96. Die Angst, die Wahrheit zu sagen Was dahinter steckt
Anfang September 2022 war ich Leiterin der Bewässerungsgruppe in der Gemeinde. Damals kamen gerade zwei Neulinge, Schwester Qiu Zhen und Schwester Yang Yun, aus einer anderen Gemeinde zu uns. Die Leiterin bat mich, schnell jemanden für ihre Bewässerung einzuteilen. Sie sagte, die beiden Schwestern hätten gutes Kaliber und Verständnis, und ich solle ihre Entwicklung während der weiteren Bewässerung genau beobachten, damit sie so bald wie möglich für Pflichten gefördert und ausgebildet werden könnten. Die Leiterin erwähnte auch, dass Qiu Zhens Zustand aufgrund der Verfolgung und Behinderung durch ihre Familie kürzlich gestört worden war und sie mehr gemeinschaftlichen Austausch und Hilfe bräuchte. Danach teilte ich Bewässerer für Qiu Zhen und Yang Yun ein und hielt auch selbst mit Qiu Zhen über Gottes Worte Gemeinschaft. Yang Yuns Zustand war gut, also überließ ich sie getrost den Bewässerern.
Ein Monat verging wie im Flug, und die Leiterin fragte mich, wie es Qiu Zhen und Yang Yun ginge, ob sie Fortschritte gemacht hätten und ob man sie fördern könne. Als ich den Brief der Leiterin sah, geriet ich etwas in Panik und dachte: „Ich habe nur am Anfang mit Qiu Zhen Gemeinschaft gehalten, und nachdem sich ihr Zustand gebessert hatte, habe ich die Sache nicht weiterverfolgt. Ich habe vergessen, nachzufassen und mich über die Einzelheiten bezüglich der beiden Neulinge zu erkundigen. Was soll ich jetzt tun? Wie soll ich antworten? Wenn ich einfach sage, dass ich vergessen habe, nachzufassen, wird die Leiterin bestimmt sagen, ich sei oberflächlich gewesen, hätte keine echte Arbeit geleistet, meine mir ausdrücklich aufgetragenen Aufträge nicht erledigt und sei absolut unzuverlässig. Damit wäre mein Ansehen ruiniert, und ich würde vielleicht sogar zurechtgestutzt werden.“ Um zu verhindern, dass die Leiterin merkt, dass ich keine echte Arbeit geleistet hatte, dachte ich mir einen Plan aus: „Ich schreibe den Bewässerern schnell einen Brief, um mich nach Qiu Zhen und Yang Yun zu erkundigen, und antworte dann der Leiterin, dass ich gerade dabei bin, ihre Situation weiterzuverfolgen. Aber ich habe doch eindeutig nur einmal ganz am Anfang mit Qiu Zhen Gemeinschaft gehalten und danach vergessen, mich um sie und Yang Yun zu kümmern. Zu sagen, ich hätte ihre Situation weiterverfolgt, wäre das nicht eine blanke Lüge? Nein, ich kann nicht so direkt lügen.“ Also dachte ich mir einen anderen Weg aus. Ich würde weder direkt sagen, dass ich drangeblieben bin, noch zugeben, dass ich die Nachverfolgung vernachlässigt habe. Stattdessen würde ich um den heißen Brei herumreden und sagen: „Zufälligerweise habe ich gerade ein Treffen mit den beiden Bewässerern vereinbart, bei dem ich mich nach dem aktuellen Stand der Neulinge erkundigen wollte. Danach melde ich mich dann bei Ihnen.“ Nachdem ich den Brief geschrieben hatte, spürte ich ein unbestimmtes Gefühl des Unbehagens in meinem Herzen. Ich hatte das Gefühl, wirklich aalglatt und hinterlistig zu sein, aber ich hatte Angst, die Leiterin würde sagen, ich würde keine echte Arbeit leisten, wenn ich nicht so antwortete. Am Ende antwortete ich also auf diese Weise.
