39. Mein Alter bereitet mir keine Sorgen und keinen Kummer mehr
1995 fanden meine Frau und ich zum Glauben an den Herrn Jesus, und zwei Jahre später nahmen wir das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen an. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Herrn noch zu meinen Lebzeiten willkommen heißen dürfte. Ich war überglücklich. Danach begann ich, das Evangelium zu predigen und meine Pflicht zu tun. Egal, wie beschäftigt ich war, ich ließ nie etwas schleifen. Ich war damals wirklich voller Eifer. Obwohl meine nichtgläubigen Familienmitglieder sich mir widersetzten und mich behinderten, litt ich nicht darunter.
Die Zeit verging wie im Flug und Jahre verstrichen, und im Nu waren siebenundzwanzig Jahre vergangen und ich war sechzig geworden. Es war mir klar, dass mein Körper nicht mehr so fit war wie früher und mein Gedächtnis stark nachgelassen hatte. Oft vergaß ich Dinge, kaum dass ich sie ausgesprochen hatte, und manchmal war ich einfach vergesslich. Zweimal war ich an den Augen operiert worden; wenn ich lange auf den Computer schaute, schmerzten meine Augen und begannen zu tränen, und gegen Abend verschwamm meine Sicht. Manchmal bemerkte ich beim Gehen, dass mein Körper unwillkürlich nach rechts zog. Ich bemühte mich, geradeaus zu gehen, aber mein Körper zog unweigerlich nach rechts. Ich sorgte mich, ob sich da eine Halbseitenlähmung anbahnte. Später teilte ich mir meine Ruhezeiten vernünftig ein, machte täglich Sport, und ein Bruder half mir mit Physiotherapie. Nach einer Weile ging es mir gesundheitlich besser, aber ich spürte weiterhin, dass meine Kraft nicht so groß war wie mein Wunsch, meine Pflicht zu tun. Ich sah, wie junge Leute ihre Hauptarbeit gut machten und nebenbei noch andere Pflichten übernahmen. Im Vergleich zu ihnen war meine Arbeitslast nicht groß, aber für mich war sie eine enorme Belastung. Erst da wurde mir bewusst, dass ich wirklich alt wurde. Ich kam mir vor wie ein Nichtsnutz, der nicht einmal mehr imstande war, ordentlich zu schuften, und ich fürchtete, sogar die Gelegenheit zu verlieren, meine Pflicht zu tun. Auch sorgte ich mich: Wenn meine Augen schlechter würden, könnte ich nicht einmal mehr Gottes Worte lesen. Hätte ich dann noch eine Chance, errettet zu werden? Als ich über diese Dinge nachdachte, wurde mein Herz etwas traurig. Obwohl ich meine Pflicht noch tat, war ich in Wahrheit in einen negativen und passiven Zustand gefallen. Ich tat meine Pflicht nur noch mechanisch, wie ein Roboter. Manchmal schlief ich sogar ein, während ich am Computer saß und meine Pflicht tat. So wurstelte ich mich von Tag zu Tag durch. Manchmal verstand ich Gott sogar falsch. Ich dachte: „Warum musste ich ausgerechnet jetzt, wo sich das Evangelium so verbreitet, nutzlos werden? Wäre ich doch nur ein paar Jahrzehnte später geboren! Es sieht so aus, als wäre ich nicht jemand, den Gott retten wird, sondern bloß ein Dienender.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto niedergeschlagener wurde ich und verlor die Motivation, meine Pflicht zu tun. Wenn mich manche Brüder oder Schwestern sahen, fragten sie: „Was ist los mit dir? Du wirkst so anders. Wo ist denn dein ganzer Eifer für die Pflicht geblieben?“ Ich antwortete nur hilflos: „Ich bin jetzt alt, ich bin nicht mehr der gleiche, der ich früher war.“ Während dieser ganzen Zeit lebte ich in Negativität, ohne den Grund dafür finden zu können.
