97. Ist man minderwertig, wenn man die Gastgeberpflicht ausführt?

Von Liu Yi, China

Ich wuchs in einem abgelegenen Bergdorf auf, und wegen der Armut unserer Familie sahen die Nachbarn auf uns herab. Meine Eltern lehrten mich oft: „Ein Mensch muss Ehrgeiz haben und in Würde leben. Lass nicht zu, dass andere auf dich herabsehen. Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz.“ Beeinflusst von diesen Worten, strengte ich mich in der Schule an, um die Bewunderung anderer zu gewinnen. Jeden Tag lernte ich bis elf oder zwölf Uhr nachts im Schein einer Petroleumlampe. Nachdem ich zu arbeiten begonnen hatte, machte ich Überstunden und strengte mich besonders an, um die Anerkennung meines Chefs und die Wertschätzung meiner Kollegen zu verdienen. Ich wurde immer als vorbildliche Mitarbeiterin ausgewählt. Mit diesen Ehrungen fühlte ich mich in meiner Position und meinem Status aufgewertet. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, war ich auch in meinem Streben eifrig, und nach einem Jahr wurde ich zur Gemeindeleiterin gewählt. Später wurde ich zur Predigerin und dann zur Verantwortlichen für Textarbeit befördert. Weil ich, seitdem ich zu Gott gefunden hatte, immer entweder als Leiterin oder als Verantwortliche gedient hatte, hielt ich mich für jemanden, der nach der Wahrheit strebte. Doch Ende August 2022 wurde ich entlassen, weil ich nach Ansehen und Status strebte, keine tatsächliche Arbeit leistete und bei meiner Pflicht keine Ergebnisse erzielte. Während dieser Zeit der Selbstreflexion zu Hause fühlte ich mich wirklich verzweifelt und gequält. Also nahm ich mir fest vor: „Wenn ich noch eine Chance bekomme, werde ich meine Pflicht richtig ausführen.“

Einen Monat später, eines Abends, sagte die Leiterin zu mir: „Einige Brüder und Schwestern, die Videos erstellen, müssen aus Sicherheitsgründen umziehen, und sie haben noch keine passende Gastunterkunft gefunden. Wir möchten, dass du sie aufnimmst.“ Als ich die Leiterin das sagen hörte, dachte ich bei mir: „Warum werde ich für die Gastgeberpflicht eingeteilt? Denken sie, ich hätte nach meiner Entlassung nicht über mich selbst nachgedacht, und wollen sie deshalb, dass ich durch die Gastgeberpflicht nun einen Dienst erweise? Ist die Gastgeberpflicht nicht unbedeutend? Was werden die Brüder und Schwestern von mir denken, wenn sie es herausfinden? Werden sie sagen, ich tue die Gastgeberpflicht, weil ich nicht nach der Wahrheit strebe? Die Gastgeberpflicht bedeutet, sich jeden Tag mit Töpfen und Pfannen herumzuschlagen, und es ist harte, ermüdende Arbeit. Selbst wenn ich sie gut mache, werden die Brüder und Schwestern es nicht sehen. Außerdem sind diejenigen, die in der Kirche die Gastgeberpflicht ausführen, meistens Brüder und Schwestern von geringem Kaliber oder höheren Alters. Obwohl ich nicht mehr so jung bin, bin ich noch nicht so weit, dass ich nur noch die Gastgeberpflicht ausführen kann! Außerdem war ich, seit ich zu Gott gefunden habe, immer Leiterin und Verantwortliche; warum teilen sie mich jetzt zur Gastgeberpflicht ein?“ In meinem Herzen konnte ich mich nicht unterwerfen, also erfand ich einige Ausreden, um abzulehnen. Nachdem die Leiterin gegangen war, fühlte ich mich zwiegespalten und reuevoll. Ich dachte daran, dass ich, obwohl ich seit vielen Jahren an Gott glaubte, bei meiner Pflicht immer noch keine Unterwerfung zeigte. Inwiefern war ich eine Gläubige? Inwiefern besaß ich auch nur ein wenig Gewissen oder Vernunft? Ich kniete nieder und betete zu Gott: „Gott! Heute hat die Leiterin versucht, mich für die Gastgeberpflicht einzuteilen, aber ich konnte mich nicht unterwerfen und suchte sogar nach Ausreden, um abzulehnen. Ich weiß nicht, welcher Aspekt meiner verdorbenen Disposition dies verursacht hat. Ich bitte um Deine Erleuchtung und Führung, damit ich mich selbst erkennen kann.