6. Die Wahl einer Lehrerin der Drei-Selbst-Kirche

Von Zhao Yan, China

1987 kam ich zusammen mit meiner Mutter zum Glauben an den Herrn Jesus. Ich trat bald dem Chor bei, und ganz gleich, wie beschäftigt ich bei der Arbeit war, besuchte ich trotzdem regelmäßig die Versammlungen. Dem Diakon fiel auf, wie eifrig mein Streben war, und er förderte mich, damit ich in der Sonntagsschule unterrichten konnte. Daher wendete ich mich auf und arbeitete noch härter für den Herrn. 1995 bemerkte ich jedoch, dass die Zahl der Gläubigen, die zu den Versammlungen kamen, allmählich zurückging. Auch unter meinen Mitarbeitern gab es Eifersucht und Streit, und die Predigten wurden immer abgedroschener und inhaltsleerer. Ich war beunruhigt und ging mit meinen Schwestern aus dem Chor in andere Kirchen, um dort nach Antworten zu suchen. Ein Ältester sagte: „Der Herr kommt bald wieder, wir müssen wachsam warten.“ Ein anderer Pastor aus einer anderen Kirche sagte auch: „Der Herr kommt bald, macht euch leer, macht eure Herzen bereit, bekennt vor dem Herrn und tut Buße.“ Ihre Antworten enttäuschten mich. Ich sah, dass die Kirchen trostlos waren, die Prediger nichts zu predigen hatten und der Glaube der Gläubigen erkaltet war. Deshalb beschloss ich, Theologie zu studieren. Mein Plan war es, danach zurückzukehren, um die Herde zu hüten und die Kirche wiederzubeleben. Drei Jahre später schloss ich mein Theologiestudium ab und kehrte als Lehrerin zur Kirche zurück. Ich war voller Ehrgeiz und brannte darauf, die Kirche neu zu beleben. Ich fing an, überall zu predigen. Einmal lud mich ein Pastor ein, in einer großen Kirche zu predigen, zu der über tausend Menschen kamen. Im Nebenraum gab es sogar eine Live-Übertragung, sodass alle meine Predigt auf einem Bildschirm verfolgen konnten. Ich war überglücklich. Die Brüder und Schwestern nannten mich herzlich Lehrerin Zhao und scharten sich mit ihren Fragen um mich. Mein Herz war voller Freude, und ich dachte: „Lehrerin zu sein ist schon etwas anderes, als nur ein gewöhnliches Gemeindemitglied zu sein. Die Kirche zahlt mir nicht nur ein Gehalt, sondern wohin ich auch gehe, schauen die Leute zu mir auf und empfangen mich mit einem Lächeln. Wenn ich zum Predigen unterwegs bin, übernimmt die Kirche auch meine Reisekosten. Schon jetzt, wo ich noch nicht einmal Pastorin bin, erfahre ich eine so gute Behandlung. Wenn ich also Pastorin werde und in großen Kirchen predige, werden die Brüder und Schwestern erst recht zu mir aufschauen und mich verehren.“ Nicht lange danach wurde ich zur Vizepräsidentin des lokalen Komitees der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung gewählt, und ich dachte bei mir: „Offenbar ist mein Streben besser und meine Predigten sind es auch. Wenn ich in Zukunft zur Pastorin geweiht werden würde, würde sich mein Zuständigkeitsbereich erweitern, noch mehr Menschen würden mich kennen, und egal, wohin ich ginge, würde ich respektiert und gelobt werden. Dann würde mich jeder als die angesehene Pastorin Zhao kennen.“ Aber nach einer Weile hatte ich den größten Teil des theoretischen Wissens, das ich in meinem Theologiestudium gelernt hatte, bereits weitergegeben, und jede Predigt bestand nur noch aus einer Wiederholung derselben alten, trockenen und uninspirierenden Themen. Ich fing an, überall nach verschiedensten Materialien und Büchern zu suchen, um eine Predigt zusammenzustückeln, und griff sogar auf meine alten Mitschriften aus dem Theologiestudium zurück, aber es half alles nichts. Ich sah, wie die Kirche immer trostloser wurde, immer weniger Menschen zu meinen Predigten kamen und einige, die zu den Versammlungen kamen, einfach in ihren Stühlen zusammensackten und schliefen. Ich war ziemlich verwirrt und dachte bei mir: „Ich arbeite doch aktiv für den Herrn, um die Kirche wiederzubeleben und die Brüder und Schwestern zu unterstützen. Warum ist die Kirche stattdessen noch trostloser geworden?“

Im September 1999 fuhr ich in eine andere Gegend, um meinen Vater zu besuchen. Meine jüngere Schwester kam mit einer anderen Schwester zu mir, um mir das Evangelium des Allmächtigen Gottes der letzten Tage zu predigen. Ich dachte, diese Schwester sei eine gewöhnliche Gläubige, die die Bibel weniger verstand als ich, und hielt sie für irregeführt, also hörte ich ihr nicht zu. Später hörte ich, dass ein Prediger, den ich kannte, 120 Mitarbeiter des Herrn zum Glauben an den Allmächtigen Gott geführt hatte und dass auch fast 100 Menschen von einem Versammlungsort in einem Dorf den Allmächtigen Gott angenommen hatten. Diese Nachrichten haben mich zutiefst erschüttert, und ich dachte: „Wenn eine einzelne Person verwirrt ist und den wahren Weg nicht versteht, könnte sie irregeführt werden, aber so viele ernsthaft Strebende haben den Allmächtigen Gott angenommen – konnten die wirklich alle irregeführt worden sein? Das ist unmöglich! Der Prediger, den ich kenne, ist doch bibelfest und hat Urteilsvermögen, und trotzdem ist er mit so vielen Mitarbeitern zum Glauben an den Allmächtigen Gott gekommen. Könnte es sein, dass ihr Glaube an den Allmächtigen Gott richtig ist?