In den Tiefen meines Schmerzes hörte ich einen Abschnitt aus Gottes Worten. Der Allmächtige Gott sagt: „Unter den Brüdern und Schwestern befinden sich auch Senioren im Alter von 60 bis 80 oder 90 Jahren, die wegen ihres fortgeschrittenen Alters ebenfalls auf einige Schwierigkeiten stoßen. Trotz ihres Alters sind ihre Gedanken nicht unbedingt besonders korrekt oder vernünftig, und ihre Vorstellungen und Ansichten stimmen nicht unbedingt mit der Wahrheit überein. Diese Senioren haben auch Probleme und machen sich ständig Sorgen: ‚Meine Gesundheit ist nicht mehr so gut, und ich kann nur noch bestimmte Pflichten ausführen. Wird Gott sich an mich erinnern, wenn ich nur diese geringfügige Pflicht ausführe? Manchmal werde ich krank, und es muss sich jemand um mich kümmern. Wenn sich niemand um mich kümmern kann, kann ich meine Pflicht nicht ausführen, was soll ich dann tun? Ich bin alt, ich erinnere mich nicht an Gottes Worte, wenn ich sie lese, und es fällt mir schwer, die Wahrheit zu verstehen. Wenn ich über die Wahrheit Gemeinschaft halte, spreche ich auf eine wirre und unlogische Weise, und ich habe keine Erfahrungen, die es wert wären, mit den anderen zu teilen. Ich bin alt, und ich habe nicht genügend Energie, meine Augen sind nicht mehr so gut, und ich bin nicht mehr kräftig. Alles fällt mir schwer. Es ist nicht nur, dass ich meine Pflicht nicht ausführen kann, ich bin auch vergesslich und verstehe oft Dinge falsch. Manchmal bin ich wirr im Kopf, und ich verursache der Gemeinde und meinen Brüdern und Schwestern Probleme. Ich will Rettung erlangen und nach der Wahrheit streben, aber es ist wirklich schwer. Was soll ich tun?‘ Der Gedanke an diese Dinge beunruhigt sie, und sie denken: ‚Warum habe ich erst in diesem Alter angefangen, an Gott zu glauben? Warum bin ich nicht wie die Leute in ihren 20ern oder 30ern oder sogar wie die in ihren 40ern und 50ern? Warum bin ich erst in meinem hohen Alter auf Gottes Werk gestoßen? Es ist nicht so, dass ich ein schlechtes Schicksal habe; ich bin ja jetzt zumindest mit Gottes Werk in Berührung gekommen. Mein Schicksal ist gut, und Gott ist gütig zu mir gewesen! Es gibt nur eines, worüber ich nicht glücklich bin, und das ist, dass ich zu alt bin. Mein Gedächtnis ist nicht besonders gut, und meine Gesundheit ist nicht gerade großartig, aber mein Herz ist stark und unerschütterlich. Es ist nur so, dass mein Körper mir nicht gehorcht, und wenn ich bei Versammlungen eine Weile jemandem zuhöre, werde ich schläfrig. Manchmal schließe ich beim Beten meine Augen und schlafe ein, und wenn ich Gottes Worte lese, schweifen meine Gedanken ab. Wenn ich ein bisschen gelesen habe, werde ich müde und nicke ein und verinnerliche die Worte nicht. Was soll ich tun? Bin ich trotz solcher praktischer Schwierigkeiten noch in der Lage, nach der Wahrheit zu streben und sie zu verstehen? Wenn nicht, und wenn ich nicht in der Lage bin, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen zu praktizieren, wird dann mein ganzer Glaube nicht umsonst gewesen sein? Werde ich nicht außerstande sein, Rettung zu erlangen? Was soll ich tun? Ich mache mir solche Sorgen! …‘ … Diese Senioren verfallen aufgrund ihres Alters in tiefe Trübsal, Angst und Sorge. Jedes Mal, wenn sie auf irgendwelche Schwierigkeiten, Rückschläge und Widrigkeiten oder Hindernisse stoßen, schieben sie ihrem Alter die Schuld zu. Sie hassen sich sogar und mögen sich selbst nicht. Aber das ist ja eh zwecklos, sie sehen keine Lösung, und es gibt für sie keinen Weg nach vorn. Könnte es wirklich so sein, dass es für sie keinen Weg nach vorne gibt? Gibt es denn keine Lösung? (Auch Senioren sollten ihre Pflichten nach besten Kräften erfüllen.) Es ist akzeptabel, dass