12. Die aufopferungsvolle Liebe der Eltern: Wie geht man damit um?
Seit meiner Kindheit war meine Familie relativ arm. Verwandte und Freunde sahen auf uns herab, und sogar meine Großeltern lehnten uns ab. Meine Mutter redete oft auf mich ein: „Du musst fleißig lernen und der Familie Ehre machen!“ Ich nahm mir ihre Worte zu Herzen, lernte fleißig und gehörte beständig zu den Besten in meiner Klasse. Aber später hatte ich einen Autounfall und andere Missgeschicke und musste dreimal operiert werden. Jedes Mal, wenn ich operiert wurde, war meine Familie zutiefst besorgt. Manchmal beklagte sich meine Mutter auch, dass unsere Familie ohne die ganzen Kosten für meine Operationen nicht in solcher Armut leben müsste. Nach den Aufnahmeprüfungen für die Oberschule wurde ich erfolgreich an einer renommierten Oberschule angenommen. Oft dachte ich darüber nach, mein Studium aufzugeben, um früh arbeiten zu gehen und die Last meiner Familie zu erleichtern, aber meine Eltern waren dagegen und ermutigten mich, mich auf mein Studium zu konzentrieren. Ich war tief berührt und nahm mir fest vor, es ihnen gebührend zurückzuzahlen, sobald ich erwachsen war. Später verlief meine akademische Laufbahn reibungslos, und nach den Hochschulaufnahmeprüfungen wurde ich problemlos an einer erstklassigen Universität angenommen. Danach machte ich an einer angesehenen Universität ein Masterstudium. Zu dieser Zeit war die finanzielle Situation unserer Familie besonders schlimm. Meine Eltern waren oft krank und konnten keine schwere Arbeit verrichten, und unsere Familie war ständig verschuldet. Jedes Jahr, wenn ich zum chinesischen Neujahr nach Hause kam, fragte ich meine Mutter, wie viel wir unseren Freunden und Verwandten noch schuldeten. Gelegentlich hörte ich meine Mutter auch sagen, dass mein Vater zwei Jobs hatte, um die Familie zu ernähren und mein Studium zu bezahlen, beides schwere körperliche Arbeit. Jeden Tag ging er in trockener Kleidung zur Arbeit und kam in durchnässter wieder. Sie ermahnte mich, die Erwartungen der Familie nicht zu enttäuschen und niemals undankbar zu sein. Als ich das hörte, weinte ich mitten in der Nacht heimlich unter der Decke und dachte bei mir: „Sobald ich anfange zu arbeiten, werde ich meinen Eltern jeden Monat einen Teil meines Gehalts geben, damit sie ein gutes Leben führen können.“
Im zweiten Monat nach meinem Arbeitsbeginn nach dem Abschluss nahm ich Gottes Werk der letzten Tage an. Durch Gottes Worte verstand ich, dass der Lebensatem in uns von Gott kommt und dass der Mensch als lebendiges Wesen Ihn anbeten sollte. Während ich von Gottes Worten bewässert wurde, spürte ich zunehmend, dass ich mehr Zeit dem Lesen Seiner Worte und dem Streben nach der Wahrheit widmen sollte. Also gab ich freiwillig meine Arbeit auf und entschied mich, meine Pflicht in der Kirche zu tun. Gelegentlich besuchte ich meine Eltern an ihrem Arbeitsplatz. Jedes Mal, wenn ich ihre ergrauenden Haare sah, schmerzte mein Herz für sie, und ich fühlte mich zutiefst schuldig, weil ich dachte, ich hätte sie im Stich gelassen, indem ich nicht arbeitete und Geld verdiente, um sie zu unterstützen. Jedes Mal, wenn ich sie besuchte, kaufte ich ihnen einige Dinge oder Nahrungsergänzungsmittel, in der Hoffnung, das Gefühl, ihnen etwas schuldig zu sein, in meinem Herzen zu lindern. Im Jahr 2021 fand in der Kirche, der ich angehörte, eine große Verhaftungswelle statt, und auch ich wurde von der Polizei gejagt. Dank Gottes Schutz wurde ich nicht verhaftet, aber ich konnte meine Familie nicht mehr kontaktieren. Als ich daran dachte, dass meine Eltern sich sicher Sorgen machen würden, wenn sie mich nicht erreichen könnten, fühlte ich mich besonders schuldig und dachte: „Ich hatte als Kind mehrere Unfälle, und meine Eltern waren krank vor Sorge um mich. Sie haben so hart gearbeitet, um mich bis zu diesem Alter großzuziehen, was überhaupt nicht einfach war. Jetzt verdiene ich nicht nur kein gutes Geld, um sie zu unterstützen, sondern sorge auch noch dafür, dass sie sich um mich sorgen und grämen. Ich bin wirklich eine schlechte Tochter!“ Mein Herz schmerzte vor Kummer, und ich wollte jedes Mal weinen, wenn ich an meine Eltern dachte. Ich konnte Gottes Worte nicht aufnehmen und auch den gemeinschaftlichen Austausch meiner Brüder und Schwestern nicht verinnerlichen. Wann immer ich Brüder und Schwestern im Alter meiner Eltern sah, dachte ich an meine eigenen Eltern: „Sie werden alt, und ihre Gesundheit ist nicht gut. Ich frage mich, wie es ihnen jetzt geht. Wenn sie krank werden, werden sie dann das Geld für die Behandlung haben?“ Obwohl ich immer noch meine Pflicht tat, war mein Herz ständig bei meinen Eltern. Das führte dazu, dass ich meine Pflicht nur noch wie ferngesteuert erledigte, und sobald etwas nicht nach meinem Willen lief, wollte ich am liebsten nach Hause. Aber bei dem Gedanken, dass ich verhaftet werden würde, wenn ich nach Hause ginge, traute ich mich nicht zurück. Also betete ich zu Gott und bat Ihn, mich davor zu bewahren, von meiner Zuneigung eingeschränkt zu werden.
