34. Freundlich zu anderen sein: Ist das ein Zeichen guter Menschlichkeit?
Im August 2023 war ich in der Kirche für die Textarbeit verantwortlich. Wann immer Brüder und Schwestern bei der Ausführung ihrer Pflichten auf fachliche oder praktische Schwierigkeiten stießen, leitete ich sie normalerweise geduldig an und half ihnen. Wenn ich nach jeder Gemeinschaft das Lächeln auf den Gesichtern aller sah, war ich sehr glücklich und zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass alle mich guthießen. Nach einiger Zeit bemerkte ich jedoch, dass Schwester Wang Ying, die Teamleiterin, keine wirkliche Last für ihre Pflicht verspürte und die Arbeit nachlässig behandelte. Wenn die Arbeitsergebnisse schlecht waren, ergriff sie nicht die Initiative, um mit allen gemeinsam die Probleme aufzuarbeiten. Bei ihrer täglichen Pflicht gab sie nur Befehle und wies andere an, die Arbeit zu tun. Auch bei der Auswahl von Predigten war sie nicht sorgfältig und machte bei einfachen Fragen häufig Fehler. Wenn die Schwester, mit der sie zusammenarbeitete, sie auf ihre Probleme hinwies, akzeptierte sie sie mündlich, aber danach war sie weiterhin oberflächlich. Zunächst half ich ihr und leitete ich sie an, als ich sah, dass sie jung war und erst seit kurzer Zeit an Gott glaubte. Aber nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sie sich nicht sehr verändert hatte. Ich wusste, ich musste über ihre Probleme Gemeinschaft halten und sie aufdecken, um ihr deren Ernsthaftigkeit bewusst zu machen. Doch als es wirklich an der Zeit war, sie aufzudecken, hatte ich Bedenken. Ich dachte: „Wenn ich zu hart spreche, wird sie dann denken, ich sei kalt und gefühllos und würde ihre Schwächen nicht verstehen? Und wenn sie auf diese Weise mit den anderen Brüdern und Schwestern über mich spricht, werden sie dann nicht alle denken, dass es mir an Liebe und Menschlichkeit fehlt? Wer wird mich dann in Zukunft noch unterstützen? Vielleicht sollte ich sie nicht aufdecken und zurechtstutzen. Ich sollte ihr stattdessen einfach geduldig helfen.“ Also erwähnte ich Wang Ying gegenüber nur kurz, wo ihre Arbeit Mängel aufwies, und wies auf einige ihrer oberflächlichen Verhaltensweisen beim Ausführen ihrer Pflichten hin. Nachdem sie das gehört hatte, gab Wang Ying lediglich zu, dass sie keine Last empfand, zeigte aber keinerlei Nachdenken oder Verständnis für den Schaden, den ihre oberflächliche Pflichtausführung für die Arbeit bedeutete. Stattdessen begann sie sofort, über ein Thema zu sprechen, das sie interessierte, und ihre Stimmung hellte sich auf, als ob nichts geschehen wäre. Als ich ihre Reaktion sah, wusste ich, dass meine Gemeinschaft keine Wirkung erzielt hatte. Aber dann dachte ich: „Ich habe sie ja ermahnt, und sie sagte, sie würde sich ändern, also werde ich es einfach weiter beobachten.“ Später fand ich heraus, dass Wang Ying immer noch keine Last für ihre Pflichten empfand. Ich war ziemlich beunruhigt und dachte, dass ich ihre Probleme streng aufdecken müsste, da dies sonst die Arbeit ernsthaft beeinträchtigen würde. Einmal, als ich ihre Arbeit anleitete, stutzte ich sie streng zurecht. Als ich sie mit gesenktem Kopf, gerunzelter Stirn und einem betrübten Gesichtsausdruck sah, fragte ich mich, ob meine Bemerkungen zu hart gewesen waren. Ich dachte: „Wird sie denken, ich sei völlig gefühllos und meine Worte seien zu verletzend? Wird sie in Zukunft noch einen guten Eindruck von mir haben?“ Also sagte ich schnell einige tröstende und ermutigende Worte und erklärte ihr, dass das Zurechtstutzen etwas Gutes sei, sie nicht negativ sein und sich in Zukunft einfach ändern solle. Danach aber empfand sie immer noch keine Last für ihre Pflichten, was die Arbeit ernsthaft verzögerte. Am Ende blieb mir keine andere Wahl, als sie abzusetzen.