“ Ich war verwirrt, also betete ich oft zum Herrn: „Herr, warum haben sich so viele Menschen dem Glauben an den Allmächtigen Gott zugewandt? Diese guten Schafe und Leiter sind alle sehr fleißig in ihrem Streben und bibelfest. Wie konnten sie sich alle dem Glauben an den Allmächtigen Gott zuwenden? Warum blüht die Kirche des Allmächtigen Gottes auf, während unsere Kirche so trostlos wird? Könnte es sein, dass Du wirklich zurückgekehrt bist? O Herr, ich bin so verwirrt. Bitte führe mich.“ Im April 2000 ging ich zu meiner jüngeren Schwester, und sie predigte mir erneut das Evangelium des Allmächtigen Gottes der letzten Tage. Sie hielt gemeinschaftlichen Austausch über die drei Phasen von Gottes Werk: das Zeitalter des Gesetzes, das Zeitalter der Gnade und das Zeitalter des Königreichs, die alle von einem einzigen Gott ausgeführt werden. Im Zeitalter des Gesetzes wurde Gott Jehova genannt und Er erließ die Gesetze und leitete die Menschen in ihrem Leben. Im Zeitalter der Gnade hieß Gott Jesus und vollbrachte das Werk der Erlösung. Im Zeitalter des Königreichs besteht Gottes Werk darin, Seine Worte kundzutun, um die Menschen gründlich zu reinigen und die Wurzel der menschlichen Sünde zu beseitigen. Gott wird Allmächtiger Gott genannt. In jedem Zeitalter hat Gott ein anderes Werk getan, jedes Mal unter einem anderen Namen. Nachdem eine Phase des Werkes ihre Wirkung erzielt hat, beginnt Gott die nächste Phase des Werkes, wobei jede Phase auf der vorherigen aufbaut und immer tiefer geht, da jede Sektion mit der nächsten verknüpft ist, bis Er schließlich das gesamte Zeitalter beendet und die Menschen an einen wunderschönen Bestimmungsort führt. Die ersten beiden Phasen des Werkes konnte ich damals akzeptieren, weil diese Dinge alle in der Bibel aufgezeichnet waren, aber diese dritte Phase, das Werk des Zeitalters des Königreichs, konnte ich auf keinen Fall annehmen. Ich war der Meinung, alles, was außerhalb der Bibel stand, könne nicht Gottes Werk sein. Meine Schwester hielt dann mit mir Gemeinschaft: „Die Bibel ist eine Aufzeichnung der ersten beiden Phasen von Gottes Werk. Zuerst kam Gottes Werk, danach die Aufzeichnungen der Menschen. Als die Bibel zusammengestellt wurde, hatte Gottes Werk in den letzten Tagen noch gar nicht stattgefunden. Wie hätte es also schon in der Bibel aufgezeichnet werden können?“ Das ergab für mich einen gewissen Sinn. Meine Schwester hielt noch viel mehr mit mir Gemeinschaft, und was sie sagte, stimmte mit der Bibel überein und klang ziemlich gut, aber ich hatte immer noch Angst, die falsche Wahl zu treffen, und war deshalb nicht bereit, es anzunehmen. Meine Schwester gab mir ein Buch mit dem Titel „Das Gericht beginnt mit dem Haus Gottes“ und suchte ein paar Kapitel von Gottes Worten für mich zum Lesen heraus. Ich dachte bei mir: Seit meine Schwester den Allmächtigen Gott angenommen hat, versteht sie die Bibel besser als ich und hat einen so großen Glauben! In ihrer Gemeinschaft sprach sie darüber, wie Gott das Geheimnis der Menschwerdung offenbarte und die kleine Schriftrolle enthüllte, und darüber, wie Gott wirkt, um die Menschen zu reinigen. Was sie mitteilte, war erfrischend und erleuchtend, und ich hatte in all meinen Jahren des Glaubens an den Herrn noch nie etwas davon gehört. Ich hätte nie erwartet, dass sie in nur einem Jahr so große Fortschritte machen würde. Selbst nach meinem Theologiestudium war ich nicht so kenntnisreich wie sie. Meine Schwester erzählte mir, dass sie all dieses Verständnis aus den Worten des Allmächtigen Gottes erlangt hatte. Ich fragte mich: „Könnte es sein, dass der Allmächtige Gott wirklich die Wiederkunft des Herrn Jesus ist?“ Früher hatte meine Mutter mich immer wieder ermahnt, zu suchen und zu prüfen und die einmalige Gelegenheit, Gottes Errettung zu erlangen, nicht zu verpassen. Als ich daran dachte, beschloss ich, zu suchen und zu prüfen.

Danach las ich die Worte des Allmächtigen Gottes. Ein Teil davon lautete wie folgt: „Die Wiederkehr Jesu ist eine große Errettung für diejenigen, die die Wahrheit annehmen können, aber für jene, die die Wahrheit nicht annehmen können, ist es ein Zeichen der Verurteilung. Ihr solltet euren eigenen Weg wählen und nichts tun, was gegen den Heiligen Geist lästert und die Wahrheit ablehnt. Ihr solltet nicht ignorant und arrogant sein, sondern Menschen, die sich der Führung des Heiligen Geistes unterwerfen und nach der Wahrheit dürsten und diese suchen; nur auf diese Weise werdet ihr profitieren. Ich rate euch, den Weg des Glaubens an Gott mit Vorsicht zu beschreiten. Zieht nicht willkürlich voreilige Schlüsse; und erst recht solltet ihr nicht leichtfertig und nachlässig in eurem Glauben an Gott sein. Ihr solltet wissen, dass diejenigen, die an Gott glauben, zumindest ein demütiges und gottesfürchtiges Herz haben sollten. Diejenigen, die die Wahrheit gehört haben und trotzdem die Nase darüber rümpfen, sind töricht und ignorant. Diejenigen, die die Wahrheit gehört haben, und trotzdem sorglos voreilige Schlüsse ziehen oder sie verurteilen, sind arrogante Menschen. Niemand, der an Jesus glaubt, ist dazu berechtigt, andere zu verfluchen oder zu verurteilen. Ihr solltet alle Menschen sein, die Vernunft besitzen und die Wahrheit annehmen. Nachdem du den Weg der Wahrheit gehört hast und das Wort des Lebens gelesen hast, glaubst du vielleicht, dass nur eines von 10 000 dieser Worte mit deinen Ansichten und der Bibel übereinstimmt und dann solltest du in diesem zehntausendsten unter diesen Worten weitersuchen. Ich rate dir trotzdem, bescheiden zu sein, nicht allzu selbstsicher zu sein, und dich selbst nicht zu sehr zu erhöhen. Mit so dürftiger Ehrfurcht vor Gott in deinem Herzen wirst du größeres Licht erhalten. Wenn du diese Worte sorgfältig prüfst und wiederholt über sie nachdenkst, wirst du verstehen, ob sie die Wahrheit und ob sie das Leben sind oder nicht. Einige Leute, die lediglich ein paar Sätze gelesen haben, werden diese Worte vielleicht blind verurteilen, indem sie sagen: ‚Das ist nichts weiter, als ein wenig Erleuchtung des Heiligen Geistes‘, oder: ‚Das ist ein falscher Christus, der gekommen ist, um die Leute in die Irre zu führen.