96. Ich lernte, mit meinem Stottern klarzukommen

Von Yishan, China

Mein Vater stotterte, und ich hatte seit meiner Kindheit das gleiche Problem. Solange ich keinen Fremden begegnete, war es kein Problem, doch wann immer ich neue Leute kennenlernte, wurde ich nervös und stotterte beim Reden. Meine Geschwister sagten dann zu mir: „Hör dir doch mal an, wie du redest. Kannst du nicht einfach langsamer sprechen?“ Ihre Kritik kränkte mich sehr. Selbst meine eigenen Geschwister mochten mich nicht und blickten auf mich herab. Ich fühlte mich zutiefst minderwertig und weinte oft aus Kummer. Wenn mich die Lehrerin in der Grundschule aufrief, um eine Frage zu beantworten, wurde ich sehr nervös. Mitten im Satz fing ich plötzlich an zu stottern und brachte kein Wort mehr heraus, woraufhin alle meine Mitschüler in Gelächter ausbrachen. Es war eine absolute Demütigung. Danach meldete ich mich nie wieder, wenn die Lehrerin eine Frage stellte, weil ich Angst hatte, von meinen Mitschülern ausgelacht zu werden. Solche Erlebnisse aus diesen Jahren warfen einen Schatten auf meine junge Seele. Ich fühlte mich ständig unzulänglich und zutiefst minderwertig. Ich war auch sehr verwirrt und fragte mich: „Warum kann ich nicht so fließend sprechen wie die anderen? Warum stottere ich?“ Nach meiner Heirat zog mich mein Mann wegen meines Stotterns auf und sagte: „Du bist eine erwachsene Frau und kannst nicht einmal richtig reden. Wärst du eine Kuh, hätte ich dich schon längst verkauft.“ Auch wenn ich mit meinen Kindern sprach, stotterte ich manchmal, wenn ich aufgeregt war, und sie lachten mich aus: „Schaut mal, Mama stottert wieder. Kannst du nicht langsamer reden?“ Meine Kinder und mein Ehemann sagten oft solche Dinge zu mir. Ich fühlte mich wie eine nutzlose Versagerin, und mein Selbstwertgefühl war am Boden zerstört. Danach vermied ich es, viel zu reden, und vor Fremden traute ich mich gar nicht mehr zu sprechen. So wusste niemand, dass ich stotterte, und niemand machte sich über mich lustig.

Im Jahr 2003 nahm ich Gottes Werk der letzten Tage an. Da ich wusste, dass ich stotterte, hielt ich bei den Versammlungen mit den Brüdern und Schwestern nur selten Gemeinschaft. Die Brüder und Schwestern ermutigten mich, mehr Gemeinschaft zu halten und mich einfach zu öffnen; das sei der einzige Weg, im Leben zu wachsen. Sie sagten auch: „Jeder hat seine Schwächen, lass dich davon nicht einschränken.“ Als ich sah, dass sie mich nicht verachteten, sondern mich ermutigten und mir halfen, war ich sehr gerührt und fand es wirklich wunderbar, an Gott zu glauben. Ein solches Gefühl hatte ich noch nie erlebt, und von da an fühlte ich mich nicht mehr so eingeschränkt.

