35. Hinterlist und Nachlässigkeit: Wie sie dich daran hindern, deine Pflicht gut zu erfüllen
Im Jahr 2020 übertrugen mir die Leiter die Verantwortung für die Arbeit im Bereich Grafikdesign. Am Anfang bemerkte ich, dass die Leiter häufig den Fortschritt meiner Arbeit nachverfolgten und sich erkundigten, wie es mit meinen Aufgaben lief. Ich machte mir Sorgen, dass die Leiter Mängel oder Fehler in meiner Arbeit entdecken und mich dann zurechtstutzen oder sogar entlassen würden. Deshalb machte ich Überstunden, um zu lernen, wie man Bilder erstellt, und mein fachliches Niveau zu verbessern. Ich überprüfte auch regelmäßig den Lernfortschritt der Teams sowie ihre Fortschritte bei der Bilderstellung. Wenn ich Abweichungen feststellte, half ich Brüdern und Schwestern und leitete sie umgehend an. Im Jahr 2021 wurde die Evangeliumsarbeit immer hektischer, und da ich mittlerweile mit den verschiedenen Aufgaben vertraut war, verfolgten die Leiter meine Arbeit nicht mehr so eng nach wie am Anfang. Ganz zu Beginn ermahnte ich mich oft selbst, dass ich meine Pflicht gut tun musste, egal ob jemand meine Arbeit nachverfolgte und überwachte oder nicht. Ich durfte nicht hinterlistig und betrügerisch sein oder mich oberflächlich durchmogeln. Nach einiger Zeit jedoch merkte ich, dass es unglaublich viele Aufgaben gab, und wenn bei einer Aufgabe Probleme auftraten, erforderte die Lösung stets Zeit und Mühe. Ich fühlte mich allmählich etwas müde. Ich dachte bei mir: „Jetzt überwachen und verfolgen die Leiter meine Arbeit nicht mehr so genau. Wenn ich meine Arbeit gut mache, werden es nicht viele Leute bemerken. Wenn ich sie nicht gut mache, wird mich niemand tadeln. Ich sollte mich nicht überanstrengen. Selbst wenn ich ein bisschen faul bin, wird es schließlich niemandem auffallen. Wozu all das Leiden?“ Danach wurde ich beim Nachverfolgen des Arbeitsfortschritts ziemlich nachlässig. Statt wöchentlich erkundigte ich mich nur noch alle zwei oder drei Wochen danach. Später entdeckte ich, dass ein Team bei seinem fachlichen Lernen keine guten Ergebnisse erzielte. Manchmal entsprachen die festgelegte Lernrichtung und die zusammengefassten Abweichungen nicht den Bedürfnissen der Mehrheit. Nach einer gewissen Lernzeit zeigte außerdem niemand einen deutlichen Fortschritt. Ich wollte jedoch keine Zeit damit verbringen, das Problem zu lösen. Ich wälzte das Problem auf die Teamleiterin ab und bat sie, es zu lösen und nachzuverfolgen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Teamleiterin sagen würde: „Du hast dich in letzter Zeit kaum nach dem fachlichen Lernen erkundigt. Ich empfand auch keine richtige Bürde dafür. Deshalb hat das Lernen im Team keine guten Ergebnisse gebracht und die Brüder und Schwestern haben keine großen Fortschritte gemacht.“ Ich verteidigte mich innerlich: „Ich verfolge das Ganze doch gerade nach? Wenn dein Team beim Lernen keine guten Ergebnisse erzielt, dann ist das in erster Linie deine Verantwortung als Teamleiterin.“ Ich sagte nur beiläufig: „Na gut, dann lass uns das ändern und gemeinsam wieder eintreten“, und wich dem Thema oberflächlich aus. Später entdeckte ich eine Reihe von Problemen bei der Arbeit und wollte eine Arbeitszusammenfassung organisieren. Aber dann dachte ich: „Eine Arbeitszusammenfassung erfordert, dass man die Schwierigkeiten und Abweichungen versteht, mit denen die Brüder und Schwestern in ihrer professionellen Arbeit konfrontiert waren. Es erfordert auch Nachdenken, um eine Richtung und einen Weg zur Verbesserung zu erarbeiten. Das ist wirklich nervenaufreibend. Ich sollte lieber doch keine Zusammenfassung machen. Es fragt ja sowieso niemand danach, und es würde nicht einmal jemandem auffallen, wenn ich die Zusammenfassung doch machen würde.“ So schob ich es noch eine Weile auf. Als ich sah, dass sich die Probleme bei der Bilderstellung meiner Brüder und Schwestern nicht besserten, begann mein Gewissen, sich zu regen. Ich hatte die Probleme bereits entdeckt, löste sie aber aus Bequemlichkeit nicht. Das war doch reine Oberflächlichkeit und keine echte Arbeit! Mir wurde klar, dass mein Zustand während dieser ganzen Zeit nicht in Ordnung gewesen war, und ich suchte nach entsprechenden Worten Gottes, um sie zu lesen.
