18. Verfolgung und Drangsal – Mein wahres Ich wurde offenbart

Von Qingyou, China

Ich war für die Bereinigungsarbeit in mehreren Kirchen verantwortlich. Eines Tages im Juli 2022 ging ich zu Yang Xin nach Hause, um mich bei ihr nach einigen Dingen zu erkundigen. Es war ihr Mann, der die Tür öffnete. Er flüsterte mir nervös zu: „Wen suchen Sie?“ Ich antwortete geistesgegenwärtig: „Ich suche meine ältere Schwester.“ Er sagte sofort: „Sie ist ausgegangen.“ Danach schloss er die Tür. In dem Augenblick, als er die Tür schloss, sah ich durch den Türspalt, dass zwei Männer in den Dreißigern oder Vierzigern im Wohnzimmer saßen und mich beide gleichzeitig ansahen. Ich war schockiert. „Die Art, wie diese beiden einen ansehen, ist anders als bei normalen Leuten. Sie musterten mich mit einem feindseligen Blick. Könnten das Polizisten sein?“ Ein Gefühl der Angst überkam mich, und ich eilte davon.

Als ich zum Haus meiner Gastfamilie zurückkehrte, kam eine Schwester in Panik an und sagte, sie hätte gerade gehört, dass zwei Leiter in der Kirche verhaftet worden seien. Mir schlug das Herz bis zum Hals. „Oh nein! Yang Xin wurde vielleicht auch verhaftet. Die beiden Fremden, auf die ich bei ihr im Haus getroffen war, waren sehr wahrscheinlich Polizisten auf der Lauer.“ Ich geriet innerlich in Panik. Unmittelbar danach erfuhr ich, dass mehrere Brüder und Schwestern ebenfalls um zwei oder drei Uhr morgens verhaftet worden waren. So viele Brüder und Schwestern waren auf einmal verhaftet worden. Mein Herz raste, weil ich so angespannt war. Ich dachte daran, dass die Polizei drei Jahre zuvor ein Foto von mir herumgezeigt hatte, damit die Leute mich identifizieren konnten; die verhafteten Brüder und Schwestern kannten auch das Haus, in dem ich gerade wohnte. Wenn ich dort bliebe, könnte ich jederzeit verhaftet werden, also nahm ich meine Sachen und machte mich bereit zu gehen. In diesem Moment eilte eine Schwester herbei und sagte mir, dass die Leiter und Mitarbeiter der Kirche sowie die Verantwortlichen für die Evangeliums- und die Bewässerungsarbeit alle verhaftet worden waren. Sie sagte mir, ich solle dieses Haus schnell verlassen. Als ich das hörte, war ich wie erstarrt vor Schreck. „Wenn so viele Leute verhaftet wurden, wer kümmert sich dann um die Aufarbeitung der Folgen? Ich muss schnell jemanden finden, der die Brüder und Schwestern benachrichtigt, damit sie sich in Sicherheit bringen können!“ Doch dann kam mir ein anderer Gedanke: „Ich hatte engen Kontakt zu den verhafteten Brüdern und Schwestern, und die Polizei hat ein Foto von mir. Wenn die Polizei mich verhaftet, werden sie mich zum Krüppel schlagen, selbst wenn sie mich nicht zu Tode prügeln. Ich muss mich schnell verstecken!“ Also ging ich zu Verwandten. Obwohl ich vorerst in Sicherheit war, fühlte ich mich innerlich ständig unruhig. „Was ist los mit der Kirche? Wurde noch jemand verhaftet? Alle diesmal Verhafteten waren Leiter und Mitarbeiter, wer kümmert sich also um die Aufarbeitung der Folgen? Ich gehöre doch auch zur Kirche, kann ich mich da wirklich einfach so verstecken?“ Ich war innerlich sehr beunruhigt.

