88. Das Streben nach Ruhm und Gewinn ist nicht der richtige Weg

Von Liu Lei, China

Im Juli 2022 sahen die Leiter, dass ich recht geschickt im Schreiben war, und ordneten an, dass ich Textarbeiten in der Kirche übernahm. Als ich daran dachte, dass ich im Alter von sechzig Jahren noch textbasierte Pflichten ausführen konnte, freute ich mich sehr. Ich dachte bei mir: „Ich habe in der Vergangenheit textbasierte Pflichten ausgeführt und habe ein gewisses Verständnis für die Grundsätze. Solange ich mich jetzt nur mehr anstrenge und mit mehr Herz bei der Sache bin, werde ich dieser Pflicht sicherlich gewachsen sein.“ Daraufhin beteiligte ich mich aktiv an der Arbeit. Bei der Analyse einiger kniffliger Probleme mit meinen Brüdern und Schwestern konnte ich einige praktikable Vorschläge machen. Der Verantwortliche lobte mich dafür, dass ich Wege der Praxis aufzeigen konnte, und sagte, ich hätte Potenzial. Ich wurde gebeten, die Arbeit der anderen Mitarbeiter im Textbereich anzuleiten. Später zog mich der Verantwortliche regelmäßig bei der Besprechung von Problemen hinzu, und meine Brüder und Schwestern suchten immer meine Gemeinschaft, wenn sie Probleme hatten. Als ich sah, dass meine fachlichen Fähigkeiten von allen erkannt worden waren, konnte ich gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich in meinem Herzen war, und meine Energie, meine Pflicht zu tun, verdoppelte sich.

Nach einiger Zeit bat mich der Verantwortliche, Schwester Xin Xin zu fördern. Ich dachte bei mir: „Der Verantwortliche hat gesagt, dass ich Potenzial habe, und hat mich auch ausgewählt, Xin Xins Arbeit anzuleiten. Das zeigt, dass der Verantwortliche mich wirklich schätzt.“ Also stimmte ich zu. Als Nächstes nahm ich Xin Xin mit zu den Treffen mit Leitern und Mitarbeitern, um über die Grundsätze des Verfassens von Predigten Gemeinschaft zu halten. Xin Xin hielt sich beiseite, hörte zu und machte sich gelegentlich Notizen. Als wir zurückkamen, hielten wir Gemeinschaft über die Abweichungen in unserer Arbeit. Wir beide, eine alt und eine jung, arbeiteten sehr glücklich zusammen. Nach einiger Zeit entdeckte ich, dass Xin Xin sehr treuherzig war. Wenn sie etwas nicht wusste, fragte sie nach. Sie war sehr willig, neue Dinge zu lernen. Sie hatte ein gutes Kaliber und begriff neue Dinge schnell. Wenn der Verantwortliche über die Anwendung von Grundsätzen Gemeinschaft hielt, verstand sie es sofort. Sie erfasste die wesentlichen Punkte der Grundsätze recht schnell und konnte sie zügig in ihrer Pflicht anwenden. Ich dachte bei mir: „Xin Xin macht so schnelle Fortschritte, dass sie mich bald überholen wird. Ich muss mich in Zukunft mehr anstrengen, sonst falle ich hinter sie zurück. Wie peinlich das wäre!“ Später machte ich Überstunden, um Grundsätze zu studieren. Ich habe hohen Blutdruck und manchmal ruhte ich mich nicht aus, obwohl ich das Gefühl hatte, dass mein Kopf so sehr anschwoll, dass es unangenehm war. Ich wollte keinerlei Lerngelegenheiten auslassen, da ich Angst hatte, hinter Xin Xin zurückzufallen und geringgeschätzt zu werden. Bei einer Versammlung waren die Leiter anwesend. Der Verantwortliche stellte eine Frage und bat uns, darauf zu antworten. Ich dachte bei mir: „Die Leiter sind auch hier. Ich muss eine gute Antwort geben – ich darf die Leiter nicht dazu bringen, auf mich herabzusehen.“ Doch je mehr ich versuchte, eine gute Antwort zu finden, desto weniger war ich in der Lage, zusammenhängend zu sprechen. Aber Xin Xin konnte sich sehr klar Punkt für Punkt gemäß jedem Grundsatz äußern. Der Verantwortliche seufzte und sagte zu mir: „Du wirst schon so lange geschult – wie kann es sein, dass dein Verständnis der Grundsätze nicht so gut ist wie das einer Schwester, die gerade erst angekommen ist?“ Die Leiter und mehrere andere Mitarbeiter im Textbereich drehten sich alle gleichzeitig um und sahen mich an. Ich hatte das Gefühl, mein Gesicht brenne vor Scham. Ich wollte am liebsten im Erdboden versinken. Ich dachte bei mir: „Früher habe ich Xin Xin angeleitet, und jetzt hat sie mich in jeder Hinsicht überholt. Wie kann ich mich da mit meinem alten Gesicht noch blicken lassen? Ich führe jetzt seit zwei Jahren textbasierte Pflichten aus und bin immer noch nicht so gut wie eine Schwester, die gerade erst mit dem Training angefangen hat. Das ist so beschämend!“ Das Seufzen des Verantwortlichen bedeutete, dass er von mir enttäuscht war. Er dachte sicherlich, wie ich so lange üben und dabei nur so begrenzte Fähigkeiten haben konnte. Obwohl ich Überstunden machte, um Grundsätze zu studieren, machte ich zu dieser Zeit immer noch keine großen Fortschritte.

