50. Wie man mit der Güte der elterlichen Erziehung umgeht

Von Shen Ming, China

Ich wurde in eine ländliche Familie geboren, und meine Eltern bestritten ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft. Seit ich mich erinnern kann, war die Gesundheit meiner Eltern immer schlecht gewesen, besonders die meines Vaters, der Probleme mit beiden Beinen und Füßen hatte, was ihm das Gehen erschwerte, wenn sein Zustand schlecht war. Doch um des Lebensunterhalts der Familie willen arbeitete mein Vater oft, selbst wenn er krank war. Damals nörgelten meine Eltern oft an meiner Schwester und mir herum und sagten: „Wenn ihr erwachsen seid, müsst ihr die Eltern ehren! Wir verlangen nicht viel, nur, dass ihr uns genauso behandelt, wie wir eure Großeltern behandelt haben. Wenn ihr das tun könnt, wenn ihr erwachsen seid, sind wir glücklich.“ Damals war ich jung und hatte keine Vorstellung, was es heißt, die Eltern zu ehren, aber als ich älter wurde, nahmen Vorstellungen wie die Eltern zu ehren und Kinder aufzuziehen, damit sie einen im Alter versorgen, langsam in meinem Kopf Gestalt an. Als ich sah, wie sehr meine Eltern für unsere Familie litten, hoffte ich, dass ich, wenn ich erwachsen wäre, Geld verdienen könnte, um es ihnen zu vergelten und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Als ich später anfing zu arbeiten und Geld zu verdienen, kaufte ich Kleidung für meine Eltern und sogar ein Behandlungsgerät für ihre Krankheiten.

Im Jahr 2009 nahm unsere ganze Familie Gottes Werk der letzten Tage an, und kurz darauf begann ich, Pflichten in der Kirche zu tun. Als meine Eltern zu einer Versammlung gingen, wurden sie einmal von der KPCh verhaftet, und während des Verhörs befragte die Polizei meinen Vater immer wieder eindringlich nach meinem Aufenthaltsort. Um der Verhaftung und Verfolgung durch die KPCh zu entgehen, musste ich mein Zuhause verlassen und an einen anderen Ort gehen, um meine Pflichten zu tun. In den ersten paar Jahren machte ich mir nicht viele Sorgen um meine Eltern, weil sie an Gott glaubten und taten, was sie konnten, um ihre Pflichten zu tun, und das beruhigte mich. 2017 war ein sehr ungewöhnliches Jahr für mich. Bei einem Mitarbeitertreffen erfuhr ich von einer Schwester, dass die alte Krankheit meines Vaters zurückgekehrt war, und dass er gelähmt und bettlägerig geworden war und nicht mehr sprechen konnte. Diese plötzliche Nachricht zu hören, war schwer für mich zu ertragen. Ich dachte: „Ging es ihm denn nicht gut, als ich wegging? Wie ist das passiert? Wenn mein Vater gelähmt ist, kann meine Mutter dann alles alleine regeln?“ Ich wünschte nur, ich könnte sofort zurückkehren, um meinen gelähmten Vater zu sehen und mich um ihn zu kümmern. Aber angesichts der drohenden Verhaftung und Verfolgung durch die KPCh konnte ich immer noch nicht zurückkehren. Ich fühlte mich schrecklich, also trat ich vor Gott und betete: „Gott! Zu wissen, dass mein Vater gelähmt ist, lässt mich so schwach fühlen, bitte gib mir den Glauben und die Kraft, all dies zu bewältigen. Angesichts der drohenden Verhaftung durch die KPCh kann ich nicht nach Hause zurück, aber ich bin bereit, alles dort in Deine Hände zu legen. Bitte wache über mein Herz, damit ich in dieser Situation standhaft bleiben kann.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich viel ruhiger. Wenn ich nachts im Bett lag, war mein Kopf voller Bilder meines gelähmten Vaters, wie er im Bett lag und sich nicht bewegen konnte. Ich dachte an das eine Jahr zurück, als ich in den Winterferien der Mittelstufe nach Hause fuhr. An einem verschneiten Tag ging ich mit meinen Taschen und ein paar Klassenkameraden nach Hause. Wir wanderten mehrere Stunden auf einer Bergstraße. Wir waren nur noch wenige Meilen von zu Hause entfernt, aber mir war so kalt und ich war so hungrig, dass ich nicht mehr weitergehen konnte und zurückfiel. Meine Klassenkameraden aus dem Dorf kamen zuerst bei mir zu Hause an und erzählten es meinen Eltern, und als mein Vater kam, um mich zu holen, hob er mich hoch und trug mich nach Hause. Ich konnte meine Tränen einfach nicht zurückhalten, als ich mich daran erinnerte. Jetzt konnte mein Vater nicht mehr für sich selbst sorgen und stand an der Schwelle des Todes. Wenn mein Vater irgendwann wirklich sterben sollte, wie würde meine Mutter seine Beerdigung ganz alleine regeln? Unsere Verwandten und Nachbarn würden uns auslachen, und sie würden mich sicher einen Sohn nennen, der die Eltern nicht ehrt, weil ich nicht zu meinem gelähmten Vater zurückgekehrt bin. Es wäre ein Schandmal, das ich für immer tragen würde. Wenn ich an all das dachte, wollte ich wirklich das Risiko eingehen, nach Hause zurückzukehren, um mich um meinen Vater zu kümmern. Aber ich hatte Angst, verhaftet zu werden, wenn ich zurückginge, und dass ich nicht nur nicht für meinen Vater sorgen könnte, sondern auch meiner Mutter zur Last fallen würde. Also gab ich die Idee auf. Später schrieb ich nach Hause, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Einige Monate später erhielt ich einen Brief von meiner Mutter, in dem stand, dass mein Vater bereits seit einem halben Jahr tot war. Diese Nachricht zu hören war äußerst schmerzhaft und bedrückend, und ich dachte: „Mein Vater hat Blut, Schweiß und Tränen in meine Erziehung investiert, aber als er alt und gelähmt war, erfüllte ich keinerlei kindliche Pflicht. Ich habe ihn kein einziges Mal mehr gesehen. Man sagt, man zieht Kinder groß, damit sie einen im Alter versorgen, aber ich erfüllte keine meiner Verantwortlichkeiten als Sohn. Ich bin wahrlich ein Sohn, der seine Eltern nicht ehrt!“ Ich dachte darüber nach, wie mein Vater jahrelang bettlägerig gewesen war und nicht für sich selbst hatte sorgen können, und wie meine Mutter sich jeden Tag um ihn kümmern musste, neben ihrer Feld- und Hausarbeit. Sie hatte so sehr gelitten. Jetzt war meine Mutter ganz allein, und ich konnte nicht zulassen, dass sie noch mehr litt. Aber ich konnte nicht nach Hause zurückkehren, um mich um sie zu kümmern. Mein Herz war erfüllt von Konflikt und Schmerz, und ich konnte mich nicht einmal auf meine Pflichten konzentrieren.

