79. Bedenken, von Problemen zu berichten

Von Zhang Yi, China

Im April 2023 diente ich als Bewässerungsdiakon in der Kirche. Zu dieser Zeit waren viele Brüder und Schwestern, die ihre Pflichten taten, von der KPCh verhaftet worden, und die Kirchenarbeit war in einem Zustand der Lähmung. Obwohl einige Brüder und Schwestern und ich gemeinsam daran arbeiteten, die Nachverfolgungs-Arbeit zu erledigen, war der Fortschritt trotzdem sehr langsam. Nach einiger Zeit wurde Schwester Chen Ping zur Kirchenleiterin gewählt, und ich dachte: „Das ist wunderbar, mit einer Leiterin wird die Arbeit viel schneller voranschreiten.“

Eines Tages schickten die oberen Leiter einen Brief, in dem sie uns baten, Schwester Su Jing, eine Predigerin, schriftlich zu evaluieren. Da Su Jing für die Arbeit in unserer Kirche verantwortlich war, kannten wir sie alle ziemlich gut, doch Chen Ping war nicht willens, etwas zu schreiben, und sie sagte sogar, dass sie Su Jing nicht gut kannte. Ich war verdutzt und fragte mich: „Was ist mit Chen Ping los? Sie hat schon oft mit Su Jing interagiert, also könnte sie basierend auf dem Verständnis, das sie durch ihre Interaktionen mit ihr gewinnen konnte, eine objektive Evaluierung geben. Warum möchte sie nichts schreiben?“ Einige Tage später traf ich mich mit Chen Ping, und sie sagte zu mir: „Weißt du, warum ich an jenem Tag keine Evaluierung für Su Jing schreiben wollte? Ich weiß nicht, welche Pflicht sie nach Meinung der Leiter ausführen soll, aber ich denke nicht, dass sie die richtige Person ist.“ Ich bat sie um mehr Einzelheiten, und Chen Ping sagte verärgert: „Du hast keine Ahnung. 2012 diente Su Jing als Leiterin, und sie hat nie echte Arbeit getan. Einmal haben wir sorgfältig Materialien für den Ausschluss eines Antichristen zusammengetragen, doch Su Jing hat den Prozess, ohne einen Grund zu nennen, gestoppt. Diese Person hatte in der Kirche totales Chaos verursacht, doch Su Jing ließ nicht zu, dass wir Materialien über ihn zusammentrugen. Behinderte sie nicht die Bereinigungsarbeit der Kirche? War sie nicht eine falsche Leiterin?“ Chen Ping fürchtete, dass ich ihr nicht glauben würde, und prahlte sogar damit, dass sie bereits Bereinigungsarbeit ausgeführt hatte und Leute beurteilen konnte. Doch soweit ich Su Jing verstand, war sie nicht die Art von Person, die Chen Ping beschrieb. Ich hatte ein vages Gefühl, dass es ein persönliches Ärgernis zwischen Chen Ping und Su Jing gab. Warum sollte Chen Ping sonst ein so starkes Vorurteil Su Jing gegenüber haben? Doch ich wusste nicht, was passiert war, also sagte ich nichts. Chen Ping fuhr fort: „Unlängst habe ich Su Jing die Probleme in der Kirche mitgeteilt, doch sie hat nicht geantwortet. Als Predigerin löst sie keine echten Probleme!“ Als ich das hörte, war ich ein wenig überrascht, da ich fühlte, dass einiges von dem, was Chen Ping sagte, nicht mit der Realität übereinstimmte. Ich hatte über ein Jahr lang mit Su Jing zusammengearbeitet, und obwohl sie ein gewissermaßen geringes Kaliber hatte, war sie dennoch in der Lage, echte Arbeit zu tun. Außerdem war ich dabei, als Chen Ping die Probleme berichtete, und obwohl Su Jing zu diesem Zeitpunkt keine Lösung gefunden hatte, hatte sie mit allen Lösungen diskutiert und gesucht und einige echte Probleme gelöst. Es war nicht so, wie Chen Ping sagte – dass Su Jing keine echte Arbeit verrichtete. Nach einer Weile fragte mich Chen Ping zaghaft: „Meine Ansichten sind vielleicht nicht gänzlich richtig. Du kennst Su Jing schon lange, also solltest du sie besser verstehen. Was denkst du?“ Ich erwähnte also sowohl Su Jings Stärken als auch ihre Schwächen. Als ich Su Jings Schwächen erwähnte, schien Chen Ping sehr zufrieden, doch als ich über Su Jings Stärken sprach, wirkte Chen Ping unglücklich und wollte nicht zuhören. Am Ende sagte sie widerstrebend: „Vielleicht hege ich Vorurteile gegen sie.“ Danach erwähnte Chen Ping die Angelegenheit mir gegenüber nicht mehr. Ich spürte, dass Chen Ping ein Vorurteil gegen Su Jing hegte, und es schien so, als würde sie Su Jing hinter ihrem Rücken beurteilen, als sie diese Dinge zu mir sagte, und dass sie Zwietracht säen wollte. Ich dachte: „Soll ich das den oberen Leitern berichten, damit sie es lösen? Ansonsten wird ihre mangelnde harmonische Zusammenarbeit die Arbeit beeinträchtigen.“ Doch dann dachte ich: „Ich verstehe die Situation nicht zur Gänze, und wenn ich das berichte und Chen Ping es herausfindet, wird sie mich dann beschuldigen, ein Verräter zu sein, und mir das Leben schwer machen?“ Vor diesem Hintergrund wagte ich nicht, es zu berichten.

