19. Ich erkannte, dass hinter meinen Worten immer Unreinheiten steckten
Meine Aufgabe war es, die Bewässerungsarbeiten in der Kirche zu beaufsichtigen. Doch auch nach über drei Monaten machte die Förderung der Bewässerer weiterhin nur langsam Fortschritte. Mein Arbeitspartner, Wang Lei, erinnerte mich oft daran, bei diesem Problem der Sache auf den Grund zu gehen und über mich nachzudenken, doch jedes Mal spürte ich einen gewissen Widerstand in mir. Ich dachte, ich sei ja nicht faul gewesen und hätte hart daran gearbeitet, die Probleme der Bewässerer zu lösen. Ich fragte mich: „Warum machen sie bloß immer nur so langsame Fortschritte? Ich wusste einfach nicht, woran es lag. Wahrscheinlich ist ihr Kaliber schlecht und ihre verdorbenen Dispositionen sind zu schwerwiegend.“ Das war also meine Haltung, jedes Mal, wenn Bruder Wang Lei mich daran erinnerte, die Arbeit zusammenzufassen. Ich war der Meinung, da ich viel getan hatte, müsse ich mich selbst nicht reflektieren. Aber dann kam mir der Gedanke: „Nach all der Zeit trägt die Arbeit an der Förderung der Leute noch immer keine Früchte, und die Bewässerer kommen nur schleppend voran. Die Leiter und Verantwortlichen beobachten das doch, und wenn ich keine konkreten Probleme zusammenfassen kann, was werden sie dann von mir denken? Werden sie denken, dass ich völlig abgestumpft bin, keine Ergebnisse bei der Ausführung meiner Pflicht erzielt habe, und nicht einmal über mich selbst reflektieren kann? Aber ich weiß wirklich nicht, wo meine Probleme liegen. Ich könnte die Initiative ergreifen, die Probleme anzusprechen und sagen, dass ich auf Schwierigkeiten gestoßen bin und nach einem Weg suche. Auf diese Weise würden die Leiter mich nicht nur nicht zurechtstutzen, sondern mich sogar für ehrlich halten. Sie würden denken, dass ich Probleme bei meiner Arbeit nicht verheimliche, sondern die Initiative ergreife, um Hilfe zu suchen, und dass ich eine Person bin, die die Wahrheit sucht.“ Bei diesem Gedanken war ich ziemlich froh und dachte, das sei das perfekte Patentrezept für meine Probleme. Also schrieb ich meine Schwierigkeiten in einen Arbeitsbericht und fügte am Ende bewusst hinzu: „Ich werde weiterhin suchen; wenn ihr irgendwelche Probleme findet, hoffe ich, dass ihr sie mir mitteilt und mich darauf hinweist.“ Nachdem ich den Bericht eingereicht hatte, war ich sehr zufrieden.
Eines Tages sagte Wang Lei: „Die Leiter haben geschrieben und gefragt, warum du bei der Förderung von Bewässerern keine Ergebnisse erzielt hast.“ Ich dachte daran, wie ich vor ein paar Tagen in meinem Arbeitsbericht die Leiter um Hilfe gebeten hatte. Als sie nun Wang Lei baten, sich nach meiner Situation zu erkundigen, dachte ich zunächst, sie wollten mir wahrscheinlich helfen, die Probleme zu erkennen. Aber später dachte ich: „Die Leiter tun das, um sich über meine Situation zu informieren. Fangen sie jetzt an, mich unter die Lupe zu nehmen, weil sie denken, dass es bei meiner Pflicht tatsächlich Probleme gibt? Ich tue meine Pflicht schon so lange ohne Ergebnisse, wer weiß, was sie da aufdecken werden! Wenn sie feststellen, dass ich zu viele oder sogar ernsthafte Probleme bei meiner Pflicht habe, werden sie mich dann zurechtstutzen? Werden sie denken, dass mein Kaliber schlecht ist, ich keine wirkliche Arbeit leisten kann und mich dann entlassen? Das wäre eine absolute Blamage!“ Als mir diese Gedanken kamen, überkam mich eine Welle der Panik. „Ich hätte nicht erwartet, dass es so weit kommen würde. Schaufle ich mir damit nicht mein eigenes Grab? Was soll ich nur tun?“ Ich konnte mich einfach nicht mehr beruhigen, egal, was ich tat. Nachts, als ich hörte, wie Wang Lei eifrig in die Tasten tippte, dachte ich: „Über wie viele meiner Probleme berichtet er da? Was werden die Leiter von mir denken?“ Ich war innerlich rastlos und konnte mich einfach nicht auf die Arbeit konzentrieren. Also trat ich vor Gott und betete: „Gott, ich merke, dass mein Zustand von dieser Situation wirklich beeinträchtigt wird, und ich weiß nicht, welche Lektion ich hier lernen soll. Bitte führe mich dabei, in dieser Angelegenheit die Wahrheit zu suchen und meine verdorbene Disposition zu erkennen.“