‘ Diejenigen, die solche Dinge sagen, sind von Ignoranz geblendet! Du verstehst zu wenig vom Werk und der Weisheit Gottes, und Ich rate dir, wieder ganz von vorne anzufangen! Ihr dürft die von Gott geäußerten Worte nicht blind wegen des Aufkommens falscher Christi während der letzten Tage verurteilen, und ihr dürft niemand sein, der aus Angst davor, in die Irre geführt zu werden, gegen den Heiligen Geist lästert. Wäre das nicht sehr schade? Solltest du nach langem Prüfen noch immer glauben, dass diese Worte nicht die Wahrheit, nicht der Weg und nicht der Ausdruck Gottes sind, dann wirst du letztendlich bestraft werden und du wirst keinen Segen erhalten. Wenn du eine so deutlich und klar ausgesprochene Wahrheit nicht annehmen kannst, bist du dann für Gottes Erlösung nicht ungeeignet? Bist du nicht jemand, der nicht gesegnet genug ist, um vor Gottes Thron zurückzukehren? Denk darüber nach! Sei nicht unbesonnen und unüberlegt, und behandle den Glauben an Gott nicht, als sei er ein Spiel. Denke um deines Bestimmungsorts willen, um deiner Perspektiven willen, um deines Lebens willen nach, und spiele nicht mit dir selbst. Kannst du diese Worte annehmen?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Bis du den geistlichen Leib Jesu erblickst, wird Gott Himmel und Erde neu gemacht haben). Nachdem ich diese Passage gelesen hatte, fesselte mich sofort der Ausdruck „eines von 10 000“. Solange diese Worte Verwirrung beseitigen und für mein Leben ein Segen sein konnten, durfte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Am nächsten Morgen sagte ich zu meiner Schwester: „Ungefähr 60 oder 70 Prozent von dem, worüber du Gemeinschaft gehalten hast, kann ich annehmen. Vieles, worüber du gesprochen hast, habe ich noch nie zuvor gehört, und die Worte in diesem Buch sind kraftvoll. Ich sollte es ernsthaft prüfen und sehen, ob es wirklich das Werk Gottes ist.“ Gott sei Dank! Nach einer Zeit des Prüfens war ich überzeugt, dass der Allmächtige Gott tatsächlich die Wiederkunft des Herrn Jesus ist. Der Gedanke, dass der Herr Jesus, auf den ich so lange gewartet hatte, zurückgekehrt war, erfüllte mich mit unglaublicher Aufregung und Rührung. Doch inmitten meiner Freude zögerte ich auch. Die Kirche widersetzt sich vehement dem Östlichen Blitz. Wenn ich ihn annähme, würden sie mich dann nicht verstoßen und aus der Kirche ausschließen, sobald sie es herausfänden? Was würden die Brüder und Schwestern von mir denken, wenn ich diese Stellung nicht mehr hätte? Aber dann dachte ich: „Der Östliche Blitz ist der wahre Weg. Der Allmächtige Gott ist tatsächlich der Herr Jesus, nach dem ich mich all die Jahre gesehnt habe. Diese Phase ist Gottes Werk, um das Zeitalter in den letzten Tagen zu beenden, und wenn ich sie nicht annehme, werde ich am Ende an Leib, Seele und Geist zugrunde gehen und die Chance auf Errettung für immer verlieren. Aber ich habe einen hohen Preis bezahlt, um die Stellung als Lehrerin zu erlangen. Um auf die Theologieschule zu gehen, habe ich eine gute Stelle bei der Regierung aufgegeben und meiner Familie entsagt, und ich habe so viel Mühe in das Studium der Bibel gesteckt. Ich bin bereits die Vizepräsidentin des Chinesischen Christenrates und der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung der Protestantischen Kirchen Chinas, zusammen auch als CCC & TSPM bezeichnet, und kann bald Pastorin werden. Dann werden noch mehr Brüder und Schwestern zu mir aufschauen und mich bewundern, und ich werde alle Vorteile genießen, die meine Stellung mit sich bringt. Wenn ich die Kirche jetzt verlasse, habe ich nichts mehr.“ Doch dann dachte ich wieder: „Ich weiß bereits, dass Gott gekommen ist, um ein neues Werk zu tun. Wenn ich von Gottes Werk weiß, es aber nicht annehme, werde ich dann nicht zurückgelassen? Wäre mein Glaube an den Herrn all die Jahre nicht umsonst gewesen? Wenn ich den wahren Weg aufgebe, wird der Herr mir den Rücken kehren, aber wenn ich meine Stellung aufgebe, werden mich die Brüder und Schwestern verstoßen und aus der Kirche ausschließen.“ Egal wie sehr ich darüber nachdachte, ich konnte meine Stellung als Lehrerin einfach nicht aufgeben. Ich dachte bei mir: „Das Werk des Herrn Jesus hat zweitausend Jahre gedauert, also wird Gottes Werk in dieser Phase doch sicher nicht sofort enden, oder? Ich werde zwei Jahre lang als Pastorin dienen – all diese Jahre harter Arbeit dürfen nicht umsonst gewesen sein. Danach werde ich zum Allmächtigen Gott zurückkehren.“ Schließlich entschied ich mich, weiterhin in meiner ursprünglichen Kirche zu predigen und gleichzeitig die Versammlungen der Kirche des Allmächtigen Gottes zu besuchen. So dachte ich, ich könnte auf beiden Hochzeiten tanzen.

