70. Als meine Tochter an Leukämie erkrankte
Im November 2005, als meine Tochter neun Monate alt war, wurde bei meinem Mann plötzlich akute myeloische Leukämie, Typ M5, diagnostiziert. Keinen Monat später verstarb er. Ich war damals erst 23 Jahre alt und am Boden zerstört. In so jungen Jahren hatte ich meinen Mann verloren. Wie sollte ich den Rest meines Lebens nur bewältigen? Damit meine Tochter in einem guten familiären Umfeld gesund aufwachsen konnte, drängten mich meine Schwiegereltern, mit meinem Schwager zusammenzuleben. Ein Jahr nach dem Tod meines Mannes willigte ich ein, ihn zu heiraten. Damals machte ich mir Sorgen, ob meine Tochter für die Krankheit ihres Vaters genetisch anfällig sein könnte, also konsultierte ich einen Experten. Der Experte sagte: „Es besteht die Möglichkeit, dass die Anfälligkeit weitergegeben wird. Aber Ihre Tochter ist noch klein, daher ist es nicht nötig, sie daraufhin zu früh zu untersuchen.“ Ich hatte sehr große Angst, dass meine Tochter auch an Leukämie erkranken und mich wie ihr Vater verlassen würde, also lebte ich in ständiger Sorge und Angst. Meine Schwiegermutter war auch oft unfreundlich zu mir und wurde oft wütend. Ich fand das Leben sinnlos und dachte mehrmals daran zu sterben. Nur um meines Kindes willen kämpfte ich mich weiter durchs Leben.
Im November 2008 predigten meine Mutter und eine Schwester mir das Evangelium des Allmächtigen Gottes der letzten Tage. Ich begann zu erzählen, was in meiner Familie passiert war. Die Schwester hielt daraufhin mit mir Gemeinschaft: „All dieses Elend, das die Menschen erfahren, wird von Satan verursacht. Der Mensch wurde von Gott erschaffen, und da Gott es nicht ertragen kann, die Menschen leiden zu sehen, kam Er vom Himmel auf die Erde, um sie zu retten und ihnen zu helfen, sich von dem Schaden zu befreien, den Satan ihnen zugefügt hat. Von nun an werden wir nicht mehr leiden, wenn wir an Gott glauben, Ihm folgen, oft Seine Worte lesen und die Wahrheit verstehen. Gott ist der Halt der Menschheit.“ Die Schwester las mir auch das Kapitel aus Gottes Worten mit dem Titel „Gott herrscht über das Schicksal der gesamten Menschheit“ vor. Als ich die Worte Gottes hörte, war es, als hätte ich eine Pille genommen, die mein Gemüt auf wundersame Weise beruhigte. Jetzt hatte ich einen Halt! Gott hat Autorität und Kraft. Er kann die Himmel und die Erde und alle Dinge erschaffen. Gott hat das Schicksal eines jeden Menschen in der Hand. Solange ich richtig an Gott glaube und meine Tochter Gott anvertraue, wird Gott sie beschützen. Danach kündigte ich meine Stelle, nahm aktiv an Versammlungen teil und tat meine Pflicht. Weder die Widrigkeiten noch die Verfolgung durch meinen Mann schränkten mich ein. Ich wollte von ganzem Herzen einfach nur meine Pflicht gut tun. Ich dachte, Gott würde mich sicher segnen, wenn Er sähe, wie ich mich für Gott bemühte und aufwendete. In den nächsten Jahren war meine Tochter bei sehr guter Gesundheit. Sie fing sich kaum einmal eine Erkältung ein. Ich dachte, es sei so gut, an Gott zu glauben, und meine Entschlossenheit, Gott zu folgen, wurde noch stärker.
