25. Ich bereue nicht, meinen sicheren Job aufgegeben zu haben

Von Zheng Ze, China

Ich stamme aus einer Bauernfamilie, und meine ganze Familie lebte von der Landwirtschaft. Mein Mann und ich arbeiteten das ganze Jahr über hart auf den Feldern, doch der Verdienst war gering. Wir waren auf Gelegenheitsarbeiten angewiesen, um die normalen Ausgaben unserer Familie zu decken. Wir waren sehr knapp bei Kasse. Später sorgte ein Verwandter durch seine Beziehungen dafür, dass ich eine Stelle als Aushilfskraft in einer nahegelegenen staatlichen Brennerei bekam. Die Festangestellten in der Fabrik erledigten die leichten Arbeiten, während wir Aushilfskräfte hauptsächlich die schmutzige und anstrengende Arbeit machten. Unser Lohn betrug jedoch nur die Hälfte von dem der Festangestellten. In der Nebensaison wurden wir Aushilfskräfte sogar entlassen, und ich musste mir wieder andere Arbeit suchen. Da ich ungelernt war, fand ich meist nur körperliche Arbeit, und die Stellen waren nicht von Dauer. An einem Tag hatte ich vielleicht Arbeit, doch am nächsten musste ich eventuell schon wieder untätig herumsitzen. Ich lebte von der Hand in den Mund. Oft dachte ich bei mir: „Wie schön wäre es doch, eine feste Stelle zu haben. Dann müsste ich mir keine Sorgen um die Arbeitssuche machen, könnte mehr Geld verdienen und ein wohlhabenderes Leben führen.“ Kurze Zeit später plante die Brennerei eine Erweiterung. Ein Teil des Landes in unserem Dorf wurde ohne Entschädigung enteignet. Allerdings erhielt jede Familie mit mindestens zehn Personen eine feste Quotenstelle in der Brennerei. In unserer Familie waren wir über ein Dutzend Leute, und ich war die Einzige, die eine Stelle in der Brennerei bekam. Die Nachbarn waren alle sehr neidisch, und ich kam mir wie ein echter Glückspilz vor: „Ich bin in so jungen Jahren schon eine festangestellte Mitarbeiterin in einem Staatsbetrieb geworden. Das ist ein beneidenswerter und sicherer Job. Ich bekomme mein Gehalt pünktlich, mein Lebensunterhalt ist nicht nur gesichert, sondern ich bekomme im Alter auch eine Rente sowie Leistungen wie eine Renten- und Krankenversicherung. Ich muss hart arbeiten und diesen schwer verdienten Arbeitsplatz behalten.“ Bei der Arbeit strengte ich mich extrem an. Ich drückte mich nie vor der Arbeit und war nie nachlässig. Kurze Zeit später wurde ich zur Teamleiterin ernannt und erhielt eine etwas bessere Vergütung als die anderen Angestellten. Ich schätzte meinen sicheren Job umso mehr. Besonders in der Hochsaison, als in der Brennerei sehr viel los war, arbeitete ich oft über zehn Stunden am Tag. Ich war so müde, dass mir das Kreuz und der ganze Rücken wehtaten, und ich war völlig kraftlos. Doch sobald ich an das um ein Vielfaches höhere Gehalt und die Zusatzleistungen wie den Jahresbonus dachte, war mir die ganze Erschöpfung die Sache wert. So arbeitete ich zehn Jahre lang.

Im Herbst 2005 predigte mir meine Schwägerin Gottes Evangelium der letzten Tage. Durch das Essen und Trinken der Worte Gottes fand ich heraus, dass die Menschen von Gott erschaffen wurden, dass Gott über das Schicksal der ganzen Menschheit herrscht und dass die ganze Menschheit an Gott glauben und Ihn anbeten sollte. Später versammelte ich mich häufig mit Brüdern und Schwestern, um die Worte Gottes zu essen und zu trinken und Hymnen für Gott zu singen. Ich genoss das, und mein Herz fühlte sich befreit an. Bald darauf konnte ich Pflichten übernehmen. Ich war für die Versammlungen von drei Gruppen verantwortlich. Damals war in der Brennerei Nebensaison, und ich arbeitete nur halbtags. Sonntags konnte ich mir auch freinehmen. Meine Arbeit hinderte mich nicht daran, zu Versammlungen zu gehen oder meine Pflicht zu tun.