Später wurde ich zur Kirchenleiterin gewählt. Eines Tages teilten mich die oberen Leiter ein, meine Pflicht in der Kirche Chengdong zu tun. Ich dachte bei mir: „Wenn ich in die Kirche Chengdong gehe und die Brüder und Schwestern herausfinden, dass ich stottere, was werden sie dann von mir denken? Werden sie mich auslachen? Das wäre so peinlich! Ich will da nicht hin.“ Die oberen Leiter erkannten, was in mir vorging, hielten mit mir Gemeinschaft und sagten, es sei eine Gelegenheit zum Üben. Ich sah die Vernunft darin ein und willigte ein, den Posten zu übernehmen. Als ich in der Kirche Chengdong mit den Leitern und Diakonen zusammenkam, war ich etwas nervös, weil ich niemanden von ihnen kannte, und ich hatte Angst, sie würden auf mich herabschauen, wenn ich weiter stottern würde, also hoffte ich, dass die Versammlung schnell zu Ende gehen würde. Doch je nervöser ich wurde, desto mehr stotterte ich, und ich schämte mich sehr. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass einige Brüder und Schwestern den Kopf gesenkt hielten und andere schwiegen. Ich war sehr bekümmert. Ich dachte bei mir: „Sie denken bestimmt: ‚Wie ist denn eine Stotterin hierhergekommen?‘ Wenn ich keine Gemeinschaft halte, werden sie sagen, dass ich keine Wahrheitsrealitäten habe, aber wenn ich weitermache, stottere ich nur weiter.“ Mir blieb nichts anderes übrig, als mich durchzukämpfen und weiter Gemeinschaft zu halten. Ich stotterte dabei sehr und schaffte es kaum bis zum Ende. Ursprünglich hatte ich vor, sie nach ihrem Zustand zu fragen, aber dann dachte ich: „Was ist, wenn sie Probleme oder Schwierigkeiten haben? Dann müsste ich mit ihnen anhand von Gottes Worten Gemeinschaft halten. Wenn ich wieder stottere, werden sie mich bestimmt auslachen. Vergiss es, frag lieber nicht.“ Im Ergebnis brachte die Versammlung nichts, die Aufgaben, die ausgeführt werden mussten, wurden nicht richtig umgesetzt und die Arbeit verzögerte sich. Auf dem Heimweg empfand ich tiefe Qual und beklagte mich bei mir selbst: „Warum muss ich stottern? Warum stottern andere Leute nicht?“ Ich fühlte mich so minderwertig und dachte immer, ich sei weniger wert als alle anderen. Danach fühlte ich mich jedes Mal eingeschränkt, wenn ich an Versammlungen mit Leitern und Diakonen teilnahm. Ich hatte Angst, wieder zu stottern und ausgelacht oder verachtet zu werden, also versuchte ich, so wenig Gemeinschaft wie möglich zu halten. Ich machte nur ein paar allgemeine Anmerkungen zu den Aufgaben, die ausgeführt werden mussten, was dazu führte, dass die Arbeit keine guten Ergebnisse erzielte. Mir war bewusst, dass meine ständige Einschränkung durch das Stottern die Arbeit beeinträchtigte, also brachte ich meinen Zustand oft im Gebet vor Gott und wünschte mir, dass Er mich führen möge, damit ich nicht davon eingeschränkt würde. Manchmal, wenn ich beim Sprechen wieder anfing zu stottern, bedeckte ich meinen Mund mit der Hand, damit die Leute meine vom Stottern zitternden Lippen nicht sehen konnten. Während der Versammlungen ließ ich immer andere Brüder und Schwestern Gottes Worte vorlesen, und wenn ich es absolut nicht vermeiden konnte, las ich nur kleine Abschnitte. Auf diese Weise wussten weniger Leute, dass ich stotterte. Aber so zu leben war sehr schmerzhaft. Ich fühlte mich sehr beklommen und ausgelaugt. Es beeinträchtigte auch die Ausführung meiner Pflicht.

Einmal öffnete ich mich einer Schwester: „Ich stottere, wenn ich spreche, und ich habe Angst, dass ihr alle auf mich herabschauen werdet, deshalb habe ich nicht den Mut, Gemeinschaft zu halten.“ Die Schwester sagte: „Ich habe nicht einmal bemerkt, dass du stotterst. Manchmal, wenn ich höre, dass du mitten im Satz innehältst, denke ich einfach, du bist zu eingeschränkt, um weiterzusprechen.“ Die Schwester ermutigte mich auch und sagte: „Niemand ist vollkommen. Hast du jemals von einem Menschen ohne Schwächen gehört? Gottes Worte sagen uns, dass jeder Schwächen und Unzulänglichkeiten hat. Lass dich davon nicht einschränken; strebe einfach ernsthaft nach der Wahrheit. Dein Stottern wird durch Nervosität verursacht, aber du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen. Konzentriere dich einfach auf deine Pflicht, und nach und nach wirst du nicht mehr von deinem Stottern eingeschränkt sein.