85. Ich kann meine Beeinträchtigungen nun im richtigen Licht sehen
Als ich jung war, machten sich die Erwachsenen oft über mich lustig, wenn ich sprach. In diesem unerfahrenen Alter verstand ich nicht, was vor sich ging, erst als Erwachsener verstand ich, dass ich stotterte. Ich versuchte es zu korrigieren, aber es gelang mir einfach nicht deshalb hat es mich sehr belastet. Wegen dieser Beeinträchtigung wurde ich oft von anderen verspottet und verhöhnt, und allmählich wurde ich weniger gesprächig und wollte nicht mehr unter Menschen gehen, sondern war lieber alleine. Während meiner Schulzeit nahm ich nie an den Partys meiner Mitschüler teil, und in den Winter- und Sommerferien wollte ich nicht ausgehen oder Verwandte besuchen. Ich zog mich sehr zurück und hatte wirklich ein geringes Selbstwertgefühl. Meine Mutter nörgelte manchmal zu Hause, wenn sie mich stottern hörte: „Kannst du nicht langsamer sprechen? Nicht so hastig! Wenn du so weitermachst, wirst du nicht einmal eine Frau finden, wenn du erwachsen bist!“ Als ich anfing zu arbeiten, hörte mich ein Kollege einmal stottern und scherzte: „Warum stotterst du? Du bist wirklich sehr witzig!“ Obwohl es ein Scherz war, glühte mein Gesicht vor Verlegenheit, und ich hasste mich selbst dafür, dass ich nicht in der Lage war, meine Beeinträchtigung zu überwinden.
Im September 2008 nahm ich Gottes neues Werk an. Als die Brüder und Schwestern mein Stottern bemerkten, verspotteten sie mich nicht oder machten mich nicht klein, sondern ermutigten mich und halfen mir. Wenn ich bei Versammlungen manchmal Brüder und Schwestern traf, die ich nicht kannte, wurde ich nervös. Wenn ich beim Lesen von Gottes Worten ins Stocken geriet, lasen die Brüder und Schwestern mit mir und sprachen mir Mut zu, damit ich mich nicht eingeschränkt fühlte. Ich spürte eine besondere Wärme im Haus Gottes. Drei Jahre später wurde ich von den Brüdern und Schwestern zum Kirchenleiter gewählt, und ich wusste, dass das Gott war, der mich erhob. Aber zu den Pflichten eines Leiters gehört, über Wahrheiten Gemeinschaft zu halten, Probleme zu lösen und sich oft mit Brüdern und Schwestern zu versammeln. Und besonders in großen Versammlungen fühlte ich mich durch mein Stottern besonders eingeschränkt und wurde extrem nervös. Ich hatte Angst, dass ich mich blamieren würde, wenn ich während des gemeinschaftlichen Austauschs ins Stocken geriet, und dass die Brüder und Schwestern über mich lachen würden. Ich erinnere mich an eine Versammlung, bei der ich eine Schwester sah, die ich nicht gut kannte, und ich machte mir Sorgen darüber, was sie von mir denken könnte, wenn ich nicht gut Gemeinschaft halten würde. Das hatte zur Folge, dass ich beim Lesen von Gottes Worten stark stotterte. Die Schwester konnte ihr Lachen nicht mehr zurückhalten und brach in Gelächter aus. Das war ein herber Schlag für mein Selbstwertgefühl. Obwohl sich die Schwester aufrichtig bei mir entschuldigte, fühlte ich mich dennoch im Inneren sehr verletzt und ich fühlte mich immer minderwertig, so dass ich oft klagte: „Warum habe ich diese Beeinträchtigung? Warum kann ich sie nicht überwinden?“ Später wurde ich im Umgang mit den Brüdern und Schwestern sehr empfindlich. Nach jedem Mal, wenn ich Gottes Worte las oder mich mit ihnen austauschte, achtete ich genau auf den Gesichtsausdruck der Brüder und Schwestern. Und wenn ich irgendwelche unnatürlichen Bewegungen sah, dachte ich: „Lachen sie über mich?“ Das machte mich noch nervöser, und manchmal war ich so nervös, dass meine Handflächen schwitzten. Nach und nach bekam ich Angst vor Versammlungen, und insbesondere bei großen Versammlungen gab ich die Verantwortlichkeiten an meinen Arbeitspartner ab. Ich lebte so lange in diesem schmerzhaften und unterdrückten Zustand, dass ich schließlich den Druck einfach nicht mehr ertragen konnte und zurücktrat. Nach meinem Rücktritt übernahm ich eine Textpflicht, und verbrachte meine Tage damit, Artikel auszuwählen. So musste ich nicht mehr mit anderen sprechen oder interagieren und brauchte mich nicht mehr von meinem Stottern eingeschränkt zu fühlen.