Am nächsten Tag wurde mir plötzlich schwindelig, mir war übel und ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Eine Schwester erinnerte mich daran, dass man, wenn man plötzlich von einer Krankheit heimgesucht wird, prüfen sollte, ob es eine Lektion zu lernen gibt. Später dachte ich darüber nach, wie die Leiterin mich gebeten hatte, mich nach dem Zustand von Yang Yun und Qiu Zhen zu erkundigen. Ich hatte versprochen, es richtig zu machen, es dann aber vergessen. In dieser Angelegenheit war ich schon so unverantwortlich gewesen, aber anstatt ehrlich zu sein, entschied ich mich für Ausflüchte, Täuschung und Vertuschung. Wäre das nicht noch abscheulicher für Gott? Ich erkannte, dass sich meine Worte und Taten wie eine Schlange wanden, also suchte ich nach Gottes Worten, die ein solches Verhalten entlarven. Der Allmächtige Gott sagt: „Lasst uns also zunächst ansehen, welche Art von Frage Gott Jehova Satan stellte. ‚Wo kommst du her?‘ Ist das nicht eine direkte Frage? Liegt darin irgendeine versteckte Bedeutung? Nein. Es ist nur eine direkte Frage. Wenn Ich euch fragen würde: ‚Wo kommst du her?‘, wie würdet ihr dann antworten? Ist dies eine Frage, die schwer zu beantworten ist? Würdet ihr sagen: ‚Ich habe das Land umher durchzogen‘? (Nein.) Ihr würdet nicht auf diese Weise antworten. Was empfindet ihr also dann, wenn ihr seht, dass Satan auf diese Weise antwortet? (Wir haben das Gefühl, dass sich Satan unsinnig verhält, aber auch hinterlistig.) Könnt ihr sagen, was Ich empfinde? Jedes Mal, wenn Ich diese Worte Satans sehe, fühle Ich Mich angewidert, weil Satan redet und seine Worte trotzdem inhaltslos sind. Beantwortete Satan Gottes Frage? Nein, die Worte, die Satan sprach, waren keine Antwort, sie ergaben nichts. Sie waren keine Antwort auf Gottes Frage. ‚Ich habe das Land umher durchzogen.‘ Was ist deine Erkenntnis dieser Worte? Woher kommt Satan nur? Habt ihr eine Antwort auf diese Frage erhalten? (Nein.) Das ist die ‚Genialität‘ der hinterlistigen Pläne Satans – niemanden herausfinden zu lassen, was er tatsächlich sagt. Nachdem du diese Worte gehört hast, kannst du trotzdem nicht erkennen, was er gesagt hat, obwohl er mit der Antwort fertig ist. Trotzdem glaubt Satan, dass er perfekt geantwortet hat. Wie fühlst du dich danach? Angewidert? (Ja.) Nun beginnst du, Abscheu zu fühlen in Reaktion auf diese Worte. Satans Worte haben ein charakteristisches Merkmal. Was Satan sagt, macht, dass du dich am Kopf kratzt, ohne den Grund für seine Worte wahrnehmen zu können. Manchmal hegt Satan Absichten und spricht überlegt, und manchmal wird er von seiner eigenen Natur beherrscht. Dann dringen die Worte spontan und direkt aus Satans Mund. Satan wägt diese Worte nicht lange ab; er spricht sie, ohne nachzudenken. Als Gott fragte, woher er komme, antwortete Satan in wenigen zweideutigen Worten. Du fühlst dich sehr verwirrt und erfährst nie genau, woher Satan kommt. Gibt es welche unter euch, die so sprechen? Was ist das für eine Art und Weise zu sprechen? (Es ist zweideutig und gibt keine bestimmte Antwort.) Mit welcher Art von Worten sollten wir diese Sprechweise beschreiben? Sie ist ablenkend und fehlleitend. Angenommen, jemand will andere nicht wissen lassen, was er gestern gemacht hat. Du fragst diese Person: ‚Ich habe dich gestern gesehen. Wo bist du hingegangen?‘ Sie sagt dir nicht direkt, wohin sie gestern gegangen ist. Sie sagt: ‚Das war ein Tag gestern! Furchtbar ermüdend!