Im Handumdrehen war es Ende 2014, und meine Tochter war zehn Jahre alt. Nach der Neujahrsfeier ging ich weg, um meine Pflichten zu tun. Ich war erst ein paar Tage weg, als meine Schwiegermutter anrief und sagte, meine Tochter habe Fieber und eine Erkältung, die einfach nicht besser werde. Ich dachte bei mir: „Das ist nur eine gewöhnliche Krankheit. Bring sie einfach zur Untersuchung ins Krankenhaus, dann wird alles gut.“ Ich nahm es überhaupt nicht ernst. Zwei Wochen später rief meine Schwiegermutter plötzlich an und bat mich, sofort zurückzukommen. Sie sagte, sie hätten meine Tochter zur Untersuchung ins Kreiskrankenhaus gebracht und ein Bluttest hätte gezeigt, dass ihre Leukozytenwerte zu hoch seien. Es bestehe die Möglichkeit, dass es Leukämie sei, und sie müsse zur weiteren Untersuchung ins städtische Krankenhaus. Als ich diese Nachricht hörte, war ich wie vor den Kopf geschlagen und dachte: „Leukämie? Ist das nicht dieselbe Krankheit wie die ihres Vaters? Ist nicht alles aus, wenn sie sie bekommt? Ihr Vater ist weniger als einen Monat, nachdem er erkrankte, gestorben. Wie lange würde meine Tochter mit dieser Krankheit leben?“ Ich fühlte Schrecken und Angst in meinem Herzen. Ich hatte Sorge, dass meine Tochter mich jederzeit verlassen könnte. Ich übergab meine Arbeit schnell an meine Arbeitspartnerin und nahm eilig einen Bus nach Hause. Im Bus weinte ich ununterbrochen. Ich betete in meinem Herzen dauernd zu Gott und bat Ihn, mein Herz zu beschützen, damit es sich beruhigen und sich dieser Situation unterwerfen könne. Dann dachte ich wieder: „Ich bin gerade als Leiterin ausgewählt worden und tue meine Pflicht. Das ist vielleicht eine Prüfung von Gott. Ich muss Glauben an Gott haben. Wenn Gott meinen Glauben sieht, wird Er die Krankheit meiner Tochter vielleicht heilen. Oder vielleicht stellt es sich ja nur als Anämie heraus.“ In meinem Herzen sprach ich zu Gott: „Lieber Gott, Du weißt, dass meine Größe gering ist. Bitte schütze meine Tochter vor Leukämie. Ich werde zurückkehren, meine Tochter zur Untersuchung bringen und in ein paar Tagen zurückkommen, um meine Pflicht zu tun.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich im Herzen nicht mehr so traurig. Als ich nach Hause kam, sah ich das abgezehrte und fahle Gesicht meiner Tochter. Ihre Lippen waren farblos und in ihrem Mundwinkel war eine eiternde Wunde. Ich war todunglücklich und drehte mein Gesicht zur Seite, während ich mit den Tränen kämpfte. Mein Mann und ich brachten unsere Tochter zur Untersuchung ins städtische Krankenhaus. Unterwegs bemühte ich mich nach Kräften, meine innersten Gefühle zurückzuhalten, aus Angst, die Kontrolle zu verlieren, wenn ich meine Tränen nicht zurückhalten könnte. Nach der Untersuchung im Krankenhaus sagte der Arzt, dass die Leukozytenwerte meiner Tochter besonders hoch und ihre Erythrozyten- und Thrombozytenwerte zu niedrig seien. Seine derzeitige Vermutung war, dass es sich wahrscheinlich um Leukämie handelte. Leukämie könne akut lymphatisch oder akut myeloisch sein, und er empfahl eine Knochenmarkpunktion zur Abklärung. Da meine Tochter sehr schwach war, bat uns der Arzt, während der Untersuchung wachsam zu sein und uns seelisch auf alles einzustellen. Als ich den Arzt das sagen hörte, fühlte ich mich am ganzen Körper schwach. Ich dachte bei mir: „Ist das nicht Leukämie? Wir sind nur noch einen Knochenmarktest von einer endgültigen Diagnose entfernt. Wie konnte meine Tochter diese Krankheit bekommen?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto gequälter wurde ich und konnte nicht aufhören zu weinen. In meinem Herzen haderte ich ständig mit Gott: „Gott, ich glaube aufrichtig und ernsthaft an Dich und habe Dir meine Tochter anvertraut. Wie konnte meine Tochter trotzdem eine so schwere Krankheit bekommen? Gott, ich glaube erst seit ein paar Jahren an Dich, und meine Größe ist gering. Wenn ich mein Kind verlieren sollte, könnte ich das nicht ertragen!“ Während ich in Leid und Qual wartete, betete ich unaufhörlich zu Gott und hoffte, Er würde mein Herz vor Sich ruhig halten.