Später trennten die Leiter Xin Xin und mich. Jede von uns war für die Bearbeitung eines Teils der Predigten verantwortlich. Nach einiger Zeit wurden Xin Xins Ergebnisse bei der Bearbeitung der Predigten immer besser. Wenn der Verantwortliche über irgendwelche Probleme Gemeinschaft halten wollte, zog er sie hinzu. Ich erinnerte mich, dass einmal während einer ganzen Versammlung der Verantwortliche nur die von Xin Xin aufgeworfenen Fragen diskutierte. Ich erinnerte mich an vergangene Versammlungen, bei denen ich diejenige gewesen war, die die meiste Aufmerksamkeit erhielt. Nun war mir mein Glorienschein von Xin Xin weggeschnappt worden, und ich war zur „Gasthörerin“ geworden, mit der niemand sprach. Mein Herz war ein tobendes Meer voller Schmerz. In meinem Herzen staute sich eine Energie auf, die mich verzweifelt dazu drängte, mich mit Xin Xin zu messen, um zu sehen, wer besser war. Danach, sobald ich den Verantwortlichen in einer Versammlung sagen hörte, dass eine bestimmte Art von Predigt gute Ergebnisse erzielte, stürzte ich mich eilig darauf, diese Art von Predigt zu bearbeiten. Ich wollte schnell Ergebnisse erzielen, damit meine Brüder und Schwestern sehen konnten, dass ich nicht weniger fähig war als andere. Da ich jedoch auf Erfolge und Anerkennung aus war und meine Pflicht nicht gemäß den Grundsätzen ausführte, hatten am Ende die meisten der von mir bearbeiteten Predigten Probleme. Während dieser ganzen Zeit war ich körperlich und geistig erschöpft und fühlte mich etwas deprimiert: „Ich habe eindeutig ein gewisses Verständnis dieser Grundsätze, aber warum haben die von mir bearbeiteten Predigten immer Probleme?“ Danach konnte ich bei der Ausführung meiner Pflicht keine Energie mehr aufbringen. Eines Tages brachte mir Xin Xin eine Predigt, damit ich sehen konnte, ob ihr gemeinschaftlicher Austausch klar war. Ursprünglich wollte ich ihr nicht helfen, aber wenn sie schon fragte, konnte ich nicht ablehnen. Also las ich sie, und entdeckte, dass es eine wirklich wertvolle Predigt war, die aber einige Probleme enthielt. Ich dachte bei mir: „Wenn ich ihr die Probleme aufzeige, und sie sie dann bearbeitet und einreicht, wird sie das dann nicht wieder ins Rampenlicht rücken? Wird es dann nicht so aussehen, als wäre ihr berufliches Niveau höher als meins?“ Daher erwähnte ich ihr gegenüber nur oberflächlich einige unwichtige Details und sagte nichts zu den entscheidenden Teilen. Damals fühlte ich einen gewissen Selbstvorwurf: „Ich habe die Probleme klar gesehen, aber mich zurückgehalten und nichts gesagt. Was tue ich da nur?“ Aber dann dachte ich: „Wer hat ihr gesagt, sie solle meinen Glorienschein wegschnappen?“ Sobald ich diesen Gedanken hatte, verschwand das leise Gefühl des Selbstvorwurfs, das ich in meinem Herzen trug. Später wurde diese Predigt sehr lange verzögert, bevor sie fertiggestellt und eingereicht wurde. Die ganze Zeit über lebte ich in einem ständigen Konkurrenzkampf mit Xin Xin. Die Ergebnisse meiner Pflichtausführung wurden immer schlechter, und mein Herz fühlte sich dunkel und niedergeschlagen an. Ich konnte die Führung des Heiligen Geistes überhaupt nicht spüren. Ich war den ganzen Tag