Der Allmächtige Gott sagt: „Es ist ein großes Tabu, deine Pflicht nur halbherzig auszuführen. Wenn du deine Pflicht immer nur halbherzig ausführst, dann hast du keine Möglichkeit, deine Pflicht auf einem akzeptablen Niveau zu erledigen. Wenn du deine Pflicht treu ausführen willst, musst du zuerst das Problem deines halbherzigen Verhaltens korrigieren. Sobald du diese Situation bemerkst, solltest du Maßnahmen ergreifen, sie zu beheben. Wenn du zerstreut bist, Probleme nie erkennen kannst, immer nur halbherzig bei der Sache bist und alles nachlässig erledigst, dann gibt es für dich keine Möglichkeit, deine Pflicht gut zu tun. Deshalb musst du deine Pflicht immer mit ganzem Herzen ausführen. Es ist schwierig für die Menschen, Gelegenheit zu finden, ihre Pflicht auszuführen! Wenn Gott ihnen eine Chance gibt, sie diese aber nicht ergreifen, dann ist sie vertan – und selbst wenn sie sich später so eine Gelegenheit wünschen, wird sie vielleicht nicht wiederkommen. Gottes Werk wartet auf niemanden, und genauso verhält es sich mit Chancen, seine Pflicht auszuführen. … Es gibt derzeit nicht viele Gelegenheiten, eine Pflicht auszuführen, also musst du sie ergreifen, wenn du kannst. Gerade dann, wenn du vor einer Pflicht stehst, musst du dich anstrengen, dann musst du dich aufopfern, musst dich für Gott aufwenden und musst den Preis dafür bezahlen. Halte nichts zurück, spinne keine Intrigen, lasse keinen Spielraum oder gib dir keinen Ausweg. Wenn du dir Spielraum lässt, berechnend bist oder aalglatt und nachlässig, wirst du sicherlich schlechte Arbeit leisten. Du sagst vielleicht: ‚Niemand hat mein aalglattes und nachlässiges Verhalten gesehen. Wie toll!‘ Was für eine Denkweise ist das? Glaubst du, du hast die Leute hinters Licht geführt und Gott auch? Aber weiß Gott nicht tatsächlich, was du getan hast und was nicht? Er weiß es. In der Tat werden alle, die eine Weile mit dir zu tun haben, von deiner Verdorbenheit und Abscheulichkeit erfahren, und obwohl sie es vielleicht nicht offen sagen, werden sie ihre Einschätzungen über dich in ihren Herzen tragen. Es hat viele Menschen gegeben, die entlarvt und ausgemustert wurden, weil so viele andere sie durchschauten. Sobald alle ihr Wesen durchschaut hatten, entlarvten sie diese Menschen als das, was sie waren, und warfen sie hinaus. Unabhängig davon, ob sie nach der Wahrheit streben oder nicht, sollten die Menschen ihre Pflicht also gut ausführen, so gut sie können; sie sollten ihr Gewissen einsetzen, um praktische Dinge zu tun. Du magst Fehler haben, aber wenn du deine Pflicht effektiv ausführst, wirst du nicht ausgemustert werden. Wenn du immer denkst, dass bei dir alles in Ordnung ist, dass du sicher nicht ausgemustert wirst, wenn du trotzdem nicht über dich nachdenkst oder versuchst, dich selbst zu erkennen und du deine eigentlichen Aufgaben vernachlässigst, wenn du immer nachlässig bist, dann wird Gottes auserwähltes Volk, wenn es wirklich seine Nachsicht mit dir verliert, dich als das entlarven, was du bist, und höchstwahrscheinlich wirst du ausgemustert werden. Denn jeder hat dich durchschaut, und du hast deine Würde und Integrität verloren. Wenn dir niemand vertraut, kann Gott dir dann vertrauen? Gott prüft das Innerste des Menschen ganz genau: Er könnte einem solchen Menschen absolut nicht vertrauen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Lebenseintritt beginnt mit der Ausführung der Pflicht). Gott beschrieb mit Seinen Worten genau meinen Zustand, denn ich behandelte meine Pflicht auf exakt diese Weise. Wenn jemand zusah, gab ich mir mehr Mühe, aber wenn mich niemand beaufsichtigte, wurde ich hinterlistig und betrügerisch und handelte oberflächlich. Ich dachte an die Zeit zurück, als die Leiter häufig meine Arbeit nachverfolgten. Damals hatte ich Angst, dass die Leiter es herausfinden und mich entlassen würden, wenn ich keine echte Arbeit leistete. Infolgedessen war ich bei meiner Pflicht recht proaktiv. Ich verfolgte häufig die Arbeit der verschiedenen Teams nach, leitete meine Brüder und Schwestern oft an und half ihnen, die Qualität der von ihnen erstellten Bilder zu verbessern. Als die Leiter jedoch aufhörten, meine Arbeit regelmäßig nachzuverfolgen, begann ich, oberflächlich zu handeln. Ich dachte, selbst wenn ich ein bisschen faul wäre, würde es niemand wissen, und mein Ansehen und mein Status würden keinen Schaden nehmen. Deshalb konzentrierte ich mich nicht darauf, die Arbeit nachzuverfolgen oder zu überwachen, und auch nicht darauf, echte Probleme zu lösen. Das führte dazu, dass meine Brüder und Schwestern bei der Ausführung ihrer Pflichten nachlässig und träge waren und ständig Probleme auftraten. Die Teamleiterin erinnerte mich daran, dass die Probleme damit zusammenhingen, dass ich mich nicht nach der Arbeit erkundigte, aber anstatt über mich selbst nachzudenken, schob ich das Problem sogar auf sie, und beschwerte mich, dass sie bei der Ausführung ihrer Pflicht oberflächlich sei. Mir fehlte es wirklich an Vernunft! Ich war bei meiner Pflicht hinterlistig und betrügerisch. Ich sparte mir die Mühe, wo ich nur konnte, und war faul, wann immer es ging. Ich nahm die Arbeit der Kirche nicht ernst. Auch wenn es mir eine Zeit lang gelang, die Leiter zu täuschen, so prüft Gott doch alles genau, und Ihn konnte ich nicht hinters Licht führen. Wenn ich weiterhin so oberflächlich handeln würde, dann würde ich nicht nur meine Integrität und Würde verspielen, sondern früher oder später würde ich enthüllt und entlassen werden, weil ich keine echte Arbeit leistete. In diesem Moment wurde mir endlich der Ernst der Konsequenzen bewusst, die es hat, wenn man seine Pflicht oberflächlich tut.