Senioren ihre Pflichten nach besten Kräften erfüllen, richtig? Können Senioren aufgrund ihres Alters nicht mehr nach der Wahrheit streben? Können sie die Wahrheit nicht verstehen? (Doch, das können sie.) Können Senioren die Wahrheit verstehen? Teilweise, aber auch junge Leute verstehen sie nicht völlig. Senioren hegen stets den Irrglauben, dass sie verwirrt sind und ein schlechtes Gedächtnis haben und deshalb die Wahrheit nicht verstehen können. Haben sie damit recht? (Nein.) Zwar haben junge Leute mehr Energie als Senioren und sind körperlich stärker, doch ihre Fähigkeit, Dinge zu verstehen, zu begreifen und zu erkennen, ist genau die gleiche wie die der Senioren. Waren Senioren nicht auch einmal jung? Sie wurden nicht alt geboren, und auch junge Leute werden eines Tages alt werden. Senioren dürfen nicht ständig denken, dass sie sich von jungen Menschen unterscheiden, nur weil sie alt, körperlich schwach und nicht bei bester Gesundheit sind und ein schlechtes Gedächtnis haben. In Wirklichkeit gibt es keinen Unterschied“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Nachdem ich Gottes Worte gehört hatte, verstand ich, dass es zum normalen Lauf des Lebens gehört, von der Jugend ins Alter überzugehen. Jeder durchlebt sowohl Jugend als auch Alter, doch in Gottes Augen sind junge und alte Menschen gleich. Es ist nur so, dass junge Menschen mehr Energie und körperliche Kraft haben als alte Menschen. Die Fähigkeit der Menschen, zu verstehen und zu begreifen, ist jedoch dieselbe. Gott bevorzugt nicht die Jungen, noch verachtet Er die Alten. Dennoch war mir Gottes Absicht nicht klar gewesen, und ich hatte Ihn sogar missverstanden. Ich hatte gedacht, da ich alt und bei schlechter Gesundheit war und mein Augenlicht nachließ, könnte ich meine Pflicht nicht mit dem Elan tun, den ich als junger Mann gehabt hatte, und könnte deshalb nicht errettet werden. Ich beklagte mich sogar bei Gott, warum Er mich ausgerechnet vor dieser wichtigen Phase der Evangeliumsverbreitung so alt werden ließ. Ich war wirklich unvernünftig gewesen! Diese verdrehten Gedanken hatten mich gestört und zogen mich in die Negativität. Sie hielten mich davon ab, nach der Wahrheit zu streben, sodass ich mich nur noch von Tag zu Tag durchschleppte. Ich tat nicht einmal mehr die grundlegenden Dinge, die ich hätte tun sollen, oder die Dinge, die ich tun konnte. Gott sagte, dass alte Menschen ihre Pflichten so gut tun können, wie es ihnen möglich ist. Tatsächlich gibt es viele Pflichten, die für alte Menschen geeignet sind, wie zum Beispiel Brüder und Schwestern aufzunehmen, das Evangelium zu predigen, Neulinge zu bewässern und Predigten zu schreiben. Solange jemand bereit ist, seine Pflicht zu tun und Gott zufriedenzustellen, gibt es eine Fülle von Pflichten, die er tun sollte. Obwohl ich alt war, hatte mir die Kirche immer noch Gelegenheiten gegeben, meine Pflicht zu tun. Ich konnte online das Evangelium predigen und Neulinge darin fördern. Es gab viele Pflichten, die ich tun konnte, aber weil ich mich ständig mit jungen Leuten verglich, konnte ich mein Herz nicht zur Ruhe bringen, um meine derzeitige Pflicht gut zu tun. Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, dass meine Probleme und Schwierigkeiten lösbar waren. Gegen mein schlechtes Gedächtnis konnte ich mir Notizen machen, und wenn sich meine Augen von der langen Computerbenutzung angestrengt anfühlten, konnte ich angemessene Pausen einlegen und Augenübungen machen. Ich konnte auch warme Kompressen verwenden, um die Ermüdung der Augen zu lindern. Nachdem ich das erkannt hatte, fühlte ich mich nicht länger von meinem Alter beeinträchtigt und war bereit, meine Pflicht so gut wie möglich zu tun.
