65. Gottes Liebe inmitten von Krankheit erfahren
2003 nahm ich das Werk Gottes der letzten Tage an. Kurz darauf heilten, ohne dass ich es recht bemerkte, meine Magenbeschwerden, mein niedriger Blutdruck, mein Unterzucker und andere Krankheiten. Ich war sehr glücklich und dankbar. Ich dachte mir: „Gott sorgt sich nicht nur um die Menschen und beschützt sie, Er tut auch Seine Worte kund, um die Menschen zu reinigen und zu erretten, und führt sie an einen wunderschönen Bestimmungsort. Ich habe die richtige Wahl damit getroffen, an Gott zu glauben!“ Jeden Tag nahm ich mir Zeit, Gottes Worte zu lesen und Hymnen zu lernen. Ich war auch voller Leidenschaft dabei, mich für Gott aufzuwenden, und bei Wind und Wetter, Kälte und Hitze, hielt ich an meiner Pflicht fest. In dieser Zeit verfolgte mich meine Familie, und Verwandte und Nachbarn spotteten und lästerten über mich. Auch die KPCh verfolgte und jagte mich, aber all diese Umstände hielten mich nicht davon ab, meine Pflicht zu tun. Immer wenn ich daran zurückdachte und meine Mühen und Aufwendungen auflistete, fühlte ich mich als eine wahrhaft Gläubige, und ich war mir sicher: Wenn ich so weitermachte, würde ich errettet werden und überleben. Ich war sehr glücklich.
Im Jahr 2020 hustete ich mehrere Tage lang, schenkte dem aber nicht viel Aufmerksamkeit. Bis 2021 wurde mein Husten schlimmer. Ich hustete den ganzen Tag, und besonders, wenn ich mich hinlegte, konnte ich nicht aufhören zu husten. Ich hustete dann so lange, bis ich irgendwann nicht mehr wusste, wann genau ich eingeschlafen war. Häufig war mir schwindelig, ich hatte Herzrasen, litt unter Kurzatmigkeit und kaltem Schweiß. Innerhalb kurzer Zeit nahm ich von über 100 Pfund auf etwa 80 Pfund ab. Später verschlimmerte sich mein Zustand weiter. Der starke Husten verursachte Schmerzen in meiner gesamten Brust und im Bauch, sodass ich nicht ruhen konnte, nur ganz flach liegend fühlte ich mich ein wenig besser. Zudem wurde ich sehr kälteempfindlich. Während andere nur leichte Kleidung trugen, musste ich mich dick anziehen, und ich musste mich zum Schlafen in dicke Decken wickeln. Selbst kleinste Arbeiten erschöpften mich derart, dass ich mich kaum rühren konnte, und ich schnappte nach Luft und konnte nicht mehr sprechen. Mein Bauch fühlte sich aufgebläht und schmerzhaft an, oft konnte ich nichts essen. Egal, wo ich auf den Bauch drückte, tat es weh, und bei anhaltendem Husten wurde es noch schlimmer. Ich dachte mir: „Wieso fühlen sich meine Symptome an wie eine schwere Krankheit?“ Nach der Pandemie ging ich für einen Bauchultraschall ins Krankenhaus. Der Arzt teilte mir in ernstem Ton mit, dass ich zahlreiche kleine Steine in den Gallengängen hätte und sich Flüssigkeit im Beckenbereich angesammelt habe, wobei nicht klar sei, ob es sich um eine Wassereinlagerung oder gestautes Blut handle. Er drängte mich auch wiederholt, mich zu weitergehenden Untersuchungen in ein größeres Krankenhaus zu begeben, und sagte, ich dürfe keine Zeit verlieren. Ich war etwas skeptisch. Ich dachte, da ich all die Jahre Opfer gebracht und mich für Gott aufgewendet hatte, hätte Gott mich vor schwerer Krankheit bewahren müssen. Ich dachte: „Manche Brüder und Schwestern haben sich weniger aufgeopfert und für Gott aufgewendet oder haben weniger gelitten als ich, aber sie sind gesund und können ihre Pflichten normal tun. Ich habe so viel gelitten und mich aufgeopfert, und trotzdem bekomme ich dauernd Krankheiten. Warum hat Gott mich nicht beschützt? Könnte es sein, dass Gott angefangen hat, mich zu verabscheuen, und mich verlassen hat? Warum würde ich sonst dauernd an Krankheiten leiden?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto gequälter wurde ich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, wenn ich zu Gott betete, und wusste nicht, welches Kapitel in Gottes Worten ich lesen sollte. Ich wollte mich weiterhin mit einigen meiner Pflichten beschäftigen, fühlte mich aber zu erschöpft, um mich zu bewegen. Ich verspürte ein unbeschreibliches Unbehagen in mir, und ich konnte keinerlei Kraft mehr aufbringen.
