49. Eine andere Art der Segnung
Ich habe Hepatitis B, seit ich jung war. Um behandelt zu werden, habe ich alle möglichen Ärzte und Medikamente versucht und viel Geld ausgegeben, aber ich wurde nicht kuriert. Letztlich sagte ein Arzt hilflos zu mir: „Diese Krankheit stellt Ärzte überall vor ein Dilemma; es gibt nichts, was wir tun können.“ Ich war völlig verzweifelt. Zu meiner Überraschung wurde ich mehr als ein Jahr, nachdem ich das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage angenommen hatte, auf wundersame Weise geheilt. Zu dieser Zeit sah sich der Arzt meine Testergebnisse an und sagte mir, dass sich alle Werte von selbst wieder normalisiert hatten, und dass ich in Zukunft keine Medikamente nehmen müsste. Überflüssig zu sagen, dass ich sehr glücklich war, als ich das hörte, und ich wusste in meinem Herzen, dass Gott meine Krankheit beseitigt hatte. Ich war voller Dankbarkeit und Lob für Gott, und ich dachte mir: „Gott hat mir Gnade erwiesen und mich gesegnet. Ich muss mich gewissenhaft für Ihn aufwenden und Ihm Seine Liebe vergelten, indem ich meine Pflicht ausführe.“ Ich dachte auch: „Ich habe eben erst begonnen, an Gott zu glauben, und habe noch nichts für Ihn getan, aber Er hat mir bereits eine Gnade erwiesen und mich bevorzugt. Wenn ich mich in der Zukunft stärker für Ihn aufwende, werden dann nicht die Gnade und die Segnungen, die Er mir zuteilwerden lässt, noch größer sein? Vielleicht kann ich dann sogar Rettung erlangen und weiterleben, wenn Gottes Arbeit getan ist!“ Damit gab ich meinen gutbezahlten Job auf und führte meine Pflicht in der Kirche in Vollzeit aus. Anschließend wurde ich ausgewählt, Kirchenleiterin zu werden, und ich war noch motivierter, zu entsagen und mich aufzuwenden. Ich war jeden Tag in der Kirche beschäftigt und arbeitete von der Morgen- bis zur Abenddämmerung. Ich verbreitete das Evangelium und bewässerte Neuankömmlinge, hatte nicht einmal Zeit, mich um mein Kind zu kümmern. Sogar als mein Mann ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mein Vater weit weg von daheim zweimal operiert wurde, fand ich keine Zeit, um hinzufahren und mich um sie zu kümmern. Meine Familienmitglieder verstanden mich nicht und beschwerten sich bei mir, aber meine Entschlossenheit, meine Pflicht auszuführen, war ungebrochen. Ich dachte, wenn ich das Leiden aushielt und diesen Preis zahlte, würde Gott Notiz nehmen und mich nicht unfair behandeln.
Anfang 2015 fühlte ich oft, dass mein ganzer Körper kraftlos war. Sogar wenn ich ohne etwas zu tragen in den fünften Stock ging, musste ich rasten, bevor ich hinaufging. Wenn ich nach Versammlungen nachhauseging, wollte ich mich nur mehr hinlegen und hatte keine Lust mehr, irgendetwas zu tun. Ich ging ins Krankenhaus, um Tests zu holen, und der Arzt sagte, dass meine Leber nicht normal funktionierte. Wenn ich mich nicht sofort behandeln ließe, könnte das zu einer Leberzirrhose führen und zu Aszites, und wenn es sich verschlimmerte, könnte es Krebs auslösen. Als ich die Worte des Arztes hörte, war ich in Schockstarre. Ich dachte mir: „Wie kann das sein? Als ich zuvor Tests gemacht hatte, hatte der Arzt nicht gesagt, dass meine Krankheit geheilt war? Warum ist es wieder schlimmer geworden?“ Plötzlich erinnerte ich mich, dass ich von jemandem gehört hatte, der Leberkrebs bekommen hatte und gestorben war. Ich erschrak sehr und sorgte mich, dass ich aufgrund meiner ernsten Erkrankung ebenfalls sterben musste. Ich dachte: „Wenn ich jetzt sterbe, kann ich dann noch Rettung erlangen?“ Zu dieser Zeit fühlte ich einen großen Schmerz im Herzen. Da ich jedoch jetzt Kirchenleiterin war und den ganzen Tag, von der Morgen- bis zur Abenddämmerung, in der Kirche beschäftigt war, dachte ich aber auch, dass Gott sich um mich kümmern und mich schützen sollte, damit ich nicht starb. Während dieser Tage sah ich zufällig eine alte Schwester, die ich kannte, die sagte, dass sie vor einigen Jahren mit Leukämie diagnostiziert worden war und dass ihre Tumormarker ziemlich erhöht waren. In ihren schwächsten Momenten sang sie oft Hymnen mit Gottes Worten, erlangte ein gewisses Verständnis für Gottes Souveränität aus Seinen Worten und stärkte ihren Glauben. Sie reflektierte auch ihre Motive und die Unreinheiten bei ihrer Pflicht, und als sie eine gewisse Selbsterkenntnis erlangt hatte, begann sich ihre Krankheit nach und nach zu bessern. Als ich die Erfahrung dieser Schwester hörte, verstand ich, dass meine Krankheit vielleicht eine Prüfung von Gott war und dass Er mich auf die Probe stellte. Ich durfte Ihn nicht beschuldigen, ich musste in meinem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Vielleicht würde Gott sehen, dass ich bei meiner Pflicht auch dann durchhielt, wenn meine Krankheit so schwer war, und dann würde Er mich heilen. Also beschloss ich, nicht im Krankenhaus zu bleiben, und kaufte nur einige Medikamente, und dann fuhr ich fort, meine Pflicht in der Kirche auszuführen.