Ich erinnerte mich daran, wie Hiob geprüft wurde und seine Kinder verlor, ohne sich über Gott zu beklagen. Ich schaltete leise meinen MP5-Player ein und las heimlich Gottes Worte: „Nachdem Gott zu Satan gesagt hatte, ‚Alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht‘, ging Satan, und bald darauf wurde Hiob plötzlich und heftig angegriffen: Erst wurden seine Ochsen und Esel geraubt und einige seiner Diener umgebracht; als Nächstes wurden seine Schafe und einige weitere Diener von einem Feuer dahingerafft; danach wurden seine Kamele entwendet und noch weitere seiner Diener ermordet; schließlich wurde seinen Söhnen und Töchtern das Leben genommen. Diese Reihe von Angriffen war die Qual, die Hiob während der ersten Versuchung durchlitt. Wie von Gott befohlen, zielte Satan während dieser Angriffe nur auf Hiobs Eigentum und seine Kinder ab und fügte Hiob selbst keinen Schaden zu. Trotzdem wurde Hiob sofort von einem reichen Mann, der großen Reichtum besaß, in jemanden verwandelt, der nichts hatte. Niemand hätte diesen frappierenden Überraschungsschlag aushalten oder richtig darauf reagieren können, doch Hiob demonstrierte seine außergewöhnliche Seite. Die Schrift liefert folgende Schilderung: ‚Da stand Hiob auf und zerriß seine Kleider und raufte sein Haupt und fiel auf die Erde und betete an.‘ Dies war Hiobs erste Reaktion, nachdem er gehört hatte, dass er seine Kinder und seinen ganzen Besitz verloren hatte. Vor allem schien er nicht überrascht oder von Panik erfasst zu sein, geschweige denn drückte er Wut oder Hass aus. Ihr seht also, dass er in seinem Herzen bereits erkannt hatte, dass diese Katastrophen kein Unfall waren oder von der Hand des Menschen herrührten, noch weniger waren sie das Einsetzen von Vergeltung oder Strafe. Vielmehr brachen die Prüfungen von Jehova über ihn herein; es war Jehova, der sein Eigentum und seine Kinder nehmen wollte. Hiob war sehr ruhig und klardenkend. Seine vollkommene und aufrechte Menschlichkeit ließ ihn rational und auf natürliche Weise Entscheidungen und Urteile über die Katastrophen treffen, die ihm widerfahren waren und folglich verhielt er sich ungewöhnlich ruhig: ‚Da stand Hiob auf und zerriß seine Kleider und raufte sein Haupt und fiel auf die Erde und betete an.‘ ‚Zerriß seine Kleider‘ bedeutet, dass er unbekleidet war und nichts besaß; ‚raufte sein Haupt‘ bedeutet, dass er als neugeborenes Kind vor Gott zurückgekehrt war; ‚fiel auf die Erde und betete an‘ bedeutet, dass er nackt in die Welt gekommen war und heute, immer noch ohne irgendetwas, an Gott zurückgegeben wurde, als wäre er ein Neugeborenes. Die Einstellung Hiobs zu allem, was ihm widerfuhr, hätte von keinem geschaffenen Wesen erreicht werden können. Sein Glaube an Jehova ging über den Bereich des Glaubens hinaus; dies war seine Gottesfurcht, seine Unterwerfung unter Gott; er konnte Gott nicht nur für das danken, was Er ihm gegeben hatte, sondern auch dafür, dass Er von ihm nahm. Außerdem konnte er es auf sich nehmen, alles, was er besaß, einschließlich seines Lebens, an Gott zurückzugeben“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II). „Hiobs Gottesfurcht und Unterwerfung unter Gott sind ein Beispiel für die Menschheit, und seine Vollkommenheit und Aufrichtigkeit waren der Höchstwert der Menschlichkeit, die der Mensch besitzen sollte. Obwohl er Gott nicht sah, erkannte er, dass Gott wirklich existierte und wegen dieser Erkenntnis fürchtete er Gott – und aufgrund seiner Gottesfurcht konnte er sich Gott unterwerfen. Er ließ Gott freie Hand darin, alles, was er hatte, zu nehmen, dennoch hatte er keine Klagen und fiel vor Gott nieder und sagte Ihm, dass er in diesem Augenblick, selbst wenn Gott sein Fleisch nehmen wollte, er es Ihm gern erlauben würde, ohne Klage. Sein ganzes Verhalten war auf seine vollkommene und aufrechte Menschlichkeit zurückzuführen“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II). Ich sah, wie Hiob, als der Tod seiner Kinder und der Verlust seines Besitzes über ihn kamen, nie haderte oder klagte. Er fragte Gott nie: „Ich glaube an Dich, warum habe ich also meine Kinder und meinen Besitz verloren?“ Er verstand, dass diese Ereignisse mit Gottes Erlaubnis über ihn kamen, und konnte sie gelassen hinnehmen. Er sündigte nicht mit seinen Lippen und konnte sich sogar zu Boden niederwerfen und Gott anbeten, und sagte: „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“ (Hiob 1,21). Hiob zeigte wahren Glauben und wahren Gehorsam gegenüber Gott. Als ich herausfand, dass meine Tochter sehr wahrscheinlich Leukämie hatte, hatte ich Angst, sie könnte mich jederzeit verlassen, und beklagte mich, dass Gott sie nicht beschützt oder gesegnet hatte. Ich haderte in meinem Herzen mit Gott, weil ich meine Tochter nicht verlieren wollte. Ich sah, dass ich Gott gegenüber überhaupt keine Unterwerfung hatte. Ich beklagte mich nicht nur über Gott, ich haderte auch mit Ihm und stellte Forderungen an Ihn. Verglichen mit Hiob fehlte es mir wirklich an jeglicher Vernunft! Früher hatte ich immer das Gefühl, Gott wirklich zu lieben. Erst als dieses Ereignis über mich kam, sah ich, dass mein Glaube Unreinheiten enthielt. Ich wollte Segen und Gnade von Gott erhalten und wollte, dass Gott meine Tochter davor bewahrte, die Leukämie ihres Vaters zu bekommen. Ich erkannte, dass mein Glaube an Gott eigentlich ein Versuch war, Ihn zu benutzen, mit Ihm zu verhandeln und Ihn zu täuschen. Ich war keine wahre Gläubige an Gott. Als ich das verstand, fühlte ich mich im Herzen bedrückt. Ich fühlte mich Gott gegenüber schuldig. Ich versteckte mich eilig an einem Ort, wo niemand war, und betete unter Tränen zu Gott: „Lieber Gott, ich danke Dir, dass Du mir erlaubt hast, diese Worte zu lesen. Ich bin bereit, Hiob nachzuahmen und mich Deiner Herrschaft und Deinen Anordnungen zu unterwerfen. Wenn meine Tochter Leukämie hat, bin ich bereit, es anzunehmen und mich dem zu unterwerfen.“ Mit der Leitung durch Gottes Worte fühlte sich mein Herz viel besser an, und ich war bereit, der Realität ins Auge zu sehen.