Am nächsten Tag erinnerte ich mich daran, wie ernst der Arzt meinen Zustand genannt hatte, fühlte ich mich sehr besorgt und bedrückt. Also betete ich zu Gott: „Gott, ich bin in solcher Pein wegen dieser Krankheit. Meine Größe ist wirklich gering, und ich weiß nicht, wie ich diese Situation erleben soll. Ich bitte Dich, führe mich, damit ich Deine Absicht in dieser Sache verstehe, und hilf mir zu erkennen, wie ich das erleben soll, was nun kommt.“ Später las ich Gottes Worte: „In ihrem Gottesglauben streben Menschen danach, Segnungen für die Zukunft zu erhalten; das ist ihr Ziel in ihrem Glauben. Alle Menschen haben diese Absicht und Hoffnung, aber die Verderbtheit in ihrer Natur muss durch Prüfungen und Läuterung aufgelöst werden. In welchen Aspekten du auch immer nicht gereinigt wirst und Verderbtheit an den Tag legst, dies sind die Aspekte, in denen du geläutert werden musst – das ist Gottes Anordnung. Gott schafft eine Umgebung für dich und zwingt dich, da geläutert zu werden, damit du deine eigene Verderbtheit kennen kannst. Letztlich gelangst du an einen Punkt, an dem du lieber sterben würdest, um deine Absichten und Verlangen aufzugeben und dich Gottes Souveränität und Anordnungen zu unterwerfen. Deshalb werden die Menschen, wenn sie nicht mehrere Jahre an Läuterung aufweisen und wenn sie nicht eine gewisse Menge an Leid ertragen, nicht imstande sein, die Einschränkungen der Verderbtheit des Fleisches in ihren Gedanken und in ihrem Herzen loszuwerden. All die Aspekte, in denen die Menschen noch immer den Einschränkungen ihrer satanischen Natur unterliegen, und all die Aspekte, in denen sie noch immer ihre eigenen Wünsche und Forderungen haben, sind die Aspekte, in denen sie leiden sollten. Nur durch Leiden können Lektionen gelernt werden, was bedeutet, die Wahrheit erlangen und Gottes Absichten verstehen zu können. Tatsächlich werden viele Wahrheiten durch die Erfahrung von Leid und Prüfungen verstanden. Niemand kann Gottes Absichten verstehen, Gottes Allmacht und Weisheit erkennen oder Gottes gerechte Disposition würdigen, wenn er sich in einer behaglichen und mühelosen Umgebung befindet oder wenn die Umstände günstig sind. Das wäre unmöglich!“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Gottes Worte legen die Absicht und Hoffnung offen, die Menschen in ihrem Glauben haben, und ebenso die Bedeutung, die hinter Gottes Prüfungen und Läuterungen steht. Gott tut keine sinnlosen Werke, und Er tut nichts, was den Menschen schadet. Dass mich diese Krankheit heimsuchte, bedeutete nicht, dass Gott mir den Rücken kehren wollte, sondern vielmehr, dass Gott mich prüfte und läuterte und die Unreinheiten in meinem Glauben beseitigte. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich das erste Mal von meinen Krankheiten geheilt worden war. Ich war voller Eifer gewesen, mich für Gott aufzuwenden, und war entschlossen, Gottes Liebe aufrichtig zu erwidern. Ganz gleich, wie sehr ich gelitten oder mich für Gott aufgewendet hatte, ich hatte alles gern und bereitwillig getan. Ich hatte mich für einen Menschen gehalten, der wirklich an Gott glaubt, und war überzeugt gewesen, dass die Errettung zum Greifen nah sei, wenn ich so weitermachte. Aber als die Krankheit wieder zugeschlagen hatte, waren mein geringer Glaube, meine Selbstsucht und mein falsches Verständnis von Gott offenbart worden. Es war, als sei ich ein anderer Mensch geworden. Es traf genau das zu, was Gott offenbarte, als Er sagte: „Die meisten Menschen glauben an Gott um des lieben Friedens willen und wegen anderer Vorteile. Wenn es nicht zu deinem Vorteil ist, glaubst du nicht an Gott, und wenn du Gottes Gnaden nicht bekommen kannst, fängst du an zu schmollen. Wie könnte das, was du gesagt hast, deine wahre Statur sein?