Später las ich Gottes Worte: „Ist es die Wahrheit, seine Eltern zu ehren? (Nein, das ist es nicht.) Seine Eltern zu ehren ist richtig und positiv, aber warum sagen wir, dass es nicht die Wahrheit ist? (Weil die Menschen ihre Eltern nicht anhand von Grundsätzen ehren und nicht in der Lage sind, zu erkennen, welche Art von Menschen ihre Eltern wirklich sind.) Die Art und Weise, wie jemand seine Eltern behandeln sollte, hat mit der Wahrheit zu tun. Wenn deine Eltern an Gott glauben und gut zu dir sind, solltest du sie dann ehren? (Ja.) Wie ehrt man seine Eltern? Man behandelt sie anders als Brüder und Schwestern. Man tut alles, was sie sagen, und wenn sie alt sind, muss man an ihrer Seite bleiben, um sich um sie zu kümmern, was einen daran hindert, hinauszugehen und die eigene Pflicht auszuführen. Ist es richtig, das zu tun? (Nein.) Was sollte man in solchen Fällen tun? Das hängt von den Umständen ab. Wenn du noch in der Lage bist, dich um sie zu kümmern, während du deine Pflicht in der Nähe deines Zuhauses ausführst, und deine Eltern sich nicht gegen deinen Glauben an Gott stellen, dann solltest du deine Verantwortung als Sohn oder Tochter erfüllen und deinen Eltern bei einigen Dingen helfen. Wenn sie krank sind, kümmere dich um sie; wenn sie besorgt sind, tröste sie; wenn deine finanziellen Umstände es erlauben, kaufe ihnen die Nahrungsergänzungsmittel, die du dir leisten kannst. Wofür solltest du dich aber entscheiden, wenn du mit deiner Pflicht beschäftigt bist und es niemanden gibt, der sich um deine Eltern kümmern kann, und sie auch an Gott glauben? Welche Wahrheit solltest du praktizieren? Da seine Eltern zu ehren nicht die Wahrheit ist, sondern lediglich eine menschliche Verantwortung und Verpflichtung, was solltest du tun, wenn deine Verpflichtung mit deiner Pflicht in Konflikt steht? (Meine Pflicht priorisieren; die Pflicht an erste Stelle setzen.) Eine Verpflichtung ist nicht zwangsläufig deine Pflicht. Dich dafür zu entscheiden, deine Pflicht auszuführen, bedeutet, die Wahrheit zu praktizieren; eine Verpflichtung zu erfüllen hingegen nicht. Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, kannst du diese Verantwortung oder Verpflichtung erfüllen, aber wenn deine momentanen Umstände es nicht zulassen, was solltest du dann tun? Du solltest sagen: ‚Ich muss meine Pflicht ausführen, denn dann praktiziere ich die Wahrheit. Wenn ich meine Eltern ehre, richte ich mich nach meinem Gewissen, und das reicht nicht aus, um als Praxis der Wahrheit zu gelten.‘ Daher solltest du deine Pflicht priorisieren und sie einhalten. Wenn du gerade keine Pflicht hast und nicht weit von zu Hause arbeitest und in der Nähe deiner Eltern lebst, dann finde einen Weg, dich um sie zu kümmern. Tu was du kannst, um ihnen ein etwas besseres Leben zu ermöglichen und ihr Leid zu mindern. Aber das hängt auch davon ab, was für Menschen deine Eltern sind. Was solltest du tun, wenn deine Eltern schlechte Menschlichkeit besitzen, wenn sie dich ständig in deinem Glauben an Gott behindern und dich immer weiter davon wegzerren, an Gott zu glauben und deine Pflicht auszuführen? Was ist die Wahrheit, die du praktizieren solltest? (Ablehnung.) An diesem Punkt musst du sie ablehnen. Du hast deine Verpflichtung erfüllt. Deine Eltern glauben nicht an Gott, also hast du keine Verpflichtung, sie zu ehren. Wenn sie an Gott glauben, dann sind sie Familie, deine Eltern. Wenn sie das nicht tun, dann geht ihr unterschiedliche Wege: Sie glauben an Satan und verehren den Teufelsfürsten, und sie folgen dem Weg Satans; sie sind Menschen, die einem anderen Weg folgen als diejenigen, die an Gott glauben. Ihr seid keine Familie mehr. Sie betrachten Gottgläubige als ihre Gegner und Feinde, also hast du keine Verpflichtung mehr, dich um sie zu kümmern, und musst komplett den Kontakt mit ihnen beenden. Was ist die Wahrheit: seine Eltern zu ehren oder seine Pflicht auszuführen? Natürlich ist das Ausführen der eigenen Pflicht die Wahrheit. Beim Ausführen der eigenen Pflicht im Haus Gottes geht es nicht nur darum, einfach nur seine Verpflichtung zu erfüllen und das zu tun, was man tun sollte. Es geht darum, die Pflicht eines