11. Eine Lektion, die ich durch Krankheit lernte
Im März 2023 stellte ich fest, dass ich oft durstig war, einen trockenen Mund hatte und meine Sehkraft nachließ. Manchmal, selbst wenn der Weg zur Versammlung nur zehn Minuten dauerte, musste ich, sobald ich beim Gastgeber ankam, sofort nach Wasser suchen, um meinen Durst zu stillen. Eine Schwester ermahnte mich, meinen Blutzucker zu überprüfen. Als sie das erwähnte, erinnerte ich mich daran, dass ich während meiner Schwangerschaft Schwangerschaftsdiabetes gehabt hatte und dass mein Blutzucker nach der Geburt immer noch hoch war, sodass mir der Arzt Medikamente verschrieben hatte. Damals hielt ich diese leichte Erkrankung für keine große Sache, da ich jung war, und dachte, ich könnte sie in den Griff bekommen indem ich Zucker meide. Daher maß ich meinen Blutzucker nach diesem Vorfall nie wieder. Nachdem die Schwester mir diesen Vorschlag gemacht hatte, ging ich nach Hause und maß meinen Blutzucker, und an zwei aufeinanderfolgenden Tagen lag mein Blutzucker über 15 mmol/L. Ich fühlte mich beklommen und war mir sicher, dass ich Diabetes hatte. Ich dachte daran, dass meine Mutter mit zweiundvierzig Jahren verstorben war und dass auch sie oft Durst hatte, was mich vermuten ließ, dass ich erblichen Diabetes hatte, und ich konnte nicht anders, als zu befürchten, dass ich früh sterben würde wie meine Mutter. Diese Krankheit erdrückte mich förmlich, und ich dachte: „Diabetes ist nicht wie eine Erkältung; wenn man es einmal hat, hat man es fürs Leben!“ Wenn ich in dieser Zeit von meinen Pflichten nach Hause kam, suchte ich als Erstes im Internet nach Heilmitteln und überlegte, wie ich meinen Blutzucker senken könnte. Einmal, als ich eine Webseite durchstöberte, sah ich, wie ein Arzt erwähnte, dass die Komplikationen von Diabetes sehr schwerwiegend seien und zu Blindheit und in schweren Fällen zu Amputationen führen könnten. Ich war sehr verzweifelt und dachte: „Ich bin erst in meinen Dreißigern, wie konnte ich diese Krankheit bekommen? Wenn es immer schlimmer wird und ich erblinde und Gliedmaßen amputiert werden müssen, wäre ich völlig nutzlos. Wäre das nicht schlimmer als der Tod? Ich bin noch so jung, was soll ich in Zukunft tun? Eine langfristig schlechte Blutzuckereinstellung könnte lebensgefährlich werden!“ Ich lebte in einem Zustand der Panik und Angst, dachte oft darüber nach, was geschehen könnte, wenn meine Krankheit ausbräche, und wie lange ich wohl noch leben würde. Ich empfand meine Krankheit als wirklich schwerwiegend und fürchtete, dass weiteres Leiden bei der Ausführung meiner Pflichten meinen Körper nur noch mehr schädigen würde. Ohne gute Gesundheit, was würde es nützen, in meinen Pflichten zu leiden und einen Preis zu zahlen? Am Ende stünde ich doch vor dem Tod, und dann wären all meine Bestrebungen bedeutungslos!
