1. Ich lernte, wie ich mit meiner Pflicht richtig umgehen soll
Ich wurde in eine gewöhnliche Bauernfamilie geboren, und als ich aufwuchs, sah ich immer meine Mutter kochen und putzen, meinen Vater sah ich nie kochen oder irgendeine Hausarbeit machen. Mein Großvater war genauso. Manchmal, wenn meine Großmutter den ganzen Tag außer Haus war, blieb mein Großvater lieber hungrig, als zu kochen, da er glaubte, Kochen sei Frauensache. Ich sah, dass in den meisten Familien die Männer außer Haus arbeiteten und die Frauen die Hausarbeit erledigten: Die Frauen kochten zu Hause, während die Männer draußen beschäftigt waren. Nachdem ich geheiratet hatte, übernahm meine Frau selbstverständlich alle Hausarbeiten. Manchmal bat sie mich, etwas im Haushalt zu helfen, aber ich war immer unwillig und tat es nur widerstrebend. Ich dachte immer, Kochen und Hausarbeit seien Aufgaben für Frauen.
Im Sommer 2020 sagte mir der Leiter, dass ein Team dringend Gastgeber brauchte, und fragte, ob ich bereit wäre, dorthin zu gehen und diese Aufgabe zu übernehmen. Ich sagte nichts, dachte aber bei mir: „Ich habe noch nie als Gastgeber gedient und kann nicht einmal kochen.“ Aber da dringend Leute gebraucht wurden, stimmte ich trotzdem zu. Während ich meine Pflicht als Gastgeber ausführte, verbrachte ich jeden Tag in der Küche mit Waschen und Putzen, und dachte bei mir: „Das ist eine Pflicht für Schwestern; warum muss ich das machen? Außerdem ist es peinlich für einen erwachsenen Mann, oft auf den Markt zu gehen, um Gemüse zu kaufen und manchmal sogar mit den Gemüsehändlern feilschen zu müssen!“ Jedes Mal, wenn ich auf den Markt ging, um Gemüse zu kaufen, machte ich mir Sorgen, weil ich Angst hatte, dass andere auf mich herabschauen würden. Ich eilte immer hinein und wieder hinaus und wollte nicht zu lange bleiben. Manchmal bemerkten ein paar Brüder, dass das Gemüse zu salzig oder zu fade war, und ich fühlte mich bloßgestellt und argumentierte innerlich: „Zu Hause hat immer meine Frau die Hausarbeit und das Kochen erledigt, nicht ich! Außerdem bin ich ein Mann, und das sind Frauenarbeiten, also ist es normal, dass ich nicht gut darin bin. Warum könnt ihr das nicht verstehen?“ Ich konnte nicht anders, als ein wenig verbittert zu sein, und fragte mich, wann diese Pflicht jemals enden würde. Ich sah oft, wie die Brüder sich über die Arbeit unterhielten und lachten, aber ich konnte einfach nicht fröhlich sein. Es fühlte sich an, als trüge ich einen schweren Stein auf dem Rücken, und ich sehnte mich nur nach dem Tag, an dem ich diese Pflicht nicht mehr ausführen müsste. In jenen Tagen gab ich mir beim Kochen keine große Mühe und machte jeden Morgen nur Nudeln. Ich sah, dass sie nicht viel aßen, aber ich fragte nie, ob sie dieses Essen gewöhnt waren. Zu dieser Zeit gab es viel Kohl, also kochte ich ihn einfach nur, und obwohl die Brüder sehr wenig aßen, war mir das egal. Ich dachte nur: „Egal, wie man ihn zubereitet, Kohl schmeckt eben nicht besonders gut.“ Später wurden die Brüder in ihren Pflichten neu eingeteilt und zogen aus, aber der Vorgesetzte bat mich, weiterhin die Gastgeberpflicht auszuführen. Ich konnte es einfach nicht verstehen: „Warum werde ich als erwachsener Mann immer wieder gebeten, die Gastgeberpflicht zu übernehmen? Kochen, Waschen und Putzen sind Dinge, die normalerweise Schwestern tun. Werden andere sich fragen: ‚Warum führt ein Bruder diese Pflicht aus?