geschaffenen Wesens auszuführen. Das ist Gottes Auftrag; es ist deine Verpflichtung, deine Verantwortung. Das ist eine echte Verantwortung, die darin besteht, deine Verantwortung und Verpflichtung vor dem Schöpfer zu erfüllen. Das ist die Anforderung des Schöpfers an die Menschen und die wichtige Angelegenheit des Lebens. Die eigenen Eltern zu ehren, ist jedoch lediglich die Verantwortung und Verpflichtung eines Sohnes oder einer Tochter. Es ist mit Sicherheit kein Auftrag von Gott, und erst recht entspricht es nicht den Anforderungen Gottes. Wenn es also darum geht, entweder die eigenen Eltern zu ehren oder die eigene Pflicht auszuführen, stellt zweifellos nur das Ausführen der eigenen Pflicht die Praxis der Wahrheit dar. Die Ausführung der eigenen Pflicht als geschaffenes Wesen ist die Wahrheit, und sie ist eine bindende Pflicht. Beim Ehren der eigenen Eltern geht es darum, anderen Leuten Respekt zu erweisen. Es bedeutet nicht, dass man seine Pflicht ausführt, noch bedeutet es, dass man die Wahrheit praktiziert(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die Wahrheitsrealität?). „Egal, was du tust, was du denkst oder was du planst: Diese Dinge sind nicht wichtig. Wichtig ist, ob du verstehen und wirklich daran glauben kannst, dass alle geschaffenen Wesen in den Händen Gottes liegen. Einige Eltern genießen den Segen und das Schicksal von häuslichem Glück und dem Glück einer großen und wohlhabenden Familie. Das ist ein Ausdruck von Gottes Herrschaft und ein Segen, den Gott ihnen gibt. Andere Eltern teilen dieses Schicksal nicht; Gott hat das nicht für sie angeordnet. Sie sind nicht damit gesegnet, ein glückliches Familienleben zu genießen oder dass ihre Kinder bei ihnen bleiben. Das ist Gottes Orchestrierung, und die Menschen können das nicht erzwingen. Was auch immer geschieht: Letztendlich, wenn es darum geht, die eigenen Eltern zu ehren, müssen die Menschen zumindest eine Haltung der Unterwerfung an den Tag legen. Wenn die Umstände es erlauben und du die Mittel hast, kannst du deine Eltern ehren. Wenn die Umstände es nicht erlauben und dir die Mittel fehlen, dann versuche nicht, es zu erzwingen – wie nennt man ein derartiges Verhalten? (Unterwerfung.) Man nennt das Unterwerfung. Wie kommt diese Unterwerfung zustande? Was ist die Grundlage für Unterwerfung? Dass all diese Dinge von Gott angeordnet wurden und Seiner Herrschaft unterliegen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die Wahrheitsrealität?). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass die Eltern zu ehren lediglich eine menschliche Verantwortung und Verpflichtung ist, und dass es etwas Gutes ist, aber nicht die Wahrheit. Die Pflicht eines geschaffenen Wesens zu tun, ist die Wahrheit, und das ist es, was Gott von den Menschen verlangt. Dies findet Gottes Anerkennung. Wenn die Eltern zu ehren mit deinen Pflichten in Konflikt steht, musst du entsprechend deinen Umständen praktizieren. Wenn die Bedingungen es erlauben und es deine Pflichten nicht beeinträchtigt, dann solltest du dich um deine Eltern kümmern und deine Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen erfüllen. Wenn die Bedingungen es nicht erlauben und du mit deinen Pflichten beschäftigt bist, dann solltest du der Pflicht eines geschaffenen Wesens höhere Priorität geben und Gottes Anordnungen gehorchen. Außerdem, zum Thema Eltern: manche Eltern haben viele Kinder und Enkelkinder und genießen die Segnungen einer glücklichen Familie, aber für manche Eltern hat Gott eine solche Situation nicht angeordnet und sie genießen solche Segnungen nicht. Diese Dinge sind alle von Gott vorherbestimmt. Geführt von Gottes Worten fühlte ich mich viel erleichterter. Rückblickend kümmerte ich mich so gut ich konnte um meine Eltern, während ich zu Hause meine Pflichten tat, aber angesichts der drohenden Verfolgung und Verhaftung durch die KPCh konnte ich nicht nach Hause zurückkehren. Außerdem hatte ich meine Pflichten zu tun, also musste ich mich dafür entscheiden, die Pflicht eines geschaffenen Wesens zu tun, da dies mit der Wahrheit in Einklang steht. Ich konnte meine Pflichten nicht aus eigenen egoistischen Gründen aufgeben.