Später las ich weitere Worte Gottes: „Was bedeutet es, ‚seine Pflicht hochzuhalten‘? Es bedeutet, dass die Menschen, egal auf welche Schwierigkeiten sie treffen, ihre Arbeit nicht aufgeben, nicht zu Deserteuren werden und sich nicht vor der Verantwortung drücken. Sie tun alles, was sie können. Das bedeutet, seine Pflicht hochzuhalten. Nehmen wir beispielsweise an, es ist für dich eingerichtet worden, dass du etwas machst, und keiner ist da, der dich beobachtet, dich überwacht oder dich antreibt. Wie würde es aussehen, wenn du deine Pflicht hochhältst? (Gottes prüfenden Blick zu akzeptieren und in Seiner Gegenwart zu leben.) Gottes prüfenden Blick zu akzeptieren, ist der erste Schritt; das ist das Eine. Das Andere ist, deine Pflicht mit ganzem Herzen und Verstand zu tun. Was musst du tun, um sie mit ganzem Herzen und Verstand zu tun? Du musst die Wahrheit akzeptieren und sie in die Praxis umsetzen; das heißt, du musst akzeptieren und dich fügen, was immer Gott auch verlangt; du musst so mit deiner Pflicht umgehen, wie du mit deinen Privatangelegenheiten umgehen würdest. Du brauchst niemanden, der dich beobachtet, dich überwacht, dich kontrolliert, um sicherzustellen, dass du es richtig machst, keinen, der an dir dranbleibt, beaufsichtigt, was du tust, oder dich gar zurechtstutzt. Du musst dir denken: ‚Diese Pflicht zu erfüllen, ist meine Verantwortung. Sie ist meine Sache, und da sie mir gegeben worden ist, man mir die Grundsätze mitgeteilt hat und ich sie verstanden habe, werde ich sie weiter zielstrebig erledigen. Ich werde alles tun, was ich kann, damit es gut erledigt wird.‘ Du musst in der Ausübung dieser Pflicht ausharren und darfst dich von keinem Menschen, keinem Ereignis und keiner Sache einschränken lassen. Das bedeutet, mit ganzem Herzen und Verstand deine Pflicht hochzuhalten. Dieses Abbild sollten die Menschen aufweisen. Womit also müssen die Menschen ausgestattet sein, um ihre Pflicht mit ganzem Herzen und Verstand hochzuhalten? Zunächst müssen sie das Gewissen haben, das geschaffene Wesen haben sollten. Das ist das Mindeste. Darüber hinaus müssen sie auch loyal sein. Um als Mensch Gottes Auftrag anzunehmen, muss man loyal sein. Man muss allein Gott gegenüber völlig loyal sein und darf nicht halbherzig sein oder keine Verantwortung übernehmen; nach seinen eigenen Interessen und Launen zu handeln, ist falsch, es ist keine Loyalität. Was bedeutet es, loyal zu sein? Es bedeutet, dass du deine Pflichten ausführst und dich nicht von deiner Stimmung, Umgebung oder anderen Menschen, Ereignissen und Dingen beeinflussen oder einschränken lässt. Du musst dir denken: ‚Ich habe diesen Auftrag von Gott angenommen; Er hat ihn mir gegeben. Das ist es, was ich tun soll, also werde ich ihn genauso wie meine Privatangelegenheiten behandeln, auf welche Art und Weise auch immer ich damit gute Ergebnisse erziele, wobei das Gewicht darauf liegt, Gott zufriedenzustellen.‘ Wenn du dich in diesem Zustand befindest, hat nicht nur dein Gewissen die Kontrolle, sondern es ist auch Loyalität in dir. Wenn du dich damit zufriedengibst, die Aufgabe einfach zu erledigen, nicht danach strebst, effizient zu sein oder Ergebnisse zu erzielen, und denkst, es würde ausreichen, dir einfach alle Mühe zu geben, dann entspricht das lediglich dem Maßstab des menschlichen Gewissens und kann nicht als Loyalität gelten. Gott gegenüber loyal zu sein, ist ein höherer geforderter Maßstab als der Maßstab des Gewissens. Dabei geht es nicht nur darum, dass du dir alle Mühe gibst; du musst auch dein ganzes Herz einbringen. Im Herzen musst du deine Pflicht immer als deine Aufgabe betrachten, für diese Aufgabe Bürden auf dich nehmen, Vorwürfe ertragen, wenn du den kleinsten Fehler machst oder dich in einem Zustand befindest, in dem du nachlässig bist; und du musst spüren, dass du dich nicht so verhalten darfst, weil du Gott so viel schuldest. Menschen, die wirklich ein Gewissen und Vernunft haben, führen ihre Pflicht aus, als wäre es ihre eigene Aufgabe, unabhängig davon, ob jemand sie beobachtet oder beaufsichtigt. Ob nun Gott