“ Nach dem Gebet dachte ich an Gottes Worte über die Ausführung von Pflichten, also suchte ich sie heraus, um sie zu lesen. Der Allmächtige Gott sagt: „Pflichten kommen von Gott; sie sind die Verantwortungen und Aufträge, die Gott den Menschen anvertraut. Wie sollte der Mensch sie also verstehen? ‚Da dies meine Pflicht ist und der Auftrag, den Gott mir anvertraut hat, ist es meine Verpflichtung und Verantwortung. Es ist nur recht und billig, dass ich es als meine Pflicht und Schuldigkeit annehme. Ich kann es nicht ablehnen oder verweigern; ich kann nicht wählerisch sein. Was mir zufällt, ist definitiv das, was ich tun sollte. Es ist nicht so, dass ich kein Recht habe, selbst eine Wahl zu treffen – sondern dass ich keine Wahl treffen sollte. Das ist die Haltung, die ein geschaffenes Wesen einnehmen sollte.‘ Das ist eine Haltung der Unterwerfung(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). „Was auch immer deine Pflicht ist, mach keinen Unterschied zwischen hoch und niedrig. Angenommen, du sagst: ‚Selbst wenn diese Aufgabe ein Auftrag Gottes ist und die Arbeit von Gottes Haus, wenn ich sie verrichte, könnten die Leute auf mich herabschauen. Andere bekommen Arbeit, die sie herausragen lässt. Diese Aufgabe wurde mir zugeteilt. Mit ihr kann ich nicht glänzen, und hinter den Kulissen muss ich mich anstrengen. Das ist unfair! Ich will diese Pflicht nicht tun! Meine Pflicht muss eine sein, die mich vor anderen herausragen lässt und mir ermöglicht, mir einen Namen zu machen – und selbst wenn ich mir keinen Namen mache oder herausrage, muss ich daraus trotzdem Nutzen ziehen und beruhigt sein, was das Leibliche betrifft.‘ Ist das eine vertretbare Einstellung? Wählerisch zu sein, bedeutet, die Dinge nicht von Gott anzunehmen; es bedeutet, Entscheidungen deinen eigenen Vorlieben entsprechend zu treffen. Das ist nicht, deine Pflicht anzunehmen; es ist die Verweigerung deiner Pflicht, ein Ausdruck deiner Aufsässigkeit gegenüber Gott. Ein derart wählerisches Verhalten ist durch deine individuellen Vorlieben und Begierden verfälscht. Wenn du auf deinen eigenen Nutzen, deinen Ruf usw. bedacht bist, ist deine Haltung zu deiner Pflicht nicht unterwürfig(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Was ist die angemessene Pflichterfüllung?). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Pflichten Gottes Auftrag an die Menschen sind und dass sie ihre Verantwortung darstellen, und wir Pflichten nicht in Ränge einteilen sollten. Außerdem sollten wir Pflichten nicht nach unseren Vorlieben auswählen, nur um unserem Stolz und Status zu dienen, sondern sie annehmen und uns unterwerfen und sie als eine Verpflichtung betrachten, der wir uns nicht entziehen können. Das bedeutet es, ein Mensch mit Gewissen und Vernunft zu sein, und das ist die Haltung, die man seinen Pflichten gegenüber haben sollte. Als ich die Entlarvung durch Gottes Worte las, erkannte ich, dass meine Einstellung und Sichtweise bezüglich meiner Pflichten falsch waren. Ich hatte Pflichten in Ränge eingeteilt und glaubte, dass Leiterin oder Mitarbeiterin zu sein bedeutete, dass eine Person nach der Wahrheit strebte und dass dies ihr Status und Stellung verlieh und dass Brüder und Schwestern überall zu ihr aufschauten. Solche Pflichten auszuführen erschien ruhmreicher, während es mir schien, dass die Gastgeberpflicht nur harte Arbeit erforderte und mir keine Chance bot, mir einen Namen zu machen oder irgendeinen Status oder eine Position zu erlangen, und dass diejenigen, die diese Pflicht ausführten, niemals von anderen bewundert würden. Aufgrund dieser abwegigen und absurden Sichtweise suchte ich nach Ausreden, um abzulehnen, als die Leiterin mich für die Gastgeberpflicht einteilte. Ich dachte immer zuerst an mein Ansehen anstatt an die Bedürfnisse der Gemeindearbeit. Wie konnte ich überhaupt Menschlichkeit besitzen? Ich sollte bezüglich meiner Pflichten keine eigenen Wünsche und Forderungen haben. Die Leiterin teilte mich aufgrund der Bedürfnisse der Gemeindearbeit für die Gastgeberpflicht ein, und ich hätte damit beginnen sollen, diese Anordnung anzunehmen und ihr zu gehorchen.