Eines Tages las ich zwei Abschnitte von Gottes Worten und erlangte ein gewisses Verständnis für mein Problem. Der Allmächtige Gott sagt: „Chinesen glauben aufgrund der Konditionierung durch die chinesische traditionelle Kultur in ihren traditionellen Auffassungen, dass man seine Kindespflicht gegenüber seinen Eltern einhalten muss. Wer seine Kindespflicht nicht erfüllt, ist ein undankbares und treuloses Kind. Diese Vorstellungen wurden den Menschen seit ihrer Kindheit anerzogen, und so wird es in praktisch jedem Haushalt gelehrt, wie auch in jeder Schule und in der Gesellschaft im Allgemeinen. Wenn der Kopf eines Menschen mit solchen Dingen gefüttert wurde, denkt er: ‚Die Kindespflicht gegenüber meinen Eltern einzuhalten ist wichtiger als alles andere. Würde ich mich nicht daran halten, wäre ich kein guter Mensch – ich wäre ein undankbares und treuloses Kind und würde von der Gesellschaft angeprangert werden. Ich wäre ein Mensch ohne Gewissen.‘ Ist diese Ansicht korrekt? Die Menschen haben so viele von Gott kundgetane Wahrheiten bezeugt – hat Gott gefordert, dass man seinen Eltern gegenüber seine Kindespflicht erfüllen soll? Ist das eine der Wahrheiten, die Gläubige an Gott verstehen müssen? Nein, das ist es nicht. Gott hat nur über einige Grundsätze Gemeinschaft gehalten. Nach welchem Prinzip soll man, gemäß Gottes Worten, andere Menschen behandeln? Liebe das, was Gott liebt, und hasse das, was Gott hasst: Das ist das Prinzip, an das man sich halten sollte“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man seine eigenen fehlgeleiteten Ansichten erkennt, kann man sich wahrhaft wandeln). „Welche Art von Erziehung erhältst du durch die Erwartungen deiner Eltern? (Die Notwendigkeit, gute Leistungen bei den Prüfungen zu bringen und eine erfolgreiche Zukunft zu haben.) Du musst vielversprechend sein, du musst der Liebe deiner Mutter und ihrer harten Arbeit und ihren Opfern gerecht werden und du musst die Erwartungen deiner Eltern erfüllen und darfst sie nicht enttäuschen. Sie lieben dich so sehr, sie haben alles für dich gegeben und geben ihr eigenes Leben, um alles für dich zu tun. Und was ist aus all ihren Opfern, ihrer Erziehung und sogar ihrer Liebe geworden? Sie werden zu etwas, das du zurückzahlen musst, und gleichzeitig werden sie zu deiner Last. So kommt die Last zustande. Unabhängig davon, ob Eltern diese Dinge aus Instinkt, aus Liebe oder aufgrund gesellschaftlicher Zwänge tun, wenn man dich anhand dieser Methoden erzieht oder behandelt und dir alle möglichen Ideen einimpft, bringt das deiner Seele am Ende keine Freiheit, keine Befreiung, keinen Trost und keine Freude. Was bringen sie dir stattdessen? Sie bringen Druck und Angst, es ist die Verurteilung und Beunruhigung durch dein Gewissen. Was noch? (Fesseln und Knechtschaft.) Fesseln und Knechtschaft. Mehr noch, unter derartigen Erwartungen deiner Eltern kannst du nicht anders, als für ihre Hoffnungen zu leben. Um ihren Erwartungen gerecht zu werden, um ihre Erwartungen nicht zu enttäuschen und um sie nicht die Hoffnung in dich verlieren zu lassen, lernst du jeden Tag fleißig und gewissenhaft für jedes Fach und tust alles, was sie von dir verlangen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (16)). Gott stellte meinen genauen Zustand bloß: Seit ich klein war, hatte meine Mutter mir beigebracht, dass meine Eltern so viel für mich geopfert hatten und dass ich, wenn ich erwachsen sei, nicht undankbar sein dürfe. Auch Verwandte und Nachbarn sagten oft, dass meine Eltern trotz der Armut unserer Familie meine Ausbildung weiter unterstützten und dass ich es ihnen in Zukunft gebührend zurückzahlen müsse und meine Wurzeln nicht vergessen dürfe. Ich sah auch die Opfer, die meine Eltern für mich brachten. Als ich jung war, hatte ich mehrere Unfälle, und meine Eltern wurden krank vor Sorge, während sie Geld für meine Operationen auftrieben. Sie liefen sich die Hacken ab, um das nötige Geld für meine Ausbildung aufzutreiben. So nahm ich die Erziehung und die Prägung durch meine Familie, Verwandten und Freunde ohne zu zögern von ganzem Herzen an. Ich machte es mir zum Ziel, fleißig zu lernen, die finanzielle Situation unserer Familie zu verbessern und sicherzustellen, dass meine Eltern ein gutes Leben führen konnten. Um dies zu