mit ihnen zufrieden ist und ganz gleich wie Gott sie behandelt, sie verlangen von sich stets strengstens, dass sie ihre Pflichten gut ausführen und den Auftrag vollenden, den Gott ihnen anvertraut hat. Das nennt man Loyalität. Ist das nicht ein höherer Maßstab als der Maßstab des Gewissens? Wenn die Menschen nach dem Standard des Gewissens handeln, werden sie oft von äußeren Dingen beeinflusst oder denken, es genüge, sich einfach alle Mühe zu geben; das Reinheitsniveau ist nicht so hoch. Wenn wir allerdings davon reden, loyal und imstande zu sein, seine Pflicht treu hochzuhalten, dann ist das Reinheitsniveau höher. Es geht nicht nur darum, sich anzustrengen; es setzt voraus, dass du mit ganzem Herzen, mit Leib und Seele bei deiner Pflicht bist. Um deine Pflicht gut auszuführen, musst du bisweilen ein wenig physisches Ungemach ertragen. Du musst einen Preis zahlen und all deine Gedanken der Ausführung deiner Pflicht widmen. Egal auf welche Umstände du triffst, sie haben keinen Einfluss auf deine Pflicht oder zögern deine Pflichtausführung hinaus, und du bist imstande, Gott zufriedenzustellen. Um das zu tun, musst du einen Preis zahlen können. Du musst deiner leiblichen Familie, deinen Privatangelegenheiten und deinen Eigeninteressen entsagen. Du musst deine Eitelkeit, deinen Stolz, deine Gefühle, deine leiblichen Freuden und sogar Dinge wie deine besten Jugendjahre, deine Ehe, deine Zukunft und dein Schicksal allesamt loslassen und diesen Dingen entsagen, und du musst bereit sein, deine Pflicht gut auszuführen. Dann wirst du Loyalität erreicht haben und, indem du so lebst, Ähnlichkeit mit einem Menschen aufweisen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Als ich über Gottes Worte nachdachte, schämte ich mich zutiefst. Früher hatte ich immer geglaubt, dass ich bei der Ausführung meiner Pflicht Leid ertragen und Opfer bringen konnte. Jetzt hatte mich das Umfeld enthüllt, und ich erkannte endlich, dass die Treue, die ich in der Vergangenheit gezeigt hatte, eine reine Illusion war. Nur weil jemand meine Arbeit nachverfolgte und überwachte und ich Angst hatte, dass ich zurechtgestutzt oder sogar entlassen werden würde, wenn ich meine Pflicht nicht gut tat, zeigte ich nur widerwillig ein wenig Treue, um mich selbst zu schützen. Sobald niemand meine Arbeit überprüfte oder nachverfolgte, wurde ich oberflächlich, hinterlistig und betrügerisch. Diejenigen, die ihrer Pflicht wirklich treu sind, betrachten ihre Pflicht als ihre eigene Verantwortung und können bei ihrer Pflichtausführung Gottes genaue Prüfung akzeptieren. Egal, wie sich die äußeren Umstände ändern, oder ob es Menschen gibt, die ihre Arbeit überwachen oder nachverfolgen, sie können sich immer mit Herz und Seele dafür einsetzen, die Arbeit gut zu machen. Obwohl die Leiter meine Arbeit jetzt nicht mehr häufig nachverfolgten, war dieses Umfeld eine Prüfung für mich. Ich durfte nicht weiterhin oberflächlich sein. Ich musste Gottes genaue Prüfung akzeptieren, meine eigenen Verantwortlichkeiten erfüllen und diese Arbeit wirklich schultern. Ich dachte daran, dass es in allen Teams einige Probleme gab und die Brüder und Schwestern keine deutlichen Fortschritte machten. Ich musste schnell anordnen, dass alle die Abweichungen zusammenfassten und gute Wege für die Praxis erörterten. Auf diese Weise würde sich das fachliche Niveau meiner Brüder und Schwestern verbessern, und nur dann würden sie bei der Ausführung ihrer Pflichten bessere Ergebnisse erzielen. Danach bemühte ich mich, die tatsächlichen Schwierigkeiten der Teamleiter zu verstehen und fasste die Probleme, die ich sah, zusammen. Ich fand auch einige erfahrene Brüder und Schwestern, die an den Zusammenfassungen teilnahmen und Wege zur Lösung der Probleme diskutierten. Alle sagten, dass eine solche Zusammenfassung ausgezeichnet war und sie viel daraus gelernt hatten. Später verfolgte ich die Arbeit jedes Teams zeitnah nach und hielt mich auf dem Laufenden. Wenn ich Abweichungen feststellte, korrigierte ich sie rechtzeitig. Die Arbeitsergebnisse waren etwas besser als zuvor.