Im September 2017 ging ich für eine weitere Kontrolle ins Krankenhaus, und der Arzt sagte mir: „Sie haben eine Zirrhose im Frühstadium, es gibt Knötchen und Zysten in Ihrer Leber. Es wäre am besten, wenn wir weitere Tests machen.“ Als ich die Worte des Arztes hörte, begann mein Kopf zu schwirren und ich dachte: „In meiner Familie gibt es viele Fälle von Leberkrankheit. Mein Großvater ist vor langer Zeit an Leberkrebs gestorben, und mein Vater ist ebenfalls unlängst verstorben, weil die Knötchen in seiner Leber karzinös wurden. Jetzt gibt es auch in meiner Leber Knötchen; werde ich auch bald tot sein?“ Zu dieser Zeit hatte ich extreme Angst und dachte: „Ich bin erst in meinen Dreißigern; werde ich wirklich sterben? Gottes Arbeit ist noch nicht vollendet und ich bin bereits an der Schwelle des Todes. Bedeutet das nicht, dass ich von Gott ausgemustert werde und keine Rettung erlangen kann?“ Als ich darüber nachdachte, konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Als ich nachhauseging, rief ich mir die Jahre, die ich an Gott geglaubt hatte, in Erinnerung. Ich hatte eine gutbezahlte Arbeit aufgegeben, um meine Pflicht auszuführen und war von der Morgen- bis zur Abenddämmerung in der Kirche beschäftigt. Ich hatte keine Zeit, mich um mein Kind zu kümmern, und ich war nicht mal willens, meine Pflicht zu verzögern, als mein Mann und mein Vater operiert wurden. Meine Familienmitglieder verstanden mich nicht und beschwerten sich bei mir, aber ich beharrte auf meiner Pflicht. Ich hatte mich über die Jahre so sehr aufgewendet; warum kümmerte sich Gott nicht um mich oder beschützte mich und erlaubte es meiner Krankheit sogar, sich zu verschlimmern? Lag es daran, dass ich meine Pflicht nicht gut ausgeführt hatte, sodass Gott mir keine Beachtung schenkte und mich tot zurückließ? Ich war nicht bereit, so früh zu sterben; ich wollte warten, bis Gottes Arbeit erledigt war, sodass ich überleben und in das Königreich eintreten konnte!
In dieser Nacht warf ich mich im Bett herum und fand keinen Schlaf. Ich sah mein Kind neben mir tief und fest schlafen, und es machte mich traurig und verzweifelt. Ich wusste nicht, wie lange ich noch für ihn da sein konnte, und ich fühlte, dass der Tod jederzeit über mich hereinbrechen konnte. Ich fühlte mich zutiefst miserabel und hilflos. Während dieser Tage sah die Schwester, die mit mir zusammenarbeitete, dass mein Zustand elend war, und pflegte mit mir Gemeinschaft über Gottes Worte, aber es ging bei einem Ohr rein und beim anderen raus, und ich hoffte, dass Gott meine Krankheit beseitigen konnte, da ich meine Pflicht nicht aufgegeben hatte, obwohl ich so schwer krank war. Während dieser Zeit war ich immer sehr niedergeschlagen, vor allem, wenn ich sah, dass einige der Brüder und Schwestern um mich nicht entsagt und sich nicht so sehr aufgewendet hatten wie ich, aber trotzdem bei sehr guter Gesundheit waren und nicht krank wie ich. Ich dachte, dass Gott diese Krankheit vielleicht benutzte, um mich zu enthüllen und auszumustern. Ich war so niedergeschlagen, dass ich bei meiner Pflicht nicht mehr so fleißig war wie zuvor. Wenn ich meine Pflicht ausführte und es spät wurde oder ich ein wenig müde war, fürchtete ich, dass mein Körper erschöpfen könnte und manchmal verschob ich Arbeiten, die ich bis zum nächsten Tag hätte fertigstellen können, wenn ich mich beeilt hätte. Ich dachte: „Welchen Sinn hat es, mich noch mehr anzustrengen? Ich habe gelitten und mich all diese Jahre aufgewendet, aber am Ende ist meine Krankheit nicht besser geworden und ich muss trotzdem sterben, wenn die Zeit kommt.“ Ich wollte der Leiterin sogar sagen, dass ich meine Pflicht loslassen würde, damit ich mich angemessen erholen konnte, und obwohl ich das letzten Endes nicht tat, hatte sich mein Herz von Gott entfernt. Ich hatte nichts zu sagen, wenn ich betete, und ich las Gottes Worte nicht mehr so oft. Später wurde ich von der Kommunistischen Partei verhaftet. Nachdem ich entlassen wurde, wurde ich weiterhin von der Polizei überwacht, also musste ich in einem anderen Teil des Landes arbeiten. Ich sah Nichtgläubige, die bei bester Gesundheit waren und ihre Arbeit voller Schwung erledigten, während ich mit meinem bleichen Gesicht offensichtlich invalide war. Mein Herz konnte nicht anders, als aufzubegehren, ich dachte: „Ich habe mich über die Jahre so sehr für Gott aufgewendet. Sogar als ich von der Kommunistischen Partei verhaftet wurde, habe ich Gottes Namen nicht verleugnet und bin in meinem Zeugnis standhaft geblieben. Warum sorgt sich Gott nicht um mich, beschützt und hilft mir, meine Krankheit rasch hinter mich zu bringen?“ Mir war klar, dass ich mit Gott nicht so diskutieren sollte, aber ich suchte die Wahrheit nicht, und ich machte lange so weiter, ohne meinen Zustand aufzulösen.