Später erhielt ich einen Brief von meiner Mutter, und ich erfuhr, dass sie und drei Schwestern während einer Versammlung verhaftet worden waren. Während des Polizeiverhörs wurde sie durch Satans Machenschaften getäuscht und verriet die Namen von zwei Schwestern. Nach ihrer Freilassung war sie sehr reuevoll und lebte in einem niedergeschlagenen Zustand. Später fiel sie bei einem Unfall die Treppe hinunter und verletzte sich am unteren Rücken. In meinen Gedanken war ich bereits zu Hause. Mein Kopf war voller Bilder meiner Mutter, wie sie fiel und Schmerzen hatte. Ich war wirklich verzweifelt. Drei Monate später erhielt ich einen weiteren Brief von meiner Mutter, in dem stand, dass ihr unterer Rücken geheilt sei, und dass sie durch diesen Sturz aufgeweckt worden war und endlich begonnen hatte, die Wahrheit zu suchen und über sich selbst nachzudenken. Sie sagte, sie sei aus ihrem falschen Zustand herausgekommen, und hätte ohne diesen Vorfall ihr Leben weiterhin damit verbracht, Gott misszuverstehen. Ich schämte mich so sehr, als ich ihren Brief las. Ich sah, dass Gottes Anordnungen immer Seine mühevollen und gewissenhaften Absichten beinhalten, dass Sein Werk so praktisch ist, und dass Er jeden von uns entsprechend unseren Bedürfnissen und Mängeln führt. Ende Oktober 2022 erfuhr ich, dass meine Mutter plötzlich von der Polizei verhaftet worden war, während sie Brüder und Schwestern zu einer Versammlung beherbergte. Die Polizei fand das Telefon des Evangeliumsdiakons und eine Speicherkarte mit Gottes Worten, und meine Mutter ergriff die Initiative, trat vor und sagte, es gehöre ihr, und schützte so den Evangeliumsdiakon. Ich freute mich so sehr für meine Mutter. Mitte Juli 2023 erhielt ich einen Brief von meiner älteren Schwester, in dem stand, dass meine Mutter eine Zyste in der Gallenblase hatte. Man dachte, sie bräuchte eine Operation, aber ihr Zustand stabilisierte sich, sodass sie keine hatte. Diese Nachricht beunruhigte mich sehr, und ich dachte: „Wenn meine Mutter wirklich operiert werden muss, ist niemand zu Hause, der sich um sie kümmert. Meine ältere Schwester ist verheiratet und wohnt weit weg, und sie hat ihre eigenen Pflichten, also kann sie nicht zurückkehren, um bei ihr zu bleiben. Sie ist jetzt so alt. Was, wenn ihr etwas zustößt? Wer würde ihre Beerdigung regeln? Meine Schwester und ich sind nicht bei ihr, und es gibt niemanden, der sich um sie kümmert. Ich war nicht da, als mein Vater starb, und wenn ich nicht da bin, wenn meine Mutter stirbt, dann werde ich wahrlich ein Sohn sein, der die Eltern nicht ehrt.“ Diese Gedanken brachten mich an einen toten Punkt, den ich nicht überwinden konnte, und mein Zustand war geschädigt.

Während einer Andacht las ich eine Passage von Gottes Worten: „Lasst uns darüber sprechen, wie man ‚Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger‘ interpretieren sollte. Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger – ist das nicht eine Tatsache? (Es ist eine Tatsache.) Weil es eine Tatsache ist, ist eine Erklärung des darin enthaltenen Sachverhalts angebracht. Wir wollen uns die Tatsache, dass deine Eltern dich zur Welt gebracht haben, ansehen. Wessen Entscheidung war es, dich zur Welt zu bringen? Deine oder die deiner Eltern? Wer hat sich für wen entschieden? Wenn man es aus der Perspektive Gottes betrachtet, lautet die Antwort: Keiner von euch hat sich für den anderen entschieden. Weder du noch deine Eltern haben entschieden, dich zur Welt zu bringen. Der Urgrund dafür ist, dass es von Gott so bestimmt wurde. Wir lassen dieses Thema vorerst beiseite, da diese Sache leicht zu verstehen ist. Von dir aus gesehen, warst du passiv, als du von deinen Eltern geboren wurdest, du hattest keine Wahl. Von deinen Eltern her gesehen, haben sie dich durch ihren eigenen, unabhängigen Willen zur Welt gebracht, richtig? In anderen Worten: Wenn man Gottes Bestimmung außer Acht lässt, dann waren es deine Eltern, die alle Macht hatten, als es darum ging, dich zur Welt zu bringen. Sie trafen die Wahl, dich zur Welt zu bringen, und sie hatten bei allem das Sagen. Du hast nicht entschieden, dass sie dich zur Welt bringen, warst passiv bei deiner Geburt, und du hattest in dieser Angelegenheit keine Wahl. Da also deine Eltern die ganze Macht hatten und die Wahl trafen, dich zur Welt zu bringen, unterliegt ihnen die Verpflichtung und Verantwortung, dich großzuziehen, dich zu einem Erwachsenen heranzuziehen, dir eine Bildung zukommen zu lassen, dich mit Essen, Kleidung und Geld zu versorgen – darin besteht ihre Verantwortung und ihre Verpflichtung, und das ist, was sie tun sollten. Wohingegen du während dieser Zeit, in der sie dich großzogen, immer passiv warst, du hattest kein Recht, zu entscheiden – du musstest von ihnen großgezogen werden. Weil du jung warst, warst du nicht imstande, dich selbst großzuziehen, du hattest keine andere Wahl, als dich passiv von deinen Eltern großziehen zu lassen. Du wurdest so großgezogen, wie deine Eltern es beschlossen; wenn sie dir etwas Gutes zu essen und zu trinken gaben, hast du gutes Essen und gute Getränke genossen. Wenn deine Eltern dir ein Lebensumfeld zur Verfügung stellten, in dem du dich zum Überleben von Spreu und wilden Pflanzen ernährtest, dann ernährtest du dich von Spreu und wilden Pflanzen, um zu überleben. Jedenfalls warst du passiv, als man dich großzog, und deine Eltern sind dabei ihrer Verantwortung nachgekommen. … Jedenfalls kommen deine Eltern, wenn sie dich aufziehen, einer Verantwortung und Verpflichtung nach. Dich zu einem Erwachsenen heranzuziehen ist ihre Verpflichtung und Verantwortung, und das kann man nicht als Güte bezeichnen. Wenn man es nicht als Güte bezeichnen kann, ist es dann nicht etwas, was du genießen solltest? (Doch.) Es ist eine Art Recht, das du genießen solltest. Du solltest von deinen Eltern großgezogen werden, denn bevor du das Erwachsenenalter erreichst, ist die Rolle, die du spielst, die eines Kindes, das großgezogen wird. Deshalb kommen deine Eltern dir gegenüber lediglich einer Art Verantwortung