durcheinander. Später lobten der Verantwortliche und mehrere andere Mitarbeiter im Textbereich während der Versammlungen regelmäßig Xin Xins schnelle Fortschritte. Mehrere Mitarbeiter im Textbereich befragten Xin Xin sogar über dies und das. Ich fühlte mich im Stich gelassen und konnte vor meinen Brüdern und Schwestern den Kopf nicht mehr heben. Mein Herz wurde immer verzweifelter und gequälter. Manchmal wollte ich meine Pflicht aufgeben, aber ich traute mich nicht; manchmal wollte ich meine Pflicht gut ausführen, aber mir fehlte das Herz dazu. Den ganzen Tag war ich niedergeschlagen und düster und hatte überhaupt keine Lust, meine Pflicht zu tun. Ich hatte nicht einmal etwas zu sagen, wenn ich zu Gott betete. Besonders wenn ich während der Versammlungen sah, wie meine Schwestern sich öffneten und Gemeinschaft hielten, redeten und lachten, schmerzte mein Herz so sehr, als würde es von einem Messer zerschnitten. Ich hatte sogar das Gefühl, nach Hause gehen zu wollen. Weil mein Zustand schon seit einiger Zeit schlecht gewesen war und ich hohen Blutdruck hatte, wies der Verantwortliche danach meine Pflicht neu zu.

Nachdem meine Pflicht neu zugewiesen worden war, konnte ich mein Herz einfach nicht beruhigen, und erst dann begann ich, über mich selbst nachzudenken. Wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich mich freuen sollen, wenn Xin Xin bei der Ausführung ihrer Pflicht Ergebnisse erzielte. Warum war ich stattdessen negativ und gequält? Als ich suchte, las ich eine Passage von Gottes Worten und bekam schließlich ein gewisses Verständnis für meinen Zustand. Der Allmächtige Gott sagt: „Keiner soll sich für perfekt, vornehm, edel oder anders als die anderen halten; all dies wird durch die arrogante Disposition und die Unwissenheit des Menschen hervorgerufen. Sich immer für etwas Besonderes zu halten – das wird durch eine arrogante Disposition herbeigeführt; niemals die eigenen Unzulänglichkeiten akzeptieren zu können und niemals imstande zu sein, sich den eigenen Fehlern und dem eigenen Scheitern zu stellen – das wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass andere höher als man selbst stehen oder besser als man selbst sind – das wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass die Stärken anderer die eigenen Stärken in den Schatten stellen – dies wird durch eine arrogante Disposition verursacht; niemals zuzulassen, dass andere bessere Gedanken, Vorschläge und Ansichten haben als man selbst, und wenn man feststellt, dass andere besser sind als man selbst, negativ zu werden, nicht sprechen zu wollen, sich bedrückt und niedergeschlagen zu fühlen und sich aufzuregen – all dies wird durch eine arrogante Disposition verursacht. Eine arrogante Disposition kann dazu führen, dass du deinen Ruf schützt, unfähig bist, zu akzeptieren, dass andere dich korrigieren, unfähig bist, dich mit deinen eigenen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen, und unfähig bist, die eigenen Misserfolge und Fehler zu akzeptieren. Mehr noch, wenn jemand besser ist als du, kann das in deinem Herzen Hass und Eifersucht aufkommen lassen, und du kannst dich so eingeengt fühlen, dass du deine