77. Ist es wirklich Pech, wenn etwas schief geht?
Im April 2023 war ich für die Evangeliumsarbeit in der Kirche verantwortlich. Nach einiger Zeit hielt der Leiter eine Versammlung mit uns ab und hielt gemeinschaftlichen Austausch über einige Wahrheiten zum Predigen des Evangeliums. Ich fand sie wunderbar. Wenn ich mit den Verkündigern des Evangeliums einen gründlichen gemeinschaftlichen Austausch über diese Wahrheiten halten würde, wäre es einfacher, die Auffassungen der religiösen Menschen zu lösen, was für die Evangeliumsarbeit sehr vorteilhaft wäre. Danach plante ich schnell Treffen, um gemeinschaftlichen Austausch mit den Predigern des Evangeliums zu halten. Zu dieser Zeit wurden jedoch viele Brüder und Schwestern aus einer Kirche, für die ich verantwortlich war, verhaftet. Von den Brüdern und Schwestern, die ich treffen sollte, verloren einige den Kontakt, während andere Sicherheitsbedenken hatten und nicht kommen konnten. Widerwillig musste ich Treffen mit den Brüdern und Schwestern aus anderen Kirchen organisieren. Als ich versuchte, ein Treffen mit einem Bruder zu organisieren, antwortete er, dass er einen Notfall zu bewältigen habe und in den nächsten zwei Tagen nicht an der Versammlung teilnehmen könne. Ich dachte: „Warum habe ich so viel Pech? Schon zu organisieren, dass Menschen an einer Versammlung teilnehmen, ist so schwierig. Immer, wenn es einen kritischen Moment gibt, tauchen verschiedene Probleme auf. Warum kann nicht einfach einmal etwas reibungslos verlaufen?“ Bald darauf erhielt ich einen Brief vom Leiter, in dem stand, dass die Kirchen an anderen Orten bereits mit dem gemeinschaftlichen Austausch fertig waren und mit der Umsetzung begonnen hatten. Sie erkundigten sich nach den Fortschritten auf meiner Seite. Ich war neidisch und besorgt und dachte: „Warum haben die so viel Glück? Ihre Arbeit verläuft so reibungslos, während die Kirchen in meinem Zuständigkeitsbereich noch keine Fortschritte gemacht haben. Wird der Leiter denken, dass ich unfähig bin und bei der Arbeit trödele?“ Mit diesen Gedanken wurde ich sehr gereizt und dachte: „Ich will meine Arbeit auch gut machen. Warum lässt Gott mich nicht reibungslos arbeiten? Wenn es nicht diese Person mit Sicherheitsbedenken ist, dann ist es eine andere Person, die zu beschäftigt ist und keine Zeit hat. Alles kommt hier zusammen!“ Angesichts dieser Situation fühlte ich mich hilflos und demotiviert in Bezug auf meine Pflicht. Danach schrieb ich einer Schwester aus einer anderen Kirche und bat sie, eine Versammlung zu organisieren und mir die Zeit mitzuteilen. Aber unerwartet verspätete sich der Bote auf dem Weg. Als ich ihre Antwort erhielt, hatte ich die festgelegte Zeit für das Treffen verpasst. Ich dachte: „Warum habe ich so viel Pech? Endlich schaffte ich, Leute für eine Versammlung zu organisieren, und dann verpasste ich die Versammlungszeit. Die Versammlung wird um ein paar weitere Tage verschoben werden.“ Während dieser zwei Tage war ich sehr besorgt und dachte: „Ich habe mich stark für einen Arbeitsplan engagiert. Aber jetzt, nach so langer Zeit, habe ich mich noch mit niemandem getroffen. Was werde ich dem Leiter antworten, wenn ich nach meinem Arbeitsfortschritt gefragt werde? Wird er denken, dass ich bei der Arbeit trödele, wenn er herausfindet, dass ich noch nicht mit der Umsetzung begonnen habe?