33. Was ich durch meine Erblindung wirklich gewann
2010 predigte mir meine Frau das Evangelium vom Königreich Gottes. Durch das Lesen von Gottes Worten erkannte ich, dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist und dass Er die Wahrheit zum Ausdruck bringt, um die Menschheit zu reinigen und zu erretten. Ich war überglücklich und dachte bei mir: „Von jetzt an muss ich ernsthaft an Gott glauben und Ihm folgen. Was für ein Segen wäre es doch, in Zukunft Gottes Segen und Errettung zu empfangen!“ Nach einer Weile begann ich, in der Gemeinde Neulinge zu bewässern, und später wurde ich zum Gemeindeleiter. Ich war jeden Tag damit beschäftigt, verschiedene Gemeindeaufgaben zu erledigen, was mich sehr glücklich machte, denn ich dachte, solange ich meine Pflicht auf diese Weise täte, würde ich mit Sicherheit die Errettung erlangen. Um mich in Vollzeit meiner Pflicht widmen zu können, übergab ich mein lukratives Holzgeschäft einem Verwandten.
Im Januar 2017 wurde ich wegen einer Netzhautablösung am linken Auge operiert, doch die Operation verlief nicht gut, sodass meine Sehkraft nur noch bei 0,1 lag. Ich konnte nicht einmal mehr Wörter deutlich erkennen und nur noch mein rechtes Auge zum Sehen benutzen. Ursprünglich hatte ich vor, mich später noch einmal operieren zu lassen, doch im Juni begann die Polizei der KPCh, wegen des Verrats eines Judas überall Jagd auf uns zu machen. Also flohen meine Frau und ich in eine andere Gegend, und ich traute mich nicht, zur Behandlung ins Krankenhaus zu gehen. Zu dieser Zeit konnte ich mich nur zu Hause verstecken und textbasierte Pflichten tun. Doch wenn ich längere Zeit auf den Computer schaute, verschwamm meine Sicht, und es fiel mir wirklich schwer, meine Pflicht zu tun. Als ich merkte, dass die Brüder und Schwestern um mich herum alle recht gut sehen konnten, dachte ich bei mir: „In den letzten Jahren habe ich mein Geschäft aufgegeben und meine Pflicht in der Gemeinde getan, warum also habe ausgerechnet ich eine Augenkrankheit bekommen? Wenn mit meinem rechten Auge auch noch etwas passiert, welche Pflicht kann ich dann noch tun? Und wenn ich meine Pflicht nicht tue, wie kann ich dann gerettet werden?“ Ich wollte das Risiko einer Behandlung eingehen, hatte aber Angst, von der KPCh verhaftet zu werden, also traute ich mich nicht ins Krankenhaus. Ich dachte daran, dass einige Brüder und Schwestern ebenfalls an verschiedenen Krankheiten litten, aber wieder völlig gesund wurden, als sie weiterhin ihre Pflicht taten. Wenn ich an meiner Pflicht festhielte, würde Gott sich dann nicht auch meiner erbarmen und mich heilen? Vielleicht würde mein Auge ja doch eines Tages von selbst heilen? Also tat ich auf diese Weise weiter meine Pflicht.
