemanden, der nicht gut sprechen konnte, und wann immer ich in einer Situation war, die es erforderte, dass ich das Wort ergriff, bekam ich Panik. Daher vermied ich jegliche Pflichten und lehnte sie ab, die es erforderten, dass ich Gemeinschaft hielt und häufig sprach. Wenn ich Menschen sah, die redegewandter waren als ich und ein besseres Kaliber hatten, fühlte ich mich minderwertig und beschämt und ich wurde nur negativ und zog mich zurück. Selbst als sich mir die Gelegenheit bot, eine Teamleiterin zu sein, hatte ich das Gefühl, nicht dafür gemacht zu sein, und war nicht bereit, diese Pflicht aktiv auszuführen. Meine Minderwertigkeitsgefühle beeinflussten meine Perspektiven und angestrebten Ziele und brachten mich dazu, mich ständig selbst zu beschränken und zu vermeiden, Verantwortungen zu übernehmen. Dadurch verpasste ich viele Gelegenheiten zur Vervollkommnung, was zu Einbußen bei meinem Lebenseintritt führte. Gottes Haus hatte mir dennoch die Möglichkeit gegeben zu üben, eine Teamleiterin zu sein, und ich wollte mich nicht durch meine Minderwertigkeitsgefühle beschränken lassen. Ich betete daher zu Gott und bat Ihn, mich zu führen und mir Glauben zu schenken, sodass ich mich von den Fesseln und Einschränkungen meiner Minderwertigkeitsgefühle befreien konnte.