Pflicht nicht erfüllen willst und sie nachlässig ausführst. Eine arrogante Disposition kann dazu führen, dass diese Verhaltensweisen und Praktiken in dir zum Vorschein kommen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Prinzipien, nach welchen man sich verhalten sollte). Gott offenbarte, dass die arrogante Disposition der Menschen sie dazu bringt, sich selbst für vollkommen zu halten, und ständig zu denken, dass sie besser sind als andere und sich von der Masse unterscheiden. Sobald sie jemand überholt, erleidet ihr Verlangen nach Ansehen und Status einen Schlag. Sie werden eifersüchtig und kämpfen mit anderen. Wenn sie nicht erfolgreich sind, werden sie negativ und haben nicht einmal die Energie, ihre Pflichten auszuführen. Ich war genau in diesem Zustand. Als ich anfing, Predigten zu bearbeiten, konnte ich Gemeinschaft über einige Wege halten. Meine Brüder und Schwestern schätzten mich. Ich hatte das Gefühl, besser zu sein als sie, und dass ihre Wertschätzung daher durchaus verdient sei. Als ich Xin Xin anleitete, konnte ich sie am Anfang mit einem liebenden Herzen anleiten. Als ich später sah, dass sie ein gutes Kaliber hatte und schnelle Fortschritte machte, dass die Ergebnisse ihrer Pflicht meine übertrafen und dass sie oft vom Verantwortlichen gelobt wurde, hatte ich das Gefühl, dass mein eigener Ruf und Status bedroht waren. Ich schämte mich zu sehr, um mein Gesicht zu zeigen, und fühlte mich im Herzen wirklich unwohl, und so konkurrierte ich heimlich mit ihr. Als ich den Verantwortlichen sagen hörte, welche Art von Predigt gute Ergebnisse erzielte, hätte ich Zeit und Mühe darauf verwenden sollen, die Grundsätze zu bedenken, und überlegen sollen, wie man die Predigten am besten bearbeitet, damit sie gute Ergebnisse erzielen. Ich jedoch war auf Erfolge und Anerkennung aus, um mein Gesicht zu wahren und die Wertschätzung anderer zu gewinnen, daher gab es viele Probleme mit den von mir bearbeiteten Predigten. Xin Xin bat mich, ihr bei der Überprüfung einer Predigt zu helfen, und weil ich Angst hatte, dass sie wieder im Rampenlicht stehen und mich übertreffen würde, sprach ich nicht ehrlich mit ihr, obwohl ich die Probleme erkannt hatte. Obwohl ich Selbstvorwürfe in meinem Herzen spürte, war ich nicht bereit, mich loszulassen und mich Gott zuzuwenden. Doch egal, wie ich auch intrigierte oder welche Tricks ich anwandte, ich fiel trotzdem hinter sie zurück. Ich konnte diese Tatsache nicht akzeptieren und wurde negativ und niedergeschlagen. Ich hatte nicht einmal die Energie, meine Pflichten auszuführen. Tatsächlich sind sowohl Xin Xins Kaliber als auch ihr Begriffsvermögen besser als bei mir. Außerdem arbeitete sie hart und erfasste die Grundsätze schnell. Es war völlig normal, dass sie bei der Ausführung ihrer Pflicht gute Ergebnisse erzielte. Da jedoch mein Wunsch nach Ansehen und Status zu stark war, kämpfte und rang ich sowohl offen als auch verdeckt mit ihr. Ich war zu arrogant und ignorant! Mir fehlte das geringste bisschen Selbsterkenntnis! Wie konnte das die Ausführung meiner Pflicht sein? Es ist klar, dass ich nach Ansehen und Status strebte, was Gott dazu brachte, mich zu verabscheuen!