Am 1. Mai 2024 schwoll mein rechtes Auge plötzlich stark an und schmerzte, mir wurde schwindelig und übel. Mein Auge war blutunterlaufen und schlagartig konnte ich nichts mehr sehen. Nach einer Weile konnte ich schemenhafte, schwankende Gestalten vor mir sehen, aber ich konnte nicht mehr klar erkennen, wohin ich ging. Plötzlich war ich völlig ratlos und dachte: „Was ist hier los? Vor über zwanzig Jahren hatte ich eine Operation wegen Netzhautablösung am rechten Auge. Könnte das ein Rückfall dieser alten Krankheit sein? Das ist wirklich schlimm. Mein linkes Auge ist noch nicht verheilt, und jetzt kann ich mit dem rechten auch nichts mehr sehen. Wenn ich auf beiden Augen blind werde, kann ich überhaupt keine Pflicht mehr tun. Gottes Werk steht kurz vor dem Abschluss, und wenn ich in dieser entscheidenden Zeit nichts mehr sehen kann, bin ich dann nicht ein Nichtsnutz? Werde ich dann ausgemustert?“ Ich war sehr besorgt und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann spürte ich wellenartig stechende Schmerzen in meinem rechten Auge, mein Kopf tat furchtbar weh, und mir war ständig übel. Mir blieb keine andere Wahl, als das Risiko einzugehen und zur Untersuchung ins Krankenhaus zu gehen. Der Arzt sagte, ich hätte einen akuten Winkelblockglaukom, was den hohen Augendruck, die erweiterten Pupillen und die schwere Augenrötung verursache. Zusätzlich könnten eine Glaskörpertrübung oder eine Linsenverschiebung der Grund für meine verschwommene Sicht sein. Er sagte, eine sofortige Krankenhauseinweisung sei notwendig, sonst würde ich mein gesamtes Sehvermögen auf dem rechten Auge verlieren. Als ich das hörte, dachte ich: „Jetzt ist es aus mit mir. Mein linkes Auge sieht schlecht, und wenn ich mit dem rechten auch nichts mehr sehen kann, werde ich dann am Ende nicht wirklich blind sein? Vom Tun der Pflicht ganz zu schweigen – selbst der Alltag würde zum Problem werden. Was soll ich dann tun? Ich habe in den letzten Jahren meine Pflicht in Vollzeit in der Gemeinde getan, wie konnte ich nur eine solche Krankheit bekommen? Wären es nur Rücken- oder Beinschmerzen, wäre es ja in Ordnung; das würde meine Pflicht wenigstens nicht beeinträchtigen. Aber wenn meine Augen nichts mehr sehen und ich keine Pflicht tun kann, werde ich dann nicht nutzlos? Wie kann ich so noch gerettet werden?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto negativer wurde ich. Ich blieb drei Tage im Krankenhaus und der Arzt versuchte es mit verschiedenen Behandlungsmethoden, doch mein Augendruck schwankte weiterhin zwischen hoch und niedrig. Meine Pupillen normalisierten sich nicht, und ich sah alles doppelt, als würde ich durch zentimeterdicke Brillengläser blicken. Meine Sehkraft lag nur bei 0,04. Der Arzt sagte, es gäbe vorläufig keine wirksame Behandlungsmethode und die einzige Möglichkeit sei eine Punktion. So könne er sehen, ob sich der Augendruck senken ließe, und dann den Zustand der Linse überprüfen, bevor er entscheide, ob eine zweite Operation durchgeführt werden müsse. Als ich das hörte, wurde mir schwer ums Herz, und während ich im Bett lag, schossen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf: „Die KPCh macht seit so vielen Jahren Jagd auf uns, und ich habe mein Geschäft aufgegeben, um meine Pflicht zu tun. Selbst mit nur einem funktionierenden Auge habe ich weiter meine Pflicht getan, und meine Pflicht hat einige Früchte getragen. Warum also beschützt Gott mich nicht? Könnte es sein, dass ich nicht einen ausreichend hohen Preis gezahlt oder mich nicht genug aufgewendet habe?