Danach fragte ich mich: „Warum hatte ich als junger Mann immer Energie, ganz egal, wie schwer oder anstrengend meine Pflichten auch waren, aber jetzt, wo ich alt und bei schlechter Gesundheit bin, fühle ich mich passiv und negativ, wenn ich denke, dass ich nicht mehr so viel tun kann?“ Da erinnerte ich mich an zwei Abschnitte aus Gottes Worten, die ich zuvor gelesen hatte. Gott sagt: „Darin entdecken wir ein zuvor nicht identifiziertes Problem: Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist eine Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Deutlicher ausgedrückt, ist es wie die Beziehung zwischen einem Arbeitnehmer und seinem Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer strengt sich nur an, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gibt. In einer solchen Beziehung, die nur auf Eigeninteresse basiert, gibt es keine Zuneigung, sondern nur geschäftlichen Austausch. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur hilflos unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht zu überqueren ist. Wer kann, jetzt, da dieser Punkt erreicht worden ist, einen solchen Verlauf rückgängig machen? Und wie viele Menschen sind fähig, wirklich zu verstehen, wie schlimm diese Beziehung geworden ist? Ich glaube, dass sich keiner vorstellen kann, wie peinlich und unansehnlich eine solche Beziehung zu Gott ist, wenn die Menschen in die Freude, gesegnet zu werden, eintauchen“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes. Anhang 3: Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden). „Die Menschen glauben an Gott, damit sie gesegnet werden, belohnt werden, gekrönt werden. Steht das nicht in jedermanns Herz? Tatsächlich tut es das. Obwohl die Menschen nicht oft darüber reden und sogar ihr Motiv und ihren Wunsch verschleiern, Segnungen zu erlangen, sind dieser Wunsch und dieses Motiv tief in den Herzen der Menschen immer unerschütterlich gewesen. Ganz gleich, wie viel geistliche Theorie die Menschen verstehen, welche erfahrungsbasierten Erkenntnisse sie besitzen, welche Pflicht sie ausführen können, wie viel Leid sie erdulden oder wie hoch der Preis ist, den sie zahlen, nie lassen sie die Motivation, Segnungen zu erlangen, die tief in ihren Herzen verborgen ist, los, und arbeiten immer still in ihrem Dienst. Ist das nicht die Sache, die am tiefsten in den Herzen der Menschen vergraben ist? Wie würdet ihr euch ohne diese Motivation fühlen, Segnungen zu erhalten? Mit welcher Einstellung würdet ihr eure Pflicht ausführen und Gott folgen? Was würde aus den Menschen werden, wenn diese in ihren Herzen verborgene Motivation, Segen zu empfangen, beseitigt würde? Viele Menschen würden womöglich negativ werden, während einige in ihren Pflichten demotiviert werden würden. Sie würden das Interesse an ihrem Glauben an Gott verlieren, als wäre ihre Seele verschwunden. Sie würden den Anschein erwecken, als wäre ihr Herz fortgerissen worden. Deshalb sage Ich, dass die Motivation, Segnungen zu erlangen, etwas ist, das tief in den Herzen der Menschen verborgen ist“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Anzeichen für Wachstum im Leben). Nachdem ich Gottes entlarvende Worte gelesen hatte, schämte ich mich zutiefst. Ich hatte an Gott geglaubt und Opfer gebracht, nur um Seine Segnungen zu verdienen. Als ich jung war, hatte ich eifrig das Evangelium predigen können und war bereit gewesen, mich für Gott aufzuwenden. Egal wie schmerzhaft oder erschöpfend es war, ich beklagte mich nie, denn ich dachte, solange ich nur hart arbeitete und mehr das Evangelium predigte, um gute Taten vorzubereiten, würde ich von Gott errettet werden und Seine Segnungen empfangen. Im Nu waren über zwanzig Jahre vergangen. Und nun, da ich