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Praxis (3)). Die ganze Zeit über waren meine Opfer und Aufwendungen nur für mein eigenes Wohl gewesen. Damit hatte ich versucht, Gott zu täuschen und mit Ihm zu feilschen. Ich war so egoistisch und verachtenswert gewesen und hatte kein Verlangen gehabt, Gott überhaupt zufriedenzustellen. Wäre ich nicht durch diese Krankheit bloßgestellt worden, hätte ich nicht erkannt, dass all die Opfer, die ich im Lauf der Jahre in meinem Glauben gebracht hatte, nur um Gnade und Segnungen willen gewesen waren, und dass ich versucht hatte, mit Gott zu feilschen. Gott hatte diese Situation zugelassen und mich auf diese Weise offenbart, um mich zu erretten. Aber ich hatte Gottes Absicht nicht verstanden, hatte über Ihn geklagt und Ihn missverstanden. Ich fühlte mich Gott gegenüber zutiefst schuldig und betete zu Ihm – ich wollte Buße tun.
In jener Nacht sah ich ein Video mit einer Hymne zu Gottes Worten mit dem Titel: „Seid Zeugen wie Hiob und Petrus“: „Du magst vielleicht sagen, dass du erobert worden bist, aber kannst du bis in den Tod unterwürfig sein? Du musst bis ganz zum Ende folgen können, unabhängig davon, ob es irgendwelche Aussichten gibt, und ungeachtet des Umfelds, darfst du deinen Glauben an Gott nicht verlieren. Am Ende musst du zwei Aspekte des Zeugnisses erreichen: das Zeugnis Hiobs – Unterwerfung bis zum Tode – und das Zeugnis Petrus’ – die höchste Liebe zu Gott. In einer Hinsicht musst du wie Hiob sein: Er verlor alle materiellen Besitztümer und wurde von fleischlicher Krankheit heimgesucht, dennoch gab er den Namen Jehovas nicht auf. Das war Hiobs Zeugnis. Petrus war in der Lage, Gott bis in den Tod zu lieben – als er seinem Tod ins Auge sah, liebte er Gott noch immer, als er ans Kreuz geschlagen wurde, liebte er Gott noch immer. Er dachte nicht an seine eigenen Aussichten, noch strebte er schöne Hoffnungen oder extravagante Gedanken an, und er bemühte sich nur darum, Gott zu lieben und sich allen Anordnungen Gottes zu unterwerfen. Diesen Maßstab musst du erreichen, bevor erachtet werden kann, dass du Zeugnis abgelegt hast, bevor du zu jemandem werden kannst, der nach seiner Eroberung perfektioniert wurde“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die innere Wahrheit des Eroberungswerks (2)). Als ich diese Hymne hörte, war ich zu Tränen gerührt. Hiob war solch großen Prüfungen ausgesetzt. Er verlor seinen Reichtum, seine Kinder starben, sein ganzer Körper war mit schmerzhaften Geschwüren bedeckt, doch selbst in solch extremem Schmerz verleugnete Hiob Gott nicht nur nicht oder beklagte sich über Ihn, sondern pries und rühmte Seinen Namen und legte ein machtvolles Zeugnis für Ihn ab. Petrus verbrachte sein Leben damit, Gott zu erkennen und zu lieben, und selbst zur Zeit seines Todes sagte er, er habe Gott nicht genug geliebt. Ganz gleich, ob Gott Seine Verheißungen an ihn erfüllte, glaubte er dennoch an Gott und liebte Ihn. Petrus legte Zeugnis für Gott ab und tröstete Gottes Herz. Hiob und Petrus waren Menschen, die Gott wahrlich als Gott behandelten. Sie waren Gott unterwürfig und hegten nicht den Wunsch, mit Gott zu feilschen oder Forderungen an Ihn zu stellen, und Gott empfing Herrlichkeit durch ihre Zeugnisse. Was mich jedoch betraf, als sich meine Krankheit verschlimmert und Gott meine Wünsche und Forderungen nicht erfüllt hatte, fühlte ich Widerstand und klagte innerlich. Ich war nicht einmal in der Lage gewesen, weiterhin Gottes Worte zu lesen und zu beten. Ich besaß nicht einmal das geringste Maß an Unterwerfung oder Vernunft, und noch viel weniger legte ich Zeugnis für Gott ab. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich nach all den Jahren, die ich an Gott glaubte, und nachdem ich so viele von Gottes Worten gegessen und getrunken und so viele Predigten gehört hatte, immer noch so verhalten hätte und dass ich immer noch versuchen würde, mit Gott zu feilschen. Ich war wirklich selbstsüchtig und verachtenswert gewesen! Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr fühlte ich mich bei Gott in der Schuld. Ich weinte, als ich zu Gott betete: „Gott, ich dachte einst, dass ich meine Pflicht in all den Jahren meines Glaubens getan habe, um Dich zufriedenzustellen, aber durch die Enthüllungen dieser Krankheit habe ich endlich erkannt, dass meine Opfer und Aufwendungen alle nur dazu dienten, Segnungen zu erlangen. Ich habe Dich wahrlich nie als Gott behandelt. Gott, ich bin so verdorben und Deiner Liebe unwürdig. Egal, was mit meiner Krankheit geschieht, ich bin bereit, mich Deinen Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen.“ Allmählich wendete sich mein Zustand zum Besseren; ich war in der Lage, mich jeden Tag bei meiner Pflicht anzustrengen, und ich war nicht mehr so sehr durch meine Krankheit eingeschränkt. Als ich mein Herz beruhigte und mich meiner Pflicht widmete, erholte sich zu meiner Überraschung meine Gesundheit ein wenig, und ich fror nicht mehr so sehr. Ich war Gott so dankbar! Danach nahm ich weiterhin Medikamente zur Behandlung, während ich meine Pflicht tat.
Im Juli 2022 hatte ich hohes Fieber und hustete über mehrere Tage hinweg, und ich fühlte mich ständig müde. Beim Treppensteigen bekam ich keine Luft, und mein Herz pochte, als würde es gleich zerspringen. Ich dachte bei mir: „Dieses Mal muss ich mich unterwerfen und darf nicht klagen.“ Aber bis September wurde meine Krankheit immer schlimmer. Mein Husten wurde häufiger, ich hatte zwei Wochen lang hohes Fieber, und selbst nach der Einnahme von Medikamenten gab es keine Besserung. Zuerst dachte ich, es sei nur eine gewöhnliche Erkältung mit Fieber, aber als sich mein Zustand weiter verschlechterte, ging ich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Die Erstdiagnose lautete Pleuraerguss mit Verdacht auf Tuberkulose. Der Arzt betonte ernst, dass durch das Ausmaß des Pleuraergusses meine rechte Lunge nicht mehr funktionierte, dass mein Zustand sehr ernst geworden war und dass ich sofort zur Behandlung ins Krankenhaus müsse und nicht länger zögern könne. Mein Herz wurde schwer, und ich dachte: „Wie konnte meine Krankheit so ernst werden? Ich war in den letzten zwei Jahren mehrmals schwer krank, und obwohl ich schwach war, habe ich nie aufgehört, meine Pflicht zu tun. Warum hat sich mein Zustand nicht verbessert, sondern stattdessen verschlechtert?“ In meiner tiefen Niedergeschlagenheit und Angst dachte ich bei mir: „Ich glaube seit 19 Jahren an Gott. Ich habe meiner Familie und Arbeit entsagt, um meine Pflicht zu tun, habe das Leid getragen, das zu ertragen war, und den Lauf vollendet, der zu vollenden war. Egal wie krank ich war, ich habe an meiner Pflicht festgehalten. Ich dachte, dass ich, indem ich Gott folge, Segnungen empfangen und errettet werden würde, aber jetzt stellt sich heraus, dass ich so krank bin, dass ich sterben könnte. Wenn ich sterbe, werde ich meine Chance, errettet zu werden, vollständig verlieren. Wären dann nicht all meine Mühen und Aufwendungen vergeblich gewesen?“ Als ich daran dachte, wurde mein Herz sehr schwer, und ich fühlte mich völlig hoffnungslos. An diesem Punkt wurde mir klar, dass etwas mit meinem Zustand nicht stimmte, und ich weinte, als ich zu Gott betete: „Gott, ich fühle mich, als würde ich bald sterben. Ich weiß jetzt wirklich keinen Ausweg mehr, und mein Herz ist voller Schmerz. Gott, bitte führe mich, damit ich Deine Absicht verstehe.“ Nach dem Gebet erinnerte ich mich an einige Passagen von Gottes Worten:
5. Wenn du stets sehr loyal gewesen bist, Mir viel Liebe entgegengebracht hast, doch die Qual des Krankseins, finanzielle Not und das Verlassen von deinen Freunden und Verwandten erleidest oder dir irgendein anderes Unglück im Leben widerfährt, werden dann deine Treue und Liebe zu Mir immer noch andauern?
6. Wenn nichts von dem, was du dir in deinem Herzen vorgestellt hast, dem entspricht, was Ich getan habe, wie solltest du dann deinen zukünftigen Weg beschreiten?
7. Wenn du nichts von dem erhältst, was du zu empfangen hofftest, kannst du dann weiterhin Mein Anhänger sein?
– Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Ein sehr ernstes Problem: Verrat (2)
Angesichts der Anforderungen Gottes wurde mein Verstand plötzlich klar. Diese Anforderungen sind die Maßstäbe, an denen Gott misst, ob sich die Disposition eines Menschen geändert hat. Sie sind auch die Bedingungen dafür, ob ein Gläubiger die Errettung empfangen kann. Diejenigen, die wahrhaft an Gott glauben, sind Ihm gegenüber treu und liebevoll, und sie können Prüfungen ungeachtet der Situation standhalten. Selbst wenn das, was Gott tut, nicht mit ihren Vorstellungen oder Hoffnungen übereinstimmt, können sie Gott dennoch folgen und Ihm treu bleiben. Wenn ich zurückdenke, habe ich einst vor Gott geschworen und fest versprochen, dass ich Gott folgen würde, egal was geschieht, und dass ich, egal wie sich die Umstände ändern würden, und egal welche Schmerzen, Drangsale, Prüfungen oder Läuterungen ich erleben würde, an meinem Glauben an Gott festhalten und Ihm bis zum Ende folgen würde. Aber die Tatsachen offenbarten, dass es mir an Glauben mangelte und dass ich überhaupt keine Vernunft besaß. Als die Krankheit über mich kam und ich keine Hoffnung mehr sah zu leben, argumentierte ich mit Gott, und fragte mich, warum sich meine Krankheit nicht besserte, sondern verschlechterte, obwohl ich während meiner schweren Krankheiten an meinen Pflichten festgehalten hatte. Ich brachte sogar all meine jahrelangen Opfer und Aufwendungen vor Gott vor, einschließlich der Qual, meine Pflichten zu tun, als ich krank war, und zählte sie als mein Kapital und meine Verdienste. Ich dachte, auch wenn ich keine großen Leistungen vollbracht hatte, hatte ich zumindest gelitten, und dass Gott mich deshalb nicht so behandeln sollte. Ich argumentierte mit Gott und klagte, dass Er mich ungerecht behandelte. Ich bereute sogar meine vergangenen Opfer. Ich war so rebellisch und unvernünftig! Ich erkannte, dass meine jahrelangen Opfer und Aufwendungen in meinem Glauben nur dazu gedient hatten, im Gegenzug Gnade und Segnungen zu erlangen. Ich dachte an diejenigen, die nicht an Gott glauben. Sie essen, trinken und genießen alles, was Gott ihnen geschenkt hat, zeigen aber weder Dankbarkeit noch verehren sie den Himmel, und wenn sie mit Naturkatastrophen und menschengemachtem Unheil konfrontiert werden, klagen sie über den Himmel und widersetzen sich Ihm. War ich nicht genauso wie diese Ungläubigen? In Wahrheit ist es völlig normal, dass Menschen krank werden, wenn sie die Früchte der Erde essen. Krankheit hat nichts damit zu tun, ob man an Gott glaubt oder nicht, und doch klagte ich wegen meiner Krankheit über Gott, stellte Ihn in Frage und wetterte gegen Ihn. Ich sah, dass ich kein Gewissen und keine