“ Unerwartet schickte mir der Leiter zwei Tage später einen Brief, in dem er mir mitteilte, dass die KPCh eine neue Runde landesweiter Razzien gestartet habe, bei der viele Kirchenleiter und Mitarbeiter verhaftet wurden. Mir wurde gesagt, ich solle vorerst keine Versammlungen mit irgendjemandem organisieren. In meinem Herzen beschwerte ich mich: „Ich habe es gerade geschafft, zu organisieren, dass einige Leute kommen, und nun kann ich die Versammlung nicht einberufen. Das macht die Arbeit noch schwieriger!“ Angesichts all dessen fühlte ich mich sehr frustriert und dachte: „Ich möchte auch gute Arbeit leisten, aber warum ist alles schiefgelaufen, als ich die Arbeit umsetzte? Warum hat mir Gott keinen Schutz gewährt? Es scheint, dass ich einfach kein Glück habe.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich, dass ich Pech hatte, denn alles ging schief. In dieser Nacht wälzte ich mich im Bett hin und her und konnte nicht schlafen. Ich betete zu Gott und suchte Seine Absicht. Ich dachte an Gottes Worte über das Entlarven des Strebens der Menschen nach Glück, daher suchte und las ich dieses Kapitel von Gottes Worten.
Der Allmächtige Gott sagt: „Worin liegt bei Menschen, die immer denken, Pech zu haben, das Problem? Sie nehmen Glück und Pech immer als Maßstab, um zu bemessen, ob ihre Handlungen richtig oder falsch sind, und um abzuwägen, welchen Weg sie einschlagen sollten, welche Dinge sie erleben sollten und welche Probleme auf sie zukommen. Ist das richtig oder falsch? (Falsch.) Sie stellen schlechte Dinge als Pech dar und gute Dinge als Glück oder als etwas Gewinnbringendes. Ist diese Sichtweise richtig oder falsch? (Falsch.) Die Dinge aus dieser Perspektive zu bemessen ist falsch. Es handelt sich um eine Methode und einen Maßstab, die extrem und falsch sind, um etwas zu bemessen. Diese Art von Methode führt häufig dazu, dass Menschen in Mutlosigkeit versinken. Sie verursacht häufig, dass sie sich unwohl fühlen, und denken, dass nichts so läuft, wie sie es sich wünschen, dass sie nie das bekommen, was sie wollen, was letztendlich dazu führt, dass sie sich ständig beunruhigt, gereizt und unwohl fühlen. Wenn diese negativen Emotionen nicht beseitigt werden, versinken diese Menschen ständig in Mutlosigkeit und haben das Gefühl, dass Gott ihnen nicht wohlgesinnt ist. Sie denken, dass Gott andere gnädig behandelt, sie aber nicht, und dass Gott sich um andere kümmert, aber nicht um sie. ‚Warum fühle ich mich immer unwohl und beunruhigt? Warum passieren mir immer schlimme Dinge? Warum wird mir nie etwas Gutes zuteil? Nur ein einziges Mal, das ist alles, worum ich bitte!‘ Wenn du die Dinge mit einer derart falschen Denkweise und Perspektive betrachtest, wirst du in die Falle von Glück und Pech tappen. Wenn du fortwährend in diese Falle tappst, wirst du ständig mutlos sein. Inmitten dieser Mutlosigkeit wirst du besonders empfindlich darauf reagieren, ob es sich bei den Dingen, die dir widerfahren, um Glück oder Pech handelt. Wenn das geschieht, beweist es, dass diese Perspektive und Vorstellung von Glück und Pech die Kontrolle über dich übernommen haben. Wenn du von einer derartigen Sichtweise kontrolliert wirst, dann befinden sich deine Ansichten und deine Einstellung zu Menschen, Ereignissen und Dingen, nicht mehr im Bereich des Gewissens und der Vernunft normaler Menschlichkeit, sondern sind in eine Art Extrem verfallen. Wenn du in dieses Extrem verfällst, wirst du nicht mehr aus deiner Mutlosigkeit herauskommen. Du wirst immer wieder in Mutlosigkeit verfallen, und selbst wenn du dich normalerweise nicht mutlos fühlst, wirst du, sobald etwas schiefgeht, sobald du das Gefühl hast, dass etwas Unglückliches passiert ist, sofort in Mutlosigkeit versinken. Diese