91. Ich verharre nicht länger im Missverständnis, das durch meine Verfehlung verursacht wurde
2011 nahm ich mit meiner Mutter den Allmächtigen Gott an. Da ich damals noch zur Schule ging, besuchte ich die Versammlungen nur sonntags. 2016, nach meinem Highschool-Abschluss, kam ich zur Kirche, um meine Pflicht zu tun.
Im August 2018 war ich 22 Jahre alt. Weil die KPCh Christen schon immer verfolgt und verhaftet hatte, plante ich, in ein freies und demokratisches Land zu gehen, um an Gott zu glauben. Doch völlig unerwartet wurde ich am Flughafen verhaftet. Um mich dazu zu zwingen, Informationen über die Kirche zu verraten, ließ mich die Polizei jeden Tag von 6 Uhr morgens bis Mitternacht mit geschlossenen Füßen stehen, und das sechs oder sieben Tage am Stück. Ich stand so lange, dass mir schwindelig wurde, meine Beine schmerzten, taub wurden und mein Atem immer schneller ging. Die Polizei drohte mir auch: „Wenn du nicht redest, hängen wir dich auf und lassen dich die ‚doppelten Flammen aus Eis und Feuer‘ schmecken. Wir werden dich zuerst mit einem Hochtemperaturgerät verbrennen und dich dann mit Wasser vollpumpen, und das immer und immer wieder. Dann wirst du nicht mehr reden können, selbst wenn du es wolltest.“ Als ich an die Brüder und Schwestern dachte, die von der Polizei gefoltert worden waren, überkam mich eine Welle der Angst: „Werde ich das ertragen können, wenn sie mich foltern?“ Still betete ich in meinem Herzen zu Gott und bat Ihn, mir Kraft und Glauben zu schenken. Als die Polizei sah, dass ich nichts sagte, drückten sie meinen Kopf herunter und hielten einen glühenden Zigarettenstummel an meine Nasenlöcher. Der dichte Rauch und die Hitze drangen in meine Nasenlöcher, raubten mir den Atem und ich hatte das Gefühl zu ersticken. Auch die Haut unter meinen Nasenlöchern wurde verbrannt, und ich spürte einen stechenden Schmerz. Dann zogen sie meinen Arm hoch, zündeten ein Feuerzeug an und verbrannten ihn mit der Flamme. Instinktiv versuchte ich, meine Hand wegzuziehen, aber die Polizei hielt sie fest und ließ mich nicht los. Meine Arme wurden Dutzende von Sekunden lang verbrannt, und es fühlte sich an, als würde man mir die Haut vom Leib reißen. Der Schmerz war unerträglich, und danach blieben an meinen Armen eigroße, eiternde Wunden zurück. Die Polizisten lächelten dabei sogar böse und warfen mir finstere Blicke zu, und ich war erfüllt von Wut, Groll und Angst. Diese Teufel waren zu allem fähig, und ich wusste nicht, wie sie mich als Nächstes foltern würden. Ich fühlte mich sehr schwach und wollte diesen höllischen Ort so schnell wie möglich verlassen. Aber ich wusste in meinem Herzen, dass ich kein Judas sein und die Brüder und Schwestern verraten konnte, nur um mein elendes Dasein zu fristen. Also betete ich in meinem Herzen zu Gott und schwor, dass ich, selbst wenn ich sterben würde, die Interessen des Hauses Gottes nicht verraten würde. Ich schwor, niemals ein Judas zu werden. Ein paar Tage später brachte die Polizei meine Familie, um mich dazu zu bringen, die „Drei Erklärungen“ zu unterschreiben; sie sagten, sie würden mich gehen lassen, wenn ich es täte. Mein Vater, vom großen roten Drachen in die Irre geführt, sagte, er würde mich als seinen Sohn verstoßen, wenn ich nicht unterschriebe. Ich wusste, dass das Satans Trick war, und weigerte mich zu unterschreiben. Die Polizei drohte mir dann: „Wir geben dir heute Nacht eine letzte Chance, aber wenn du morgen immer noch nicht unterschreibst, bringen wir dich doch irgendwohin und nehmen dich richtig in die Mangel!“ Das machte mir Angst: „Sie sind zu allem fähig, und besonders gegenüber denen, die an den Allmächtigen Gott glauben, sind sie noch rücksichtsloser. Wenn ich mich weiterhin weigere zu unterschreiben, wer weiß, wie sie mich foltern werden?“ Der Gedanke, etwas Schlimmeres als den Tod zu erleiden, war erschreckend: „Was, wenn ich die Folter nicht ertragen kann und zum Judas werde und Gott verrate? Dann würde ich Gottes Disposition verletzen und nie wieder die Chance haben, errettet zu werden. Wenn ich die ‚Drei Erklärungen‘ aus Klugheit unterschreibe, mein Herz aber Gott nicht verrät, wird Gott mir dann noch eine Chance geben?“ Am Ende konnte ich meine innere Schwäche nicht überwinden und unterschrieb die „Drei Erklärungen“.