Im September 2020 wurde ich erneut zum Kirchenleiter gewählt, aber durch den hohen Druck der Arbeit und den häufigen Umgang mit Brüdern und Schwestern, die ich nicht kannte, verschlimmerte sich mein Problem mit dem Stottern. Wenn Versammlungen anstanden, war ich sehr besorgt darüber, wie andere mich sahen. Ich fühlte mich so eingeschränkt, dass ich mich nach den Tagen sehnte, an denen ich die Textpflicht tat wobei ich nicht mit zu vielen Leuten interagieren musste und der Druck geringer war. Ich hoffte, zur Textpflicht zurückkehren zu können. Unerwarteterweise nominierten mich die Brüder und Schwestern im Juli 2021 als Prediger. Ich fragte mich: „Wie soll das funktionieren? Kirchenleiter zu sein, ist schon Druck genug; ich wage nicht zu hoffen, wieder befördert zu werden.“ Aber aus Vernunftgründen nahm ich trotzdem an der Wahl teil. Während der Wahlversammlung dachte ich darüber nach, dass Prediger mit vielen Menschen zu tun haben und für viele Kirchen verantwortlich sind, und dass ihre Arbeit vom gemeinschaftlichen Austausch der Wahrheit abhängt, um Probleme zu lösen. Ich fragte mich: Würde ich mit meinem starken Stottern überhaupt deutlich Gemeinschaft halten können? Wenn die Brüder und Schwestern mich wieder auslachen würden, würde ich dann nicht völlig mein Gesicht verlieren? Schließlich stieg ich aus. Danach standen noch einige weitere Wahlen an. Nachdem ich viele Jahre lang an Gott geglaubt hatte, wusste ich, dass ich Seine Absichten berücksichtigen und mehr Verantwortung übernehmen sollte. Aber sobald ich an meine Beeinträchtigung dachte, schreckte ich jedes Mal zurück und stieg aus.
Im Dezember 2023 erhielt ich einen Brief von der Leitung, demzufolge die Brüder und Schwestern mich als Distriktsleiter vorgeschlagen hatten und wollten, dass ich an der Wahl teilnahm. Ich dachte bei mir: „Durch meine Beeinträchtigung bin ich für die Teilnahme überhaupt nicht geeignet, und selbst wenn ich gewählt würde, wäre ich der Verantwortung nicht gewachsen. Was soll ich tun?“ Wenn ich ausstieg, befürchtete ich, die Arbeit der Kirche nicht zu unterstützen, aber wenn ich mitmachte, fühlte ich mich unqualifiziert. Ich fühlte mich sehr hin- und hergerissen. Während einer meiner Andachten las ich zwei Passagen aus Gottes Worten: „Das Stottern und Stammeln beim Sprechen – was für eine Art von Problem ist das? (Eine angeborene Veranlagung.) Das ist eine angeborene Veranlagung und zugleich eine Art körperlicher Defekt. Natürlich gibt es unterschiedliche Formen des Stotterns: Manche Stotterer zerdehnen eine einzelne Silbe, während andere eine einzelne Silbe ständig wiederholen und mitunter den ganzen Tag brauchen, ohne einen vollständigen Satz herausbringen zu können. Kurz gesagt: Es handelt sich hier um eine angeborene Veranlagung und selbstverständlich auch um eine Art körperlichen Defekt. Hängt das mit einer verderbten Disposition zusammen? (Nein.) Es hängt nicht mit einer verderbten Disposition zusammen. Wenn jemand sagt: ‚Du stammelst, wenn du sprichst; du bist ganz schön gerissen!‘ oder: ‚Du stotterst sogar, wenn du redest; wie kannst du so arrogant sein?‘ – sind solche Aussagen zutreffend? (Nein.) Als ein Defekt oder ein Makel steht Stottern in keiner Beziehung zu irgendeinem Aspekt der verderbten Dispositionen einer Person. Daher ist Stottern eine angeborene Veranlagung und eine Art körperlicher Defekt. Es hängt eindeutig nicht mit den verderbten Dispositionen einer Person zusammen und hat keinerlei Verbindung zu ihnen“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (9)). „Es gibt einige Probleme, die von Menschen nicht gelöst werden können. Zum Beispiel neigst du vielleicht dazu, nervös zu werden, wenn du mit anderen sprichst; vielleicht hast du, wenn du dich einer Situation gegenübersiehst, deine eigenen Ideen und Standpunkte, kannst sie aber nicht klar artikulieren. Du wirst besonders nervös, wenn viele Menschen anwesend sind; deinen Worten fehlt der Zusammenhang und deine Lippen beben. Manche Leute stottern sogar, während andere, wenn Mitglieder des anderen Geschlechts anwesend sind, sogar noch unverständlicher sind und schlichtweg nicht wissen, was sie sagen oder tun sollen. Ist eine solche Situation leicht zu überwinden? (Nein.) Zumindest kurzfristig ist es für dich nicht leicht, diesen Makel zu überwinden, denn er ist Teil deiner angeborenen Veranlagungen. … Wenn du also diesen Defekt, diesen Makel, in kurzer Zeit überwinden kannst, dann tu es. Wenn er schwer zu überwinden ist, dann musst du dir keine Mühe machen, kämpfe nicht dagegen