erreichen, lernte ich fleißig, um eine höhere Bildung zu erlangen, und plante, meinen Eltern jeden Monat einen Teil meines Gehalts zu geben – ganz gleich, wie sich das Leben entwickeln würde. Aber nachdem ich zu Gott gefunden und mich entschieden hatte, meine Arbeit aufzugeben, um meine Pflicht zu tun, fühlte ich mich schuldig, gegenüber meinen Eltern versagt zu haben. Aufgrund der Verfolgung und Verhaftungen durch die KPCh konnte ich meine Familie später nicht mehr kontaktieren. Das brachte mich dazu, mich noch mehr selbst zu verurteilen und mich wie eine schlechte Tochter zu fühlen. Ich dachte daran, wie meine Eltern meine Ausbildung unterstützt hatten. Und jetzt? Nach meinem Abschluss verdiente ich kein Geld, um es ihnen zurückzuzahlen, sondern sorgte stattdessen dafür, dass sie sich Sorgen machten. Bei diesen Gedanken fühlte ich mich ganz schuldig und machte mir selbst Vorwürfe. Wenn ich Menschen im Alter meiner Eltern sah, machte ich mir Sorgen um meine Eltern und konnte mich nicht mehr auf meine Pflicht konzentrieren. Ich dachte sogar darüber nach, Gott zu verraten und meiner Pflicht den Rücken zu kehren, um nach Hause zu gehen. Traditionelle Vorstellungen, die mir von Familie und Gesellschaft eingeflößt wurden, wie etwa „Ehrung der Eltern ist eine Tugend, die es über alles zu erheben gilt“ und „Ein Mensch, der seine Eltern nicht ehrt, ist niedriger als ein Tier“, hatten sich tief in meinem Herzen verwurzelt. Sie waren wie eine Schlinge, die sich eng und schmerzhaft um mich legte. Ich wusste genau, dass das menschliche Leben von Gott kommt und dass es der richtige Lebensweg und vollkommen normal und gerechtfertigt war, an Gott zu glauben, Ihn anzubeten und seine Pflicht zu tun, aber ich konnte mich bei meiner Pflicht trotzdem nicht wohlfühlen. Den Erwartungen meiner Eltern zuwiderzuhandeln, bedeutete für mich, kein Gewissen zu haben und ein undankbares, schlechtes Kind zu sein.
Später las ich einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten, der mir half, die Opfer, die meine Eltern die ganze Zeit für mich gebracht hatten, richtig einzuordnen. Der Allmächtige Gott sagt: „Lasst uns darüber sprechen, wie man ‚Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger‘ interpretieren sollte. Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger – ist das nicht eine Tatsache? (Es ist eine Tatsache.) Weil es eine Tatsache ist, ist eine Erklärung des darin enthaltenen Sachverhalts angebracht. Wir wollen uns die Tatsache, dass deine Eltern dich zur Welt gebracht haben, ansehen. Wessen Entscheidung war es, dich zur Welt zu bringen? Deine oder die deiner Eltern? Wer hat sich für wen entschieden? Wenn man es aus der Perspektive Gottes betrachtet, lautet die Antwort: Keiner von euch hat sich für den anderen entschieden. Weder du noch deine Eltern haben entschieden, dich zur Welt zu bringen. Der Urgrund dafür ist, dass es von Gott so bestimmt wurde. Wir lassen dieses Thema vorerst beiseite, da diese Sache leicht zu verstehen ist. Von dir aus gesehen, warst du passiv, als du von deinen Eltern geboren wurdest, du hattest keine Wahl. Von deinen Eltern her gesehen, haben sie dich durch ihren eigenen, unabhängigen Willen zur Welt gebracht, richtig? In anderen Worten: Wenn man Gottes Bestimmung außer Acht lässt, dann waren es deine Eltern, die alle Macht hatten, als es darum ging, dich zur Welt zu bringen. Sie trafen die Wahl, dich zur Welt zu bringen, und sie hatten bei allem das Sagen. Du hast nicht entschieden, dass sie dich zur Welt bringen, warst passiv bei deiner Geburt, und du hattest in dieser Angelegenheit keine Wahl. Da also deine Eltern die ganze Macht hatten und die Wahl trafen, dich zur Welt zu bringen, unterliegt ihnen die Verpflichtung und Verantwortung, dich großzuziehen, dich zu einem Erwachsenen heranzuziehen, dir eine Bildung zukommen zu lassen, dich mit Essen, Kleidung und Geld zu versorgen – darin besteht ihre Verantwortung und ihre Verpflichtung, und das ist, was sie tun sollten. Wohingegen du während dieser Zeit, in der sie dich großzogen, immer passiv warst, du hattest kein Recht, zu entscheiden – du musstest von ihnen großgezogen werden. Weil du jung warst, warst du nicht imstande, dich selbst großzuziehen, du hattest keine andere Wahl, als dich passiv von deinen