Einige Tage später erzählte Chen Ping ihr Vorurteil gegen Su Jing einem Leiter in einer anderen Kirche, Wu Xin, und sie bezog sogar die Evangeliumsdiakonin Li Yun mit ein, indem sie beiden erzählte, dass Su Jing eine falsche Mitarbeiterin war. Ich war ein bisschen überrascht und fragte mich: „Wie wurde Li Yun da reingezogen? Jetzt stellt sie sich auf die Seite von Chen Ping. Das scheint keine kleine Angelegenheit zu sein. Ich sollte das den oberen Leitern rasch berichten, ansonsten bringt es die Kirchenarbeit durcheinander.“ Doch ich machte mir auch Sorgen und fragte mich: „Chen Ping ist für meine Arbeit zuständig. Wenn ich ihre Probleme berichte und sie es herausfindet, wird sie mich dann unterdrücken oder schikanieren?“ Als ich darüber nachdachte, spürte ich ein bisschen Angst, also wagte ich nicht, es zu berichten.

Einige Tage später schickte mir Schwester Danchun, die für die Bereinigungsarbeit zuständig war, einen Brief, in dem sie mir mitteilte, dass Chen Ping auch ihr die Vorurteile gegen Su Jing mitgeteilt hatte, dass Chen Ping behauptete, nicht gut mit Su Jing zusammenarbeiten zu können, und dass Su Jing keine Vorschläge akzeptieren würde. Chen Ping bat Danchun sogar, zu untersuchen, wie sich Su Jing stets verhielt. Ich war sehr überrascht, hatte ich doch zunächst gedacht, dass Chen Ping nur ein persönliches Vorurteil gegen Su Jing hegte. Doch als ich von diesen Angelegenheiten erfuhr, verstand ich, dass die Sache nicht so einfach war. Chen Ping versuchte absichtlich, Cliquen zu bilden und Chaos zu verbreiten. Ich fand einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Das Phänomen, dass jemand willkürlich verurteilt, abgestempelt und schikaniert wird, tritt oft in jeder Kirche auf. Zum Beispiel hegen manche Leute ein Vorurteil gegen einen bestimmten Leiter oder Mitarbeiter und machen, um sich zu rächen, hinter dessen Rücken Bemerkungen über ihn und entlarven und sezieren ihn unter dem Deckmantel, Gemeinschaft über die Wahrheit zu halten. Die Absicht und die Zwecke hinter solchen Handlungen sind falsch. Wenn man wirklich über die Wahrheit Gemeinschaft hält, um für Gott Zeugnis abzulegen und anderen zu nützen, sollte man über seine eigenen wahren Erfahrungen Gemeinschaft halten und anderen Nutzen bringen, indem man sich selbst seziert und erkennt. Eine solche Praxis führt zu besseren Ergebnissen, und Gottes auserwähltes Volk wird sie gutheißen. Wenn jemand Gemeinschaft hält und dabei eine andere Person entlarvt, attackiert und herabsetzt, in dem Versuch, sie anzugreifen oder sich an ihr zu rächen, dann ist die Absicht des gemeinschaftlichen Austauschs falsch, sie ist ungerechtfertigt, wird von Gott verabscheut und ist für die Brüder und Schwestern nicht erbaulich. Wenn jemandes Absicht darin besteht, andere zu verurteilen oder zu schikanieren, dann ist er ein böser Mensch und tut Böses. Gottes ganzes auserwähltes Volk sollte Urteilsvermögen in Bezug auf böse Menschen haben. Wenn jemand vorsätzlich Menschen angreift, entlarvt oder herabsetzt, dann sollte man ihm liebevoll helfen, mit ihm Gemeinschaft halten und ihn im Detail analysieren, oder er sollte zurechtgestutzt werden. Wenn er unfähig ist, die Wahrheit anzunehmen, und sich hartnäckig weigert, sich zu bessern, dann ist das eine ganz andere Sache. Was böse Menschen