an und setze dich nicht unter Druck. Wenn du ihn nicht überwinden kannst, solltest du natürlich nicht negativ werden. Selbst wenn du ihn dein ganzes Leben lang niemals überwinden kannst, wird Gott dich nicht verurteilen, denn dies ist nicht deine verderbte Disposition. Dein Lampenfieber, deine Nervosität und Angst, diese Äußerungsformen spiegeln nicht deine verderbte Disposition wider; ob diese Dinge nun angeboren sind oder später im Leben durch die Umgebung verursacht wurden: Sie sind höchstens ein Defekt, ein Makel deiner Menschlichkeit. Wenn du es langfristig oder sogar dein ganzes Leben lang nicht ändern kannst, zerbrich dir nicht den Kopf darüber, lass dich nicht davon einschränken, noch solltest du deswegen negativ werden, denn dies ist nicht deine verderbte Disposition; es ergibt keinen Sinn, zu versuchen, es zu ändern, oder dagegen anzukämpfen. Wenn du es nicht ändern kannst, dann akzeptiere es, lass es existieren und gehe richtig damit um, denn du kannst mit diesem Defekt, diesem Makel koexistieren – dass du ihn hast, hat keinen Einfluss auf dein Nachfolgen Gottes und das Tun deiner Pflichten. Solange du die Wahrheit annehmen und deine Pflichten nach besten Kräften tun kannst, kannst du immer noch gerettet werden; es hat keinen Einfluss auf deine Akzeptanz der Wahrheit oder darauf, ob du gerettet wirst. Daher solltest du dich nicht oft durch einen bestimmten Defekt oder Makel in deiner Menschlichkeit einschränken lassen, noch solltest du oft negativ und entmutigt werden oder deswegen sogar deine Pflicht und das Streben nach der Wahrheit aufgeben und die Chance auf Errettung verpassen. Das ist es absolut nicht wert; das würde ein törichter, unwissender Mensch tun“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Durch die Worte Gottes erkannte ich, dass Stottern eine angeborene Beeinträchtigung ist, eine körperliche Störung und keine verdorbene Disposition oder etwas, das Gott verurteilt. Es hat keinen Einfluss auf mein Streben nach der Wahrheit oder mein Streben nach Errettung. Ich sollte mich durch meine Beeinträchtigung nicht einschränken lassen. Wenn ich wegen einer körperlichen Beeinträchtigung das Streben nach der Wahrheit und die Gelegenheit, befördert und gefördert zu werden, aufgäbe – und dadurch der wesentliche Belang der Errettung hinausgezögert würde – würde ich dann nicht das Größere zugunsten des Geringeren opfern? Wäre das nicht wahrhaft töricht und unwürdig? Als ich diese Worte Gottes las, fühlte ich mich wahrlich getröstet. Im Rückblick hatte ich meiner Sprachstörung seit meiner Kindheit immer viel Aufmerksamkeit gewidmet, in dem Glauben, dass sie mich oft in meinem Leben, meiner Arbeit und meinen Pflichten beeinträchtigte und beeinflusste, mich unkommunikativ und besonders zurückgezogen machte und mir ein geringes Selbstwertgefühl gab. Dadurch hatte ich weder Vertrauen in das, was ich tat, noch Motivation dafür. Bei den Versammlungen, wenn Brüder und Schwestern offen über ihr erfahrungsbasiertes Verständnis miteinander Gemeinschaft führten, sollte dies befreiend und erleichternd sein, und dabei auch leichter durch die Gemeinschaft das Werk des Heiligen Geistes zu empfangen. Doch wegen meines Stotterns fühlte ich mich bei Versammlungen unterdrückt und nicht in der Lage loszulassen. Ich fürchtete sie sogar und mied sie, wann immer es möglich war, wodurch ich viele Gelegenheiten verpasste, die Wahrheit zu erlangen. Wenn es zu Kirchenwahlen kam, verzichtete ich immer auf die Gelegenheit, daran teilzunehmen. Und wenn bei der Kirchenarbeit dringend Menschen zur Zusammenarbeit gebraucht wurden, konnte ich die Verantwortung nicht übernehmen und versäumte es, Gottes Absichten berücksichtigen. Ich erkannte, wie ich durch mein Stottern oft gebunden und eingeschränkt war, in einem Zustand von Schmerz und Unterdrückung lebte, und dass dies alles auf mein Unvermögen zurückzuführen war, meine Beeinträchtigungen richtig zu betrachten. Ich verstand die Wahrheit nicht und wusste nicht, wie ich Menschen und Belange gemäß Gottes Worten betrachten sollte. Das hat mich nicht nur gebunden und eingeschränkt, sondern auch dazu geführt, dass ich mich immer wieder meiner Pflichten entzog. Ich schränkte mich sogar selbst ein, im Glauben, dass ich mit meinem Stottern nicht dafür geeignet sei, als Leiter zu fungieren, was dazu führte, dass ich Gott missverstand und mich von Ihm entfernte – wie töricht ich war! Ich konnte nicht weiterhin so negativ sein, ich musste meine Beeinträchtigung richtig angehen und dieser Wahl gelassen entgegensehen.