Später sah ich mir einige Videos von Erfahrungszeugnissen an und sah, dass einige Brüder und Schwestern in der Lage waren, während ihrer Krankheit über sich selbst zu reflektieren, die Wahrheit zu suchen und darüber zu schreiben, wie sie profitierten. Ich beneidete sie sehr und war sehr bewegt. Ich hatte auch Krankheit erfahren, aber ich hatte nicht die Wahrheit gesucht, und bis zu diesem Tag hatte ich nichts gewonnen. Ich trat vor Gott und betete: „Gott, ich möchte ebenso wie diese Brüder und Schwestern aus meiner Krankheit Lehren ziehen. Bitte führe mich und hilf mir.“ Eines Tages sah ich einen Film namens „Freude ernten inmitten von Leid“, in dem eine Schwester trotz Krankheit Gottes Liebe kennenlernt und versteht, dass Gott ihre Krankheit nutzt, um sie zu vervollkommnen und zu verändern. Am Ende führt diese Erfahrung zu Reue und Transformation. Ihre jüngere Schwester sagt zu ihr: „Du bist so gesegnet! Dich solchen Prüfungen auszusetzen und dich auf diese Art zu läutern, um dich zu ändern und zu vervollkommnen. Gott muss dich so sehr lieben! Ich bin so neidisch! Wann wird Gott mich auf diese Weise segnen?“ Als ich das hörte, war ich ziemlich bewegt und schämte mich. Ich hatte immer gedacht, dass eine so ernste Krankheit bedeutete, dass Gott mich verabscheute und hasste, dass er diese Krankheit nutzte, um mich zu enthüllen und auszumustern. Wenn ich das mit dem Verständnis der Schwester verglich, war meine Sicht der Dinge völlig grotesk! Während meiner Andachten las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Wenn Gott dich liebt, bringt Er dies oft dadurch zum Ausdruck, dass Er dich züchtigt, diszipliniert und zurechtstutzt. Zwar wirst du womöglich einige unbehagliche Tage verbringen, während du gezüchtigt und diszipliniert wirst, aber sobald du diese Erfahrung gemacht hast, wirst du feststellen, dass du viel gelernt hast, dass du, was den Umgang mit anderen betrifft, über Urteilsvermögen verfügst und klug dabei vorgehst, und auch, dass du schließlich einige Wahrheiten verstanden hast. Wenn die Liebe Gottes wie die Liebe einer Mutter oder eines Vaters wäre, wie du es dir vorstellst, wenn Er in Seiner Fürsorge so penibel wäre und ausnahmslos nachsichtig, könntest du diese Dinge dann erreichen? Das könntest du nicht. Und somit ist die Liebe Gottes, die die Menschen begreifen können, anders als die wahre Liebe Gottes, die sie in Seinem Wirken erleben können; die Menschen müssen entsprechend Gottes Worten an sie herangehen und in Seinen Worten die Wahrheit suchen, um zu erkennen, was wahre Liebe ist. Wenn sie die Wahrheit nicht suchen, wie könnte dann jemand, der verdorben ist, aus dem Nichts ein Verständnis dessen hervorzaubern, was Gottes Liebe ist, was das Ziel Seines Wirkens in den Menschen ist und worin Seine mühevollen Absichten bestehen? Das würden die Menschen nie verstehen. Das ist, was die Menschen an Gottes Wirken am wahrscheinlichsten falsch verstehen, und es ist der Aspekt von Gottes Wesen, den die Menschen am schwierigsten zu verstehen finden. Die Menschen müssen sie tiefgreifend erfahren, sich persönlich und praktisch mit ihr befassen und sie verstehen, um sie nachvollziehen zu können. Wenn Menschen für gewöhnlich ‚Liebe‘ sagen, meinen sie damit, dass man jemandem das gibt, was ihm gefällt, und ihm nicht etwas Bitteres gibt, wenn er etwas Süßes möchte, oder selbst wenn man ihm manchmal etwas Bitteres gibt, es dazu dient, eine Krankheit zu behandeln; kurz gesagt, dabei geht es um die Selbstsüchtigkeit, die Gefühle und das Fleisch des Menschen; dazu gehören auch Ziele und Motive. Doch ganz gleich, was Gott in dir tut, ganz gleich, wie Er dich richtet und züchtigt, dich bestraft und diszipliniert oder wie Er dich zurechtstutzt, selbst wenn du Ihn missverstehst und dich im Herzen sogar über Ihn beklagst, wird Gott mit unermüdlicher Geduld weiter in dir wirken. Was ist dabei letztlich Gottes Ziel? Mit dieser Methode will Er dich aufwecken, damit du eines Tages Gottes Absichten verstehen kannst. Doch was hat Gott gewonnen, wenn Er dieses Ergebnis sieht? Er hat eigentlich nichts gewonnen. Und warum sage Ich das? Weil alles an dir von Gott kommt. Gott muss nichts gewinnen. Alles, was Er braucht, ist, dass die Menschen im Einklang mit dem, was Er verlangt, folgen und eintreten, während Er Sein Werk verrichtet, damit sie schließlich die Wahrheitsrealität ausleben können, nach dem Abbild des Menschen leben können und nicht länger von Satan in die Irre geführt, umgarnt und in Versuchung geführt werden, damit sie imstande sind, gegen Satan aufzubegehren, sich Gott zu unterwerfen und Ihn anzubeten, und dann hat Gott daran Wohlgefallen, und Sein großes Werk ist vollbracht“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man seine Auffassungen auflöst, kann man den richtigen Weg des Glaubens an Gott einschlagen (1)). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Gottes Liebe anders ist als die unserer Eltern oder Verwandten. Gott kümmert sich nicht einfach sorgfältig um uns, ohne Grundsätze und alles tolerierend, Er schützt Leute auch nicht oder hält Krankheit und Katastrophen von ihnen fern. All das war mein falsches Verständnis von Gottes Liebe. Gott zeigt Seine Liebe nicht nur durch Barmherzigkeit, Freundlichkeit und indem er den Menschen Gnade zuteilwerden lässt. Er macht auch von Gericht und Züchtigung Gebrauch, von Prüfungen und Läuterung, er maßregelt und diszipliniert, um den Leuten zu helfen, die Wahrheit zu verstehen und ihre verderbten Dispositionen abzulegen, was es ihnen letztlich erlaubt, das Abbild eines Menschen auszuleben und von Ihm gerettet zu werden. Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, war ich aufgebracht und machte mir Vorwürfe. Ich hatte all diese Jahre an Gott geglaubt, aber ich hatte keinerlei Verständnis davon, wie Er Menschen liebt und rettet. Ich wollte nur, dass Gott mir Gnade zuteilwerden ließ, mich segnete und Krankheit und Unheil von mir abhielt, akzeptierte Seine Prüfungen und Läuterungen oder Seine Reinigung und Vervollkommnung nicht. Ganze zwei Jahre lang hatte ich in meinem Missverständnis von Gott gelebt und mein Herz immer vor Ihm verschlossen. Trotzdem hatte mich Gott nicht entsprechend meiner Aufsässigkeit und Verderbtheit behandelt, sondern mein Missverständnis und meine Rebellion stillschweigend hingenommen, und er blieb schweigend an meiner Seite, während er auf den Tag wartete, an dem ich aufwachte. Er nutzte auch die Erfahrungen der Brüder und Schwestern, um mir zu helfen und mich zu unterstützen, wodurch er mich aus meinem Zustand des Missverständnisses und der Niedergeschlagenheit herausführte. Als ich Gottes Absicht verstand, war mein Herz von Seiner Liebe bewegt und ich war nicht länger taub und uneinsichtig. Ich war sehr reumütig und dachte, dass ich tief in Gottes Schuld stand. Gott hatte diese Umstände geschaffen, um meine Verderbtheit zu enthüllen, mich zu reinigen und zu erretten, aber ich verstand Seine guten Absichten falsch und beschwerte mich über Ihn. Ich war so unvernünftig! Ich trat vor Gott und betete zu Ihm, bat Ihn, mir zu vergeben und sagte, dass ich vor Ihm bereuen wollte. Ich bat ihn auch, mich zu erleuchten und zu führen, um zu reflektieren und zu versuchen, mich selbst kennenzulernen und um die Lektionen zu lernen, die ich von dieser Krankheit lernen sollte.