Als der Herbst 2006 kam, war in der Brennerei extrem viel los. Ich musste mindestens zehn Stunden am Tag arbeiten. Der Leiter der Brennerei sagte bei Meetings oft: „Jetzt ist die Hauptproduktionssaison. Als Teamleiter müssen Sie sich etwas einfallen lassen, um Ihre Produktionsquote innerhalb der vorgegebenen Zeit zu erfüllen. In dieser Zeit dürfen Sie sich nicht freinehmen, nicht zu spät kommen und nicht früher gehen! Wenn Sie nicht hart arbeiten, können Sie gehen!“ Als ich das hörte, fühlte ich mich in meinem Herzen eingeschränkt. Ich hatte Angst, dass ich entlassen würde, wenn bei der Arbeit etwas schieflief. Obwohl ich zu den Versammlungen gehen und meine Pflicht tun wollte, konnte ich einfach nicht die Zeit dafür finden. Ich war extrem hin- und hergerissen: „Ich bin so beschäftigt, dass ich nicht einmal an Versammlungen teilnehmen kann. Sollte eine Gottesgläubige so sein? Wenn ich mir häufig freinehme, um an Versammlungen teilzunehmen, wird sich meine Arbeit verzögern und ich werde entlassen. Wenn ich diesen sicheren Job verliere, wie kann ich dann meinen zukünftigen Lebensunterhalt garantieren? Das geht nicht. Auf keinen Fall darf ich diesen Job verlieren. Über die Versammlungen denke ich nach, wenn die Hochsaison vorbei ist.“ Danach widmete ich mich mit Leib und Seele meiner Arbeit. Ich arbeitete jeden Tag von 7 Uhr morgens bis Mitternacht. Manchmal machte ich sogar Überstunden bis ein oder zwei Uhr morgens. Ich war so müde, dass ich völlig erschöpft war. Wenn ich nach Hause kam, schlief ich ein, sobald mein Kopf das Kissen berührte. Ich fand nicht einmal mehr Zeit zum Beten oder für meine Andacht. Jeden Tag war mein Kopf voller Gedanken darüber, wie ich meine Produktionsquote innerhalb der vorgegebenen Zeit erfüllen konnte. Ich arbeitete ununterbrochen wie eine Maschine. Allmählich entfernte sich mein Herz immer weiter von Gott.

Während dieser Zeit erlebte ich einige unangenehme Dinge. Weil ich Anbiederei nicht mochte und den Betriebsleiter nicht zum Abendessen einlud, bekam ich nur die schmutzige und anstrengende Arbeit zugewiesen. Als meine Teammitglieder sahen, dass die anderen Teams leichtere Arbeit verrichteten, beschwerten sie sich oft bei mir: „Schau dir mal die anderen Teamleiter an. Sie wissen, was sie sagen müssen, um den Betriebsleiter bei Laune zu halten, und bekommen die leichten Jobs. Du bist zu starrsinnig, machst dem Betriebsleiter keine Geschenke und pflegst keine Beziehungen zu ihm; du versuchst nicht, ihn bei Laune zu halten. Weil wir in deinem Team sind, müssen wir all diese schmutzige und anstrengende Arbeit machen.“ Manchmal streikten sie sogar absichtlich, um die Arbeit hinauszuzögern, sodass wir nur sehr langsam vorankamen. Als der Betriebsleiter das sah, tadelte er mich dafür, ein Team zu leiten, das bei der Arbeit trödelte. Ich war seelisch sehr mitgenommen. Die schwere tägliche Arbeit hatte mich ohnehin schon extrem erschöpft; und jetzt, wo sich auch noch die Angestellten und der Betriebsleiter bei mir beschwerten, machte mich diese Qual körperlich und geistig fertig. Ich fand das Leben einfach zu anstrengend. Manchmal war ich sogar so wütend, dass ich den Job am liebsten hingeworfen hätte, aber die Sicherheit, die der Job bot, ließ mir keine andere Wahl, als mich dem zu stellen. Ich fühlte mich hilflos, musste aber trotzdem einfach da durch.