Ein paar Tage später erfuhr ich, dass zwei Schwestern aus bestimmten Gründen nicht an der Wahl teilnehmen konnten. Ich dachte bei mir: „Diese beiden Schwestern hatten die größten Chancen, gewählt zu werden. Wenn sie also nicht teilnehmen können, sind dann meine Chancen, gewählt zu werden, nicht größer?“ Als ich über meine Beeinträchtigung nachdachte, fühlte ich sofort enormen Druck. Es wäre eine Sache, in der Kirche das Gesicht zu verlieren, aber wenn ich Bezirksleiter würde, wäre eine solche Blamage noch viel größer. Ich teilte meinen Zustand einer Schwester mit, und sie wies darauf hin, dass ich mir zu viele Gedanken darüber machte, wie andere mich sahen, und dass ich zu viel Wert auf Stolz und Eitelkeit legte. Durch die Erinnerung der Schwester las ich mehr von Gottes Worten: „Alle Menschen tragen einige falsche Zustände in sich, wie Negativität, Schwäche, Mutlosigkeit und Zerbrechlichkeit; oder sie haben niedere Absichten; oder sie werden ständig von ihrem Stolz, ihren selbstsüchtigen Wünschen und ihrem Eigeninteresse geplagt; oder sie glauben, sie seien von schlechtem Kaliber und erleben einige negative Zustände. Es wird dir sehr schwerfallen, das Wirken des Heiligen Geistes zu erlangen, wenn du immerzu in diesen Zuständen lebst. Wenn es dir schwerfällt, das Wirken des Heiligen Geistes zu erlangen, dann wirst du nur wenige aktive Elemente in dir tragen, und die negativen Elemente werden hervortreten und dich stören. Die Menschen verlassen sich immer auf ihren eigenen Willen, um diese negativen und ablehnenden Zustände zu unterdrücken, doch ganz gleich, wie sie diese unterdrücken, sie können sie nicht abschütteln. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass die Menschen diese negativen und ablehnenden Dinge nicht vollständig erkennen können; sie sind nicht in der Lage, das Wesen dieser Dinge klar zu erkennen. Dadurch fällt es ihnen sehr schwer, sich gegen das Fleisch und Satan aufzulehnen. Außerdem bleiben die Menschen immer in diesen negativen, melancholischen und verkommenen Zuständen stecken, und sie beten nicht und schauen nicht zu Gott auf, sondern wursteln sich einfach durch sie hindurch. Das hat zur Folge, dass der Heilige Geist nicht in ihnen wirkt und sie folglich unfähig sind, die Wahrheit zu verstehen, dass ihnen in allem, was sie tun, der Weg fehlt und dass sie keine Angelegenheiten klar sehen können. Es gibt zu viele negative und ablehnende Dinge in dir, und sie haben dein Herz erfüllt, sodass du oft negativ und im Geiste melancholisch bist und dich immer weiter von Gott entfernst und schwächer und schwächer wirst. Wenn du die Erleuchtung und das Wirken des Heiligen Geistes nicht erlangen kannst, wirst du nicht in der Lage sein, diesen Zuständen zu entfliehen, und dein negativer Zustand wird sich nicht ändern. Denn wenn der Heilige Geist nicht in dir wirkt, kannst du keinen Weg finden. Aus diesen beiden Gründen fällt es dir sehr schwer, deinen negativen Zustand abzulegen und in einen normalen Zustand einzutreten. Auch wenn ihr jetzt bei der Erfüllung eurer Pflicht Mühsal ertragt, hart arbeitet, euch sehr anstrengt und in der Lage seid, eure Familie, eure Karriere und alles aufzugeben, sind die negativen Zustände in euch noch nicht wirklich verwandelt worden. Es gibt zu viele Verstrickungen, die euch davon abhalten, nach der Wahrheit zu streben und sie zu praktizieren, wie zum Beispiel eure Auffassungen und Vorstellungen, euer Wissen, eure Philosophien für weltliche Belange, eure egoistischen Begierden und eure verdorbenen Dispositionen. Diese ablehnenden Dinge haben euer Herz erfüllt“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass ich mich in Bezug auf Wahlen nicht nur durch meine Einschränkungen aufgrund meines Stotterns, sondern auch durch die Fesseln der Eitelkeit und des Stolzes immer passiv verhalten hatte. Ich dachte: „Mit zunehmender Verantwortung muss ich mit mehr Brüdern und Schwestern interagieren, und als Leiter muss ich über die Wahrheit Gemeinschaft halten, um Probleme zu lösen. Wenn ich also stottere, während ich bei Versammlungen Gemeinschaft halte, werden mehr Menschen von meinem Stottern erfahren. Wird das nicht meinen Namen in den Schmutz ziehen?