Nach ihrer Absetzung fragte mich die obere Leiterin: „Du hattest Wang Yings Probleme schon früher bemerkt. Warum hast du sie nicht zurechtgestutzt und aufgedeckt? Auf diese Weise hätte sie sich vielleicht früher geändert, und wenn du festgestellt hättest, dass sie nicht bereut, hättest du sie früher absetzen können. Ihre ständige oberflächliche Haltung hat so viel Arbeit verzögert!“ Nachdem ich die Worte der Leiterin gehört hatte, begann ich nachzudenken: „Ich hatte Wang Yings Probleme schon lange bemerkt und sie mehrmals ermahnt, aber ich habe nie die Natur ihrer Probleme im Detail analysiert, sondern sie nur oberflächlich berührt, ohne sie richtig anzusprechen. Ich habe mich früher ähnlich verhalten. Warum kann ich die Probleme anderer nicht ansprechen und aufdecken, wenn ich sie finde, und fürchte mich immer davor, dass zu hartes Vorgehen bei anderen einen schlechten Eindruck von mir hinterlässt? Was genau ist hier das Problem?“ Ich betete zu Gott und bat Ihn, mich zu erleuchten, damit ich meine eigenen Probleme erkennen könne.
Später las ich eine Passage von Gottes Worten: „Wenn manche Kirchenleiter sehen, dass Brüder oder Schwestern bei ihren Pflichten oberflächlich vorgehen, dann weisen sie sie nicht zurecht, obwohl sie das sollten. Wenn sie klar erkennen, dass die Interessen von Gottes Haus in Mitleidenschaft gezogen werden, dann kümmern sie sich nicht darum oder stellen irgendwelche Nachforschungen an, und sie geben anderen nicht den kleinsten Anlass, sich gekränkt zu fühlen. Tatsächlich nehmen sie nicht wirklich Rücksicht auf die Schwächen der Menschen; stattdessen ist es ihre Absicht und ihr Ziel, die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen. Folgendes wissen sie ganz genau: ‚Solange ich das tue und niemandem Grund zur Verärgerung gebe, denken sie, dass ich ein guter Leiter bin. Sie werden gut über mich denken und eine hohe Meinung von mir haben. Sie werden mich gutheißen und mich mögen.‘ Es kümmert sie nicht, wie viel Schaden die Interessen von Gottes Haus nehmen oder welche großen Verluste der Lebenseintritt von Gottes auserwähltem Volk dadurch erleidet, oder wie sehr dessen Kirchenleben gestört wird, sie halten einfach an ihrer satanischen Philosophie fest und geben niemandem Anlass zur Verärgerung. In ihren Herzen gibt es nie irgendwelche Selbstvorwürfe. Wenn sie sehen, dass jemand Unterbrechungen und Störungen verursacht, dann sprechen sie höchstens kurz mit ihm, spielen die Sache herunter, und das war’s. Sie werden nicht über die Wahrheit Gemeinschaft halten oder denjenigen auf das Wesen des Problems hinweisen, geschweige denn werden sie seinen Zustand im Detail analysieren, und sie werden nie Gemeinschaft darüber halten, was Gottes Absichten sind. Falsche Leiter enthüllen oder sezieren nie die von Menschen häufig begangenen Fehler oder die verdorbenen Dispositionen, die Menschen oft offenbaren. Sie lösen keinerlei wirkliche Probleme, sondern zeigen sich in Bezug auf die irrigen Praktiken der Menschen und die Verderbtheit, die sie offenbaren, immer nachsichtig, und egal, wie negativ oder schwach die Menschen sind, nehmen sie nicht ernst. Sie predigen bloß ein paar Worte und Glaubenslehren, sprechen ein paar Worte