Ich dachte zunächst, meine Einstellung zu meiner Pflicht hätte sich etwas gewandelt, aber da meine verderbte Disposition extrem tief verwurzelt war, fiel ich nach einer Weile wieder in meinen alten oberflächlichen Zustand zurück. Im September 2021 beauftragte mich die Kirche damit, die Aufsicht über die Bewässerungsarbeit zu übernehmen. Damals fasste ich den festen Entschluss, diese Pflicht gut zu tun, also arbeitete ich hart daran, mich mit den Details der Arbeit vertraut zu machen, sie zu verstehen und die entsprechenden Grundsätze zu lernen. Oft ging ich sehr spät ins Bett. Da ich noch nie für diese Arbeit verantwortlich gewesen war, gab es auch nach einigen Tagen der Einarbeitung immer noch einige Aufgaben, die ich nicht richtig verstand. Ich fühlte mich stark unter Druck gesetzt. Ich machte mir Sorgen, dass ich keine Antworten geben könnte, wenn die Leiterin käme, um sich nach der Arbeit zu erkundigen. Was würde sie von mir denken? Würde sie denken, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen war? Bei diesem Gedanken arbeitete ich noch härter daran, mich mit der Arbeit vertraut zu machen und mir die Grundsätze anzueignen. Als die Leiterin kam, um sich nach der Arbeit zu erkundigen, wusste sie, dass ich diese Aufgabe gerade erst übernommen hatte, also ermutigte sie mich nur, mich so schnell wie möglich mit den verschiedenen Aufgaben vertraut zu machen, und tadelte mich überhaupt nicht. Ich fühlte mich unglaublich erleichtert, und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Ich dachte, dass die Leiterin keine besonders hohen Anforderungen an mich stellte, also musste ich mich nicht so unter Druck setzen, mich in die Arbeit einzuarbeiten. Ich war in dieser Zeit sehr müde gewesen, und jetzt konnte ich mich ein wenig entspannen. Danach war ich nicht mehr bestrebt, die Arbeit der einzelnen Teams zu verstehen, und konzentrierte mich nicht darauf, mir die Grundsätze anzueignen. Ich dachte einfach, es würde reichen, das alles nach und nach bei der praktischen Arbeit zu lernen. In meiner Freizeit hörte ich Hymnen und fand sogar ein paar unterhaltsame, weltliche Kurzvideos, um mich zu entspannen. Später stellte die Leiterin nacheinander fest, dass mehrere der Teamleiter, für die ich verantwortlich war, keine echte Arbeit leisteten, und dies die Arbeit der Kirche verzögerte. Zu meiner Überraschung hatte ich von diesen Problemen nicht einmal etwas mitbekommen. Die Arbeitsergebnisse in dieser Zeit waren nicht gut gewesen, aber ich hatte nicht sorgfältig darüber nachgedacht, wo die Probleme lagen, und hatte auch nicht mit anderen Brüdern und Schwestern gesucht. Das führte dazu, dass die Probleme lange Zeit ungelöst blieben.
Kurz darauf wurde ich neu zugewiesen, weil ich von Anfang bis Ende der Aufgabe als Verantwortliche nie gewachsen war. In diesem Moment fühlte ich mich, als wäre mein Herz ausgehöhlt worden. Ich war unruhig und beklommen. Obwohl die Leiterin mir sagte, ich sei nur entlassen worden, weil ich dieser Aufgabe nicht gewachsen war, wusste ich in meinem Herzen, dass ich in den letzten Monaten bei meiner Pflicht oberflächlich gewesen war und kaum echte Arbeit geleistet hatte. Ich hatte es mit Sicherheit verdient, entlassen zu werden. Als ich das dachte, spürte ich eine unbeschreibliche Not in meinem Herzen. Ich las diese Worte Gottes: „Wie du Gottes Aufträge behandeln solltest, ist äußerst wichtig. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Wenn du nicht erfüllen kannst, was Gott dir anvertraut hat, dann eignest du dich nicht dazu, in Seiner Gegenwart zu leben, und solltest deine Strafe akzeptieren. Es ist vollkommen normal und gerechtfertigt, dass die Menschen die ihnen von Gott anvertrauten Aufträge erfüllen. Das ist die oberste Verantwortung der Menschen, und sie ist genauso wichtig wie ihr eigenes Leben. Wenn du Gottes Aufträge auf die leichte Schulter nimmst, dann ist das ein schwerster Verrat an Gott. Dadurch bist du erbärmlicher als Judas und solltest verflucht werden. Die Menschen müssen ein gründliches Verständnis dafür erlangen, wie man mit Gottes Aufträgen umgehen sollte, und sie müssen zumindest Folgendes verstehen: Gottes Aufträge an die Menschen sind Seine Erhöhung des Menschen, Seine besondere Gnadenerweisung an die Menschen, sie sind das Herrlichste, was es gibt, und allem anderen kann man den Rücken kehren – selbst dem eigenen Leben – aber Gottes Aufträge müssen erfüllt werden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man die Natur des Menschen erkennt). Als ich über die Worte Gottes nachdachte, fühlte ich mich, als würde Gott mich von Angesicht zu Angesicht aufdecken. Insbesondere als ich las, dass Gott sagte: „eignest du dich nicht dazu, in Seiner Gegenwart zu leben, und solltest deine Strafe akzeptieren“, „ein schwerster Verrat an Gott“ und „solltest verflucht