“ Mit diesen Gedanken im Sinn hatte ich Angst, an Wahlen teilzunehmen, und ich wollte nicht befördert und gefördert werden. Ich lebte nach dem satanischen Gift „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“, und versuchte immer mein Bestes, meine Unvollkommenheiten zu verbergen, damit andere meine Schwächen nicht sehen würden. Ich berücksichtigte die Anforderungen der Kirchenarbeit nicht und verzichtete immer wieder auf die Gelegenheit, mich bei Wahlen aufstellen zu lassen. Selbst als die Kirchenarbeit dringend die Mitarbeit der Menschen benötigte, schaute ich nur zu und stieg aus. Ich war wahrlich egoistisch und verachtenswert! Die Kirche hatte mich viele Jahre lang bewässert und gefördert, und ich hätte die Kirchenarbeit übernehmen sollen. Das war auch meine Verantwortung als geschaffenes Wesen, und ich hätte sie vorbehaltlos akzeptieren und mich ihr bedingungslos unterwerfen müssen. Aber um mein Gesicht zu wahren, vermied ich es und weigerte mich, mich bei Wahlen aufstellen zu lassen. Ich wollte die Bürde für das Haus Gottes nicht auf mich nehmen und erkannte diese Ehre überhaupt nicht an. Das ist etwas, was Gott verabscheut und hasst. Erst da wurde mir klar, dass die Tatsache, dass mein Leben voller Unterdrückung und Leid war, auf meine übermäßige Konzentration auf Eitelkeit und Stolz und meine übertriebene Sorge um die Meinung anderer zurückzuführen war. Zugleich spürte ich Gottes mühevolle und gewissenhafte Absichten. Gott hat mich wegen meiner Beeinträchtigungen nicht verschmäht, sondern mir immer wieder Chancen gegeben, befördert und gefördert zu werden. Während mich meine Beeinträchtigungen und verdorbene Disposition einschränkten und fesselten, sodass ich mutlos wurde und mich zurückzog, benutzte Gott Seine Worte, um mich zu erleuchten und zu erhellen, und um mir zu helfen, die Wahrheit zu verstehen und mich von den Fesseln der negativen Emotionen zu befreien. Ich sah, dass Gottes Liebe so real war, und ich wusste, dass ich nicht weiter passiv und mutlos sein durfte, sondern dass ich meine falsche Absicht loslassen und richtig mitarbeiten und an der Wahl teilnehmen musste.
Später las ich mehr von Gottes Worten: „Wenn die Vernunft deiner Menschlichkeit normal ist, solltest du deinen Defekten und Makeln auf korrekte Weise begegnen; du solltest sie anerkennen und akzeptieren. Das ist für dich von Vorteil. Sie zu akzeptieren bedeutet nicht, von ihnen eingeschränkt zu werden, noch bedeutet es, deswegen oft negativ zu sein, sondern vielmehr, nicht von ihnen eingeschränkt zu werden und zu erkennen, dass du nur ein gewöhnliches Mitglied der verderbten Menschheit bist, mit deinen eigenen Makeln und Defekten, mit nichts, dessen du dich rühmen könntest; dass es Gott ist, der die Menschen erhebt, damit sie ihre Pflicht tun, und dass Gott beabsichtigt, Sein Wort und Sein Leben in sie hineinzuwirken, um sie in die Lage zu versetzen, Errettung zu erlangen und Satans Einfluss zu entkommen – dass dies gänzlich Gott ist, der die Menschen erhebt. Jeder hat Makel und Defekte. Du solltest deinen Makeln und Defekten erlauben, mit dir zu koexistieren; weiche ihnen nicht aus oder vertusche sie, und fühle dich deswegen nicht oft innerlich unterdrückt oder gar immer minderwertig. Du bist nicht minderwertig; wenn du deine Pflicht mit ganzem Herzen, ganzer Kraft und ganzem Verstand, nach besten Kräften erfüllen kannst und ein aufrichtiges Herz hast, dann bist du vor Gott so kostbar wie Gold. Wenn du bei der Ausführung deiner Pflicht keinen Preis zahlen kannst und es dir an Treue mangelt, dann bist du, selbst wenn deine angeborenen Bedingungen besser sind als die eines Durchschnittsmenschen, vor Gott nicht kostbar, du bist nicht einmal ein Sandkorn wert“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass Gott keine übermäßigen Forderungen an die Menschen stellt, sondern sie nach ihren Fähigkeiten handeln lässt. Wenn sie entsprechend ihrem Kaliber und ihren praktischen Fähigkeiten handeln, ihr Potenzial gemäß ihrer natürlichen Verfassung voll ausschöpfen und von ganzem Herzen und nach besten Kräften mit Ihm zusammenarbeiten, wird Gott zufrieden sein. Gott will nicht den Schein der Menschen, Er bevorzugt, dass sie ihre Pflichten mit ehrlichem Herzen tun. Ich dachte darüber nach, wie mein Stottern mir ein geringes Selbstwertgefühl vermittelte und mich mutlos, empfindlich und zerbrechlich machte. Wie sehr ich mich um die Meinung anderer kümmerte, und wie ich mich deshalb immer wieder weigerte, an Wahlen teilzunehmen, und nicht bereit war, große Verantwortung zu übernehmen. Jetzt verstand ich, dass mein Stottern eine schwer zu überwindende Beeinträchtigung war, und dass ich lernen musste, sie zu akzeptieren und sie richtig zu betrachten. Wenn nötig, sollte ich mit meinen Brüdern und Schwestern offen über meine Beeinträchtigung sprechen, ohne sie zu verbergen oder zu vertuschen. Das ist die Einstellung, die ich gegenüber meiner Beeinträchtigung haben sollte.