Nachdem ich die „Drei Erklärungen“ unterschrieben hatte, ließ mich die Polizei nach Hause gehen. Nach meiner Rückkehr fühlte ich mich unruhig. Obwohl ich dachte, ich hätte aus Klugheit unterschrieben, hatte ich es dennoch getan, und in Gottes Augen war das ein Mal des Verrats. Würde Gott mich noch erretten? Später wollte mein Vater mich zum Arbeiten mitnehmen und brachte auch Verwandte und Freunde aus der Nachbarschaft mit, um mich zu überreden. Ich dachte bei mir: „Ich kann nicht gehen. Wenn ich gehe, werden mich meine Brüder und Schwestern nicht finden können. Dann werde ich nie wieder die Chance haben, in Gottes Haus zurückzukehren.“ Ich fühlte mich wie ein verirrter Vogel, der ganz allein auf eine unbekannte Antwort wartete. Einen halben Monat später fanden mich meine Brüder und Schwestern, und hielten Gemeinschaft mit mir über meine Pflichten. Als ich sah, dass ich noch eine Chance hatte, in Gottes Haus zurückzukehren und meine Pflichten zu tun, war ich so gerührt, dass ich fast weinte und schnell zustimmend nickte. Danach tat ich mein Bestes, um jede Pflicht zu erfüllen, die mir die Kirche zuwies. Aber gelegentlich hörte ich die Brüder und Schwestern über das Unterschreiben der „Drei Erklärungen“ diskutieren. Sie sagten: „Wir dürfen die ‚Drei Erklärungen‘ auf keinen Fall unterschreiben. Sie zu unterschreiben ist ein Verrat an Gott und zeichnet uns mit dem Malzeichen des Tieres.“ Jedes Mal, wenn ich diese Worte hörte, schmerzte mein Herz, besonders wenn ich diese Worte Gottes las: „Zu jenen, die Mir in Zeiten der Drangsal nicht die geringste Treue gezeigt haben, werde Ich nicht mehr barmherzig sein, denn Meine Barmherzigkeit geht nur so weit. Ich finde des Weiteren keinen Gefallen an denen, die Mich einmal verraten haben, und noch weniger will Ich Mich mit denen abgeben, welche die Interessen ihrer Freunde verraten. Dies ist Meine Disposition, unabhängig davon, wer die Person sein mag. Ich muss euch Folgendes sagen: Wer Mein Herz bricht, wird von Mir kein zweites Mal Gnade empfangen, und wer Mir treu ist, wird für immer in Meinem Herzen bleiben“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Bereite genügend gute Taten für deinen Bestimmungsort vor). Ich erkannte, dass Gottes Disposition gerecht und majestätisch ist und keine Verletzung duldet und dass Gott niemandem, der Ihn verrät und Sein Herz verletzt, mehr Barmherzigkeit zeigen wird. Ich dachte daran, wie ich die „Drei Erklärungen“ unterschrieben und Gott verraten hatte: „Bin ich von Gott bereits ausgemustert worden? Bedeutet das, dass ich, selbst wenn ich bis zum Ende glaube, niemals von Ihm errettet werden kann?“ Besonders in den Erfahrungszeugnissen aus Gottes Haus sah ich, wie Brüder und Schwestern nach ihrer Verhaftung trotz aller Folter in ihrem Zeugnis standhaft blieben. Sie weigerten sich entschlossen, die „Drei Erklärungen“ zu unterschreiben. Ich aber hatte sie unterschrieben, um der Folter zu entgehen. Ich hatte nicht nur versäumt, für Gott Zeugnis abzulegen, sondern ich hinterließ auch ein Zeichen der Schande und erlaubte Satan, mich zu verhöhnen. Ich spürte, dass Gott von mir wirklich enttäuscht sein musste. Je mehr ich darüber nachdachte, desto negativer wurde ich, und mein Herz schmerzte wie von Messerstichen. Ich konnte nicht umhin zu denken: „Hätte ich die ‚Drei Erklärungen‘ doch nur nicht unterschrieben. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Man kann ein verschüttetes Glas Wasser schließlich nicht wieder zurückgießen.“ Später begann Gottes Haus, diejenigen zu überprüfen, die die „Drei Erklärungen“ unterschrieben hatten, und ich machte mir Sorgen, dass ich als Nächstes entfernt werden könnte. Obwohl ich am Ende nicht entfernt wurde, lebte ich weiterhin in Negativität. Oft, wenn ich beobachtete, dass die Brüder und Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, darüber redeten, wie sie Artikel über ihre Erfahrungszeugnisse schrieben, oder über den Lebenseintritt redeten, fühlte ich mich anders als sie. Sie waren alle Brüder und Schwestern, die die Möglichkeit hatten, nach der Wahrheit zu streben und errettet zu werden. Aber ich war anders. Ich hatte Gott verraten, und Gott musste von mir zutiefst angewidert sein. Ich fühlte, dass Menschen wie ich keine Berechtigung hatten, nach der Wahrheit zu streben, und dass es, selbst wenn ich bis zum Ende glaubte, alles umsonst wäre. Ich wäre vielleicht nur ein Dienender, und die Errettung hätte nichts mit mir zu tun. Ich lebte in einem negativen Zustand und tat jeden Tag meine Pflichten nur mechanisch, während mein Herz von unsäglichem Schmerz erfüllt war. Damals hörte ich oft ein Lied mit den Worten Gottes, „Wenn du ein Dienender bist“. Gott fragt uns: „Wenn du wirklich ein Dienender bist, kannst du Mir dann treu einen Dienst erweisen, ohne jegliche Spuren von Nachlässigkeit oder Negativität? Wenn du herausfindest, dass Ich dich nie geschätzt habe, wirst du immer noch imstande sein, zu bleiben und Mir ein Leben lang zu dienen?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ein sehr ernstes Problem: Verrat (2)). Jedes Mal, wenn ich dieses Lied hörte, hat es mich tief im Herzen berührt. Ich bin ein geschaffenes Wesen, und an Gott zu glauben und meine Pflichten zu tun, ist vollkommen normal und gerechtfertigt. Selbst wenn Gott mich nicht wollte, würde ich bis zum Ende an Ihn glauben. Solange ich noch einen weiteren Tag meine Pflichten tun konnte, würde ich mein Bestes geben, sie zu erfüllen!