Später las ich noch eine Passage aus Gottes Worten, die mir den Weg zeigte, wie ich meine Minderwertigkeitsgefühle auflösen konnte. Der Allmächtige Gott sagt: „Unabhängig davon, welcher Mensch, welche Situation oder welches Ereignis dein Minderwertigkeitsgefühl aufkommen ließ, du solltest ein korrektes Verständnis über dein Kaliber, deine Stärken, deine Talente und die Qualität deiner eigenen Menschlichkeit haben. Es ist nicht richtig, sich minderwertig zu fühlen, noch ist es richtig, sich überlegen zu fühlen – beides sind negative Emotionen. Ein Gefühl der Minderwertigkeit kann deine Handlungen und deine Gedanken binden sowie deine Ansichten und deinen Standpunkt beeinflussen. In ähnlicher Weise hat auch Überlegenheit diese negative Wirkung. Daher solltest du, ob es sich um das Gefühl der Minderwertigkeit oder um eine andere negative Emotion handelt, die Redensarten, die zum Aufkommen dieser Emotion führen, richtig verstehen. Zunächst einmal solltest du verstehen, dass diese Redensarten falsch sind und dass Beurteilungen und Schlussfolgerungen, die sie über dich anstellen, immer falsch sind, egal ob es dein Kaliber, dein Talent oder die Qualität deiner Menschlichkeit betrifft. Wie kannst du dich also richtig einschätzen und kennen und dich von diesem Minderwertigkeitsgefühl losreißen? Du solltest Gottes Worte als Grundlage dafür nehmen, Selbsterkenntnis zu erlangen und um in Erfahrung zu bringen, wie es um deine Menschlichkeit, dein Kaliber und dein Talent steht und welche Stärken du hast. … In einer solchen Situation musst du anhand von Gottes Worten eine angemessene Bewertung deiner selbst vornehmen und dich richtig einschätzen. Du solltest ermitteln, was du erlernt hast und worin deine Stärken liegen, und dann losziehen und tun, wozu du imstande bist; was die Dinge betrifft, zu denen du nicht imstande bist, sprich, deine Unzulänglichkeiten und Defizite, so solltest du über sie nachdenken und sie erkennen, und du solltest auch genau abschätzen und wissen, wie dein Kaliber ist und ob es gut oder schlecht ist. Wenn du deine eigenen Probleme nicht verstehen kannst, bzw. keine klare Erkenntnis über sie erlangen kannst, dann bitte die Menschen mit dem nötigen Verständnis in deinem Umfeld, eine Beurteilung von dir vorzunehmen. Es spielt keine Rolle, ob das, was sie sagen, zutrifft. Es wird dir zumindest etwas geben, worauf du dich beziehen und was du in Betracht ziehen kannst und was es dir ermöglicht, zu einer grundlegenden Beurteilung bzw. Charakterisierung deiner selbst zu kommen. Danach kannst du das wesentliche Problem negativer Emotionen wie dem Gefühl der Minderwertigkeit lösen und diese allmählich hinter dir lassen. Solche Minderwertigkeitsgefühle sind leicht zu beheben, wenn man sie erkennen kann, sich ihrer bewusst werden kann und nach der Wahrheit suchen kann(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (1)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, fühlte sich mein Herz erleuchteter an. Um Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, muss ich ein genaues Verständnis von mir selbst haben, mich an Gottes Worten messen, objektiv meine Stärken und Schwächen beurteilen und mich bemühen, das zu erreichen, zu dem ich fähig bin. Und was meine Defizite angeht, so sollte ich mich diesen in Ruhe stellen und sie korrekt behandeln. Auf diese Weise kann ich meine Pflichten ausführen, ohne mich eingeschränkt zu fühlen. Ich dachte über all die Jahre