Als die Testergebnisse zurückkamen, sagte der Arzt, dass die Diagnose Leukämie bei meiner Tochter bestätigt war und dass es nicht nur gewöhnliche Leukämie war, sondern myeloische Leukämie vom Typ M5, die sehr schwer zu heilen ist. Der Arzt sagte: „Das Kind hatte zu lange Fieber und kam zu spät ins Krankenhaus. Die Krankheit hat sich bereits verschlimmert, und es ist sogar gefährlich, eine Chemotherapie durchzuführen. Wenn Sie Geld haben, könnten wir Ihrer Tochter eine Knochenmarktransplantation geben, aber selbst eine Transplantation rettet ihr Leben vielleicht nicht. Die Überlebensrate bei dieser Krankheit liegt bei eins zu einer Million, und sie wird höchstens drei Monate überleben. Außerdem wird Ihre Tochter während der Chemotherapie nicht essen können, sich übergeben und die Haare verlieren. Ihre Tochter ist sehr schwach, und wenn sie die Chemotherapie nicht durchsteht, könnte sie jederzeit in Lebensgefahr schweben. Sie müssen sich mental darauf vorbereiten.“ Als ich den Arzt das sagen hörte, war ich absolut verzweifelt. Meine Tochter war so jung, und wenn die Chemotherapie zu viel für sie wäre, könnte sie jederzeit sterben. Ich betete, inständig flehend, zu Gott: „Lieber Gott, der Arzt hat gesagt, dass meine Tochter höchstens noch drei Monate zu leben hat. Wenn sie die Chemotherapie nicht durchsteht, kann sie uns jederzeit verlassen. Lieber Gott, in den letzten Jahren war ich ständig von zu Hause weg, um meine Pflichten zu tun, und ich war nicht bei meinem Kind. Ich habe mich nie beklagt, als meine Familie versuchte, mich zu blockieren, oder als meine Verwandten und Nachbarn mich verspotteten. Kannst Du mein Kind um meiner Mühen und meiner Aufwendungen willen noch eine Weile länger leben lassen, damit ich mich noch ein wenig um sie kümmern und meine Schuld an meinem Kind wiedergutmachen kann?“ Nach dem Gebet wurde mir klar, dass es vielleicht unvernünftig von mir war, solche Forderungen an Gott zu stellen. Ich dachte an Gottes Worte: „Du hoffst, dass dein Glaube an Gott keinerlei Herausforderungen und Drangsal mit sich bringt“, „dass dein Gesicht nicht von Staub berührt wird“. Sobald niemand hinsah, schaltete ich eilig meinen MP5-Player ein und las Gottes Worte: „Du hoffst, dass dein Glaube an Gott keinerlei Herausforderungen und Drangsal oder die geringsten Härten mit sich bringt. Du strebst stets nach den Dingen, die wertlos sind, und misst dem Leben keine Bedeutung bei, sondern stellst deine eigenen extravaganten Gedanken vor die Wahrheit. Du bist so wertlos! Du lebst wie ein Schwein – welchen Unterschied gibt es zwischen dir und Schweinen und Hunden? Sind diejenigen, die die Wahrheit nicht anstreben und stattdessen das Fleisch lieben, nicht alle Tiere? Sind jene Toten ohne Geister nicht alle wandelnde Leichen? Wie viele Worte sind unter euch gesprochen worden? Ist auch nur ein wenig Werk unter euch verrichtet worden? Wie viel habe Ich euch bereitgestellt? Warum hast du es also nicht erlangt? Was gibt es, worüber du dich zu beschweren hast? Ist es nicht der Fall, dass du nichts gewonnen hast, weil du zu verliebt in das Fleisch bist? Und liegt es nicht daran, dass deine Gedanken zu extravagant sind? Liegt es nicht daran, dass du zu töricht bist? Wenn du nicht imstande bist, diese Segnungen zu erlangen, kannst du Gott dann dafür die Schuld geben, dich nicht zu retten? Wonach du strebst, ist Frieden erlangen zu können, nachdem du an Gott geglaubt hast – dass deine Kinder frei von Krankheit sind, dass dein Ehemann einen guten Job hat, dass dein Sohn eine gute Ehefrau findet, dass deine Tochter einen anständigen Ehemann findet, dass deine Ochsen und Pferde das Land gut pflügen, dass es ein Jahr mit gutem Wetter für deine Ernten wird. Das ist es, was du anstrebst. Dein Streben ist nur, bequem zu leben, dass deiner Familie keine Unfälle