Im Handumdrehen war die Hochsaison vorbei, und in der Brennerei wurde es ruhiger. Ich hatte eigentlich vorgehabt, mich gut zu erholen, doch dann wurde ich krank. Ich hatte leichtes Fieber, das nicht wegging, mein ganzer Körper war kraftlos, und weder Medikamente noch Spritzen halfen. Ich konnte mich nur zu Hause erholen. Jedes Mal, wenn ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam und sah, wie sich die Menschenmassen durch die Straße schoben, beneidete ich die anderen um ihre gute Gesundheit. Ich hatte zwar viel zu tun und mühte mich ab, um mir ein bisschen Geld zu verdienen, doch was nützte das ohne gute Gesundheit? Mir wurde plötzlich klar: Egal, wie viel Geld ich verdiente, es war nicht so wichtig wie eine gute Gesundheit. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich mit meinen Brüdern und Schwestern zu Versammlungen ging und meine Pflicht tat. Damals fühlte ich mich in meinem Herzen sehr wohl. Dann sah ich meinen kränklichen Zustand, unfähig, irgendeine Arbeit zu verrichten, und fühlte mich trostlos und hilflos. In meinem Kummer kam Schwester Jiang Yu zu mir nach Hause, um mir beizustehen, und bat mich, an den Versammlungen teilzunehmen. Beschämt sagte ich: „Ich war so lange bei keiner Versammlung mehr. Kann ich überhaupt noch teilnehmen?“ Jiang Yu sagte, das ginge, und arrangierte, dass sich mehrere Brüder und Schwestern bei mir zu Hause versammelten. Ich stimmte glücklich zu. Am Tag der Versammlung kniete ich nieder und betete zu Gott. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein unartiges und ungehorsames Kind: Ich hatte mich fernab der Heimat verirrt und bitter gelitten, aber gerade als ich verwirrt und ratlos war, kehrte ich in die Arme meiner Eltern zurück. Freude, Scham und ein Gefühl der tiefen Schuld vermischten sich in mir, und ich wusste nicht, wie ich sie ausdrücken sollte. Unter Tränen des Schmerzes betete ich zu Gott: „O Gott, ich war so weit von Dir entfernt und habe mich so oft gegen Dich aufgelehnt. Ich weiß nicht, wie ich Dir meine Schuld gestehen soll. Die ganze Zeit habe ich nur an die Arbeit gedacht. Ich habe die Versammlungen und das Essen und Trinken Deiner Worte völlig vernachlässigt und einfach ununterbrochen den ganzen Tag lang wie eine Maschine gearbeitet, war körperlich und geistig erschöpft und habe unsägliches Leid ertragen. Erst jetzt, wo ich krank bin, erkenne ich, dass ein Leben ohne Deine Fürsorge und Deinen Schutz wie das eines wandelnden Toten ist; es ist ein Leben voller Leere und Schmerz. Aber Du hast meiner Verfehlungen nicht gedacht und sogar meine Schwester geschickt, um mir zu helfen und mich zu unterstützen. Danke für Deine Toleranz und Barmherzigkeit! Ich bin bereit, zu Dir zurückzukehren, mich mit meinen Brüdern und Schwestern zu versammeln, um Deine Worte zu essen und zu trinken, und meine Pflicht nach besten Kräften zu tun.“ Ich sah, dass es zwischen den Brüdern und Schwestern keine Barrieren oder Konflikte gab, ganz zu schweigen von den heftigen Rivalitäten, die es in der Brennerei gab. Ich hatte das Gefühl, als wären das zwei verschiedene Welten, und mein Herz fühlte sich friedlich und gelassen an. Einen Monat später war meine Krankheit fast unbemerkt verschwunden. In meinem Herzen war ich Gott unendlich dankbar.