nach, in denen ich mich minderwertig gefühlt hatte, und erkannte, dass ich mich so gefühlt hatte, weil mich meine Eltern immer dafür kritisiert hatten, ungeschickt mit meinen Worten und schlecht darin zu sein, mich selbst auszudrücken. Ich hatte das Gefühl, dass meine Kommunikationsfähigkeiten schlecht wären und dass ich meine Gedanken nicht prägnant ausdrücken konnte. Wann immer ich daher Pflichten ausführen sollte, bei denen ich sprechen und häufig Gemeinschaft halten musste, hatte ich Angst. Daraufhin beruhigte ich mich, um mich selbst zu beurteilen. „Nachdem ich Gottes Worte gelesen habe, bin ich in der Lage, ein paar Erkenntnisse zu gewinnen. Ich kann erfahrungsbasierte Erkenntnisse teilen, um meinen Brüdern und Schwestern zu helfen, von denen sie sagten, dass diese hilfreich wären. Ich kann auch Probleme lösen, die im Zusammenhang mit Fähigkeiten stehen, und selbst wenn meine Kommunikationsfähigkeiten schlecht sind und ich abschweife, sind diese Probleme nicht so schlimm, dass ich mich selbst nicht klar ausdrücken oder überhaupt keine Aufgaben erfüllen kann. Außerdem ist das kein sehr ernstes Problem, da ich mich in diesem Bereich verbessern kann, indem ich Artikel schreibe und mich mehr im gemeinschaftlichen Austausch übe.“ Als ich das erkannte, fühlte ich mich nicht mehr überwältigt von dem Druck, meine Pflicht als Teamleiterin auszuführen, und war in der Lage, sie aktiv auszuführen. Als mir die Probleme auffielen, auf die meine Brüder und Schwestern bei ihren Pflichten trafen, tat ich mein Bestes zu helfen, diese zu lösen. Ich verfolgte regelmäßig den Arbeitsfortschritt meiner Brüder und Schwestern in unserem Team, untersuchte ihre Schwierigkeiten und diskutierte Lösungen mit ihnen. Wenn ich etwas nicht lösen konnte, besprach ich das mit meiner Partnerin und am Ende konnten wir immer einen Weg nach vorne finden. Indem ich praktisch meine Pflicht so ausführte, konnte ich meine Gedanken klar ausdrücken, sodass mich meine Brüder und Schwestern verstehen konnten und ich etwas Vertrauen in meine Pflichten als Teamleiterin gewann. Nach einiger Zeit kamen die Leiter zu mir und sagten, dass sie mich nach einiger Diskussion zur Verantwortlichen ausbilden wollten. Ich war sowohl überrascht als auch glücklich, diese Neuigkeiten zu hören, aber dann dachte ich schnell daran, wie schlecht meine Sprachkompetenzen waren und dass ich kaum als Teamleiterin zurechtkam, und dass die Brüder und Schwestern im Team von meinen Defiziten wussten und es daher verstehen konnten, wenn mein gemeinschaftlicher Austausch mangelhaft war. Aber als Veranwortliche würde ich mit viel mehr Menschen interagieren und Treffen und Arbeitsumsetzungen würden erfordern, dass ich die Führung beim gemeinschaftlichen Austausch übernahm. Mit meinen schlechten Sprechfertigkeiten befürchtete ich, dass ich meine Defizite enthüllen würde, sobald ich meinen Mund öffnete, um Gemeinschaft zu halten, und dass ich mich, wenn ich schlecht Gemeinschaft hielt, am Ende zutiefst blamieren würde. Daher sagte ich den Leitern: „Ich kann es nicht machen, ich bin nicht gemacht für diese Rolle, es wäre besser, eine andere Schwester auszubilden.“ Die Leiter hielten dann Gemeinschaft zu Gottes Absichten mit mir und ermutigten mich, mich nicht selbst zu beschränken, zu üben und zu sehen, wie es läuft, und mit anderen zusammenzuarbeiten, um jegliche Schwierigkeiten zu lösen. Ich stimmte daher zu, diese Rolle für eine Weile auszuführen.