werden“, stachen mir diese Worte wie scharfe Dolche ins Herz. Ich fühlte mich äußerst elend und machte mir selbst Vorwürfe. Mir wurde klar, dass die Kirche mich als Verantwortliche eingesetzt hatte, um mir die Gelegenheit zu geben, zu üben. Es war auch meine Verantwortung. Ich hätte Rücksicht auf Gottes Absichten nehmen, meine ganze Kraft aufwenden und jedes Opfer bringen sollen, um diese Pflicht gut zu tun. Jedoch ging ich mit meiner Pflicht besonders leichtfertig um. Um zu vermeiden, dass ich keine Antworten geben konnte, wenn die Leiterin kam, um sich nach der Arbeit zu erkundigen, und infolgedessen zurechtgestutzt oder entlassen würde, verwandte ich besondere Sorgfalt und Mühe darauf, mich mit den verschiedenen Arbeitsaufgaben vertraut zu machen. Als ich jedoch später sah, dass die Leiterin nicht sehr detailliert nachgefragt hatte, begann ich, die Situation auszunutzen und wurde hinterlistig und betrügerisch. Ich war nicht mehr bestrebt, mich in die Arbeit einzuarbeiten, und noch weniger konzentrierte ich mich darauf, echte Probleme zu lösen. Bei meiner Pflicht war ich träge und widerstrebend, lässig und ohne Eile und gab mich ganz den fleischlichen Bequemlichkeiten hin. Ich dachte an Schwester Liu Xin, die ebenfalls für die Bewässerungsarbeit verantwortlich war. Zuvor war sie auch noch nie für diese Arbeit verantwortlich gewesen, dennoch ging sie ihre Pflicht immer ernsthaft und verantwortungsbewusst an. Sie konzentrierte sich darauf, echte Probleme zu verstehen und zu lösen, und konnte nach zwei Monaten bereits echte Arbeit leisten. Ich hingegen hatte diese Pflicht schon drei Monate lang ausgeführt und war immer noch nicht mit der Arbeit vertraut. Ich konnte nicht einmal ein so schwerwiegendes Problem erkennen wie das der Teamleiter, die keine echte Arbeit leisteten und die Bewässerungsarbeit verzögerten. Das war eine schwere Pflichtverletzung! Ich hatte so viele von Gottes Worten gegessen und getrunken und Gottes Gnade empfangen, als Er mich erhöhte, eine Verantwortliche zu sein. Jedoch ergriff ich jede Gelegenheit, um hinterlistig und betrügerisch zu sein und echte Arbeit zu vermeiden. Das führte dazu, dass die Arbeit der Kirche verzögert und behindert wurde. Früher war ich als Verantwortliche hinterlistig, betrügerisch und oberflächlich gewesen; jetzt tat ich genau dasselbe. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Selbstvorwürfe und Schuldgefühle spürte ich. Also betete ich zu Gott: „Lieber Gott, ich habe meine Pflicht nicht gut getan und die Arbeit der Kirche behindert. Ich bin voller Bedauern und möchte nicht so weitermachen. Lieber Gott, mögest Du mich führen, damit ich aus diesem Versagen eine Lektion lerne. Ich bin bereit, Buße zu tun.“
Danach ging mir diese Frage immer wieder durch den Kopf: Warum habe ich Gott immer unwillkürlich getäuscht und betrogen? Von welcher Disposition wurde ich beherrscht? Eines Tages, während meiner Andachten, las ich diese Worte Gottes: „Wenn du bei deiner Pflicht andauernd nachlässig bist, welche Art von Problem ist das dann? Das ist ein Problem, das mit deiner Menschlichkeit einhergeht. Nur Menschen ohne Gewissen oder Menschlichkeit sind andauernd nachlässig. Denkt ihr, dass Menschen, die immer nachlässig sind, zuverlässig sind? (Nein.) Sie sind so unzuverlässig! Jemand, der in seiner Pflicht nachlässig ist, ist ein verantwortungsloser Mensch, und jemand, der in seinem Handeln verantwortungslos ist, ist kein ehrlicher Mensch – er ist ein unzuverlässiger Mensch. Egal welche Pflicht er ausübt, ein unzuverlässiger Mensch ist nachlässig, weil sein Charakter keinem akzeptablen Standard entspricht, er die Wahrheit nicht liebt und mit Sicherheit kein ehrlicher Mensch ist. Kann Gott unzuverlässigen Menschen irgendetwas anvertrauen? Auf keinen Fall. Weil Gott die Tiefen der Menschenherzen genau prüft, bedient Er sich keinesfalls hinterlistiger Menschen, um Pflichten zu tun; Gott segnet nur die Ehrlichen, und Er wirkt nur an denen, die ehrlich sind und die Wahrheit lieben. Immer wenn ein hinterlistiger Mensch eine Pflicht erfüllt, ist das eine menschengemachte Einrichtung und der Fehler des Menschen. Leute, die gern nachlässig sind, besitzen weder Gewissen noch Vernunft, ihre Menschlichkeit ist armselig, sie sind nicht vertrauenswürdig und so unzuverlässig“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Mensch profitiert am meisten von Gottes Führungsplan). „Alle Menschen werden bei ihrer Pflichtausführung entlarvt – man braucht jemanden nur mit einer Pflicht zu betrauen, und es wird nicht lange dauern, bis offenbart wird, ob er ein ehrlicher oder ein betrügerischer Mensch ist und ob er die Wahrheit liebt oder nicht. Diejenigen, die die Wahrheit lieben, können ihre Pflichten aufrichtig ausführen und das Werk des Hauses Gottes aufrechterhalten; diejenigen, die die Wahrheit