Später kam Jiang Yu zu mir nach Hause. Als sie von meiner Erfahrung hörte, sang sie mir eine Hymne mit Gottes Worten vor, „Das Schicksal des Menschen liegt in den Händen Gottes“: „Das Schicksal des Menschen wird von Gottes Händen gelenkt. Du bist nicht in der Lage, dich selbst zu lenken: Selbst wenn sich der Mensch ständig für sich selbst abhetzt und geschäftig ist, bleibt er unfähig, sich selbst zu lenken. Wenn du deine eigenen Perspektiven wissen könntest, wenn du dein eigenes Schicksal lenken könntest, würde man dich dann noch als ein geschaffenes Wesen bezeichnen? Kurz gesagt, unabhängig davon, wie Gott wirkt, gilt Sein gesamtes Werk dem Menschen. Das ist genauso, wie die Himmel, die Erde und alle Dinge von Gott erschaffen wurden, um dem Menschen zu dienen: Gott hat den Mond, die Sonne und die Sterne für den Menschen gemacht, Er hat die Tiere und die Pflanzen für den Menschen gemacht, Er hat Frühling, Sommer, Herbst und Winter für den Menschen gemacht und so fort – all diese Dinge wurden für die menschliche Existenz gemacht. Ungeachtet dessen also, wie Gott den Menschen züchtigt und richtet, geschieht das alles um der Errettung des Menschen willen. Auch wenn Er den Menschen seiner fleischlichen Hoffnungen beraubt, dient das der Reinigung des Menschen, und die Reinigung des Menschen erfolgt um der Existenz des Menschen willen. Der Bestimmungsort des Menschen ist in den Händen des Schöpfers – wie also sollte der Mensch sich selbst lenken können?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Wiederherstellung des normalen Lebens der Menschen und ihre Hinführung zu einem wundervollen Bestimmungsort). Jiang Yu erzählte mir von ihrer Erfahrung, wie sie früher in der Welt extrem mit dem Geldverdienen beschäftigt war, und dann, nachdem sie an ihre Grenzen gestoßen war, zum Haus Gottes kam. Sie sagte auch: „Wir Menschen sind geschaffene Wesen und können unser Schicksal einfach nicht selbst kontrollieren. Selbst wenn wir uns mit eigener Kraft abmühen und hetzen, wird das Ergebnis nicht unbedingt unseren Wünschen entsprechen. Nun ist Gott Mensch geworden und in unsere Welt gekommen, um für die Errettung der Menschen zu wirken. Satan benutzt auch finanzielle Vorteile und fleischliche Vergnügen, um die Menschen für sich zu gewinnen und in die Irre zu führen, sodass ihre Herzen vom Fleisch und vom Geld eingenommen werden; am Ende werden sie in Satans Netz fallen. Wir müssen uns mehr mit der Wahrheit ausrüsten – nur dann werden wir Satans Pläne durchschauen.“ Als ich hörte, wie Jiang Yu so Gemeinschaft hielt, war ich sehr gerührt. Ich wollte mich immer auf meine eigene harte Arbeit verlassen, um meinen Job gut zu machen, das Vertrauen des Betriebsleiters zu gewinnen und meinen sicheren Arbeitsplatz zu behalten, damit mein Lebensunterhalt in Zukunft gesichert ist. Deswegen nahm ich nicht an Versammlungen teil und tat meine Pflicht nicht; ich stürzte mich ständig in die harte Arbeit, und mein Herz war ganz vom Geld eingenommen. Das Ergebnis war, dass ich nicht nur die Anerkennung des Betriebsleiters nicht gewann, sondern auch die Qualen der Krankheit ertragen musste. Die Tortur erschöpfte mich körperlich und geistig und führte zu unsäglichem Leid. Erst da erkannte ich, dass ich mein Schicksal nicht ändern konnte, egal wie ich plante, rechnete oder hart arbeitete. Ich lebte nach den satanischen Regeln „Erschaffe ein glückliches Leben mit deinen eigenen zwei Händen“ und „Ein sicherer Job ist besser als ein lukrativer Job“. Ich wollte das Leben, das ich mir wünschte, durch meine eigenen Anstrengungen erreichen, aber am Ende stieß ich an Grenzen und war immer wieder frustriert. Letztendlich scheiterte ich. Genau wie Gott sagt: „Selbst wenn sich der Mensch ständig für sich selbst abhetzt und geschäftig ist, bleibt er unfähig, sich selbst zu lenken“. Ich war wirklich zu blind und unwissend und hatte überhaupt keine Selbsterkenntnis! Mein abgestumpftes Herz wurde durch die Entlarvungen in Gottes Worten wiedererweckt, und ich erkannte schließlich, dass die Krankheit und der Schmerz, die mich damals heimsuchten, Gottes Maßregelung und Disziplin waren. Mehr noch, es war Gottes Errettung, die mir zuteil wurde. Sonst wäre ich immer noch vom Geld gefesselt gewesen und in Satans Netz gefallen, unfähig, mich zu befreien.