Vernunft besaß. Mir fehlte auch nur die geringste Ehrfurcht vor Gott. Wie rebellisch ich war! Diese Krankheit offenbarte mich vollständig, und ich sah, wie erbärmlich klein meine Größe wirklich war. Ich hatte überhaupt keine Treue zu Gott. Als ich darüber nachdachte, fühlte ich mich zutiefst schuldig. Dann erinnerte ich mich an Gottes Worte: „Ich habe an die Menschen die ganze Zeit einen sehr strengen Maßstab angelegt. Wenn deine Loyalität mit Absichten und Bedingungen einhergeht, dann möchte Ich lieber ohne deine sogenannte Loyalität sein, denn Ich verabscheue diejenigen, die Mich durch ihre Absichten täuschen und Mich mit Bedingungen erpressen. Ich wünsche nur, dass der Mensch Mir absolut treu ist und alle Dinge tut, um dieses eine Wort zu beweisen und um dessen willen tut: Glaube. Ich verabscheue eure Verwendung von Schmeicheleien, um zu versuchen, Mich zu erfreuen, denn Ich habe euch immer mit Aufrichtigkeit behandelt und so wünsche Ich, dass auch ihr euch mit einem wahren Glauben an Mich richtet“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Bist du ein wahrer Gläubiger Gottes?). „Du musst wissen, welche Art von Menschen Ich Mir wünsche. Jenen, die unrein sind, ist es nicht gestattet, das Königreich zu betreten; jenen, die unrein sind, ist es nicht gestattet, den heiligen Boden zu besudeln. Obwohl du vielleicht viel Arbeit verrichtet hast und viele Jahre gearbeitet hast, wenn du am Ende noch immer erbärmlich schmutzig bist, dann wird es für das Gesetz des Himmels untragbar sein, dass du in Mein Königreich einzutreten wünschst! Seit der Gründung der Welt bis heute habe Ich jenen, die sich Mir anbiedern, niemals einfachen Zugang zu Meinem Königreich gewährt. Das ist eine himmlische Vorschrift, und niemand kann sie missachten!“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Erfolg oder Scheitern hängt von dem Weg ab, den der Mensch geht). Ich spürte, dass Gottes Worte Autorität und Macht in sich trugen, und ich spürte auch Gottes heilige und gerechte Disposition, die nicht verletzt werden darf. Das Tor des Himmelreichs wird von Gott bewacht, und den Unreinen und Verdorbenen ist es nicht erlaubt, in das Königreich einzutreten. Gott wird niemandem wegen seiner Mühen oder Anstrengungen einen leichten Zugang zu Seinem Himmelreich gestatten. Dies ist eine himmlische Regel, die niemand brechen kann. Ich dachte über all meine Jahre des Glaubens nach. Ich behandelte meine äußerlichen Opfer, Aufwendungen, Leiden und Anstrengungen als Kapital, um in das Himmelreich einzutreten. Ich wies nicht einmal die grundlegendste Unterwerfung Gott gegenüber auf, wie hätte Gott mich also nicht verabscheuen können? Gott ist treu, und alles, was Er für den Menschen tut, ist aufrichtig. Gott hofft auch, dass die Menschen wahren Glauben und echte Treue zu Ihm haben, aber in meinen Jahren des Glaubens hatte ich bei meinen Pflichten stets die Absicht, Handel zu treiben, und versuchte, Ihn zu täuschen, und meine verdorbenen Dispositionen hatten sich nicht im Geringsten geändert. Inwiefern war ich qualifiziert, in Gottes Reich einzutreten? Als ich darüber nachdachte, empfand ich ein Gefühl der Furcht. Ich hatte das Glück, dass Gott meine Verdorbenheit rechtzeitig offenbarte, andernfalls hätte ich mein Streben mit der falschen Sichtweise fortgesetzt und hätte in absolutem Ruin geendet. Ich war Gott wirklich dankbar! Ich betete still in meinem Herzen: „Gott, ich bin so verdorben. Egal, ob es eine Heilung für meine Krankheit gibt, ich vertraue Dir diese Angelegenheit an. Ob ich lebe oder sterbe, ich glaube, es liegt alles in Deinen Händen.“ Nach dem Gebet fühlte ich mich wohler.