Danach begann ich, an den Versammlungen der Kirche des Allmächtigen Gottes teilzunehmen. Ich hörte, dass der gemeinschaftliche Austausch der Brüder und Schwestern über Gottes Wort sehr erleuchtend war und dass die erfahrungsbasierten Erkenntnisse, über die sie Gemeinschaft hielten, sehr praktisch waren. Anhand von Gottes Worten dachten sie über ihre verdorbenen Dispositionen nach und erkannten sie und fanden so auch Wege für ihre Praxis. Alle hielten offen und frei Gemeinschaft, und ich empfand die Versammlungen als sehr nährend. Aber ich fühlte mich auch ein wenig unwohl, denn in meiner ursprünglichen Kirche war ich diejenige, die von der Kanzel predigte, während die anderen unten zuhörten. In der Kirche des Allmächtigen Gottes aber war ich nur eine gewöhnliche Anhängerin, und hier fiel es mir schwer, über meine echten Erfahrungen Gemeinschaft zu halten; ich konnte nur den anderen zuhören. Ich spürte einen gewissen Verlust in meinem Herzen und dachte bei mir: „Wenn ich erst einmal die ursprüngliche Kirche verlasse, wer wird mich dann noch ernst nehmen? Ich kann genauso gut noch zwei Jahre hierbleiben!“ Also predigte ich weiterhin in meiner ursprünglichen Kirche, während ich im Stillen die Worte des Allmächtigen Gottes las. Einmal, nachdem ich meine Predigt beendet hatte, kam eine Schwester auf mich zu und fragte: „Lehrerin Zhao, warum war deine Predigt so trocken? Das hat mir gar nichts gegeben.“ Ich spürte sofort, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, und konnte nur verlegen lächeln. In dieser Zeit fühlte ich mich ziemlich elend. Jedes Mal, wenn ich eine Predigt vorbereitete, merkte ich, dass ich nur Dinge wiederholte, die ich schon einmal gepredigt hatte, ohne neue Erleuchtung. Später empfand ich die Worte des Allmächtigen Gottes als sehr praktisch und erfrischend, da sie die Geheimnisse der Bibel enthüllten und Wahrheiten über die Praxis vermittelten, wie man zum Beispiel sein Herz vor Gott zur Ruhe bringt und wie man betet. Sie boten klare Wege, denen man folgen konnte. Während einer Predigt baute ich die Worte des Allmächtigen Gottes ein, und die Brüder und Schwestern wurden munter und waren nicht mehr so schläfrig. Nach der Versammlung scharten sich die Brüder und Schwestern um mich. Einige sagten: „Lehrerin Zhao, Ihre Predigt heute war großartig.“ Andere meinten: „Ihr Theologiestudium war nicht umsonst, Sie verstehen wirklich mehr als wir.“ Eine Schwester sagte sogar: „Lehrerin Zhao, könnten Sie nächstes Mal wieder für uns predigen?“ Ich war innerlich wirklich glücklich und dachte: „Wenn ich so weiter predige, werden die Brüder und Schwestern nicht auf mich herabschauen.“ Aber ich fühlte mich unwohl und fragte mich: „Ich bin sicher, dass es kein Wirken des Heiligen Geistes mehr in der Kirche gibt und dass ich nichts mehr zu predigen habe. Und so habe ich die Worte des Allmächtigen Gottes in meine Predigt eingebaut und alle fälschlicherweise glauben lassen, es wären meine eigenen Erkenntnisse. War das richtig?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto unwohler fühlte ich mich, also rief ich meine jüngere Schwester an. Meine Schwester sagte streng zu mir: „Weißt du eigentlich, dass du Predigten stiehlst? Das verletzt Gottes Disposition! Die gesamte religiöse Gemeinschaft hat schon lange kein Wirken des Heiligen Geistes mehr. Sie haben nichts zu predigen. Wenn du den Allmächtigen Gott nicht annimmst, wie kann es dann das Wirken des Heiligen Geistes geben? Wie kannst du etwas zu predigen haben? Wenn du die Worte des Allmächtigen Gottes in die Kirche bringst und sie als deine eigenen ausgibst und alle dazu bringst, dich zu verehren, führst du dann nicht die Menschen in die Irre und hinderst sie daran, das neue Werk anzunehmen? Schwester, du musst bekennen und Buße tun!“ Dann fragte sie mich: „Weißt du, warum Johannes der Täufer ins Gefängnis kam? Als der Herr Jesus damals kam und die Menschen taufte, taufte Johannes auch an einem anderen Ort Menschen. Als der Herr Jesus kam, hätte Johannes alle zu Ihm führen sollen, aber er ließ es stattdessen zu, dass die Menschen ihm folgten. Damit hat er Gottes Werk unterbrochen und gestört, und am Ende wurde Johannes ins Gefängnis geworfen und verlor sein Leben. Heute ist der Allmächtige Gott gekommen und hat so viele Wahrheiten kundgetan. Du solltest alle, die an Gott glauben, vor den Allmächtigen Gott führen, damit sie Seine Worte essen und trinken und zu Ihm zurückkehren – das ist es, was ein Mensch mit Vernunft tun sollte. Aber du weigerst dich nicht nur, den Allmächtigen Gott anzunehmen, du stiehlst auch Seine Worte für deine Predigten, damit andere sehen, dass deine Predigten erhaben sind und alle dich bewundern und dir folgen. Das führt die Menschen in die Irre. Du hinderst die Menschen daran, zum Allmächtigen Gott zurückzukehren, und stiehlst die Worte des Allmächtigen Gottes für deine eigenen Predigten, baust dein eigenes Ansehen auf und hältst Gottes auserwähltes Volk unter deiner Kontrolle. Das ist ein schwerwiegender Akt des Widerstands gegen Gott, und es unterscheidet sich nicht von dem, was die Pharisäer taten. Wenn du keine Buße tust, wirst du von Gott verflucht und bestraft werden!“ Als ich diese Worte von meiner Schwester hörte, war ich sowohl besorgt als auch verängstigt. Von diesem Moment an wagte ich es nicht mehr, die Worte des Allmächtigen Gottes in meine Predigten einzubauen.