Im April 2007 wurde ich zur Kirchenleiterin gewählt. Damals war noch Nebensaison, die Arbeit war relativ ruhig und entspannt und hinderte mich nicht daran, an Versammlungen teilzunehmen oder meine Pflicht zu tun. Später geschah etwas, das mich sehr bewegte. Da die Arbeit in der Brennerei erforderte, dass wir lange Zeit gebückt schwere Gegenstände bewegten und mit kaltem Wasser in Berührung kamen, litten einige ältere Mitarbeiter an Berufskrankheiten. Die meisten von ihnen hatten Bandscheibenvorfälle, Rheuma, Halswirbelsäulenprobleme und so weiter. Manche waren so schwer betroffen, dass sie gelähmt im Bett lagen und sich nicht mehr selbst versorgen konnten. Einmal, als wir angespannt damit beschäftigt waren, Produktionsmaterialien vorzubereiten, sah ich einen Mitarbeiter mit aschfahlem Gesicht auf dem Boden liegen, seine Augen voller Trostlosigkeit und Hilflosigkeit. Meine Kollegen erzählten mir, dass er einen akuten Schub seiner Halswirbelsäulenerkrankung hatte. Ihm war schwindelig, er erbrach sich und wäre fast ohnmächtig geworden. Früher hatte er voller Tatkraft gearbeitet. Ich hätte nie gedacht, dass eine solche Halswirbelsäulenerkrankung jemanden jederzeit außer Gefecht setzen könnte. Das machte mir klar, dass der Mensch keine Widerstandskraft gegen Krankheiten hat, egal wie stark er ist. Menschen sind wirklich so unbedeutend und zerbrechlich! Ich dachte darüber nach, dass diese älteren Mitarbeiter zwar etwas Geld verdient hatten, dafür aber ihr halbes Leben geopfert hatten. Egal wie gut ihre Leistungen oder ihre Bezahlung waren, sie würden ihre Gesundheit nie wiedererlangen; noch weniger konnten sie den Schmerz lindern, den die Qualen der Krankheit mit sich brachten. Was nützte ihnen all das Geld der Welt? Wäre ihr Leben nicht trotzdem nur Schmerz und Leere? Meine Hals- und Lendenwirbelsäule waren beide in schlechtem Zustand, und ich hatte Rheuma. Wenn ich so weitermachte, würde ich dann eines Tages auch gelähmt im Bett landen? Diese älteren Mitarbeiter hatten die meiste Zeit ihres Lebens hart für Geld gearbeitet. Sie hatten kein gutes Leben genossen und litten nun unter den unerträglichen Schmerzen ihrer Krankheiten. Das war auch eine Mahnung für mich. Wenn Menschen Gott nicht anbeten und Seinen Schutz nicht haben, kann ihnen jederzeit von Satan Schaden zugefügt werden: Das Festhalten an einem sicheren Job kann kein Glück bringen. Ich begann zu zweifeln: „Will ich diesen Job wirklich weitermachen?“