Dann geschah etwas Unerwartetes: Als ich willens wurde, mich zu unterwerfen, kehrte plötzlich mein jüngerer Bruder von auswärts zurück. Nachdem er von meinem Zustand erfahren hatte, gab er sich große Mühe, für mich eine Behandlung in einem Krankenhaus zu arrangieren. Ich konnte meinen Ohren kaum trauen. Auf dem Höhepunkt einer so schweren Pandemie war es fast unmöglich, in irgendein Krankenhaus aufgenommen zu werden, also hatte ich nie erwartet, so schnell aufgenommen und behandelt zu werden. Mir war sehr klar, dass Gott hier einen Ausweg für mich öffnete. Mit Tränen der Dankbarkeit brachte ich Gott aus tiefstem Herzen meinen Dank und mein Lob dar! Nach einer Untersuchung wurden bei mir Pleuraerguss und tuberkulöse Pleuritis diagnostiziert, und nach der Operation begann meine rechte Lunge wieder normal zu funktionieren. Meine Atmung wurde wieder leicht, und meine Lebensgeister erwachten wieder mit enormer Kraft. Eine Woche nach meiner Aufnahme half mir das Krankenhaus auch, Kontakt zu einem anderen Krankenhaus aufzunehmen, das tuberkulöse Pleuritis behandelte. Auf diese Weise wurden beide Krankheiten gleichzeitig behandelt. Ich sah, dass alles, die Rückkehr meines Bruders und meine Aufnahme zur Behandlung, in Gottes Händen gelegen hatte. Die Situation, die Gott für mich angeordnet hatte, war etwas, das ich ertragen konnte, und ich empfand Reue für die Sorge, den geringen Glauben und die Missverständnisse, die ich Gott gegenüber offenbart hatte. Einen Monat später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Ich nahm mein Kirchenleben wieder auf und begann wieder, meine Pflicht zu tun.
Durch diese Krankheit kam ich zu dem Verständnis, dass alles, was Gott tut, bedeutungsvoll ist und sich dahinter Seine mühevollen und gewissenhaften Absichten verbergen. Das Leid, das ich ertrug, war auf meine tiefe Verdorbenheit zurückzuführen, und es war auch Gottes Reinigung und Errettung für mich. Wären diese Krankheit und die Nähe des Todes nicht gewesen, hätte ich nicht erkannt, wie ernst meine Absichten waren, Segnungen zu erlangen, und ich wäre weiterhin der Illusion erlegen, dass ich zu leiden und einen Preis zu zahlen schien. Erst die Enthüllung und das Gericht durch Gottes Worte ermöglichten es mir, die Selbstsucht, Verachtungswürdigkeit und Unreinheit in meinem Glauben zu erkennen. Dies befähigte mich, das richtige Ziel und die richtige Richtung zu erlangen, nach denen ich streben sollte, und meine Absicht, Segnungen zu erlangen, ein Stück weit aufzugeben. Jetzt kann ich größtenteils normal leben und arbeiten, und obwohl mein Zustand manchmal Rückfälle hat, weiß ich, dass dies das Leid ist, das ich ertragen sollte, und ich kann mich innerlich unterwerfen. Ich erwarte nicht mehr, dass Gott mir Gesundheit schenkt, und ich kann auch meine Pflicht nach bestem Vermögen in Übereinstimmung mit meinem körperlichen Zustand tun. Unabhängig davon, ob meine Krankheit vollständig geheilt werden kann, werde ich sorgfältig nach der Wahrheit streben, nach einer Veränderung meiner Disposition streben und meine Pflicht tun.