Danach verschärfte die Drei-Selbst-Kirche in Kollusion mit der KPCh ihre Verfolgung der Kirche des Allmächtigen Gottes. Zu dieser Zeit hatte ich weder die Drei-Selbst-Kirche verlassen, noch nahm ich am Kirchenleben der Kirche des Allmächtigen Gottes teil. In jenen Tagen fühlte ich mich nach jeder Predigt ausgelaugt, mein Herz war von Finsternis erfüllt, und ich konnte für nichts, was ich tat, Energie aufbringen. Ich dachte an die Versammlungen in der Kirche des Allmächtigen Gottes, wo die Brüder und Schwestern frei sprachen und durch gemeinschaftlichen Austausch Lösungen für alle Schwierigkeiten fanden, und ich erinnerte mich, wie sehr ich dieses Gefühl der Befreiung genoss. Ich dachte darüber nach, wie die Drei-Selbst-Kirche mit der Regierung zusammenarbeitete, um die Kirche des Allmächtigen Gottes zu verfolgen, und dass die Drei-Selbst-Kirche die große Stadt Babylon war. Ich wollte mich nicht der Drei-Selbst-Kirche anschließen, um Böses zu tun und Gott Widerstand zu leisten, denn dort zu bleiben würde nur dazu führen, dass ich mit ihnen in der Hölle unterginge. Aber wenn ich die Drei-Selbst-Kirche verlassen würde, könnte ich keine Pastorin mehr werden. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich hin- und hergerissen und es schmerzte mich sehr. Ich dachte daran, wie ich für den Glauben an den Herrn meine Regierungsstelle aufgegeben und mein kleines Kind zu Hause gelassen hatte. Es fühlte sich an, als ob all diese Opfer und meine ganze Mühe umsonst wären, wenn ich die Drei-Selbst-Kirche verlassen würde. Ich könnte nicht nur keine Pastorin werden, sondern würde auch die Unterstützung meiner Brüder und Schwestern verlieren. Bei diesem Gedanken fühlte ich eine unbeschreibliche Qual und einen Schmerz in meinem Herzen. Ich dachte auch bei mir: „Die Drei-Selbst-Kirche meldet zwar die Evangeliumsverkündiger der Kirche des Allmächtigen Gottes, aber solange ich mich da heraushalte, widerstehe ich Gott ja auch nicht. Außerdem plane ich nicht, lange in der Drei-Selbst-Kirche zu bleiben. Ich möchte nur zwei Jahre lang das Ansehen einer Pastorin genießen und dann gehen. So wird Gott mir keine Vorwürfe machen.“ Ich teilte meine Gedanken mit meiner Schwester. Sie sagte: „Warum genau glaubst du an Gott? Wird deine Stellung dich retten oder wird Gott dich retten?“ Meine Mutter sagte auch: „Dies ist das letzte Mal, dass Gott die Menschheit rettet. Die kommenden Katastrophen werden für das Fleisch des Menschen unerträglich sein, und diese Katastrophen werden sich nicht nur gegen das Fleisch, sondern auch gegen die Seele richten.“ Meine Mutter und meine Schwester hielten immer wieder mit mir Gemeinschaft, und das beunruhigte mich sehr. Ich wusste genau, dass dies der wahre Weg und Gottes letzte Phase des Werkes war und dass ich die Kirche sofort verlassen sollte, aber wenn ich ginge, würde ich meine Stellung verlieren und niemand würde mich mehr bewundern oder zu mir aufschauen. Ich würde auch meine Chance verlieren, Pastorin zu werden. Jedes Jahr zu Weihnachten, Ostern oder Erntedank schlugen mich alle vor, die Predigt zu halten und die Feierlichkeiten zu leiten, und ich genoss die Bewunderung meiner Brüder und Schwestern, was mir sehr gefiel. Aber wenn ich diese neue Phase des Werkes annehmen und die Kirche verlassen würde, hätte ich keine Stellung mehr. Würde ich dann immer noch solche Anlässe genießen können? Würden meine Brüder und Schwestern mich immer noch bewundern? Auf der einen Seite war da der wahre Weg, auf der anderen meine Stellung. Ich war sehr zwiegespalten.

Eines Tages fragte mich meine Mutter besorgt: „Du weißt doch, dass der Herr gekommen ist, um ein neues Werk zu tun, warum hast du deine Kirche noch nicht verlassen?“ Ich sagte zu meiner Mutter: „Ich möchte Pastorin werden!“ Meine Mutter hielt aufrichtig mit mir Gemeinschaft und sagte: „Der Herr Jesus sagte: ‚Es werden nicht alle, die zu Mir sagen: Herr, Herr! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen Meines Vaters im Himmel befolgen. Es werden viele zu Mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in Deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in Deinem Namen viele wunderbare Werke getan? Dann werde Ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von Mir, ihr Übeltäter!(Matthäus 7,21-23). ‚Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden(Matthäus 7,13-14). Du rufst zwar den Namen des Herrn an, nimmst aber Sein neues Werk nicht an. Und der Herr sagt, dass genau solche Menschen Übeltäter sind, die nicht ins Himmelreich eingehen können. Pastorin zu sein wird dich nicht retten.“ Meine jüngere Schwester hielt ebenfalls mit mir Gemeinschaft und sagte: „Du hast doch eindeutig nichts mehr zu predigen, aber um deiner Stellung willen predigst du in der Kirche und führst die Menschen in die Irre. Damit bist du doch kein bisschen anders als die heuchlerischen Pharisäer?