“ Theoretisch wusste ich zwar, dass ich mich in dieser Situation Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen sollte, aber in meinem Herzen hoffte ich immer noch, dass Gott meine Augen heilen würde. Wie wunderbar wäre es, wenn ein Wunder geschähe! Später sah ich einen Mitpatienten im Bett nebenan, der nach einer Operation wegen Netzhautablösung immer noch unter hohem Augendruck litt. Sein Sehvermögen war auf beiden Augen fast erloschen, er musste sich an der Schulter seiner Frau festhalten, nur um langsam gehen zu können, und es gab bereits keine Hoffnung mehr auf Heilung für ihn. Da packte mich erneut die Angst: „Werde ich auch so enden wie er?“ Mein Kind hatte online auch gelesen, dass ein Glaukom unumkehrbar ist und es keine wirksame Behandlung dafür gibt. Als ich das hörte, wurde ich noch bedrückter und bekümmerter und begann, mit Gott zu hadern und Ihn misszuverstehen: „So viele Brüder und Schwestern sind von Gott geheilt worden, als sie krank wurden, warum erweist Gott mir keine Gnade?“ Ich konnte mich in meinem Herzen einfach nicht unterwerfen und wollte auch nicht mehr beten. Ich verbrachte meine Tage mit Seufzen, wollte nichts essen und konnte nicht richtig schlafen. Innerhalb weniger Tage hatte ich ein paar Kilo abgenommen. Ich fühlte einen unerträglichen Schmerz in mir. Nach der zweiten Operation setzte der Arzt mir eine künstliche Linse ein, und als ich aus dem Operationssaal kam, brannte mein Auge stechend und mein Kopf schmerzte ebenfalls heftig. Mein Augendruck war so hoch, dass er nicht einmal messbar war. Der Arzt konnte nur alle halbe Stunde durch den Operationsschnitt Kammerwasser ablassen und Medikamente zur Senkung des Augendrucks einsetzen. Doch sechs Stunden vergingen, und der Augendruck sank immer noch nicht. Der Arzt sagte, das sei sehr gefährlich, die Operation könnte am Ende umsonst gewesen sein und ich könnte erblinden. Bei dem Gedanken, dass ich auf dem rechten Auge erblinden und nichts mehr klar sehen würde, empfand ich tiefen Schmerz. Erst da begann ich endlich, über mich nachzudenken. Von dem Zeitpunkt, als meine Augenkrankheit begann, bis zu diesem Moment hatte ich keine Haltung der Unterwerfung gezeigt, sondern nur Klagen und Missverständnisse gegenüber Gott. Von der Vernunft, die ein gläubiger Mensch haben sollte, war bei mir keine Spur. Als ich erkannte, dass mein Zustand falsch war, betete ich und vertraute meine Augenkrankheit Gott an, bereit, mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen, ganz gleich, was mit meinen Augen geschehen würde. Unerwarteterweise konnte ich nach einer Weile mit meinen Augen wieder ein wenig schemenhaft sehen, und mein Augendruck normalisierte sich allmählich. Am nächsten Tag war meine Sicht zwar immer noch verschwommen, aber sie hatte sich auf 0,2 verbessert. Plötzlich war ich von Freude erfüllt und wusste, dass dies Gottes Barmherzigkeit und Sein Verständnis für meine Schwäche war, und ich dankte Gott immer wieder in meinem Herzen.
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wohnte ich eine Weile bei einem Verwandten, um mich auszuruhen und zu erholen. Während dieser Zeit schrieben mir auch Leiter, Verantwortliche und andere Brüder und Schwestern, um ihre Anteilnahme zu zeigen, fragten nach meinem Zustand und suchten Gottes Worte, um mir zu helfen und mich zu unterstützen. Meine Frau las mir auch Gottes Worte vor, von denen mir zwei Passagen besonders halfen. Der Allmächtige Gott sagt: „Betest du zu Gott und suchst du bei Ihm, wenn Krankheit und Leid dich treffen? Wie leitet und führt dich das Wirken des Heiligen Geistes? Erleuchtet und erhellt Er dich nur? Das ist nicht Seine einzige Methode; Er wird dich auch prüfen und läutern. Wie prüft Gott die Menschen? Prüft Er sie, indem Er sie leiden lässt? Leiden geht Hand in Hand mit Prüfungen. Wenn Menschen nicht geprüft werden, wie können sie dann leiden? Und wie könnten sie sich verändern, ohne zu leiden? Leiden geht Hand in Hand mit Prüfungen – das ist das Werk des Heiligen Geistes“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Im Glauben an Gott