Mutlosigkeit wird sich auf dein normales Urteilsvermögen und deine normale Entscheidungsfindung auswirken und sogar auf dein Glücksempfinden, deine Wut, deinen Kummer und deine Freude. Wenn sie sich auf dein Glücksgefühl, deine Wut, deinen Kummer und deine Freude auswirkt, wird sie deine Pflichtausführung stören und zunichtemachen und auch deinen Willen und dein Verlangen, Gott zu folgen. Wenn diese positiven Dinge zunichtegemacht werden, werden die wenigen Wahrheiten, die du verstanden hast, sich in Luft auflösen und dir überhaupt nicht behilflich sein. Wenn du in diesen Teufelskreis gerätst, wird es deshalb schwierig für dich sein, die wenigen Wahrheitsgrundsätze, die du verstehst, in die Praxis umzusetzen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, wurde mir klar, dass meine kürzlichen Gefühle der Unruhe und Frustration auf meine falsche Sichtweise auf diese Belange zurückzuführen waren. Ich hatte alles, was mir widerfuhr, daran gemessen und behandelt, ob ich Glück oder Pech hatte. Immer wenn es während der Ausführung der Arbeit zu verschiedenen Unterbrechungen kam, und wenn das Organisieren von Treffen mit Menschen nicht reibungslos verlief, sondern auf ein Hindernis stieß, hatte ich gedacht, dass ich unglaubliches Pech hätte und dass ich ein Pechvogel sei. Vor allem, als ich gesehen hatte, dass die Arbeit in anderen Kirchen normal voranschritt, während bei mir nichts richtig lief, wenn es darum ging, Menschen für Versammlungen zu gewinnen – entweder hatten die Brüder und Schwestern Sicherheitsbedenken oder waren zu beschäftigt und hatten keine Zeit, und ich hatte die Versammlung verpasst, als ich es endlich geschafft hatte, sie zu organisieren – all diese Ereignisse hatten mich noch mehr glauben lassen, dass ich Pech hatte und ein Pechvogel war, und so war ich frustriert und in Bedrängnis gewesen. Ich hatte mich sogar darüber beschwert, dass Gott mich nicht beschützte, sodass ich die Motivation verloren hatte, meine Pflicht zu tun. Jetzt verstand ich, dass Gott verschiedene ungünstige Situationen geschehen hatte lassen, damit ich die Wahrheit suchen und Lektionen lernen konnte, was für mein Leben von Vorteil war. Ich konnte nicht in negativen Emotionen leben. Als ich das erkannte, wurde mein Herz ruhig. Ich wollte die Wahrheit suchen, um meine Probleme zu lösen und mich den von Gott vorgesehenen Umgebungen richtig zu nähern.
Während meiner Andachten las ich diese Worte Gottes: „Tatsache ist, dass die Frage, ob eine Person sich bei etwas gut oder schlecht fühlt, eher auf ihren selbstsüchtigen Motiven, Sehnsüchten und ihrem Eigeninteresse beruht, als auf dem Wesen der eigentlichen Angelegenheit. Also ist die Grundlage, auf der die Menschen etwas als gut oder schlecht beurteilen, falsch. Da die Grundlage falsch ist, ist die Schlussfolgerung, die sie ziehen, ebenfalls falsch. Um auf das Thema Glück und Pech zurückzukommen: Jetzt weiß jeder, dass das, was über Glück und Pech gesagt wird, nicht stichhaltig ist, und dass die Dinge weder mit Glück noch mit Pech zu tun haben. Die Menschen, Ereignisse und Dinge, auf die du stößt, ob gut oder schlecht, werden alle durch Gottes Souveränität und Anordnungen festgelegt, also solltest du ihnen angemessen entgegentreten. Akzeptiere die guten Dinge von Gott, und akzeptiere auch die schlechten Dinge von Gott. Sag nicht, dass du Glück hast, wenn etwas Gutes passiert, und dass du Pech hast, wenn sich etwas Schlechtes zuträgt. Man kann nur sagen, dass alle diese Dinge Lektionen für die Menschen beinhalten, und sie sollten