Später sann ich darüber nach. Meine ursprüngliche Motivation bei der Ausführung meiner Pflicht war es, Gott zufriedenzustellen, aber wie kam es, dass ich, nachdem ich diesen Weg eine Zeit lang gegangen war, anfing, für Status zu arbeiten? Während ich suchte, las ich eine Passage von Gottes Worten und gewann ein gewisses Verständnis für mein falsches Streben. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn ihr Ruf oder ihr Status angegriffen und ihnen weggenommen werden, ist das für Antichristen eine noch ernstere Angelegenheit als der Versuch, ihnen ihr Leben zu nehmen. Ganz gleich, wie viele Predigten sie hören oder wie viele Worte Gottes sie lesen, sie werden keine Traurigkeit oder Reue darüber empfinden, dass sie nie die Wahrheit praktiziert haben und den Weg der Antichristen eingeschlagen haben, und auch nicht darüber, dass sie die Wesensnatur von Antichristen besitzen. Vielmehr zerbrechen sie sich ständig den Kopf darüber, wie sie an Status gewinnen und ihr Ansehen steigern können. Man kann sagen, dass alles, was Antichristen tun, nur dazu dient, sich vor anderen aufzuspielen, und nicht vor Gott getan wird. Warum sage Ich das? Weil solche Menschen so sehr in den Status verliebt sind, dass sie ihn als ihr Leben und ihr lebenslanges Ziel betrachten. Und weil sie den Status so sehr lieben, glauben sie niemals an die Existenz der Wahrheit – ja, man kann sogar sagen, dass sie nicht den geringsten Glauben an die Existenz Gottes haben. Aus diesem Grund sind sie sich in den Tiefen ihres Herzens ihrer Taten weder bewusst noch hegen sie dort Selbstvorwürfe – geschweige denn Besorgnis – ganz gleich, wie sie planen, einen guten Ruf und Status zu erlangen, und ganz gleich, wie sie versuchen, mit falschen Erscheinungen die Menschen und Gott zu täuschen. In ihrem ständigen Streben nach Ruf und Status leugnen sie auch mutwillig, was Gott getan hat. Warum sage Ich das? Tief im Herzen der Antichristen glauben sie: ‚Jeglicher Ruf und jeglicher Status werden durch die eigenen Anstrengungen erreicht. Nur wenn man unter den Menschen festen Fuß fasst und Ruf und Status erlangt, kann man in den Genuss göttlicher Segnungen kommen. Das Leben hat nur dann einen Wert, wenn die Menschen absolute Macht und Status erlangen. Nur so lebt man wie ein Mensch. Im Gegensatz dazu wäre es nutzlos, auf die Art und Weise zu leben, von der in Gottes Wort gesprochen wird: dass man sich der Herrschaft und den Anordnungen Gottes in allem unterwirft, sich bereitwillig in die Position eines geschaffenen Wesens stellt und wie ein normaler Mensch lebt. Zu so einem Menschen würde niemand aufschauen. Den Status, das Ansehen und das Glück muss sich ein Mensch selbst erkämpfen; man muss sich diese Dinge mit einer positiven und proaktiven Einstellung erkämpfen und sie erobern. Niemand sonst wird sie dir geben – passiv darauf zu warten, kann nur zum Scheitern führen.‘ Solche Berechnungen stellen Antichristen an. Das ist die Disposition eines Antichristen. Darauf zu hoffen, dass Antichristen die Wahrheit akzeptieren, Fehler zugeben und echte Reue zeigen, ist unmöglich – sie können das einfach nicht. Antichristen besitzen die Wesensnatur Satans und hassen die Wahrheit. Es spielt daher keine Rolle, wohin sie gehen, selbst wenn sie bis ans Ende der Welt reisen: Ihr Ehrgeiz, nach Ruf und Status zu streben wird sich niemals ändern – ebenso wenig wie ihre Ansichten über Dinge oder der Weg, den sie beschreiten(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 3)). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Antichristen Ansehen und Status als ihr Leben betrachten. Egal, in welcher Gruppe sie sich befinden, sie wollen immer geschätzt und verehrt werden. Sie denken, nur ein solches Leben habe Wert. Antichristen handeln nur vor den Augen der Menschen. Sie akzeptieren Gottes prüfenden Blick nicht. Sobald ihr Ansehen und ihr Status Schaden nehmen, kämpfen und ringen sie und denken sich alle möglichen Wege aus, um ihr Ansehen und ihren Status zurückzugewinnen. Sie würden ihre Pflicht niemals einfach bodenständig und zufrieden ausführen. Das ist die Wesensnatur von