Einige Tage später brach die Influenza A aus, und meine drei Kinder bekamen Erkältungen und Fieber. Ich musste meine Kinder jeden Tag zu ihren Spritzen bringen und dann losziehen, um meine Pflichten zu tun. Ich verbrachte meine Tage damit, herumzuhetzen, und fühlte mich sehr müde. Ich dachte bei mir: „Könnte das an meiner Krankheit liegen? Ich darf mich nicht weiter so verausgaben, sonst hält mein Körper das nicht aus!“ Ich dachte auch: „Kurz nachdem ich Gott gefunden hatte, habe ich mich bereits aufgewendet und einen Preis gezahlt. Warum hat Gott mich nicht beschützt und diese Krankheit geheilt?“ Ich beklagte mich innerlich und verlor die Motivation, meine Pflichten zu tun. Damals war ich eine Leiterin in der Kirche, und obwohl ich dem Anschein nach meine Pflichten tat, war ich während der Versammlungen immer geistesabwesend, und meine Gedanken kreisten ständig darum, wie ich meine Krankheit behandeln könnte. Ich versäumte es, Probleme in der Gemeindearbeit zu bemerken, geschweige denn, sie anzugehen. Ich erledigte meine Pflichten nur noch oberflächlich. Obwohl ich mich deshalb etwas schuldig fühlte, redete ich mir ein: „Manche Leute tun ihre Pflichten, ohne so beschäftigt zu sein wie ich, und ihnen geht es doch gut, oder? Ich darf nicht zulassen, dass sich meine Krankheit durch die viele Arbeit verschlimmert. Ohne gute Gesundheit ist alles verloren, und wenn ich sterbe, werde ich nicht gerettet. Ich muss auf meine Gesundheit achten.“ Einige Tage später erholten sich meine Kinder allmählich von ihren Krankheiten. Aber ich bekam Fieber, und die Medizin schien nicht zu helfen. Ich hustete so stark, dass meine Brust schmerzte und sich eng anfühlte, und ich hatte keine Energie, um an Versammlungen teilzunehmen, also ruhte ich mich einfach zu Hause aus. Plötzlich empfand ich es als zu anstrengend, sowohl meine Pflichten zu tun als auch mich um die Familie zu kümmern, sodass mir der Gedanke kam, meine Pflichten nicht mehr tun zu wollen. Ich beklagte mich auch bei mir selbst: „Warum muss ich in so jungen Jahren an dieser Krankheit leiden? Ich bin so aktiv in meinem Glauben und meinen Pflichten. Warum hat Gott mich nicht vor dieser Krankheit beschützt?“ Einige Tage später erholte ich mich von meiner Erkältung, ging aber immer noch nicht hinaus, um meine Pflichten zu tun. Ich dachte: „Wenn ich meine Pflichten nicht ausführe, werden es andere tun. Ich muss mich jetzt um meine Gesundheit kümmern. Jetzt, da ich diese Krankheit habe, habe ich Angst, mich zu überanstrengen und es noch schlimmer zu machen. Ich kann nicht weiter so hart arbeiten.“ Zu dieser Zeit wollte ich Gottes Worte nicht lesen und verbrachte meine Tage nur damit, darüber nachzudenken, wie ich meine Krankheit behandeln könnte. Ich verbrachte meine Tage in Gedanken verloren, gefangen in der Dunkelheit, leidend und gequält.
Eines Tages kam Schwester Zhao Jing zu mir. Sie sagte, die obere Führung habe Briefe geschickt, um eine Versammlung zur Besprechung der Arbeitsumsetzung zu arrangieren, und sie hätten bereits zweimal versucht, mich zu erreichen, aber ohne Erfolg. Einige Aufgaben waren nicht ausgeführt und einige Angelegenheiten verzögert worden. Ich fühlte mich ein wenig schuldig. Ich dachte darüber nach, wie ich all diese Tage zu Hause geblieben war, keine Versammlungen besucht und meine Pflichten nicht ausgeführt hatte, und ich konnte nicht umhin, mich zu fragen: „Wie bin ich so geworden? Wie konnte ich nur so gewissenlos und unvernünftig werden?