Eltern großziehen zu lassen. Du wurdest so großgezogen, wie deine Eltern es beschlossen; wenn sie dir etwas Gutes zu essen und zu trinken gaben, hast du gutes Essen und gute Getränke genossen. Wenn deine Eltern dir ein Lebensumfeld zur Verfügung stellten, in dem du dich zum Überleben von Spreu und wilden Pflanzen ernährtest, dann ernährtest du dich von Spreu und wilden Pflanzen, um zu überleben. Jedenfalls warst du passiv, als man dich großzog, und deine Eltern sind dabei ihrer Verantwortung nachgekommen. Es ist dasselbe, wie wenn deine Eltern sich um eine Blume kümmern. Da sie sich um die Blume kümmern wollen, düngen und gießen sie die Blume und sorgen für Sonnenlicht. Was also die Menschen betrifft, egal, ob deine Eltern gewissenhaft für dich gesorgt oder sich hingebungsvoll um dich gekümmert haben, sie sind lediglich ihrer Verantwortung und Verpflichtung nachgekommen. … Da es ihre Verantwortung und Verpflichtung ist, sollte es kostenlos sein, und sie sollten keine Entschädigung verlangen. Deine Eltern haben dich großgezogen, womit sie lediglich ihrer Verantwortung und Verpflichtung nachgekommen sind, was unentgeltlich sein sollte und kein Geschäft. Das heißt, du brauchst mit deinen Eltern nicht im Sinne der Idee von Entschädigung umzugehen oder deine Beziehung zu ihnen danach auszurichten. Wenn du deine Eltern gemäß dieser Idee behandelst, dich bei ihnen revanchierst und deine Beziehung zu ihnen dementsprechend ausrichtest, dann ist das unmenschlich. Gleichzeitig wirst du dadurch wahrscheinlich von deinen fleischlichen Gefühlen eingeschränkt und gefesselt, und es ist schwierig für dich, aus diesen Verstrickungen herauszukommen, so sehr, dass du vielleicht sogar vom Weg abkommst. Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger, daher bist du nicht verpflichtet, alle ihre Erwartungen zu erfüllen. Du bist nicht verpflichtet, die Rechnung für ihre Erwartungen zu begleichen. Das heißt, sie können ihre eigenen Erwartungen haben. Du hast deine eigenen Entscheidungen und den Lebensweg und das Schicksal, die Gott für dich bestimmt hat und die nichts mit deinen Eltern zu tun haben“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Durch das Nachsinnen über Gottes Worte verstand ich, dass Eltern keine Gläubiger ihrer Kinder sind und dass Eltern ihre Kinder aus freiem Willen großziehen. Da sie sich dafür entscheiden, haben sie die Verantwortung und die Pflicht, sie aufzuziehen. Egal wie viel die Eltern in diesem Prozess opfern, es ist ihre Verantwortung als Eltern und eine Art Gesetz, das Gott für die geschaffenen Wesen verordnet hat. So wie sich viele Lebewesen in der Natur fortpflanzen und ihren Nachwuchs aufziehen, folgen sie einfach den Gesetzen und Grundsätzen, die vom Schöpfer festgelegt wurden. Dasselbe gilt für den Menschen. Eltern, die sich für Kinder entscheiden, sollten sie aufziehen und ihnen die Freiheit geben, ihren eigenen Lebensweg zu wählen. Wenn Eltern allein deshalb Rückzahlung und Entschädigung verlangen, weil sie ihre Kinder aufgezogen haben, oder sogar die Freiheit ihrer Kinder opfern, ihren eigenen Lebensweg zu wählen, um ihre eigenen Wünsche nach einem besseren Leben zu erfüllen, ist dies in der Tat unmenschlich. Solche Eltern sind zu egoistisch. Ich dachte über die Frage nach, warum ich mich schuldig fühlte, weil ich kein Geld verdiente, um meine Pflicht als Tochter zu erfüllen. Schließlich erkannte ich, dass es daran lag, dass ich ihre Opfer und ihre Fürsorge als eine besondere Gefälligkeit angesehen und sie als meine Gläubiger betrachtet hatte. Ich glaubte, dass ich, sobald ich in Zukunft die Fähigkeit hätte, Geld zu verdienen, es ihnen gebührend zurückzahlen müsste; andernfalls wäre ich undankbar, unmenschlich und eine schlechte Tochter. Aus Gottes Worten verstand ich, dass meine Sichtweise der Dinge falsch war. Meine Eltern hatten mich aufgezogen und für mich gesorgt – damit erfüllten sie lediglich ihre Verantwortung und Pflicht als Eltern. Ich schuldete ihnen nichts, und war auch nicht verpflichtet, ihre Erwartungen zu erfüllen. Ich habe das Recht zu wählen, welchen Weg ich im Leben einschlagen sollte, und ich sollte mich nicht von dieser sogenannten Gefälligkeit einschränken lassen, da ich sonst meine Freiheit in diesem Leben und sogar meine Chance verwirken