‘ Wie soll ich diese Schande ertragen?“ Bei diesem Gedanken fühlte ich mich minderwertig. In dieser Zeit war ich in einem schlechten Zustand und fühlte, dass ich wirklich mein Gesicht verloren hatte. Wenn ich die Gastgeberpflicht aufgäbe, wäre das unvernünftig, aber wenn ich weitermachte, wusste ich nicht, wie ich es durchstehen sollte. Nach außen hin tat ich meine Pflicht, aber innerlich fühlte ich mich erstickt, und ich war bei allem, was ich tat, weder proaktiv noch aufmerksam. Ich sah, dass geputzt werden musste, aber ich tat es nicht, und mehrmals kam es so weit, dass andere es nicht mehr ertragen konnten und beim Putzen halfen. Auch habe ich die Lebensmittel, die die Kirche schickte, nicht rechtzeitig getrocknet, und infolgedessen verdarben die Lebensmittel und mussten weggeworfen werden. Nachdem der Leiter davon erfahren hatte, sagte er zu mir: „Die Lebensmittel sind alle verschimmelt. Wenn du aufmerksam gewesen wärst, hättest du sie getrocknet und dafür gesorgt, dass die verderblichen Lebensmittel rechtzeitig gegessen werden, und sie wären nicht verschwendet worden. Wenn solche Probleme auftreten, musst du über deine Einstellung zu deiner Pflicht nachdenken.“ Als ich den Leiter das sagen hörte, fühlte ich mich ein wenig schuldig. Es war tatsächlich meine Nachlässigkeit, die dazu führte, dass die Lebensmittel verdarben, aber dann fing ich an, mich herauszureden: „Zuhause haben sich immer meine Mutter und meine Frau um das Trocknen der Lebensmittel gekümmert, und ich war nie daran beteiligt. Dass man mich bittet, diese Dinge zu tun, ist so peinlich!“ Ich fühlte mich immer gedemütigt und wollte mich nicht mit dieser Situation abfinden, also hoffte ich nur, dass der Leiter mir andere Pflichten zuweisen würde. Ich wurde so negativ, dass ich beim Beten zu Gott nicht wusste, was ich sagen sollte, und wenn ich Gottes Worte las, fand ich kein Licht. Ich war jeden Tag erschöpft und fühlte mich, als ob ich keine Luft zum Atmen hätte.
Während einer Versammlung bemerkte eine Schwester, dass ich in einem schlechten Zustand war, und erinnerte mich daran, über mich selbst nachzudenken und meine Lektionen zu lernen. Eines Tages las ich eine Passage aus Gottes Worten: „Was ist eine Pflicht? Der Auftrag, mit dem Gott einen Menschen betraut, ist die Pflicht, die dieser Mensch ausführen sollte. Das, womit Er dich betraut, ist die Pflicht, die du ausführen solltest. … Man muss seine eigene Rolle und Position finden und genau festlegen – das ist es, was ein Mensch mit Vernunft tut. Dann sollte er seine Pflicht mit einer stabil geerdeten Einstellung gut erfüllen, um Gottes Liebe zu vergelten und Ihn zufriedenzustellen. Wenn jemand seine Pflicht mit dieser Einstellung ausführt, wird sein Herz beständig und im Reinen sein; er wird in der Lage sein, in seiner Pflicht die Wahrheit zu akzeptieren, und er wird schließlich nach und nach seine Pflicht im Einklang mit Gottes Forderungen ausführen. Er wird imstande sein, seine verdorbenen Dispositionen abzulegen, sich allen Anordnungen Gottes zu unterwerfen und seine Pflicht dem Standard