ist das Erlangen der Wahrheit das Wichtigste). „Welchen Weg sollten die Menschen einschlagen, wenn sich eine Krankheit bemerkbar macht? Wie sollten sie sich entscheiden? Die Menschen sollten nicht in Betrübnis, Sorge und Besorgnis versinken und ihre eigenen Zukunftsaussichten und Wege erwägen. Vielmehr gilt: Je mehr die Menschen sich in Zeiten wie diesen und in solchen besonderen Situationen und Zusammenhängen wiederfinden und je mehr sie sich in solchen unmittelbaren Schwierigkeiten wiederfinden, desto mehr sollten sie nach der Wahrheit suchen und nach der Wahrheit streben. Nur hierdurch werden die Predigten, die du in der Vergangenheit gehört hast, und die Wahrheiten, die du verstanden hast, nicht umsonst gewesen sein und ihre Wirkung entfalten. Je mehr du dich in Schwierigkeiten wie diesen wiederfindest, desto mehr solltest du deine eigenen Wünsche aufgeben und dich Gottes Orchestrierungen unterwerfen. Gottes Absicht, eine derartige Situation für dich einzurichten und diese Umstände für dich anzuordnen, liegt nicht darin, herbeizuführen, dass du in den Emotionen der Betrübnis, Sorge und Besorgnis versinkst. Es ist nicht dazu gedacht, dass du Gott auf die Probe stellen kannst, um zu sehen, ob Er dich heilen wird, wenn eine Krankheit dich heimsucht, und dadurch auszuloten, was nun der Fall ist; Gott richtet diese besonderen Situationen und Umstände für dich ein, damit du in solchen Situationen und unter solchen Umständen praktische Lektionen lernen kannst und einen tiefer gehenden Eintritt in die Wahrheit und in die Unterwerfung unter Gott erlangen kannst, und damit du deutlicher und genauer in Erfahrung bringen kannst, wie Gott alle Menschen, Ereignisse und Dinge orchestriert. Das Schicksal des Menschen liegt in Gottes Hand, und ob die Menschen es wahrnehmen können oder nicht, ob sie sich dessen wirklich bewusst sind oder nicht, sie sollten sich Gott unterwerfen und sich Ihm nicht widersetzen, Ihn nicht ablehnen und Ihn keinesfalls auf die Probe stellen. Du könntest ohnehin sterben, und wenn du dich Gott widersetzt, Ihn ablehnst und Ihn auf die Probe stellst, dann liegt auf der Hand, wie dein Ergebnis aussehen wird. Wenn du dagegen in denselben Situationen und unter denselben Umständen in der Lage bist, danach zu suchen, wie sich ein geschaffenes Wesen den Orchestrierungen des Schöpfers unterwerfen sollte, welche Lektionen du lernen sollst und welche verdorbenen Dispositionen du in den Situationen, die Gott für dich herbeiführt, kennenlernen sollst, und in solchen Situationen Gottes Absichten verstehst und ein gutes Zeugnis ablegst, um Gottes Forderungen nachzukommen, dann ist das genau das, was du tun solltest“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, spürte ich Gottes mühevolle und gewissenhafte Absicht. Dass Gott es zuließ, dass diese Krankheit über mich kam, war Seine Liebe zu mir. Gottes Absicht war nicht, dass ich in negativen Gefühlen von Angst und Kummer lebte, sondern dass ich betete, mich auf Ihn verließ und mich Seinen Orchestrierungen und Anordnungen unterwarf, damit ich aus dieser Angelegenheit die Wahrheit suchen, über mich nachdenken und mich selbst erkennen konnte. Gott benutzte die Prüfung der Krankheit, um meine Verdorbenheit zu reinigen. Sobald ich Gottes Absicht verstanden hatte, begann ich, jeden Tag zu beten und Gott zu bitten, mich darin zu führen, eine Lektion zu lernen. Auch meine Frau las mir oft Gottes Worte vor. Allmählich fühlte ich mich nicht mehr so niedergeschlagen, und mein Zustand besserte sich sehr. Nach einer Weile ging ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus, und überraschenderweise hatte meine Sehkraft 0,3 erreicht. Der Arzt gab mir eine neue Brille, ich konnte die Schrift auf dem Computer etwas klarer sehen, und auch das Tippen war nicht mehr wirklich beeinträchtigt.