Ein paar Tage später wurden die Wahlergebnisse bekannt gegeben, und ich wurde zum Bezirksleiter gewählt. Ich war zutiefst berührt und betete im Stillen zu Gott: „Gott, in eine leitende Position gewählt zu werden, ist eine Erhöhung durch Dich. Ich werde diese Gelegenheit, meine Pflicht zu tun, wertschätzen, und ich bin bereit, mein Bestes zu geben, um sie gut auszuführen und Deine Liebe zu erwidern.“ Danach fragte ich mich: „Wie kann ich meine Pflicht trotz meiner Beeinträchtigung gut ausführen?“ Eines Tages las ich zwei Passagen aus Gottes Worten, die mich tief bewegten, und mir den Weg der praktischen Umsetzung wiesen. Gott sagt: „Versuche nicht, deine Persönlichkeit zu ändern, weil du bestimmte Pflichten tust oder als Verantwortlicher für einen bestimmten Arbeitsbereich dienst – das ist eine irrige Vorstellung. Was solltest du also tun? Unabhängig von deiner Persönlichkeit oder deinen angeborenen Veranlagungen solltest du dich an die Wahrheitsgrundsätze halten und sie praktizieren. Letztendlich beurteilt Gott nicht anhand deiner Persönlichkeit, ob du Seinem Wort folgst oder Errettung erlangen kannst, oder aufgrund dessen, mit welchem Kaliber und welchen Fertigkeiten, Fähigkeiten, Gaben oder Talenten du geboren wurdest. Und selbstverständlich achtet Er auch nicht darauf, wie sehr du deine körperlichen Instinkte und Bedürfnisse gezügelt hast. Stattdessen achtet Gott darauf, ob du Seine Worte praktizierst und erfährst, während du Ihm folgst und deine Pflichten tust, ob du dabei die Bereitschaft und Entschlossenheit hast, nach der Wahrheit zu streben, und letztendlich, ob du es dabei erreicht hast, die Wahrheit zu praktizieren und Gottes Wort zu folgen. Darauf achtet Gott“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). „Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Das Streben nach der Wahrheit ist das absolut Wichtigste. Die Defekte und Mängel der Menschlichkeit kannst du vermeiden, aber dem Weg des Strebens nach der Wahrheit kannst du niemals ausweichen. Unabhängig davon, wie vollkommen oder edel deine Menschlichkeit auch sein mag, oder ob du vielleicht weniger Makel und Defekte hast und mehr Stärken besitzt als andere Menschen: Das bedeutet nicht, dass du die Wahrheit verstehst, noch kann es dein Streben nach der Wahrheit ersetzen. Im Gegenteil: Wenn du nach der Wahrheit strebst, viel von der Wahrheit verstehst und ein ausreichend tiefes und praktisches Verständnis von ihr hast, wird das viele Defekte und Probleme in deiner Menschlichkeit ausgleichen. Nehmen wir zum Beispiel an, du bist schüchtern und introvertiert, du stotterst und bist nicht sehr gebildet – sprich, du hast viele Defekte und Unzulänglichkeiten –, aber du hast praktische Erfahrung, und obwohl du beim Sprechen stotterst, kannst du dennoch klar über die Wahrheit Gemeinschaft halten, und diese Gemeinschaft ist für jeden, der sie hört, erbaulich, löst Probleme, ermöglicht es den Menschen, sich aus Negativität zu befreien, und zerstreut ihre Beschwerden und Missverständnisse über Gott. Siehst du, obwohl du deine Worte herausstammelst, können sie dennoch Probleme lösen – diese Worte sind so wichtig! Wenn Laien sie hören, sagen sie, dass du eine ungebildete Person bist, dich beim Sprechen nicht an Grammatikregeln hältst und manchmal auch Worte verwendest, die nicht wirklich passend sind. Es mag ja sein, dass du regionale Umgangssprache oder Alltagssprache verwendest und dass deinen Worten die Klasse und der Stil derer fehlen, die enorm gebildet und sehr eloquent sind. Deine Gemeinschaft enthält aber die Wahrheitsrealität, sie kann die Schwierigkeiten der Menschen lösen, und nachdem die Menschen sie gehört haben, verschwinden alle dunklen Wolken über ihnen, und all ihre Probleme sind gelöst. Siehst du, ist es nicht wichtig, die Wahrheit zu verstehen? (Doch, das ist es.) Angenommen, du verstehst die Wahrheit nicht, und obwohl du über einiges akademisches Wissen verfügst und eloquent bist, wenn die Leute dich reden hören, denken sie alle: ‚Deine Worte sind nur Glaubenslehren, in ihnen ist nicht das geringste bisschen Wahrheitsrealität zu finden, und sie können überhaupt keine echten Probleme lösen – sind das, was du sagst, also nicht nur leere Worte? Du verstehst die Wahrheit nicht. Bist du nicht einfach nur ein Pharisäer?