Später las ich Gottes gemeinschaftlichen Austausch bezüglich Noahs Bau der Arche, und ich sah, dass Noah angesichts des Auftrags Gottes keine Ausreden suchte, und dass er ihn bedingungslos annahm und sich unterwarf. Er baute die Arche, während er das Evangelium predigte, und hielt 120 Jahre lang unerschütterlich durch. Obwohl ich mich nicht mit Noah vergleichen konnte, sollte ich Noahs Beispiel folgen und mich unterwerfen. Danach sagte ich der Leiterin, dass ich bereit sei, die Gastgeberpflicht zu übernehmen, aber kurz darauf wurde diese Gastgeberpflicht aufgrund der COVID-19-Pandemie vorübergehend verschoben. Während der ersten Versammlung nach Aufhebung des Lockdowns sagte die Leiterin: „Jetzt, da der Lockdown aufgehoben ist, möchten wir dich bitten, deine Gastgeberpflicht wiederaufzunehmen.“ In diesem Moment war es mir wirklich peinlich, denn außer den beiden anwesenden Diakonen waren auch zwei Schwestern da, die Evangeliumsarbeiterinnen waren. Ich begann, Groll gegen die Leiterin zu hegen und dachte: „Warum musstest du das vor so vielen Brüdern und Schwestern sagen? Jetzt weiß jeder, dass ich die Gastgeberpflicht ausführe, wie soll ich mich da je wieder blicken lassen?“ Ich spürte, wie mein Gesicht glühte, und ich dachte, dass meine Brüder und Schwestern mich scheinbar dafür verspotteten, dass ich nicht nach der Wahrheit strebte und deswegen zur Gastgeberpflicht eingeteilt wurde. Später in der Versammlung tauschten sich die Brüder und Schwestern aktiv darüber aus, wie man das Evangelium predigt und religiöse Auffassungen auflöst, aber nichts davon kam bei mir an, da ich nur daran denken konnte, dass einige von ihnen Leiter und Mitarbeiter und andere Evangeliumsarbeiter waren, während ich nur die Gastgeberpflicht ausführte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ärgerte ich mich. Während dieser Versammlung kam es mir vor, als würde die Zeit besonders langsam vergehen, und die Worte „Gastgeberpflicht ausführen“ gingen mir nicht aus dem Kopf. Nach der Versammlung war mein Kopf voll von Gedanken darüber, was die Brüder und Schwestern von mir denken würden, und ich glaubte, da nun jeder wusste, dass ich die Gastgeberpflicht ausführte, hätte ich mein Ansehen und meinen Status vollständig verloren. In den nächsten Tagen fühlte ich mich zu nichts motiviert und ging überall mit gesenktem Kopf hin. Ich hatte wirklich Angst davor, meinen Brüdern und Schwestern zu begegnen, da ich fürchtete, sie wüssten, dass ich die Gastgeberpflicht ausführte.