Eines Tages stieß ich auf einen Abschnitt von Gottes Worten, der genau meinen Zustand traf. Der Allmächtige Gott sagt: „Es gibt noch eine weitere Ursache dafür, dass die Menschen in Mutlosigkeit verfallen, und zwar, dass den Menschen bestimmte Dinge passieren, bevor sie erwachsen werden oder nachdem sie das Erwachsenenalter erreicht haben. Das heißt, sie begehen einige Verfehlungen oder tun einige dumme, törichte und ignorante Dinge. Wegen dieser Verfehlungen, dieser dummen und ignoranten Dinge, die sie getan haben, verfallen sie in Mutlosigkeit. Diese Art der Mutlosigkeit ist eine Selbstverurteilung und sie ist auch eine Art von Charakterisierung der Art von Mensch, die sie sind. … Manchmal können einige Menschen ihre Mutlosigkeit loslassen und sie hinter sich lassen. Sie nehmen ihre Aufrichtigkeit und die ganze Energie, die sie aufbringen können, um sie auf ihre Pflichtausführung, ihre Verpflichtungen und ihre Verantwortungen anzuwenden. Sie können sogar ihr ganzes Herz und ihren ganzen Verstand darin einbringen, nach der Wahrheit zu streben und über Gottes Worte nachzudenken, und sie investieren ihre Bemühungen in Gottes Worte. Doch sobald eine besondere Situation oder ein besonderer Umstand aufkommt, werden sie wieder von Mutlosigkeit übermannt, und sie verursacht, dass sie sich tief in ihrem Herzen wieder beschuldigt fühlen. Sie denken sich: ‚Früher hast du diese Sache getan, und du bist ein Mensch dieser Art gewesen. Kannst du Errettung erlangen? Hat es irgendeinen Sinn, die Wahrheit zu praktizieren? Was hält Gott von dem, was du getan hast? Wird Gott dir das, was du getan hast, vergeben? Kannst du deine Verfehlungen wiedergutmachen, wenn du jetzt auf diese Weise den Preis bezahlst?‘ Sie machen sich oft Selbstvorwürfe und fühlen sich tief im Inneren beschuldigt, und sie zweifeln immer an sich selbst und stellen sich immer wieder Fragen. Sie können diese Mutlosigkeit nie hinter sich lassen oder sie loswerden, und sie haben wegen der schändlichen Sache, die sie getan haben, ein immerwährendes Gefühl der Unbehaglichkeit. Obwohl sie also seit so vielen Jahren an Gott glauben, ist es so, als hätten sie nie auf irgendetwas gehört, was Gott gesagt hat, und als hätten sie es nie verstanden. Es ist, als wüssten sie nicht, ob das Erlangen von Errettung irgendetwas mit ihnen zu tun hat, ob sie freigesprochen und erlöst werden können, oder ob sie dazu qualifiziert sind, Gottes Gericht und Züchtigung und Seine Errettung zu empfangen. Von all diesen Dingen haben sie keine Ahnung. Da sie keine Antworten erhalten, und weil sie kein genaues Urteil erhalten, fühlen sie sich tief in ihrem Inneren andauernd niedergeschlagen. In ihrem innersten Herzen erinnern sie sich immer wieder an das, was sie getan haben, spielen es in ihrem Geist immer wieder durch, erinnern sich daran, wie alles begann und wie es endete, erinnern sich an alles von Anfang bis Ende. Unabhängig davon, auf welche Weise sie sich daran erinnern, fühlen sie sich immer sündig, und so sind sie aufgrund dieser Angelegenheit über Jahre hinweg ständig niedergeschlagen. Sogar wenn sie gerade ihre Pflicht ausführen, sogar, wenn sie für irgendeine Aufgabe verantwortlich sind, haben sie weiterhin das Gefühl, keine Hoffnung auf Errettung zu haben. Deshalb stellen sie sich niemals direkt der Angelegenheit des Strebens nach der Wahrheit und betrachten sie als etwas äußerst Richtiges und Wichtiges. Sie glauben schlicht und einfach, dass der Fehler, den sie gemacht haben, oder die Sache, die sie in der Vergangenheit begangen haben, von den meisten Menschen als schlecht angesehen oder verurteilt und verachtet wird, oder dass sogar Gott diese Sache verurteilt, und dass sie, selbst wenn sie in Zukunft nach der Wahrheit streben, nicht gerettet werden können. Unabhängig davon, in welcher Stufe Gottes Werk sich befindet oder wie viele Worte Er geäußert hat, sie begegnen der Angelegenheit des Strebens nach der Wahrheit nie auf die richtige Art und Weise. Woran liegt das? Daran, dass die endgültige Schlussfolgerung, die sie aus diesen Erfahrungen ziehen, falsch ist, und sie dementsprechend nicht in der Lage sind, ihre Mutlosigkeit hinter sich zu lassen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Gottes Worte beschrieben genau meinen Zustand. Seitdem ich die „Drei Erklärungen“ unterschrieben hatte, war diese Angelegenheit wie ein Stachel in meinem Herzen, und ich fühlte mich deswegen oft sehr traurig und bedrückt. Mehr als einmal fragte ich mich: „Da ich die ‚Drei Erklärungen‘ unterschrieben habe und mit dem Malzeichen des Tieres gezeichnet bin, wird Gott jemanden wie mich noch erretten? Gott will Menschen, die für Ihn Zeugnis ablegen können, aber ich habe nicht nur kein Zeugnis für Gott abgelegt, sondern sogar die ‚Drei Erklärungen‘ unterschrieben und Gott verraten und wurde zu einem Schandmal. Hat Gott mich schon ausgemustert?