“ Als ich meine Schwester das sagen hörte, fühlte ich mich etwas erleichtert. Später sah ich ein Erfahrungszeugnis-Video, das mein Herz erhellte und mich sehr ermutigte. Insbesondere ein darin zitierter Abschnitt aus Gottes Worten sprach direkt meinen Zustand an. Der Allmächtige Gott sagt: „Es gibt einige Probleme, die von Menschen nicht gelöst werden können. Zum Beispiel neigst du vielleicht dazu, nervös zu werden, wenn du mit anderen sprichst; vielleicht hast du, wenn du dich einer Situation gegenübersiehst, deine eigenen Ideen und Standpunkte, kannst sie aber nicht klar artikulieren. Du wirst besonders nervös, wenn viele Menschen anwesend sind; deinen Worten fehlt der Zusammenhang und deine Lippen beben. Manche Leute stottern sogar, während andere, wenn Mitglieder des anderen Geschlechts anwesend sind, sogar noch unverständlicher sind und schlichtweg nicht wissen, was sie sagen oder tun sollen. Ist das leicht zu überwinden? (Nein.) Zumindest kurzfristig ist es für dich nicht leicht, diesen Makel zu überwinden, denn er ist Teil deiner angeborenen Veranlagungen. Wenn du nach mehreren Monaten des Übens immer noch nervös bist, wird sich die Nervosität in Druck verwandeln, der sich negativ auf dich auswirken wird, indem er dich dazu bringt, Angst davor zu haben, etwas zu sagen, andere Leute zu treffen, an Versammlungen teilzunehmen oder Predigten zu halten, und diese Ängste werden dich erdrücken. … Wenn du also diesen Defekt, diesen Makel, in kurzer Zeit überwinden kannst, dann tu es. Wenn er schwer zu überwinden ist, dann musst du dir keine Mühe machen, kämpfe nicht dagegen an und setze dich nicht unter Druck. Wenn du ihn nicht überwinden kannst, solltest du natürlich nicht negativ werden. Selbst wenn du ihn dein ganzes Leben lang niemals überwinden kannst, wird Gott dich nicht verurteilen, denn dies ist nicht deine verderbte Disposition. Dein Lampenfieber, deine Nervosität und Angst – diese Äußerungsformen spiegeln nicht deine verderbte Disposition wider; ob diese Dinge nun angeboren sind oder später im Leben durch die Umgebung verursacht wurden: Sie sind höchstens ein Defekt, ein Makel deiner Menschlichkeit. Wenn du es langfristig oder sogar dein ganzes Leben lang nicht ändern kannst, zerbrich dir nicht den Kopf darüber, lass dich nicht davon einschränken, noch solltest du deswegen negativ werden, denn dies ist nicht deine verderbte Disposition; es ergibt keinen Sinn, zu versuchen, es zu ändern, oder dagegen anzukämpfen. Wenn du es nicht ändern kannst, dann akzeptiere es, lass es existieren und gehe richtig damit um, denn du kannst mit diesem Defekt, diesem Makel koexistieren – dass du ihn hast, hat keinen Einfluss auf dein Nachfolgen Gottes und das Tun deiner Pflichten. Solange du die Wahrheit annehmen und deine Pflichten nach besten Kräften tun kannst, kannst du immer noch gerettet werden; es hat keinen Einfluss auf deine Akzeptanz der Wahrheit oder darauf, ob du gerettet wirst. Daher solltest du dich nicht oft durch einen bestimmten Defekt oder Makel in deiner Menschlichkeit einschränken lassen, noch solltest du oft negativ und entmutigt werden oder deswegen sogar deine Pflicht und das Streben nach der Wahrheit aufgeben und die Chance auf Errettung verpassen. Das ist es absolut nicht wert; das würde ein törichter, unwissender Mensch tun(Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Als ich über Gottes Worte nachdachte, verstand ich, dass Stottern ein menschlicher Mangel und eine Schwäche ist, aber keine verdorbene Disposition, und dass es weder das Streben einer Person nach der Wahrheit noch ihre Errettung beeinflusst. Ich durfte mich nicht wegen einer einzigen Schwäche ständig einschränken lassen oder negativ sein oder gar das Streben nach der Wahrheit aufgeben, sonst würde ich meine Chance auf Errettung verpassen, und das wäre unwissendes und törichtes Verhalten. Ich dachte darüber