sie nicht ablehnen oder meiden. Danke Gott für die guten Dinge, aber danke Gott auch für die schlechten Dinge, denn sie alle sind von Ihm angeordnet. Gute Menschen, Ereignisse, Dinge und Umgebungen bieten Lektionen, die die Menschen lernen sollten, aber man kann sogar noch mehr von schlechten Menschen, Ereignissen, Dingen und Umgebungen lernen. Bei all dem handelt es sich um Erfahrungen und Episoden, die Teil des eigenen Lebens sein sollten. Die Menschen sollten sie nicht anhand der Vorstellung von Glück oder Pech bemessen. Was also sind die Denkweisen und Perspektiven von Menschen, die anhand von Glück oder Pech bemessen, ob etwas gut oder schlecht ist? Welches Wesen haben solche Menschen? Warum schenken sie Glück und Pech so viel Aufmerksamkeit? Hoffen Menschen, die sich sehr auf ihr Glück bzw. Pech konzentrieren, darauf, Glück zu haben, oder hoffen sie darauf, Pech zu haben? (Sie hoffen darauf, Glück zu haben.) Das ist richtig. Tatsächlich streben sie nach Glück und danach, dass ihnen gute Dinge widerfahren, und sie nutzen diese nur aus und schlagen aus ihnen Profit. Es kümmert sie nicht, wie viel andere leiden oder wie viel Härten oder Schwierigkeiten andere erdulden müssen. Sie wollen nicht, dass ihnen irgendetwas widerfährt, das sie als Pech wahrnehmen. Mit anderen Worten, sie wollen nicht, dass ihnen irgendetwas Schlimmes widerfährt: keine Rückschläge, keine Misserfolge oder Peinlichkeiten, sie wollen nicht, dass man sie zurechtstutzt, sie wollen keine Dinge verlieren, nicht das Nachsehen haben und nicht getäuscht werden. Wenn irgendetwas davon passiert, betrachten sie es als Pech. Wer immer es auch anordnet, wenn schlechte Dinge passieren, es handelt sich um Pech. Sie hoffen, dass alle guten Dinge – angefangen damit, befördert zu werden, sich von der Masse abzuheben, und auf Kosten anderer aus etwas Nutzen zu ziehen, bis dahin, aus etwas Profit zu schlagen, viel Geld zu verdienen oder ein hochrangiger Beamter zu werden – ihnen widerfahren, und das halten sie für Glück. Sie bemessen die Menschen, Ereignisse und Dinge, auf die sie stoßen, auf der Grundlage von Glück. Sie streben nach Glück, nicht nach Pech. Sobald auch nur eine Kleinigkeit schiefläuft, werden sie zornig, sie ärgern sich und werden unzufrieden. Um es ganz offen zu sagen: Diese Art von Mensch ist selbstsüchtig. Solche Menschen streben danach, auf Kosten anderer Nutzen zu ziehen, für sich selbst Profit zu schlagen, es ganz nach oben zu schaffen und sich von der Masse abzuheben. Sie wären zufrieden, wenn jede gute Sache nur ihnen widerfahren würde. So ist ihre Wesensnatur; das ist ihr wahres Gesicht“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass Dinge nicht als gut oder schlecht bezeichnet werden können, je nachdem, ob sie reibungslos verlaufen oder nicht. Es hat nichts mit Glück zu tun. Die Umgebungen, denen wir jeden Tag begegnen, stehen unter Gottes Herrschaft und Anordnung. Sie sind alle vorteilhaft für unser Leben. Denken wir an Nichtgläubige, die nicht an Gott glauben, so werden sie nicht von Gott annehmen, was auch immer ihnen widerfährt, sondern werden nur ihre eigenen Interessen und Verluste berücksichtigen. Wenn sie mit Widrigkeiten konfrontiert werden, beschweren sie sich über den Himmel und geben anderen die Schuld, weil sie denken, dass sie Pech haben und dass sie ein Pechvogel sind. War ich nicht genauso? Früher, wenn ich jemanden gesehen hatte, für den bei der Arbeit alles reibungslos zu verlaufen schien – immer weiter befördert zu werden, die Gunst des Chefs zu gewinnen