betrifft, die oft willkürlich andere verurteilen, abstempeln und schikanieren, so sollten diese gründlich entlarvt werden, damit jeder lernen kann, sie zu erkennen, und dann sollten sie eingeschränkt oder aus der Kirche ausgeschlossen werden. Das ist unerlässlich, da solche Leute das Kirchenleben und die Kirchenarbeit stören, und sie wahrscheinlich Menschen irreführen und Chaos über die Kirche bringen. … Das Verhalten dieser Leute wirkt sich nicht nur auf das Kirchenleben aus, sondern führt auch zu Konflikten in der Kirche. Es kann sogar die Arbeit der Kirche als Ganzes und die Verbreitung des Evangeliums beeinträchtigen. Daher müssen Leiter und Mitarbeiter diese Art von Person warnen, und sie müssen sie auch einschränken und mit ihr umgehen(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (15)). Gottes Worte sind sehr deutlich. Willkürliches Richten und das Verurteilen anderer heißt, Böses zu tun. Es stört die Arbeit der Kirche, und Leute, die das tun, müssen sofort eingeschränkt werden. Ich dachte über die jüngsten Ereignisse nach und fragte mich: „Su Jing hat einige Probleme, aber sie kann trotzdem echte Arbeit tun, warum ist Chen Ping also ständig auf ihre Schwächen und Probleme fixiert? Wenn Chen Ping sieht, dass Su Jing etwas Unangemessenes tut, könnte sie sie darauf hinweisen oder es den oberen Leitern berichten, aber warum erzählt Chen Ping mir diese Dinge, und lässt sogar ihren seit Jahren gehegten Groll gegen Su Jing raus? Sät sie dadurch nicht Zwietracht? Untergräbt das nicht Su Jing? Außerdem verurteilt sie nicht nur Su Jing vor mir, sondern sie versucht auch, den Leiter und die Evangeliumsdiakonin einer anderen Kirche einzuwickeln, und erzählte es der Schwester, die für die Bereinigungsarbeit zuständig ist. Chen Ping tut das definitiv nicht, um die Kirchenarbeit zu schützen, und auch nicht, um Su Jing zu helfen. Sie versucht, Cliquen zu bilden und Chaos zu verursachen, mit dem Ziel, Leute auf ihre Seite zu ziehen, damit sie Su Jing verurteilen und isolieren, um sie herabzusetzen.“ Diese Gedanken machten mir Sorgen: „Die KPCh hat soeben gegen die Kirche durchgegriffen, viele Brüder und Schwestern können kein gewöhnliches Kirchenleben leben, und all die Arbeit der Kirche ist erst dabei, sich zu erholen. Wenn jetzt Chaos ausbricht, werden sowohl die Kirchenarbeit als auch die Leben der Brüder und Schwestern stark leiden.“ Ich dachte darüber nach, einen Brief zu schreiben, um die Sache zu melden. Doch als ich ihn gerade schreiben wollte, zögerte ich wieder und dachte: „Chen Ping ist für meine Arbeit zuständig, wenn sie herausfindet, dass ich den Brief geschrieben habe, wird sie dann zuschlagen und mich ausschließen? Wird sie mir das Leben schwer machen, oder gar meine Fehler aufgreifen, um mich zu schikanieren oder auszuschließen? Wenn das geschieht, ist dann nicht meine Chance auf Errettung ruiniert?“ Dieser Gedanke machte mir Angst, und ich sagte mir selbst: „In der Not frisst der Teufel Fliegen! Chen Ping ist für meine Arbeit verantwortlich, und wenn ich sie kränke und sie mich schikaniert, wer wird davon wissen? Wer würde mir helfen? Vergiss es, ich lasse mich besser nicht darauf ein, sonst bringe ich mich selbst in Schwierigkeiten.“ Ich meldete das Problem also nicht, doch danach hatte ich ständig Schuldgefühle.