entsprechend auszuführen. Auf diese Weise erlangt man Gottes Anerkennung. Wenn du dich wahrhaft für Gott aufwenden kannst und deine Pflicht mit der richtigen Einstellung ausführst, mit der Einstellung, Ihn zu lieben und zufriedenzustellen, dann wird dich das Wirken des Heiligen Geistes leiten und führen, du wirst bereit sein, bei der Erfüllung deiner Pflicht die Wahrheit zu praktizieren und im Einklang mit den Grundsätzen zu handeln, und du wirst ein Mensch werden, der Gott fürchtet und das Böse meidet. Auf diese Weise wirst du das Abbild eines wahren Menschen ganz ausleben. Das Leben der Menschen wächst allmählich, während sie ihre Pflichten ausführen. Diejenigen, die keine Pflichten ausführen, können die Wahrheit und das Leben nicht gewinnen, egal wie viele Jahre sie glauben, weil ihnen Gottes Segen fehlt. Gott segnet nur diejenigen, die sich wahrhaft für Ihn aufwenden und ihre Pflichten bestmöglich ausführen. Egal welche Pflicht du ausführst, egal was du tun kannst, erachte sie als deine Verantwortung und deine Pflicht, akzeptiere sie und erledige sie gut. Wie erledigst du sie gut? Indem du es exakt so ausführst, wie Gott es verlangt – mit ganzem Herzen, mit ganzem Verstand und mit all deiner Kraft. Du solltest über diese Worte nachdenken und überlegen, wie du deine Pflicht mit ganzem Herzen erfüllen kannst“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Worte erkannte ich, dass Menschen, egal, welchen Auftrag sie erhalten, ihn als ihre Verantwortung und Pflicht betrachten müssen, und sie sollten ihn mit ganzem Herzen und ganzer Kraft tun. Nur wenn ihre Einstellung darauf ausgerichtet ist, Gott in ihren Pflichten zufriedenzustellen, können sie Gottes Anerkennung finden. Aber ich dachte, dass die Gastgeberpflicht für Schwestern sei, und dass ich als Bruder diese Pflicht nicht tun sollte. Ich hatte das Gefühl, dass die Bitte, die Gastgeberpflicht zu übernehmen, bedeutete, dass ich herabgesetzt und geringgeschätzt wurde. Aufgrund dieser falschen Sichtweise mangelte es mir an jeglicher Ernsthaftigkeit oder Verantwortung gegenüber meiner Pflicht, und wenn ich die Brüder beherbergte, machte ich immer nur Nudeln oder kochte Kohl. Ich sah, dass die Brüder es nicht mochten, aber ich dachte nicht daran, die Rezepte zu ändern, um sicherzustellen, dass die Brüder gut aßen und satt waren. Ich putzte nicht rechtzeitig und kümmerte mich nicht rechtzeitig um die Lebensmittel, die die Kirche schickte, was dazu führte, dass sie verdarben. Inwiefern tat ich meine Pflicht mit ganzem Herzen und ganzer Kraft? Ich war eindeutig nachlässig und oberflächlich! Ich schätzte die Gelegenheit nicht, die mir die Kirche gab, meine Pflicht auszuführen, und beklagte mich ständig, fühlte mich widerständig und machte nur Dienst nach Vorschrift. Das hat Gott wirklich betrübt und enttäuscht! Wenn ich mich nicht änderte, würde ich schließlich meine Chance verlieren, meine Pflichten zu tun. Als ich das erkannte, fasste ich den Entschluss, von da an bereit zu sein, Gottes Worte in die Praxis umzusetzen und meine Gastgeberpflicht ernsthaft auszuführen. Also begann ich, kochen zu lernen, ich war aktiver beim Putzen, und versuchte mein Bestes, alles gut zu handhaben, was mit meiner Gastgeberpflicht zu tun hatte.