Danach fragte ich mich: „Ich erkannte, dass ich von meinen Minderwertigkeitsgefühlen beeinflusst wurde und war in der Lage, mich korrekt einzuschätzen. Wieso habe ich trotzdem gezögert, die Rolle der Verantwortlichen anzunehmen und wollte davor flüchten?“ Während einer meiner Andachten las ich ein paar Passagen aus Gottes Worten, die mir halfen, ein wenig Klarheit über einige meiner Probleme zu gewinnen. Gott sagt: „Um welche Art von Disposition handelt es sich, wenn Menschen immer eine Fassade aufbauen, sich immer schönreden, sich stets aufspielen, damit andere eine hohe Meinung von ihnen haben, und ihre Fehler oder Unzulänglichkeiten nicht sehen, wenn sie immer versuchen, sich den Menschen von ihrer besten Seite zu präsentieren? Um Arroganz, Vortäuschung, Heuchelei, um die Disposition Satans, um etwas Niederträchtiges. Nehmt die Mitglieder des satanischen Regimes: Ganz gleich, wie sehr sie kämpfen, sich befehden oder im Dunkeln töten, niemand darf darüber berichten oder sie entlarven. Sie haben Angst, dass die Menschen ihr dämonisches Gesicht sehen, und sie tun alles, um es zu vertuschen. In der Öffentlichkeit tun sie alles, um sich selbst schön zu färben, indem sie sagen, wie sehr sie die Menschen lieben, wie großartig, herrlich und unfehlbar sie sind. Das ist die Natur Satans. Das auffälligste Merkmal der Natur Satans ist List und Täuschung. Und was ist das Ziel dieser List und Täuschung? Die Menschen hereinzulegen, sie daran zu hindern, sein Wesen und sein wahres Gesicht zu erkennen, und so das Ziel zu erreichen, seine Herrschaft zu verlängern. Gewöhnliche Menschen mögen keine solche Macht und keinen solchen Status haben, aber auch sie möchten, dass andere eine positive Meinung von ihnen haben, dass die Menschen sie hoch schätzen und sie auf einen hohen Status in ihrem Herzen erheben. Das ist es eine verdorbene Disposition, und wenn die Menschen die Wahrheit nicht verstehen, sind sie nicht in der Lage, dies zu erkennen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Prinzipien, nach welchen man sich verhalten sollte). „Menschen, die niemals ihr Herz öffnen, die immer versuchen, Dinge zu verbergen und zu verheimlichen, die so tun, als seien sie anständig, die wollen, dass man sie hochschätzt, die nicht zulassen, dass andere ein vollständiges Bild von ihnen bekommen, die wollen, dass man sie bewundert – sind diese Menschen nicht töricht? Diese Menschen sind am törichtsten! Denn die Wahrheit über solche Menschen wird früher oder später bloßgestellt. Welchen Weg gehen sie mit einem solchen Betragen? Das ist der Weg der Pharisäer. Sind Heuchler in Gefahr oder nicht? Sie sind die Menschen, die Gott am meisten verabscheut, also denkst du, dass sie in Gefahr sind oder nicht? Alle Pharisäer gehen auf dem Weg der Vernichtung(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Man kann die Wahrheit erlangen, indem man Gott sein Herz schenkt). Gott offenbart, dass Menschen sich oft selbst verbergen und maskieren, ihre Fehler und Defizite vor anderen verstecken, um ihren Ruf und Status zu beschützen. Solche Menschen sind arrogant, falsch und heuchlerisch. Ich überprüfte mein Verhalten angesichts dieser Worte Gottes und erkannte, dass ich diese Art Mensch war, die Gott enthüllte. Seit meiner Kindheit wurde ich von der Vorstellung kontrolliert, dass die Menschen ihren Stolz wie ein Baum seine Rinde brauchten, und ich legte großen Wert auf meinen Stolz und Status in den Herzen der anderen. Ich wollte immer, dass die Menschen eine gute Meinung und ein gutes Bild von mir haben. Weil ich ungeschickt im Sprechen war und in meiner Kindheit oft von Erwachsenen kritisiert wurde, glaubte ich, dass dies mein Defizit war. Wann immer ich also in einer Situation war, in der ich sprechen musste, entschied ich mich, diese zu vermeiden. Nachdem ich Gott gefunden hatte, wurde ich einmal beim gemeinschaftlichen Austausch während eines Treffens von meinen Brüdern und Schwestern unterbrochen, weil ich abgeschweift und vom Thema abgekommen war, und hatte mich gedemütigt gefühlt. Danach wollte ich keinen Austausch mehr während der Treffen halten und hatte Angst, vor anderen zu sprechen. Mein Verhalten war eine Art, mich selbst zu verbergen und zu maskieren, um andere daran zu hindern, meine Fehler und Defizite zu sehen, damit sie nicht auf mich herabsehen würden. Stattdessen sollten die Menschen denken, dass ich bescheiden und keine Angeberin sei, und mein Verhalten sollte den Menschen einen guten Eindruck und eine gute Meinung von mir vermitteln. Wenn sich die Brüder und Schwestern treffen, ist das Ziel dabei, Gemeinschaft über ihre erfahrungsbasierten Erkenntnisse bezüglich Gottes Worten zu halten und einander zu helfen und sich zu unterstützen, aber weil ich meine Defizite verstecken wollte, vermied ich es, über meine erfahrungsbasierten Erkenntnisse Gemeinschaft zu halten. Die Kirche bildete mich aus, um als Teamleiterin zu dienen und gab mir Übungsmöglichkeiten, aber trotzdem flüchtete ich vor meinen Pflichten und lehnte sie ab. Selbst als Teamleiterin fehlte mir die Entschlossenheit, meine Pflichten auszuführen, war ich negativ und passiv und wollte zurücktreten. Um meinen Stolz und meinen Status zu beschützen, kniff ich immer wieder vor meinen Pflichten und nutzte mein schlechtes Kaliber als Ausrede, um meinen Wunsch nach Ruf und Status zu verbergen. Auf diese Weise stellten die Brüder und Schwestern nicht nur meine Weigerung, meine Pflichten zu tun, nicht infrage, sondern nahmen mich auch als vernünftig, selbstkritisch und nicht um Status konkurrierend wahr, und so machten sie sich einen guten Eindruck von mir. Ich benutzte hinterhältige Methoden, um meinen Stolz und Status zu beschützen, und dabei betrog ich und führte meine Brüder und Schwestern in die Irre. Das war wahrlich betrügerisch von mir!