“ Ich sprach mit Zhao Jing über meinen Zustand, und sie erinnerte mich daran, in dieser Angelegenheit mehr nach Gottes Absichten zu suchen. Also begann ich zu suchen und dachte bei mir: „Welche Lektion soll ich aus dieser Krankheit lernen?“ Ich las einen Abschnitt von Gottes Worten: „Angenommen, du wirst von einer Krankheit heimgesucht, und wie viel Glaubenslehre du auch verstehen magst, du kannst sie nicht überwinden, dein Herz wird trotzdem betrübt, beklemmt und besorgt, und du bist nicht nur unfähig, der Sache gelassen entgegenzutreten, dein Herz ist auch voller Klagen, und du fragst dich ständig: ‚Warum ist nicht jemand anderes an dieser Krankheit erkrankt? Warum habe ich diese Krankheit bekommen? Wie konnte mir das passieren? Es liegt daran, dass ich Pech und ein schlechtes Schicksal habe. Ich habe nie jemanden gekränkt, noch habe ich irgendeine Sünde begangen, warum ist mir das also passiert? Gott behandelt mich so unfair!‘ Du siehst, abgesehen von Betrübnis, Beklemmung und Besorgnis, verfällst du auch noch in Niedergeschlagenheit, wobei eine negative Emotion der anderen folgt, ohne dass du ihnen irgendwie entkommen kannst, wie sehr du es auch willst. Da es sich um eine tatsächliche Krankheit handelt, ist es nicht leicht, sie dir zu nehmen oder sie zu heilen. Was solltest du also tun? Du willst dich fügen, doch du kannst es nicht, und wenn du dich an einem Tag fügst, ist deine Krankheit am nächsten Tag schlimmer und schmerzt so sehr, und dann willst du dich nicht mehr fügen, und du fängst wieder damit an, dich zu beschweren. So schwankst du die ganze Zeit hin und her. Was solltest du also tun? Lass Mich dir ein Erfolgsgeheimnis verraten. Ob du es mit einer schweren oder einer leichten Krankheit zu tun bekommst, erinnere dich nur an eine Sache, sobald deine Krankheit ernst wird oder du mit dem Tod konfrontiert bist: Fürchte dich nicht vor dem Tod. Selbst wenn du dich im Endstadium einer Krebserkrankung befindest, selbst wenn die Sterblichkeitsrate deiner speziellen Krankheit sehr hoch ist, fürchte dich nicht vor dem Tod. Wie groß dein Leid auch ist, wenn du den Tod fürchtest, wirst du dich nicht unterwerfen. Manche Menschen sagen: ‚Wenn ich Dich das sagen höre, fühle ich mich inspiriert und ich habe eine noch bessere Idee. Ich werde mich nicht nur nicht vor dem Tod fürchten, sondern ich werde ihn sogar herbeiflehen. Wird es so nicht leichter werden, dies durchzustehen?‘ Warum den Tod herbeiflehen? Die Idee, den Tod herbeizuflehen, ist extrem, wohingegen die Haltung einzunehmen, den Tod nicht zu fürchten, eine vernünftige Haltung ist. Ist das nicht richtig? (Richtig.) Welche ist die richtige Haltung, die man einnehmen sollte, um den Tod nicht zu fürchten? Wenn deine Krankheit so schlimm wird, dass du sterben könntest, und sie unabhängig vom Alter der erkrankten Person eine hohe Sterblichkeitsrate hat, und wenn die Zeitspanne zwischen der Erkrankung des Menschen bis zu seinem Tod sehr kurz ist, was solltest du dann im Herzen denken? ‚Ich darf mich nicht vor dem Tod fürchten, am Ende stirbt jeder. Sich Gott zu unterwerfen, ist jedoch etwas, wozu die meisten Leute nicht imstande sind, und ich kann diese Krankheit nutzen, um zu üben, mich Gott zu unterwerfen. Ich sollte mich in meinem Denken und in meiner Haltung Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen, und ich darf mich nicht vor dem Tod fürchten.