Eines Tages las ich Gottes Worte: „Erstens, wenn die Menschen anfangen, an Gott zu glauben, wer von ihnen hat da keine eigenen Ziele, Beweggründe und Ambitionen? Obwohl ein Teil von ihnen an die Existenz Gottes glaubt und die Existenz Gottes gesehen hat, enthält ihr Glaube an Gott immer noch diese Beweggründe, und ihr ultimatives Ziel im Glauben an Gott ist, Seinen Segen und die Dinge, die sie wollen, zu erlangen. In den Lebenserfahrungen der Menschen denken sie sich oft: ‚Ich habe meine Familie und meine Karriere für Gott aufgegeben, und was hat Er mir gegeben? Ich muss es zusammenrechnen und bestätigen – habe ich in letzter Zeit irgendwelche Segnungen erhalten? Ich habe eine Menge während dieser Zeit gegeben, ich bin gelaufen und gelaufen, und habe viel gelitten – hat Gott mir im Gegenzug irgendwelche Versprechungen gegeben? Hat Er Sich an meine guten Taten erinnert? Was wird mein Ende sein? Kann ich Gottes Segen empfangen? …‘ Jeder Mensch stellt ständig solche Berechnungen in seinem Herzen an und stellt Forderungen an Gott, die ihre Beweggründe und Ambitionen und eine geschäftliche Denkweise beinhalten. Das heißt, in seinem Herzen stellt der Mensch Gott ständig auf die Probe, schmiedet ständig Pläne in Bezug auf Gott, diskutiert die Frage seines persönlichen Ergebnisses ständig mit Gott und versucht, Gott eine Aussage abzugewinnen, um zu sehen, ob Gott ihm das geben kann, was er will oder nicht. Zeitgleich damit Gott zu folgen, behandelt der Mensch Gott nicht als Gott. Der Mensch hat immer versucht, mit Gott Geschäfte zu machen, unablässig Forderungen an Ihn gestellt und Ihn sogar mit jedem Schritt gedrängt, indem er versucht hat, die ganze Hand zu nehmen, nachdem ihm der kleine Finger gegeben worden war. Gleichzeitig mit dem Versuch, mit Gott Geschäfte zu machen, streitet der Mensch auch mit Ihm. Es gibt sogar Menschen, die, wenn ihnen Prüfungen widerfahren oder sie sich in gewissen Situationen wiederfinden, oft schwach, negativ und nachlässig in ihrer Arbeit und voller Beschwerden über Gott sind. Seit dem Zeitpunkt, als er zuerst anfing an Gott zu glauben, hat er Gott als Füllhorn betrachtet, als ein Schweizer Armeemesser, und er hat sich selbst als den größten Kreditor Gottes erachtet, als wäre zu versuchen von Gott Segnungen und Versprechungen zu bekommen, sein angeborenes Recht und seine Verpflichtung, wobei es Gottes Verantwortung ist, den Menschen zu beschützen und zu umsorgen und ihn zu versorgen. Das ist das grundlegende Verständnis des ‚Glaubens an Gott‘ all jener, die an Gott glauben, und so ist ihr tiefstes Verständnis des Begriffs des Glaubens an Gott. Von der Wesensnatur des Menschen bis hin zu seiner subjektiven Bestrebung gibt es nichts, was mit Gottesfurcht zusammenhängt. Das Ziel des Menschen an Gott zu glauben, könnte unmöglich etwas mit der Anbetung Gottes zu tun haben. Das heißt, der Mensch hat niemals erwogen oder verstanden, dass der Glaube an Gott es verlangt, Gott zu fürchten und anzubeten. Angesichts solcher Umstände ist die Wesenheit des Menschen offensichtlich. Was ist diese Wesenheit? Sie ist, dass das Herz des Menschen boshaft ist, Verrat und List hegt, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit sowie das, was positiv ist, nicht liebt, und es ist verächtlich und gierig. Das Herz des Menschen könnte vor Gott nicht noch verschlossener sein; er hat es Gott gar nicht gegeben. Gott hat noch nie das wahre Herz des Menschen gesehen, noch wurde Er jemals vom Menschen verehrt. Ungeachtet dessen, wie groß der Preis ist, den Gott bezahlt oder wie viel Werk Er verrichtet oder wie viel Er für den Menschen bereitstellt, bleibt der Mensch all dem gegenüber blind und völlig gleichgültig. Der Mensch hat sein Herz Gott nie gegeben, er will sich nur selbst um sein Herz kümmern, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen – der Subtext davon ist, dass der Mensch nicht dem Weg der Gottesfurcht und der Meidung des Bösen folgen oder sich der Souveränität und den Anordnungen Gottes unterwerfen will, noch will er Gott als Gott anbeten. So ist der heutige Zustand des Menschen“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II). Gottes Worte enthüllten die verachtenswerten Motive, die sich über die Jahre hinter meinem Glauben an Gott versteckt hatten. Ich glaubte von Anfang an, um Segnungen und Gnade zu empfangen. Ich war fähig, allem zu entsagen und mich für Gott aufzuwenden, weil ich gesehen hatte, wie Gott meine Leberkrankheit heilte, und frohlockte bei dem Gedanken, dass ich jemanden gefunden hatte, auf den ich mich verlassen konnte. Ich sah Gott als großartigen Arzt, als sicheren Hafen, und versuchte in meiner Eitelkeit, durch oberflächliches Entsagen und Aufwenden von Gott noch mehr belohnt und gesegnet zu werden, etwa, in dem ich bei guter Gesundheit blieb und ein gutes Ziel hatte. In dem, wie ich mich aufwendete, lag keine Ehrlichkeit und keine Unterwerfung, und ich tat es auch nicht, um Gott für Seine Liebe zurückzugeben und Ihn zufriedenzustellen. Ich benutzte Gott und betrog Ihn, indem ich mit Ihm Geschäfte machte. Ich lebte nach satanischen Gesetzen wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, „Wenn es ihnen keinen Nutzen bringt, rühren sie keinen Finger“ und „Man muss dafür belohnt werden, wenn man sich aufwendet“. Ich war zunehmend selbstsüchtig und gierig geworden, suchte in allen Angelegenheiten meine eigenen Interessen und machte bei allem, was ich tat, Berechnungen mit Gott, etwa indem ich rechnete, wie viel ich entsagte und welchen Preis ich für Ihn bezahlt hatte, und wie oft Er mich gesegnet hatte. Als ich sah, dass Gott meine Krankheit geheilt hatte, erfüllte ich meine Pflicht voller Energie und dachte, dass es sich lohnte, für Gott zu entsagen, und wenn ich den Arzt sagen hörte, dass meine Krankheit schlechter geworden war, wollte ich meine Pflicht gut ausführen, damit Gott meine Krankheit zum Verschwinden brachte. Aber als ich sah, dass ich mich all diese Jahre aufgewendet hatte und dass meine Krankheit sich nicht nur nicht verbesserte, sondern sogar zunehmend ernst wurde, fühlte ich, dass mein Wunsch, gesegnet zu werden, zerbrach, und ich nutzte die Jahre, in denen ich mich aufgewendet hatte, als Kapital, um mit Gott zu argumentieren und Rechnungen zu begleichen. Ich beschwerte mich bei Gott, dass er mir gegenüber unredlich gewesen sei, und war meiner Pflicht weniger verbunden als zuvor. Ich prokrastinierte und gab nicht alles, wollte mich sogar von meiner Pflicht lossagen und nachhause gehen, um mich zu erholen. Tatsächlich hatte ich kein Gewissen und keine Vernunft! Ich dachte daran, wie Gott mich von dieser niederträchtigen und dunklen Welt errettet und mich vor Ihn gebracht hatte, indem er Seine Worte nutzte, um mich zu bewässern, zu versorgen und zu unterstützen. Er nutzte meine Krankheit, um meine Verderbtheit zu enthüllen, mich zu reinigen und zu ändern. Gott hatte sich für mich so viel Mühe gegeben und einen so hohen Preis für mich bezahlt. Nachdem ich Gottes wunderbare Errettung all die Jahre kostenlos genossen hatte, dachte ich nicht nur nicht daran, Gott etwas zurückzugeben, ich hielt alles, was ich von Ihm gewonnen hatte, für selbstverständlich. Als ich herausfand, dass ich Gefahr lief, an meiner Krankheit zu sterben, wandte ich mich sofort gegen Gott und begann mit Ihm zu argumentieren und Rechnungen zu begleichen und beschwerte mich über Ihn, weil Er mir gegenüber unredlich gewesen war. Ich hatte jahrelang an Gott geglaubt, ohne Ihn auch nur im Entferntesten als Gott zu behandeln. Ich war nur eine selbstsüchtige, verachtenswerte und böse Person, die den Profit über alles stellte, und hatte keinerlei Menschlichkeit oder Vernunft.