Durch das Suchen und Durchdenken von Dingen erkannte ich, dass ich eine andere Sichtweise in mir hatte. Ich glaubte, dass nur diejenigen mit guten Sprechfertigkeiten qualifiziert wären, Leiter und Mitarbeiter zu sein, und dass, wenn jemandem gute Sprechfertigkeiten fehlten, derjenige nicht für diese Rolle gemacht wäre. Aber stimmte diese Sichtweise überhaupt? Ich las eine Passage von Gottes Worten: „Unter den verschiedenen Arten von talentierten Menschen, die ich gerade erwähnt habe, kamen zuerst diejenigen, die Aufseher der verschiedenen Arbeiten sein können. Die erste Voraussetzung für sie ist, dass sie die Fähigkeit und das Kaliber haben, die Wahrheit zu verstehen. Dies ist die Mindestanforderung. Die zweite Voraussetzung ist, dass sie eine Bürde tragen – das ist unerlässlich. Einige Menschen begreifen die Wahrheit schneller als gewöhnliche Menschen, haben spirituelles Verständnis, sind von gutem Kaliber, besitzen Arbeitsvermögen und können nach einer gewissen Zeit des Praktizierens absolut auf eigenen Beinen stehen. Aber es gibt ein großes Problem mit diesen Menschen – sie tragen keine Bürde. … Es gibt auch Menschen, deren Kaliber für eine Arbeit mehr als ausreichend ist, aber leider tragen sie keine Bürde, übernehmen nicht gerne Verantwortung, mögen keine Probleme und machen sich nicht gerne Sorgen. Sie sind blind für die Arbeit, die getan werden muss, und selbst wenn sie sie erkennen, wollen sie sich nicht darum kümmern. Sind Menschen dieser Art Kandidaten für Beförderung und Ausbildung? Auf keinen Fall; Menschen müssen eine Bürde tragen, um befördert und ausgebildet zu werden. Eine Bürde zu tragen, kann auch als Verantwortungsbewusstsein beschrieben werden. Verantwortungsbewusstsein hat mehr mit Menschlichkeit zu tun; eine Bürde zu tragen, bezieht sich auf einen der Maßstäbe, die das Haus Gottes zur Beurteilung von Menschen verwendet. Diejenigen, die eine Bürde tragen und zusätzlich zwei weitere Dinge besitzen – die Fähigkeit und das Kaliber, die Wahrheit zu begreifen, sowie ihr Arbeitsvermögen – sind die Art von Menschen, die befördert und ausgebildet werden können; sie können Aufseher für viele Arbeiten sein. Dies sind die erforderlichen Maßstäbe für die Beförderung und Ausbildung von Personen, die verschiedene Arten von Aufsehern werden sollen, und Personen, die diese Maßstäbe erfüllen, sind Kandidaten für die Beförderung und Ausbildung(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (5)). Aus Gottes Worten sehe ich, dass Leiter und Mitarbeiter zu sein vor allem von der Menschlichkeit einer Person abhängt und ihrer Fähigkeit, die Wahrheit zu verstehen. Es hängt auch davon ab, ob sie sich der Bürde für die Arbeit und der Verantwortung bewusst ist. Wenn Menschen mit guten Kommunikationsfähigkeiten Gemeinschaft zur Wahrheit halten, um Probleme zu lösen, dann können sie ihre Gedanken klar und logisch artikulieren und die Eckpunkte erfassen, was ihnen erlaubt, die anderen sofort zu verstehen. Das ist ein Vorteil beim Erfüllen ihrer Pflichten. Wenn ein Verantwortlicher jedoch gute Sprechfertigkeiten hat, ein gutes Kaliber und gute Arbeitsfähigkeiten, aber eine schlechte Menschlichkeit hat, sich nach Komfort sehnt und nicht gern arbeitet, dann fehlt ihm das Bewusstsein für die Bürde seiner Pflichten und er ist unverantwortlich. So eine Person ist damit auch unpassend, ein Leiter oder Mitarbeiter zu sein. Viele Leiter und Mitarbeiter haben gute Sprechfertigkeiten und Kaliber, aber weil ihnen ein Bewusstsein für die Bürde ihrer Pflichten fehlt und sie keine wirkliche Arbeit verrichten und lieber die Vorteile ihrer Position genießen, wurden sie entlassen. Im Gegenzug gab es Leiter und Mitarbeiter mit etwas schlechteren Sprechfertigkeiten und Kaliber, denen aber die Bürde ihrer Pflichten und die Verantwortung bewusst sind, die fleißig arbeiten und echte Probleme für ihre Brüder und Schwestern in ihren Pflichten lösen können. Solche Leiter und Mitarbeiter können auch wirkliche Arbeit verrichten und die Kirche bietet ihnen Übungsmöglichkeiten. In der Vergangenheit habe ich mich selbst nur wegen meiner schlechten Sprechfertigkeiten und Kommunikationsfähigkeiten als ungeeignet als Teamleiterin oder Verantwortliche beschränkt. Das lag an meinem Versagen, nach der Wahrheit zu suchen, und ich konnte mich nicht weiter selbst mit diesen abwegigen und absurden Ansichten beschränken.