widerfahren, dass die Winde an dir vorüberziehen, dass dein Gesicht nicht von Staub berührt wird, dass die Ernten deiner Familie nicht überflutet werden, dass du von jeglichem Unheil verschont bleibst, in Gottes Umarmung zu leben, in einem gemütlichen Nest zu leben. Ein Feigling wie du, der stets nach dem Fleisch strebt – besitzt du ein Herz, besitzt du einen Geist? Bist du nicht ein Tier? Ich gebe dir den wahren Weg, ohne etwas dafür zu verlangen, dennoch verfolgst du ihn nicht. Bist du einer von denen, die an Gott glauben? Ich beschenke dich mit wahrem menschlichen Leben, dennoch verfolgst du es nicht. Unterscheidest du dich denn gar nicht von einem Schwein oder einem Hund? Schweine streben nicht nach dem Leben des Menschen, sie streben nicht danach, gereinigt zu werden, und sie verstehen nicht, was Leben ist. Jeden Tag, nachdem sie sich satt gefressen haben, schlafen sie einfach. Ich habe dir den wahren Weg gegeben, dennoch hast du ihn nicht erlangt: Deine Hände sind leer. Bist du bereit, in diesem Leben weiterzumachen, dem Leben eines Schweins? Was hat es für eine Bedeutung, dass solche Menschen am Leben sind?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Gericht). Gottes Worte entlarvten meinen Zustand genau. Ich schämte mich zutiefst. Ich glaubte viele Jahre an Gott und tat meine Pflicht energisch, nicht um nach der Wahrheit zu streben und mich Gott zu unterwerfen, sondern für die Sicherheit meiner Familie und damit meine Tochter von Krankheit verschont blieb. Nachdem ich Gottes Werk der letzten Tage angenommen hatte, erkannte ich, dass Gott über das Schicksal der Menschen herrscht und dass Gott sie retten kann, also betrachtete ich Gott als meine Stütze und fühlte mich, als hätte ich durch den Glauben an Gott eine Lebensversicherung abgeschlossen. Um Segen von Gott zu erhalten, tat ich aktiv meine Pflicht, und ganz gleich, wie sehr meine Familie versuchte, mich zu behindern, oder wie sehr meine Verwandten und Nachbarn mich verspotteten, ließ ich mich nicht einschränken. Als der Arzt sagte, dass meine Tochter höchstens noch drei Monate zu leben hätte und dass sie jederzeit sterben könnte, wenn die Chemotherapie zu viel für sie wäre, versuchte ich, mit Gott Bedingungen auszuhandeln, weil ich Angst hatte, meine Tochter zu verlieren. Ich wollte, dass Gott meiner Tochter aufgrund meiner Mühen und meiner Aufwendungen ein längeres Leben schenkte. Die Krankheit meiner Tochter enthüllte umfassend meine Absicht, Segen zu erlangen. Wenn ich an Gott glaubte und meine Pflicht tat, versuchte ich nur, Gott zu benutzen und Ihn zu überlisten. Die Menschen in der religiösen Welt glauben an Gott nur, um Segen von Ihm zu erhalten. Sie verstehen weder Gottes Werk noch Seine Disposition, noch können sie sich Gott unterwerfen. Selbst wenn sie bis zum Ende glauben, werden sie niemals Gottes Anerkennung gewinnen. Heute verrichtet Gott Sein Werk des Gerichts und der Reinigung. Wenn ich nicht nach der Wahrheit strebte und nicht danach strebte, meine Dispositionen zu ändern, sondern stattdessen nur Segen wollte, war ich dann nicht genauso wie die Menschen in der religiösen Welt? Erst da erkannte ich, dass Gott diesen Umstand nutzte, um mich zu reinigen und zu retten. Andernfalls hätte ich die Verdorbenheit, die Unreinheiten und die satanischen Dispositionen in mir niemals verstanden. Ich war sehr reumütig und tat Buße vor Gott. Ich wollte keine Forderungen mehr an Gott stellen. Meine Pflicht zu tun, ist eine Selbstverständlichkeit. Ich sollte meine Anstrengungen nicht als Grundlage nehmen, um Forderungen an Gott zu stellen. Ich war bereit, meine Tochter Gott anzuvertrauen und Gott über alles herrschen und alles anordnen zu lassen. Ich würde mich Tag für Tag um meine Tochter kümmern, solange sie lebte. Wie lange sie leben würde, war Gottes Orchestrierung ausgeliefert.