Am nächsten Tag erhielt ich einen Brief von den oberen Leitern, in dem sie mich baten, mich um die Aufarbeitung der Folgen zu kümmern. Da bekam ich es ein bisschen mit der Angst zu tun: „So viele Brüder und Schwestern wurden verhaftet. Das ist wirklich das Auge des Sturms. Würde ich mich nicht direkt in die Schusslinie begeben, wenn ich mich jetzt um die Aufarbeitung der Folgen kümmere? Außerdem hat die Polizei mein Foto. Wenn sie mich ausfindig gemacht haben, wie soll ich dann noch entkommen können? Meine Gesundheit ist sowieso nicht gut. Wenn ich verhaftet werde, wie soll ich da der Folter des Teufels standhalten – werde ich dann nicht einfach zu Tode geprügelt? Wenn ich sterbe, wären dann nicht all die Jahre des Glaubens umsonst gewesen?“ Bei diesem Gedanken schlug mir das Herz bis zum Hals. Aber wenn ich meine Pflicht verweigern würde, während die Kirche bereits gelähmt war, könnte ich es nicht rechtfertigen, in diesem kritischen Moment eine Deserteurin zu sein! Es fühlte sich an, als würde dieser unaufhörliche Konflikt mein Herz entzweireißen. Später antwortete ich den Leitern und sagte, dass es Sicherheitsrisiken für mich gäbe. Ich sagte auch: „Ob ich das schaffe, müsst ihr entscheiden. Wenn ihr meint, ich sei die Richtige dafür, dann mache ich es.“ Meine Absicht war es, ihnen mitzuteilen, dass es Sicherheitsrisiken für mich gab und ich nicht wollte, dass sie mich für die Arbeit einteilen. Als ich diesen Brief abgeschickt hatte, machte ich mir selbst Vorwürfe. „Ist es nicht hinterlistig, diesen Brief zu schreiben? Das Haus Gottes hat mich all die Jahre gefördert, aber in diesem kritischen Moment versuche ich nur, mich selbst zu schützen. Ist das etwas, was ein Mensch mit Menschlichkeit tun würde? Wie das Sprichwort sagt: ‚In der Not erkennt man den wahren Freund.‘ Jetzt, wo so viele Leute in der Kirche verhaftet wurden, muss dringend die Aufarbeitung der Folgen erledigt werden. Aber ich verweigere meine Pflicht – so etwas würde ein Mensch wirklich nicht tun!“ Dennoch hatte ich innerlich immer noch etwas Angst, also betete ich zu Gott und flehte zu Gott, Er möge mir den Glauben geben, aufzustehen und die Arbeit der Kirche zu schützen. Nach dem Gebet las ich die Worte Gottes: „Diejenigen, die Gott wirklich folgen, sind in der Lage, den Prüfungen ihrer Arbeit standzuhalten, während jene, die Gott nicht wirklich folgen, außerstande sind, jeglicher Prüfung Gottes standzuhalten. Früher oder später werden sie verstoßen werden, während die Überwinder im Königreich bleiben werden. Ob der Mensch Gott wirklich sucht oder nicht, wird anhand der Prüfung seiner Arbeit festgelegt, das heißt, durch Gottes Prüfungen, und es hat nichts mit den Entscheidungen des Menschen selbst zu tun. Gott weist keine Person aus reiner Willkür zurück. Alles, was Er tut, kann den Menschen völlig überzeugen. Er tut nichts, was für den Menschen nicht sichtbar ist, oder irgendein Werk, das den Menschen nicht überzeugen kann. Ob der Glaube des Menschen wahr ist oder nicht, wird von den Tatsachen belegt, und kann nicht vom Menschen entschieden werden. Dass ‚Weizen nicht zu Spreu gemacht werden kann, und Spreu nicht zu Weizen gemacht werden kann‘, ist nicht zu bestreiten. All jene, die Gott wirklich lieben, werden letztendlich im Königreich bleiben, und Gott wird niemanden, der Ihn wirklich liebt, schlecht behandeln(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gottes Werk und die Praxis des Menschen). Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, verstand ich, dass Gott die Verfolgung und Verhaftung durch den großen roten Drachen nutzt, um zu prüfen, ob die Menschen wahren oder falschen Glauben haben. Diejenigen mit wahrem Glauben sind in der Lage, in Zeiten der Drangsal die Arbeit der Kirche zu schützen und ihre Pflichten zu erfüllen. Diejenigen mit falschem Glauben sind in normalen Zeiten auch bereit, sich für Gott aufzuwenden, solange es nicht ihre eigenen Interessen beeinträchtigt, doch wenn sie einer gefährlichen Situation gegenüberstehen, werden sie zaghaft und ängstlich und denken nur daran, sich selbst zu schützen. Sie nehmen überhaupt keine Rücksicht auf die Arbeit der Kirche. Diese Art von Mensch wird offenbart und ausgemustert. Ich verglich dies mit meinem eigenen Verhalten. Ich glaubte seit vielen Jahren an Gott, hatte so viele von Gottes Worten gegessen und getrunken und oft mit meinen Brüdern und Schwestern darüber Gemeinschaft gehalten, dass wir an unseren Pflichten festhalten müssen, wenn Drangsal und Prüfungen über uns kommen, und für Gott Zeugnis ablegen müssen. Doch als die Kirche dieser großen Verhaftungswelle gegenüberstand und die Leiter, Mitarbeiter und viele Brüder und Schwestern verhaftet worden waren, war mein erster Gedanke, mich schnell zu verstecken. Als die oberen Leiter mich baten, mich um die Aufarbeitung der Folgen zu kümmern, zögerte ich, weil ich dachte, diese Pflicht sei zu gefährlich, und lehnte sie mit der Begründung ab, dass es Sicherheitsrisiken für mich gäbe. Ich dachte daran, was für eine ernste Situation über die Kirche hereingebrochen war und dass die Leiter und Mitarbeiter alle verhaftet worden waren. Wenn die Opfergaben und das Eigentum der Kirche nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht würden, würden sie von der Polizei mitgenommen. Viele Brüder und Schwestern wussten nicht, dass die Leiter und Mitarbeiter verhaftet worden waren. Wenn ich sie nicht rechtzeitig benachrichtigte, liefen auch sie Gefahr, verhaftet zu werden. Doch in diesem kritischen Moment entschied ich mich immer wieder dafür, mich selbst zu schützen und meine Pflicht zu verweigern. Ich war zu egoistisch und gemein und hatte keinerlei Menschlichkeit. Ich verdiente es wirklich nicht, vor Gott zu leben! Als ich daran dachte, fühlte ich mich schuldig und voller Bedauern für alles, was ich getan hatte, und wollte mich nicht länger schützen. Danach schrieb ich den oberen Leitern einen Brief, in dem ich über meine damaligen verachtenswerten Absichten sprach, und sagte, ich sei bereit, mich um die Aufarbeitung der Folgen zu kümmern.