alt und bei schlechter Gesundheit war, war auch der Umfang der Pflichten, die ich tun konnte, begrenzt geworden. Also dachte ich, dass ich keine Segnungen mehr empfangen oder errettet werden könnte. Als ich sah, dass mein Wunsch nach Segen zerschlagen war, verlor ich den Mut und gab mich selbst auf. Ich wollte nicht einmal mehr das tun, was ich tun sollte und konnte. Mein ganzer sogenannter Glaube und meine ganze Liebe von früher waren dahin. Ich hatte sogar das Gefühl, dass es keinen Sinn mehr hatte, an Gott zu glauben. Mein Herz war voller Missverständnisse und Klagen gegen Gott. Ich erkannte, dass mein Glaube an Gott nur auf Segnungen aus gewesen war und dass der Preis, den ich gezahlt hatte, lediglich ein Versuch gewesen war, mit Gott zu feilschen. Ich dachte an die vielen älteren Brüder und Schwestern um mich herum. Einige von ihnen waren sogar älter als ich, und alle taten im Stillen ihre Pflicht nach besten Kräften. Warum konnte ich nicht dasselbe tun? Ich lebte in ständiger Sorge und suchte keine der Wahrheiten, die mir zur Verfügung standen. Saß ich da nicht einfach passiv und wartete auf meine Zerstörung? Satan benutzte meine verschiedenen Schwierigkeiten – mein Alter, meine schlechte Gesundheit, mein schlechtes Gedächtnis und meine verschwommene Sicht –, um mich zu stören. Er hoffte, ich würde dadurch den Glauben an Gott verlieren und meine Chance aufgeben, nach der Wahrheit zu streben. Ich durfte nicht länger auf Satans Listen hereinfallen. Ich musste meine Pflicht gut tun, um Gottes Liebe zu erwidern.
Später las ich einige von Gottes Worten: „Es spielt keine Rolle, ob Ich sage, dass ihr rückständig seid oder dass ihr ein schwaches Kaliber aufweist – das ist alles Tatsache. Dass Ich das sage, beweist nicht, dass Ich beabsichtige, euch den Rücken zu kehren, dass Ich Meine Hoffnung in euch verloren habe, geschweige denn, dass Ich euch nicht retten will. Heute bin Ich gekommen, um das Werk eurer Errettung zu vollbringen, das heißt, dass das Werk, das Ich verrichte, eine Fortsetzung des Werks der Errettung ist. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, perfektioniert zu werden: Unter der Voraussetzung, dass du bereit bist und danach strebst, wirst du am Ende in der Lage sein, dieses Ergebnis zu erreichen, und keiner von euch wird verlassen werden. Wenn du von schwachem Kaliber bist, werden Meine Anforderungen an dich deinem schwachen Kaliber entsprechen. Wenn du von hohem Kaliber bist, dann werden Meine Anforderungen an dich deinem hohen Kaliber entsprechen. Wenn du unwissend und ungebildet bist, werden Meine Anforderungen an dich deiner Ungebildetheit entsprechen. Wenn du gebildet bist, werden Meine Anforderungen an dich der Tatsache entsprechen, dass du gebildet bist. Wenn du älter bist, werden meine Anforderungen an dich deinem Alter entsprechen. Wenn du fähig bist, Gastfreundschaft anzubieten, werden Meine Anforderungen an dich dieser Fähigkeit entsprechen. Wenn du sagst, dass du keine Gastfreundschaft anbieten und nur eine bestimmte Funktion erfüllen kannst, sei es die Verbreitung des Evangeliums oder sich um die Kirche kümmern oder sich anderen allgemeinen Angelegenheiten annehmen, werde Ich dich entsprechend der Funktion, die du erfüllst, perfektionieren. Bis zum Schluss treu und unterwürfig zu sein, bestrebt sein, die höchste Liebe zu Gott aufzuweisen – das ist, was du erreichen musst, und es gibt keine besseren Praktiken als diese drei Dinge. Letztendlich wird vom Menschen verlangt, diese drei Dinge zu erreichen, und wenn er sie erreichen kann, dann wird er perfektioniert werden. Doch vor allem musst du wirklich bestrebt sein, du musst aktiv nach vorne und nach oben drängen und darfst in dieser Hinsicht nicht