“ Wann immer ich so dachte, fühlte es sich an, als würde mein Herz zerrissen werden. Ich wusste nicht einmal mehr, was ich in meinen Gebeten sagen sollte. Obwohl die Kirche mir immer noch die Möglichkeit gab, meine Pflichten zu tun, und ich sehr dankbar war und sie so gut wie möglich ausführen wollte, wollte meine Unruhe einfach nicht weichen. Jedes Mal, wenn ich hörte, wie Brüder und Schwestern über diejenigen diskutierten, die die „Drei Erklärungen“ unterschrieben hatten, schmerzte mein Herz dumpf. Die Erfahrungen von Brüdern und Schwestern zu sehen, die nach ihrer Verhaftung in ihrem Zeugnis standhaft blieben, ließ mein Herz noch mehr schmerzen. Ich dachte, diese Menschen würden von Gott gutgeheißen, aber ich hatte die „Drei Erklärungen“ unterschrieben und Gott verraten, was mich Seiner Errettung unwürdig machte. Weil ich den Schatten des Unterschreibens der „Drei Erklärungen“ nicht abschütteln konnte, lebte ich oft in einem negativen Zustand und konnte keine Begeisterung aufbringen, nach der Wahrheit zu streben oder in das Leben einzutreten. Ich fühlte mich wie eine seelenlose Hülle, die nur wusste, wie man jeden Tag seine Aufgaben erledigt. Es schien, als könnte ich nur durch gute Arbeit für meine Verfehlungen sühnen, und nur dann würde mein Herz ein wenig Trost finden. Als ich über Gottes Worte nachsann, erkannte ich, dass Gott mir die Möglichkeit, nach der Wahrheit zu streben, nicht genommen hatte. Er hatte mir sogar erlaubt, mich in der Pflicht eines Leiters zu üben. Wenn Gott mich ausgemustert hätte, wie hätte ich dann noch die Chance, meine Pflicht zu tun, geschweige denn die Bewässerung und Versorgung durch Seine Worte zu genießen? Aber ich missverstand Gott ständig und verschwendete so viel Zeit damit, in Negativität zu leben! Wenn ich weiterhin so negativ bliebe, wäre es nicht Gott, der mich ausmustern würde, sondern ich würde mich selbst ausmustern. Ich musste sorgfältig über mich nachdenken und die Wahrheit suchen, um aus diesem negativen Zustand herauszukommen.
Später sah ich einen Abschnitt von Gottes Worten, der mir half, die Wurzel des Problems zu finden. Der Allmächtige Gott sagt: „Die Menschen glauben an Gott, damit sie gesegnet werden, belohnt werden, gekrönt werden. Steht das nicht in jedermanns Herz? Tatsächlich tut es das. Obwohl die Menschen nicht oft darüber reden und sogar ihr Motiv und ihren Wunsch verschleiern, Segnungen zu erlangen, sind dieser Wunsch und dieses Motiv tief in den Herzen der Menschen immer unerschütterlich gewesen. Ganz gleich, wie viel geistliche Theorie die Menschen verstehen, welche erfahrungsbasierten Erkenntnisse sie besitzen, welche Pflicht sie ausführen können, wie viel Leid sie erdulden oder wie hoch der Preis ist, den sie zahlen, nie lassen sie die Motivation, Segnungen zu erlangen, die tief in ihren Herzen verborgen ist, los, und arbeiten immer still in ihrem Dienst. Ist das nicht die Sache, die am tiefsten in den Herzen der Menschen vergraben ist? Wie würdet ihr euch ohne diese Motivation fühlen, Segnungen zu erhalten? Mit welcher Einstellung würdet ihr eure Pflicht ausführen und Gott folgen? Was würde aus den Menschen werden, wenn diese in ihren Herzen verborgene Motivation, Segen zu empfangen, beseitigt würde? Viele Menschen würden womöglich negativ werden, während einige in ihren Pflichten demotiviert werden würden. Sie würden das Interesse an ihrem Glauben an Gott verlieren, als wäre ihre Seele verschwunden. Sie würden den Anschein erwecken, als wäre ihr Herz fortgerissen worden. Deshalb sage Ich, dass die Motivation, Segnungen zu erlangen, etwas ist, das tief in den Herzen der Menschen verborgen ist. Während sie ihre Pflicht ausführen oder das Leben der Kirche ausleben, sind sie vielleicht der Meinung, in der Lage zu sein, ihrer Familie zu entsagen und sich für Gott bereitwillig aufzuwenden und dass sie nun ihre Motivation, Segen zu empfangen, kennen und diese Motivation abgelegt haben und nicht mehr von ihr beherrscht oder eingeschränkt werden. Dann denken sie, dass sie die Motivation, gesegnet zu werden, nicht mehr aufweisen, doch Gott glaubt etwas anderes. Die Menschen betrachten Angelegenheiten nur oberflächlich. Ohne Prüfungen sind sie mit sich zufrieden. Solange sie die Kirche nicht verlassen oder den Namen Gottes leugnen und sie darauf beharren, sich für Gott aufzuwenden, glauben sie, sie hätten sich geändert. Sie haben das Gefühl, bei der Ausführung ihrer Pflicht nicht länger von persönlichem Enthusiasmus oder momentanen Impulsen angetrieben zu werden. Stattdessen glauben sie, sie können nach der Wahrheit streben und dass sie die Wahrheit fortlaufend suchen und praktizieren können, während sie ihre Pflicht ausführen, sodass ihre verdorbenen Dispositionen gereinigt sind und sie irgendeine echte Veränderung erreichen. Wenn allerdings Dinge passieren, die direkt mit dem Bestimmungsort und Ergebnis der Menschen zusammenhängen, wie verhalten sie sich dann? Die Wahrheit wird in ihrer Gesamtheit offenbart“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Anzeichen für Wachstum im Leben). Gott enthüllte meinen wahren Zustand. Meine Negativität rührte von meinen Absichten nach Segen her. Nachdem ich Gott gefunden hatte, war ich begeistert davon, mich für Ihn aufzuwenden. Ich kam direkt nach der Highschool in Gottes Haus, um meine Pflichten in Vollzeit zu tun, und dachte, wenn ich mein Streben so fortführen würde, würde ich definitiv in das Königreich eingehen und die Segnungen des Himmelreichs genießen. Als ich gefangen genommen wurde und aus Angst vor Folter die „Drei Erklärungen“ unterschrieb, hatte ich das Gefühl, keine Hoffnung mehr auf Segen zu haben, und all meine Zweifel und Missverständnisse gegenüber Gott kamen an die Oberfläche. Ich fragte mich: „Kann Gott mir nach dem Unterzeichnen der ‚Drei Erklärungen‘ noch vergeben? Wenn Gott mich nicht errettet, habe ich dann noch Hoffnung auf Segen? Wenn es keine Hoffnung auf Segen gibt, was ist dann der Sinn, bis zum Ende zu glauben?