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, begann ich, Gottes Worte zu lesen und über meinen Zustand nachzudenken. Ich las folgende Worte Gottes: „Es ist eine wunderbare Sache, wenn du es annehmen kannst, dass Gottes Haus dich beaufsichtigt, beobachtet und versucht, dich zu verstehen. Es hilft dir bei der Erfüllung deiner Pflicht, dabei, deine Pflicht in einer Weise zu erfüllen, die dem Maßstab entspricht, und dabei, Gottes Absichten zufriedenzustellen. Es nützt dir und hilft dir, und es gibt überhaupt keine Nachteile. Wenn du einmal diesen Grundsatz verstanden hast, solltest du dann nicht aufhören, Gefühle des Widerstandes oder der Vorsicht gegenüber der Aufsicht von Leitern, Mitarbeitern und Gottes auserwähltem Volk zu haben? Selbst wenn jemand gelegentlich versucht, dich zu verstehen, dich beobachtet und deine Arbeit beaufsichtigt, solltest du das nicht persönlich nehmen. Warum sage Ich das? Weil die Aufgaben, die jetzt deine sind, die Pflicht, die du ausführst, und jede Arbeit, die du tust, nicht die Privatangelegenheiten oder die private Tätigkeit irgendeines einzelnen Menschen sind; sie tangieren die Arbeit von Gottes Haus und haben mit einem Teil von Gottes Werk zu tun. Wenn also jemand dich eine Zeit lang beaufsichtigt oder beobachtet oder es schafft, ein tiefgründiges Verständnis von dir zu erlangen, und versucht, ein offenes Gespräch mit dir zu führen und herauszufinden, wie dein Zustand zu dieser Zeit war, und sogar manchmal, wenn seine Haltung ein wenig rauer ist und er dich ein wenig zurechtstutzt, diszipliniert und tadelt, dann geschieht das alles, weil er eine gewissenhafte und verantwortungsvolle Haltung gegenüber der Arbeit von Gottes Haus hat. Du solltest, was das angeht, weder negative Gedanken noch Emotionen haben“ (Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (7)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass die Aufsicht und Überprüfung der Arbeit durch Sein Haus dazu dient, den Menschen zu helfen, Abweichungen zu korrigieren und ihre Pflichten gut zu tun, und dass ich weder Widerstand noch Misstrauen hegen sollte, da dies nicht mit Gottes Absichten übereinstimmt. Ich dachte daran, wie ich in dieser Zeit zwar jeden Tag mit meiner Pflicht beschäftigt war und oft in Versammlungen mit den Brüdern und Schwestern Gemeinschaft hielt, aber am Ende keine guten Ergebnisse erzielt hatte. Es musste eine Menge Probleme bei meiner Arbeit geben, derer ich mir nicht bewusst war, und wenn ich diese Dinge nicht rechtzeitig erkennen und lösen würde, würden sie die Arbeit weiterhin verzögern. Wenn die Leiter sich bei den Brüdern und Schwestern nach den Problemen bei meiner Pflicht erkundigten, dann taten sie das, um mir zu helfen, die Gründe für diese Probleme zu finden, und das wäre sowohl für meine Arbeit als auch für meinen Lebenseintritt von Vorteil. Ich sollte nicht aus Angst, mein Gesicht zu verlieren, in einem Zustand des Widerstands und der Abwehr leben oder es gar bereuen, meine eigenen Probleme angesprochen zu haben. Ich musste die Aufsicht meiner Brüder und Schwestern akzeptieren, und egal, welche Probleme sie ansprachen, ich musste ein ehrliches Herz und eine Haltung haben, die Wahrheit zu akzeptieren. Nur das stimmt mit Gottes Absichten überein. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich etwas befreiter.