Später las ich einige Worte Gottes und erlangte ein gewisses Verständnis für die Grundursache meines ständigen Widerstands gegen die Gastgeberpflicht. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn man euch eine Pflicht gegeben hat, die ihr ausführen solltet, und ihr euch anfangs nicht unterwerfen konntet, in welchem Ausmaß seid ihr dann jetzt in der Lage, euch zu unterwerfen? Nehmen wir an, dass du einer der Brüder bist und man von dir verlangt, jeden Tag für die anderen Brüder und Schwestern Mahlzeiten zuzubereiten und ihr Geschirr zu waschen – würdest du dich unterwerfen? (Ich glaube ja.) Auf kurze Sicht könntest du das vielleicht, doch wenn man von dir verlangen würde, diese Pflicht langfristig zu tun, würdest du dich unterwerfen? (Gelegentlich könnte ich mich unterwerfen, doch mit der Zeit würde ich es vielleicht nicht mehr können.) Das heißt, dass du dich nicht unterworfen hast. Woher kommt es, dass sich die Menschen nicht unterwerfen? (Es kommt daher, dass die Menschen traditionelle Auffassungen in ihrem Herzen haben. Sie denken, Männer sollten außerhalb des Haushalts arbeiten und Frauen sollten sich um die Hausarbeit kümmern, dass Kochen die Aufgabe einer Frau ist und ein Mann das Gesicht verliert, wenn er kocht. Deshalb ist es nicht leicht, sich zu unterwerfen.) Das ist richtig. Bei der Arbeitsteilung liegt eine geschlechtsbasierte Diskriminierung vor. Männer denken: ‚Wir Männer sollten außer Haus sein und den Lebensunterhalt verdienen. Dinge wie Kochen und Waschen sollten die Frauen übernehmen. Man sollte nicht von uns verlangen, das zu tun.‘ Aber das hier sind jetzt besondere Umstände, und man verlangt von dir, dass du es tust, was machst du also? Welche Blockaden musst du überwinden, bevor du dich unterwerfen kannst? Das ist der Knackpunkt. Du musst deine geschlechtsbasierte Diskriminierung überwinden. Es gibt keine Arbeit, die von einem Mann erledigt werden muss, und keine Arbeit muss von einer Frau erledigt werden. Teile die Arbeit nicht auf diese Weise auf. Die Pflicht, welche die Menschen ausführen, sollte nicht basierend auf ihrem Geschlecht bestimmt werden. Du kannst die Arbeit in deinem eigenen Heim und in deinem täglichen Leben so einteilen, doch jetzt hängt sie mit deiner Pflicht zusammen, wie solltest du das also interpretieren? Du solltest diese Pflicht von Gott empfangen und sie akzeptieren und diese falschen Ansichten, die du innerlich hast, ändern. Du solltest sagen: ‚Es stimmt, dass ich ein Mann bin, aber ich bin ein Kirchenmitglied und in Gottes Augen ein geschaffenes Wesen. Was auch immer mir die Kirche zuteilt, ich werde es tun; die Dinge werden nicht nach Geschlecht eingeteilt.‘ Zuerst solltest du deine falschen Ansichten loslassen, dann deine Pflicht akzeptieren. Ist das Akzeptieren deiner Pflicht wahre Unterwerfung? (Nein.) Wenn jemand in den folgenden Tagen sagt, dein Essen sei zu salzig oder hätte nicht genug Geschmack oder sagt, du hättest etwas nicht gut zubereitet und er es nicht essen möchte oder dir sagt, du sollst etwas Neues kochen, wirst du das dann akzeptieren können? An diesem Punkt wirst du dich unbehaglich fühlen und denken: ‚Ich bin ein Mann mit Selbstrespekt, und ich habe mich bereits dazu herabgelassen, für all diese Brüder und Schwestern Mahlzeiten zu kochen, und trotzdem weisen sie auf alle diese Probleme hin. Mir bleibt überhaupt kein Stolz mehr.