“ Sie las mir auch eine Passage aus den Worten des Allmächtigen Gottes vor: „Es gibt jene, die die Bibel in prachtvollen Kirchen lesen und sie den ganzen Tag lang rezitieren. Unter ihnen ist jedoch nicht ein einziger, der den Zweck von Gottes Werk versteht. Nicht einer unter ihnen ist in der Lage, Gott zu kennen; erst recht kann keiner von ihnen mit den Absichten Gottes übereinstimmen. Sie sind alle wertlose, niederträchtige Menschen, die alle hoch oben stehen, um ‚Gott‘ zu belehren. Sie sind Menschen, die Gottes Banner tragen, sich Gott aber bewusst widersetzen, die als Gottgläubige bezeichnet werden, während sie das Fleisch des Menschen verzehren und dessen Blut trinken. Alle derartigen Menschen sind böse Teufel, die die Seele des Menschen verschlingen, Anführer von Dämonen, die absichtlich stören wollen, dass Menschen sich auf den rechten Weg machen, und Stolpersteine, die die Suche der Menschen nach Gott behindern. Sie scheinen vielleicht von ‚gesunder Verfassung‘ zu sein, aber wie sollen ihre Anhänger wissen, dass sie tatsächlich Antichristen sind, die die Menschen dazu anleiten, sich Gott zu widersetzen? Wie sollen ihre Anhänger wissen, dass sie lebende Teufel sind, die sich dem Verschlingen menschlicher Seelen verschrieben haben?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Alle Menschen, die Gott nicht kennen, sind Menschen, die sich Gott widersetzen). Nachdem sie Gottes Worte gelesen hatte, sagte meine Schwester: „Du genießt nur die Vorteile, die dir die Stellung als Lehrerin in der Kirche bringt, und das ist ein Widerstand gegen Gott! Das Geld, das die Gläubigen Gott spenden, wird verwendet, um euch Lehrern und Pastoren Gehälter zu zahlen, aber in Wirklichkeit wird dieses Geld Gott geopfert, und niemand hat das Recht, es zu genießen. Dieses Geld zu genießen ist gleichbedeutend mit dem Stehlen der Opfergaben! Du weißt, dass der Herr zurückgekehrt ist, dennoch hältst du an deiner Stellung und deinem Lebensunterhalt als Lehrerin fest und predigst weiterhin in der Kirche, um andere in die Irre zu führen. Bist du nicht genau wie die Pharisäer, die das Fleisch des Menschen essen und sein Blut trinken?“ Meine Mutter sagte auch: „Früher verstand ich nicht, was mit ‚das Fleisch des Menschen essen und sein Blut trinken‘ gemeint war, aber jetzt verstehe ich, dass jeder, der ein Gehalt in der Kirche erhält, Gottes Opfergaben genießt und Opfergaben stiehlt. Die Opfergaben sind das, was die Brüder und Schwestern sich vom Munde abgespart haben, um es Gott zu opfern, aber ihr Pastoren und Lehrer genießt sie. Ihr esst das Fleisch und trinkt das Blut der Gläubigen. Könnt ihr das vor Gott verantworten?“ Als ich meine Mutter und meine Schwester hörte, war ich sehr bekümmert. Besonders als ich diese Worte Gottes hörte: „das Fleisch des Menschen verzehren und dessen Blut trinken“, war ich sehr bekümmert. Bestand das Gehalt, das ich genoss, nicht wirklich aus den Opfergaben, die die Brüder und Schwestern Gott darbrachten? Tatsächlich, ich „aß das Fleisch des Menschen und trank sein Blut“! Meine Schwester fuhr fort: „Der Herr Jesus tadelte die Pharisäer mit den Worten: ‚Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, dass ihr einen Proselyten gewinnt; und wenn er’s geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr denn ihr seid!(Matthäus 23,15). Damals sehnten sich die Pharisäer nach dem Kommen des Messias. Aber als der Messias – der Herr Jesus – kam, lehnten sie Ihn, obwohl sie wussten, dass die vom Herrn Jesus gesprochenen Worte Autorität und Macht besaßen, nicht nur selbst ab, um ihre Stellungen und ihren Lebensunterhalt zu bewahren, sondern widersetzten sich Ihm auch, verurteilten Ihn und hinderten die Gläubigen daran, Ihn anzunehmen. Dann nagelten sie den Herrn Jesus ans Kreuz und wurden von Gott verflucht und bestraft. Die Bibel sagt: ‚Darum wird Jehova abhauen von Israel beide, Kopf und Schwanz, beide, Ast und Stumpf, auf einen Tag. Die alten und vornehmen Leute sind der Kopf; die Propheten aber, so falsch lehren, sind der Schwanz. Denn die Leiter dieses Volks sind Verführer; und die sich leiten lassen, sind verloren(Jesaja 9,14-16). Wer ist der Kopf? Das bezieht sich auf die Pastoren und Ältesten, die den wahren Weg kennen, ihn aber nicht annehmen. Warum also werden Kopf und Schwanz abgehauen? Weil sie den wahren Weg eindeutig kennen, ihn aber nicht annehmen, da sie ihre Stellungen und ihren Lebensunterhalt nicht loslassen können, und weil sie sich Gottes Werk widersetzen, es verurteilen und die Gläubigen daran hindern, den wahren Weg anzunehmen. Lass dich nicht von deiner jetzigen Stellung als Lehrerin täuschen. Du weißt, dass der Herr gekommen ist, aber du hast deine ursprüngliche Kirche nicht verlassen. Stattdessen versuchst du, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, hältst an deiner Stellung fest, predigst in dieser Kirche, um die Menschen in die Irre zu führen, und genießt die Verehrung und Wertschätzung der anderen. Bist du nicht zu einer ewigen Sünderin geworden, die andere daran hindert, den wahren Weg anzunehmen? Wenn du an deiner Stellung festhältst und mit Gottes neuem Werk nicht Schritt hältst, wirst du am Ende von Gott abgeschnitten werden. Warum glauben wir denn überhaupt an den Herrn? Doch nur, um darauf zu warten, dass der Herr kommt, um uns zu retten! Wenn man nur wegen der Stellung als Pastorin an den Herrn glaubt, dann gibt es nur ein Ende – nämlich in die Hölle zu kommen und bestraft zu werden! Erinnerst du dich an Petrus und Matthäus, wie es in der Bibel steht? Als der Herr Jesus Petrus rief, ließ Petrus sofort seine Fischernetze fallen und folgte dem Herrn. Matthäus war ein Zöllner, der am Zollhaus Steuern eintrieb, und als er den Ruf des Herrn Jesus hörte, legte er sofort seine Arbeit nieder und folgte Ihm. Und jetzt schau dich an, du zögerst und kannst weder das eine noch das andere loslassen. Der Herr Jesus sagte: ‚Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht Mein Jünger sein(Lukas 14,33). In Sprüche 14,12 und 16,25 steht die gleiche Mahnung: ‚Es gefällt manchem ein Weg wohl; aber endlich bringt er ihn zum Tode.