der Ermahnung, um sich oberflächlich mit der Situation auseinanderzusetzen, in dem Versuch, die Harmonie aufrechtzuerhalten. Infolgedessen wissen jene, die zu Gottes auserwähltem Volk gehören, nicht, wie man über sich nachdenkt und sich selbst erkennt, es gibt keine Lösung für ihre verdorbenen Dispositionen, egal welche sie offenbaren, und sie leben inmitten von Worten und Glaubenslehren, Auffassungen und Vorstellungen, ohne irgendeinen Lebenseintritt. In ihren Herzen glauben sie sogar Folgendes: ‚Unser Leiter hat sogar noch mehr Verständnis für unsere Schwächen als Gott. Unsere Größe ist zu gering, um Gottes Anforderungen gerecht zu werden. Wir müssen einfach die Anforderungen unseres Leiters erfüllen; indem wir uns unserem Leiter unterwerfen, unterwerfen wir uns Gott. Wenn der Obere unseren Leiter eines Tages entlässt, dann werden wir uns Gehör verschaffen; damit wir unseren Leiter behalten und er ihn nicht entlässt, werden wir mit dem Oberen verhandeln und ihn zwingen, auf unsere Forderungen einzugehen. So werden wir uns unserem Leiter gegenüber anständig verhalten.‘ Wenn Menschen solche Gedanken in ihren Herzen haben, wenn sie so eine Beziehung zu ihrem Leiter aufgebaut haben und im Hinblick auf ihren Leiter diese Art von Abhängigkeit, Neid und Verehrung in ihren Herzen entstanden ist, ist es so weit gekommen, dass ihr Glaube an diesen Leiter noch größer geworden ist und sie immer den Worten des Leiters zuhören wollen, statt in Gottes Worten die Wahrheit zu suchen. So ein Leiter hat fast den Platz von Gott in den Herzen der Menschen eingenommen. Wenn ein Leiter bereit ist, so eine Beziehung zu Gottes auserwähltem Volk zu pflegen, wenn ihm das im Herzen ein Gefühl der Freude gibt und er glaubt, dass Gottes auserwähltes Volk ihn so behandeln sollte, dann gibt es keinen Unterschied zwischen diesem Leiter und Paulus. Er hat sich bereits auf den Weg eines Antichristen begeben, und jene, die zu Gottes auserwähltem Volk gehören, sind von diesem Antichristen bereits in die Irre geführt worden, und es fehlt ihnen völlig an Urteilsvermögen. Tatsächlich weist dieser Leiter die Wahrheitsrealität nicht auf, und er trägt im Hinblick auf den Lebenseintritt von Gottes auserwähltem Volk überhaupt keine Bürde. Er kann nur Worte und Glaubenslehren predigen und seine Beziehungen zu anderen pflegen. Er kann gut mit seinen heuchlerischen Methoden angeben, sein Reden und Tun stimmen mit den Auffassungen der Menschen überein, und dadurch führt er Menschen in die Irre. Er weiß nicht, wie man über die Wahrheit Gemeinschaft hält oder sich selbst erkennt, und daher kann er andere unmöglich in die Wahrheitsrealität führen. Er arbeitet nur um seines Rufes und Status willen, und er sagt nur wohlklingende Worte, die die Menschen umgarnen. Er hat es bereits geschafft, dass Menschen ihn verehren und zu ihm aufsehen, und er hat die Arbeit der Kirche und den Lebenseintritt von Gottes auserwähltem Volk ernsthaft beeinträchtigt und verzögert. Ist so ein Mensch nicht ein Antichrist?