Eines Tages stieß ich während einer Andacht auf Gottes Worte: „Ihr alle sagt, dass ihr Gottes Bürde berücksichtigen würdet und das Zeugnis der Kirche verteidigen werdet, doch wer unter euch hat wirklich Gottes Bürde berücksichtigt? Frag dich selbst: Bist du jemand, der Rücksicht auf Seine Bürde genommen hat? Frag dich selbst: Bist du jemand, der Rücksicht auf Seine Bürde genommen hat? Kannst du für Ihn Gerechtigkeit ausüben? Kannst du aufstehen und für Mich sprechen? Kannst du unerschütterlich die Wahrheit in die Praxis umsetzen? Bist du tapfer genug, um alle Taten Satans zu bekämpfen? Wärst du in der Lage, deine Gefühle beiseitezulassen und Satan bloßzustellen, um Meiner Wahrheit willen? Kannst du zulassen, dass Meine Absichten in dir zufriedengestellt werden? Hast du im entscheidendsten aller Momente dein Herz geopfert? Bist du jemand, der Meinen Willen befolgt? Stell dir selbst diese Fragen und denke oft über sie nach(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 13). „Der Verstand eines Menschen ist immer noch agiler als der einer Maschine: Sie wissen, wie man sich anpasst. Wenn sie auf Situationen stoßen, wissen sie, welche Handlungen zu ihren eigenen Interessen beitragen und welche nicht, und sie sind schnell darin, jede Methode anzuwenden, die ihnen zur Verfügung steht. Infolgedessen kann dein geringes Vertrauen in Gott nicht standhaft bleiben, wann immer du mit bestimmten Dingen konfrontiert bist. Du verhältst dich Gott gegenüber hinterlistig, lässt dich auf Taktiken gegen Ihn ein und wendest Tricksereien an, und das zeigt deinen Mangel an echtem Glauben an Gott. Du denkst, Gott sei nicht vertrauenswürdig, dass Er dich womöglich nicht beschützen oder deine Sicherheit nicht gewährleisten kann und dass Gott dich vielleicht sogar sterben lassen würde. Du glaubst, dass Gott nicht vertrauenswürdig ist und dass du dich nur sicher fühlen kannst, wenn du dich auf dich selbst verlässt. Was passiert am Ende? Egal, vor welchen Umständen oder Angelegenheiten du stehst, du gehst mit diesen Methoden, Taktiken und Strategien an sie heran, und du bist unfähig, in deinem Zeugnis für Gott standhaft zu bleiben. Was immer die Umstände sind, du bist unfähig, ein qualifizierter Leiter oder Mitarbeiter zu sein, unfähig, die Eigenschaften oder Handlungen eines Verwalters an den Tag zu legen, und unfähig, volle Treue zu zeigen, wodurch du dein Zeugnis verlierst. Unabhängig davon, mit wie vielen Angelegenheiten du konfrontiert bist, du bist unfähig, dich auf deinen Glauben an Gott zu stützen, um Treue und Verantwortung auszuüben. Daher ist das endgültige Ergebnis, dass du nichts erlangst(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (19)). Gottes Worte deckten meinen genauen Zustand auf. Als die Dinge gut liefen, verkündete ich, dass Gott souverän über alles herrschte und dass mein Schicksal in Gottes Händen lag, doch als ich sah, wie Chen Ping versuchte, Cliquen zu bilden und Chaos zu verursachen, wusste ich, dass ich den oberen Leitern davon berichten sollte, damit es rasch gelöst werden konnte. Doch es mangelte mir an wahrem Glauben an Gott, und mein Herz war voller Sorgen und Bedenken. Ich hatte Angst, dass Chen Ping, wenn sie herausfand, dass ich sie gemeldet hatte, Gelegenheiten suchen würde, um mich zu schikanieren und sich an mir zu rächen, und dass sie mich sogar ausschließen lassen könnte. Um mich selbst zu schützen, meldete ich Chen Pings Probleme nicht. Ich behauptete, an Gott zu glauben, aber vertraute Seiner Souveränität nicht. Ich dachte sogar, dass mein Schicksal in den Händen der Leiter war, und dass es, wenn ein Leiter mich schikanierte, unsicher war, ob Gott mich schützen würde. Wie unterschied sich dieser Standpunkt von dem eines Ungläubigen? Ich sah deutlich die Natur des Problems, war aber nicht willens, es zu melden. Ich schützte immer meine eigenen Interessen und hatte Angst, von der Leiterin unterdrückt oder ausgeschlossen zu werden. Ich wahrte die Interessen von Gottes Haus in keinster Weise. Ich war so selbstsüchtig und verachtenswert gewesen!