‘ Hat sie deine Frage beantwortet? Das hat sie, aber sie gab dir nicht die Antwort, die du wolltest. Darin liegt der ‚geniale‘ Kniff der menschlichen Sprache. Du kannst nie herausfinden, was sie meint, oder den Grund oder die Absicht hinter ihren Worten wahrnehmen. Du weißt nicht, was sie zu meiden versucht, weil sie in ihrem Herzen ihre eigene Geschichte hat – das ist heimtückisch. Gibt es solche Menschen unter euch, die auch oft auf diese Weise reden? (Ja.) Was ist dann euer Zweck? Ist es manchmal, um eure eigenen Interessen zu schützen, manchmal, um euren eigenen Stolz, eure Position und euer Image zu wahren oder um die Geheimnisse des Privatlebens zu bewahren? Was auch immer der Zweck sein mag, er ist untrennbar von euren Interessen, mit euren Interessen verknüpft. Ist dies nicht die Natur des Menschen? Alle mit dieser Natur sind eng verwandt mit Satan, auch wenn sie nicht zu seiner Familie gehören. Wir können das sagen, oder nicht? Im Allgemeinen ist diese Erscheinungsform verabscheuungswürdig und widerlich“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige IV). Aus Gottes Worten der Entlarvung Satans erkannte ich, dass die Art wie Satan spricht wirklich widerlich ist. Gott stellt eine einfache Frage und Satan könnte klar antworten. Doch stattdessen redet er nur um den heißen Brei herum, um seine wahren Absichten und Zwecke zu vertuschen. So macht er alles nur verwirrend und man kann seine wahren Gedanken und Absichten kaum erkennen. Das ist wirklich heimtückisch und hinterlistig. Anhand von Gottes Worten erkannte ich, dass Gott mein eigenes Verhalten entlarvte. Genauso war es, als die Leiterin sich nach dem Zustand der beiden Neulinge erkundigte: Mir wurde klar, dass ich nur einmal ganz am Anfang mit Qiu Zhen Gemeinschaft gehalten hatte. Da ich aber später mit anderen Dingen beschäftigt war, hatte ich die Sache nicht weiterverfolgt, nachdem ich sie den Bewässerern zugeteilt hatte. Ich wusste nichts über ihre Fortschritte, über ihre eventuellen Probleme oder ihr Potenzial für die Förderung. Wenn ich einfach zugegeben hätte, dass ich nicht nachgefasst hatte, hätte das der Leiterin gezeigt, dass ich keine wirkliche Arbeit leistete und die Dinge nur oberflächlich und unverantwortlich behandelte. Das hätte meinen Stolz und mein Ansehen geschädigt, und ich wäre vielleicht sogar zurechtgestutzt worden. Also griff ich zur List und behauptete, ich hätte ein Treffen mit den beiden Bewässerern vereinbart, mit der Absicht, mich nach dem aktuellen Befinden der Neulinge zu erkundigen und danach Bericht zu erstatten. So brachte ich die Leiterin dazu zu glauben, ich würde wirkliche Arbeit leisten und den Zustand der Neulinge beständig verfolgen und beachten. Ich erwähnte sogar, dass ich die Bewässerer persönlich treffen würde, um mich nach ihrem Zustand zu erkundigen, was den Eindruck erweckte, dass mir die Sache sehr am Herzen liegt. Auf diese Weise konnte ich das Problem verbergen und gleichzeitig meinen Stolz und mein Ansehen schützen. Ich erkannte, wie heimtückisch meine Absichten waren und dass meine Worte und Taten genau wie die Satans waren. Mein Verhalten war ausweichend, ablenkend und irreführend. Ich war wirklich aalglatt und hinterlistig! Ich dachte, ich sei klug, hätte eine gute Lösung gefunden und perfekt geantwortet, aber diese verschlagene und hinterlistige Disposition widerte Gott an und zog Seinen Hass auf sich. Wenn ich nicht schnell Buße täte, würde ich letztendlich von Gott enthüllt und ausgemustert werden.