‘ An diesem Punkt willst du dich nicht unterwerfen, nicht wahr? (Nein.) Das stellt eine Schwierigkeit dar. Wenn du dich nicht unterwerfen kannst, ist das immer darauf zurückzuführen, dass sich eine verdorbene Disposition offenbart und Ärgernisse verursacht und dich unfähig macht, die Wahrheit zu praktizieren und dich Gott zu unterwerfen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur im Praktizieren der Wahrheit liegt der Eintritt ins Leben). „Männer haben diese chauvinistischen Gedanken, und sie sehen auf bestimmte Aufgaben herab, zum Beispiel Kinderbetreuung, Aufräumen und Waschen und Putzen. Einige haben starke chauvinistische Neigungen und verachten diese Hausarbeiten, sind nicht bereit, sie zu erledigen, oder wenn sie sie doch erledigen, dann nur widerwillig, aus Angst, andere könnten sie geringschätzen. Sie denken: ‚Wenn ich immer diese Hausarbeiten mache, werde ich dann nicht weibisch?‘ Von welchem Gedanken und welcher Sichtweise wird das gelenkt? Ist ihr Denken nicht problematisch? (Doch.) Ihr Denken ist problematisch. Schau dir bestimmte Regionen an, in denen Männer Schürzen tragen und kochen. Wenn die Frau von der Arbeit nach Hause kommt, serviert der Mann ihr das Essen und sagt: ‚Hier, iss etwas! Es ist wirklich lecker; heute habe ich alle deine Lieblingsspeisen gekocht.‘ Die Frau isst zu Recht das fertig gekochte Essen und der Mann bereitet es zu Recht zu und fühlt sich nie wie eine Hausfrau. Wenn er die Schürze ablegt und nach draußen geht, ist er dann nicht immer noch ein Mann? In bestimmten Regionen, in denen der Chauvinismus besonders ausgeprägt ist, sind sie durch die Prägung durch die Familie und ihren Einfluss zweifellos verwöhnt. Hat diese Prägung sie gerettet oder ihnen geschadet? (Sie hat ihnen geschadet.) Sie war nachteilig für sie. … Die Gedanken und Ansichten, die Eltern dem Kind eintrichtern, betreffen die grundlegendsten und einfachsten Regeln für das Leben sowie bestimmte falsche Ansichten zu den Menschen. Das alles begründet, kurz gesagt, die familiäre Prägung der Gedanken eines Menschen. Unabhängig davon, wie stark sie das Leben einer Person im Laufe ihres Glaubens an Gott und ihrer Existenz beeinflusst oder wie viel Ärger und Unannehmlichkeiten sie mit sich bringen, hängt sie wesentlich mit der ideologischen Erziehung der Eltern zusammen“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (14)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass mein Gefühl der Unterdrückung und des Schmerzes bei der Ausführung der Gastgeberpflicht und mein Mangel an Unterwerfung hauptsächlich durch die irrige Ansicht verursacht wurden, dass „Männer außer Haus arbeiten und Frauen den Haushalt führen sollten“. Früher haben wir zu Hause die Felder bestellt, und meine Mutter und meine Frau mussten, nachdem sie draußen gearbeitet hatten, nach Hause kommen und immer noch Wäsche waschen, kochen und die Tiere füttern. Sie waren so beschäftigt, dass sie kaum hinterherkamen. Ich sah das, half aber nie. Ich dachte, Wäsche waschen, Kochen und Hausarbeit seien alles Frauenarbeiten, und dass Männer nur Geld verdienen müssten, um die Familie zu ernähren, und draußen arbeiteten. Ich dachte, wenn Männer Hausarbeit machten, würden sie als nutzlos angesehen und man würde auf sie herabschauen. Da ich mit dieser Ansicht lebte, beteiligte ich mich selten an den Hausarbeiten und es mangelte mir an Fürsorge und Anteilnahme für meine Familie. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte und gebeten wurde, die Gastgeberpflicht zu übernehmen, dachte ich, dass Putzen, Gemüse kaufen und Kochen Pflichten für Schwestern seien, und dass Brüder nicht dazu gebracht werden sollten, diese Aufgaben zu tun. Von dieser chauvinistischen Denkweise beeinflusst, fühlte ich mich widerständig und widmete mich meiner Pflicht nicht ernsthaft. Auf den Markt zu gehen, um Gemüse zu kaufen, mit den Gemüsehändlern zu feilschen und preiswertes, qualitativ gutes Gemüse zu kaufen, ist eine völlig normale Sache. Aber ich empfand es immer als peinlich und hatte Angst, dass man auf mich herabschauen würde. Beim Kochen kochte ich einfach, wie es mir gerade passte, ohne überhaupt zu berücksichtigen, ob die Brüder daran gewöhnt waren. Weil ich Widerstand gegen meine Gastgeberpflicht fühlte, putzte ich nicht einmal, wenn es nötig war. Ich war wirklich so bar jeder Menschlichkeit und Vernunft! Diese chauvinistische Denkweise hatte mein Denken völlig verzerrt. Ich dachte darüber nach, dass Pflichten von Gott kommen und dass sie keine Unterschiede in Status, Geschlecht oder Alter kennen, und dass ich sie von Gott annehmen, sie als eine Verantwortung behandeln sollte, die man schätzen und lieben sollte, und mich meiner Pflicht treu widmen und Gott zufriedenstellen sollte. Aber ich lebte nach der Denkweise „Männer sollten außer Haus arbeiten und Frauen den Haushalt führen.“ Ich berücksichtigte nur meine eigenen Gefühle und nie, was meine Verantwortung und Pflicht wirklich waren. Ich hatte keinerlei Unterwerfung. Widersetzte ich mich Gott damit nicht? Als ich das erkannte, empfand ich tiefe Reue und Schuldgefühle, und so trat ich vor Gott und betete: „Gott, ich wurde von der Denkweise ‚Männer sollten außer Haus arbeiten und Frauen den Haushalt führen‘ kontrolliert, ohne jegliche Unterwerfung bei der Ausführung meiner Gastgeberpflicht, und ich habe mich Dir ständig widersetzt. Ich war so unvernünftig! Gott, ich lag falsch, aber ich bin bereit, vor Dir Buße zu tun.“
Später las ich eine weitere Passage von Gottes Worten und begann, Gottes Maßstab zur Beurteilung von Menschen zu verstehen. Der Allmächtige Gott sagt: „Gott hat nichts Spezifisches zu den Geschlechtern der Menschheit zu sagen, denn sowohl Männer als auch Frauen sind Gottes Schöpfungen und stammen von Gott ab. Um es mit einer menschlichen Redewendung zu sagen: ‚Sowohl die Handfläche als auch der Handrücken sind aus Fleisch‘ – Gott ist weder Männern noch Frauen gegenüber besonders voreingenommen, noch stellt Er besondere Anforderungen an das eine oder das andere Geschlecht – sie sind beide gleich. Deshalb beurteilt dich Gott anhand derselben Hand voll von Maßstäben, unabhängig davon, ob du männlich oder weiblich bist – Er wird sich ansehen, was für ein menschliches Wesen du aufweist, welchen Weg du gehst, welche Einstellung du zur Wahrheit hast, ob du die Wahrheit liebst, ob du ein gottesfürchtiges Herz hast und ob du dich Ihm unterordnen kannst. Wenn Gott jemanden auswählt und dazu heranzieht, eine bestimmte Pflicht zu tun oder Verantwortlichkeit zu erfüllen, schaut Er nicht darauf, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Gott fördert und benutzt Menschen, unabhängig davon, ob sie männlich oder weiblich sind, denn Er achtet darauf, ob sie Gewissen und Vernunft besitzen, ob sie ein akzeptables Kaliber aufweisen, ob sie die Wahrheit akzeptieren und welchen Weg sie beschreiten. Selbstverständlich macht sich Gott bei Seiner Rettung und Vervollkommnung der Menschheit keine Gedanken über Geschlecht. Wenn du eine Frau bist, berücksichtigt Gott nicht, ob du tugendhaft, freundlich, sanftmütig und sittlich bist oder ob du dich gut benimmst, und Er beurteilt Männer nicht nach ihrer Manneskraft und Männlichkeit – das sind nicht die Maßstäbe, nach denen Gott Männer und Frauen beurteilt“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)). Durch Gottes Worte sah ich, dass Gottes Disposition gerecht ist und