Danach überlegte ich weiter und fragte mich: „Ich wollte doch eindeutig den Grund dafür finden, warum ich bei meiner Pflicht keine Ergebnisse erzielt habe, aber warum wurde ich so empfindlich und warum spielten meine Gedanken verrückt, als die Leiter meine Arbeit tatsächlich prüften?“ Beim Nachdenken wurde mir klar, dass ich wirklich hinterlistig gewesen war. Ich las folgende Worte Gottes: „Die ganze Menschheit lebt inmitten einer satanischen Disposition, da sie von Satan verdorben worden ist. Wie Satan tarnen und verstellen sich die Menschen in jeder Hinsicht und greifen in allen Angelegenheiten auf Verlogenheit und Spielchen zurück. Es gibt nichts, bei dem sie nicht auf Verlogenheit und Spielchen zurückgreifen. Manche Menschen spielen sogar bei so gewöhnlichen Aktivitäten wie dem Einkaufen betrügerische Spielchen. Vielleicht kaufen sie ein sehr modisches Outfit, aber – obwohl sie es wirklich lieben – trauen sie sich nicht, es in der Kirche zu tragen, aus Angst, dass ihre Brüder und Schwestern über sie reden und sie als oberflächlich bezeichnen. Also tragen sie es nur hinter dem Rücken der anderen. Welche Art von Verhalten ist das? Es ist die Offenbarung einer hinterlistigen und betrügerischen Disposition. Warum sollte sich jemand ein modernes Outfit kaufen, sich aber nicht trauen, es vor seinen Brüdern und Schwestern zu tragen? Im Herzen mögen solche Menschen moderne Dinge, und sie folgen den weltlichen Trends, wie es Nichtgläubige tun. Sie haben Angst, dass die Brüder und Schwestern sie durchschauen und sehen, wie oberflächlich sie sind und dass sie keine achtbaren und aufrechten Menschen sind. Im Herzen streben sie nach modernen Dingen und es fällt ihnen schwer, sich von ihnen zu trennen. Deshalb können sie sie nur zu Hause tragen und haben Angst, dass ihre Brüder und Schwestern sie sehen. Wenn die Dinge, die sie mögen, nicht das Licht der Welt erblicken können, warum können sie dann nicht darauf verzichten? Werden sie nicht von einer satanischen Disposition beherrscht? Sie sprechen ständig Worte und Glaubenslehren, und sie scheinen die Wahrheit zu verstehen, und doch sind sie nicht in der Lage, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen. Hierbei handelt es sich um eine Person, die nach einer satanischen Disposition lebt. Wenn jemand in Wort und Tat immer verlogen ist, wenn er andere nicht sehen lässt, wer er wirklich ist, und wenn er vor anderen stets das Bild eines frommen Menschen vorgibt, was ist dann der Unterschied zwischen ihm und einem Pharisäer? Solche Menschen wollen das Leben einer Hure führen, sich aber gleichzeitig ein Denkmal für ihre Keuschheit errichten lassen. Sie wussten ganz genau, dass sie ihr exotisches Outfit nicht in der Öffentlichkeit tragen können, warum haben sie es dann gekauft? War das nicht eine Geldverschwendung? Sie mögen solche Dinge einfach und hatten sich in dieses Outfit verliebt, also dachten sie, sie müssten es kaufen. Aber nachdem sie es gekauft haben, können sie es nicht tragen. Nach ein paar Jahren bereuen sie den Kauf und stellen plötzlich fest: ‚Wie konnte ich nur so dumm und so widerwärtig sein, das zu tun?