“ Ich wurde innerlich wirklich negativ. Besonders später, als die Leiter die Angelegenheit meines Unterschreibens der „Drei Erklärungen“ untersuchten, begann ich zu vermuten, dass ich jederzeit ausgemustert werden könnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich, obwohl ich immer noch die Versorgung durch Gottes Wort genießen und meine Pflichten tun konnte, dem Schicksal, ausgemustert zu werden, nicht entkommen konnte. Ich dachte, meine Hoffnung auf Segen sei dahin, und mein Herz fühlte sich an, als würde es von einem schweren Stein erdrückt. Ich fühlte mich, als hätte ich meine Seele verloren, war oft in Negativität und Schmerz gehüllt und konnte nicht die Energie aufbringen, meine Pflichten zu tun oder nach der Wahrheit zu streben. Mir wurde klar, dass mein Wunsch nach Segen zu stark war. All die Jahre waren die Aufwendungen und Opfer, die ich gebracht hatte, nicht dazu da, Gott zufriedenzustellen, sondern waren ein Versuch, mit Ihm einen Handel zu machen. Wenn es etwas zu gewinnen gab, war ich bei meinen Pflichten wirklich motiviert, aber wenn ich keinen Segen bekommen konnte, wurde ich übermäßig negativ. Was war der Unterschied zwischen meinem Streben und dem der Ungläubigen? Wenn ich darüber nachdenke, bin ich nur ein geschaffenes Wesen, nicht einmal des Staubes würdig, aber ich kann in Gottes Haus kommen, meine Pflichten tun und alle Wahrheiten genießen, die Gott zum Ausdruck bringt. Ich habe so viel von Gott empfangen. Aber ich war für all das, was Gott mir gegeben hatte, überhaupt nicht dankbar. Ich bat Gott sogar schamlos um die Segnungen des Himmelreichs, und wenn ich keinen Segen bekommen konnte, wurde ich so negativ, dass ich mich nicht aufraffen konnte. Ich hatte wirklich keine Menschlichkeit! Als ich das erkannte, empfand ich tiefe Reue, also betete ich zu Gott, bereit, meine Absichten auf Segen loszulassen und Buße zu tun.
Danach las ich zwei weitere Abschnitte von Gottes Worten und erlangte ein klareres Verständnis Seiner Absicht. Der Allmächtige Gott sagt: „Die meisten Menschen haben auf irgendeine Weise Verfehlungen begangen und sich selbst besudelt. Zum Beispiel haben sich einige Leute Gott widersetzt und blasphemische Dinge gesagt; einige haben Gottes Auftrag abgelehnt und ihre Pflicht nicht ausgeführt und wurden von Gott verschmäht; einige haben Gott verraten, als sie mit Versuchungen konfrontiert waren; einige haben Gott verraten, indem sie die ‚Drei Erklärungen‘ unterschrieben, als sie verhaftet wurden; einige stahlen Opfergaben; einige vergeudeten Opfergaben; einige störten häufig das Gemeindeleben und fügten Gottes auserwähltem Volk Schaden zu; einige bildeten Cliquen und quälten andere Leute und stürzten so die Gemeinde ins Chaos; einige verbreiteten Auffassungen und Tod und schadeten damit den Brüdern und Schwestern; und einige trieben Unzucht und Promiskuität und hatten einen schrecklichen Einfluss. Es genügt zu sagen, dass jeder Verfehlungen begeht und Makel hat. Doch einige Menschen sind in der Lage, die Wahrheit zu akzeptieren und Buße zu tun, während andere das nicht können und eher sterben würden, bevor sie Buße tun. Die Menschen sollten also entsprechend ihrer Wesensnatur und ihrem beständigen Verhalten behandelt werden. Diejenigen, die Buße tun können, sind diejenigen, die wirklich an Gott glauben; was aber die wahrhaft Unbußfertigen betrifft, so werden jene, die entfernt und ausgeschlossen werden sollten, entfernt und ausgeschlossen. … Gottes Umgang mit jedem Menschen basiert auf den tatsächlichen Umständen und dem Hintergrund dieses Menschen zur jeweiligen Zeit und auch auf seinen Handlungen, seinem Verhalten und seiner Wesensnatur. Gott wird niemals jemandem Unrecht tun. Das ist die eine Seite der Gerechtigkeit Gottes. Eva wurde zum Beispiel von der Schlange verführt, die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, aber Jehova machte ihr keine Vorwürfe, sagte nicht: ‚Ich habe dir gesagt, du sollst nicht davon essen, warum hast du es trotzdem getan? Du hättest Urteilsvermögen haben müssen; du hättest wissen müssen, dass die Schlange nur geredet hat, um dich zu verführen.‘ Jehova hat Eva nicht so zurechtgewiesen. Weil die Menschen Gottes Schöpfung sind, weiß Er, was ihre Instinkte sind und wozu diese Instinkte fähig sind, wie weit Menschen sich beherrschen können und wie weit Menschen gehen können. Gott weiß das alles genau. Wie Gott mit einem Menschen umgeht, ist nicht so simpel, wie die Leute sich es vorstellen. Wenn Seine Haltung gegenüber einer Person von Ekel oder Abscheu geprägt ist, oder wenn es darum geht, was diese Person in einem bestimmten Zusammenhang sagt, hat Er ein gutes Verständnis von ihren Zuständen. Das liegt daran, dass Gott das Herz und das Wesen des Menschen genau prüft. Die Menschen denken immer: ‚Gott hat nur Seine Göttlichkeit. Er ist gerecht und duldet keine Verletzung durch den Menschen. Er nimmt keine Rücksicht auf die Schwierigkeiten des Menschen und versetzt Sich nicht in die Lage der Menschen. Wenn sich ein Mensch Gott widersetzt, wird Er ihn bestrafen.