Später, nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, gewann ich ein gewisses Verständnis für die Absichten hinter meiner List. Der Allmächtige Gott sagt: „Auf welche Absichten ist es zurückzuführen, wenn Menschen sich auf List einlassen? Welches Ziel versuchen sie zu erreichen? Es geht ausnahmslos darum, Ruhm, Gewinn und Status zu erlangen; kurz gesagt, es dient ihren eigenen Interessen. Und was ist der Grund des Strebens nach Eigeninteresse? Dass die Menschen ihre eigenen Interessen als wichtiger als alles andere erachten. Sie legen List an den Tag, um selbst zu profitieren, und ihre betrügerische Disposition wird dadurch enthüllt. Wie sollte dieses Problem gelöst werden? Zunächst musst du erkennen und wissen, was Interessen sind, was sie den Menschen genau bringen und welche Konsequenzen es hat, sie zu verfolgen. Wenn du das nicht durchschauen kannst, dann ist es leichter gesagt als getan, sie aufzugeben. Wenn Menschen die Wahrheit nicht verstehen, dann ist nichts schwerer für sie, als ihre eigenen Interessen aufzugeben. Das liegt daran, dass ihre Lebensphilosophien lauten: ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ und ‚Der Mensch stirbt für Reichtum wie Vögel für Futter‘. Es ist offensichtlich, dass sie für ihre eigenen Interessen leben. Die Menschen denken, dass sie ohne ihre eigenen Interessen – wenn sie ihre Interessen verlieren würden – nicht überleben könnten. Es ist, als ob ihr Überleben untrennbar mit ihren eigenen Interessen verbunden ist, also sind die meisten Menschen blind für alles, außer für ihre eigenen Interessen. Sie sehen ihre eigenen Interessen als höher an als alles andere, sie leben für ihre eigenen Interessen, und sie dazu zu bringen, ihre eigenen Interessen aufzugeben, ist so, als würde man von ihnen verlangen, ihr eigenes Leben aufzugeben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). Durch Gottes Worte verstand ich, warum ich mit allen möglichen Tricks versuchte, meine Fehler zu vertuschen. Die eigentliche Ursache war, dass ich nach dem satanischen Grundsatz lebte: „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, und persönliche Interessen über alles andere stellte. Als die Leiterin zum Beispiel fragte, ob ich mich nach den beiden Neulingen erkundigt hätte, hatte ich eindeutig vergessen, nachzufassen. Das zeigte, dass mir das Bewusstsein für die Last und die Verantwortung für die Arbeit fehlten, aber anstatt sofort darüber nachzudenken und mich zu korrigieren, sorgte ich mich nur um meinen Stolz und meine Interessen. Ich tat, was mir nützte, und wenn etwas für mich nachteilig war, meinen Stolz bedrohte oder dazu führen konnte, dass ich zurechtgestutzt würde, griff ich zu aalglatten Tricks, um mich zu schützen. Ich benutzte irreführende Worte, um einen falschen Eindruck zu erwecken, die Leute zu täuschen und sie zu überlisten, und so die Leiterin daran zu hindern, meine Probleme zu erkennen und zu verstehen, wie es um meine Pflichten wirklich stand. Ich erkannte, dass ich, als ich nach diesen satanischen Giften lebte, immer aalglatter, hinterlistiger, gemeiner und niederträchtiger wurde und jegliches menschliche Abbild verlor.