oder von anderen hoch geschätzt zu werden – da konnte ich nicht anders, als zu denken, dass sie außergewöhnliches Glück hatten, und dass ihnen immer günstige Situationen zu begegnen schienen, wohingegen ich nicht so viel Glück hatte wie sie, obwohl ich genauso hart arbeitete und ständig mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert war, und mich nicht hervortun oder auffallen konnte und oft vom Chef gerügt wurde. Also glaubte ich immer, dass alles Pech immer mir widerfuhr, beschwerte mich über den Himmel und gab anderen die Schuld. Selbst nachdem ich zum Glauben an Gott gefunden hatte, war ich immer noch dieselbe. Wann immer ich Brüder und Schwestern gesehen hatte, die ein gutes Kaliber hatten und ihre Pflichten effektiv taten, und die von den Leitern geschätzt und von anderen hoch angesehen wurden, dann hatte ich Neid in meinem Herzen verspürt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie so viel Glück hatten, während ich einfach nur Pech hatte, und bei der Ausführung meiner Pflichten häufig auf Hindernisse und Widrigkeiten stieß. Ich hatte geglaubt, dass es an meinem Pech lag. Jetzt sah ich, dass meine Sichtweise absurd war. Was ich als Widrigkeiten und Pech angesehen hatte, hatte ich aufgrund meiner eigenen Interessen als solches bestimmt. Ich dachte darüber nach, dass ich, wenn meine Umsetzung der Arbeit von Anfang an reibungslos verlaufen wäre, wenn die Auswirkungen sich verbessert hätten und ich auf mich aufmerksam hätte machen können, dann viel glücklicher gewesen wäre. Ich hatte in einem Lippenbekenntnis erklärt, dass ich Gottes Absichten berücksichtige und mich nach Kräften bemühen würde, die Wirksamkeit meiner Arbeit zu verbessern. In Wirklichkeit hatte ich mich jedoch nur um mein eigenes Ansehen und meinen Status gekümmert und darum, wie der Leiter mich sah. Ich hatte Gott nicht wirklich einen Platz in meinem Herzen eingeräumt. Ich war wirklich zu egoistisch gewesen! Immer wenn es um meine persönlichen Interessen ging, hatte ich mich über den Himmel beschwert und anderen die Schuld gegeben, und ich hatte es überhaupt nicht von Gott angenommen. War das nicht die gleiche Sichtweise wie bei Nichtgläubigen?
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Jeder muss im Leben viele Rückschläge und Misserfolge erleben. Wer hat schon ein Leben, das von nichts als Zufriedenheit erfüllt ist? Wer erlebt nie Misserfolge und Rückschläge? Wenn die Dinge bei dir zuweilen nicht richtig laufen oder du auf Rückschläge und Misserfolge stößt, dann handelt es sich nicht um Pech. Es ist das, was du erleben sollst. Es ist wie mit dem Essen – du musst gleichermaßen Saures, Süßes, Bitteres und Würziges essen. Menschen können nicht auf Salz verzichten und müssen salzige Lebensmittel essen, doch wenn man zu viel Salz isst, schadet es den Nieren. In manchen Jahreszeiten muss man saure Lebensmittel zu sich nehmen, aber es geht nicht an, zu viel davon zu essen, weil es schlecht für die Zähne und den Magen ist. Alles muss maßvoll verzehrt werden. Man isst saure, salzige und süße Lebensmittel, und man muss auch einige bittere Lebensmittel essen. Bittere Lebensmittel sind gut für einige innere Organe, daher muss man ein wenig davon essen. Mit dem Leben eines Menschen verhält es sich genauso. Die meisten Menschen, Ereignisse und Dinge, mit denen man in jeder Phase seines Lebens zu tun hat, gefallen einem nicht. Woran liegt das? Es liegt daran, dass die Menschen nach unterschiedlichen Dingen streben. Wenn du nach Ruhm, Gewinn, Status und Wohlstand strebst, und danach