‘ Das ist überhaupt nicht so. Wenn jemand Seine Gerechtigkeit, Sein Wirken und Seine Behandlung der Menschen so versteht, irrt er sich gewaltig. Gottes Entscheidung über das Ergebnis eines jeden Menschen beruht nicht auf den Vorstellungen und Einbildungen der Menschen, sondern auf Gottes gerechter Disposition. Je nachdem, was ein Mensch getan hat, wird Er es ihm vergelten. Gott ist gerecht, und früher oder später wird Er dafür sorgen, dass alle Menschen durch und durch davon überzeugt sein werden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). „In der Bibel gibt es eine Geschichte über die Rückkehr des verlorenen Sohnes – warum hat der Herr Jesus dieses Gleichnis verwendet? Um den Menschen klar zu machen, dass Gottes Absicht, die Menschheit zu retten, aufrichtig ist und dass Er den Menschen die Möglichkeit gibt, Buße zu tun und sich zu ändern. Während dieses gesamten Vorgangs hat Gott Verständnis für die Menschen, denn er kennt ihre Schwächen und den Grad ihrer Verdorbenheit. Er weiß, dass die Menschen straucheln und scheitern werden. Es ist wie bei einem Kind, das das Laufen lernt: Egal wie stark es körperlich ist, es wird immer wieder Situationen geben, in denen es stürzt und stolpert, in denen es gegen Dinge stößt und hinfällt. Gott hat für jeden Menschen das gleiche Verständnis, das eine Mutter für ihr Kind hat. Er versteht die Schwierigkeiten, Schwächen und Bedürfnisse eines jeden Menschen. Mehr noch, Gott versteht, mit welchen Schwierigkeiten, Schwächen und Misserfolgen die Menschen im Laufe ihres Eintritts in den Dispositionswandel konfrontiert werden. Diese Dinge versteht Gott am besten. Das bedeutet, dass Gott einen prüfenden Blick bis in die Tiefen der Herzen der Menschen wirft. Egal wie schwach du bist, solange du Gottes Namen nicht verleugnest oder dich von Ihm und diesem Weg abwendest, wirst du immer die Möglichkeit haben, einen Wandel deiner Disposition zu erreichen. Und wenn du diese Möglichkeit hast, dann besteht für dich Hoffnung, zu überleben und somit von Gott gerettet zu werden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Weg der Praxis für den Wandel der eigenen Disposition). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, erlangte ich ein gewisses Verständnis für Gottes gerechte Disposition. Gott beurteilt nicht nach dem vorübergehenden Verhalten eines Menschen, ob er errettet werden kann. Er verurteilt oder mustert auch niemanden wegen einer Verfehlung aus, die durch einen einzigen Vorfall verursacht wurde. Gott kennt unsere Größe und versteht unsere Schwächen wirklich. Gott beurteilt eine Person hauptsächlich aufgrund ihres durchgängigen Verhaltens und danach, ob sie die Wahrheit annehmen kann. Wenn ihr Verhalten insgesamt gut war und sie nach einer Verfehlung die Wahrheit annehmen und wirklich Buße tun kann, wird Gott barmherzig sein und Toleranz gegenüber einer solchen Person zeigen. Genau wie David, der von Reue erfüllt war, nachdem er Urias Frau genommen hatte, und danach nie wieder Ehebruch beging. Selbst als er alt war, berührte er die junge Frau nicht, die ihm zur Wärme gebracht wurde. Obwohl David eine Verfehlung begangen hatte, tat er aufrichtig Buße, und Gott billigte ihn immer noch. Einige Brüder und Schwestern wurden ausgeschlossen, weil sie den Weg eines Antichristen gegangen waren und die Arbeit der Kirche ernsthaft gestört hatten, aber danach taten sie aufrichtig Buße und wurden wieder in Gottes Haus aufgenommen. Sie schrieben sogar Artikel über ihre Erfahrungszeugnisse, die von Gottes Rettungswerk an ihnen zeugten. An ihnen sah ich, dass Gottes Haltung gegenüber denen, die aufrichtig Buße tun und die Wahrheit annehmen können, eine der Errettung ist. Andererseits besteht für diejenigen, die durchweg schlecht gehandelt haben, die Wahrheit nicht annehmen oder nicht aufrichtig Buße getan haben, Gottes Haltung darin, sie zu verurteilen und auszumustern. Zum Beispiel hatten einige Leute, die die „Drei Erklärungen“ unterschrieben hatten, danach kein Verständnis oder keine Reue für ihren Verrat an Gott, und sie verrieten sogar die Kirche und ihre Brüder und Schwestern. Gott gibt solchen Leuten keine zusätzlichen Chancen, weil sie der Wahrheit abgeneigt sind und kein Gewissen oder keine Vernunft haben. Ich dachte daran, wie ich in einem Moment der Schwäche die „Drei Erklärungen“ unterschrieb. Doch danach spürte ich Selbstvorwürfe und Reue und wollte Buße tun und mich ändern. Die Kirche beurteilte, dass mein allgemeines Verhalten gut gewesen war und dass ich außerdem meine Pflicht nicht lange getan hatte, meine Erfahrung gering und meine Größe klein war und ich nach dem Unterzeichnen der „Drei Erklärungen“ wirklich reuig war, also gaben sie mir noch eine Chance. Das war Gottes Barmherzigkeit. Aber ich verstand Gottes Disposition nicht und missverstand Ihn ständig, indem ich dachte, ich würde nur dienen und würde ausgemustert werden, sobald mein Dienst beendet wäre. Ich leugnete Gottes Gerechtigkeit vollständig, und ich leugnete auch Gottes Absicht, die Menschheit im größtmöglichen Maße zu retten. Ich erkannte, dass ich in meinem Glauben Gott überhaupt nicht kannte. Ich war wirklich blind! Ich hatte mir Gott wie verdorbene Menschen vorgestellt. War das nicht Gotteslästerung? Wenn ich so weitermachte, würde ich niemals Gottes Vergebung empfangen. Ich musste Davids Beispiel folgen, meinen Verfehlungen ruhig ins Auge sehen und aufrichtig Buße tun. Und ganz gleich, ob Gott mich am Ende rettete oder ausmusterte, ich musste mich unterwerfen und es akzeptieren und durfte mir keine Sorgen um meine zukünftigen Aussichten und Wege machen.