nach, die du einfach entgegennimmst, ganz bestimmt aber ist es keine Gunst oder Güte, die du von ihnen entgegennimmst. Kinder zu bekommen und zu umsorgen, sich zu vermehren und die nächste Generation aufzuziehen ist für jedes Lebewesen eine Art Verantwortung. Zum Beispiel müssen Vögel, Kühe, Schafe und sogar Tiger sich nach der Fortpflanzung um ihren Nachwuchs kümmern. Es gibt keine Lebewesen, die ihren Nachwuchs nicht aufziehen. Es mag einige Ausnahmen geben, aber viele sind es nicht. Es handelt sich um ein natürliches Phänomen der Existenz von Lebewesen, es handelt sich um einen Instinkt, den Lebewesen haben, und kann nicht der Güte zugeschrieben werden. Sie halten sich lediglich an das Gesetz, das der Schöpfer für Tiere und Menschheit erlassen hat. Daher ist es keine Art von Güte, wenn deine Eltern dich aufziehen. Auf dieser Grundlage kann man sagen, dass deine Eltern nicht deine Gläubiger sind. Sie erfüllen dir gegenüber ihre Pflicht. Es spielt keine Rolle, wie viel Herzblut sie für dich aufwenden und wie viel Geld sie für dich ausgeben, sie sollten nicht von dir verlangen, sie zu entschädigen, denn als Eltern ist das ihre Verantwortung. Da es ihre Verantwortung und Verpflichtung ist, sollte es kostenlos sein, und sie sollten keine Entschädigung verlangen. Deine Eltern haben dich großgezogen, womit sie lediglich ihrer Verantwortung und Verpflichtung nachgekommen sind, was unentgeltlich sein sollte und kein Geschäft. Das heißt, du brauchst mit deinen Eltern nicht im Sinne der Idee von Entschädigung umzugehen oder deine Beziehung zu ihnen danach auszurichten. Wenn du deine Eltern gemäß dieser Idee behandelst, dich bei ihnen revanchierst und deine Beziehung zu ihnen dementsprechend ausrichtest, dann ist das unmenschlich. Gleichzeitig wirst du dadurch wahrscheinlich von deinen fleischlichen Gefühlen eingeschränkt und gefesselt, und es ist schwierig für dich, aus diesen Verstrickungen herauszukommen, so sehr, dass du vielleicht sogar vom Weg abkommst. Deine Eltern sind nicht deine Gläubiger, daher bist du nicht verpflichtet, alle ihre Erwartungen zu erfüllen. Du bist nicht verpflichtet, die Rechnung für ihre Erwartungen zu begleichen(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). Gottes Worte halten so klar gemeinschaftlichen Austausch darüber, wie man die Beziehung zwischen Eltern und Kindern regeln soll. Für Eltern bedeutet Kinder in die Welt zu setzen und aufzuziehen lediglich, die Gesetze zu befolgen, die der Schöpfer für die Menschheit festgelegt hat. Genau wie sich jeder Organismus fortpflanzt, ist es ein Instinkt. Dass Eltern ihre Kinder aufziehen, bedeutet, dass sie ihre Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen erfüllen; es ist keine Güte und muss nicht von ihren Kindern zurückgezahlt werden. Früher dachte ich, da es für meine Eltern so schwierig gewesen war, mich zur Welt zu bringen und aufzuziehen, und weil sie so viel Leid durchgemacht hatten, sollte ich als ihr Kind ihnen dies gebührend vergelten, damit ich die Güte wiedergutmachen könnte, die sie mir bei meiner Erziehung erwiesen hatten. Als ich erfuhr, dass mein Vater gelähmt war und ich nicht an seiner Seite sein konnte, um mich um ihn zu kümmern, und mich nicht um ihn in seinem Alter kümmern oder ihm einen würdigen Abschied bereiten konnte, fühlte ich mich meinem Vater gegenüber in der Schuld. Wenn ich daran dachte, fühlte ich mich, als trüge ich eine schwere Last, die mir das Atmen schwer machte. Nach dem Tod meines Vaters machte ich mir Sorgen um meine Mutter und hatte das Gefühl, da ich meinen Vater nicht geehrt hatte, dürfte ich mich nicht auch noch meiner Mutter gegenüber verschulden und müsste sicherstellen, dass sie ihre letzten Jahre genießen konnte. Zu wissen, dass meine Mutter verletzt war und ich nicht zurückkehren konnte, um mich um sie zu kümmern, fühlte ich mich als ein Sohn, der seine Mutter nicht ehrt und ihr gegenüber tief in der Schuld steht. Jetzt, durch das Lesen von Gottes Worten, verstand ich, dass meine Eltern mit meiner Erziehung ihre Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen erfüllten, und dass dies keine Güte war, die ich zurückzahlen musste. Sie waren nicht meine Gläubiger. Die Erziehung durch meine Eltern als eine zurückzuzahlende Güte zu betrachten, war völlig falsch und stand nicht im Einklang mit der Wahrheit. Weil ich an dieser Ansicht festhielt, hatte sie mir viel Leid verursacht. Hätte Gott die Wahrheit hierüber nicht enthüllt, wäre ich mir dessen völlig unbewusst geblieben, und ich wäre weiterhin von dieser falschen Ansicht gefesselt und kontrolliert gewesen. Mein Leben kam von Gott, und Gott versorgt mich mit allem, was ich benötige. Ich sollte Gott dankbar sein. Ich erinnere mich, dass ich 2007, als ich erst seit einigen Monaten an den Herrn glaubte, in einem Auto saß, dessen Bremsen versagten und das einen Abhang hinunterrollte. Dieser Unfall forderte Tote und Verletzte, aber ich rief in meinem Herzen immer wieder zu Gott, und ich kam mit nur einer Muskelzerrung davon, einer wirklich leichten Verletzung. Noch wundersamer war, dass ich während des Unfalls überhaupt keine Angst oder Panik hatte, was mir Gottes wundersames Wirken zeigte. Ohne Gottes Schutz wäre ich bei diesem Unfall vielleicht gestorben. Im Laufe der Jahre habe ich zutiefst erfahren, dass Gott allein meine einzige Errettung ist. Ohne meinen Glauben an Gott wäre ich wie die weltlichen Menschen, die unaufhörlich nach Reichtum und Ruhm streben, die nicht wissen, in wessen Händen unser Schicksal ruht, geschweige denn, dass sie wissen, wie man ein sinnvolles Leben führt, oder dass sie das Leiden ekennen, das von Satan verursacht wird. Heute erfordert die Verbreitung des Evangeliums des Königreichs die Mitarbeit der Menschen. Ich hatte nicht daran gedacht, Gottes Liebe zurückzuzahlen, und ich fühlte mich Gott gegenüber nicht dafür schuldig, dass ich meine Pflichten nicht gut tat. Ich konzentrierte mich nur darauf, es meinen Eltern zu vergelten. Das war wahrlich unverschämt, schändlich und undankbar von mir!