Im Laufe der Zeit las ich einen Abschnitt von Gottes Worten aus einem Erfahrungszeugnis-Video, das mir wirklich ins Herz traf. Der Allmächtige Gott sagt: „Ganz gleich, wie sie geprüft werden, die Loyalität jener, die Gott im Herzen tragen, bleibt unverändert; was jedoch jene anbelangt, die Gott nicht in ihrem Herzen tragen, sobald Gottes Werk für ihr Fleisch nicht von Vorteil ist, ändern sie ihre Ansicht über Gott und sie verlassen Gott sogar. So sind jene, die am Ende nicht standhaft sind, die nur Gottes Segnungen suchen und kein Verlangen haben, sich für Gott aufzuwenden und sich Ihm selbst hinzugeben. Solche nichtswürdigen Menschen werden alle vertrieben, wenn Gottes Werk endet, und sie sind keines Mitleids würdig. Jene, die keine Menschlichkeit haben, können Gott nicht wirklich lieben. Wenn das Umfeld sicher und geborgen ist oder Gewinn gemacht werden kann, sind sie Gott völlig gehorsam. Sobald aber das, was sie begehren, beeinträchtigt ist oder endgültig widerlegt wird, rebellieren sie sofort. Sogar innerhalb von nur einer Nacht können sie von einer lächelnden ‚gutherzigen‘ Person zu einem hässlichen und grausamen Mörder werden und ihren Wohltäter von gestern plötzlich ohne Sinn und Grund wie ihren Todfeind behandeln. Wenn diese Dämonen nicht vertrieben werden, diese Dämonen, die töten würden, ohne mit der Wimper zu zucken, werden sie dann nicht zu einer verborgenen Gefahr werden?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gottes Werk und die Praxis des Menschen). Aus Gottes Worten verstand ich, dass, wenn Leute, die eine gute Menschlichkeit, Gewissen und Vernunft haben, sehen, dass ihnen alles, was sie genießen, von Gott überlassen wurde, sie willens sind, ihre Pflichten als geschaffene Wesen auszuführen, um Gottes Liebe zu erwidern. Das ist im Grunde etwas, was absolut natürlich und gerechtfertigt ist, genau wie Kinder, die ihre Eltern respektieren, ihre Verantwortung und ihre Verpflichtungen wahrnehmen und keine Gegenleistung verlangen oder Bedingungen aufstellen sollten. Diejenigen ohne Menschlichkeit danken und preisen Gott hingegen, wenn sie von Ihm profitieren. Wenn ihr Wunsch, gesegnet zu werden, zerbricht, wenden sie sich sofort gegen Gott, diskutieren und begleichen Rechnungen mit Ihm und begeben sich Ihm gegenüber in Opposition, indem sie Ihn als Feind behandeln, offen mit Ihm zürnen und Ihn zu ihrem Feind machen. Durch das, was Gottes Worte enthüllten, sah ich, dass ich exakt die Art von Person war, die keine Menschlichkeit hatte. Als Gott damals meine Krankheit heilte, dankte ich Ihm und war willens, zu entsagen und alles aufzugeben, aber als bei mir eine Zirrhose diagnostiziert wurde und ich in Gefahr war, zu sterben, wandte ich mich sofort gegen Gott und benutzte die Jahre der Entsagungen, in denen ich mich aufgewendet hatte, als Kapital, um mutig nachzufragen: „Warum sorgt sich Gott nicht um mich und beschützt mich nicht, nachdem ich entsagt und mich so sehr aufgewendet habe? Warum tut Er das Gegenteil und macht meine Krankheit schlimmer? Wie kann es sein, dass all diese Leute, die nicht entsagt und sich kaum aufgewendet haben, bei bester Gesundheit sind, während ich hier mit dieser ernsten Krankheit feststecke? Warum sind die Leute, die nicht an Gott glauben, gesund und ich wende mich auf und entsage alldem, während Gott trotzdem nicht dafür sorgt, dass es mir schnell besser geht? Auch, als ich von der Kommunistischen Partei verhaftet wurde, verleugnete ich Gott nicht und blieb standhaft in meinem Zeugnis. Warum befreit mich Gott dann nicht von meiner Krankheit?“ Zürnte ich nicht Gott und stellte mich Ihm entgegen? Die implizierte Bedeutung hinter meinen Worten war diese: „Ich habe entsagt und mich sehr aufgewendet, also sollte Gott mich segnen. Nur dann werde ich Gottes Gerechtigkeit anerkennen. Wenn ich keine Segnungen bekommen kann, werde ich nicht anerkennen, dass Gott gerecht ist.“ Ich wollte Gott zwingen und verlangte von Ihm, mir Segnungen zuteilwerden zu lassen, und darin lag eine niederträchtige, böse Disposition. Im Grunde trotzte ich Gott schamlos und machte Ihn zu meinem Feind. Bedeutete das nicht, dass ich den Tod suchte? Paulus ging damals überallhin und verbreitete das Evangelium, gründete Kirchen und erledigte viel Arbeit, aber sein Motiv, zu entsagen und sich aufzuwenden, war nicht, Gott zufriedenzustellen, und noch weniger tat er es, um seine Pflicht als geschaffenes Wesen auszuführen. Er wollte sein Aufwenden und seine Arbeit nutzen, um eine Krone der Gerechtigkeit von Gott zu verlangen, sie für Segnungen des Königreichs des Himmels eintauschen. Seine Ansichten, wonach es sich zu streben lohnte, und der Weg, den er verfolgte, wurden von Gott verschmäht und verdammt, und am Ende trat er nicht nur nicht in das Königreich des Himmels ein, er wurde in die Hölle geschickt, um die Bestrafung zu bekommen, die er verdiente. Gottes Wesen ist heilig und gerecht und er beschließt das Ende der Menschen nicht auf Grundlage dessen, wie viel sie herumlaufen und sich aufwenden. Vielmehr beschließt Er ihre Errettung, wenn sie ihre Lebensdisposition ändern können. Wenn jemand wie ich, der voll von satanischen verderbten Dispositionen ist und schamlos mit Gott argumentiert, zürnt, und Ihn zum Feind macht, wenn er keine Segnungen empfängt, Gottes Gericht, seine Maßregelung, Züchtigung und Disziplin nicht erfährt, wie kann er sich dann qualifizieren, in Gottes Königreich einzutreten? Letzten Endes wird eine solche Person mit Sicherheit in die Hölle geschickt, um wie Paulus ihre Bestrafung