Dann las ich einen Abschnitt von Gottes Worten: „Dass Gott von den Menschen verlangt, ehrlich zu sein, beweist, dass Er hinterlistige Menschen wirklich verabscheut und sie Ihm missfallen. Gottes Abneigung gegen hinterlistige Menschen ist eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie sie Dinge tun, gegen ihre Dispositionen und auch gegen ihre Absichten und ihre Mittel des Betrugs; Gott missfällt all das. Wenn hinterlistige Menschen die Wahrheit akzeptieren können, ihre hinterlistige Disposition eingestehen und bereit sind, Gottes Rettung anzunehmen, dann haben auch sie Hoffnung auf Rettung – denn weder Gott noch die Wahrheit bevorzugen irgendjemanden. Wenn wir also Menschen werden wollen, die Gott gefallen, dann müssen wir als Erstes unsere Verhaltensgrundsätze ändern, nicht mehr nach satanischen Philosophien leben, uns nicht mehr auf Lügen und Betrug verlassen, um unser Leben zu führen, alle unsere Lügen ablegen und uns bemühen, ehrliche Menschen zu werden. Dann wird sich Gottes Meinung über uns ändern. Früher haben sich die Menschen im Zusammenleben mit anderen immer auf Lügen, Vortäuschung und Betrug verlassen und sie nahmen in ihrem Verhalten satanische Philosophien als Grundlage ihrer Existenz, als ihr Leben und als ihr Fundament. Das war etwas, das Gott verabscheute. Wenn du unter Nichtgläubigen ehrliche Worte von dir gibst, die Wahrheit sagst und versuchst, ein ehrlicher Mensch zu sein, dann wirst du verleumdet und verurteilt und abgelehnt. Also folgst du weltlichen Trends und lebst nach satanischen Philosophien; du wirst im Lügen immer geschickter und immer hinterlistiger. Außerdem lernst du, heimtückische Mittel einzusetzen, um deine Ziele zu erreichen und dich zu schützen. Du wirst in Satans Welt immer erfolgreicher und stürzt infolgedessen immer tiefer in die Sünde, bis du dich nicht mehr herausretten kannst. In Gottes Haus sind die Dinge umgekehrt. Je mehr du in der Lage bist, zu lügen und zu betrügen, desto mehr wird Gottes auserwähltes Volk deiner überdrüssig werden und dich ablehnen. Wenn du dich weigerst, Buße zu tun, und dich immer noch an satanische Philosophien und Logik klammerst und du zudem Listen und Tricks und ausgeklügelte Taktiken anwendest, um dich zu tarnen und ins rechte Licht zu rücken, dann wirst du sehr wahrscheinlich enthüllt und ausgemustert werden. Das liegt daran, dass Gott hinterlistige Menschen verabscheut. Nur ehrliche Menschen können in Gottes Haus Erfolg haben, und alle hinterlistigen Menschen werden letztlich abgelehnt und ausgemustert. Das wurde vor langer Zeit von Gott vorherbestimmt. Nur ehrliche Menschen können Anteil am Himmelreich haben. Wenn du nicht versuchst, ein ehrlicher Mensch zu sein und nicht mit dem Ziel des Strebens nach der Wahrheit Erfahrungen sammelst und praktizierst, wenn du deine eigene Hässlichkeit nicht aufdeckst und wenn du dich nicht offenbarst, dann wirst du nie das Wirken des Heiligen Geistes empfangen und Gottes Anerkennung erlangen können“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, erkannte ich, dass Gottes Disposition heilig und gerecht ist. Gott liebt ehrliche Menschen und verabscheut hinterlistige. Wenn jemand hinterlistige Tricks anwendet, um kurzfristige Interessen zu befriedigen, anstatt ehrlich zu sein, wird er niemals Gottes Anerkennung erhalten, sondern von Ihm verschmäht und ausgemustert werden. Ich erinnerte mich an eine Schwester, die für die Bewässerungsarbeit verantwortlich gewesen war. Sie griff zur List, um ihren Ruf, ihren Status und ihr gutes Bild bei der Leiterin zu wahren, obwohl sie viele Probleme der Neulinge eindeutig nicht gelöst hatte, und wollte dies so vor allen verbergen. In ihrem Arbeitsbericht schrieb sie, die Probleme der Neulinge seien gelöst worden. Daraufhin ließ Gott die Wahrheit ans Licht kommen, indem er andere Schwestern nach den Einzelheiten zum Zustand der Neulinge fragen ließ. Schließlich wurde diese Schwester entlassen, weil sie nach Ansehen und Status strebte, anstatt echte Arbeit zu leisten. Ich erkannte, dass Gott alles genau prüft und dass die Wahrheit letztendlich offenbart wird, egal wie sehr die Menschen versuchen, Dinge zu vertuschen oder zu verschleiern. Mir wurde klar, dass ich genauso war. Ich leistete eindeutig keine echte Arbeit, versuchte aber, dem Problem auszuweichen, um die Wahrheit zu verbergen, damit die Leiterin meine Probleme nicht erkennen konnte. Meine Handlungen waren im Wesentlichen betrügerisch und hinterlistig. Obwohl ich Taktiken anwandte, die ich für klug hielt, um meinen Stolz und mein Ansehen zu schützen, prüft Gott alles genau, und solche Tricks und die List hatten nur dazu geführt, dass Gott mich verabscheute und hasste. Als mir das bewusst wurde, erkannte ich, dass ich mich in Gefahr begeben hatte und töricht gewesen war, und dass ich, wenn ich nicht schnell Buße tat und mich besserte, letztendlich enthüllt und ausgemustert werden würde.