‘ Zu sterben ist leicht, viel leichter, als zu leben. Du kannst extreme Schmerzen haben, ohne dass du dir dessen bewusst bist, und sobald du deine Augen schließt, steht dein Atem still, deine Seele verlässt deinen Körper und dein Leben endet. So verläuft der Tod; so einfach ist das. Den Tod nicht zu fürchten ist eine Haltung, die man einnehmen sollte. Abgesehen davon, darfst du dir keine Sorgen darum machen, ob deine Krankheit sich verschlimmern wird oder nicht, oder ob du sterben wirst, wenn du nicht geheilt werden kannst, oder wie lange es dauern wird, bis du stirbst, oder welchen Schmerz du ertragen wirst, wenn es Zeit ist, zu sterben. Du darfst dir um diese Dinge keine Sorgen machen; das sind keine Dinge, um die du dir Sorgen machen solltest. Denn der Tag muss kommen, und er muss in irgendeinem Jahr, irgendeinem Monat und an irgendeinem bestimmten Tag kommen. Du kannst dich nicht davor verstecken und du kannst nicht davor fliehen – es ist dein Schicksal. Gott hat dein sogenanntes Schicksal vorherbestimmt und bereits arrangiert. Die Spanne deiner Jahre und in welchem Alter und zu welchem Zeitpunkt du sterben wirst, das hat Gott bereits festgelegt, worüber bist du also besorgt? Du kannst dir Sorgen darüber machen, doch das wird nichts ändern; du kannst deswegen besorgt sein, doch du kannst nicht unterbinden, dass es geschieht; du kannst deswegen besorgt sein, doch du kannst nicht verhindern, dass dieser Tag kommen wird. Deshalb ist deine Besorgnis überflüssig und macht die Last deiner Krankheit nur noch schwerer“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass es angesichts von Krankheit sinnlos ist, Angst vor dem Tod zu haben und sich Sorgen zu machen. Ich musste lernen, mich in dieser Angelegenheit Gottes Herrschaft zu unterwerfen. Gott hat vorherbestimmt, wann Menschen sterben, und niemand kann dem entkommen. Sorgen können nichts ändern und werden einem nur schwerere Lasten aufbürden. Als ich über meine Krankheit nachdachte, erkannte ich, dass ich nicht an Gottes Herrschaft geglaubt hatte. Ich hatte nicht die Denkweise oder Haltung gehabt, mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen, und ich hatte mir Sorgen gemacht, dass, wenn mein Diabetes nicht kontrolliert werden könnte, dies zu vielen Komplikationen führen könnte, und wenn es schlimm würde, ich erblinden, Gliedmaßen amputiert bekommen oder sogar sterben könnte. Ich hatte solche Angst. Ich dachte auch daran, wie meine Mutter mit zweiundvierzig gestorben war. Würde ich auch jung sterben wie meine Mutter? Ich empfand viel Schmerz und Qual in meinem Herzen. Ich war völlig von meiner Krankheit eingenommen und hatte keine Gedanken für meine Pflichten. Ich verbrachte meine Tage damit, nach Hausmitteln zur Behandlung meiner Krankheit zu suchen, und ich glaubte nicht, dass die Schwere dieser Krankheit und mein möglicher Tod von Gott bestimmt würden. Das Leben und Sterben eines Menschen sind längst von Gott vorherbestimmt. Dem Tod kann ich nicht entkommen, sollte er mir bestimmt sein, und es ist sinnlos, mir darüber Sorgen zu machen oder Angst davor zu haben. Ich musste durch diese Krankheit üben, mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen. Das war die Denkweise und Haltung, die ich haben musste. Ich sollte den Tod nicht fürchten, noch sollte ich meine Pflichten wegen meiner Krankheit aufgeben.