würde, nach der Wahrheit zu streben und gerettet zu werden. Als ich über die einzelnen Phasen meines Lebens nachdachte, wurde mir klar, dass ich als Kind mehrere gefährliche Unfälle erlebt hatte, aber durch Gottes wunderbaren Schutz überlebt hatte. Einmal wurde ich von einem schnell fahrenden Auto erfasst, auf die andere Straßenseite geschleudert und verlor das Bewusstsein, doch als ich aufwachte, hatte ich nur leichte Knochenbrüche und ein paar oberflächliche Verletzungen. Ein anderes Mal wurde ich von einer Person, die an Schizophrenie erkrankt war, brutal zusammengeschlagen. Es war ein besonders blutiger und gewalttätiger Vorfall, aber mein Gehirn wurde nicht verletzt, mein Gesicht wurde nicht entstellt. Ich musste nur mit ein paar Stichen am Kopf genäht werden und hatte nur einen einzigen Knochenbruch und keine weiteren nennenswerten Verletzungen. Jeder, der von diesen Erlebnissen während meines Aufwachsens wusste, sagte, ich hätte wirklich Glück gehabt. In Wirklichkeit ging es nicht um Glück. All das war Gottes Schutz. Rückblickend erkannte ich, dass ich nur durch Gottes Fürsorge und Seinen Schutz bis zum heutigen Tag gelangt war. Er hatte einen Lebensweg für mich festgelegt und mir eine Mission anvertraut, die ich zu erfüllen hatte. Ich sollte nicht nur für meine Eltern leben.
Später las ich einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten: „Wenn es um die Erwartungen deiner Eltern geht, solltest du dir keine Last aufbürden. Wenn du tust, was deine Eltern verlangen, bleibt dein Schicksal gleich; wenn du den Erwartungen deiner Eltern nicht nachkommst und sie enttäuschst, bleibt dein Schicksal immer noch gleich. Wie auch immer der Weg beschaffen sein soll, der vor dir liegt, so wird er sein; er wurde bereits von Gott bestimmt. Ähnlich verhält es sich damit, wenn du die Erwartungen deiner Eltern erfüllst, deine Eltern zufriedenstellst und sie nicht enttäuschst – bedeutet das dann, dass sie ein besseres Leben führen können? Kann dies ihr Schicksal des Leidens und der Misshandlung ändern? (Nein.) Einige Menschen denken, dass ihre Eltern sie mit zu viel Güte großgezogen haben und dass ihre Eltern damals so sehr gelitten haben. Deshalb möchten sie eine gute Arbeit finden, dann Entbehrungen ertragen, sich abrackern, fleißig sein und hart arbeiten, um viel Geld zu verdienen und ein Vermögen zu machen. Ihr Ziel ist es, ihren Eltern in Zukunft ein privilegiertes Leben zu ermöglichen, in dem sie in einer Villa leben, ein schönes Auto fahren und gut essen und trinken können. Aber nach Jahren des Eifers und obwohl sich ihre Lebensbedingungen und Lebensumstände verbessert haben, sterben ihre Eltern, ohne auch nur einen Tag dieses Wohlstands genossen zu haben. Wer ist schuld daran? Wenn du die Dinge einfach ihren Lauf nehmen lässt, Gott orchestrieren lässt und diese Last nicht trägst, wirst du dich nicht schuldig fühlen, wenn deine Eltern sterben. Aber wenn du dich abschindest, um Geld zu verdienen, um dich bei deinen Eltern zu revanchieren und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen, sie dann aber sterben, wie würdest du dich dann fühlen? Wenn du die Ausführung deiner Pflicht und die Erlangung der Wahrheit aufgeschoben hast, wirst du dann den Rest deines Lebens trotzdem bequem leben können? (Nein.) Dein Leben wird beeinträchtigt sein, und du wirst den Rest deines Lebens die Last tragen, ‚deine Eltern im Stich gelassen zu haben‘. … Eltern sollten ihre Verantwortungen gegenüber ihren Kindern gemäß ihren eigenen Umständen und gemäß den von Gott geschaffenen Umständen und der von Gott geschaffenen Umgebung erfüllen. Was Kinder für ihre Eltern tun sollten, richtet sich ebenfalls nach den Umständen, die sie erreichen können, und nach der Umgebung, in der sie sich befinden; das ist alles. Alles, was Eltern oder Kinder tun, sollte nicht dem Zweck dienen, das Schicksal der anderen Seite durch eigene Kraft oder egoistische Sehnsüchte zu ändern, damit die andere Seite aufgrund ihrer eigenen Anstrengungen ein besseres, glücklicheres und idealeres Leben führen kann. Ob Eltern oder Kinder, jeder sollte den Dingen im Rahmen der von Gott angeordneten Umgebungen ihren natürlichen Lauf lassen, anstatt zu versuchen, sie durch eigene Anstrengungen oder persönliche Entschlüsse zu ändern. Das