entgegenzunehmen! Zu dieser Zeit verstand ich, dass Gott meine Krankheit verwendet hatte, um meinen falschen Weg, auf dem ich mich Gott widersetzte, rechtzeitig zu verlassen und mir zu helfen, zu reflektieren und mich selbst zu verstehen und nach der Wahrheit zu streben, sodass ich mich Gott nicht widersetzte und am Ende bestraft wurde. Als ich Gottes ernste Absicht verstand, fühlte ich deutlich, dass Gott mich durch diese Krankheit beschützte und dass es eine andere Art des Segens war. Ich las mehr von Gottes Worten: „Die Lebensspanne eines jeden Menschen ist von Gott vorherbestimmt worden. Eine Krankheit mag aus medizinischer Sicht unheilbar sein, aber aus Gottes Sicht könntest du nicht sterben, selbst wenn du es wolltest, wenn dein Leben noch weitergehen muss und deine Zeit noch nicht gekommen ist. Wenn du einen Auftrag von Gott hast und deine Mission noch nicht beendet ist, dann wirst du nicht sterben, selbst wenn du eine Krankheit bekommst, die eigentlich tödlich sein sollte – Gott wird dich noch nicht fortrufen. Selbst wenn du nicht betest und nicht nach der Wahrheit suchst, und du dich nicht um die Behandlung deiner Krankheit kümmerst, oder selbst wenn deine Behandlung sich verzögert, wirst du nicht sterben. Das gilt besonders für diejenigen, die einen wichtigen Auftrag von Gott haben: Wenn ihre Mission noch nicht erfüllt ist, werden sie, egal welche Krankheit sie befällt, nicht sofort sterben, sondern werden bis zum letzten Augenblick der Erfüllung ihrer Mission leben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Leben und Tod des Menschen in Gottes Händen liegen. Gott hat vor langer Zeit vorherbestimmt, wie lange mein Leben dauern würde; alles wurde auf die Sekunde genau vorherbestimmt. Sogar wenn ich mit einer tödlichen Krankheit diagnostiziert würde, oder wenn, in den Augen der Leute, alle in meiner Familie an Leberkrebs gestorben wären und es nichts gäbe, was ich tun könnte, um dem zu entrinnen, wenn aus Gottes Sicht meine Zeit noch nicht gekommen und meine Mission noch nicht erfüllt wäre, dann würde Er mich nicht sterben lassen, und ich könnte nicht sterben. Wenn meine Mission erfüllt und meine Zeit gekommen wäre, dann müsste ich sterben, auch, wenn ich bei bester Gesundheit wäre und keine Krankheit hätte. Das hatte mit Gottes Vorherbestimmung zu tun und stand in keinem Zusammenhang mit der Krankheitsgeschichte meiner Familie. Als ich erkannte, dass Gott die Herrschaft darüber führt, ob Menschen leben oder sterben, war ich nicht mehr so eingeschränkt vom Tod wie zuvor. Ich war bereit, Gott mein Leben und meinen Tod anzuvertrauen und mich seiner Herrschaft und seinen Vorkehrungen zu unterwerfen, und mein Herz war viel ruhiger und freier.
Später las ich einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten: „Wenn du mit einer Krankheit konfrontiert bist, kannst du dich aktiv um eine Behandlung bemühen, aber du solltest außerdem mit einer positiven Haltung an sie herangehen. Was die Fragen angeht, inwieweit deine Krankheit behandelt werden und ob sie geheilt werden kann und was am Ende passieren könnte, so solltest du dich immer fügen und dich nicht beschweren. Das ist die Haltung, die du einnehmen solltest, denn du bist ein geschaffenes Wesen und hast keine andere Wahl. Du kannst nicht sagen: ‚Wenn ich von dieser Krankheit geheilt werde, dann werde ich daran glauben, dass es Gottes große Kraft ist, aber wenn ich nicht geheilt werde, dann werde ich mit Gott nicht zufrieden sein. Warum hat Gott mir diese Krankheit gegeben? Warum heilt Er diese Krankheit nicht? Warum habe ich diese Krankheit bekommen und nicht jemand anderes? Ich will sie nicht! Warum muss ich bereits so früh, in so jungen Jahren, sterben? Wie kommt es, dass andere Menschen weiterleben dürfen? Warum?‘ Frage nicht nach dem Warum, es ist Gottes Orchestrierung. Es gibt keinen Grund, und du solltest nicht fragen, warum. Nach dem Grund zu fragen, ist aufsässiges Gerede, und das ist keine Frage, die ein geschaffenes Wesen stellen sollte. Frage nicht nach dem Warum, es gibt kein Warum. Gott hat diese Dinge so eingerichtet und geplant. Wenn du nach dem Warum fragst, dann kann man nur sagen, dass du zu aufsässig bist, zu unnachgiebig. Wenn dir etwas missfällt, oder Gott nicht so handelt, wie du es dir wünschst oder dir nicht deinen Willen lässt, wirst du unzufrieden, du bist verärgert und fragst ständig nach dem Warum. Gott fragt dich also: ‚Warum hast du als geschaffenes Wesen deine Pflicht nicht gut erfüllt? Warum hast du deine Pflicht nicht treu ausgeführt?‘ Und was wirst du antworten? Du sagst: ‚Es gibt kein Warum, so bin ich einfach.‘ Ist das akzeptabel? (Nein.) Es ist akzeptabel, dass Gott so zu dir spricht, aber es ist nicht akzeptabel, dass du so zu Gott sprichst. Du hast nicht die angemessene Stellung eingenommen, und du bist zu unvernünftig. Auf welche Schwierigkeiten ein geschaffenes Wesen auch stößt, es ist vollkommen normal und gerechtfertigt, dass du dich den Anordnungen und Orchestrierungen des Schöpfers unterwerfen sollst. Zum Beispiel haben deine Eltern dich gezeugt, dich großgezogen, und du nennst sie Mutter und Vater – dies ist vollkommen normal und gerechtfertigt, und so soll es sein; es gibt kein Warum. Gott orchestriert also all diese Dinge für dich, und ob du dich an Segnungen erfreust oder Nöte durchleidest, ist auch vollkommen normal und gerechtfertigt, und du hast in dieser Angelegenheit keine Wahl. Wenn du dich bis ganz zum Schluss unterwerfen kannst, dann wirst du Errettung erlangen, wie es bei Petrus der Fall war. Wenn