nicht lieben, halten das Werk des Hauses Gottes nicht im Geringsten aufrecht, und sie sind unverantwortlich bei der Ausführung ihrer Pflichten. Das ist für alle, die eine klare Sicht der Dinge haben, sofort erkennbar. Niemand, der seine Pflicht schlecht erfüllt, ist ein wahrheitsliebender oder ein ehrlicher Mensch; solche Menschen werden alle enthüllt und ausgemustert werden. Um ihre Pflichten gut zu erfüllen, müssen die Menschen ein Verantwortungsgefühl und ein Gefühl der Last haben. Auf diese Weise wird die Arbeit definitiv richtig erledigt werden. Grund zur Sorge gibt es nur, wenn jemand keine Last verspürt oder kein Verantwortungsgefühl hat, wenn er zu allem aufgefordert werden muss, wenn er immer oberflächlich ist und bei Problemen versucht, die Schuld abzuschieben, was dazu führt, dass sich die Lösung der Probleme in die Länge zieht. Kann die Arbeit dann noch gut erledigt werden? Kann jemand, der auf diese Weise seine Pflicht ausführt, denn überhaupt noch Ergebnisse erzielen? Solche Menschen wollen keine der ihnen zugewiesenen Aufgaben erledigen, und wenn sie sehen, dass andere Hilfe bei ihrer Arbeit brauchen, ignorieren sie sie. Sie werden nur dann ein bisschen arbeiten, wenn man es ihnen befiehlt, nur wenn es hart auf hart kommt und sie keine andere Wahl haben. Das ist nicht die Ausführung einer Pflicht – das wäre die Arbeit eines Tagelöhners! Ein Tagelöhner arbeitet für einen Arbeitgeber und verrichtet einen Tag Arbeit für einen Tagelohn, eine Stunde Arbeit für einen Stundenlohn. Sie warten darauf, bezahlt zu werden. Sie haben Angst davor, irgendeine Arbeit zu erledigen, die ihr Chef nicht sieht, sie haben Angst, dass sie für nichts von dem, was sie tun, belohnt werden, sie arbeiten immer nur für den äußeren Anschein – das heißt, sie haben keine Loyalität“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur eine ehrliche Person kann das wirkliche Abbild eines Menschen ausleben). Gottes Worte berührten mein Herz. Ich verstand, dass ich bei der Ausführung meiner Pflicht ständig hinterlistig und betrügerisch gewesen war. Die Wurzel dafür lag darin, dass meine Disposition einfach zu betrügerisch war. Meiner Ansicht nach waren Leute, die nur still und fleißig arbeiteten, ohne an sich selbst zu denken, zu naiv und zu arglos. Andererseits gab es die Leute, die es verstanden, sich auch bei viel Arbeit noch eine ruhige Kugel zu schieben und andere mit List und Tücke zu täuschen. Das waren in meinen Augen die wirklich Klugen. Deshalb tat ich meine Pflicht auf diese Weise. Wenn die Leiter mich überwachten und meine Arbeit genau nachverfolgten, tat ich meine Pflicht mit großem Eifer. Sobald mich jedoch niemand mehr überwachte, begann ich mich dem Fleisch hinzugeben und die Arbeit, die ich hätte tun sollen, nicht zu tun. Vor den Augen der Leute tat ich das eine, und hinter ihrem Rücken das andere. Ich täuschte alle meine Brüder und Schwestern und ließ sie glauben, dass ich eine große Bürde trug. Tatsächlich gab ich mich hinter ihrem Rücken ganz den Bequemlichkeiten des Fleisches hin und leistete überhaupt nicht viel echte Arbeit. Ich war wirklich durch und durch aalglatt und betrügerisch! Ich dachte an all die Menschen in der Welt, die vor ihrem Chef so tun, als könnten sie Leid ertragen und als würden sie mit aller Kraft arbeiten, aber hinterlistig und betrügerisch werden, sobald der Chef nicht da ist. Sie benutzen Intrigen, um zu täuschen, und haben kein Gewissen und keine Menschlichkeit. Für sie steht der Profit an erster Stelle. Ich behandelte meine Pflicht auf dieselbe Weise. Ich dachte nicht daran, wie ich meine Pflicht gut tun konnte, um Gott zufriedenzustellen; ich berücksichtigte ständig meine eigenen Interessen. Ich war hinterlistig und betrügerisch, erledigte Aufgaben nur, um gut dazustehen, und täuschte andere. Bei wichtigen Aufgaben vernachlässigte ich meine Pflichten. Infolgedessen behinderte und verzögerte ich die Arbeit der Kirche. Ich tat nicht meine Pflicht. Ich war eine Lohnarbeiterin, eine reine Arbeitskraft. Früher hatte ich geglaubt, dass es ziemlich klug sei, hinter dem Rücken der Leute hinterlistig und betrügerisch zu sein, aber jetzt sah ich endlich, dass betrügerische Menschen nicht klug sind. Sie sind verachtenswert und töricht. Mich auf eine betrügerische Disposition zu verlassen, um meine Pflicht zu tun, konnte mich nur immer aalglatter machen. Es konnte mich nur dazu bringen, gegen Gott aufzubegehren und mich Ihm zu widersetzen und die normale Menschlichkeit zu verlieren. Indem ich so lebte, hatte ich kein bisschen Integrität oder Würde. Dass ich jetzt entlassen worden war, hatte ich mir selbst zuzuschreiben. Wenn ich immer noch keine Buße tun würde, dann würde ich am Ende keine Pflicht gut tun und keine Wahrheit erlangen können. Ich konnte von Gott nur enthüllt und ausgemustert werden!