Kurze Zeit später wurde ich zur Predigerin gewählt. Die Leiter fragten mich, ob ich bereit sei, diese Pflicht auszuführen. Ich überlegte, dass ich als Predigerin noch beschäftigter sein würde und kaum Zeit hätte, zur Arbeit zu gehen. Müsste ich meinen Job kündigen? Wenn ich kündigte, müsste ich ein hartes Leben führen, aber zur Arbeit zu gehen, würde die Arbeit der Kirche behindern. Ich dachte daran, dass ich bereits in Gottes Schuld stand, weil ich in der Vergangenheit meine Pflicht wegen der Arbeit vernachlässigt hatte. Wenn ich jetzt wieder meine Pflicht ablehnte, wäre das nicht zu aufsässig? In meinem Konflikt betete ich mehrmals zu Gott und suchte danach, wie ich richtig praktizieren sollte. Danach las ich die Worte Gottes: „Jetzt ist die Zeit, da Mein Geist große Werke vollbringt, und die Zeit, da Ich Mein Werk unter den heidnischen Nationen beginne. Mehr noch ist es die Zeit, da Ich alle erschaffenen Wesen unterteile und jedes seiner jeweiligen Gruppe zuordne, damit Mein Werk schneller fortschreiten und bessere Ergebnisse erzielen kann. Und so ist das, was Ich nach wie vor von euch verlange, dass du dein gesamtes Wesen Meinem ganzen Werk opferst und erst recht, dass du das ganze Werk, das Ich in dir verrichtet habe, klar erkennen und genau wahrnehmen kannst und deine ganze Mühe für Mein Werk aufwendest, damit es noch bessere Ergebnisse erzielen kann. Das ist es, was du verstehen musst. Seht davon ab, euch untereinander zu streiten und nach einem Ausweg oder nach Bequemlichkeit für euer Fleisch zu suchen, um zu vermeiden, dass Mein Werk und deine wunderbare Zukunft verzögert werden. Das zu tun würde dir bei weitem keinen Schutz bringen, sondern könnte nur Vernichtung über dich bringen. Wäre das nicht töricht von dir? Das, was du heute gierig genießt, ist genau das, was deine Zukunft ruiniert, während der Schmerz, den du heute erträgst, genau das ist, was dich beschützt. Du musst dir dieser Dinge deutlich bewusst sein, um nicht den Versuchungen zu erliegen, von denen du dich schwerlich selbst befreien wirst, und um zu vermeiden, in den dichten Nebel hineinzugeraten und die Sonne nicht wiederfinden zu können. Wenn der dichte Nebel aufklart, wirst du dich im Gericht des großen Tages wiederfinden(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Das Werk der Verbreitung des Evangeliums ist ebenso das Werk der Rettung des Menschen). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass wir uns an einem entscheidenden Zeitpunkt der Verbreitung des Evangeliums des Königreichs befanden. Wenn ich nur daran dachte, meinen sicheren Job zu behalten und ein Leben in Wohlstand und Fülle anzustreben, würde ich am Ende dem Fleisch verfallen, von Satan verschlungen werden und meine Chance, von Gott gerettet zu werden, verpassen. Ich dachte darüber nach, wie ich in der Vergangenheit zwar an Gott geglaubt und an Versammlungen teilgenommen, mich aber nicht auf das Streben nach der Wahrheit oder die Erfüllung der Verantwortung eines geschaffenen Wesens konzentriert hatte, indem ich meine Pflicht gut tat. Alles, woran ich dachte, war das Streben nach einem guten Leben in Wohlstand und Fülle. Ich dachte, mit diesem sicheren Job müsste ich mir keine Sorgen um die täglichen Kosten machen und hätte eine Absicherung im Alter. Deshalb widmete ich all meine Kraft und Zeit meiner Arbeit, hetzte von morgens bis abends umher und arbeitete hart, aus Angst, meine Produktionsquote nicht rechtzeitig zu erfüllen und meinen sicheren Job zu verlieren. Wann immer es einen Konflikt zwischen meiner Arbeit und meiner Pflicht gab, kümmerte ich mich überhaupt nicht um die Arbeit der Kirche. Ich ließ die Versammlungen und meine Pflicht fallen und steckte all meine Zeit und Mühe darein, meinen sicheren Job zu behalten. Das Ergebnis war, dass mir das nicht nur keine Erleichterung und keinen Seelenfrieden brachte, sondern mich unter den Qualen einer Krankheit leiden ließ, was mich körperlich und geistig erschöpfte und mich immer weiter von Gott entfernte. Ich dachte daran, wie Gott mir die Gnade erwiesen hatte, mich als Predigerin zu üben, um meinem Leben zu Wachstum zu verhelfen. Doch ich wusste einfach nicht, was gut für mich war, und lehnte meine Pflicht ab, weil ich mich immer noch den fleischlichen Vergnügungen hingeben wollte. Mir fehlte es wirklich an jeglichem Gewissen und jeglicher Vernunft! Ich dachte an meine nichtgläubigen Kollegen in der Brennerei. Sie wurden nicht von Gottes Worten bewässert und versorgt, und arbeiteten und kämpften ununterbrochen. Das Ergebnis war, dass sie nicht nur das Leben, das sie sich wünschten, nicht erreichten, sondern einige von ihnen sogar gelähmt im Bett lagen, gequält von den Schmerzen der Krankheiten, die ihre Körper befallen hatten. Diese Lehren aus dem vergangenen Unglück anderer waren mir eine Warnung und Mahnung! Wenn ich weiter so stur und unwissend bliebe, die Hand am Pflug und doch immer wieder zurückblickend, dann würde ich die einmalige Gelegenheit auf Gottes Errettung in den letzten Tagen verpassen. Wenn die großen Katastrophen kämen, würde ich mit den Ungläubigen in die Finsternis stürzen, heulen und mit den Zähnen knirschen. Während dieser Zeit, wenn ich bei der Ausführung meiner Pflicht auf Schwierigkeiten stieß, betete ich, um die Wahrheit zu suchen, Mein Leben machte ein wenig Fortschritte, und ich verstand einige Wahrheiten. Das waren Erkenntnisse, die ich nie zuvor gehabt hatte. Als ich darüber nachdachte, nahm ich die Pflicht der Predigerin an.