du dich allerdings wegen irgendeiner zeitweiligen Krankheit über Gott beschwerst, Gott verlässt und Gott verrätst, dann wird das, was du zuvor getan hast – dein Entsagen, dein Aufwenden, deine Pflichterfüllung und dass du den Preis bezahlt hast –, umsonst gewesen sein. Das liegt daran, dass deine ganze vorherige harte Arbeit keine Grundlage dafür geschaffen haben wird, dass du die Pflicht eines geschaffenen Wesens gut ausführst oder deinen gebührlichen Platz als geschaffenes Wesen einnimmst, und sie wird nichts an dir verändert haben. Das wird dann dazu führen, dass du Gott aufgrund deiner Krankheit verrätst, und dein Ende wird so sein wie das von Paulus, nämlich am Ende bestraft zu werden. Der Grund für diese Charakterisierung ist, dass alles, was du bisher getan hast, dem Erlangen einer Krone und dem Empfangen von Segnungen gegolten hat. Wenn du schließlich Krankheit und Tod ins Auge siehst und du dich trotzdem ohne jede Klage fügen kannst, dann beweist das, dass alles, was du vorher getan hast, aufrichtig und bereitwillig für Gott erfolgt ist. Du bist Gott gegenüber unterwürfig, und letztendlich wird deine Unterwerfung ein perfekter Abschluss deines Lebens im Glauben an Gott bedeuten, und das wird von Gott gutgeheißen. Daher kann eine Krankheit sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Ende für dich bewirken; zu welcher Art von Ende du gelangst, hängt von dem Weg ab, dem du folgst, und von deiner Haltung gegenüber Gott“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Gott spricht mit großer Klarheit darüber, wie die Leute praktizieren und welchen Weg sie wählen sollten, wenn sie mit Krankheit konfrontiert werden. Wenn jemand krank wird, kann er behandelt werden, und Gott möchte nicht, dass Menschen mit einer Krankheit leben, sich trübsinnig und beklommen fühlen und sich Sorgen über ihre Gesundheit machen. Noch weniger will Er sehen, wie Leute wie Paulus überhaupt nicht nach der Wahrheit streben, die Vernunft vermissen lassen, die ein geschaffenes Wesen besitzen sollte und die Jahre ihres Entsagens und Aufwendens als Kapital nutzen, um mit Gott Handel zu treiben, wenn sie mit Prüfungen und Widrigkeiten konfrontiert sind, eine Krone der Gerechtigkeit von Ihm verlangen und Ihm zürnen und Ihn anfeinden, nur, um am Ende dafür bestraft zu werden, sich Ihm widersetzt zu haben. Gott hofft, dass wir fähig sind, im Angesicht von Krankheit wie Hiob zu sein, unsere Position als geschaffenes Wesen einzunehmen, Gottes Souveränität und Anordnungen anzunehmen und sich ihnen zu unterwerfen, ohne unsere eigenen Entscheidungen zu treffen oder Forderungen aufzustellen. Nur auf diese Weise kann jemand Vernunft und Menschlichkeit besitzen. Als ich während der Prüfungen durch diese Krankheit über mich selbst reflektierte, war ich negativ gewesen, voll von Missverständnissen und Beschwerden, und befand mich sogar in Opposition zu Gott und feindete Seine Souveränität und Orchestrierungen an. Ich war tatsächlich so unversöhnlich und rebellisch und hatte nichts von der Vernunft, die ein geschaffenes Wesen besitzen soll. Ich trat vor Gott und betete zu Ihm: „Gott, ich habe in der Vergangenheit nicht nach der Wahrheit gestrebt und immer versucht, mit Dir zu handeln, um Segnungen zu erlangen. Nun verstehe ich Deine ernste Absicht. Du hast meine Krankheit genutzt, um mich zu reinigen und zu ändern und meine falschen Ansichten, wonach es sich zu streben lohnt, korrigiert. Ich bin willens, mich Deiner Souveränität und Deinen Vorkehrungen zu unterwerfen. Obwohl ich nicht Hiobs Menschlichkeit besitze, bin ich willens, seinem Beispiel zu folgen und in meinem Zeugnis für Dich standhaft zu bleiben. Wenn ich mich weiterhin bei Dir beschwere, bitte ich Dich, mich zu verfluchen.“ Danach war ich in der Lage, meine Krankheit korrekt zu betrachten. Ich nahm Medikamente, wenn ich sie nehmen sollte, und ich war nicht mehr so eingeschränkt von meiner Verfassung und konnte meine Pflicht normal ausführen.
Später ging ich für eine weitere Kontrolle ins Krankenhaus und der Arzt sagte, dass die frühere Diagnose der Zirrhose ein wenig voreilig gewesen sei und dass sich die Knötchen in meiner Leber kaum weiterentwickelt hätten. Der Arzt sagte mir, dass ich für regelmäßige Kontrollen zurückkommen sollte, sodass die Entwicklung der Knötchen weiterhin beobachtet werden konnte. Da ich wegen meines Glaubens an Gott jedoch polizeibekannt war und meinen Personalausweis nicht vorzeigen konnte, konnte ich mich mehr als drei Jahre lang nicht im Krankenhaus testen lassen. Anfang dieses Jahres half mir eine Schwester, die in einem Krankenhaus arbeitete, einige Labortests zu machen. Als die Testergebnisse da waren, sagte der Arzt, dass meine Leberfunktion ebenso wie die unterschiedlichen Werte normal waren. Als ich das hörte, war ich Gott sehr dankbar.
Während ich die Offenbarungen durch diese Krankheit erfuhr, gelangte ich trotz der vielen Leiden zu einem gewissen Verständnis für mein Motiv, durch meinen Glauben an Gott Segnungen zu erlangen, und für meine satanische Disposition der Bösartigkeit. Indem ich das Gericht und die Züchtigung von Gottes Worten erfuhr, veränderten sich meine falschen Ansichten zu meinem Glauben an Gott ein wenig. Jetzt bin ich, obwohl meine Krankheit nicht gänzlich geheilt ist, in der Lage, eine gewisse Vernunft zu zeigen und willens, mich Gottes Souveränität und seinen Vorkehrungen zu unterwerfen. Dass ich mich ein kleines bisschen ändern konnte, ist auf das Gericht und die Züchtigung durch Gottes Worte zurückzuführen. Dank sei Gott!