strebst, anderen überlegen zu sein und dir viel Erfolg zu verschaffen usw., dann werden dir 99 Prozent der Dinge nicht gefallen. Es ist genauso, wie die Leute sagen: Alles ist Pech und Unglück. Wenn du aber die Vorstellung davon, wie viel Glück oder Pech du hast, aufgibst und gelassen und richtig mit diesen Dingen umgehst, wirst du feststellen, dass die meisten davon nicht so nachteilig sind bzw. dass es nicht so schwierig ist, sie zu bewältigen. Wenn du deine Ambitionen und Sehnsüchte loslässt, wenn dir ein Unglück von welcher Art auch immer widerfährt und du aufhörst, es abzulehnen oder zu meiden, und wenn du aufhörst, solche Dinge daran zu bemessen, wie viel Glück oder Pech du hast, wirst du vieles, das du vorher als unglückselig und schlecht betrachtet hast, jetzt für gut halten – die schlechten Dinge werden sich in gute Dinge verwandeln. Deine Mentalität und deine Betrachtungsweise der Dinge werden sich verändern, was dir ermöglichen wird, anders über deine Lebenserfahrungen zu denken und gleichzeitig verschiedene Belohnungen zu ernten. Das ist eine außergewöhnliche Erfahrung, eine Erfahrung, die dir unvorstellbare Belohnungen bringen wird. Es ist etwas Gutes, nicht etwas Schlechtes“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, verstand ich, dass jeder Mensch im Leben viele Dinge durchmachen muss, zahlreiche Rückschläge und Misserfolge erlebt, aber auch Momente der Freude und des Kummers erlebt. Auf diese Weise werden unsere Lebenserfahrungen bereichert. Oft erleben wir Dinge, die nicht nach unserem Geschmack sind, und obwohl uns das Kummer und Ärger bereitet, können wir nur auf diese Weise stärker werden und unsere Menschlichkeit wird allmählich reifer und beständiger. Es ist, wie wenn wir einige Misserfolge erleben und in unseren Pflichten offenbart werden, indem wir später über uns selbst nachdenken und die Wahrheit suchen, kommen wir dazu, unsere eigene Verdorbenheit und Schwächen zu verstehen. Dies kommt unserem Lebenseintritt zugute. Ohne diese Erfahrungen sind wir wie Blumen in einem Gewächshaus, unfähig, auch nur dem geringsten Sturm zu widerstehen, da wir sehr zerbrechlich sind. Ich dachte über einige Brüder und Schwestern nach, mit denen ich in der Vergangenheit zu tun hatte. Einige hatten ein gutes Kaliber und waren in ihren Pflichten effektiv und wurden von anderen hoch geschätzt. Oberflächlich betrachtet schien es, als ob alles reibungslos für sie verlief und sie keine Rückschläge oder Misserfolge erlebten. Sie strebten jedoch nicht nach der Wahrheit. Sie hatten mit sich selbst geprahlt und ihr Dienstalter zur Schau gestellt, wenn ihre Arbeit einigermaßen effektiv war. Sie hatten ihre Pflichten aus eigenem Antrieb getan, was zu ernsthaften Unterbrechungen und Störungen der Arbeit der Kirche geführt hatte. Am Ende wurden sie ausgeschlossen, weil sie den Weg der Antichristen gegangen waren und nicht bereuten. Daraus erkannte ich, dass Pflichten reibungslos zu tun und von anderen hoch geschätzt zu werden nicht unbedingt etwas Gutes oder ein Zeichen von Glück ist. Worauf es am meisten ankommt, ist, ob eine Person den Weg beschreitet, die Wahrheit zu suchen und ob sie sich darauf konzentriert, die Wahrheit zu suchen, um ihre verdorbene Disposition angesichts verschiedener Dinge aufzulösen. Ich habe auch verstanden, dass jede Umgebung, die im Widerspruch zu menschlichen Auffassungen steht, für das Leben der Menschen von Vorteil ist, solange sie die Wahrheit suchen und daraus Lektionen lernen. Nehmen wir mich als Beispiel: Wenn ich nicht in letzter