“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 1. Sie versuchen, die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen). Gott deckt auf, dass falsche Leiter, die Probleme in den Pflichten von Brüdern und Schwestern finden, sie aber nicht aufdecken oder zurechtstutzen, sich nicht darum kümmern, wie sehr die Arbeit verzögert wird oder wie schwerwiegend die Natur dieser Probleme ist. Sie sprechen nur oberflächlich und halten keine Gemeinschaft über die Wahrheit, um Probleme zu lösen. Darüber hinaus sind sie fortwährend nachsichtig und tolerant, was andere zu dem Gefühl verleitet, sie seien wirklich liebevoll. Damit wollen sie andere dazu bringen, sie gutzuheißen und zu unterstützen. Dies geschieht, um die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen und sie in die Irre zu führen; Antichristen handeln so. In Wahrheit war ich genau so. Als ich sah, dass Wang Ying bei ihrer Pflicht oberflächlich war und keine tatsächliche Arbeit leistete, wusste ich, dass ihre Art, die Pflicht zu tun, die Arbeit ernsthaft verzögern würde, und dass, wenn sie nicht bereute, die einzige Möglichkeit wäre, sie abzusetzen. Aber als ich ihre Probleme ansprechen wollte, fürchtete ich, sie würde sagen, ich hätte kein Einfühlungsvermögen für ihre Schwächen, sei kalt und gefühllos und es fehle mir an Liebe und Menschlichkeit. Um in ihren Augen ein gutes Bild aufrechtzuerhalten, brachte ich es einfach nicht über mich, sie zurechtzustutzen und aufzudecken. Stattdessen gab ich ihr nur oberflächliche Ermahnungen, mehr Herz in ihre Pflichten zu legen, ohne die Natur und die Konsequenzen ihres Handelns aufzudecken. Später, als ich sah, dass Wang Ying bei ihren Pflichten immer noch oberflächlich war, sagte ich nur ein paar strenge Worte. Aber als ich sie mit gesenktem Kopf und einem betrübten Gesichtsausdruck sah, begann ich mir Sorgen zu machen, was sie von mir denken würde, also sprach ich schnell einige Worte des Trostes und der Ermutigung. Infolgedessen hatte Wang Ying nicht das Gefühl, dass ihre Probleme ernst waren, sie bereute oder änderte sich überhaupt nicht, und am Ende wurde sie abgesetzt. Wenn ich mit den Problemen der Brüder und Schwestern konfrontiert war, zog ich überhaupt nicht in Betracht, wie ich über die Wahrheit Gemeinschaft halten könnte, um sie zu lösen. Ich konzentrierte mich nur darauf, in ihren Augen ein freundliches und liebevolles Bild von mir aufrechtzuerhalten, und verstellte mich ständig. Jetzt erkannte ich endlich, dass diese sogenannte Liebe falsch war. Ich versuchte nur, meinen Ruf und meinen Status zu wahren, und bemühte mich, die Bewunderung anderer zu gewinnen. Als Verantwortlicher bestanden meine Pflichten darin, über die Wahrheit Gemeinschaft zu halten, um die Probleme der Brüder und Schwestern zu lösen, ihnen zu helfen, ihre Pflichten gut zu tun, und die Arbeit der Kirche zu schützen. Aber alles, was ich zu schützen versuchte, war meine Position in ihren Herzen, und ich erfüllte meine Verantwortung nicht im Geringsten, während ich mich ständig als eine liebevolle Person ausgab. Damit führte ich die Menschen in die Irre und umgarnte sie, und ich wandelte auf dem Pfad eines Antichristen. Meine Arbeitsweise schadete den Brüdern und Schwestern wirklich. Damit behinderte ich die Arbeit der Kirche und tat Böses! Als ich darüber nachdachte, fühlte ich mich zutiefst betrübt und schuldig, und ich war bereit zu bereuen.