Antichristen. Was Gottes Worte offenbarten, hat mich wirklich bewegt und auch erschreckt. Ich sah, dass mein Verhalten mit dem eines Antichristen identisch war. Schon seit meiner Jugend haben mir Schule und Familie satanische Existenzregeln eingeimpft, wie „Sich hervortun“, „Der Mensch kämpft sich aufwärts; Wasser fließt abwärts“, und „Danach streben, herauszuragen“. Egal, in welcher Situation oder in welcher Gruppe von Menschen ich mich befand, strebte ich danach, die Hochachtung und das Lob anderer zu bekommen. Ich dachte, geschätzt zu werden, mache das Leben lebenswert, und geringgeschätzt zu werden, mache das Leben erbärmlich. Nachdem ich an Gott glaubte, lebte ich immer noch nach diesen satanischen Regeln. Zum Beispiel, als ich damals die textbasierten Pflichten ausführte, gewann ich anfangs die Anerkennung des Verantwortlichen und die Hochachtung meiner Brüder und Schwestern, also hatte ich viel Energie bei der Ausführung meiner Pflichten. Als später die Ergebnisse von Xin Xins Pflichten immer besser wurden und meine sogar übertrafen, wäre es vernünftig gewesen, von ihren Stärken zu lernen. So zu handeln, hätte der Arbeit der Kirche genutzt, aber als ich sah, wie meine Brüder und Schwestern sich um sie scharten und alle möglichen Fragen stellten, fühlte ich mich ins Abseits gedrängt und übersehen. Ich dachte, der Glorienschein, der ursprünglich mir gehörte, sei von ihr weggeschnappt worden. Ich fühlte mich wirklich unwohl und dachte, dass ich ein erbärmliches Leben führte. Ich war nicht bereit, hinter ihr zurückzubleiben, und zerbrach mir den Kopf darüber, wie ich mit ihr konkurrieren konnte. Als sie zu mir kam, um bei Problemen Rat zu suchen, hielt ich mich zurück und sprach nicht ehrlich mit ihr. Infolgedessen wurde eine gute Predigt erst nach sehr langer Verzögerung fertiggestellt, was den Fortschritt behinderte. Wie konnte das die Ausführung meiner Pflicht sein? Ich widersetzte mich Gott! Xin Xin ist jung, hat ein gutes Kaliber und erfasst die Wahrheitsgrundsätze schnell. Sie war es wert, gefördert zu werden, und es war ganz normal, dass der Verantwortliche ihr bei Versammlungen mehr Aufmerksamkeit schenkte. Ich jedoch zerbrach mir den Kopf und dachte mir Wege aus, gegen sie zu kämpfen, um mein Ansehen und meinen Status zu wahren. Am Ende wurde die Einreichung der Predigt verzögert, ich hingegen verfiel in Finsternis. Tatsächlich brachte mir der Konkurrenzkampf mit Xin Xin Leid und Erschöpfung. Ich konnte jedoch nicht ertragen, wie ich mich fühlte, wenn ich übersehen wurde, und wollte beweisen, dass ich genauso gut war wie sie, wenn nicht sogar besser. Wenn mir das nicht gelang, fühlte sich mein Herz negativ und gequält. Ich sah, dass ich zu sehr von satanischen Regeln gefangen war wie „Sich hervortun“, „Der Mensch kämpft sich aufwärts; Wasser fließt abwärts“, und „Danach streben, herauszuragen“. Meine Gedanken waren völlig verdreht. Um aus der Masse herauszuragen, habe ich mit allem, was ich tat, die Arbeit der Kirche unterbrochen und gestört und mich Gott widersetzt. Ich habe wahrlich Gottes Abscheu auf mich gezogen. Wenn ich nicht so schnell wie möglich Buße täte, würde ich früher oder später von Gott offenbart und ausgemustert werden. Als ich das verstand, war ich voller Reue und Selbstvorwürfe. Ich kniete zur Buße vor Gott nieder: „O Gott! Du hast mich erhöht, damit ich meine Pflicht ausführe, aber ich war schamlos. Im Streben nach Ansehen und Status habe ich meine Pflicht aus meinen Gedanken verdrängt. Wie Du mich verabscheuen musst! Gott! Ich bin bereit, Buße zu tun, den Weg des Strebens nach der Wahrheit zu gehen und harmonisch mit meinen Brüdern und Schwestern zusammenzuarbeiten, um meine Pflicht gut auszuführen.“