Sie erbrach sich während der Chemotherapie nicht und hatte keine schmerzhaften Reaktionen. Sie konnte gut essen. Währenddessen erbrachen sich einige Patienten um sie herum furchtbar, konnten nicht essen und hatten Fieber. Sie hatten sehr ernste Komplikationen. Als ich all das sah, erkannte ich, dass es Gottes Schutz für sie war. Doch einen halben Monat später kratzte sich meine Tochter die Nase und sie entzündete sich. Zuerst sagte sie, ihre Nase täte weh, dann, ein paar Tage später, sagte sie, ihr Kopf täte weh. Der Arzt sagte, sie habe eine geringe Immunabwehr, weil sie weniger weiße Blutkörperchen hatte. Die Infektion in ihrer Nase verursachte eine systemische Entzündungsreaktion, die andere Komplikationen auslösen könnte. Ihre Kopfschmerzen könnten von einer Virusinfektion herrühren, die bereits ihr Gehirn erreicht hat. Wenn sich das Virus in ihrem Gehirn ausbreitete, wäre es sehr schwer zu kontrollieren. In schweren Fällen müsste man den Schädel öffnen. Das kostet viel Geld und birgt ein Sterberisiko. Nachdem der Arzt gegangen war, sagte mein Mann zu mir: „Wenn wir Geld hätten, könnten wir unserer Tochter mehrere Zyklen Chemotherapie geben und sie könnte ein paar Monate länger leben, aber wir haben nicht einmal genug für einen Zyklus.“ Dann warf er mir vor, kein Geld zu verdienen, sonst hätten wir mehr Zyklen Chemotherapie für unsere Tochter bezahlen können. Als ich meinen Mann das sagen hörte, schnürte es mir das Herz zu. Wenn das Virus wirklich ihr Gehirn infiziert hätte, dann hätte das Geld, das wir hatten, nicht einmal für eine Runde Chemotherapie gereicht. Wo sollten wir danach mehr Geld herbekommen? Wenn wir die Chemotherapie aufgäben, könnte unsere Tochter jederzeit sterben, und wir würden sie nie wieder sehen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto gequälter fühlte ich mich. Seit ich vor einigen Jahren meinen Job gekündigt hatte, war ich damit beschäftigt gewesen, Neulinge zu bewässern und das Evangelium zu predigen, anstatt zu arbeiten und Geld zu verdienen. Wenn ich damals meinen Job nicht gekündigt hätte, hätte ich dann nicht über all diese Jahre genug Geld verdient, um meiner Tochter eine längere Behandlung zu ermöglichen? In diesem Moment erkannte ich, dass meine Gedanken falsch waren. War das nicht eine Beschwerde gegen Gott? Ich betete im Stillen zu Gott und flehte Ihn an, mein Herz zu beschützen. Mir wurde klar, dass ich Gottes Worte lesen musste. Ohne Gottes Worte würde ich nicht standhaft bleiben können. Ich sagte zu meiner Tochter: „Ich laufe zurück, um dir etwas zu essen zu machen. Du bist eine junge Christin: Wenn dein Kopf schmerzt, solltest du zu Gott beten.“ Sie sagte: „Mama, ich bin bereit zu beten.“
Als ich zurückkam, schaltete ich meinen MP5-Player ein und las eine Passage aus den Worten Gottes: „Weil die Menschen Gottes Orchestrierungen und Gottes Souveränität nicht erkennen, stehen sie dem Schicksal stets trotzig und mit einer rebellischen Haltung entgegen, und sie wollen stets Gottes Autorität und Souveränität und die Dinge, die das Schicksal bereithält, abwerfen, in der vergeblichen Hoffnung, ihre gegenwärtigen Umstände und ihr Schicksal zu ändern. Aber es kann ihnen nie gelingen und sie werden jedes Mal vereitelt. Dieser Kampf, der tief in ihrer Seele stattfindet, bereitet ihnen Schmerz, und dieser Schmerz brennt sich tief in ihre Seele ein und bringt sie gleichzeitig dazu, ihr Leben zu verschwenden. Was ist die Ursache für diesen Schmerz? Liegt es an der Souveränität Gottes oder daran, dass ein Mensch glücklos geboren wurde? Offensichtlich ist beides nicht wahr. Im Grunde wird er durch die Wege verursacht, die die Menschen einschlagen, durch die Art und Weise, wie sie beschließen, ihr Leben zu leben“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige III). Gottes Worte ließen mich erkennen, dass das Schicksal eines jeden Menschen von Gott vorherbestimmt ist. Obwohl es oberflächlich so aussah, als hätte meine