‘ Obwohl du viele Glaubenslehren gesprochen hast, wurden die Probleme nicht gelöst, und du denkst dir: ‚Ich habe mich ziemlich aufrichtig und ernsthaft ausgedrückt, warum habt ihr nicht verstanden, was ich gesagt habe?‘ Du hast eine ganze Menge Glaubenslehren gesprochen, aber die Leute, die negativ waren, sind immer noch negativ, und die Leute, die Missverständnisse über Gott hatten, haben immer noch diese Missverständnisse, und keine der Schwierigkeiten, die bei der Ausführung ihrer Pflichten bestehen, wurde gelöst – das bedeutet, dass die Worte, die du gesprochen hast, nur Geschwätz waren. Egal wie viele Defekte und Makel es in deiner Menschlichkeit gibt: Wenn die Worte, die du sprichst, die Wahrheitsrealität enthalten, dann kann deine Gemeinschaft Probleme lösen; wenn die Worte, die du sprichst, nur Glaubenslehren sind und sich in ihnen nicht das geringste Quäntchen an praktischem Wissen finden lässt, dann wirst du, egal wie viel du redest, nicht in der Lage sein, die echten Probleme der Menschen zu lösen. Es spielt keine Rolle, wie die Menschen dich sehen: Solange die Dinge, die du sagst, nicht mit der Wahrheit übereinstimmen und sie nicht auf die Zustände der Menschen eingehen oder ihre Schwierigkeiten lösen können, werden die Menschen sie nicht hören wollen. Was ist also wichtiger: die Wahrheit oder die eigenen Veranlagungen der Menschen? (Die Wahrheit ist wichtiger.) Nach der Wahrheit zu streben und die Wahrheit zu verstehen, ist das Wichtigste. Es ist also egal, welche Defekte du in Bezug auf deine Menschlichkeit oder deine angeborenen Veranlagungen hast, du darfst dich nicht von ihnen einschränken lassen. Stattdessen solltest du nach der Wahrheit streben und deine verschiedenen Defekte durch das Verstehen der Wahrheit ausgleichen, und wenn du einige Mängel an dir entdeckst, solltest du sie schnellstens beheben. Manche Leute konzentrieren sich nicht darauf, nach der Wahrheit zu streben, sondern stattdessen immer darauf, die Schwierigkeiten, Makel und Defekte in ihrer Menschlichkeit zu beheben und die Probleme mit ihrer Menschlichkeit zu berichtigen, und es stellt sich heraus, dass sie sich mehrere Jahre lang abmühen, ohne klare Ergebnisse zu erzielen, was dazu führt, dass sie von sich selbst enttäuscht sind und denken, ihre Menschlichkeit sei zu schlecht und sie seien nicht mehr zu retten. Ist das nicht enorm töricht?“ (Das Wort, Bd. 7, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Gottes Worte haben mich tief berührt, und ich erkannte, dass Gott uns wahrlich auf praktische Weise den Weg zeigt. Wir sollten uns bei der Ausführung unserer Pflicht nicht durch Persönlichkeit, Kaliber oder Alter einschränken lassen. Gottes Maßstab dafür, ob jemand seine Pflicht dem Standard entsprechend ausführt, basiert weder darauf, ob die Person introvertiert oder extrovertiert ist, welchen Status sie hat, noch auf ihrem Kaliber oder auf ihrem Alter, und schon gar nicht darauf, ob sie irgendwelche Unvollkommenheiten oder Beeinträchtigungen hat. Entscheidend ist, ob sie die Wahrheit praktizieren und ihre Pflichten nach den Wahrheitsgrundsätzen ausführen kann, und ob sie jemand ist, der Gottes Weg folgt. Zum Beispiel ist es bei der Pflicht eines Leiters entscheidend, die Probleme zu lösen, die Brüder und Schwestern bei ihrem Lebenseintritt und bei ihren Pflichten haben. Solange ich mich darauf konzentriere, mich mit der Wahrheit zu wappnen und sie zu praktizieren, die Realität, und die Erleuchtung und die Erhellung des Heiligen Geistes erkenne, wenn ich über die Wahrheit Gemeinschaft halte und in der Lage bin, die Probleme der Brüder und Schwestern zu lösen