Später las ich einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten: „Tu nicht immer Dinge für dich selbst und berücksichtige nicht ständig deine eigenen Interessen; berücksichtige nicht die Interessen des Menschen, und denke nicht über deinen eigenen Stolz, Ruf und Status nach. Du musst zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken und sie zu deiner Priorität machen. Du solltest auf Gottes Absichten Rücksicht nehmen und damit beginnen, indem du darüber nachsinnst, ob es bei der Ausführung deiner Pflicht Unreinheiten gab oder nicht, ob du treu gewesen bist, deinen Verantwortungen nachgekommen bist und alles gegeben hast, sowie ob du von ganzem Herzen über deine Pflicht und die Arbeit der Kirche nachgedacht hast oder nicht. Du musst über diese Dinge nachdenken. Wenn du häufig über sie nachdenkst und sie begreifst, wird es dir leichter fallen, deine Pflicht gut auszuführen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, fühlte ich mich zutiefst beschämt. Gottes Anforderungen an die Menschen sind nicht hoch, Er hofft einfach, dass die Leute die Interessen Seines Hauses wahren können, wenn etwas passiert, und ihre Pflicht so gut wie möglich ausführen. Auf diese Weise wird Gott zufrieden sein. Ich hatte schon bestätigt, dass Chen Ping andere untergrub, die Kirche störte und Chaos verursachte, und ich wusste auch, dass dieses Problem die Kirchenarbeit stark behindern würde, wenn es nicht rasch gelöst würde. Aus Angst, schikaniert zu werden, wollte ich es nicht melden. Stattdessen entschied ich mich, es zu vermeiden und die Angelegenheit zu ignorieren. Wo waren mein Gewissen und meine Vernunft? Meine Einstellung erlaubte es Satan, die Kirchenarbeit zu stören, was ein Verrat an Gott war! Ich durfte nicht mehr danach streben, mich selbst zu schützen. Ich musste die Interessen von Gottes Haus in den Vordergrund stellen. Gott ist gerecht, und in Gottes Haus regiert die Wahrheit, und wenn ich die Angelegenheit korrekt berichtete, konnte Chen Ping mir nichts tun. Sogar wenn ich schikaniert und unterdrückt werden würde, wäre es etwas, was ich erfahren sollte, und es gäbe eine Lektion, die ich lernen müsste. Ich las auch die Erfahrungszeugnisse einiger Brüder und Schwestern. Wenn sie mit Antichristen und bösen Menschen konfrontiert waren, versuchten einige von ihnen zunächst, sich zu schützen, da sie Schikanen fürchteten. Nachdem sie jedoch im Gebet und durch ihr Suchen Gottes Absicht verstanden hatten, meldeten sie die bösen Taten dieser Antichristen und bösen Menschen. Nach einer Untersuchung und Überprüfung wurden diese Antichristen und bösen Menschen schließlich ausgeschlossen, und die gewöhnliche Kirchenarbeit konnte weitergehen. Nachdem ich ihre Zeugnisse gelesen hatte, fühlte ich mich viel mutiger. Ich dachte: „Ich muss mich auf Gott verlassen, um dieses Problem zu melden, sodass die oberen Leiter die Situation verstehen können, jemanden das Chaos rasch auflösen lassen und die gewöhnliche Ordnung der Kirchenarbeit wiederherstellen können. Das ist meine Verantwortung und Pflicht, und ich kann mich nicht davor drücken.“ Also schrieb ich alles nieder, was passiert war, und schickte den Bericht an die oberen Leiter. Indem ich auf solche Weise praktizierte, fühlte ich mich erleichtert.