In den folgenden Tagen dachte ich nach: „Dass die Leiterin mich für die Gastgeberpflicht einteilte, geschah eindeutig aufgrund der Bedürfnisse der Gemeindearbeit, aber warum habe ich Angst davor, dass andere das erfahren? Warum bin ich nicht bereit, mich dieser Zuteilung zur Gastgeberpflicht zu unterwerfen? Was für eine verdorbene Disposition ist die Ursache dafür?“ Danach las ich eine Passage von Gottes Worten: „Die Art, wie Antichristen ihren Ruf und Status schätzen, übertrifft bei weitem die normaler Menschen und ist etwas, das in ihrer Dispositionsessenz liegt; es ist kein vorübergehendes Interesse oder eine flüchtige Auswirkung ihrer Umgebung – es ist etwas, das in ihrem Leben und in ihrem Innersten liegt, und daher ist es ihr Wesen. Das bedeutet, dass Antichristen bei allem, was sie tun, zuerst ihren eigenen Ruf und Status berücksichtigen, und nichts anderes. Für Antichristen sind Ruf und Status ihr Leben und ihr lebenslanges Ziel. Bei allem, was sie tun, ist ihr erster Gedanke: ‚Was wird mit meinem Status passieren? Und mit meinem Ruf? Wird mir das, wenn ich es tue, einen guten Ruf verschaffen? Wird es meinen Status in den Köpfen der Menschen erhöhen?‘ Das ist das Erste, woran sie denken, und das ist ein hinreichender Beweis dafür, dass sie die Disposition und das Wesen von Antichristen haben; das ist der Grund, warum sie diese Dinge auf diese Weise berücksichtigen. Man kann sagen, dass Ruf und Status für Antichristen keine zusätzlichen Anforderungen sind, geschweige denn Dinge, die außerhalb ihrer selbst liegen und auf die sie verzichten könnten. Sie sind Teil der Natur von Antichristen, sie liegen in ihrem Inneren, in ihrem Blut, sie sind ihnen angeboren. Antichristen ist es nicht gleichgültig, ob sie Ruf und Status besitzen; das ist nicht ihre Einstellung. Was ist dann ihre Einstellung? Ruf und Status sind eng mit ihrem täglichen Leben verbunden, mit ihrem täglichen Zustand, mit dem, wonach sie täglich streben. Daher sind Ruf und Status für Antichristen ihr Leben. Gleichgültig, wie sie leben, gleichgültig, in welchem Umfeld sie leben, gleichgültig, welche Arbeit sie verrichten, gleichgültig, wonach sie streben, was ihre Ziele sind, was die Richtung ihres Lebens ist, es dreht sich alles darum, einen guten Ruf und einen hohen Status zu haben. Und dieses Ziel ändert sich nicht; sie können solche Dinge nie beiseitelegen. Das ist das wahre Gesicht von Antichristen, das ist ihr Wesen. Ihr könntet sie in einen Urwald tief in den Bergen stecken, und sie würden trotzdem ihr Streben nach Ruf und Status nicht beiseitelegen. Man kann sie in jede beliebige Gruppe von Menschen stecken und alles, woran sie denken können, sind immer noch Ruf und Status. Obwohl auch Antichristen an Gott glauben, sehen sie das Streben nach Ruf und Status als gleichwertig mit dem Glauben an Gott an und stellen diese beiden Dinge auf eine Stufe. Das heißt, während sie den Weg des Glaubens an Gott gehen, streben sie auch nach ihrem eigenen Ruf und Status. Man kann sagen, dass in den Herzen der Antichristen das Streben nach der Wahrheit in ihrem Glauben an Gott gleichbedeutend mit dem Streben nach Ruf und Status ist und dass das Streben nach Ruf und Status auch das Streben nach der Wahrheit ist; Ruf und Status zu erlangen, bedeutet, die Wahrheit und das Leben zu erlangen. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie weder Ruhm noch Gewinn noch Status haben, dass niemand zu ihnen aufblickt, sie verehrt oder ihnen folgt, dann sind sie enorm enttäuscht. Sie glauben, dass es keinen Sinn hat, an Gott zu glauben, dass es keinen Wert hat, und sie sagen sich: ‚Ist dieser Glaube an Gott ein Fehlschlag? Fehlt mir nicht jegliche Hoffnung?