und den Weg der Praxis aufzuzeigen, werden die Brüder und Schwestern Nutzen daraus ziehen, selbst wenn ich ins Stottern gerate. Wenn ich nicht konsequent nach der Wahrheit strebe, werde ich, selbst wenn ich fließend und wortgewandt spreche, nicht in der Lage sein, die Arbeit eines Leiters zu erfüllen, wenn ich nicht über die Wahrheit Gemeinschaft halten oder echte Probleme lösen kann. Ich dachte immer, dass man für die Ausführung der Pflichten eines Leiters zumindest gute Sprachfähigkeiten haben und redegewandt sein müsse, und dass jemand wie ich, der stottert und oft ins Stocken gerät, nicht für die Pflichten eines Leiters geeignet sei – deshalb lehnte ich es immer ab, mich für die Wahl zur Leitung aufstellen zu lassen. Doch wie sich herausstellte, waren meine Maßstäbe für die Wahl von Leitern falsch. Die Wahl von Leitern im Hause Gottes beruht auf Grundsätzen, nicht auf dem äußeren Erscheinungsbild einer Person, oder welche angeborenen Beeinträchtigungen eine Person haben mag, sondern darauf, ob die Person nach der Wahrheit strebt, und auf ihrer Menschlichkeit und ihrem Kaliber. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verstand ich, dass meine angeborenen Beeinträchtigungen und Unvollkommenheiten kein Hindernis für die Ausführung meiner Pflicht waren, und dass ich sie nicht als Entschuldigungen benutzen konnte, um mich meiner Pflicht zu entziehen. Das Verstehen der Wahrheit und das Praktizieren gemäß Gottes Anforderungen sind der Schlüssel, um die eigene Pflicht gut zu tun! Ich habe einen Weg der Praxis gefunden, um voranzukommen, und obwohl ich stottere und stockend spreche, bin ich bereit, meine Pflicht nach Gottes Anforderungen auszuführen, mich darauf zu konzentrieren, mich mit den Wahrheitsgrundsätzen zu wappnen, meine Eitelkeit und meinen Stolz beiseitezulegen und in meinem Verhalten und Handeln bodenständig und gefestigt zu sein. Ich stottere zwar immer noch, wenn ich in Versammlungen Gemeinschaft halte oder Gottes Wort lese, aber ich kann damit richtig umgehen, und meine Haltung ist viel ruhiger geworden. Manchmal bemühe ich mich ganz bewusst, es zu überwinden, und ich erinnere mich daran, wie Brüder und Schwestern mich früher daran erinnerten: „Du sprichst ein bisschen schnell, was das Stottern wahrscheinlicher macht; wenn du etwas langsamer sprichst, wird es besser“, und: „Wenn du stecken bleibst, kannst du die letzte Silbe ein wenig in die Länge ziehen; so wirst du nicht so wahrscheinlich stottern.“ Wenn ich in Versammlungen Gemeinschaft halte, versuche ich, langsamer zu sprechen und meine Worte so in die Länge zu ziehen, wie es nötig ist, und bemühe mich, bewusst mitzuwirken. Ich fühle mich nicht mehr so nervös, wodurch ich bei Versammlungen freier geworden bin. Einmal traf ich mich mit einem Verantwortlichen für Textarbeiten, um die Arbeit zu besprechen, aber ich war etwas besorgt und dachte: „Er versteht die Grundsätze besser als ich. Was ist, wenn ich nervös werde und stark stottere? Was wird er dann von mir denken?“ Aber dann dachte ich daran, dass es bei der Arbeit Schwierigkeiten gegeben hatte und dass der vorherige Brief keine guten Ergebnisse gebracht hatte – daher war es notwendig, sich persönlich zu treffen, um das Problem zu besprechen und zu lösen. Ich konnte nicht zulassen, dass mein Stottern mich davon abhielt, das Problem zu lösen, denn das würde die Arbeit verzögern. Wenn ich es auf diese Weise betrachtete, fühlte ich mich nicht mehr eingeschränkt, und so vereinbarte ich ein Treffen mit dem Verantwortlichen, um die Arbeit zu besprechen.
Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, in der ich meine Pflichten wegen meines Stotterns immer wieder verweigerte, bis ich schließlich in der Lage war, meine Pflichten ruhig anzunehmen, ohne durch mein Stottern eingeschränkt zu sein, erkenne ich, dass ich auf diesem ganzen Weg von Gottes Worten getröstet, ermutigt und geleitet wurde. Ich danke Gott aufrichtig und von ganzem Herzen!