Zeit bei meinen Pflichten auf Hindernisse und Rückschläge gestoßen wäre, hätte ich nicht bemerkt, dass ich meine Pflicht nur vor anderen zur Schau gestellt hatte, um Ansehen und Status zu erlangen, und dass ich auf dem falschen Weg war. Selbst wenn ich meine Pflicht auf diese Weise erfüllt hätte, würde ich nicht die Wahrheit praktizieren oder meine Pflicht als geschaffenes Wesen tun. Schließlich würde ich von Gott verabscheut und ausgemustert werden, weil sich meine verdorbene Disposition nicht geändert hat. Ich erkannte, dass hinter diesen ungünstigen Situationen Gottes gute Absicht stand, die mich dazu zu befähigen sollte, mich selbst zu erkennen, und das war Gottes Liebe.
Danach las ich eine weitere Passage der Worte Gottes und gewann ein etwas besseres Verständnis über mich selbst. Der Allmächtige Gott sagt: „Menschen leben und streben nach ihren Auffassungen und Vorstellungen. Daher sind diese Auffassungen und Vorstellungen unweigerlich die Grundlage dafür, wie sie alles betrachten, richten und beschränken. Ganz gleich also, in welcher Form Gott die Wahrheit bereitstellt und den Menschen sagt, welche Ansichten sie vertreten und welchen Weg sie einschlagen sollten, solange die Menschen diese Auffassungen und Vorstellungen nicht loslassen, werden sie weiterhin nach ihnen leben, und diese Auffassungen und Vorstellungen werden ganz natürlich das Leben der Menschen und die Gesetze, durch die sie überleben, und sie werden unweigerlich die Wege und Methoden, nach denen sich die Menschen richten, um mit allen möglichen Ereignissen und Dingen umzugehen. Sobald die Auffassungen und Vorstellungen der Menschen zu den Grundsätzen und Kriterien werden, in deren Licht sie andere Menschen und Dinge betrachten und nach denen sie sich verhalten und handeln, wird alles vergeblich sein, egal wie sehr sie an Gott glauben oder wie sie streben, und egal, wie viele Härten sie erleiden oder welchen Preis sie zahlen. Solange jemand nach seinen eigenen Auffassungen und Vorstellungen lebt, widersetzt er sich Gott und ist Ihm feindlich gesinnt; er unterwirft sich nicht wirklich den von Gott angeordneten Umgebungen oder Seinen Anforderungen. Letztendlich wird sein Ergebnis also sehr tragisch sein“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (2)). Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, verstand ich, dass die Auffassungen und Vorstellungen der Menschen Hindernisse und Stolpersteine sind, die verhindern, dass sie die Wahrheit praktizieren und erlangen. Wenn uns Dinge begegnen, ist es schwierig, sie zu akzeptieren, wenn wir sie auf der Grundlage unserer eigenen Auffassungen und Vorstellungen beurteilen. Während dieser Zeit lebte ich in der Welt meiner Auffassungen und Vorstellungen. Ich wollte meine Aufgaben nicht nur erfüllen, sondern sie gleichzeitig effizienter gestalten und durchdachte meine Arbeit. Daher dachte ich, Gott hätte mich beschützen und dafür sorgen müssen, dass alles reibungslos verläuft. Heute erkenne ich, dass meine Gedanken absolut abwegig waren. Die Umgebungen, die Gott für uns vorsieht, beruhen auf seinen sorgfältigen Plänen und seinen guten Absichten. Und sie sind auf unsere menschlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Auch wenn manche Situationen den menschlichen Auffassungen nach widersprüchlich erscheinen, so enthalten sie doch alle Gottes Wohlwollen. Wir dürfen Dinge nicht ihrem oberflächlichen Anschein nach beurteilen. Ich hätte erkennen sollen, dass ich Gottes Schöpfung bin, und seiner Orchestrierung und seinen Vorkehrungen