Später, als ich der Leiterin schrieb, wollte ich ihr eigentlich ganz genau schildern, wie hinterhältig und verschlagen ich gehandelt hatte und wie ich mich mit doppeldeutigen Worten und List herausgeredet hatte. Doch als ich ein paar Worte in den Computer tippte, zögerte ich und dachte: „Wenn ich das schreibe, geht es nicht mehr nur darum, dass ich nicht nachgefasst habe und unverantwortlich war, sondern auch um Hinterlist und Tricksereien, was noch schlimmer ist. Was wird die Leiterin von mir denken, wenn sie das erfährt? Ich könnte zurechtgestutzt werden, also lasse ich es vielleicht besser weg. Wenn ich nichts sage, wird die Leiterin es schließlich nicht herausfinden, und ich muss dieses Leid nicht ertragen.“ Während ich innerlich kämpfte, dachte ich an diese Worte Gottes: „Nur ehrliche Menschen können Anteil am Himmelreich haben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). „Wenn die Menschen die Wahrheit für ihre eigenen Vorteile aufgeben, dann verlieren sie das Leben und Gottes Rettung; diese Menschen sind die törichtesten“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). Ich suchte schnell Gottes Worte heraus, um sie zu lesen. Der Allmächtige Gott sagt: „Gott rettet diejenigen, die nach der Wahrheit streben. Wenn du die Wahrheit nicht akzeptierst, und wenn du unfähig bist, über deine verdorbene Disposition nachzudenken und sie zu erkennen, dann wirst du nicht wahrhaft Buße tun und du wirst keinen Lebenseintritt haben. Die Wahrheit zu akzeptieren und dich selbst zu kennen, ist der Weg zu Wachstum im Leben und zum Erlangen von Rettung, es ist deine Chance, vor Gott zu treten, um Seine genaue Prüfung, Sein Gericht und Seine Züchtigung zu akzeptieren und um die Wahrheit und das Leben zu gewinnen. Wenn du es aufgibst, nach der Wahrheit zu streben, um Ruhm, Gewinn und Status und deinen eigenen Vorteilen nachzujagen, ist das gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die Gelegenheit, Gottes Gericht und Züchtigung anzunehmen und Rettung zu erlangen. Du entscheidest dich für Ruhm, Gewinn und Status und deine eigenen Vorteile, aber was du dabei aufgibst, ist die Wahrheit, und was du dabei verlierst, ist das Leben und die Chance, gerettet zu werden. Was bedeutet mehr? Wenn du dich für deine eigenen Vorteile entscheidest und die Wahrheit aufgibst, ist das dann nicht töricht? Um es im Volksmund auszudrücken, das bedeutet einen großen Verlust für einen kleinen Vorteil zu erleiden. Ruhm, Gewinn, Status, Geld und Vorteile sind allesamt vorübergehend, sie verflüchtigen sich wie Rauchschwaden, während die Wahrheit und das Leben ewig und unveränderbar sind. Wenn die Menschen die verdorbenen Dispositionen beseitigen, die sie dazu bringen, nach Ruhm, Gewinn und Status zu streben, dann haben sie Hoffnung, Rettung zu erlangen. Außerdem sind die Wahrheiten, die die Menschen gewinnen, ewig; Satan kann den Menschen diese Wahrheiten nicht wegnehmen, ebenso wenig wie sonst irgendjemand. Du gibst deine Vorteile auf, aber was du gewinnst, sind die Wahrheit und Rettung; diese Resultate gehören dir, und du gewinnst sie für dich selbst. Wenn die Menschen sich dafür entscheiden, die Wahrheit zu praktizieren, dann gewinnen sie Gottes Rettung und ewiges Leben, selbst wenn sie ihre Vorteile verloren haben. Diese Menschen sind die klügsten. Wenn die Menschen die