Ich las weitere Worte Gottes: „Chinesen glauben aufgrund der Konditionierung durch die chinesische traditionelle Kultur in ihren traditionellen Auffassungen, dass man seine Kindespflicht gegenüber seinen Eltern einhalten muss. Wer seine Kindespflicht nicht erfüllt, ist ein undankbares und treuloses Kind. Diese Vorstellungen wurden den Menschen seit ihrer Kindheit anerzogen, und so wird es in praktisch jedem Haushalt gelehrt, wie auch in jeder Schule und in der Gesellschaft im Allgemeinen. Wenn der Kopf eines Menschen mit solchen Dingen gefüttert wurde, denkt er: ‚Die Kindespflicht gegenüber meinen Eltern einzuhalten ist wichtiger als alles andere. Würde ich mich nicht daran halten, wäre ich kein guter Mensch – ich wäre ein undankbares und treuloses Kind und würde von der Gesellschaft angeprangert werden. Ich wäre ein Mensch ohne Gewissen.‘ Ist diese Ansicht korrekt? Die Menschen haben so viele von Gott kundgetane Wahrheiten bezeugt – hat Gott gefordert, dass man seinen Eltern gegenüber seine Kindespflicht erfüllen soll? Ist das eine der Wahrheiten, die Gläubige an Gott verstehen müssen? Nein, das ist es nicht. Gott hat nur über einige Grundsätze Gemeinschaft gehalten. Nach welchem Prinzip soll man, gemäß Gottes Worten, andere Menschen behandeln? Liebe das, was Gott liebt, und hasse das, was Gott hasst: Das ist das Prinzip, an das man sich halten sollte. Gott liebt diejenigen, die nach der Wahrheit streben und Seinen Willen befolgen können; das sind auch die Menschen, die wir lieben sollten. Diejenigen, die Gottes Willen nicht befolgen können, die Gott hassen und gegen Gott aufbegehren – diese Menschen werden von Gott verabscheut, und wir sollten sie auch verabscheuen. Das ist es, was Gott von den Menschen verlangt. … Satan verwendet diese Art von traditioneller Kultur und moralischen Auffassungen, um deine Gedanken, deinen Verstand und dein Herz zu beeinflussen und dich unfähig zu machen, Gottes Worte anzunehmen; du bist von diesen satanischen Dingen besessen und nicht in der Lage, die Worte Gottes anzunehmen. Wenn du Gottes Worte praktizieren möchtest, verursachen diese Dinge in dir große Unruhe, bringen dich dazu, dich der Wahrheit und Gottes Anforderungen zu widersetzen, und machen dich machtlos, dich vom Joch der traditionellen Kultur zu befreien. Nachdem du eine Weile dagegen angekämpft hast, lenkst du ein: Du ziehst es vor, zu glauben, traditionelle moralische Auffassungen seien richtig und stimmten mit der Wahrheit überein, und lehnst daher die Worte Gottes ab oder wendest dich von ihnen ab. Du akzeptierst Gottes Worte nicht als die Wahrheit und legst keinen Wert auf deine Rettung, weil du glaubst, da du ja noch in dieser Welt lebst, könntest du nur überleben, wenn du dich auf diese Dinge stützt. Unfähig, die Vorwürfe der Gesellschaft zu ertragen, verzichtest du lieber auf die Wahrheit und Gottes Worte und gibst dich traditionellen moralischen Auffassungen und dem Einfluss Satans hin und ziehst es vor, Gott zu kränken und die Wahrheit nicht zu praktizieren. Sagt Mir, ist der Mensch nicht bemitleidenswert? Bedarf er nicht der Rettung Gottes? Es gibt Menschen, die glauben seit vielen Jahren an Gott, haben die Sache mit der Kindespflicht jedoch immer noch nicht durchschaut. Sie verstehen die Wahrheit wirklich nicht. Sie werden nie in der Lage sein, diese Barriere weltlicher Beziehungen zu durchbrechen; sie haben weder den Mut noch den Glauben, geschweige denn die Entschlossenheit, und können demnach Gott nicht lieben und Ihm nicht gehorchen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man seine eigenen fehlgeleiteten Ansichten erkennt, kann man sich wahrhaft wandeln). Gottes Worte stellen das Wesen der traditionellen Kultur bloß. Ich dachte darüber nach, wie ich von klein auf von Satans Indoktrinierung beeinflusst worden war, und traditionelle Vorstellungen wie „Die Eltern zu ehren ist eine Tugend, die es über alles zu erheben gilt“ und „Man zieht Kinder groß, damit sie einen im Alter versorgen“ verinnerlicht hatte. Ich betrachtete die Eltern zu ehren als Maßstab dafür, ob eine Person ein Gewissen besaß, also glaubte ich, da meine Eltern mich großgezogen hatten, sollte ich als ihr Kind ihre Güte vergelten, und wenn sie alt werden, sollte ich sie ehren, sie im Alter versorgen und ihnen einen würdigen Abschied bereiten. Ich glaubte, die Erfüllung dieser Verantwortlichkeiten bedeute, dass eine Person Menschlichkeit und ein Gewissen besitze, und dass man, wenn man diese Dinge nicht tat, pflichtvergessen und unwürdig sei, ein Mensch genannt zu werden, und sie würden von der Gesellschaft verachtet und verstoßen werden. Diese Vorstellungen hatten sich tief in meinem Herzen verwurzelt. Nachdem ich zum Glauben an Gott