‘ Sie stellen in ihrem Herzen oft über solche Dinge Berechnungen an. Sie rechnen sich aus, wie sie sich einen Platz im Haus Gottes verschaffen können, wie sie ein hohes Ansehen in der Kirche genießen können, wie sie die Leute dazu bringen können, ihnen zuzuhören, wenn sie etwas sagen, und sie zu unterstützen, wenn sie handeln, wie sie die Leute dazu bringen können, ihnen überallhin zu folgen, und wie sie in der Kirche eine einflussreiche Stimme haben und Ruhm, Gewinn und Status genießen können – sie konzentrieren sich wirklich auf solche Dinge in ihren Herzen. Das ist es, was solche Menschen anstreben. Warum denken sie immer über solche Dinge nach? Nachdem sie Gottes Worte gelesen und die Predigten gehört haben, verstehen sie das alles wirklich nicht, sind sie wirklich nicht in der Lage, das alles zu erkennen? Sind die Worte Gottes und die Wahrheit wirklich nicht in der Lage, ihre Auffassungen, Ideen und Meinungen zu ändern? Das ist ganz und gar nicht der Fall. Das Problem liegt in ihnen, und zwar ganz und gar, weil sie die Wahrheit nicht lieben, weil sie in ihrem Herzen der Wahrheit abgeneigt sind und deshalb für die Wahrheit völlig unempfänglich sind – was durch ihre Wesensnatur bedingt ist(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 3)). Als ich über Gottes Worte nachdachte, verstand ich, dass Antichristen Ansehen und Status wirklich wertschätzen. Egal, was sie in irgendeiner Menschengruppe tun, es dient alles dazu, die Bewunderung und Anbetung der Menschen zu gewinnen. Ansehen und Status sind die Ziele, die sie ihr Leben lang verfolgen. Als ich über mein eigenes Streben nachdachte, erkannte ich, dass meine Ansichten denen eines Antichristen glichen. Auch ich stellte Ansehen und Status über alles andere. Seit meiner Kindheit hatten meine Eltern mich gelehrt, dass ein Mensch Ehrgeiz und Würde haben muss, und nicht zulassen dürfe, dass andere auf ihn herabsehen, und: „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“, und „Ein Mann hinterlässt dort, wo er Zeit verbracht hat, seinen Namen; so wie eine Gans dort, wo sie fliegt, gellend schnattert.“ Diese satanischen Gifte hatten sich tief in meinem Herzen verwurzelt, und ich glaubte, dass es Ruhm bringt, wenn andere in einer Gruppe zu einem aufschauen können. Als ich in der Schule war, zielte ich darauf ab, bei Prüfungen die Beste zu sein, um Bewunderung und Lob von Lehrern und Mitschülern zu erlangen. Ich blieb oft lange wach, um Hausaufgaben zu machen, und nach jeder Prüfung war ich stolz, meine Leistungsurkunden zu erhalten. Nachdem ich zu arbeiten begonnen hatte, um Anerkennung von meinen Vorgesetzten und Lob von meinen Kollegen zu erhalten, machte ich Überstunden und nutzte sogar meine freien Tage zum Arbeiten. Ich war wirklich bestrebt, hart zu arbeiten. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, lebte ich weiterhin nach diesen Giften, und unabhängig von der Pflicht, die ich tat, war meine erste Überlegung, ob ich Ansehen und Status erlangen und ob ich die Wertschätzung anderer gewinnen könnte. Ich dachte, als Leiterin in der Kirche würden andere zu mir aufsehen und es würde mir Stellung und Status verleihen, und dass ich überall, wo ich hinginge, bewundert würde. Also stimmte ich dieser Pflicht gerne zu, und ich war bereit zu leiden und einen Preis zu zahlen, um aktiv zusammenzuarbeiten. Als ich für die Gastgeberpflicht eingeteilt wurde, wusste ich sehr wohl, dass die KPCh zügellos Christen verhaftete und die Lage bedrohlich war, und dass die Brüder und Schwestern dringend einen sicheren Ort brauchten, um ihre Pflichten zu tun. Aber ich dachte nur an mein Ansehen und meinen Status, und dachte, die Gastgeberpflicht sei nichts Besonderes und andere würden deswegen auf mich