Schicksal deiner Eltern wird sich nicht ändern, weil du dir derartige Gedanken über sie machst – ihr Schicksal wurde vor langer Zeit von Gott bestimmt. Gott hat bestimmt, dass du im Rahmen ihres Lebens leben sollst, dass du von ihnen geboren wirst, von ihnen großgezogen wirst und diese Beziehung zu ihnen hast. Also besteht deine Verantwortung gegenüber ihnen nur darin, sie im Rahmen deiner eigenen Umstände zu begleiten und einige Verpflichtungen auszuführen. Was den Wunsch betrifft, die derzeitige Situation deiner Eltern zu ändern oder ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen, so ist das alles überflüssig. Noch unnötiger ist es, dafür zu sorgen, dass deine Nachbarn und Verwandten zu dir aufschauen, dass du deinen Eltern Ehre bringst und dass du deinen Eltern das Ansehen innerhalb der Familie sicherst. Es gibt auch alleinerziehende Mütter oder Väter, die von ihrem Ehepartner verlassen wurden und dich alleine bis zum Erwachsenenalter großgezogen haben. Du spürst noch mehr, wie schwer es für sie war, und du möchtest dein ganzes Leben damit verbringen, es ihnen zu vergelten und sie zu entschädigen, sogar bis zu dem Punkt, dass du alles tust, was sie sagen. Was sie von dir verlangen, was sie von dir erwarten und was du selbst zu tun bereit bist, all dies wird zu Lasten in diesem, deinem Leben – das sollte nicht der Fall sein. In der Gegenwart des Schöpfers bist du ein geschaffenes Wesen. Was du in diesem Leben tun solltest, ist nicht nur, deinen Verantwortungen gegenüber deinen Eltern nachzukommen, sondern auch deinen Verantwortungen und Pflichten als geschaffenes Wesen. Du kannst deine Verantwortungen gegenüber deinen Eltern nur auf der Grundlage von Gottes Worten und den Wahrheitsgrundsätzen erfüllen, nicht indem du etwas für sie tust, das auf deinen emotionalen Bedürfnissen oder den Bedürfnissen deines Gewissens beruht“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (16)). Ich dachte wiederholt über Gottes Worte nach und verstand, dass das Schicksal eines Menschen in den Händen des Schöpfers liegt. Wie sehr meine Eltern in diesem Leben leiden würden und ob sie ein gutes Leben führen könnten, war längst von Gott vorherbestimmt und hatte wenig mit mir zu tun. Ich konnte ihr Schicksal nicht ändern und ihnen ein besseres Leben geben, nur weil ich eine höhere Bildung hatte und Geld verdienen konnte. Mein eigenes Schicksal, einschließlich der Frage, ob ich auf die Hochschule gehen oder einen bestimmten Abschluss erreichen konnte, war ebenfalls von Gott vorherbestimmt und nicht der Verdienst meiner Eltern. Warum fühlte ich mich schuldig, wenn ich daran dachte, eine höhere Bildung zu haben, aber nicht arbeitete, um meine Pflicht als Tochter zu erfüllen? Der Grund lag darin, dass ich die Tatsache nicht durchschaut hatte, dass das menschliche Schicksal in Gottes Händen liegt. Ich lebte immer noch nach dem satanischen Gift „Wissen kann dein Schicksal verändern“ und glaubte, dass eine höhere Bildung und ein guter Job das Schicksal meiner Eltern ändern und ihnen ein besseres Leben ermöglichen könnten. Aber konnte ich das Schicksal meiner Eltern wirklich ändern? Ich dachte an meinen Onkel, der sich den größten Teil seines Lebens abgemüht hatte, um seinem Sohn den Besuch der Hochschule zu ermöglichen. Am Ende schaffte sein Sohn es auf die Hochschule und kaufte ein Haus in der Stadt, doch gerade als es so aussah, als könnte die Familie endlich ein gutes Leben führen, verstarb mein Onkel unerwartet. Dann war da noch meine Tante, die sich abgemüht hatte, um meinen Cousin durch die Hochschule zu bringen, in der Hoffnung, er würde einen guten Job finden. Aber mein Cousin widmete sich nicht seiner eigentlichen Arbeit; er versagte nicht nur bei der Arbeit, sondern wurde auch noch betrogen. Er hatte über hunderttausend Yuan von der Familie zum Investieren genommen, verlor dabei aber das gesamte Kapital. Es gab viele solcher Beispiele um mich herum, die bewiesen, dass weder Eltern noch Kinder das Schicksal des anderen ändern können. Ob man ein gutes Leben hat oder nicht, ist von Gott vorherbestimmt, und keine noch so große persönliche Anstrengung kann dies ändern. Wenn ich nicht an Gott glauben würde, würde ich genauso den Trends der Welt folgen: heiraten, ein Haus und ein Auto kaufen, Kinder