Während ich suchte, las ich eine weitere Passage von Gottes Worten, und erkannte die Bedeutung des Strebens nach der Wahrheit noch klarer. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn die Menschen nur nach Ruhm, Gewinn und Status streben – wenn sie nur ihren eigenen Vorteilen nachjagen – dann werden sie nie die Wahrheit und das Leben gewinnen, und schließlich werden sie diejenigen sein, die einen Verlust erleiden. Gott rettet diejenigen, die nach der Wahrheit streben. Wenn du die Wahrheit nicht akzeptierst, und wenn du unfähig bist, über deine verdorbene Disposition nachzudenken und sie zu erkennen, dann wirst du nicht wahrhaft Buße tun und du wirst keinen Lebenseintritt haben. Die Wahrheit zu akzeptieren und dich selbst zu kennen, ist der Weg zu Wachstum im Leben und zum Erlangen von Rettung, es ist deine Chance, vor Gott zu treten, um Seine genaue Prüfung, Sein Gericht und Seine Züchtigung zu akzeptieren und um die Wahrheit und das Leben zu gewinnen. Wenn du es aufgibst, nach der Wahrheit zu streben, um Ruhm, Gewinn und Status und deinen eigenen Vorteilen nachzujagen, ist das gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die Gelegenheit, Gottes Gericht und Züchtigung anzunehmen und Rettung zu erlangen. Du entscheidest dich für Ruhm, Gewinn und Status und deine eigenen Vorteile, aber was du dabei aufgibst, ist die Wahrheit, und was du dabei verlierst, ist das Leben und die Chance, gerettet zu werden. Was bedeutet mehr? Wenn du dich für deine eigenen Vorteile entscheidest und die Wahrheit aufgibst, ist das dann nicht töricht? Um es im Volksmund auszudrücken, das bedeutet einen großen Verlust für einen kleinen Vorteil zu erleiden. Ruhm, Gewinn, Status, Geld und Vorteile sind allesamt vorübergehend, sie verflüchtigen sich wie Rauchschwaden, während die Wahrheit und das Leben ewig und unveränderbar sind. Wenn die Menschen die verdorbenen Dispositionen beseitigen, die sie dazu bringen, nach Ruhm, Gewinn und Status zu streben, dann haben sie Hoffnung, Rettung zu erlangen. Außerdem sind die Wahrheiten, die die Menschen gewinnen, ewig; Satan kann den Menschen diese Wahrheiten nicht wegnehmen, ebenso wenig wie sonst irgendjemand. Du gibst deine Vorteile auf, aber was du gewinnst, sind die Wahrheit und Rettung; diese Resultate gehören dir, und du gewinnst sie für dich selbst. Wenn die Menschen sich dafür entscheiden, die Wahrheit zu praktizieren, dann gewinnen sie Gottes Rettung und ewiges Leben, selbst wenn sie ihre Vorteile verloren haben. Diese Menschen sind die klügsten. Wenn die Menschen die Wahrheit für ihre eigenen Vorteile aufgeben, dann verlieren sie das Leben und Gottes Rettung; diese Menschen sind die törichtesten(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). Nachdem ich über Gottes Worte nachgedacht hatte, verstand ich, dass Gott diejenigen rettet, die nach der Wahrheit streben. Diejenigen, die sich unbeirrbar an Ansehen und Status klammern und die Wahrheit aufgeben, werden die Wahrheit niemals erlangen, egal wie viele Situationen sie erleben. Am Ende werden sie von Gott ausgemustert, weil sie sich Gott widersetzten. Sie sind die größten Narren. Als ich mich mit den Worten Gottes verglich, sah ich, dass ich eine Närrin war. Xin Xin ist jung und hat ein gutes Kaliber. Es war ganz natürlich, dass sie nach einer Einarbeitungszeit bei der Ausführung ihrer Pflicht bessere Ergebnisse erzielte als ich. Ich jedoch kannte mein eigenes Maß nicht, und konnte die Tatsache nicht akzeptieren, dass ich nicht so gut war wie sie. Ich lebte in einem Zustand des Kampfes und verzweifelten Ringens um Ruhm und Gewinn. Infolgedessen verlor ich das Wirken des Heiligen Geistes und fiel in die Finsternis. Ich machte nicht nur keine Fortschritte bei meinen fachlichen Fähigkeiten, auch mein Lebenseintritt nahm Schaden. Ich betrachtete Ansehen und Status als wichtiger als die Ausführung meiner Pflicht und das Erlangen der Wahrheit. Am Ende bekam ich nichts. War das nicht die allergrößte Torheit? Jetzt konnte ich die Dinge klarer sehen. Ansehen und Status vergehen wie Schall und Rauch, und das Streben nach der Hochachtung anderer ist bedeutungslos. Wenn ich die Hochachtung gewonnen hätte, ohne die Wahrheit und das Leben zu erlangen, dann wäre ich letztendlich von Gott verschmäht und ausgemustert worden und hätte meine Chance auf Errettung verloren. Ich konnte nicht weiterhin eine Närrin sein und nach Ansehen und Status streben. Ich muss mir mehr Mühe mit den Wahrheitsgrundsätzen geben. Das war die weise Entscheidung.