Als Nächstes verkleidete ich mich und ging hinaus, um mich mit meinen Brüdern und Schwestern zu treffen und zu besprechen, wie wir die Bücher mit Gottes Worten in Sicherheit bringen könnten. Dann benachrichtigten wir Brüder und Schwestern, für die ein Sicherheitsrisiko bestand, dass sie sich schnell verstecken mussten, und schrieben Briefe, um mit Brüdern und Schwestern Gemeinschaft zu halten, die schwach, negativ, zaghaft und ängstlich waren, und ermutigten sie, sich auf Gott zu verlassen, um ein Kirchenleben zu führen und ihre Pflicht zu tun. Gerade als ich mich aktiv um die Aufarbeitung der Folgen kümmerte, geschah ein weiterer Vorfall, der mich erneut offenbarte. Ich erfuhr, dass die Frau und die Tochter eines Bruders, der die Bücher verwahrte, verhaftet worden waren. Die Situation war sehr dringend. Die Bücher mit Gottes Worten mussten so schnell wie möglich weggebracht werden. Als ich das hörte, war ich sehr besorgt. Wenn diese Bücher in die Hände der Polizei fielen, wäre der Verlust einfach zu groß. Ich musste einen Weg finden, sie so schnell wie möglich wegzubringen. Also plante ich, mich mit dem Bruder, der die Bücher verwahrte, zu treffen, um mir ein klares Bild von der Lage zu machen. Unmittelbar danach erfuhr ich von den Brüdern und Schwestern, die verhaftet und wieder freigelassen worden waren, dass einige der Verhafteten Satans Machenschaften nicht durchschauen konnten und angefangen hatten, Leiter und Mitarbeiter zu verraten und preiszugeben. Ausgerechnet die Tochter dieses Bruders hatte die meisten Informationen verraten. Als ich das hörte, bekam ich große Angst: „Ich war in letzter Zeit oft in überwachten Bereichen unterwegs. Wenn mich jetzt jemand verrät, bin ich dann nicht geliefert?“ Bei diesem Gedanken begann ich, einen Rückzieher zu machen. Da erfuhr ich, dass Schwester Li Xuan aus einer anderen Gegend zurückgekehrt war. Ich wusste, dass sie schon früher die Aufarbeitung der Folgen erledigt hatte, also wollte ich, dass sie meine Pflicht übernahm. Ich sagte zu meiner Arbeitspartnerin, Schwester Wang Xin: „Können wir Li Xuan die Aufarbeitung der Folgen überlassen? Für sie gibt es keine Sicherheitsrisiken, und sie hat schon früher solche Aufarbeitungen geleistet.“ Wang Xin sagte überrascht: „Wie kannst du nur so denken? Sie tut noch andere Pflichten. Ist das denn angemessen?“ Als ich Wang Xins rhetorische Frage hörte, wurde mir klar, dass es tatsächlich unangemessen war. „Es ist eindeutig meine Pflicht, aber ich habe trotzdem versucht, sie anderen zu übertragen, ohne die Interessen der Kirche auch nur im Geringsten zu berücksichtigen. Aber wenn ich diese Pflicht weiter ausführe, habe ich Angst, verhaftet zu werden. Wenn ich die Machenschaften des Teufels nicht durchschaue und Gott verrate, bedeutet das ewige Vernichtung. Ich würde meine Chance auf Errettung vollständig verlieren!“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Angst bekam ich. Also betete ich zu Gott: „Lieber Gott! Wenn Gefahr über mich kommt, will ich mich zurückziehen. Mögest Du mich führen und mir Glauben und Kraft geben!“

Ich las die Worte Gottes: „Wenn Menschen bereit sind, ihr Leben zu opfern, wird alles unbedeutend, und niemand kann ihnen beikommen. Was könnte wichtiger sein als Leben? Auf diese Weise wird Satan unfähig, mehr in den Menschen zu tun, da gibt es nichts, was er mit dem Menschen tun kann. Zwar heißt es in der Definition von ‚Fleisch‘, dass das Fleisch durch Satan verdorben ist, doch wenn Menschen sich wirklich selbst darbringen und nicht von Satan angetrieben werden, dann ist niemandem beizukommen – und in diesem Moment wird das Fleisch seine andere Funktion ausüben und beginnt