Später aß und trank ich die Worte Gottes, um in Bezug auf meine Probleme einen Weg der Praxis zu suchen. Ich las diese Worte Gottes: „Wenn die Menschen ihre Pflicht ausführen, dann tun sie eigentlich das, was sie tun sollten. Wenn du es vor Gott tust, wenn du mit einer ehrlichen Haltung und mit dem Herzen deine Pflicht ausführst und dich Gott unterwirfst, wird diese Haltung dann nicht viel richtiger sein? Wie also solltest du diese Haltung auf deinen Alltag übertragen? Du musst ‚Gott mit Herz und Ehrlichkeit anbeten‘ zu deiner Realität machen. Immer wenn du lustlos und halbherzig bei der Sache sein willst, immer wenn du dich aalglatt aufführen und faul sein willst, und immer wenn du abgelenkt wirst oder dich lieber amüsieren würdest, solltest du gründlich darüber nachdenken: ‚Wenn ich mich so verhalte, bin ich dann vertrauenswürdig? Führe ich meine Pflicht mit ganzem Herzen aus? Bin ich nicht treu, wenn ich das tue? Werde ich durch ein solches Verhalten dem Auftrag gerecht, den Gott mir anvertraut hat?‘ Auf diese Weise solltest du über dich selbst nachdenken. Wenn du feststellst, dass du deine Pflicht immer oberflächlich erledigst, treulos bist und Gott verletzt hast, was solltest du dann tun? Du solltest sagen: ‚Ich habe in dem Moment gespürt, dass etwas falsch war, habe es aber nicht als Problem angesehen; ich habe es einfach leichtsinnig unter den Teppich gekehrt. Ich habe erst jetzt realisiert, dass ich wirklich oberflächlich gewesen und meiner Verantwortung nicht gerecht geworden bin. Ich besitze wirklich kein Gewissen und keine Vernunft!‘ Du hast das Problem entdeckt und ein wenig über dich selbst erfahren – jetzt musst du also umkehren! Deine Einstellung zur Ausführung deiner Pflicht war falsch. Du warst nachlässig damit, wie bei einer Nebenbeschäftigung, und du bist nicht mit dem Herzen dabei gewesen. Falls du wieder so oberflächlich bist, musst du zu Gott beten und Ihn dich disziplinieren und züchtigen lassen. So einen Willen musst du bei der Ausführung deiner Pflicht haben. Erst dann kannst du wahrhaft Buße tun. Du kannst nur umkehren, wenn dein Gewissen rein ist und sich die Einstellung zur Ausführung deiner Pflicht gewandelt hat“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur wenn man Gottes Worte regelmäßig liest und über die Wahrheit nachsinnt, gibt es einen Weg nach vorn). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Menschen bei der Ausführung ihrer Pflicht eine ehrliche Haltung haben sollten. Nur ehrliche Menschen können Gott treu sein und sind vertrauenswürdig. Genau wie Noah, der Gottes Auftrag mit einem gottesfürchtigen und ehrlichen Herzen begegnete. Obwohl er beim Bau der Arche vor vielen Schwierigkeiten stand und sehr müde war, berücksichtigte er nie seine eigenen Interessen und berechnete nie seine Gewinne und Verluste. Stattdessen dachte er von ganzem Herzen darüber nach, wie er Gottes Auftrag so schnell wie möglich erfüllen konnte. Obwohl ihn niemand überwachte, war er dennoch in der Lage, auf Gottes Absicht Rücksicht zu nehmen und einhundertzwanzig Jahre lang an seiner Pflicht festzuhalten. Noah war ein Mensch mit echter Menschlichkeit. Ich kann mich nicht mit Noah vergleichen, aber aus Gottes Worten und Noahs Erfahrung verstand ich einen Weg der Praxis. Von da an musste ich meine Pflicht mit einem ehrlichen Herzen tun, und mich bei meiner Pflichtausführung regelmäßig selbst prüfen. Wenn ich merkte, dass ich oberflächlich war, musste ich zu Gott beten und mich bewusst gegen mich selbst auflehnen. Egal, ob jemand meine Arbeit überwachte oder nachverfolgte oder nicht, ich musste immer Gottes genaue Prüfung akzeptieren und meine Pflicht gut tun. Ich betete auch zu Gott und bat Ihn, mich zu maßregeln und zu disziplinieren, wenn ich wieder oberflächlich handeln oder betrügen würde.
Später bewässerte ich Neulinge in der Kirche. Manchmal war die Teamleiterin etwas beschäftigt und konnte meine Arbeit nicht nachverfolgen, und ich hatte wieder den Wunsch, oberflächlich zu sein. Ich dachte: „Neulinge zu bewässern ist anstrengend. Es ist nicht so, als ob man jedes Problem mal eben mit ein paar Worten lösen könnte. Man muss einige Opfer bringen. Da die Teamleiterin meine Arbeit nicht nachverfolgt, wird sie nicht wissen, ob ich ein bisschen faul bin. Ich nehme mir einfach etwas Zeit zum Ausruhen, und es wird kein großes Problem sein, wenn die Schwierigkeiten der Neulinge ein paar Tage später gelöst werden.“ Als ich so dachte, wurde mir sofort klar, dass diese Einstellung nicht in Ordnung war. Auch wenn die Teamleiterin meine Arbeit nicht nachverfolgte, prüft Gott doch alles genau. Ich durfte nicht mehr hinterlistig und betrügerisch sein oder täuschen. Ich musste meine Pflicht mit einem ehrlichen Herzen behandeln und meine ganze Kraft dafür einsetzen. Also unterstützte und half ich eilig den Neulingen, die nicht regelmäßig an Versammlungen teilnehmen konnten. Wenn einige Neulinge nicht auf meine Nachrichten antworteten, versuchte ich, sie auf verschiedene Weisen zu kontaktieren. Durch meine Unterstützung und Hilfe kehrten nach und nach viele Neulinge wieder regelmäßig zu den Versammlungen zurück. Die Ergebnisse meiner Pflicht waren viel besser als zuvor, und ich fühlte mich wirklich wohl dabei, auf diese Weise zu praktizieren. Von nun an bin ich bereit, mich bei meiner Pflichtausführung häufig selbst zu prüfen und mein Herz und eine ehrliche Haltung einzusetzen, um meine Pflicht gut zu tun. Dank sei Gott!