Später dachte ich nach: „Ich dachte, gute Menschlichkeit zu haben bedeute, verständnisvoll, einfühlsam und tolerant zu sein, während das Zurechtstutzen und Aufdecken der Probleme anderer kalt und gefühllos sei und einen Mangel an Liebe und Mitgefühl darstelle. Ist diese meine Ansicht richtig? Was genau ist wahrhaft gute Menschlichkeit?“ Ich las eine Passage von Gottes Worten, und mein Herz wurde erhellt. Der Allmächtige Gott sagt: „Es muss einen Maßstab dafür geben, ‚gute Menschlichkeit‘ zu haben. Dazu gehört nicht, den Weg der Mäßigung einzuschlagen, sich nicht an Prinzipien zu halten, sich zu bemühen, niemandem vor den Kopf zu stoßen, sich überall anzubiedern, bei jedem, den man trifft, geschmeidig und aalglatt zu sein und dafür zu sorgen, dass alle gut über dich sprechen. Das ist nicht der Maßstab. Was ist der Maßstab dann? Er beinhaltet, in der Lage zu sein, sich Gott und der Wahrheit zu unterwerfen. Er beinhaltet, mit Prinzipien und Verantwortungsbewusstsein an seine Pflicht und alle möglichen Menschen, Ereignisse und Dinge heranzugehen. Dies ist für alle offensichtlich; jeder ist sich in seinem Herzen darüber im Klaren. Außerdem wirft Gott einen prüfenden Blick in die Herzen der Menschen und kennt ihre Situation, die eines jeden einzelnen von ihnen; ganz gleich, wer es auch ist, niemand kann Gott täuschen. Manche Leute brüsten sich immer damit, dass sie gute Menschlichkeit besitzen, dass sie nie schlecht über andere reden, nie den Interessen von irgendjemand anderem schaden, und sie behaupten, dass sie nie anderer Leute Besitz begehrt haben. Wenn es einen Interessenskonflikt gibt, ist es ihnen sogar lieber, Verlust zu erleiden, als andere zu übervorteilen, und alle anderen denken, sie wären gute Menschen. Doch wenn sie im Hause Gottes ihren Pflichten nachgehen, sind sie verschlagen und gerissen und schmieden stets Intrigen für sich selbst. Niemals denken sie an die Interessen des Hauses Gottes, niemals behandeln sie die Dinge dringlich, die Gott als dringlich behandelt oder denken so, wie Gott denkt, und niemals können sie ihre eigenen Interessen beiseitelassen, um ihre Pflichten zu erfüllen. Sie entsagen nie ihren eigenen Interessen. Selbst wenn sie sehen, wie böse Menschen Böses tun, entlarven sie sie nicht. Sie haben keinerlei Prinzipien. Was soll das für eine Menschlichkeit sein? Das ist keine gute Menschlichkeit. Beachte nicht, was solche Menschen sagen; du musst schauen, was sie ausleben, was sie offenbaren und welche Haltung sie einnehmen, wenn sie ihre Pflichten erfüllen, wie ihr innerer Zustand ist und was sie lieben. Wenn ihre Liebe zu ihrem eigenen Ruhm und Gewinn ihre Treue zu Gott übersteigt, wenn ihre Liebe zu ihrem eigenen Ruhm und Gewinn die Interessen des Hauses Gottes übersteigt, wenn ihre Liebe zu ihrem eigenen Ruhm und Gewinn die Rücksicht übersteigt, die sie für Gott zeigen, sind solche Menschen dann im Besitz von Menschlichkeit? Sie sind keine Menschen mit Menschlichkeit“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Man kann die Wahrheit erlangen, indem man Gott sein Herz schenkt). Aus Gottes Worten erkannte ich, dass gute Menschlichkeit nicht davon bestimmt wird, ob eine Person freundlich und sanft oder hart und direkt spricht. Stattdessen basiert sie darauf, ob eine Person sich Gott und der Wahrheit unterwirft und