Eine Weile später begann ich wieder, textbasierte Pflichten auszuführen. Eines Tages sagte mir der Verantwortliche, dass Schwester Han Li gerade erst mit dem Üben der Predigtbearbeitung begonnen hatte und die Grundsätze noch nicht sicher beherrschte. Er bat mich, ihr mehr zu helfen. Daraufhin hielt ich mit Han Li Gemeinschaft über die Grundsätze der Predigtbearbeitung. Wir analysierten Predigten zusammen. Ich sah, dass Han Li voller Gedanken und eigener Meinungen war und die Grundsätze schnell begriff. Ich freute mich für sie. Nach einiger Zeit lobte der Verantwortliche Han Li ständig für ihre schnellen Fortschritte. Die Leiterin sagte auch, sie hätte nie gedacht, dass Han Li so schnelle Fortschritte machen würde. Als ich das hörte, spürte ich ein bitteres Gefühl von Neid in meinem Herzen: „Han Li wird vom Verantwortlichen und der Leiterin gelobt und geschätzt. Aber ich bin immer noch ein namenloser Niemand!“ Als ich das dachte, erkannte ich, dass mein altes Problem mich wieder befallen hatte und ich mich wieder mit anderen verglich. Ich betete im Stillen zu Gott. Ich dachte an diese Worte Gottes: „Du solltest zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken, Rücksicht auf Gottes Absichten nehmen und die Arbeit der Kirche berücksichtigen. Setze diese Dinge an allererste Stelle; erst danach kannst du darüber nachdenken, wie solide dein Status ist oder wie andere dich betrachten. Habt ihr nicht das Gefühl, dass dies ein wenig einfacher wird, wenn ihr es in diese zwei Schritte aufteilt und ein paar Kompromisse eingeht? Wenn du eine Zeit lang so praktizierst, wirst du schließlich merken, dass es gar nicht so schwierig ist, Gott zufriedenzustellen. Darüber hinaus solltest du in der Lage sein, deinen Verantwortlichkeiten nachzukommen, deine Pflicht und deine Aufgaben zu erfüllen und von deinen selbstsüchtigen Wünschen, Absichten und Motiven abzulassen; du solltest Gottes Absichten berücksichtigen und die Interessen von Gottes Haus, die Arbeit der Kirche und die Pflicht, die du erfüllen sollst, an oberste Stelle setzen. Nachdem du das eine Weile erfahren hast, wirst du merken, dass es gut ist, dich so zu verhalten. Das heißt es, geradlinig und ehrlich zu leben und kein gemeiner, niederträchtiger Mensch zu sein; das heißt es, gerecht und ehrbar zu leben, anstatt verachtenswert, niederträchtig und ein Taugenichts zu sein. Du wirst merken, dass ein Mensch so handeln und dieses Abbild ausleben sollte. Dein Verlangen, deine eigenen Interessen zu befriedigen, wird allmählich schwinden(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Ich sollte auf Gottes Absichten Rücksicht nehmen und die Interessen von Gottes Haus an die erste Stelle setzen. Han Li machte schnell Fortschritte und erzielte bei der Ausführung ihrer Pflicht gute Ergebnisse. Das war für die Arbeit der Kirche von Vorteil. Was ich allein tun konnte, war begrenzt. Vor allem sollte ich ohne jegliche Vorbehalte mit Han Li über das Gemeinschaft halten, was ich verstand. Das würde ihr helfen, die Grundsätze so schnell wie möglich zu erfassen, damit die von ihr bearbeiteten Predigten dem Standard entsprachen. Das war auch die Vorbereitung guter Taten. Als ich so dachte, fühlte sich mein Herz befreit. Ich war nicht mehr neidisch auf Han Li und verglich mich nicht mehr mit ihr. Wenn ich danach sah, dass die Brüder und Schwestern um mich herum besser waren als ich, konnte ich damit richtig umgehen. Wenn ich auf Dinge stieß, die ich nicht verstand oder nicht tun konnte, praktizierte ich, meine Eitelkeit und meinen Stolz loszulassen und diese Dinge mit meinen Brüdern und Schwestern zu besprechen. Nachdem ich das eine Zeit lang praktiziert hatte, spürte ich, dass ich bei meiner Pflicht und in meinem Lebenseintritt Fortschritte machte, und mein Herz fühlte sich besonders ruhig und friedlich an. Jetzt sehe ich Ruhm, Gewinn und Status als weniger wichtig an. Das haben Gottes Worte bewirkt. Dank sei Gott!

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