offiziell, die Weisung von Gottes Geistes Gottes zu empfangen. Dies ist ein notwendiger Prozess, der Schritt für Schritt erfolgen muss; wenn nicht, hätte Gott keine Möglichkeit, im sturen Fleisch zu wirken. So ist die Weisheit Gottes(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Interpretationen der Mysterien von „Worte Gottes an das gesamte Universum“, Kapitel 36). Durch Gottes Worte verstand ich, warum ich in ständiger Zaghaftigkeit und Furcht gelebt hatte, Angst gehabt hatte, jeden Moment verhaftet zu werden, da ich ja jeden Tag unter Überwachungskameras unterwegs war. Der Hauptgrund war, dass ich zu sehr an meinem Leben hing und Angst hatte, verhaftet und zu Tode geprügelt zu werden. Die Angst vor dem Tod war zu meiner Achillesferse geworden. Ich hatte schon Angst, bevor ich überhaupt verhaftet wurde: Wenn man mich verhaften würde, könnte ich in meinem Zeugnis definitiv nicht standhaft bleiben. Ich dachte an die Leute, die zu Judassen geworden waren. In ihrer Verzweiflung, die eigene Haut zu retten, hatten sie nicht gezögert, ihre Brüder und Schwestern und die Interessen des Hauses Gottes zu verraten. Sie hatten vor Satan die Waffen gestreckt und Gott verraten, sodass Satan über sie spottete. Was hat ein solches Leben für einen Sinn? Der Herr Jesus sagte: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um Meinetwillen, der wird’s finden(Matthäus 16,25). Diejenigen, die für Gott den Märtyrertod starben, wie Stephanus, der zu Tode gesteinigt wurde, weil er den Herrn Jesus verkündet und bezeugt hatte, oder wie Petrus, der für Gott kopfüber gekreuzigt wurde, gaben ihr Leben hin, um für Gott Zeugnis abzulegen. Obwohl ihr Fleisch starb, erlangten sie Gottes Anerkennung. Es gibt auch jene Brüder und Schwestern, die nach der brutalen Verfolgung durch den großen roten Drachen für Gott den Märtyrertod starben: Obwohl ihr Fleisch tot ist, wurde ihr Zeugnis zum Beweis für den Sieg über Satan, und ihre Seelen kehrten vor den Schöpfer zurück. Sie wurden um der Gerechtigkeit willen verfolgt, und ihr Tod war wertvoll und bedeutsam! Dann schaute ich auf mich, die immer noch von Todesangst gefesselt war und keinen echten Glauben an Gott hatte. Gott hat mir mein Leben gegeben, und mein Leben und mein Tod liegen in Seinen Händen. Wenn Gott zulässt, dass ich verhaftet werde, dann wurde es von Gott bestimmt. Wenn Gott nicht zulässt, dass ich verhaftet werde, dann ist auch das Seine Herrschaft. Ich sollte mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen.

Später las ich weitere Worte Gottes: „In Festlandchina unterdrückt, verhaftet und verfolgt der große rote Drache konsequent und brutal Gläubige an Gott und bringt sie häufig in gefährliche Situationen. Zum Beispiel nutzt die Regierung verschiedene Vorwände, um Gläubige zu verhaften. Woran denkt ein Antichrist als Erstes, wenn die Regierung den Aufenthaltsort eines Antichristen ausfindig macht? Es geht ihm nicht darum, die Arbeit der Kirche ordnungsgemäß zu organisieren, sondern darum, wie er dieser gefährlichen Situation entkommen kann. Wenn sich die Kirche Unterdrückung und Verhaftungen gegenübersieht, kümmern sich die Antichristen nie um die weitere Arbeit. Sie treffen keine Vorkehrungen für wichtige kirchliche Ressourcen oder wichtiges kirchliches Personal. Stattdessen finden sie Ausreden und Gründe, um für sich selbst einen sicheren Ort zu finden und nicht mehr. Sobald ihre persönliche Sicherheit gewährleistet ist, beteiligen sie sich selten persönlich daran, die Arbeit, das Personal oder die Ressourcen der Kirche zu organisieren, noch erkundigen sie sich nach der Angelegenheit oder treffen irgendwelche konkreten Vorkehrungen. Das führt