‘ Sie sind sogar selbst von dem, was sie getan haben, angewidert. Aber sie können ihre Handlungen nicht kontrollieren, weil sie unfähig sind, die Dinge loszulassen, die sie mögen und anstreben. Also wenden sie zweiseitige Taktiken und Tricks an, um sich selbst zufriedenzustellen. Wenn sie bei so einer trivialen Angelegenheit eine hinterlistige Disposition offenbaren, werden sie dann imstande sein, bei etwas Bedeutenderem die Wahrheit zu praktizieren? Das wäre unmöglich. Es ist ganz offensichtlich ihre Natur, hinterlistig zu sein, und Verlogenheit ist ihre Achillesferse“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Menschen, die in betrügerischen Dispositionen leben, die genaue Prüfung ihrer Worte und Taten durch Gott nicht akzeptieren können und stattdessen vor anderen auf eine Weise und hinter ihrem Rücken auf eine andere Weise handeln. Sie benutzen ständig Tricks, um sich zu verstellen, was es für andere schwer macht, die Wahrheit zu erkennen. Das ist es, was einen wahrhaft betrügerischen Menschen ausmacht. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich den Arbeitsbericht eingereicht hatte. Ich hatte nicht wirklich gedacht, dass ich irgendwelche Probleme bei der Förderung von Leuten gehabt hatte, und ich dachte, ich hätte viel Arbeit geleistet, und selbst als mein Arbeitspartner mich daran erinnerte, meine Abweichungen zusammenzufassen, dachte ich nicht daran, über mich selbst nachzudenken. Aber die Tatsache, dass die Ergebnisse schlecht waren, war bereits offensichtlich, was würden die Leiter und der Verantwortliche also von mir denken, wenn ich die Gründe dafür nicht herausfinden könnte? Um mein Gesicht zu wahren, sagte ich bewusst, dass ich auf Schwierigkeiten gestoßen sei und eine Lösung suchen wolle. Obwohl ich aufrichtig zu sein schien in dem, was ich sagte, als ob ich eine große Last für die Arbeit tragen würde, hatte ich in Wirklichkeit nicht die Absicht, die Wahrheit zu suchen, um das Problem zu lösen, und baute nur eine Fassade auf, damit die Leiter in mir einen ehrlichen und wahrheitssuchenden Menschen sehen würden. Aber als die Leiter die Abweichungen und Probleme bei meiner Pflicht wirklich untersuchten, wurde ich enthüllt. Ich hatte Angst, dass bei meiner Arbeit ernsthafte Probleme aufgedeckt würden und die Leiter denken würden, ich hätte ein schlechtes Kaliber, mir fehle es an Arbeitsvermögen, oder dass sie mich sogar entlassen würden, also lebte ich mit Gefühlen des Widerstands und bereute es, um Rat bei Problemen gebeten zu haben, und dachte sogar, mit dem Melden der Probleme würde ich mein eigenes Grab schaufeln. Ich erkannte, dass mein Suchen bei Problemen nicht dazu gedient hatte, sie zu lösen, sondern dazu, meinen Status und mein Image in den Herzen der Leiter zu wahren. Versuchte ich da nicht einfach nur, hinterlistig zu sein und die anderen zu täuschen? Das war wirklich genau das, was Gott enthüllt – dieses Doppelspiel, dieses „Wasser predigen und Wein trinken“. Ich dachte an die Pharisäer von damals. Sie wirkten nach außen hin besonders fromm und sehnten sich nach der Ankunft des Messias, doch als der Herr Jesus dann tatsächlich kam, um zu wirken, wollten sie von alldem nichts wissen, ganz gleich, wie viele Wunder Er vollbrachte oder wie viele Wahrheiten Er zum Ausdruck brachte. Sie widersetzten sich sogar unserem Herrn Jesus und verurteilten Ihn, um ihren Status und ihre Lebensgrundlage zu schützen. Sie waren in ihrer Sehnsucht nach Gottes Ankunft fromm erschienen, aber in Wirklichkeit versuchten sie nur, die Menschen in die Irre zu führen, und sie waren nichts als Heuchler. Worin unterschied sich mein Verhalten denn von dem der Pharisäer?