‘ Wenn Gott kommt, um ein neues Werk zu tun, sollten wir Seinen Fußstapfen folgen, denn diejenigen, die Gottes Werk der letzten Tage nicht annehmen und stattdessen die Menschen daran hindern, zu Gott zurückzukehren, um ihre Stellungen und ihren Lebensunterhalt zu wahren, werden von Gott verurteilt und bestraft werden. Denk darüber nach!“ Als ich meine Mutter und meine Schwester hörte, war ich sehr bewegt und auch etwas verängstigt und dachte: „Die Pharisäer waren bibelfest, predigten in der Kirche und erschienen fromm, aber im Grunde taten sie all dies um ihrer Stellungen und ihres Lebensunterhalts willen und um von anderen bewundert und respektiert zu werden. Das war kein wahrer Dienst am Herrn. Um ihre Stellungen und ihren Lebensunterhalt zu wahren, widersetzten sie sich dem Herrn Jesus und verurteilten Ihn, und hinderten die Gläubigen daran, das Evangelium des Herrn anzunehmen. Obwohl sie Gott dienten, widersetzten sie sich Ihm, und so wurden sie vom Herrn Jesus verurteilt und verflucht.“ Ich dachte an den Prediger meiner ursprünglichen Kirche, der unter dem Vorwand, die Herde zu schützen, die Kirche abriegelte und die Gläubigen daran hinderte, den wahren Weg zu prüfen, und der auch auf diejenigen zeigte, die das Evangelium des Königreichs predigten, und sagte: „Kommt von nun an nicht mehr in unsere Kirche, um das Evangelium zu predigen. Wenn ihr wiederkommt, rufe ich die Polizei und lasse euch alle verhaften!“ Außerdem kollaboriert der Präsident des Patriotischen Drei-Selbst-Komitees mit der Einheitsfront, um diejenigen zu verhaften, die an den Allmächtigen Gott glauben, und wenn sie Menschen finden, die das Evangelium predigen, rufen sie die Polizei. Und als ich mich selbst wieder betrachtete, wusste ich genau, dass der Herr zurückgekehrt war, aber um die Vorteile des Status zu genießen und bewundert zu werden, weigerte ich mich, die Kirche zu verlassen, und stahl die Worte des Allmächtigen Gottes für meine Predigten, um mich selbst zu erhöhen, mich aufzubauen und die Menschen dazu zu bringen, mich zu schätzen und zu verehren. Beschritt ich nicht den Weg der Pharisäer? Der Herr Jesus sprach sieben Wehrufe über die Pharisäer aus. Wenn ich die Kirche nicht verließ, würde ich wissentlich eine noch größere Sünde begehen, und mein Ende würde dasselbe sein wie das der Pharisäer!

Eines Tages las ich eine Passage aus den Worten des Allmächtigen Gottes, die mich tief bewegte. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn Ich in diesem Augenblick etwas Geld vor euch hinlegen und euch die Freiheit geben würde, zu wählen – und wenn Ich euch nicht für eure Wahl verurteilen würde –, dann würden die meisten von euch das Geld wählen und die Wahrheit aufgeben. Die Besseren unter euch würden das Geld aufgeben und widerwillig die Wahrheit wählen, während diejenigen dazwischen mit der einen Hand das Geld und mit der anderen die Wahrheit ergreifen würden. Würde so nicht euer wahres Gesicht offensichtlich werden? Vor die Wahl gestellt zwischen der Wahrheit und allem, dem ihr treu seid, würdet ihr alle so wählen, und eure Einstellung würde die gleiche bleiben. Ist dem nicht so? Gibt es nicht viele unter euch, die zwischen richtig und falsch geschwankt haben? In all dem Kampf zwischen Positiv und Negativ, Schwarz und Weiß – zwischen Familie und Gott, Kindern und Gott, Harmonie und Bruch, Reichtum und Armut, Status und Gewöhnlichkeit, Unterstützung und Ablehnung usw. – kann es doch sicherlich nicht sein, dass ihr euch der Entscheidungen, die ihr getroffen habt, nicht bewusst seid! Vor die Wahl gestellt zwischen einer harmonischen und einer zerrütteten Familie habt ihr erstere gewählt, und zwar ohne zu zögern. Zwischen Reichtum und Pflicht habt ihr wiederum ersteres gewählt, ohne auch nur den Willen zu haben, ans Ufer zurückzukehren. Zwischen Luxus und Armut habt ihr ersteres gewählt; als ihr zwischen euren Söhnen, Töchtern, Frauen und Ehemännern auf der einen Seite und Mir auf der anderen gewählt habt, habt ihr erstere gewählt; und zwischen Auffassung und Wahrheit habt ihr immer noch erstere gewählt. Angesichts eurer bösen Taten aller Art habe Ich einfach das Vertrauen in euch verloren, Ich bin einfach erstaunt. Eure Herzen sind unerwartet unfähig, sich erweichen zu lassen. Das Herzblut, das Ich viele Jahre lang aufgewendet habe, hat Mir überraschenderweise nichts anderes gebracht als eure Abwendung und Resignation, aber Meine Hoffnungen auf euch wachsen mit jedem Tag, denn Mein Tag ist vor jedem völlig offengelegt worden. Doch jetzt strebt ihr immer noch nach dunklen und bösen Dingen und weigert euch, euren Griff um sie zu lockern. Was wird dann euer Ergebnis sein? Habt ihr jemals sorgfältig darüber nachgedacht? Wenn ihr aufgefordert würdet, erneut zu wählen, wie wäre eure Haltung dann? Wäre es immer noch das erstere? Würdet ihr Mir noch immer Enttäuschung und elenden Kummer bringen? Würden eure Herzen noch immer nur ein Fünkchen Wärme aufweisen? Wüsstet ihr immer noch nicht, was zu tun ist, um Mein Herz zu trösten? Was wählt ihr in diesem Moment? Werdet ihr euch Meinen Worten unterwerfen oder diesen abgeneigt sein? Mein Tag wurde vor euer aller Augen dargelegt, und was euch entgegensieht, ist ein neues Leben und ein neuer Ausgangspunkt. Allerdings muss Ich euch sagen, dass dieser