Tochter die Anfälligkeit für diese Krankheit von ihrem Vater geerbt, war es tatsächlich Gottes Herrschaft. Es war ihr Schicksal, auf diese Weise zu leiden. Ich jedoch wollte mit meinen eigenen Fähigkeiten das Schicksal meines Kindes ändern. Ich dachte, wenn ich Geld hätte, könnte ich eine längere Behandlung für sie bezahlen und sie am Leben erhalten. Das lag daran, dass ich Gottes Herrschaft nicht verstand. Mir fiel ein Kind aus einem Nachbardorf ein, das an Leukämie erkrankte. Seine Familie hatte Geld, um die Behandlung zu bezahlen, aber es starb nach nur wenigen Monaten Behandlung. Geld kann das Leben eines Menschen nicht verlängern. Gott herrscht über das Leben und den Tod eines Menschen und ordnet sie an. Wenn die einem Menschen zugewiesene Lebensspanne abgelaufen ist, kann kein Geld der Welt ihn retten. Ich dachte daran, als Hiob seine Kinder verlor. Obwohl er großen Schmerz und Trauer empfand, sündigte er nie mit seinen Lippen und beklagte sich nie über Gott. Er konnte sich Gottes Herrschaft und Seinen Anordnungen unterwerfen. Abraham zeugte im Alter von hundert Jahren einen Sohn. Als Gott ihn aufforderte, seinen Sohn zu opfern, empfand er Schmerz und den Kummer des Loslassens, aber er konnte sich Gottes Herrschaft unterwerfen. Er haderte nicht mit Gott, feilschte nicht um Bedingungen und opferte am Ende Isaak. In ihren Stunden der Qual konnten Hiob und Abraham sich Gottes Herrschaft und Seinen Anordnungen unterwerfen. Sie hatten Ehrfurcht vor Gott, waren Ihm gehorsam und ließen sich nicht von ihren Gefühlen leiten. Seit ich an Gott glaube, habe ich ständig nach meinen Gefühlen gelebt. Ich habe mich nicht ein einziges Mal den Orchestrierungen Gottes unterworfen, wollte immer, dass Gott meine Tochter beschützt, und versuchte, mit Ihm Bedingungen auszuhandeln. Mir fehlte es an jeglicher Vernunft! Als ich das erkannte, machte ich mir nicht mehr so viele Sorgen um die Krankheit meines Kindes.
Als ich ins Krankenhaus zurückkam, sagte meine Tochter: „Mama, ich habe Gottes Allmacht gesehen. Nachdem du gegangen warst, fing mein Kopf wieder an zu schmerzen, und ich betete zu Gott. Nachdem ich gebetet hatte, tat mein Kopf nicht mehr weh.“ Von da an tat der Kopf meiner Tochter nie wieder weh, und das Virus breitete sich nicht in ihrem Gehirn aus. Ich dankte Gott unaufhörlich in meinem Herzen. Als meine Tochter im Krankenhaus war, betete sie jeden Tag zu Gott und gewöhnte sich langsam an die Chemotherapie. Ihr Zustand stabilisierte sich im Grunde. Ein Jahr verging wie im Flug, und der Zustand meiner Tochter verschlechterte sich nicht. Im Handumdrehen war es April 2016 und es war bereits Zeit für die siebte Runde Chemotherapie meiner Tochter. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie einen leichten Husten entwickelt, und als die Testergebnisse zurückkamen, zeigten sie, dass das Virus wiedergekehrt war und ihre Lunge infiziert hatte. Die Situation war ernster als beim ersten Mal. Dies war bereits eine Hochrisikophase, und ihr Leben war jeden Moment in Gefahr. Als ich das hörte, empfand ich unbeschreibliche Traurigkeit. Ich erkannte, dass dies vielleicht das Ende der zugewiesenen Lebensspanne meiner Tochter war. Ich betete zu Gott, dass Er mir die Kraft geben möge, mich nicht über Gott zu beklagen und mich zu unterwerfen. Die Arztrechnungen waren diesmal ziemlich hoch, und wir hatten keine Mittel mehr, sie zu bezahlen. Die Krankenschwestern drängten auf die Bezahlung der Rechnungen. Meine Tochter hörte das mit und sagte traurig: „Mama, wenn meine Medikamente abgesetzt werden, muss ich dann sterben?“ Später schrieb sie mir einen Zettel, auf dem stand: „Warum habe ich diese Krankheit bekommen? Ich bin so jung, ich möchte zur Schule gehen. Ich will nicht sterben. Ich habe diese Welt noch nicht genossen …“ Als ich das las, zerriss es mir vor Kummer das Herz. Obwohl ich wusste, dass das Leben meines Kindes in Gottes Händen lag, wollte ich sie trotzdem nicht verlieren.