Eines Tages sah ich ein Erfahrungszeugnis-Video mit dem Titel „Was Covid über mich offenbart hat“. In dem Video gab es einen Abschnitt von Gottes Worten, der mich wirklich inspirierte. Der Allmächtige Gott sagt: „Bevor sie sich entscheiden, ihre Pflicht zu tun, sind Antichristen tief in ihrem Herzen voller Erwartungen in Bezug auf ihre Zukunftsaussichten – Segnungen, ein guter Bestimmungsort und sogar eine Krone –, und sie sind äußerst zuversichtlich, diese Dinge zu erhalten. Sie kommen ins Haus Gottes, um ihre Pflichten mit solchen Absichten und Bestrebungen zu tun. Zeugt die Ausführung ihrer Pflicht also von der Aufrichtigkeit, dem echten Vertrauen und der Treue, die Gott verlangt? Zu diesem Zeitpunkt kann man ihre wahre Treue, ihr wahres Vertrauen oder ihre Aufrichtigkeit noch nicht erkennen, denn alle hegen eine absolut transaktionale Geisteshaltung bevor sie ihre Pflichten tun; die Entscheidung aller, ihre Pflicht zu tun, wird von ihren Interessen angetrieben und beruht zudem auf der Voraussetzung ihrer überquellenden Ambitionen und Sehnsüchte. Welche Absicht verfolgen die Antichristen damit, ihre Pflicht zu tun? Sie wollen ein Geschäft, einen Tauschhandel abschließen. Man könnte sagen, das sind die Bedingungen, die sie dafür stellen, ihre Pflicht zu tun: ‚Wenn ich meine Pflicht ausführe, dann muss ich Segnungen und einen guten Bestimmungsort erhalten. Ich muss all die Segnungen und Vorteile erhalten, die Gott der Menschheit in Aussicht gestellt hat. Wenn ich sie nicht erlangen kann, dann werde ich diese Pflicht nicht tun.‘ Sie kommen ins Haus Gottes, um ihre Pflichten mit solchen Absichten, Ambitionen und Sehnsüchten zu tun. Sie scheinen eine gewisse Aufrichtigkeit aufzuweisen, was natürlich bei neuen Gläubigen, die gerade erst anfangen, Pflichten auszuführen, auch Begeisterung genannt werden kann. Aber darin findet sich kein wahres Vertrauen und keine Treue; nur dieses Maß an Begeisterung. Das kann nicht als Aufrichtigkeit bezeichnet werden. Nach dieser Haltung zu urteilen, die Antichristen dazu haben, ihre Pflicht zu tun, ist diese völlig transaktional und von ihrem Verlangen nach Vorteilen geprägt, wie Segnungen zu erlangen, in das Himmelreich einzugehen, eine Krone und Belohnungen zu erhalten. Von außen betrachtet hat es also den Anschein, dass viele Antichristen vor ihrem Ausschluss ihre Pflicht getan und mehr entsagt und gelitten haben, als durchschnittliche Personen. Was sie aufwenden und der Preis, den sie zahlen, sind gleichauf mit Paulus, und sie rennen auch nicht weniger herum als Paulus. Das kann jeder sehen“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 7)). Gott legt offen, dass Antichristen von ausschweifenden Wünschen für ihre Zukunft und für einen schönen eigenen Bestimmungsort erfüllt sind. Sie tun ihre Pflichten mit solchen Absichten, einzig um Segen zu erlangen, wobei es ihnen gänzlich an Aufrichtigkeit oder Treue fehlt. Als ich das auf mich selbst bezog, erkannte ich, dass mein Streben dem eines Antichristen glich. Als ich Gottes Werk der letzten Tage gerade erst angenommen hatte, wandte ich mich enthusiastisch auf, um ins Königreich einzugehen und Segen zu erlangen. Ich war bereit, meine Kinder und meine Familie hintanzustellen, um mich einzig auf meine Pflichten zu konzentrieren. Aber als ich sah, wie hoch mein Blutzucker war, und da ich wusste, dass dies zu schweren Komplikationen führen konnte, machte meine Einstellung zu meinen Pflichten eine völlige Kehrtwende, und ich legte meine Pflichten einfach beiseite. Ich erkannte, dass meine Absicht bei der Ausführung meiner Pflichten darin bestand, zu versuchen, mit Gott zu handeln, und als mein Wunsch nach Segen zerbrach, gab ich meine Pflichten auf und verriet Gott. Gott hasst Verrat am meisten, doch genau das tat ich. Ich empfand