Eines Morgens während meiner Andachten dachte ich an einen Satz aus Gottes Worten, „Sie täuschen eine Sache vor, während sie eine andere tun, um ihr verstecktes Ziel zu erreichen.“ Ich hatte das Gefühl, dass dies genau meinem Zustand entsprach, also fand ich diese Passage von Gottes Worten, um sie zu lesen. Der Allmächtige Gott sagt: „Was ist das Hauptmerkmal von Niederträchtigkeit? Dass ihre Worte besonders gefällig klingen und an der Oberfläche alles richtig erscheint. Es scheint keine Probleme zu geben, und alles sieht aus jeder Perspektive ziemlich gut aus. Wenn sie etwas tun, sieht man sie keine speziellen Mittel einsetzen, und nach außen hin gibt es keine Zeichen von Schwachstellen oder Mängeln, und trotzdem erreichen sie ihr Ziel. Sie tun die Dinge auf extrem geheimniskrämerische Weise. Auf diese Weise führen Antichristen Leute in die Irre. Solche Leute und Angelegenheiten sind am schwierigsten zu erkennen. Einige Leute sagen oft die richtigen Dinge, bringen wohlklingende Entschuldigungen vor und nutzen bestimmte Glaubenslehren, Redensarten oder Vorgehensweisen, die der menschlichen Zuneigung entsprechen, den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Sie täuschen eine Sache vor, während sie eine andere tun, um ihr verstecktes Ziel zu erreichen. Das ist Niederträchtigkeit, aber die meisten Leute halten dieses Benehmen für betrügerisch. Im Hinblick auf Niederträchtigkeit haben die Menschen ein relativ begrenztes Verständnis und analysieren nur begrenzt im Detail. Tatsächlich ist Niederträchtigkeit schwieriger zu erkennen als Verlogenheit, weil sie geheimniskrämerischer ist und weil die Methoden und Handlungen ausgeklügelter sind. Wenn jemand eine hinterlistige Disposition in sich trägt, können andere seine Verlogenheit in der Regel nach zwei oder drei Tagen des Umgangs mit ihm erkennen, oder sie nehmen die Enthüllung der hinterlistigen Disposition dieser Person durch deren Handlungen und Worte wahr. Nehmen wir hingegen an, dass diese Person niederträchtig ist: Das ist nichts, was man innerhalb weniger Tage erkennen kann, weil es ohne bedeutende Ereignisse oder besondere Umstände innerhalb kurzer Zeit nicht einfach ist, irgendetwas dadurch zu erkennen, dass man ihnen bloß beim Reden zuhört. Sie sagen und tun immer die richtigen Dinge und präsentieren eine richtige Glaubenslehre nach der anderen. Nach einigen Tagen des Umgangs mit ihnen denkst du vielleicht, dass diese Person ziemlich gut ist, fähig ist, Dingen zu entsagen und sich aufzuwenden, geistliches Verständnis besitzt, ein gottliebendes Herz hat und bei ihrem Handeln sowohl Gewissen als auch Vernunft besitzt. Doch nachdem sie einige Dinge erledigt haben, siehst du, dass ihr Reden und ihre Handlungen mit zu vielen Dingen, mit zu vielen teuflischen Absichten vermischt sind. Du erkennst, dass diese Person nicht ehrlich, sondern hinterlistig ist – eine niederträchtige Kreatur. Sie nutzen oft die richtigen Worte und wohlklingende Phrasen, die mit der Wahrheit übereinstimmen und menschliche Zuneigung aufweisen, um mit Menschen zu interagieren. In einer Hinsicht etablieren sie sich, in einer anderen Hinsicht führen sie andere in die Irre und erreichen Ansehen und Status unter den Leuten. Solche Personen sind unglaublich irreführend, und sobald sie Macht und Status erlangen, können sie viele Leute irreführen und ihnen schaden. Menschen mit niederträchtigen Dispositionen sind hochgefährlich. Gibt es in eurem Umfeld solche Leute? Seid ihr selbst so? (Ja.) Wie ernst ist es? Ohne Wahrheitsgrundsätze zu sprechen und zu handeln, sich beim Handeln ganz auf deine eigene niederträchtige