nach, wie ich mich so viele Jahre lang nicht traute, Gemeinschaft zu halten, aus Angst, meine Brüder und Schwestern würden mein Stottern bemerken. Und das, obwohl ich wusste, dass ich mich in Versammlungen öffnen und Gemeinschaft halten sollte, um Gottes Erleuchtung und Führung zu erlangen. Nachdem ich in die Kirche Chengdong gegangen war, fühlte ich mich durch mein Stottern noch mehr eingeschränkt, und je mehr Angst ich hatte, dass andere es bemerken würden, desto nervöser wurde ich und desto schlimmer wurde mein Stottern. Folglich fand ich überhaupt keine Freude an den Versammlungen. Ich ging den Problemen und Schwierigkeiten der Leiter und Diakone nicht nach und löste sie auch nicht, und die Versammlungen wurden überstürzt beendet, ohne dass die Arbeit richtig umgesetzt wurde. Ich war oft von meinem Stottern eingeschränkt und traute mich nicht, mich bei Versammlungen zu öffnen und Gemeinschaft zu halten. Dies schadete nicht nur meinem eigenen Lebenseintritt, sondern nützte auch den Brüdern und Schwestern nichts und verzögerte zudem die Kirchenarbeit. Ich sah, wie töricht und unwissend ich gewesen war. Gott sagt: „Wenn du es langfristig oder sogar dein ganzes Leben lang nicht ändern kannst, zerbrich dir nicht den Kopf darüber, lass dich nicht davon einschränken, noch solltest du deswegen negativ werden, denn dies ist nicht deine verderbte Disposition; es ergibt keinen Sinn, zu versuchen, es zu ändern, oder dagegen anzukämpfen. Wenn du es nicht ändern kannst, dann akzeptiere es, lass es existieren und gehe richtig damit um, denn du kannst mit diesem Defekt, diesem Makel koexistieren – dass du ihn hast, hat keinen Einfluss auf dein Nachfolgen Gottes und das Tun deiner Pflichten. Solange du die Wahrheit annehmen und deine Pflichten nach besten Kräften tun kannst, kannst du immer noch gerettet werden; es hat keinen Einfluss auf deine Akzeptanz der Wahrheit oder darauf, ob du gerettet wirst.“ Als ich Gottes Worte las, wurde mir warm ums Herz und ich fühlte mich ermutigt. Ich dachte darüber nach, wie ich seit meiner Kindheit wegen meines Stotterns verachtet und geringgeschätzt worden war. Oft hatte ich mich in Minderwertigkeitsgefühlen gesuhlt und gedacht, ich sei nicht so gut wie andere. Aber Gott mied mich nicht und ermutigte mich sogar, ernsthaft nach der Wahrheit und der Errettung zu streben. Ich spürte, dass Gott die Menschen wirklich liebt, und endlich fiel mir ein Stein vom Herzen. Da Gott meine Schwäche nicht verachtet, musste ich ihr richtig begegnen, und selbst wenn sich an dieser Schwäche mein Leben lang nichts ändern würde, sollte ich mich nicht davon einschränken lassen. Stattdessen musste ich mich darauf konzentrieren, nach der Wahrheit zu streben und meine Pflicht gut zu tun. Als mir das klar wurde, trat ich vor Gott und betete: „O Gott, ich verstehe jetzt Deine Absicht. Ich bin bereit, meiner Schwäche und meinem Mangel richtig zu begegnen und aufzuhören zu klagen. Ich werde mich unterwerfen und meine Pflicht gut ausführen.“

Nach dem Gebet dachte ich weiter nach: „Warum bin ich immer durch mein Stottern eingeschränkt? Welche Art von verdorbener Disposition verursacht das?“ Dann suchte ich nach Gottes Worten, um sie zu lesen. Der Allmächtige Gott sagt: „Anstatt nach der Wahrheit zu suchen, verfolgen die meisten Menschen ihre eigenen unbedeutenden Absichten. Ihre eigenen Interessen, ihr Ansehen und die Stellung bzw. das Ansehen, das sie in den Gedanken anderer Leute haben, sind für sie von großer Wichtigkeit. Das sind die einzigen Dinge, die sie wertschätzen. Sie klammern sich daran mit eiserner Faust fest, als seien diese Dinge ihr Leben. Und wie sie von Gott angesehen und behandelt werden, ist zweitrangig; für den Moment ignorieren sie das; für den Moment wägen sie nur ab, ob sie der Gruppenchef sind, ob andere Menschen zu ihnen aufsehen und ob ihre Worte Gewicht haben. Ihre erste Sorge ist, diese Position innezuhaben. Wenn sie in einer Gruppe sind, haben es fast alle Menschen auf diese Art von Stellung, solche Gelegenheiten abgesehen. Wenn sie hochtalentiert sind, wollen sie