Nachdem ich Predigerin geworden war, hatte ich immer mehr zu tun. Nach einiger Zeit kam wieder die Hochsaison. Die Zeiten meiner Versammlungen kollidierten oft mit der Arbeit, und es wurde immer schwieriger für mich, mir freizunehmen. Einmal sagte der Betriebsleiter unzufrieden zu mir: „Wenn Sie sich jeden Tag freinehmen, dann kündigen Sie doch einfach!“ Als ich den Betriebsleiter das sagen hörte, fühlte ich mich in meinem Herzen eingeschränkt und geriet ins Schwanken: „Wenn ich meine Pflicht gut tun will, muss ich kündigen. Aber ich zögere immer noch ein wenig, diesen sicheren Job aufzugeben. Ich bin nur mit großer Mühe eine festangestellte Mitarbeiterin in diesem Staatsbetrieb geworden. Wenn ich jetzt kündige, wird meine Familie auf keinen Fall zustimmen. In ein paar Jahren muss mein Sohn ein Haus kaufen und heiraten: Es kommen eine Menge Ausgaben auf uns zu! Wenn ich wirklich kündige, muss ich von nun an in Armut leben. Wenn ich alt bin, werde ich sogar um meinen grundlegenden Lebensunterhalt kämpfen müssen.“ Während ich schwankte, betete ich viele Male zu Gott und suchte seine Führung. Ich dachte an das, was der Herr Jesus gesagt hatte: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?(Matthäus 6,26). Ich dachte auch an Gottes Worte: „Lasse deine Gedanken bei der Kirchenarbeit. Lege die Aussichten deines eigenen Fleisches beiseite, sei entschlossen in Bezug auf Familienangelegenheiten, widme dich mit ganzem Herzen dem Werk Gottes, stelle Gottes Werk an erste Stelle und dein eigenes Leben an die zweite. Dies ist der Anstand eines Heiligen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die zehn Verwaltungsverordnungen, die von Gottes auserwähltem Volk im Zeitalter des Königreichs einzuhalten sind). Gott sorgt für die Vögel unter dem Himmel. Sie müssen nicht den ganzen Tag umherhetzen, nur um zu existieren: Sie können das ganze Jahr über ohne harte Arbeit überleben. Dann dachte ich an mich selbst: Der Geldbetrag, den mein Sohn für seine Hochzeit ausgeben wird, und ob ich im Alter um Nahrung und Kleidung kämpfen muss, dies alles liegt in Gottes Herrschaft. Was nützt es, so viel über die Zukunft nachzudenken? Ich erinnerte mich daran, dass die Israeliten nichts zu essen hatten, als Moses sie aus Ägypten führte und sie in der Wüste ankamen. Gott schenkte ihnen Manna und Wachteln, damit sie sich satt essen konnten. Einige Leute, die Angst hatten, in Zukunft hungern zu müssen, behielten heimlich etwas Manna für später. Aber am nächsten Tag war das Manna verdorben. Diejenigen jedoch, die Gottes Worten arglos gehorchten und Gott folgten, wohin Er sie auch führte, wurden am Ende von Gott in das verheißene Land Kanaan geführt. Nun fehlte es mir nicht an den grundlegenden Dingen: Ich sollte mit Essen und Kleidung zufrieden sein. Doch ich machte mir ständig Sorgen, dass ich in Zukunft meinen Lebensunterhalt nicht sichern könnte; ich hatte zu wenig Glauben an Gott. Nun sehnt sich Gott danach, die Menschen zu retten, und die Verbreitung des Evangeliums hat oberste Priorität. Wir müssen nicht nur mehr Menschen, die noch bitterlich in der Dunkelheit kämpfen, vor Gott bringen, auch die Neulinge benötigen rechtzeitige Bewässerung, damit sie auf dem wahren Weg feste Wurzeln schlagen können. Ich sollte meine Pflicht an die erste Stelle setzen und mein ganzes Herz meiner Pflicht widmen. Nur das entspricht Gottes Absicht. Deshalb betete ich ernsthaft zu Gott wegen der Kündigung meines Jobs. Ich dachte darüber nach, dass meine Familie definitiv nicht einverstanden sein würde, wenn ich aus eigener Initiative kündigte, und dass sie sich stark widersetzen und mich daran hindern würden, meine Pflicht zu tun. Passenderweise hatte ich Beschwerden mit der Lendenwirbelsäule, und so nutzte ich dies als Grund, um eine langfristige Krankschreibung zu beantragen. Danach ging ich nicht mehr wirklich zur Arbeit und konnte meine ganze Zeit meiner Pflicht widmen.