ob sie ihre Pflichten verantwortungsbewusst tut. Genauso gibt es Leiter und Mitarbeiter, die fähig sind, Brüder und Schwestern für ihre Unverantwortlichkeit bei ihren Pflichten zurechtzustutzen und dabei im Licht von Gottes Worten die Natur und die Konsequenzen ihres Handelns aufdecken. Obwohl diese sich vielleicht betrübt fühlen, wenn sie diese Dinge hören, können diejenigen von ihnen, die nach der Wahrheit streben, diese Gelegenheit nutzen, um über sich selbst nachzudenken und sich selbst zu erkennen, was sowohl ihrem Lebenseintritt als auch der Erfüllung ihrer Pflichten zugutekommt. Manche Menschen mögen freundlich erscheinen, aber wenn sie sehen, dass Brüder und Schwestern gegen Grundsätze handeln, der Arbeit schaden und dafür Gemeinschaft und Aufdeckung benötigen, schützen sie sich selbst und sagen nur angenehme Worte, um oberflächlich mit anderen umzugehen. Sie ziehen nicht in Betracht, wie sie anderen wirklich helfen oder wie sie die Interessen der Kirche wahren können. Solche Menschen sind wahrhaft selbstsüchtig und hinterlistig, und sie besitzen keine gute Menschlichkeit. Ich handelte auf die gleiche Weise, dachte nur daran, meinen eigenen Ruf und Status zu schützen, und als ich sah, dass andere den falschen Weg einschlugen, streckte ich nicht einmal eine helfende Hand aus. Ich hatte gedacht, ich hätte eine gute Menschlichkeit, aber durch die Aufdeckung von Gottes Worten und die Offenbarung der Tatsachen sah ich, dass ich weit davon entfernt war, eine Person mit guter Menschlichkeit zu sein. Als ich das erkannte, fühlte ich mich zutiefst betrübt und beschämt, und Tränen strömten über mein Gesicht. Ich verabscheute mich aus tiefstem Herzen und wollte nicht mehr so handeln.
Später las ich eine Passage von Gottes Worten und fand einen Weg, dies in die Praxis umzusetzen. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn du mit anderen Menschen umgehst, musst du zuerst dafür sorgen, dass sie dein wahres Herz und deine Aufrichtigkeit wahrnehmen. Wenn jemand im Gespräch, bei der Kontaktaufnahme und bei der Zusammenarbeit mit anderen Menschen oberflächlich und großspurig redet, mit höflichen Floskeln, Schmeicheleien, unverantwortlich und sich Dinge ausdenkt oder einfach nur redet, um die Gunst des anderen zu suchen, dann sind seine Worte nicht glaubwürdig und nicht im Geringsten aufrichtig. Das ist seine Art des Umgangs mit anderen, ganz gleich, wer diese anderen sind. Eine solche Person hat kein ehrliches Herz. Das ist keine ehrliche Person. Nehmen wir an, jemand befindet sich in einem negativen Zustand, und er sagt dir aufrichtig: ‚Sag mir genau, warum ich so negativ bin. Ich kann es einfach nicht herausfinden!‘ Und sagen wir, dass du sein Problem tatsächlich in deinem Herzen verstehst, aber dass du es ihm nicht sagst, sondern stattdessen antwortest: ‚Es ist nicht wichtig. Du bist nicht negativ, ich bin auch manchmal so.