herabsehen, also suchte ich nach Ausreden, um sie abzulehnen. Ich war eng an Ansehen und Status gebunden, und bei allem, was ich tat, dachte ich immer darüber nach, was die Brüder und Schwestern von mir denken würden, und ich stellte Ansehen und Status über alles andere. Ich war wirklich egoistisch und verachtenswert und unwürdig, ein Mensch genannt zu werden! Ich dachte an die Zeit meiner Entlassung und Selbstreflexion zurück. Damals hoffte ich jeden Tag, meine Pflicht tun zu können. Aber jetzt, da Gott mir die Gelegenheit gegeben hatte, eine Pflicht zu tun, war ich wählerisch und lebte immer nur für meinen Stolz und versäumte es gänzlich, meine Pflicht als einen Auftrag von Gott zu betrachten. Da die Leiterin mich für die Gastgeberpflicht eingeteilt hatte, musste ich sie von Gott annehmen und diese Pflicht gut und mit Ernsthaftigkeit tun, damit die Brüder und Schwestern eine sichere Umgebung hatten, in der sie ihre Pflichten ausführen konnten. Ich betete reuevoll zu Gott: „Gott, diese Pflicht ist durch Deine Orchestrierungen und Anordnungen auf mich gekommen, dennoch bin ich von meinem Stolz eingeschränkt und ertappe mich dabei, wählerisch und nicht bereit zur Unterwerfung zu sein. Mir fehlt es wirklich an Gewissen! Gott, ich bin bereit, mich zu unterwerfen und diese Pflicht gut zu erfüllen, um Dich zufriedenzustellen.“

Durch Nachdenken erkannte ich, dass meine mangelnde Bereitschaft, die Gastgeberpflicht zu tun, auf einer weiteren abwegigen und absurden Ansicht beruhte, nämlich, dass ich die Gastgeberpflicht für unauffällig hielt, und dass sie von älteren Brüdern und Schwestern mit geringem Kaliber getan wurde, und dass zu denen, die Pflichten der Leitung ausführten, überall, wo sie hingingen, Menschen aufsahen und dass sie Menschen waren, die nach der Wahrheit strebten, und diese Pflichten zeigten, dass eine Person Stellung und Status besaß. Ich las eine weitere Passage von Gottes Worten: „Vor der Wahrheit sind alle gleich. Diejenigen, die befördert und gefördert werden, sind nicht viel besser als andere. Jeder hat Gottes Werk ungefähr gleich lange erlebt. Diejenigen, die nicht befördert oder gefördert wurden, sollten ebenfalls nach der Wahrheit streben, während sie ihre Pflichten tun. Niemand darf anderen das Recht nehmen, nach der Wahrheit zu streben. Manche Menschen sind eifriger in ihrem Streben nach der Wahrheit und haben ein gewisses Kaliber, also werden sie befördert und gefördert. Dies geschieht aufgrund der Bedürfnisse des Werkes des Hauses Gottes. Warum also hat das Haus Gottes solche Grundsätze für die Beförderung und den Einsatz von Menschen? Da es Unterschiede im Kaliber und Charakter der Menschen gibt und jeder einen anderen Weg wählt, führt dies zu unterschiedlichen Ergebnissen im Glauben der Menschen an Gott. Diejenigen, die nach der Wahrheit streben, werden gerettet und werden zum Volk des Königreichs, während diejenigen, die die Wahrheit überhaupt nicht annehmen und ihre Pflicht nicht treu tun, ausgemustert werden. Das Haus Gottes fördert und setzt Menschen danach ein, ob sie nach der Wahrheit streben und ob sie ihre Pflicht treu tun. Gibt es einen Rangunterschied zwischen den verschiedenen Menschen im Haus Gottes? Vorläufig gibt es keine Hierarchie in Bezug auf die Stellung, den Wert, den Status oder das Ansehen der verschiedenen Menschen. Zumindest während des Zeitraums, in dem Gott wirkt, um die Menschen zu retten und zu führen, gibt es keinen Unterschied zwischen den Rängen, Stellungen, dem Wert oder dem Status der verschiedenen Menschen. Die einzigen Unterschiede liegen in der Arbeitsteilung und den jeweiligen ausgeführten Pflichten. Natürlich werden in diesem Zeitraum einige Leute ausnahmsweise befördert und