Später las ich die Worte Gottes: „Als jemand, der normal ist und nach der Liebe zu Gott strebt, ist der Eintritt in das Königreich, um einer von Gottes Volk zu werden, eure wahre Zukunft und ein Leben, das von höchstem Wert und größter Bedeutung ist; niemand ist gesegneter als ihr. Warum sage Ich das? Weil diejenigen, die nicht an Gott glauben, für das Fleisch leben und sie leben für Satan, aber heute lebt ihr für Gott und lebt, um den Willen Gottes zu befolgen. Darum sage Ich, eure Leben sind von größter Bedeutung. Nur diese Gruppe von Menschen, die von Gott ausgewählt worden ist, ist imstande, ein Leben größter Bedeutung auszuleben. Niemand sonst auf der Erde ist imstande, ein Leben von solchem Wert und solcher Bedeutung auszuleben(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Erkennt Gottes neustes Werk und folgt Seinen Fußspuren). Heute hat Gott mir die Gnade erwiesen, mich vor Ihn zu bringen. Ich habe Glück: Ich habe die Kundgebungen und Worte des Schöpfers gehört, einige Wahrheiten verstanden, einige Dinge durchschaut, ein gewisses Urteilsvermögen über den Schaden und die Folgen des Strebens nach Geld erlangt. Ich habe die Tage der Leere und des Schmerzes und des Strebens nach Geld hinter mir gelassen, die Pflicht eines geschaffenen Wesens erfüllt und den richtigen Weg im Leben eingeschlagen. All das ist Gottes Errettung, die mir zuteil wurde. Obwohl ich weniger materielle Freuden habe, fühlt sich mein Herz gelassen, klar und erleuchtet. Durch das Predigen des Evangeliums erlebte ich: Mehr Gläubige vor Gott zu bringen, damit sie Seine Errettung erlangen, ist das Wertvollste und Sinnvollste, was es überhaupt gibt.

Danach legte ich meinen zukünftigen Lebensunterhalt in Gottes Hände und hörte auf, Pläne und Berechnungen anzustellen. Mein Herz war nicht länger von solchen Dingen eingeschränkt, und ich konnte mein Herz beruhigen und meine Pflicht tun. Während dieser Zeit verstand ich durch das Lesen der Worte Gottes viele Wahrheiten, verstand meine eigene satanische Natur, und meine verdorbenen Dispositionen änderten sich Stück für Stück. Das gab mir mehr Glauben, Gott zu folgen. Unerwarteterweise zahlte die Brennerei im Jahr 2015, fast ein Jahrzehnt nachdem ich gegangen war, alten Mitarbeitern Zuschüsse von insgesamt 60 000 Yuan. Andere Mitarbeiter hatten viel Geld für Geschenke und Bewirtung ausgegeben und sich viel abgemüht, um das zu bekommen, aber ich erhielt es, ohne einen Cent auszugeben. Das ließ mich noch klarer erkennen, dass Gott über all dies herrscht und es nichts ist, worüber die Menschen selbst Pläne schmieden können. Dank sei Gott!

Zurück:  21. Mein Versäumnis bei der Beaufsichtigung und Nachverfolgung der Arbeit: Was dahintersteckte

Weiter:  26. Überlegungen zum Streben nach Status

Verwandte Inhalte

Einstellungen

  • Text
  • Themen

Volltöne

Themen

Schriftart

Schriftgröße

Zeilenabstand

Zeilenabstand

Seitenbreite

Inhaltsverzeichnis

Suchen

  • Diesen Text durchsuchen
  • Dieses Buch durchsuchen

Connect with us on Messenger