‘ Diese Worte sind ihm ein großer Trost, aber deine Haltung ist nicht aufrichtig. Du gehst oberflächlich mit ihm um; damit er sich wohl fühlt und getröstet, hast du darauf verzichtet, ehrlich mit ihm zu sein. Du versuchst nicht, ihm aufrichtig zu helfen und sein Problem klar darzulegen, damit er sich von seiner Negativität befreien kann. Du hast nicht das getan, was ein ehrlicher Mensch tun sollte. Nur um diese Person zu trösten und um sicherzustellen, dass es keine Kluft oder Konflikte zwischen euch gibt, warst du ihr gegenüber oberflächlich – und das ist nicht das, was es bedeutet, ein ehrlicher Mensch zu sein. Was solltest du also tun, um ein ehrlicher Mensch zu sein, wenn du mit einer solchen Situation konfrontiert wirst? Du musst dieser Person sagen, was du gesehen und erkannt hast: ‚Ich werde dir sagen, was ich gesehen habe und was meine Erfahrung ist. Du entscheidest, ob das, was ich sage, richtig oder falsch ist. Wenn es falsch ist, musst du es nicht akzeptieren. Wenn es richtig ist, hoffe ich, dass du es akzeptieren wirst. Wenn ich etwas sage, das für dich schwer zu hören ist und dir wehtut, hoffe ich, dass du das von Gott annehmen kannst. Meine Absicht und mein Ziel sind es, dir zu helfen. Ich sehe das Problem klar und deutlich: Weil du glaubst, dass dein Stolz verletzt wurde und niemand dein Ego nährt, und weil du glaubst, dass alle anderen auf dich herabsehen, dass du angegriffen wirst und dass dir noch nie so viel Unrecht widerfahren ist, kannst du das nicht annehmen und wirst negativ. Was denkst du – ist es das, was wirklich vor sich geht?‘ Und wenn andere das hören, haben sie das Gefühl, dass es tatsächlich so ist. Das ist es, was tatsächlich in deinem Herzen ist, aber wenn du kein ehrlicher Mensch bist, wirst du es nicht sagen. Du wirst sagen: ‚Ich werde auch oft negativ‘, und wenn die andere Person hört, dass jeder negativ wird, denkt sie, es sei normal, dass sie negativ ist, und am Ende lässt sie ihre Negativität nicht hinter sich. Wenn du eine ehrliche Person bist, und anderen mit einer ehrlichen Einstellung und einem ehrlichen Herzen hilfst, kannst du ihnen helfen, die Wahrheit zu verstehen und sich von ihrer Negativität zu befreien“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur eine ehrliche Person kann das wirkliche Abbild eines Menschen ausleben). Gottes Worte sagen uns, dass wir unseren Brüdern und Schwestern mit einem ehrlichen Herzen begegnen sollten, und dass wir, wenn wir Probleme bei ihnen entdecken, sie aufrichtig unterstützen und ihnen helfen sollten. Diese Hilfe ist nicht an Formen oder Vorschriften gebunden. Wenn Dinge wie Gemeinschaft und Ermahnungen wirksam sein können, dann sollten wir sie anwenden, aber wenn die Natur ihrer Probleme ernst ist, dann sind Zurechtstutzen, Aufdeckung und eine detaillierte Analyse notwendig. Wir sollten jedes Mittel der Gemeinschaft anwenden, das Probleme lösen oder Ergebnisse erzielen kann. Wenn wir nur unseren eigenen Stolz und unser Image berücksichtigen, es vermeiden, das Wesen der Probleme aufzudecken und die Leute nur mit ein paar milden, oberflächlichen Worten abfertigen, helfen wir ihnen nicht, sondern schaden ihnen. Genauso war es, als ich entdeckte, dass Wang Ying bei ihren Pflichten oberflächlich war. Obwohl ich sie ermahnte und versuchte, ihr zu helfen, nahm sie das, was ich sagte, nicht ernst. In diesem Fall war es notwendig, sie zurechtzustutzen und die Natur und die Konsequenzen ihres oberflächlichen Verhaltens im Licht von Gottes Worten im Detail zu analysieren, damit sie die Ernsthaftigkeit ihrer Probleme erkennen konnte. Das würde ihrem Eintritt zugutekommen. Nachdem ich dies verstanden hatte, fand ich einen praktischen Weg, um anderen zu helfen, und begann, danach zu praktizieren.