dazu, dass die Ressourcen und finanziellen Mittel der Kirche nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, und letztlich wird vieles vom großen roten Drachen geplündert und beschlagnahmt, was der Kirche erhebliche Verluste zufügt und dazu führt, dass mehr Brüder und Schwestern gefangengenommen werden. Das ist das Ergebnis, wenn Antichristen ihre Verantwortung für ihre Arbeit vernachlässigen. Tief in den Herzen der Antichristen steht ihre persönliche Sicherheit stets an erster Stelle. Es ist ein Problem, das sie in ihren Herzen ständig beschäftigt. Sie denken bei sich: ‚Ich darf auf keinen Fall in Schwierigkeiten geraten. Ganz egal, wer verhaftet wird, ich kann mir das nicht leisten – ich muss überleben. Ich warte immer noch darauf, an Gottes Herrlichkeit teilzuhaben, wenn sein Werk abgeschlossen ist. Wenn ich verhaftet werde, werde ich zum Judas werden, und dann ist es um mich geschehen. Mir wird kein gutes Ergebnis zuteilwerden. Ich werde bestraft werden.‘ Deshalb erkunden sie bei ihrer Ankunft an einem neuen Arbeitsort zuerst, wer dort den sichersten und mächtigsten Haushalt hat, wo sie sich vor den Fahndungen der Regierung verstecken und sich sicher fühlen können. … Nachdem sie sich irgendwo niedergelassen haben und das Gefühl haben, außer Gefahr zu sein und dass die Bedrohung vorbei ist, führen die Antichristen einige oberflächliche Arbeiten aus. Antichristen sind bei ihren Anordnungen sehr genau, aber es kommt darauf an, mit wem sie es zu tun haben. Bei Angelegenheiten, die ihre eigenen Interessen betreffen, denken sie sehr gründlich nach. Doch wenn es um die Arbeit der Kirche oder ihre eigenen Pflichten geht, kommt ihre Selbstsucht und Verwerflichkeit zum Vorschein. Sie übernehmen keinerlei Verantwortung und zeigen nicht einmal einen Hauch von Gewissen oder Vernunft. Genau wegen solcher Verhaltensweisen werden sie als Antichristen eingestuft(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 2)). Gottes Wort entlarvt, dass Antichristen, wenn Gefahr über sie kommt, niemals die Interessen des Hauses Gottes oder die Sicherheit ihrer Brüder und Schwestern berücksichtigen. Stattdessen stellen sie ihre eigenen Interessen und ihre eigene Sicherheit an erste Stelle. Sie sind extrem egoistisch und verachtenswert. Früher hatte ich diese Worte gelesen, aber nie einen Bezug zu mir selbst hergestellt. Ich hatte geglaubt, ich sei jemand, der wahrhaft an Gott glaubt und die Interessen des Hauses Gottes schützen kann. Erst als die Tatsachen mich offenbarten, sah ich, wie egoistisch und verachtenswert ich war und dass ich die Arbeit der Kirche nicht im Geringsten schützte. Als ich hörte, dass einige zu Judassen geworden waren, machte ich mir Sorgen, verraten zu werden, wenn ich mich um die Aufarbeitung der Folgen kümmerte und mit vielen Leuten in Kontakt kam. Um mich selbst zu schützen, wollte ich diese Pflicht anderen übertragen, damit ich mich verstecken konnte. Ich erkannte, dass ich die Disposition eines Antichristen offenbarte. Um die Interessen meines Fleisches zu wahren, kamen mir alle möglichen verachtenswerten Gedanken. Ich war wirklich egoistisch, verachtenswert und böswillig! Das Haus Gottes hatte mich so viele Jahre lang gefördert, und ich hatte die Versorgung durch so viele von Gottes Wahrheiten genossen, doch im entscheidenden Moment ignorierte ich die Interessen des Hauses Gottes. Ich hatte wirklich kein Gewissen! Ich dachte daran, wie Gott Fleisch geworden und nach China gekommen war, wo Satan herrscht, um uns zu retten. Er war jederzeit und an jedem Ort in Lebensgefahr, doch Er dachte nie an Seine persönliche Sicherheit. Er ging weiterhin unter den Kirchen umher, drückte