bekommen und mich um Hypotheken- und Autokredite kümmern. Wie viel Energie und überschüssiges Geld hätte ich dann, um meine Pflicht als Tochter gegenüber meinen Eltern zu erfüllen? Wenn ich unter erheblichem Alltagsdruck stünde, wäre ich vielleicht sogar auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen. Die Vorstellung, dass sie kein gutes Leben führten, weil ich meine Pflichten tat und nicht arbeitete, um Geld zu verdienen, um meine Pflicht als Tochter ihnen gegenüber zu erfüllen, ist absurd. Ihre Lebensumstände, die Umgebungen, die sie im Laufe ihres Lebens erfahren würden, und die Leiden, die sie ertragen würden – all das ist von Gott vorherbestimmt. Es hat nichts damit zu tun, ob ich an Gott glaube oder meine Pflichten tue. Ich sollte nicht länger nach den irrigen Ansichten leben, die mir von der Gesellschaft und meiner Familie eingeflößt wurden. Sich übermäßig um die Eltern zu sorgen, ist töricht und bedeutungslos. Als geschaffenes Wesen ist es Gott, der mir das Leben gab, mich mit Gaben und Talenten ausstattete und verschiedene Umstände arrangierte, um meine Erfahrung und mein Wissen zu erweitern. Letztendlich erlaubte Er mir, die Stimme des Schöpfers zu hören und die Bewässerung und Versorgung Seiner Worte zu genießen. Also sollte ich meine Zeit und Energie darauf verwenden, nach positiven Dingen zu streben und mehr Menschen zu helfen, Gottes Stimme zu hören und Seine Errettung zu empfangen. Nur das ist bedeutungsvoll und die Verantwortung und Pflicht, die ich als geschaffenes Wesen erfüllen sollte.
Ich las zwei weitere Abschnitte von Gottes Worten: „Zunächst einmal entscheiden sich die meisten Menschen teilweise aufgrund der übergreifenden sachlichen Umstände, die es erforderlich machen, dass sie ihre Eltern verlassen, ihr Zuhause zu verlassen, um ihre Pflichten auszuführen; sie können nicht an der Seite ihrer Eltern bleiben, um sich um sie zu kümmern und sie zu begleiten. Es ist nicht so, dass sie ihre Eltern freiwillig verlassen; das ist der sachliche Grund. Zum anderen gehst du subjektiv gesehen nicht deshalb hinaus, um deine Pflichten auszuführen, weil du deine Eltern verlassen und deinen Verantwortlichkeiten entkommen willst, sondern weil du von Gott dazu berufen wurdest. Um mit dem Wirken Gottes zu kooperieren, Seine Berufung anzunehmen und die Pflichten eines geschaffenen Wesens ausführen zu können, blieb dir keine andere Wahl, als deine Eltern zu verlassen; du konntest nicht an ihrer Seite bleiben, um sie zu begleiten und dich um sie zu kümmern. Du hast sie nicht verlassen, um dich deinen Verantwortungen zu entziehen, richtig? Sie zu verlassen, um dich deinen Verantwortungen zu entziehen, und sie verlassen zu müssen, um Gottes Ruf zu folgen und deine Pflichten auszuführen – ist die Natur dieser beiden Gegebenheiten nicht völlig verschieden? (Ja.) In deinem Herzen sind emotionale Bindungen und Gedanken an deine Eltern; deine Gefühle sind nicht leer. Wenn die sachlichen Umstände es erlauben und du in der Lage bist, an ihrer Seite zu bleiben und gleichzeitig deine Pflichten auszuführen, dann wärst du bereit, an ihrer Seite zu bleiben, um dich regelmäßig um sie zu kümmern und deinen Verantwortungen nachzukommen. Aber wegen sachlicher Umstände musst du sie verlassen; du kannst nicht an ihrer Seite bleiben. Es ist nicht so, dass du deinen Verantwortungen als ihr Kind nicht nachkommen willst, sondern dass du es nicht kannst. Ist das nicht von anderer Natur? (Ja.) Wenn du dein Zuhause verlassen hast, um dich deinen Verantwortungen und der Notwendigkeit zu entziehen, deine Eltern zu ehren, dann ist das respektlos und unmenschlich. Deine Eltern haben dich großgezogen, aber du kannst es kaum erwarten, flügge zu werden und schnell allein loszuziehen. Du willst deine Eltern nicht sehen, und wenn du von Schwierigkeiten erfährst, auf die sie gestoßen sind, schenkst du der Sache keinerlei Beachtung. Selbst wenn du die Mittel hast, um zu helfen, tust du es nicht; du tust nur so, als ob du es nicht hörst, und lässt andere über dich sagen, was sie wollen – du willst deinen Verantwortungen einfach nicht nachkommen. Das bedeutet es, seine Eltern nicht zu ehren. Ist das aber jetzt der Fall? (Nein.) Viele Menschen haben ihre Landkreise, Städte, Provinzen oder sogar ihre Länder verlassen, um