Natur zu verlassen, immer darauf aus zu sein, andere irrezuführen und hinter einer Maske zu leben, sodass die anderen dich nicht durchschauen oder erkennen können und deine Menschlichkeit und deinen Status würdigen und bewundern – das ist Niederträchtigkeit“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 5. Sie führen die Menschen in die Irre, ziehen sie auf ihre Seite, bedrohen und kontrollieren sie). Gott entlarvt, dass Menschen mit einer niederträchtigen Disposition auf eine äußerst verborgene Weise sprechen und handeln. Sie scheinen die richtigen Dinge zu sagen, und ihre Handlungen erscheinen tadellos, aber hinter all dem verbergen sie niederträchtige Absichten und sind ständig auf ihren Ruf und ihren Status fixiert. Um die Bewunderung anderer zu gewinnen, benutzen sie schmeichelhafte Worte und korrekte Handlungen, um die Menschen in die Irre zu führen und in den Köpfen der anderen ein gutes Bild von sich selbst zu schaffen, während sie verhindern, dass andere ihre böswilligen Absichten entdecken. Das ist wirklich niederträchtig! Bei sorgfältiger Überlegung, verhielt ich mich nicht genauso? Ich suchte eindeutig nicht nach der Wahrheit, um meine Probleme zu lösen, aber ich verhielt mich, als sei ich sehr demütig und hätte einen großen Wunsch zu suchen. Mein Ziel dabei war nicht nur, meine Probleme zu vertuschen, sondern auch, in den Köpfen der anderen ein gutes Bild von mir als jemandem zu schaffen, der nach der Wahrheit strebte. Ich wusste, dass die Arbeit der Förderung von Leuten keine Ergebnisse erbracht hatte, dass die Bewässerer keine großen Fortschritte gemacht hatten und dass diese Tatsachen für jeden auf der Hand lagen. Wenn ich meine Probleme nicht zusammenfassen und über sie nachdenken würde, was würden dann alle von mir denken? Würden sie sagen, dass ich mich nicht einmal dann selbst reflektiere, wenn ich in meiner Pflicht keinerlei Ergebnisse erzielt habe? Würden sie denken, dass ich nicht nach der Wahrheit strebte und völlig abgestumpft war? Dann wäre es doch am besten, wenn ich die Initiative ergreife und es anspreche. Auf diese Weise würden sie keinen negativen Eindruck von mir bekommen, weil die Arbeit keine Ergebnisse erbrachte, und vielleicht würden sie mich sogar für einen ehrlichen Menschen halten. Meine Worte waren von meinen eigenen hinterhältigen Motiven durchzogen. Ich hatte versucht, mein vorgebliches Suchen nach der Wahrheit zu nutzen, um in den Herzen der Leiter ein gutes Image von mir zu schaffen. Ich erkannte, dass meine Natur wirklich niederträchtig war. Genau wie Gott es sagte: „Einige Leute sagen oft die richtigen Dinge, bringen wohlklingende Entschuldigungen vor und nutzen bestimmte Glaubenslehren, Redensarten oder Vorgehensweisen, die der menschlichen Zuneigung entsprechen, den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Sie täuschen eine Sache vor, während sie eine andere tun, um ihr verstecktes Ziel zu erreichen. Das ist Niederträchtigkeit.“ In Wirklichkeit hatte ich eine Zeit lang bei meiner Pflicht keine Ergebnisse erzielt, also musste ich über mich selbst nachdenken und die Wahrheit suchen, um dies zu lösen. Das wäre sowohl für die Arbeit der Gemeinde als auch für meinen eigenen Lebenseintritt von Vorteil. Aber ich machte mir keine Sorgen oder war beunruhigt über die Hindernisse bei meiner Arbeit, sondern mein Kopf war voller Gedanken darüber, wie ich einen Gesichtsverlust vermeiden könnte, und selbst in Angelegenheiten, die die Gemeindearbeit und das Suchen nach der Wahrheit betrafen, handelte ich unehrlich und betrügerisch. Dadurch hatte ich mich bei Gott wahrlich verhasst gemacht.