die Wahrheit aus, um uns zu bewässern und zu versorgen. Aber alles, woran ich in dieser widrigen Umgebung dachte, war, wie ich eine Verhaftung vermeiden und nicht zu Tode geprügelt werden konnte. Ich dachte überhaupt nicht an die Arbeit der Kirche. Ich hatte überhaupt keine Treue zu Gott. Als ich das erkannte, schämte ich mich für mein Verhalten. Vor Gott fasste ich einen Entschluss: „Lieber Gott, ich habe mich geirrt. Ich hätte in diesem entscheidenden Moment nicht versuchen sollen, mich selbst zu schützen und die Interessen des Hauses Gottes zu ignorieren. Ich war zu gewissenlos! Lieber Gott, egal wie gefährlich die Aufarbeitung der Folgen ist, und selbst wenn die Polizei mich fängt und zu Tode prügelt, ich bin bereit, meine Pflicht gut zu tun.“

Danach, nach der Besprechung mit der Schwester, mit der ich zusammenarbeitete, verabredete ich mich mit dem Bruder, der die Bücher verwahrte, in einer abgelegenen Gegend, um mich nach der Lage zu erkundigen. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau bereits freigelassen worden, und sie erzählte von den Einzelheiten dessen, was ihre Tochter verraten hatte. Die Tochter hatte nicht nur Leute verraten, sie hatte auch zugestimmt, als Informantin für die Polizei zu arbeiten. Die Polizei sagte zu ihrer Tochter auch: „Wenn wir euer Haus noch ein paar Tage durchsuchen, finden wir garantiert noch etwas.“ Als ich das hörte, brannte mein Herz vor Sorge. „Wir müssen die Bücher schnell in Sicherheit bringen! Letztes Mal habe ich die beste Gelegenheit verpasst, die Bücher an einen anderen Ort zu bringen, weil ich mich selbst schützen wollte. Dieses Mal darf ich nicht länger zögern. Ich werde die Bücher woanders hinbringen, selbst wenn ich mein Leben dafür geben muss!“ Also vereinbarte ich mit ihnen einen Zeitpunkt, um die Bücher wegzuschaffen. Als wir die Bücher abholen wollten, bemerkte ich erst, dass die Zufahrt zu ihrem Haus extrem schmal war. Wir schafften es nur mit Müh und Not, den Wagen hineinzumanövrieren, doch dann blieb er direkt im Tor stecken. Wir konnten weder vor noch zurück. Der Hund des Nachbarn bellte unaufhörlich. Ich war innerlich nervös und hatte Angst: „Wenn der Nachbar uns meldet, ist die Polizei in ein paar Minuten hier. Was sollen wir dann tun?“ Ich betete im Stillen zu Gott. Ich erinnerte mich an die Worte Gottes: „Fürchte dich nicht, der Allmächtige Gott der Heerscharen wird gewiss mit dir sein; Er steht hinter euch und Er ist euer Schild(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 26). Gottes Worte gaben mir den Glauben, dass Gott über alles herrscht und dass Er Sein Werk schützen wird. Nach meinem Gebet konnten wir die Fahrtrichtung des feststeckenden Autos korrigieren und rückwärts hinausfahren. So schafften wir in zwei Fuhren die Bücher weg. Vom Beginn des Einladens bis zum Ende der letzten Fahrt dauerte es etwa eine Stunde. Der Hund des Nachbarn bellte die ganze Zeit, aber der Nachbar kam nie heraus. Später brachten wir auch die Bücher aus dem Haus eines anderen Verwahrers ohne Probleme an einen sicheren Ort.

Nach dieser Erfahrung hatte ich ein gewisses Verständnis meiner eigenen egoistischen und verachtenswerten satanischen Disposition erlangt und verstand, dass das Schicksal und das Ende eines Menschen in Gottes Händen liegen. Was ein Mensch tun sollte, ist, seine Pflicht gut zu tun. Selbst wenn er verhaftet und eingesperrt oder zu Tode geprügelt wird, ist das bedeutungsvoll und wertvoll. Als ich bereit war, mein Leben aufzugeben und nicht mehr an meine eigenen Gewinne und Verluste dachte, sah ich Gottes Herrschaft. Ich gewann mehr Glauben an Gott!

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