gekommen war, konnte ich aufgrund der drohenden Verfolgung und Verhaftung durch die KPCh nicht nach Hause zurückkehren, und ich bekam meinen Vater nicht einmal ein letztes Mal zu Gesicht. Ich fühlte mich so schuldig, wie ein Sohn, der seine Eltern nicht ehrt und bei ihnen für ihre Güte bei seiner Erziehung in der Schuld steht, und dass ich von anderen verachtet und als ein Sohn gebrandmarkt würde, der seine Eltern nicht ehrt. Später ließ mich die Nachricht von der Krankheit meiner Mutter besorgt sein, und ich fürchtete, wenn meine Mutter wirklich sterben sollte, würde ich den Ruf als „Sohn, der seine Eltern nicht ehrt“ niemals abschütteln können. Diese Gedanken waren wie unsichtbare Fesseln, die mich fest banden und mich daran hinderten, frei zu sein. Mir war wohl bewusst, dass die Pflicht eines geschaffenen Wesens im Glauben an Gott der richtige Weg im Leben war, aber ich konnte meine Pflicht nicht in Frieden ausführen. Ich erkannte, dass ich durch diese abwegigen und absurden traditionellen Vorstellungen zutiefst geschädigt wurde. Ich dachte an das Zeitalter der Gnade, als viele Menschen ihre Eltern und Verwandten zurückließen, um das Evangelium des Herrn in der ganzen Welt zu verbreiten, wobei einige sogar ihr Leben opferten. Ihre Entscheidungen entsprachen voll und ganz der Absicht des Herrn und waren gute Taten und gerechte Handlungen. Ich habe die Wiederkunft des Herrn begrüßt und das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen angenommen, was eine einmalige Gelegenheit ist, und meine Pflicht als ein geschaffenes Wesen zu dieser Zeit zu tun, ist etwas, das Gottes Anerkennung entspricht, während die Eltern zu ehren lediglich eine menschliche Verpflichtung ist. Wenn die Bedingungen es erlauben, kann sie erfüllt werden, aber wenn nicht, muss die Pflicht Vorrang haben.

Dann las ich weitere Worte Gottes: „Wenn du nicht von Zuhause fortgegangen wärst, um deine Pflicht woanders auszuführen, und an der Seite deiner Eltern geblieben wärst, hättest du dann verhindern können, dass sie krank werden? (Nein.) Kannst du kontrollieren, ob deine Eltern leben oder sterben? Kannst du kontrollieren, ob sie reich oder arm sind? (Nein.) Woran auch immer deine Eltern erkranken, der Grund dafür ist nicht, dass es sie erschöpft hat, dich großzuziehen, oder dass sie dich vermissen; vor allem bekommen sie nicht deinetwegen irgendeine schwere, schlimme und womöglich tödliche Erkrankung. Es ist ihr Schicksal, und es hat nichts mit dir zu tun. Egal, wie viel Kindesliebe du deinen Eltern entgegenbringst, du kannst allerhöchstens erreichen, ihr fleischliches Leid und ihre Bürden ein wenig zu mindern. Was aber die Frage betrifft, wann sie krank werden, welche Krankheit es ist, wann und wo sie sterben – haben diese Dinge irgendetwas mit dir zu tun? Nein, das haben sie nicht. Wenn du deine Eltern ehrst, wenn du kein gefühlloser, undankbarer Mensch bist und jeden Tag mit ihnen verbringst und über sie wachst, werden sie dann etwa nicht erkranken? Werden sie etwa nicht sterben? Wenn sie krank werden, werden sie nicht so oder so krank? Wenn sie sterben, werden sie nicht so oder so sterben? Stimmt das etwa nicht?(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (17)). „Deine Eltern Gottes Händen anzuvertrauen, ist der beste Weg, sie zu ehren. Du hoffst nicht, dass sie in ihrem Leben auf alle möglichen Schwierigkeiten stoßen, und du hoffst nicht, dass sie ein schlechtes Leben führen, schlecht essen oder bei schlechter Gesundheit sind. Tief in deinem Herzen hoffst du mit Sicherheit, dass Gott sie beschützen und behüten wird. Wenn sie an Gott glauben, hoffst du, dass sie ihre eigenen Pflichten ausführen können, und du hoffst auch, dass sie in ihrem Zeugnis standhaft sein können. Das ist es, was es bedeutet, seinen menschlichen Verantwortungen nachzukommen; die Menschen können mit ihrer eigenen Menschlichkeit nur so viel erreichen. Darüber hinaus ist das Wichtigste, dass Menschen, nachdem sie jahrelang an Gott geglaubt und so vielen Wahrheiten zugehört haben, zumindest dieses kleine bisschen Verständnis und dieses Begriffsvermögen haben: Das Schicksal des Menschen wird vom Himmel bestimmt, der Mensch lebt in Gottes Händen, und Gottes Fürsorge und Schutz sind weitaus wichtiger als die Sorgen, die Ehrung der Eltern oder die Kameradschaft der eigenen Kinder. Gibt es dir nicht ein Gefühl der Erleichterung, dass deine Eltern unter Gottes Fürsorge und Schutz stehen? Du musst dir keine Sorgen um sie machen. Wenn du dir Sorgen machst, bedeutet das, dass du Gott nicht vertraust; dein Glaube an Ihn ist zu dürftig. Wenn du dir wirklich Sorgen und Gedanken um deine Eltern machst, dann solltest du oft zu Gott beten, sie Seinen Händen anvertrauen und Gott alles