passiv sein“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Wiederherstellung des normalen Lebens der Menschen und ihre Hinführung zu einem wundervollen Bestimmungsort). „Was den einzelnen Menschen angeht, gilt: Unabhängig von deinem Kaliber, deinem Alter oder davon, wie viele Jahre du schon an Gott glaubst, solltest du deine Bemühungen dem Weg des Strebens nach der Wahrheit verschreiben. Du solltest dabei nicht objektive Ausreden in den Vordergrund stellen, sondern bedingungslos nach der Wahrheit streben. Wurschtele dich nicht durch. Angenommen, du betrachtest das Streben nach der Wahrheit als eine große Sache in deinem Leben und bemühst dich darum und richtest deine Anstrengungen darauf, und vielleicht entsprechen die Wahrheiten, die du bei deinem Streben erlangst und die du dabei erreichen kannst, am Ende nicht deinen Wünschen, aber Gott sagt, dass Er dir in Anbetracht deiner Haltung des Strebens nach der Wahrheit und deiner Aufrichtigkeit einen passenden Bestimmungsort zuteilen wird – wie wunderbar das sein wird! Konzentriere dich vorerst nicht darauf, wie dein Bestimmungsort oder dein Ergebnis aussehen wird, was geschehen wird, was die Zukunft bringen wird oder ob es dir möglich sein wird, den Katastrophen zu entgehen und nicht zu sterben – denke nicht an diese Dinge oder stelle Forderungen in Bezug auf sie. Konzentriere dich einfach auf Gottes Worte und Seine Anforderungen und schaffe es, nach der Wahrheit zu streben, deine Pflicht gut auszuführen und Gottes Absichten zufriedenzustellen, und vermeide es, Gottes sechstausend Jahre des Wartens und der Vorfreude zu enttäuschen. Spende Gott etwas Trost; lass Ihn Hoffnung in dir sehen, und lass Seine Wünsche in dir verwirklicht werden. Sag Mir: Würde Gott dich ungerecht behandeln, wenn du das tun würdest? Natürlich nicht! Und selbst wenn die Ergebnisse letztlich nicht so sind, wie du es dir wünschen würdest, wie solltest du als geschaffenes Wesen mit dieser Tatsache umgehen? Du solltest dich in allen Dingen Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen, ohne eigene Pläne zu haben. Ist das nicht die Perspektive, die geschaffene Wesen einnehmen sollten? (Ja, das ist sie.) Eine solche Einstellung zu haben, ist richtig“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Warum man nach der Wahrheit streben muss). Gottes herzliche Worte wärmten und bewegten mein Herz zutiefst. Es fühlte sich an, als würde eine Mutter ihrem Kind ihr Herz ausschütten. Das half mir zu verstehen, dass Gottes Werk und Worte heute dazu bestimmt sind, die Menschen zu erretten und zu vervollkommnen. Unabhängig von Alter, Kaliber oder Bildungsniveau, ganz gleich, wie alt die Menschen sind oder aus welchem familiären Hintergrund sie stammen, gibt Gott jedem die Chance, vervollkommnet zu werden. Gott zeigt niemandem gegenüber Bevorzugung. Gott stellt Anforderungen, die auf dem Kaliber jedes Einzelnen basieren, und weist ihnen passende Pflichten zu. Wenn die Menschen ihre Pflicht in ihren jeweiligen Rollen gut tun und dabei Treue und Unterwerfung erzielen können, dann ist es genau das, was Gott sehen will. Gottes Worte zerstreuten meine Missverständnisse Ihm gegenüber und zeigten mir einen praktischen Weg, was mir eine große Erleichterung verschaffte. Jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr über mein Alter, meine schlechte Gesundheit oder mein nachlassendes Gedächtnis. Ich grüble auch nicht mehr darüber nach, ob ich ein gutes Ergebnis oder einen guten Bestimmungsort haben werde. Stattdessen konzentriere ich mich darauf, meine jetzige Pflicht nach besten Kräften gut zu tun und die Wahrheiten, die ich verstehe, bei meinen Pflichten zu praktizieren. Ich bin Gott für diesen Gewinn wirklich dankbar!