Später, wann immer ich eine Arbeitspause hatte, dachte ich über meinen Zustand nach. Ich erinnerte mich daran, dass Gott darüber Gemeinschaft gehalten hatte, dass sich ein Mensch im Rahmen seines Verhaltens in allen Dingen von Ihm genau prüfen lassen muss und dass alle Handlungen und Taten vor Gott gebracht werden müssen. Also suchte ich eilig nach Gottes Worten in dieser Hinsicht. Ich las folgende Worte Gottes: „Ein Gottesgläubiger zu sein bedeutet, dass alles, was du tust, vor Ihn gebracht werden und Seiner genauen Prüfung unterworfen werden muss. … Alle, die Gottes genaue Prüfung nicht annehmen können, können heutzutage Seine Zustimmung nicht erhalten, und diejenigen, die den menschgewordenen Gott nicht kennen, können nicht vervollkommnet werden. Schau dir alles an, was du tust, und sieh, ob es vor Gott gebracht werden kann. Wenn du nicht alles, was du tust, vor Gott bringen kannst, zeigt dies, dass du ein Übeltäter bist. Können Übeltäter vervollkommnet werden? Alles, was du tust, jede Handlung, jeder Vorsatz und jede Reaktion sollte vor Gott gebracht werden. Selbst dein tägliches geistliches Leben – deine Gebete, deine Nähe zu Gott, dein Essen und Trinken von Gottes Worten, deine Gemeinschaft mit deinen Brüdern und Schwestern und dein Leben innerhalb der Kirche und dein Dienst in der Zusammenarbeit kann für eine genaue Prüfung Seinerseits vor Gott gebracht werden. Eine derartige Praxis wird dir helfen, im Leben zu wachsen. Der Prozess des Akzeptierens von Gottes genauer Prüfung ist der Prozess der Reinigung. Je mehr du Gottes genaue Prüfung akzeptieren kannst, desto mehr wirst du gereinigt und desto mehr bist du im Einklang mit Gottes Absichten, sodass du nicht in die Ausschweifungen hineingezogen wirst und dein Herz in Seiner Gegenwart leben wird. Je mehr du Seine genaue Prüfung akzeptierst, desto größer ist die Demütigung Satans und deine Fähigkeit, dich gegen das Fleisch aufzulehnen. Somit ist das Akzeptieren von Gottes genauer Prüfung ein Weg der Praxis, dem die Menschen folgen sollten. Ganz gleich, was du tust – selbst während du Gemeinschaft mit deinen Brüdern und Schwestern hältst – kannst du deine Taten vor Gott bringen und Seine genaue Prüfung suchen und darauf abzielen, dich Gott Selbst zu unterwerfen. Dadurch wird das, was du praktizierst, viel korrekter werden. Nur wenn du alles, was du tust, vor Gott bringst und Gottes genaue Prüfung akzeptierst, kannst du jemand sein, der in der Gegenwart Gottes lebt“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gott vervollkommnet jene, die nach Seinem Herzen sind). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich Folgendes: Wenn ein Mensch Gottes genaue Prüfung in allen Dingen akzeptiert, bei seinen Taten und Handlungen nichts verbirgt oder vortäuscht und diese Dinge vor Gott bringen kann, dann lebt dieser Mensch im Licht und ist wahrhaftig ein ehrlicher Mensch. Und solche Menschen können Gottes Anerkennung erhalten. Aber wenn ein Mensch Gottes genaue Prüfung nicht akzeptieren kann, sondern stattdessen ständig täuscht und trickst, dann sind solche Menschen wirklich niederträchtig und für Gott verabscheuungswürdig. In Gottes Worten entdeckte ich auch einen Weg, wie ich sie in die Praxis umsetzen kann. Die Arbeit der Förderung von Leuten war schon lange ohne Ergebnisse geblieben, und sie hatte bereits begonnen, den Fortschritt der Bewässerungsarbeit zu beeinträchtigen. Wenn ich weiterhin täuschen und verstecken würde, würden diese Probleme nicht gelöst werden, die Bewässerer würden bei ihren Pflichten keine Fortschritte machen, und sie wären nicht in der Lage, Neulinge gut zu bewässern und ihnen zu ermöglichen, schnell ein Fundament auf dem wahren Weg zu legen, und das würde zu noch größeren Verlusten bei der Bewässerungsarbeit führen. Die Leiter untersuchten die Probleme und Abweichungen bei meiner Arbeit, um mir zu helfen, meine Pflicht gut zu erfüllen. Unabhängig von den Problemen, die sie ansprachen, sollte ich nicht mein eigenes Ansehen oder meinen Status berücksichtigen, und ich musste Gottes genaue Prüfung akzeptieren und ein ehrlicher Mensch sein. Ich musste ernsthaft über mich selbst in Bezug auf die Probleme bei meiner Arbeit reflektieren, meine Abweichungen schnell korrigieren und meine Pflicht gut erfüllen.