Danach fragte ich mich: „Was war die Wurzel meines Versagens, die ‚Drei Erklärungen‘ zu unterschreiben, nachdem ich verhaftet wurde?“ Ich las Gottes Worte: „Du hoffst, dass dein Glaube an Gott keinerlei Herausforderungen, Schwierigkeiten oder die geringste Not mit sich bringt. Du strebst stets nach den Dingen, die wertlos sind, und misst dem Leben keine Bedeutung bei, sondern stellst deine eigenen extravaganten Gedanken vor die Wahrheit. Du bist so wertlos! Du lebst wie ein Schwein – welchen Unterschied gibt es zwischen dir und Schweinen und Hunden? Sind diejenigen, die die Wahrheit nicht anstreben und stattdessen das Fleisch lieben, nicht alle Tiere? Sind jene Toten ohne Geister nicht alle wandelnde Leichen? Wie viele Worte sind unter euch gesprochen worden? Ist auch nur ein wenig Werk unter euch verrichtet worden? Wie viel habe Ich euch bereitgestellt? Warum hast du es also nicht erlangt? Was gibt es, worüber du dich zu beschweren hast? Ist es nicht der Fall, dass du nichts gewonnen hast, weil du zu verliebt in das Fleisch bist? Und liegt es nicht daran, dass deine Gedanken zu extravagant sind? Liegt es nicht daran, dass du zu töricht bist? Wenn du nicht imstande bist, diese Segnungen zu erlangen, kannst du Gott dann dafür die Schuld geben, dich nicht zu retten? … Ich beschenke dich mit wahrem menschlichen Leben, dennoch verfolgst du es nicht. Unterscheidest du dich denn gar nicht von einem Schwein oder einem Hund? Schweine streben nicht nach dem Leben des Menschen, sie streben nicht danach, gereinigt zu werden, und sie verstehen nicht, was Leben ist. Jeden Tag, nachdem sie sich satt gefressen haben, schlafen sie einfach. Ich habe dir den wahren Weg gegeben, dennoch hast du ihn nicht erlangt: Deine Hände sind leer. Bist du bereit, in diesem Leben weiterzumachen, dem Leben eines Schweins? Was hat es für eine Bedeutung, dass solche Menschen am Leben sind? Dein Leben ist verachtenswert und unwürdig, du lebst in Schmutz und Liederlichkeit und du verfolgst keinerlei Ziele; ist dein Leben nicht das unwürdigste von allen? Besitzt du die Frechheit, Gott gegenüberzutreten? Wenn du weiterhin auf diese Weise erfährst, wirst du dann nicht nichts erlangen? Der wahre Weg ist dir gegeben worden, ob du ihn jedoch letztendlich erlangen kannst, hängt von deinem eigenen persönlichen Streben ab“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Gericht). „Heutzutage wird jeder auf der ganzen Welt auf die Probe gestellt, selbst Gott leidet, also ist es dann angemessen, dass du nicht leidest? … Manche Menschen leiden unter dem Schmerz ihrer Familie, andere unter dem Schmerz ihrer Ehe und wieder andere sind Verfolgung ausgesetzt und haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf. Ganz gleich, wo sie hingehen, sind sie im Zuhause von jemand anderem, und ihr Herz ist voller Leid. Ist der Schmerz, den ihr gerade erlebt, nicht der Schmerz, der Gott widerfahren ist? Ihr leidet mit Gott, und Gott begleitet die Menschen im Leiden. Ihr habt heute alle Anteil an Christi Mühsal, Seinem Reich und Seinem Ausharren, und ihr werdet am Ende Herrlichkeit erlangen! Dieses Leid ist sinnvoll. Ist es nicht so? Es kann nicht sein, dass du diesen Willen nicht besitzt. Du musst den Sinn des heutigen Leidens verstehen und warum du so sehr leidest. Du musst die Wahrheit suchen und Gottes Absicht verstehen, dann wirst du entschlossen sein, zu leiden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man die Natur des Menschen erkennt). Aus Gottes Worten erkannte ich, dass die Ursache dafür, dass ich die „Drei Erklärungen“ unterzeichnet hatte, war, dass ich mein Fleisch zu hoch geschätzt hatte. Ich folgte dem satanischen Überlebensgesetz „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“ und stellte die Interessen meines eigenen Fleisches über alles andere. Im Glauben an Gott wünschte ich mir ein Leben ohne jegliche Schwierigkeiten oder Schmerzen, und dass mein Fleisch nicht leiden müsste, und darüber hinaus wünschte ich, dass es nicht erforderlich wäre, Prüfungen oder Drangsale zu erleben. Als mir also die Folter durch den großen roten Drachen drohte, dachte ich nicht daran, wie ich in meinem Zeugnis standhaft bleiben könnte, sondern nur an meine Angst vor Folter und Leid. Ich fürchtete, ich könnte die Folter nicht ertragen und zum Judas werden, und dachte, es wäre besser, die „Drei Erklärungen“ zu unterschreiben. Oberflächlich betrachtet schienen meine Gedanken positiv, aber in Wirklichkeit dachte