Wahrheit für ihre eigenen Vorteile aufgeben, dann verlieren sie das Leben und Gottes Rettung; diese Menschen sind die törichtesten. Wofür ein Mensch sich entscheidet – seine Vorteile oder die Wahrheit –, ist unglaublich aufschlussreich. Diejenigen, die die Wahrheit lieben, werden die Wahrheit wählen; sie werden sich dafür entscheiden, sich Gott zu unterwerfen und Ihm zu folgen. Sie würden eher ihre eigenen Interessen aufgeben, um nach der Wahrheit zu streben. Egal, wie sehr sie leiden müssen, sie sind entschlossen, in ihrem Zeugnis standhaft zu bleiben, um Gott zufriedenzustellen. Dies ist der grundlegende Weg, um die Wahrheit zu praktizieren und in die Wahrheitsrealität einzutreten“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). Gottes Worte dienten mir als Mahnung und gaben mir einen Weg der Praxis. Gottes gerechte und heilige Disposition ist unverletzlich. In Gottes Königreich will Er ehrliche Menschen, und Er rettet ehrliche Menschen. Wenn ich das Praktizieren der Wahrheit aufgebe, um meine Interessen zu schützen, kommt das dem Aufgeben der Chance gleich, die Wahrheit zu erlangen und gerettet zu werden. Vielleicht hat es keine schwerwiegenden Folgen, wenn man einmal nicht die Wahrheit praktiziert, aber auf lange Sicht, wenn ich es bei aufkommenden Problemen nie schaffe, meine persönlichen Interessen aufzugeben oder mich gegen das Fleisch aufzulehnen, dann würde ich kein gutes Ergebnis erzielen und meinen Bestimmungsort nicht erreichen. Wenn ich allmählich meinen persönlichen Interessen entsagen und mich gegen das Fleisch auflehnen könnte, um die Wahrheit zu praktizieren, dann würde ich den Maßstäben von Gottes Anforderungen immer näherkommen. Dann las ich, dass in Gottes Worten steht: „Menschen zu beaufsichtigen, sie zu beobachten, zu versuchen, sie zu verstehen – das alles dient dazu, ihnen dabei zu helfen, den richtigen Weg des Gottesglaubens zu betreten, um sie in die Lage zu versetzen, ihre Pflicht so auszuführen, wie Gott es verlangt und wie es den Grundsätzen entspricht, um sie davon abzuhalten, eine Störung oder Unterbrechung zu verursachen, und sie davon abzuhalten, sinnlose Arbeit zu verrichten. Dabei geht es einzig und allein darum, ihnen gegenüber und gegenüber der Arbeit von Gottes Haus Verantwortung zu zeigen; darin liegt keine Bosheit“ (Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (7)). Durch Gottes Worte verstand ich: Wenn ich praktiziere, ein ehrlicher Mensch zu sein, dann können andere meine Verdorbenheit und die Mängel in meiner Arbeit sehen. Die Leiter können meine Arbeit besser beaufsichtigen und prüfen, meine Probleme erkennen und mir rechtzeitig Anleitung und Hilfe geben. Dadurch kann ich meine Pflichten gewissenhafter und verantwortungsbewusster angehen. Dies würde auch mir bei meiner Pflichtausführung helfen. Als mir das klar wurde, hellte sich mein Herz plötzlich auf, und ich betete zu Gott: „Gott, um meinen Stolz und meinen Status zu schützen, habe ich List angewandt und Dich angewidert. Diesmal will ich, ungeachtet dessen, was die Brüder und Schwestern denken, Deine genaue Prüfung annehmen, die Wahrheit praktizieren und ein ehrlicher Mensch sein. Bitte führe mich.“ Danach öffnete ich mich der Leiterin gegenüber über meinen Zustand und die Offenbarung meiner Verdorbenheit und fühlte mich etwas erleichtert und befreit.