Ein paar Tage später erhielt ich einen Brief von der Leiterin und war immer noch ein bisschen nervös, da ich befürchtete, dass die Leiterin ernsthafte Probleme bei meiner Pflicht entdeckt haben könnte, und dass sie mich zurechtstutzen würde. Ich betete still zu Gott und sagte, dass ich, egal welche Probleme die Leiterin ansprach, nicht mehr mein eigenes Ansehen berücksichtigen würde und nicht länger widerständig sein oder etwas verbergen würde, und dass ich es akzeptieren und angemessen über mich selbst nachdenken musste. Als ich den Brief öffnete, sah ich, dass die Leiterin tatsächlich Probleme bei meiner Pflicht ansprach, aber sie stutzte mich nicht zurecht. Stattdessen griff sie auf ihre eigene Erfahrung zurück, um mich anzuleiten, über die Gründe für die schlechten Ergebnisse bei meiner Pflicht nachzudenken. Nachdem ich den gemeinschaftlichen Austausch der Leiterin gelesen hatte, gewann ich ein gewisses Verständnis für meinen jüngsten Zustand und meine Probleme. Ich erkannte, dass ich die ganze Zeit in einer verdorbenen Disposition gelebt hatte, und dass ich, wenn ich mit schlechten Arbeitsergebnissen konfrontiert war, nicht über mich selbst nachdachte, sondern immer Ausreden suchte. Ich dachte, ich sei jeden Tag damit beschäftigt gewesen, mit den Brüdern und Schwestern über Lösungen Gemeinschaft zu halten und dass ich bereits mein Bestes gegeben hatte. Deshalb glaubte ich, dass ihr mangelnder Fortschritt nicht mein Problem war, sondern auf ihrem schlechten Kaliber beruhte. Die Arbeit erbrachte keine guten Ergebnisse, aber anstatt über meine eigenen Probleme nachzudenken, schob ich die Verantwortung immer wieder von mir. Ich war wirklich rebellisch und uneinsichtig gewesen! Außerdem erkannte ich bei der Reflexion, dass meine Arbeit der Förderung von Leuten während dieser Zeit tatsächlich Abweichungen aufwies. Ich war zufrieden, solange ich jeden Tag Aufgaben zu erledigen hatte und nicht untätig war, aber ich suchte nie ernsthaft danach, wie ich meine Pflicht so ausführen könnte, dass sie Ergebnisse erbringt. Bei der Förderung der Bewässerer habe ich auf der Grundlage ihrer wirklichen Probleme weder zusammengefasst noch kommuniziert, sondern folgte stattdessen nur einem gedankenlosen und mechanischen Lernansatz. Das Ergebnis war, dass es selbst nach Monaten der Förderung keine Ergebnisse gab. Als ich so viele Probleme und Abweichungen bei meiner Arbeit sah, wusste ich, dass ich sie schnell korrigieren musste. Als ich darüber nachdachte, wie ich vorgegeben hatte, die Wahrheit zu suchen, fühlte ich mich wirklich beschämt und verlegen! Wenn ich wirklich ein Herz gehabt hätte, das die Wahrheit akzeptiert und sucht, wären diese Probleme vielleicht früher entdeckt und gelöst worden, und das hätte den Brüdern, Schwestern und der Gemeindearbeit zugutekommen können. In Zukunft bin ich bereit, Eitelkeit und Stolz beiseitezulegen, in allen Angelegenheiten mehr die Wahrheit zu suchen und meine Pflicht auf bodenständige Weise zu erfüllen! Dank sei Gott!