so tiefe Reue. Ich dachte an Paulus, der an diesen Worten festhielt: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 4,7-8). Seine Aufwendungen, Mühsale und Opfer dienten alle dazu, Segen und Kronen zu erlangen, und nicht dem Zweck, die Pflichten eines geschaffenen Wesens auszuführen. Weil sein Weg falsch war, versuchte er bei jeder Gelegenheit, mit Gott zu handeln, und am Ende verletzte er Gottes Disposition und wurde von Ihm bestraft. Auch ich wandte mich im Austausch für Segen auf, was darauf hinauslief, Gott auszunutzen. Waren meine Ansichten über das Streben nicht dieselben wie die von Paulus? Gottes Werk des Gerichts und der Züchtigung in den letzten Tagen dient dazu, die Menschen durch Seine Worte zu reinigen und zu vervollkommnen, aber ich glaubte an Gott einzig, um Gnade und Segen zu empfangen, wobei ich dachte, solange ich aktiv meine Pflichten tue, würde Gott mich beschützen und mich nicht Krankheit oder Unglück erleiden lassen. Dieser Glaube basierte auf meinen eigenen Auffassungen und Vorstellungen. Eine solche Ansicht über das Streben ist falsch, entspricht nicht Gottes Absichten und ist Ihm ein Gräuel. Ich hatte gedacht, ich würde recht gut streben, aber durch diese Krankheit erkannte ich, dass ich nur um meiner Zukunft und meines Schicksals willen an Gott glaubte und versuchte, Gott für persönlichen Gewinn auszunutzen. Wenn ich keinen Segen erhielt, war ich nicht bereit, meine Pflichten zu tun, noch suchte ich die Wahrheit, um meine Probleme zu lösen. Ich hatte überhaupt keine Aufrichtigkeit oder Treue gegenüber Gott. Gott ist heilig, wie könnte Er eine solch verachtenswerte Art des Strebens nicht verabscheuen? Wenn ich jetzt zurückblicke, hätte ich, wenn ich nicht die Offenbarung dieser Krankheit erlebt hätte, nicht über mich selbst nachgedacht, noch hätte ich erkannt, dass mein Streben falsch war.
Später stieß ich auf einen Abschnitt aus Gottes Worten, der mir wirklich zugutekam. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn die Menschen unfähig sind, die von Gott orchestrierten Umgebungen und Seine Herrschaft zu durchschauen, zu verstehen, zu akzeptieren oder sich diesen zu fügen, und wenn die Menschen in ihrem täglichen Leben verschiedenen Schwierigkeiten gegenüberstehen oder wenn diese Schwierigkeiten über das hinausgehen, was normale Menschen ertragen können, fühlen sie unterbewusst Sorgen und Beklemmungen aller Art und sogar Betrübnis. Sie wissen nicht, wie es morgen oder übermorgen sein wird, oder wie die Dinge in einigen Jahren sein werden oder wie ihre Zukunft sein wird, und so fühlen sie sich wegen aller möglichen Dinge betrübt, beklemmt und besorgt. Womit hängt es zusammen, dass sich die Menschen wegen aller möglichen Dinge betrübt, beklemmt und besorgt fühlen? Damit, dass sie nicht an Gottes Herrschaft glauben – das heißt, sie können nicht an Gottes Herrschaft glauben und nicht zu ihr hindurchblicken. Selbst wenn sie sie mit eigenen Augen sehen würden, würden sie sie nicht verstehen oder an sie glauben. Sie glauben nicht, dass Gott die Herrschaft über ihr Schicksal hat, sie glauben nicht, dass ihr Leben in Gottes Hand liegt, und so entsteht in ihrem Herzen Misstrauen gegenüber Gottes Herrschaft und Anordnungen, woraufhin Beschuldigungen aufkommen, und sie nicht in der Lage sind, sich zu fügen. Neben Schuldzuweisungen und der Unfähigkeit, sich zu fügen, wollen sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen und auf eigene Faust handeln. Wie stellt sich dann die tatsächliche Situation dar, nachdem sie angefangen haben, auf eigene Faust zu handeln? Alles, was sie tun können, ist sich im Leben auf ihr eigenes Kaliber und ihre eigenen Fähigkeiten zu verlassen, doch es gibt viele Dinge, die sie mit ihrem eigenen Kaliber und ihren eigenen Fähigkeiten nicht erzielen oder