gefördert, um einige spezielle Aufgaben zu erledigen, während einige Leute aufgrund verschiedener Gründe wie Problemen mit ihrem Kaliber oder ihrem familiären Umfeld solche Gelegenheiten nicht erhalten. Aber rettet Gott diejenigen nicht, die solche Gelegenheiten nicht erhalten haben? Das ist nicht der Fall. Sind ihr Wert und ihre Stellung niedriger als die der anderen? Nein. Vor der Wahrheit sind alle gleich, jeder hat die Gelegenheit, nach der Wahrheit zu streben und diese zu erlangen, und Gott behandelt jeden gerecht und vernünftig. Wann also wird es merkliche Unterschiede in der Stellung, dem Wert und dem Status der Menschen geben? Das wird sein, wenn die Menschen am Ende ihres Weges ankommen, wenn Gottes Werk vollendet ist und wenn endlich ein Fazit über die Haltungen und Ansichten gezogen wird, die jede Person im Prozess des Strebens nach Errettung und während der Ausführung ihrer Pflicht gezeigt hat, sowie über ihre verschiedenen Erscheinungsformen und Haltungen Gott gegenüber – das heißt, wenn es eine vollständige Aufzeichnung in Gottes Notizbuch gibt. Zu dieser Zeit wird es auch Unterschiede in ihrem Wert, ihrer Stellung und ihrem Status geben, weil die Ergebnisse und Bestimmungsorte der Menschen unterschiedlich sein werden. Erst dann lassen sich all diese Dinge erahnen und annähernd bestimmen, während jetzt alle gleich sind(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (5)). Gottes Worte sagen uns, dass vor der Wahrheit und Gottes Worten jeder gleich ist, und dass es grundsätzlich keinen Unterschied zwischen hohen oder niedrigen Stellungen gibt. In Gottes Haus werden die Menschen verschiedenen Pflichten zugeteilt, basierend auf ihrem Kaliber, ihren Stärken oder den Bedürfnissen der Kirche, und der einzige Unterschied zwischen den Einzelnen ist die Pflicht, die sie tun. Doch unabhängig von der ausgeführten Pflicht sind die Stellung und der Status eines jeden gleich. Leiter oder Mitarbeiter zu sein bedeutet nicht, dass eine Person eine höhere Stellung als andere hat, und eine Person, die die Gastgeberpflicht ausführt, steht in ihrer Stellung oder ihrem Status nicht niedriger als diejenigen, die andere Pflichten ausführen. Aber ich hatte geglaubt, dass Leiter oder Mitarbeiter zu sein ein Zeichen derer sei, die nach der Wahrheit streben, und dass überall, wo sie hingingen, zu ihnen aufgesehen wurde, während die Gastgeberpflicht nur harte Arbeit war und daher in Stellung und Status niedriger angesiedelt sei. Meine Ansichten waren wirklich falsch! Ich erinnerte mich an eine ältere Schwester in der Kirche, die, seitdem sie zu Gott gefunden hatte, die Gastgeberpflicht tat, doch ihre Absichten waren richtig, sie war treu in ihrer Pflicht und hatte die Führung Gottes. Währenddessen waren einige viele Jahre lang Leiter und Mitarbeiter gewesen, aber weil sie nicht nach der Wahrheit strebten, suchten sie nur nach Ansehen und Status und verfolgten persönliche Pläne, und gingen sogar so weit, die Arbeit der Kirche zu unterbrechen und zu stören und andere zum persönlichen Vorteil anzugreifen und auszuschließen. Letztendlich wurden sie als böse Menschen oder Antichristen charakterisiert und aus der Kirche ausgeschlossen, und infolgedessen verloren sie ihre Chance auf Errettung. Anhand dieser Tatsachen sah ich, dass vor der Wahrheit jeder gleich ist. Ob jemand gerettet werden kann, hängt nicht davon ab, welche Pflichten er tut, wie alt er ist oder welchen Status er hat. Entscheidend ist, ob eine Person nach der Wahrheit strebt und ob sie in ihren Pflichten treu ist. Gott ist gerecht, und Er schaut darauf, ob Menschen die Wahrheit haben und ob sich ihre Disposition geändert hat. Das ist der Maßstab, nach dem Gott die Menschen bemisst.