ihre Pflichten auszuführen; sie sind bereits weit weg von ihren Heimatstädten. Außerdem ist es für sie aus verschiedenen Gründen nicht einfach, mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben. Gelegentlich erkundigen sie sich bei Leuten, die aus der gleichen Heimatstadt stammen, nach der aktuellen Situation ihrer Eltern und fühlen sich erleichtert, wenn sie hören, dass ihre Eltern weiterhin gesund sind und gut zurechtkommen. In Wirklichkeit ist es nicht der Fall, dass du deine Eltern nicht ehrst; du hast nicht den Punkt erreicht, an dem es dir an Menschlichkeit mangelt und du dich nicht einmal um deine Eltern kümmern oder deinen Verantwortungen ihnen gegenüber nachkommen willst. Du musst diese Wahl aus verschiedenen objektiven Gründen treffen, weshalb es nicht zutrifft, dass du deine Eltern nicht ehrst“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (16)). „Wenn du dich an einen Wahrheitsgrundsatz, eine Idee oder eine Sichtweise hältst, die richtig ist und von Gott kommt, wird dein Leben sehr entspannt werden. Weder die öffentliche Meinung noch das Bewusstsein deines Gewissens noch die Bürde deiner Gefühle werden die Art und Weise, wie du mit deiner Beziehung zu deinen Eltern umgehst, länger beeinträchtigen; ganz im Gegenteil, diese Dinge ermöglichen dir, richtig und rational an diese Beziehung heranzugehen. Wenn du gemäß den Wahrheitsgrundsätzen handelst, die Gott den Menschen gegeben hat, wirst du, auch wenn die Leute dich hinter deinem Rücken kritisieren, in den Tiefen deines Herzens ruhig und im Reinen mit dir sein, und die Kritik wird keinen Einfluss auf dich haben. Zumindest hörst du auf, in den Tiefen deines Herzens dich selbst einen gefühllosen, undankbaren Menschen zu schelten, und du spürst die Anklage deines Gewissens nicht mehr, denn du weißt, dass alle deine Handlungen im Einklang mit den Methoden erfolgen, die Gott dich gelehrt hat, und dass du Gottes Worte hörst und dich ihnen unterwirfst und Seinem Weg folgst. Gottes Worte zu hören und Seinem Weg zu folgen ist das Gespür des Gewissens, das die Menschen in erster Linie besitzen sollten. Du bist nur dann ein wahrer Mensch, wenn du diese Dinge tun kannst. Wenn du diese Dinge nicht erreicht hast, dann bist du ein gefühlloser, undankbarer Mensch“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Als ich diese beiden Abschnitte von Gottes Worten las, war ich tief berührt. Mir kamen unwillkürlich die Tränen. Gott versteht uns so gut. Er weiß, dass wir durch verschiedene niederträchtige und irrige Vorstellungen von Familie und Gesellschaft zutiefst in die Irre geführt und geschädigt werden, sodass unser Geist gefangen bleibt. Deshalb drückt Er die Wahrheit aus, um uns zu helfen, allmählich das Wesen dieser Dinge zu durchschauen und sie mit korrekten und rationalen Sichtweisen zu betrachten. Ich hatte die Stimme des Schöpfers gehört und mich entschieden, das Evangelium zu predigen und meine Pflichten zu tun, damit mehr Menschen Gottes Errettung empfangen können. Das ist das Gerechteste und Sinnvollste, was man tun kann, und es ist meine Verantwortung und meine Mission. Ich sollte mich nicht dafür verurteilen, dass ich meine Pflicht als Tochter gegenüber meinen Eltern nicht erfüllen kann, zumal ich meine Verantwortung als Tochter nicht absichtlich vernachlässigte oder sie unter erfüllbaren Umständen im Stich ließ. Nachdem ich das verstanden hatte, fühlte ich mich nicht länger schuldig und machte mir nicht länger Vorwürfe. Ich erkannte, dass man nur durch die Betrachtung von Menschen und Dingen gemäß Gottes Worten Voreingenommenheit und irrige Überzeugungen vermeiden kann. Ich habe sowohl meine Verantwortung und meine Pflichten gegenüber meinen Eltern als auch meine Verantwortung und meine Mission als geschaffenes Wesen verstanden, ebenso wie den wahren Wert und Sinn des menschlichen Lebens.
Nachdem ich diese Erfahrung durchgemacht habe, spüre ich, dass Gottes Worte wirklich wunderbar sind. Es sind Gottes Worte, die mich aus der traditionellen Kultur herausgeführt und mir ein Gefühl der Erleichterung und Freiheit bereitet haben. Jetzt fühle ich mich viel unbeschwerter. Wenn ich Freizeit habe, kann ich mehr über Gottes Worte nachsinnen und meine Mängel erkennen, und meine Gedanken kreisen mehr um meine Pflichten.