orchestrieren und anordnen lassen. Gott herrscht über das Schicksal der Menschheit und Er herrscht über jeden Tag und alles, was sie erleben – worüber machst du dir also noch Sorgen? Du kannst nicht einmal dein eigenes Leben kontrollieren, du hast selbst jede Menge Schwierigkeiten; was könntest du tun, damit deine Eltern jeden Tag glücklich leben können? Alles, was du tun kannst, ist alles in Gottes Hände zu legen. Wenn sie gläubig sind, bitte Gott, sie auf den richtigen Weg zu führen, damit sie am Ende gerettet werden können. Wenn sie nicht gläubig sind, lass sie den Weg gehen, den sie gehen wollen. Was Eltern betrifft, die freundlicher sind und etwas Menschlichkeit aufweisen, so kannst du zu Gott beten, damit sie die Jahre, die ihnen noch bleiben, glücklich verbringen können. Was die Art und Weise anbelangt, in der Gott wirkt, so hat Er Seine Anordnungen, und die Menschen sollten sich diesen unterwerfen. Insgesamt haben die Menschen in ihrem Gewissen also ein Bewusstsein der Verantwortungen, die sie ihren Eltern gegenüber erfüllen. Unabhängig davon, welche Haltung gegenüber den Eltern dieses Bewusstsein mit sich bringt, sei es Besorgnis oder die Entscheidung, an ihrer Seite zu sein, sollten die Menschen sich in keinem Fall schuldig fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben, weil sie aufgrund sachlicher Umstände ihren Verantwortungen ihren Eltern gegenüber nicht nachkommen konnten. Diese und ähnliche Probleme sollten für die Menschen in ihrem Leben des Glaubens an Gott nicht zu Schwierigkeiten werden; sie sollten losgelassen werden. Was diese Themen betrifft, die mit der Erfüllung der Verantwortungen gegenüber den eigenen Eltern zu tun haben, sollten die Menschen über dieses korrekte Verständnis verfügen und sich nicht länger eingeschränkt fühlen. Zum einen weißt du tief in deinem Herzen, dass du nicht respektlos deinen Eltern gegenüber bist und du deine Verantwortungen nicht vernachlässigst oder dich diesen entziehst. Zum anderen sind deine Eltern in Gottes Händen, worüber sich also noch Sorgen machen? Jegliche Sorgen, die man haben könnte, sind überflüssig. Jeder Mensch wird bis zum Schluss reibungslos gemäß Gottes Souveränität und Anordnungen leben und das Ende seines Weges erreichen, ohne jede Abweichung(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (16)). Aus Gottes Worten verstand ich, dass wann und welche Art von Krankheit oder Unglück Eltern in ihrem Leben widerfährt, alles von Gottes Herrschaft bestimmt wird, und dass diese Dinge nichts damit zu tun haben, ob Kinder an ihrer Seite sind, um sich um sie zu kümmern. Selbst wenn Kinder jeden Tag an der Seite ihrer Eltern bleiben, kann das nicht wirklich etwas ändern; höchstens wird es ihre tägliche Bürde nur geringfügig mindern, aber wenn es ihr Schicksal ist, werden sie trotzdem krank, und wenn ihre Zeit gekommen ist, müssen sie gehen. Das ist das vom Schöpfer bestimmte Schicksal. Welche Krankheit meine Mutter bekommen wird oder ob sie sterben wird, liegt alles in Gottes Ratschluss. Selbst wenn ich zurückkehren und jeden Tag an ihrer Seite bleiben würde, würde das nichts ändern. Ihr Leben und Tod sind seit langem von Gott vorherbestimmt. Welches Alter sie erreichen wird, die Leiden, die sie ertragen wird, und die Umstände, denen sie begegnen wird, all diese Dinge unterliegen Gottes Herrschaft und Vorherbestimmung, und ob ich mir Sorgen mache, wird nichts nützen. Meine Mutter glaubt auch an Gott, und Gott wird für sie geeignete Umstände anordnen, die sie entsprechend ihrer Situation erleben kann. Genau wie damals, als meine Mutter verletzt war: ich verstand Gottes tiefempfundene Absichten nicht und machte mir ständig Sorgen um sie, aber am Ende ging es ihr gut. Ich erkannte, dass es mir wirklich an Glauben fehlte und dass ich die Dinge nur anhand menschlicher Auffassungen beurteilte und mir ein wahres Verständnis von Gottes Allmacht und Herrschaft fehlte. Jetzt, nach elf Jahren, die ich von zu Hause weg bin, ist meine Mutter allein zu Hause und tut ihre Pflicht so gut sie kann, und es geht ihr gut. Ich sehe jetzt, dass meine Sorgen und Bedenken wirklich unnötig waren. Ich verstehe auch, dass meine Eltern nicht meine Gläubiger sind, und dass sie mich als Teil ihrer Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen großgezogen haben, und ich kann dies nicht als eine Güte ansehen, die zurückgezahlt werden muss. Ich habe eine Mission in diesem Leben zu erfüllen, nämlich meine Pflicht als ein geschaffenes Wesen gut zu tun. Wenn ich so denke, ist mein Schuldgefühl verschwunden, und ich fühle mich in meinem Geist viel befreiter und kann mich meiner Pflicht widmen. Dank sei Gott für Seine Führung!

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