erreichen oder zuwege bringen können“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich endlich, dass ich kein Verständnis von Gottes Herrschaft hatte. Ich war immer bekümmert, ängstlich und besorgt wegen meiner Krankheit, dachte ständig selbst nach und plante, ohne zu beten oder Gottes Absichten zu suchen. Ich glaubte nicht, dass Gott über alles herrschte, und wollte immer selbst einen Ausweg finden. Ich sah, dass ich es wirklich nicht wert war, eine Christin genannt zu werden! Ich dachte daran, wie Nichtgläubige, wenn sie krank werden, sich hoffnungslos, hilflos und ohne Unterstützung fühlen und wie sie einfach sich selbst überlassen sind, um Wege zur Heilung zu finden. Ich bin eine Gläubige Gottes, und Gott herrscht über alles, also sollte ich mich auf Ihn verlassen. Ich musste bei meiner Behandlung kooperieren und gleichzeitig meine eigenen Pflichten gut ausführen. Ich dachte über die mehr als zwei Jahre nach, in denen ich an Gott geglaubt hatte, und erkannte, dass alles, was ich genossen hatte, Gottes Gnade war, und dass ich jeden Tag unter Gottes Fürsorge und Seinem Schutz gelebt hatte. Diese Krankheit war von Gott zugelassen worden, und Er hatte diese Umstände sorgfältig für mich arrangiert, damit ich mich selbst erkennen und verstehen lernte, dass das menschliche Leben in Gottes Händen liegt, und um so meinen Wunsch nach Segen zu reinigen. Doch ich missverstand und beklagte mich über Gott, zweifelte an Ihm und suchte ständig einen Ausweg für mein Fleisch. Ich sah, dass ich keinerlei Wahrheitsrealitäten besaß. Ich war wirklich blind und töricht gewesen! Ich dachte auch an eine ältere Schwester in der Kirche, die eine ernste Herzerkrankung hatte. Die Ärzte sagten, sie würde es nicht schaffen, und ihre Familie hatte schon ihre Beerdigung vorbereitet, aber obwohl die Schwester Schmerzen hatte, beklagte sie sich nicht über Gott, und später verbesserte sich ihr Zustand auf wundersame Weise. Nach einer Weile tat sie immer noch ihre Pflichten, und sie musste keine Medizin mehr nehmen, und ihre Gesundheit hatte sich bis zu einem vernünftigen Maß erholt. Ich sah, wie die ältere Schwester sich während ihrer Krankheit auf Gott verließ und in ihrem Zeugnis standhaft blieb, und doch erschreckte mich meine Krankheit, die nicht einmal so schwer war wie ihre, zutiefst. Mir fehlte wirklich der wahre Glaube, den sie hatte. Ich schämte mich so! Ich sollte mich nicht sorgen oder fürchten, und ich musste mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen und die Situation, die Gott für mich orchestriert hatte, aktiv erleben.
Später las ich weitere Worte Gottes: „Wie solltest du dich also entscheiden und welchen Ansatz solltest du wählen, was das Erkranken betrifft? Das ist sehr einfach, und es gibt nur einen Weg, dem man folgen muss: Strebe nach der Wahrheit. Nach der Wahrheit streben und die Angelegenheit gemäß Gottes Worten und den Wahrheitsgrundsätzen betrachten – das ist das Verständnis, das die Menschen haben sollten. Und worin sollte ihre Praxis bestehen? Du nimmst alle diese Erfahrungen und setzt das Verständnis, das du erlangt hast, und die Wahrheitsgrundsätze, die du begriffen hast, gemäß der Wahrheit und Gottes Worten in die Praxis um, und machst sie zu deiner Wirklichkeit und zu deinem Leben – das ist ein Aspekt. Der andere Aspekt ist, dass du deine Pflicht nicht aufgeben darfst. Ob du krank bist oder Schmerzen leidest, solange dir auch nur ein einziger Atemzug bleibt, solange du noch lebst, solange du sprechen und gehen kannst, hast du die Kraft, deine Pflicht zu tun, und du solltest dich bei deiner Pflichtausführung gut benehmen und mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Du darfst die Pflicht eines geschaffenen Wesens bzw. die Verantwortung, die der Schöpfer dir gegeben hat, nicht aufgeben. Solange