gehorchen sollen. Zu dieser Zeit erkannte ich, dass mein Scheitern bei der Organisation des Treffens und der Erfüllung meiner Aufgaben in Wahrheit unter Gottes schützender Hand erfolgte. Die Erkenntnis kam, als ich erfuhr, dass das Haus, in dem ich das Treffen abhalten wollte, von der Polizei beobachtet wurde. Es ist ein Glück, dass wir uns dort nicht versammelt haben. Möglicherweise wären wir verhaftet oder überwacht worden, sodass zusätzliche Personen involviert worden und noch ernsthaftere Konsequenzen die Folge gewesen wären. Als ich später darüber nachdachte, erkannte ich, dass es mir diese Situation nicht nur erlaubte, Gottes Souveränität und seine Vorkehrung zu sehen, sondern mir auch half, mich selbst besser zu verstehen. Ich erkannte, dass meine Motivation, meine Pflichten zu tun, zu meinen eigenen Gunsten erfolgte, anstatt mit dem Ziel, die Wahrheit zu praktizieren, um Gott zufriedenzustellen. Wenn Gott Umgebungen schuf, die nicht meinen Auffassungen entsprachen, forderte ich diese ein und beschwerte mich grundlos bei Gott, wodurch ich meine Rebellion und meinen Widerstand gegen Gott enthüllte. Ohne die genannten Umstände wäre ich niemals zu dieser Einsicht über mich selbst gelangt, weniger noch zu Reue und Veränderung. Ich erkannte, dass all dies Teil meiner Errettung durch Gott war. Da viele Kirchen an unterschiedlichen Orten jetzt Polizeirazzien ausgesetzt waren, konnte ich meine Arbeit in einem derartigen Umfeld nur hinter den Kulissen weiterführen. Auch wenn ich nur wenig tun konnte, musste ich mein Bestes geben; und das mit aller Kraft. Gleichzeitig musste ich Wege finden, um bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen, und meinen Verantwortlichkeiten in diesem Kontext gerecht zu werden. Es ist so, wie Gott es sagt: „Einige Leute sagen: ‚An bestimmten Orten mit rauer Umgebung können wir nicht von Angesicht zu Angesicht mit den Menschen sprechen. Wie sollen wir sie dann überprüfen?‘ Egal, wie schwierig die Umstände sind, es gibt trotzdem Methoden und Vorgehensweisen, um solche Dinge zu handhaben. Es kommt darauf an, ob du verantwortungsbewusst bist und dich wirklich engagierst. Ist das nicht so? (Ja.) Wenn du deine Treue und dein Verantwortungsbewusstsein einbringst, wird Gott das genau prüfen und das erkennen, selbst wenn das Ergebnis nicht ideal ist, und die Verantwortung dafür wird nicht bei dir liegen. Aber wenn du keine Treue und kein Verantwortungsbewusstsein zeigst, wird Gott es genau prüfen, selbst wenn nichts schiefgeht und es am Ende keine Konsequenzen gibt. Die Natur dieser beiden Herangehensweisen ist unterschiedlich, und Gott wird unterschiedlich mit ihnen umgehen“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). Da die Brüder und Schwestern derzeit hauptsächlich keine klaren Antworten auf bestimmte religiöse Auffassungen geben konnten, konzentrierte ich mich auf einige wenige Schlüsselbegriffe und suchte nach relevanten Worten Gottes. Dann schrieb ich ihnen und tauschte mich auf der Grundlage meines eigenen Verständnisses ausführlich mit ihnen aus. Wenn die Brüder und Schwestern auf Probleme und Schwierigkeiten beim Predigen des Evangeliums stießen, setzte ich mich umgehend mit ihnen in Verbindung, um gemeinschaftlichen Austausch zu halten. Nachdem ich diese Arbeit eine Zeitlang getan hatte, hatte sich die Wirksamkeit unseres Predigens des Evangeliums im Vergleich zu vorher etwas verbessert. Obwohl es bei der Arbeit immer noch viele Probleme gibt, habe ich den richtigen Glauben, sie zu tun. Ich danke Gott für Seine Führung!