Er Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt. Als Gott Adam und Eva erschuf, diskriminierte Er sie nicht aufgrund ihres Geschlechts, und Gottes Liebe und Fürsorge für sie waren gleich, ohne Bevorzugung. Die Worte, die Gott in den letzten Tagen spricht, um die Menschheit zu retten, sind an alle Menschen gerichtet, unabhängig von Nationalität, Ethnie oder Geschlecht. In meiner Erfahrung sah ich auch, dass Gottes Haus bei der Beförderung und dem Einsatz von Menschen nicht das Geschlecht berücksichtigt, sondern vielmehr danach geht, ob eine Person die Wahrheit liebt und über Gewissen und Vernunft verfügt und auf den Weg schaut, den jemand geht. Es gibt keine Regel, die besagt, dass Leiter und Mitarbeiter Brüder sein müssen und dass die Gastgeberpflicht von Schwestern ausgeführt werden muss. Zum Beispiel kannte ich einen Bruder, der ebenfalls die Gastgeberpflicht ausführte, und wann immer er Zeit hatte, konzentrierte er sich darauf, Gottes Worte zu lesen. Während der Versammlungen sprach er offen im gemeinschaftlichen Austausch über seinen Zustand und seine Schwierigkeiten, und wenn er Schwierigkeiten hatte, suchte er die Wahrheit und konzentrierte sich darauf, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen zu praktizieren. Dieser Bruder tat seine Pflicht, ohne vom Geschlecht eingeschränkt zu sein. Da erkannte ich, dass es falsch und extrem war, nach dieser absurden, chauvinistischen Denkweise zu leben, und dass sie Gottes Worten völlig widerspricht. Nachdem ich diese Wahrheiten verstanden hatte, erlangte ich ein gewisses Urteilsvermögen über diese chauvinistische Denkweise und war bereit, sie von Herzen abzulehnen. Ich wurde auch fähig, meine Gastgeberpflicht voll und ganz anzunehmen.
Später las ich mehr von Gottes Worten und mir wurde klarer, wie ich diese Gastgeberpflicht gut erfüllen konnte. Gott sagt: „Die Grundsätze, die du verstehen, und die Wahrheiten, die du in die Praxis umsetzen musst, sind dieselben, ungeachtet dessen, welche Pflicht du ausführst. Ob man von dir verlangt, ein Leiter oder ein Mitarbeiter zu sein, oder ob du als Gastgeber Essen zubereitest oder ob man von dir verlangt, dich um ein paar externe Angelegenheiten zu kümmern oder körperliche Arbeit zu verrichten, die Wahrheitsgrundsätze, die man bei der Ausführung dieser verschiedenen Pflichten einhalten sollte, sind dieselben, insofern, dass sie auf der Wahrheit und auf Gottes Worten beruhen müssen. Was ist also der größte und wichtigste unter diesen Grundsätzen? Er lautet, dass man sich mit Herz, Verstand und Mühe der guten Ausführung seiner Pflicht widmen sollte, und dass man sie dem erforderlichen Maßstab gemäß ausführen sollte. … Wenn du beispielsweise dafür zuständig bist, für deine Brüder und Schwestern Essen zuzubereiten, dann ist das deine Pflicht. Wie solltest du mit dieser Aufgabe umgehen? (Ich sollte nach den Wahrheitsgrundsätzen suchen.) Wie suchst du nach den Wahrheitsgrundsätzen? Diese Frage berührt die Realität und die Wahrheit. Du musst darüber nachdenken, wie man die Wahrheit in die Praxis umsetzt, wie man diese Pflicht gut ausführt und welche Aspekte der Wahrheit diese Pflicht beinhaltet. Der erste Schritt besteht darin, dass du zuallererst Folgendes wissen musst: ‚Ich koche nicht für mich. Das ist meine Pflicht, die ich tue.‘ Der Aspekt, um den es hier geht, ist die Vision. Was ist mit dem zweiten Schritt? (Ich muss darüber nachdenken, wie man das Essen gut kocht.) Was ist das Kriterium für gutes Kochen? (Ich muss Gottes Anforderungen herausfinden.) Das ist richtig. Nur Gottes Anforderungen sind die Wahrheit, der Maßstab und der Grundsatz. Gottes Anforderungen entsprechend zu kochen, ist ein Aspekt der Wahrheit. Zuallererst musst du diesen Aspekt der Wahrheit bedenken und dann überlegen: ‚Gott hat mir diese Pflicht übertragen, damit ich sie ausführe. Was ist der Maßstab, den Gott verlangt?