ich nur daran, mich selbst zu schützen, und wollte nicht, dass mein Fleisch auch nur im Geringsten leidet. Ich war mir sehr wohl bewusst, dass das Unterschreiben der „Drei Erklärungen“ ein Verrat an Gott war, und dennoch fristete ich mein elendes Dasein, indem ich einen Kompromiss mit dem Teufel einging und ihm nachgab. Mein Handeln unterschied sich nicht von dem eines Judas. Wenn Gottes Werk vollendet ist und ich immer noch zu viel Wert auf mein Fleisch lege und kein wahres Zeugnis ablege, werde ich nicht nur nicht von Gott errettet werden, sondern ich würde mich immer wieder Gott widersetzen und Ihn verraten, um mein Fleisch zufriedenzustellen, und am Ende würde ich mit Sicherheit in die Verdammnis fahren und mit Satan zugrunde gehen! Aus Gottes Worten erkannte ich auch, dass man, um im Glauben gerettet zu werden, viele Leiden ertragen muss. Nur durch schmerzhafte Situationen können wir wahren Glauben an Gott haben. Denken wir nur an Petrus, der dem Herrn Jesus folgte. Er erlebte in seinem Leben Hunderte von Prüfungen und Läuterungen. Inmitten dieser Läuterungen strebte er danach, Gott zu lieben, und erreichte am Ende die höchste Liebe zu Gott und die Unterwerfung bis zum Tod. Er wurde für Gott kopfüber gekreuzigt und war damit der erste Mensch aller Zeitalter, der von Gott vervollkommnet wurde. Da war auch Hiob, der Prüfungen ausgesetzt war. Er verlor seinen riesigen Reichtum und seine Kinder auf einen Schlag, sein Körper wurde mit Geschwüren bedeckt, und doch war Hiob in der Lage, sich Gottes Herrschaft und Anordnungen zu unterwerfen und in seinem Zeugnis für Gott standhaft zu bleiben, was Satan in Schrecken versetzte und Hiob zu einem wirklich freien Mann machte. Im Vergleich zu ihnen bin ich nichts. Ich war verängstigt und ging einen Kompromiss mit Satan ein, ohne überhaupt ernsthafter Folter ausgesetzt gewesen zu sein. Ich war wie eine Blume im Gewächshaus, die dem kleinsten Wind und Regen nicht standhalten konnte – so zerbrechlich war ich! Ich musste nach der Wahrheit streben und durfte nicht länger auf das Fleisch Rücksicht nehmen, und ich schwor, wenn ich eines Tages wieder verhaftet werden sollte, selbst wenn das Leben schlimmer als der Tod würde, würde ich in meinem Zeugnis standhaft bleiben.
Ende Juli 2024, kurz nachdem ich in der Dongyang-Kirche angekommen war, kam es in der Nachbarkirche zu einer großangelegten Verhaftungswelle, und die Leiter forderten uns auf, schnell bei der Verlagerung der Bücher mit Gottes Worten zu helfen. Kaum hatten wir ein paar Bücherdepots verlegt, kam der Verdacht auf, dass der Fahrer verfolgt wurde. Außerdem war auch der Bruder, mit dem ich zusammenarbeitete, durch seinen Kontakt mit dem Fahrer in Gefahr. Angesichts dieser Situation hatte ich große Angst. Ich dachte daran, dass ich zuvor lange Zeit von der Polizei verfolgt und fast verhaftet worden war, dass ein Judas mich auch verraten hatte und ich ein Hauptziel für die Polizei war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es gerade geschafft, mich zu verstecken, aber auch mein Arbeitspartner war in Gefahr. Ich hatte das Gefühl, wenn er ins Visier geraten würde, könnte ich nicht entkommen, und wenn die Polizei mich erwischen würde, würden sie mich definitiv nicht gehen lassen. Aber als ich an die Verfehlung dachte, die ich beim letzten Mal begangen hatte, als ich verhaftet wurde und die „Drei Erklärungen“ unterschrieb, hatte ich ein starkes Gefühl in meinem Herzen: „Wenn ich wirklich gefangen genommen werde, schwöre ich, Gott niemals zu verleugnen, und dass ich definitiv für Gott Zeugnis ablegen werde!“ Als ich so dachte, war mein Herz nicht mehr von dieser Situation eingeschränkt. Außerdem lag es in Gottes Händen, ob ich gefangen genommen werden würde oder nicht, und ich musste mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen. Für die Bücher mussten angemessene Vorkehrungen getroffen werden, es mussten verschiedene Aufgaben dringend umgesetzt werden, und ich musste die Interessen des Hauses Gottes schützen. Während ich also mit meinem Arbeitspartner kommunizierte, um mich über die Verlagerung der Bücher zu erkundigen, sie zu untersuchen und zu besprechen, schrieb ich einen Brief an die Kirche, um den Fortschritt der Bücherverlagerung nachzuverfolgen. Indem ich so praktizierte, fühlte ich mich in meinem Herzen viel wohler. Die Wandlung und die Gewinne, die ich erlangte, sind untrennbar mit der Führung durch Gottes Worte verbunden. Ich danke Gott aufrichtig!