Einige Monate später bat mich die Leiterin, die Brüder und Schwestern aufzunehmen, die Textpflichten taten. In meinem Herzen begann ich zu denken, „Früher war ich die Verantwortliche für die Textarbeit, und diese Leute waren meine Teammitglieder, aber jetzt aufnehmen ich sie nur. Was werden sie von mir denken?“ Als ich so dachte, erkannte ich, dass ich wieder an mein Ansehen und meinen Status dachte. Also betete ich im Stillen zu Gott und erinnerte mich an eine Passage Seiner Worte: „Tu nicht immer Dinge für dich selbst und berücksichtige nicht ständig deine eigenen Interessen; berücksichtige nicht die Interessen des Menschen, und denke nicht über deinen eigenen Stolz, Ruf und Status nach. Du musst zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken und sie zu deiner Priorität machen. Du solltest auf Gottes Absichten Rücksicht nehmen und damit beginnen, indem du darüber nachsinnst, ob es bei der Ausführung deiner Pflicht Unreinheiten gab oder nicht, ob du treu gewesen bist, deinen Verantwortungen nachgekommen bist und alles gegeben hast, sowie ob du von ganzem Herzen über deine Pflicht und die Arbeit der Kirche nachgedacht hast oder nicht. Du musst über diese Dinge nachdenken. Wenn du häufig über sie nachdenkst und sie begreifst, wird es dir leichter fallen, deine Pflicht gut auszuführen. Wenn du von geringem Kaliber bist, wenn deine Erfahrung oberflächlich ist oder wenn du deine berufliche Arbeit nicht beherrschst, dann kann es in deiner Arbeit Fehler oder Mängel geben, und du wirst möglicherweise keine guten Ergebnisse erzielen – aber du wirst dein Bestes gegeben haben. Du befriedigst nicht deine eigenen selbstsüchtigen Wünsche oder Vorlieben. Stattdessen schenkst du der Arbeit der Kirche und den Interessen von Gottes Haus ständige Beachtung. Obwohl du bei deiner Pflicht vielleicht keine guten Ergebnisse erreichst, wird dein Herz wieder auf den rechten Weg geführt worden sein; wenn du darüber hinaus die Wahrheit suchen kannst, um die Probleme bei deiner Pflichterfüllung zu lösen, wirst du bei der Erfüllung der Pflicht den Anforderungen entsprechen, und gleichzeitig wirst du in die Wahrheitsrealität eintreten können. Das heißt es, Zeugnis zu besitzen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Aus Gottes Worten verstand ich Seine Absichten und lernte auch einen Weg der Praxis kennen. In der Vergangenheit hatte ich immer für Ansehen und Status gelebt, aber an diesem Tag sollte ich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen annehmen und mich ihnen unterwerfen, die Interessen der Kirche berücksichtigen und meine Pflicht gut erfüllen. Also stimmte ich bereitwillig zu. Einige Tage später kamen die Brüder und Schwestern, die Textpflichten taten, zu einer Versammlung in mein Haus. Als ich sie sah, fühlte ich nicht, dass mein Stolz verletzt wurde, sondern empfand vielmehr, dass jede Pflichtausführung eine Erhöhung durch Gott ist. Fortan kooperierte ich gewissenhaft und dachte darüber nach, wie ich eine gute Umgebung aufrechterhalten könnte, damit die Brüder und Schwestern sich an einem sicheren und friedlichen Ort versammeln und ihre Pflichten tun konnten. Indem ich so praktizierte, fühlte ich mich in meinem Herzen friedlich und wohl, und ich erkannte, dass auch die Gastgeberpflicht Lektionen zum Lernen und Wahrheiten zum Suchen bot.

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