Später las ich diese Passage aus den Worten Gottes: „Der Tod eines Lebewesens – das Ende eines physischen Lebens – bedeutet, dass das Lebewesen von der materiellen Welt zum geistlichen Reich übergegangen ist, während die Geburt eines neuen physischen Lebens bedeutet, dass ein Lebewesen vom geistlichen Reich in die materielle Welt gekommen ist und angefangen hat, seine Rolle zu übernehmen und zu spielen. Sei es das Fortgehen oder die Ankunft eines Wesens, beide sind vom Wirken des geistlichen Reiches untrennbar. Bis jemand in die materielle Welt kommt, hat Gott bereits angemessene Vorkehrungen und Festlegungen im geistlichen Reich getroffen, wie zu welcher Familie diese Person gehen wird, die Epoche, in der sie ankommen wird, die Stunde, zu der sie ankommen wird, und die Rolle, die sie spielen wird. Von daher wird das gesamte Leben dieser Menschen – die Dinge, die sie tun, und die Wege, die sie einschlagen – nach den Vorkehrungen verlaufen, die im geistlichen Reich getroffen wurden, ohne die geringste Abweichung. Außerdem sind der Zeitpunkt, zu dem ein physisches Leben endet, und die Art und der Ort, an dem es endet, für das geistliche Reich eindeutig und erkennbar. Gott beherrscht die materielle Welt und Er beherrscht auch das geistliche Reich, und Er wird den normalen Kreislauf von Leben und Tod einer Seele nicht verzögern, noch könnte Er jemals irgendwelche Fehler bei den Vorkehrungen für diesen Kreislauf machen. Jeder der Diener in den offiziellen Ämtern des geistlichen Reiches führt seine individuellen Aufgaben aus und tut das, was er tun sollte, gemäß den Anleitungen und Regeln Gottes. Somit ist in der Welt der Menschheit jedes materielle Phänomen, das der Mensch erblickt, in Ordnung und birgt kein Chaos. Das alles liegt an Gottes geordneter Herrschaft über alle Dinge sowie an der Tatsache, dass Seine Autorität über alles herrscht. Seine Herrschaft schließt die materielle Welt ein, in der der Mensch lebt, und außerdem das unsichtbare geistliche Reich hinter der Menschheit. Wenn die Menschen also, zusätzlich dazu, dass ihnen die ganze sichtbare materielle Welt bereitgestellt wird, ein gutes Leben haben möchten und hoffen, in einer schönen Umgebung zu leben, muss ihnen daher auch das geistliche Reich bereitgestellt werden, das niemand sehen kann, das jedes Lebewesen im Namen der Menschheit regiert, und das geordnet ist. Da wir gesagt haben, dass Gott die Quelle des Lebens für alle Dinge ist, haben wir dadurch nicht unser Bewusstsein und unser Verständnis für ‚alle Dinge‘ gesteigert? (Doch.)“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige X). Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, verstand ich, dass Gott über das Leben der Menschen herrscht und es anordnet. Jede einzelne Seele hat eine Mission, wenn sie kommt und geht, oder auch wenn sie geht, um wiederzukehren. Das Leben und der Tod eines Menschen werden ohne den geringsten Fehler von Gott im geistlichen Reich arrangiert. Wenn die Seele eines Menschen in das geistliche Reich zurückkehrt, ist sie auch in Gottes Händen, der passende Anordnungen hat. Die Länge der jedem Menschen zugewiesenen Lebensspanne ist von Gott vorherbestimmt. Ich sollte mich Gottes Herrschaft und Seinen Anordnungen unterwerfen und dem Tod meiner Tochter gelassen entgegentreten. Als ich das verstand, hielt ich mit meiner Tochter Gemeinschaft: „Im geistlichen Reich ist jeder von uns ein einsamer Wanderer. Es war Gott, der uns in diese materielle Welt gebracht und uns erlaubt hat, alles zu genießen, was Gott erschaffen hat. Der Atem in unseren Lungen wurde uns von Gott gegeben. Wenn Gott dir diesen Atem nicht gegeben hätte, dann hättest du, selbst nachdem ich dich geboren hatte, nicht leben können. Siehst du, manche Kinder sterben, sobald sie geboren sind. Zumindest hast du so lange gelebt und all die Dinge genossen, die Gott uns gegeben hat. Ist das nicht viel besser als ihr Leben? Egal also, wie lange wir leben, wir müssen uns Gottes Anordnungen unterwerfen.“ Nachdem sie das gehört hatte, hatte meine Tochter nicht mehr so viel Angst. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus spielte meine Tochter mit ihren Freunden. Sie sah sehr fröhlich aus. Sie sagte zu mir: „Mama, an jedem Tag, den Gott mir zu leben erlaubt, danke ich Gott dafür, dass Er mir diesen Atem gibt. Wenn eines Tages meine zugewiesene Lebensspanne abgelaufen ist, werde ich mich unterwerfen.“ Zwei Monate später, am 26. Juni 2016, verließ mich meine Tochter für immer. Durch die Leitung durch Gottes Worte konnte ich mit dem Tod meiner Tochter richtig umgehen, und mein Herz war sehr gelassen.
In diesen traurigen Tagen waren es Gottes Worte, die mich Schritt für Schritt hinausführten und es mir ermöglichten, die Dinge im Einklang mit Gottes Worten zu sehen, meine abwegigen und absurden Ansichten des Strebens nach Segen in meinem Glauben zu verstehen, zu erkennen, dass sowohl Leben als auch Tod von Gott vorherbestimmt sind, dem Tod meiner Tochter gelassen entgegenzutreten und meine Qual hinter mir zu lassen. Ich erlebte wahrhaftig, wie Gottes Worte die Wahrheit, der Weg und das Leben sind.