du noch nicht tot bist, solltest du deine Pflicht erledigen, und du solltest sie gut erfüllen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Pflicht des Menschen und ob er Segnungen empfängt oder Unglück erleidet. Pflicht ist, was der Mensch erfüllen sollte; es ist seine vom Himmel gesandte Berufung und sollte nicht von Belohnung, Bedingungen oder Gründen abhängen. Nur dann tut er seine Pflicht. Segnungen zu empfangen bezieht sich darauf, wenn jemand perfekt gemacht ist und Gottes Segnungen genießt, nachdem er das Gericht erfahren hat. Unglück zu erleiden bezieht sich darauf, wenn jemandes Disposition sich nicht verändert, nachdem er Züchtigung und Gericht erfahren hat; er erfährt es nicht, perfekt gemacht zu werden, sondern wird bestraft. Jedoch unabhängig davon, ob sie Segnungen empfangen oder Unglück erleiden, geschaffene Wesen sollten ihre Pflicht erfüllen, tun, was sie tun sollten, und tun, was sie tun können; dies ist das Mindeste, das eine Person – eine Person, die nach Gott strebt –, tun sollte. Du solltest deine Pflicht nicht tun, nur um Segnungen zu empfangen, und du solltest dich nicht weigern, zu handeln, aus Angst, Unglück zu erleiden. Lasst Mich euch das Eine sagen: Die Pflichtausführung des Menschen ist, was er tun sollte. Und wenn er unfähig ist, seine Pflicht zu tun, dann ist das seine Aufsässigkeit“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Der Unterschied zwischen dem Amt des fleischgewordenen Gottes und der Pflicht des Menschen). Gott hat gesagt, solange ein Mensch Atem hat, sollte er seine Pflichten gut ausführen und seine Verantwortlichkeiten nicht aufgeben, denn die Pflichten eines Menschen sind die himmelsgesandte Berufung eines geschaffenen Wesens und ein Auftrag von Gott. Unabhängig von meinen Umständen musste ich meine Pflicht gut ausführen, da es vollkommen normal und gerechtfertigt ist, dies zu tun. Ich verstand auch, dass meine Pflichten nichts damit zu tun haben, ob ich Segen empfange oder Unglück erleide. Segen zu empfangen rührt von einer Veränderung der eigenen Disposition her, nachdem man Gottes Gericht und Züchtigung erfahren hat. Nur wenn man fähig ist, sich Gottes Herrschaft und Seinen Anordnungen zu unterwerfen, die Pflichten eines geschaffenen Wesens gut auszuführen und nicht länger gegen Gott rebelliert oder sich Ihm widersetzt, kann man Gottes Akzeptanz und Anerkennung empfangen. Gott bestimmt das Ende eines Menschen danach, ob sich seine Disposition geändert hat oder nicht, doch ich hatte meine Pflichten immer als eine Möglichkeit behandelt, mit Gott um Segen zu feilschen. Ohne nach der Wahrheit zu streben, war ich dazu bestimmt, zu stolpern und zu scheitern. Selbst wenn ich keine Krankheit hätte, wenn ich meine Pflichten nicht gut ausführte und die Wahrheit nicht erlangte, würde ich dann nicht trotzdem am Ende von Gott ausgemustert und vernichtet werden? Ob ich krank bin oder nicht, ist nicht wirklich wichtig; was zählt, ist, ob ich die Wahrheit erlangen kann. Jetzt fühle ich mich nicht mehr durch meine Krankheit eingeschränkt, ich nehme meine Medikamente nach Bedarf und achte auf meine Ernährung, und ich mache mir keine Sorgen mehr darüber, ob ich sterben könnte. Stattdessen übe ich mich darin, alles Gott anzuvertrauen und mich Seinen Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen.
Meine Erfahrung mit dieser Krankheit war für mich von immensem Nutzen, da sie mein fehlgeleitetes Streben in meinem Glauben an Gott korrigiert hat. Ohne diese Krankheit hätte ich meine Pflichten weiterhin mit der Absicht getan, Segen zu erlangen, und ein Leben in diesem Glauben hätte mir nicht erlaubt, Gottes Anerkennung zu finden. Ich gelangte zu dem Verständnis, dass diese von Gott arrangierte Situation wirklich gut und nützlich war, und ich bin Gott so dankbar!