natürlich der Boss sein; wenn sie mittelmäßige Fähigkeiten haben, wollen sie trotzdem eine höhere Position in der Gruppe einnehmen; und wenn sie in der Gruppe eine niedrige Position haben, ein durchschnittliches Kaliber und durchschnittliche Fähigkeiten aufweisen, werden sie auch wollen, dass andere zu ihnen aufsehen, sie werden nicht wollen, dass andere auf sie herabsehen. Bei dem Ansehen und der Würde dieser Menschen ist bei ihnen Schluss: Sie müssen an diesen Dingen festhalten. Sie könnten keine Integrität und weder Gottes Anerkennen noch Akzeptanz besitzen, aber in einer Gruppe können sie das Ansehen, den Status und die Wertschätzung anderer, um die sie gekämpft haben, niemals verlieren – was die Disposition Satans ist. Doch dessen sind sich die Menschen nicht bewusst. Es ist ihre Überzeugung, dass sie sich bis ganz zum Schluss an diesen Funken Ansehen klammern müssen. Sie wissen nicht, dass sie erst, wenn diese eitlen und oberflächlichen Dinge vollständig aufgegeben und abgelegt sind, ein echter Mensch werden. Wenn ein Mensch diese Dinge, die abgelegt werden sollten, als Leben ansieht und daran festhält, ist sein Leben verloren. Sie wissen nicht, was auf dem Spiel steht. … Über dich wird also berichtet – was dann? Die Menschen halten viel von dir – na und? Sie vergöttern dich – na und? Beweist irgendetwas davon, dass du die Wahrheitsrealität besitzt? Nichts davon hat irgendeinen Wert. Wenn du diese Dinge überwinden kannst – wenn sie für dich gleichgültig werden und du sie nicht länger als wichtig empfindest, wenn Ansehen, Eitelkeit, Status und die Bewunderung der Menschen nicht länger deine Gedanken und dein Verhalten beherrschen, weit weniger, wie du deine Pflicht ausführst – dann wird die Ausführung deiner Pflicht noch effektiver werden und noch reiner(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch die Entlarvung in Gottes Worten wurde mir klar, dass jeder, unabhängig von seinen Fähigkeiten oder seinem Kaliber, von anderen bewundert werden will. Wenn ich zurückdenke: Ich stotterte seit meiner Kindheit, und selbst meine Geschwister mieden mich und sahen auf mich herab. In der Schule wurde ich von meinen Mitschülern verspottet, weshalb ich mich wirklich minderwertig fühlte. Nach meiner Heirat machten sich sogar mein Mann und meine Kinder über mich lustig, was mein Selbstwertgefühl noch mehr verletzte. Ich weinte sogar vor Kummer. Mein Stolz war mir so wichtig! Ich dachte darüber nach, wie ich seit meiner Kindheit von satanischen Giften beeinflusst worden war, wie „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ und „Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt.“ Ich legte besonderen Wert auf meinen Stolz. Wegen meines Stotterns hatte ich Angst, ausgelacht und geringgeschätzt zu werden, weshalb ich oft in ausweglosen negativen Gefühlen und Schmerz versank. So konnte ich in Versammlungen weder meiner Verantwortung im gemeinschaftlichen Austausch nachkommen, noch meine Arbeit gut erledigen. Aber Gottes Haus verachtete mich nicht und behandelte mich nicht nach meiner Schwäche. Stattdessen wurden mir Führungspflichten anvertraut und ich wurde ermutigt, ernsthaft nach der Wahrheit und der Errettung zu streben. War das nicht Gottes Liebe? Doch mein übertriebener Stolz hielt mich davon ab, die Pflichten zu tun, die ich hätte tun sollen. War das nicht Auflehnung gegen Gott? In Wirklichkeit wäre es ohne Gottes Anerkennung wertlos, selbst wenn andere mich bewunderten. Das Streben nach Ansehen und Status könnte niemals meine Lebensdisposition ändern, sondern würde mich immer negativer machen, und letztendlich würde ich von Gott verschmäht und ausgemustert, weil ich meine Pflichten nicht gut erfüllte. Als ich das erkannte, fühlte ich mich sowohl ängstlich als auch schuldig. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass es so ernste Folgen haben könnte, sich von Ansehen und Stolz beherrschen zu lassen. Von da an wollte ich meinen Stolz und meinen Status loslassen, mit meinem Stottern richtig umgehen und normal mit meinen Brüdern und Schwestern Gemeinschaft halten.