‘ Diese Grundlage ist eine Voraussetzung. Wie solltest du also so kochen, dass du Gottes Maßstab gerecht wirst? Das Essen, das du kochst, sollte gesund, schmackhaft, sauber und für den Körper unschädlich sein – das sind die Details, um die es geht. Solange du nach diesem Grundsatz kochst, wirst du das Essen, das du kochst, entsprechend Gottes Anforderungen zubereiten. Warum sage Ich das? Weil du nach den Grundsätzen dieser Pflicht gesucht hast und nicht über den von Gott vorgegebenen Rahmen hinausgegangen bist. Das ist die richtige Art zu kochen. Du hast deine Pflicht gut ausgeführt, und du hast sie zufriedenstellend erfüllt“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur wenn man nach den Prinzipien der Wahrheit sucht, kann man seine Pflicht gut ausüben). Aus Gottes Worten erkannte ich, dass wir, egal, welche Pflicht wir ausführen, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen praktizieren müssen, und wir sollten unser Herz und unsere Kraft darauf verwenden, sie gemäß Gottes Worten gut zu tun. Zum Beispiel bei meiner Gastgeberpflicht: Wenn das Essen nicht gut zubereitet ist, was dazu führt, dass andere es nicht essen wollen oder es negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat, dann habe ich meine Pflicht nicht gut erfüllt. Was Lebensmittel betrifft, sollte ich trocknen, was getrocknet werden muss, und servieren, was schnell gegessen werden sollte, um Verschwendung zu vermeiden. Darüber hinaus müssen wir in China, dem Land, das sich Gott am heftigsten widersetzt, bei unserer Gastgeberpflicht stets wachsam bleiben, auf unsere Umgebung achten und die Sicherheit unserer Brüder und Schwestern gewährleisten. Nachdem ich dies verstanden hatte, dachte ich, als ich wieder auf den Markt ging, um Gemüse zu kaufen, darüber nach, wie ich qualitativ gute und erschwingliche Produkte kaufen konnte, und es war mir egal, was andere dachten. Ich machte es mir zum Grundsatz, Essen zuzubereiten, das schmackhaft, nahrhaft und gesund war, und bei Gerichten, die ich nicht zubereiten konnte, fragte ich meine Brüder und Schwestern oder lernte aus Video-Tutorials. Nach einer Weile verbesserte sich der Zustand sowohl beim Kochen als auch beim Putzen im Haus erheblich. Später arbeitete ich mit einem Bruder zusammen, um elektronische Geräte zu reparieren, und ich übernahm die Initiative, das Kochen und die Hausarbeiten zu erledigen. Manchmal, wenn Brüder und Schwestern zu uns nach Hause kamen, konnten sie nicht anders, als uns zu loben und Dinge zu sagen wie: „Dein Haus ist so sauber!“ und „Dieses Essen sieht so appetitlich aus.“ Nachdem ich diese Dinge gehört hatte, dankte ich Gott von Herzen.
Ich verstand nun, dass Pflichten Gottes Auftrag an die Menschheit sind, und unsere Verantwortung und Verpflichtung, die wir erfüllen sollten, unabhängig vom Geschlecht, und dass wir sie bedingungslos annehmen und unser Bestes tun sollten, um sie zu erfüllen. Ich verstand auch, dass es keine Rolle spielt, welche Pflicht wir tun, und dass das Wichtige ist, dass wir in unseren Pflichten die Wahrheit suchen und unsere verdorbenen Dispositionen beseitigen. Danach zu suchen, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen zu praktizieren, ist das Wichtigste. Diese Veränderungen und Gewinne meinerseits waren alle das Ergebnis der Führung durch Gottes Worte. Dank sei Gott!