Später reflektierte ich: „Warum hatte ich nicht den Mut, Chen Pings Versuche, Cliquen zu bilden, aufzudecken oder zu melden? Was war der Grund dahinter?“ Eines Tages las ich Gottes Worte: „Was ist dann die Wurzel eurer Unfähigkeit, sich mit bösen Menschen zu befassen und sie an die Kandare zu nehmen? Liegt es daran, dass eure Menschlichkeit von Natur aus feige, zaghaft und ängstlich ist? Das ist weder die Wurzel noch das Wesen des Problems. Das Wesen des Problems besteht darin, dass die Menschen Gott nicht treu sind; sie schützen sich selbst, ihre persönliche Sicherheit, ihren Ruf, ihren Status und ihren Ausweg. Ihre Untreue zeigt sich darin, wie sie sich immer selbst schützen, wie sie sich zurückziehen, wann immer sie mit irgendetwas konfrontiert sind, wie eine Schildkröte in ihren Panzer, und warten, bis alles vorbei ist, bevor sie ihren Kopf wieder herausstrecken. Egal, worauf sie stoßen, sie gehen immer auf Eierschalen, fühlen sich sehr beklommen, besorgt und beunruhigt und sind außerstande, aufzustehen und die Arbeit der Kirche zu verteidigen. Was ist hier das Problem? Ist es nicht ein mangelnder Glaube? Du hast keinen wirklichen Glauben an Gott, du glaubst nicht, dass Gott der Herrscher über alle Dinge ist, und du glaubst nicht, dass dein Leben, dein alles, in Gottes Händen liegt. Du glaubst diese Worte Gottes nicht: ‚Ohne Gottes Erlaubnis wagt Satan nicht, auch nur ein einziges Haar auf deinem Körper zu bewegen.‘ Du verlässt dich auf deine eigenen Augen und beurteilst die Tatsachen, du beurteilst Dinge anhand deiner eigenen Berechnungen und schützt dich dabei immer selbst. Du glaubst nicht, dass das Schicksal eines Menschen in Gottes Händen liegt; du hast Angst vor Satan, hast Angst vor bösen Mächten und bösen Menschen. Ist das nicht ein Mangel an echtem Glauben an Gott? (Doch.) Warum gibt es keinen echten Glauben an Gott? Liegt es daran, dass die Erfahrungen der Menschen zu oberflächlich sind und sie diese Dinge nicht durchschauen können, oder liegt es daran, dass sie zu wenig von der Wahrheit verstehen? Was ist der Grund? Hat es etwas mit den verdorbenen Dispositionen der Menschen zu tun? Liegt es daran, dass die Menschen zu hinterlistig sind? (Ja.) Egal, wie viele Dinge sie erleben, egal wie viele Fakten ihnen vorgelegt werden, sie glauben nicht, dass es das Werk Gottes ist oder dass das Schicksal eines Menschen in Gottes Händen liegt. Das ist ein Aspekt. Ein weiteres todbringendes Problem ist, dass den Menschen zu viel an sich selbst liegt. Sie sind nicht bereit, für Gott, für Sein Werk, für die Interessen des Hauses Gottes, für Seinen Namen oder für Seine Ehre einen Preis zu zahlen oder Opfer zu bringen. Sie sind nicht bereit, irgendetwas zu tun, das auch nur das kleinste bisschen Gefahr mit sich bringt. Den Menschen liegt zu viel an sich selbst! Weil sie Angst vor dem Tod haben, vor Demütigung, davor, von bösen Menschen in eine Falle gelockt zu werden oder in eine Zwangslage zu geraten, bemühen sich die Menschen nach Kräften, ihr eigenes Fleisch zu schützen und sich nicht in gefährliche Situationen zu begeben. In einer Hinsicht zeigt dieses Verhalten, dass die Menschen viel zu hinterlistig sind, in anderer Hinsicht offenbart es ihren Selbstschutz und ihre Selbstsucht(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (19)). Durch die Enthüllung von Gottes Worten verstand ich, dass der Grund, warum ich die Wahrheit nicht praktizieren oder die Kirchenarbeit nicht schützen konnte, vor allem darin lag, dass meine Natur wahrhaft egoistisch und betrügerisch war. Satans Gifte wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“ und „Kluge Menschen wissen sich zu schützen und bemühen sich, nur keine Fehler zu machen“ hatten die Kontrolle über mich übernommen. Wenn also Dinge passierten, war das Erste, was ich berücksichtigte, ob es meinen Interessen schaden würde. Ich war willens, Dinge zu tun, von denen ich profitierte, doch wenn etwas meinen Interessen schadete oder meine Sicherheit gefährdete, tat ich es nicht, selbst wenn es die Arbeit der Kirche schützen würde. Mir war völlig klar, dass Chen Ping versuchte, Cliquen zu bilden und Chaos zu verursachen, und dass die Arbeit der Kirche stark gestört und behindert würde, wenn dies nicht rasch gelöst wurde. Doch ich war von ständiger Angst erfüllt. Ich sorgte mich, dass Chen Ping sich an mir rächen, mich schikanieren und vielleicht sogar ausschließen lassen würde, wenn ich die Sache meldete. Daher wagte ich es nicht, Bericht zu erstatten, und verhielt mich wie ein Strauß, der den Kopf in den Sand steckt. Ich hatte keinen echten Glauben an Gott. Ich war so ein Feigling! Ich hatte viele Jahre lang an Gott geglaubt und meine Pflichten in der Kirche ausgeführt, weil Er mich erhöht hatte. Gottes Absicht war es, dass ich die Interessen von Gottes Haus in wichtigen Momenten schützte, doch als Chen Ping versuchte, Cliquen zu bilden und Chaos zu verursachen und dies die Arbeit der Kirche zu lähmen drohte, dachte ich nur an meine eigenen Interessen. Ich war so selbstsüchtig und betrügerisch! Um mich selbst zu schützen, wollte ich nicht einmal die Wahrheit praktizieren, die ich verstand – führte ich auf diese Weise nicht ein unehrenhaftes Leben? Wenn ich das nicht änderte, würde ich definitiv von Gott verschmäht und ausgemustert werden. Vor allem da die Kirche eben erst ein hartes Durchgreifen der KPCh hinter sich hatte und viele Aspekte der Arbeit noch nicht wiederhergestellt waren, würde weiteres Chaos nicht nur die Arbeit der Kirche stören, sondern auch der Lebenseintritt der Brüder und Schwestern würde größere Verluste erleiden. Als ich daran dachte, konnte ich meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich sagte mir: „Ich kann Gott nicht mehr enttäuschen. Ich muss die Wahrheit praktizieren, um die Arbeit der Kirche zu schützen, und die Sache so bald wie möglich lösen.“