Im weiteren Verlauf konzentrierte ich mich darauf, wie ich meine Pflichten bestmöglich schultern und mein Potenzial voll ausschöpfen konnte. Ich habe auch bewusst über Gottes Worte nachgedacht, mich darauf konzentriert, nach der Wahrheit zu suchen und sie zu praktizieren in den Situationen, die ich erlebt hatte. Als ich Gottes Worte wirklich verstand, praktizierte ich das Schreiben von Zeugnisartikeln. Allmählich lernte ich, logisch und schlüssig zu sprechen und meine Gedanken klar auszudrücken, sodass andere mich verstehen konnten. Ich begann die Fähigkeiten zu begreifen, die für die Kommunikation erforderlich sind. Als es an der Zeit war, die Arbeit bei Treffen umzusetzen, hatte ich nicht mehr so große Angst wie zuvor, als meine Partnerin mich bat, die Leitung zu übernehmen. Ich konnte auch die Probleme und Abweichungen mit allen zusammenfassen und so die Wirksamkeit meiner Pflichten verbessern. Auf diese Weise zu praktizieren, gab mir ein Gefühl von Frieden und Leichtigkeit, und nach und nach verließ ich den Schatten meiner Minderwertigkeitsgefühle und wurde viel erleuchteter als vorher. Ich war nicht länger die Person, die sich in der dunklen Ecke versteckte und zu große Angst hatte, irgendetwas zu sagen. Ich bin dankbar für die Erleuchtung und Führung von Gottes Worten, die es mir erlaubten, allmählich aus dem Schatten meiner Minderwertigkeitsgefühle zu treten und die Fähigkeit zu erlangen, meine Pflichten als geschaffenes Wesen auszuführen.

Zurück:  84. Ich ließ die Angst vor meiner Krankheit hinter mir

Weiter:  88. Grundsätze für die Interaktion mit anderen

Verwandte Inhalte

27. Wiedervereint mit dem Herrn

Von Jianding, Vereinigte StaatenIch wurde in eine katholische Familie geboren, und meine Mutter lehrte mich vom Kleinkindalter an, die...

Einstellungen

  • Text
  • Themen

Volltöne

Themen

Schriftart

Schriftgröße

Zeilenabstand

Zeilenabstand

Seitenbreite

Inhaltsverzeichnis

Suchen

  • Diesen Text durchsuchen
  • Dieses Buch durchsuchen

Connect with us on Messenger