Ausgangspunkt nicht der Beginn des bisherigen neuen Werks ist, sondern der Abschluss des alten. Das heißt, dies ist der letzte Akt. Ich glaube, ihr alle versteht, was an diesem Ausgangspunkt ungewöhnlich ist. Eines baldigen Tages jedoch werdet ihr die wahre Bedeutung dieses Ausgangspunkts verstehen, also lassen wir ihn gemeinsam hinter uns und begrüßen wir das bevorstehende Finale! Was Mir jedoch weiterhin Sorge um euch bereitet, ist, dass ihr, vor die Wahl gestellt zwischen Ungerechtigkeit und Gerechtigkeit, immer erstere wählt. Das alles liegt jedoch in eurer Vergangenheit. Auch hoffe Ich, alles von eurer Vergangenheit zu vergessen, so schwierig dies auch ist. Dennoch verfüge Ich hierzu über eine sehr gute Methode: Lasst die Zukunft die Vergangenheit ersetzen und lasst zu, dass die Schatten eurer Vergangenheit im Austausch gegen euer wahres heutiges Selbst vertrieben werden. Daher muss Ich euch Umstände bereiten, damit ihr abermals die Wahl trefft: Wem genau seid ihr treu?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Wem gilt deine Treue?). Gottes Worte bewegten mein Herz, und ich fühlte mich, als würde Gott mich von Angesicht zu Angesicht fragen, was mich sprachlos machte. Ich war voller Reue und Schuld und konnte nicht anders, als zu weinen. Ich wusste, dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist, und ich hätte Gottes Werk annehmen und die ursprüngliche Kirche verlassen sollen. Aber ich hatte Angst, dass ich, wenn ich daraus ausgeschlossen würde, keine Pastorin werden könnte, also fuhr ich zweigleisig und plante, erst nach zwei Jahren als Pastorin zu gehen. Da es in der Kirche nichts mehr zu predigen gab, machte ich mir Sorgen, meine Stellung zu verlieren, also stahl ich die Worte des Allmächtigen Gottes, um zu predigen, in der Hoffnung, die Unterstützung und Bewunderung aller zu gewinnen. Ich bekam mit, wie die Drei-Selbst-Kirche sich mit der Regierung verbündete, um Gott Widerstand zu leisten, und wie sie Evangeliumsarbeiter der Kirche des Allmächtigen Gottes verhaftete. Ich wusste, ich sollte schnell gehen, aber ich blieb weiterhin in meiner ursprünglichen Kirche, um meine Stellung zu wahren. Jedes Mal entschied ich mich für meine Stellung statt für die Wahrheit. Ich sah, dass meine Loyalität viele Jahre lang meiner Stellung und der Bewunderung der Menschen gegolten hatte. Meine Familie hielt immer wieder mit mir Gemeinschaft, aber ich widersetzte mich Gott hartnäckig um meiner Stellung willen. Ich glaubte nicht wirklich an Gott, sondern war nur eine Person, die nach Status und dem Genuss der Vorteile einer Stellung strebte. Ich war eine durch und durch heuchlerische Pharisäerin. Was ich getan hatte, hatte Gottes Herz wirklich gebrochen. Ich beschloss, meine ursprüngliche Kirche zu verlassen und mit den Brüdern und Schwestern der Kirche des Allmächtigen Gottes das Predigen des Evangeliums zu praktizieren. Ein paar Tage später suchten mich meine früheren Verantwortlichen und Mitarbeiter auf und sagten: „Lehrerin Zhao, die Kirche hat dich viele Jahre lang gefördert und deine theologischen Studien unterstützt. Du musst dich schnell aufraffen und für den Herrn arbeiten. Du darfst die Liebe des Herrn zu dir und das Vertrauen der Brüder und Schwestern nicht enttäuschen!“ Nachdem ich ihre Worte gehört hatte, dachte ich: „Ich habe die vom Allmächtigen Gott kundgetanen Worte gelesen und bin sicher, dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist und dass Er die Wahrheit kundgetan hat, um das Werk des Richtens und Reinigens der Menschheit in den letzten Tagen auszuführen. Die Kirche hat nicht mehr das Wirken des Heiligen Geistes. Selbst wenn ich Pastorin werde, hat es ohne das Wirken und die Aufrechterhaltung des Heiligen Geistes keinen Wert oder Sinn. Ich kann nicht in der Kirche bleiben, denn jedes weitere Verbleiben würde zu meiner Zerstörung führen, und genau wie die Pharisäer würde ich von Gott verurteilt werden. Ich sollte Gottes Fußstapfen folgen und das Evangelium Gottes der letzten Tage mehr Menschen predigen, die sich nach Gottes Erscheinen sehnen.“ In diesem Moment war ich völlig unerschütterlich und wies sie zurück.

Danach begann ich, meine Pflicht des Predigens des Evangeliums in der Kirche des Allmächtigen Gottes zu tun. Später hörte ich von einem Pastor, der „Das Wort erscheint im Fleisch“ gelesen und anerkannt hatte, dass die Worte des Allmächtigen Gottes von Gott kundgetan werden und dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist, es aber nicht annahm, weil er seine Pastorenstelle nicht loslassen konnte, und dadurch seine Chance auf Errettung verlor. Mir wurde noch klarer, dass das Streben nach Status nur dazu führt, dass man Gott Widerstand leistet und sich selbst zerstört. Wenn Gott nicht meine Familie und die Brüder und Schwestern benutzt hätte, um wiederholt mit mir Gemeinschaft zu halten, wäre ich genau wie dieser Pastor gewesen, der den wahren Weg kennt, ihn aber nicht annimmt, und am Ende wären mein Geist, meine Seele und mein Leib bestraft worden, genau wie die Pharisäer. Jetzt habe ich zwar die Chance verloren, Pastorin zu werden, aber ich habe den Weg des ewigen Lebens gewonnen und Gottes Errettung der letzten Tage empfangen, was etwas ist, das man gegen keine noch so hohe Stellung eintauschen kann. In meinem Herzen bin ich noch dankbarer für die Gnade der Errettung durch den Allmächtigen Gott.

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