Später arbeitete ich mit den oberen Leitern zusammen, um die Situation zu untersuchen und zu verifizieren. Die Untersuchung ergab, dass Chen Ping seit 2012 einen Groll gegen Su Jing hegte. Zu dieser Zeit war Su Jing eine Leiterin gewesen, und Chen Ping, die nach Status trachtete, wollte Leiterin werden und schloss sich mit anderen zusammen, um Su Jing zu entfernen. Doch ihr Plan ging nicht auf. Chen Ping wurde später entlassen, doch sie hegte stets einen Groll gegen Su Jing und versuchte weiterhin, ihre Mängel aufzugreifen. Die meisten Anschuldigungen, die Chen Ping gegen Su Jing erhob, hatten keine Grundlage. Nach einer umfassenden Evaluierung war offensichtlich, dass Su Jing echte Arbeit ausführen konnte. Chen Ping fokussierte sich jedoch stets auf Su Jings Mängel und übertrieb sie. Sie versuchte sogar, mehr Leute dazu zu animieren, Su Jing auszuschließen. Chen Ping zeigte die ernste Disposition eines Antichristen und wurde entlassen. Die oberen Leiter analysierten die Natur und die Schädlichkeit ihrer Aktionen im Detail und verwarnten sie. Durch gemeinschaftlichen Austausch und Urteilsvermögen realisierte die Evangeliumsdiakonin Li Yun, dass sie von Chen Ping manipuliert worden war. Sie verstand auch, dass sie die Arbeit der Kirche unterbrochen und gestört hatte, und schrieb später einen Brief, in dem sie Buße tat. Basierend auf den Grundsätzen gab die Kirche Li Yun die Chance, Buße zu tun und zu bleiben.