Im Oktober 2023 bemerkte ich, dass Schwester Zhou Xin bei ihren Pflichten unverantwortlich war. Sie hatte mehrere Jahre lang Textarbeit geleistet, während andere Brüder und Schwestern gerade erst anfingen, doch sie konzentrierte sich nur auf ihre eigenen Aufgaben und zeigte keinen Sinn für die Bürde für die Gesamtarbeit. Ich hatte schon einmal mit ihr über dieses Problem Gemeinschaft gehalten, aber sie hatte keinerlei Eintritt erreicht. Ich erwog, die Natur ihres Handelns im Detail zu analysieren, damit sie sich ändern konnte. Aber als ich daran dachte, ihre Probleme anzusprechen, hatte ich einige Bedenken: „Zhou Xin war vor einer Weile in einem schlechten Zustand, wenn ich also ihre Probleme ansprechen und aufdecken würde, würde sie dann nicht denken, ich sei rücksichtslos und es fehle mir an Menschlichkeit? Wenn das passieren würde, würde sie auf jeden Fall einen schlechten Eindruck von mir bekommen.“ Als diese Gedanken in mir aufkamen, zögerte ich und fragte mich, ob ich davon absehen sollte, sie aufzudecken und zurechtzustutzen. Als ich so dachte, erinnerte ich mich plötzlich daran, wie ich zuvor bei Wang Ying versagt hatte, und ich erinnerte mich an eine Passage von Gottes Worten, die ich zuvor gelesen hatte: „Wenn du eine ehrliche Person bist, und anderen mit einer ehrlichen Einstellung und einem ehrlichen Herzen hilfst, kannst du ihnen helfen, die Wahrheit zu verstehen und sich von ihrer Negativität zu befreien“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur eine ehrliche Person kann das wirkliche Abbild eines Menschen ausleben). Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen: „Halte ich mich um ihretwillen damit zurück, Zhou Xins Probleme aufzudecken?“ Tatsächlich tat ich es nicht. Ich fürchtete, Zhou Xin könnte denken, ich sei zu hart und hätte kein Verständnis für ihre Schwächen, daher wurzelte mein Zögern in dem Wunsch, in ihren Augen einen guten Eindruck aufrechtzuerhalten. Mir wurde auch bewusst, dass die Schwester in einer selbstsüchtigen und verachtenswerten verderbten Disposition lebte, dass sie bei ihren Pflichten unverantwortlich gewesen war und dass sie die Arbeit bereits verzögert hatte. Nur indem ich dieses Problem vor ihr aufdeckte und sie die Ernsthaftigkeit ihrer Probleme erkennen ließ, würde sie eine Chance haben, sich zu ändern. Auch wenn sie vielleicht das Gefühl hätte, als ob ihr Herz durchbohrt würde und sie für den Moment Schwierigkeiten hätte, es zu akzeptieren, würde ich trotzdem aufrichtig versuchen, ihr zu helfen, und hätte ein reines Gewissen. Später stützte ich mich während der Versammlung auf Gottes Worte, um die Natur und die Konsequenzen ihres Verhaltens aufzudecken, dass sie sich ausschließlich auf die eigene Arbeit konzentrierte und die Gesamtarbeit vernachlässigte. Ich sah, dass sie ziemlich betrübt war, aber nach der Gemeinschaft sagte sie, sie sei sich ihrer Probleme schon einigermaßen bewusst gewesen, habe sie aber nicht ernst genommen, und durch diese detaillierte Analyse habe sie endlich erkannt, wie schwerwiegend ihre Probleme wirklich waren. Ihr wurde klar, dass sie sich nicht darum gekümmert hatte, dass die Arbeit zum Stillstand gekommen war, und sie hatte auch nicht darauf geachtet, diese Probleme zu lösen, obwohl sie wusste, dass sie existierten. Ihr wurde auch klar, dass sie gleichgültig und unbeteiligt gewesen war, was die Arbeit verzögert hatte, und dass sie wahrhaft selbstsüchtig und verachtenswert gewesen war und ernsthaft darüber nachdenken und sich ändern musste. Ich freute mich sehr, als ich sah, dass diese Schwester zu solch einem Verständnis gelangte, und ich hatte das Gefühl, dass ich endlich einmal anderen geholfen hatte.
Durch diese Erfahrung verstand ich einige Grundsätze, um die Güte der Menschlichkeit zu beurteilen, und ich erkannte auch deutlich, dass mein Versäumnis, anderen aufrichtig zu helfen, mein Zögern, Probleme anzusprechen, und mein Bestreben, nur mich selbst zu schützen, anstatt die Arbeit der Kirche zu wahren, alles Manifestationen schlechter Menschlichkeit waren. Gleichzeitig lernte ich, was es wirklich bedeutet, anderen mit Liebe zu helfen. Dank sei Gott!