Eines Tages besprach ich eine Aufgabe mit meiner Arbeitspartnerin und wurde wieder nervös. Ich hatte Angst, was sie von mir denken würde, wenn ich anfangen würde zu stottern. Sie hatte zuvor darauf hingewiesen, dass ich mitten im Satz aufhörte zu reden, und da wir noch nicht lange zusammengearbeitet hatten, wusste sie nichts von meinem Stottern. Ich fragte mich: „Wenn ich wieder mitten im Satz abbreche, wird sie mich dann meiden?“ Mitten im Sprechen blieb ich plötzlich stecken und hörte auf zu reden. Die Schwester sagte: „Warum brichst du immer mitten im Satz ab? Kannst du dich nicht klar ausdrücken?“ Ich dachte bei mir: „Wird sie mich jetzt meiden?“ Ich fühlte mich etwas eingeschränkt. In diesem Moment wurde mir klar, dass mein Denken falsch war, und ich betete im Stillen in meinem Herzen zu Gott: „Gott, ich habe Angst, dass meine Schwester auf mich herabschaut, weil ich stottere. Ich möchte nicht mehr davon eingeschränkt werden. Bitte führe mich, damit ich mit meiner Schwäche richtig umgehe.“ Nach dem Gebet erinnerte ich mich an einen Abschnitt aus Gottes Worten, den ich zuvor gelesen hatte, also las ich ihn erneut. Der Allmächtige Gott sagt: „Solange du nach der Wahrheit streben kannst und deine Pflicht mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Verstand gemäß den Grundsätzen ausführen kannst, dein Herz aufrichtig ist und du Gott gegenüber nicht oberflächlich bist, hast du Hoffnung, errettet zu werden. Wenn jemand sagt: ‚Schau, wie nutzlos und zaghaft du bist. Du wirst schon nervös, wenn du ein paar Worte sagen musst, und im ganzen Gesicht rot‘, dann solltest du sagen: ‚Ich habe ein geringes Kaliber und bin nicht gut im Reden. Wenn ihr mich ermutigt, dann werde ich den Mut haben, das Reden zu üben.‘ Denk nicht, dass du nichts taugst oder eine Schande bist. Da du weißt, dass dies deine Mängel und Probleme mit deiner Menschlichkeit sind, solltest du dich ihnen stellen und sie akzeptieren. Lass dich deswegen in keiner Weise beeinflussen. Was den Zeitpunkt betrifft, an dem sich diese Mängel und Makel ändern werden, mach dir darüber keine Sorgen. Konzentriere dich einfach darauf, auf diese Weise normal zu leben und deine Pflicht zu tun. Du musst dich nur an eines erinnern: Diese Mängel und Makel der Menschlichkeit sind keine negativen Dinge oder verdorbenen Dispositionen, und solange sie keine verdorbenen Dispositionen sind, werden sie weder die Ausführung deiner Pflicht noch dein Streben nach der Wahrheit beeinträchtigen, und erst recht nicht die Erlangung deiner Errettung. Und was natürlich noch wichtiger ist: Sie werden auch nicht beeinflussen, wie Gott dich sieht. Beruhigt dich das nicht?(Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Ich war wirklich bewegt und inspiriert, als ich diesen Abschnitt aus Gottes Worten las, besonders als Gott sagt: „Du musst dich nur an eines erinnern: Diese Mängel und Makel der Menschlichkeit sind keine negativen Dinge oder verdorbenen Dispositionen, und solange sie keine verdorbenen Dispositionen sind, werden sie weder die Ausführung deiner Pflicht noch dein Streben nach der Wahrheit beeinträchtigen, und erst recht nicht die Erlangung deiner Errettung. Und was natürlich noch wichtiger ist: Sie werden auch nicht beeinflussen, wie Gott dich sieht. Beruhigt dich das nicht?“ Mein Mangel und meine Schwäche gehören nicht zu den negativen Dingen und sind auch keine verdorbene Disposition, und solange ich gewissenhaft nach der Wahrheit strebe und meine Pflichten gemäß den Grundsätzen ausführe, wird Gott mich führen. Ich sollte mich nicht länger von meinem Stottern einschränken lassen. Unabhängig davon, was die Brüder und Schwestern denken mochten, musste ich mich öffnen und über meine Schwäche sprechen, und ich sollte mich weder schämen noch dadurch einschränken lassen. Ich musste ihr richtig begegnen. Also sagte ich zu der Schwester: „Ich stottere seit meiner Kindheit. Ich werde in Zukunft mein Bestes geben, langsamer zu sprechen und meine Sätze zu beenden, damit die anderen mich verstehen können.“ Nachdem ich das gesagt hatte, fühlte ich mich nicht mehr eingeschränkt.

Wenn ich später bei Versammlungen Gottes Worte vorlas und stecken blieb, las ich langsam weiter. Manchmal, wenn ich nervös wurde und anfing zu stottern, hielt ich einen Moment inne, sammelte mich und sprach dann weiter. Das half mir ein wenig. Es waren Gottes Worte, die mich anleiteten, diese meine Schwäche richtig zu verstehen. Ich lasse mich nicht mehr davon einschränken und fühle mich endlich befreit. Dank sei Gott!

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