Nach dieser Angelegenheit fühlte ich wahrhaftig in meinem Herzen, dass in Gottes Haus die Wahrheit regiert und dass Gottes gerechte Disposition keine Verletzung duldet. Antichristen und böse Menschen, die nicht die Wahrheit praktizieren, sich ihr widersetzen und ihr abgeneigt sind, werden schließlich von Gott enthüllt und ausgemustert. Ich sah auch, dass das Verständnis der Wahrheit und ein Sinn für Gerechtigkeit essentiell sind. Wenn wir böse Menschen und Antichristen in der Kirche nicht rasch aufdecken und melden, wird nicht nur die Arbeit der Kirche ernsthaft gestört, sondern auch der Lebensfortschritt der Brüder und Schwestern behindert. In dieser Umgebung sah ich, wie verderbt und mangelhaft ich war, und auch, wie selbstsüchtig und betrügerisch ich war. Gleichzeitig half mir die Angelegenheit auch, ein gewisses Urteilsvermögen zu erlangen. Ich danke Gott aus tiefstem Herzen!

Zurück:  70. Was haben mir Geld und Ansehen je gebracht?

Weiter:  84. Reflexionen nach dem Zurechtstutzen

Verwandte Inhalte

13. Woher kommt diese Stimme?

Von Shiyin, ChinaIch wurde in eine christliche Familie hineingeboren und viele meiner Verwandten sind Prediger. Von klein an glaubten ich...

Einstellungen

  • Text
  • Themen

Volltöne

Themen

Schriftart

Schriftgröße

Zeilenabstand

Zeilenabstand

Seitenbreite

Inhaltsverzeichnis

Suchen

  • Diesen Text durchsuchen
  • Dieses Buch durchsuchen

Connect with us on Messenger