Später bat mich die Verantwortliche, über den aktuellen Stand der Bewässerungsarbeit zu berichten, und ich wurde plötzlich sehr nervös. Weil ich in den letzten Tagen mit anderen Aufgaben beschäftigt gewesen war, hatte ich auf die von einigen Bewässerern angesprochenen Probleme noch keine detaillierten Antworten gegeben. Die Leiterin hatte uns gebeten, den Bewässerern einige gute praktische Wege aufzuzeigen, und auch das hatte ich noch nicht umgesetzt. Wenn ich der Verantwortlichen das ehrlich berichten würde, würde sie dann denken, dass ich die Arbeit schleifen lasse und keine wirkliche Arbeit leiste? Nachts lag ich im Bett und konnte nicht einschlafen, weil ich darüber nachdachte, wie ich meinen Stolz und mein Ansehen schützen könnte. Ich erkannte, dass ich wieder hinterlistig sein wollte, und mir wurde auch klar, dass diese Situation eine Prüfung Gottes war. Er prüfte, ob ich Seine genaue Prüfung annehmen und ein ehrlicher Mensch sein konnte. Ich dachte an einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Gott verlangt von den Menschen, in Wort und Tat ehrlich und nicht hinterlistig zu sein. Gott sagt das, um den Menschen zu ermöglichen, das wirkliche Abbild eines Menschen auszuleben und nicht wie Satan zu sein, der sich wie eine Schlange über den Boden schlängelt, stets mit gespaltener Zunge spricht und andere Menschen davon abhält, die Wahrheit zu verstehen. Er sagt das also, damit die Menschen, in Wort und Tat, das Abbild eines Menschen ausleben und würdevoll, rechtschaffen und anständig sind, reine Herzen besitzen und weder eine dunkle Seite noch irgendetwas Schändliches in sich tragen. Er sagt es, damit die Menschen nach außen hin genauso sind wie in ihrem Inneren, und damit sie sagen, was immer sie in ihrem Herzen denken, sie Gott oder andere Menschen nicht betrügen, nichts zurückhalten und ihre Herzen wie ein Stück unbeflecktes Land sind. Das ist es, was Gott fordert, und das ist Gottes Ziel, wenn Er von den Menschen verlangt, ehrlich zu sein“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Der Mensch profitiert am meisten von Gottes Führungsplan). Gottes Worte erinnerten mich erneut daran: Ein ehrlicher Mensch zu sein bedeutet, aufrecht und offen zu sprechen und zu handeln, Gottes genaue Prüfung über all sein Tun und Lassen anzunehmen und sowohl Gott als auch den Menschen gegenüber einfach und offen zu sein. Selbst wenn es dazu führt, dass ich zurechtgestutzt werde, muss ich ehrlich sprechen, ohne Tricks oder List anzuwenden, um die Wahrheit zu verbergen. Nur wenn man sich aufrichtig so verhält, lebt man das angemessene Abbild eines ehrlichen Menschen aus. Später berichtete ich der Verantwortlichen wahrheitsgemäß über den Stand der Arbeit, hielt dann Gemeinschaft, um die Probleme der Bewässerer zu lösen, und gab allen einige gute Vorgehensweisen für die Bewässerung von Neulingen an die Hand. Durch diese Praxis erlebte ich aus erster Hand, dass es mir hilft, meine Arbeit verantwortungsbewusst und gewissenhaft anzugehen, wenn ich ein ehrlicher Mensch bin, der Gottes genaue Prüfung und die menschliche Aufsicht annimmt. Das ist wirklich ein großer Schutz für mich bei der Ausführung meiner Pflichten.
Nach dieser Erfahrung sehe ich, dass sich ohne das Gericht und die Züchtigung durch Gottes Worte meine hinterlistige und niederträchtige Disposition überhaupt nicht verändert hätte. Erst als ich mich Situationen stellte, mehr von Gottes genauer Prüfung annahm, meine persönlichen Interessen losließ und bewusst praktizierte, ein ehrlicher Mensch zu sein, konnte sich meine verdorbene Disposition allmählich ändern.