Danach begann ich, darüber nachzusinnen: „Durch diese Krankheit habe ich so viele Klagen und Missverständnisse offenbart – welchen Aspekt meiner verdorbenen Disposition sollte ich nun erkennen?“ Eines Tages las ich Gottes Worte: „Die Menschen glauben an Gott, damit sie gesegnet werden, belohnt werden, gekrönt werden. Steht das nicht in jedermanns Herz? Tatsächlich tut es das. Obwohl die Menschen nicht oft darüber reden und sogar ihr Motiv und ihren Wunsch verschleiern, Segnungen zu erlangen, sind dieser Wunsch und dieses Motiv tief in den Herzen der Menschen immer unerschütterlich gewesen. Ganz gleich, wie viel geistliche Theorie die Menschen verstehen, welche erfahrungsbasierten Erkenntnisse sie besitzen, welche Pflicht sie ausführen können, wie viel Leid sie erdulden oder wie hoch der Preis ist, den sie zahlen, nie lassen sie die Motivation, Segnungen zu erlangen, die tief in ihren Herzen verborgen ist, los, und arbeiten immer still in ihrem Dienst. Ist das nicht die Sache, die am tiefsten in den Herzen der Menschen vergraben ist? Wie würdet ihr euch ohne diese Motivation fühlen, Segnungen zu erhalten? Mit welcher Einstellung würdet ihr eure Pflicht ausführen und Gott folgen? Was würde aus den Menschen werden, wenn diese in ihren Herzen verborgene Motivation, Segen zu empfangen, beseitigt würde? Viele Menschen würden womöglich negativ werden, während einige in ihren Pflichten demotiviert werden würden. Sie würden das Interesse an ihrem Glauben an Gott verlieren, als wäre ihre Seele verschwunden. Sie würden den Anschein erwecken, als wäre ihr Herz fortgerissen worden. Deshalb sage Ich, dass die Motivation, Segnungen zu erlangen, etwas ist, das tief in den Herzen der Menschen verborgen ist“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Anzeichen für Wachstum im Leben). „Der Zweck, mit dem diese Menschen Gott folgen, ist ganz einfach und dient nur einem Ziel: gesegnet zu werden. Diese Menschen haben einfach keine Lust, irgendetwas Beachtung zu schenken, das nichts mit diesem Ziel zu tun hat. Für sie gibt es kein Ziel, das nicht mehr gerechtfertigt ist, als an Gott zu glauben, um Segnungen zu empfangen – darin liegt für sie der Wert ihres Glaubens. Wenn etwas nicht zu diesem Ziel beiträgt, lässt es sie völlig kalt. Bei den meisten Menschen, die heute an Gott glauben, ist dies der Fall. Ihr Ziel und ihre Absicht scheinen gerechtfertigt, denn da sie an Gott glauben, wenden sie sich auch für Gott auf, geben sich Gott hin und führen ihre Pflicht aus. Sie opfern ihre Jugend, entsagen ihrer Familie und ihrer Karriere und verbringen sogar Jahre fern von zu Hause, um sich mit verschiedenen Aufgaben zu beschäftigen. Für ihr ultimatives Ziel ändern sie ihre eigenen Interessen, ihre Lebensanschauung und wechseln sogar die Richtung, in der sie suchen. Trotzdem können sie das Ziel hinter ihrem Glauben an Gott nicht ändern. … Könnte es außer den Vorteilen, die so eng mit ihnen verbunden sind, noch andere Gründe dafür geben, warum Menschen, die Gott nie verstehen, so viel für Ihn geben? Darin entdecken wir ein zuvor nicht identifiziertes Problem: Die Beziehung des Menschen zu Gott beruht lediglich auf bloßem Eigeninteresse. Es ist eine Beziehung zwischen dem Empfänger und dem Geber von Segnungen. Deutlicher ausgedrückt, ist es die Beziehung zwischen einem Arbeitnehmer und seinem Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer strengt sich nur an, um den Lohn zu erhalten, den ihm der Arbeitgeber gibt. In einer solchen Beziehung, die nur auf Eigeninteresse basiert, gibt es keine familiäre Verbundenheit, sondern nur geschäftlichen Austausch. Es gibt kein Lieben und Geliebtwerden, nur Gönnerhaftigkeit und Barmherzigkeit. Es gibt kein Verständnis, nur hilflos unterdrückte Empörung und Täuschung. Es gibt keine Vertrautheit, nur eine Kluft, die nicht zu überqueren ist. Wer kann, jetzt, da dieser Punkt erreicht worden ist, einen solchen Verlauf rückgängig machen? Und wie viele Menschen sind fähig, wirklich zu verstehen, wie brisant diese Beziehung geworden ist? Ich glaube, dass sich keiner vorstellen kann, wie peinlich und unansehnlich eine solche Beziehung zu Gott ist, wenn die Menschen in die Freude, gesegnet zu werden, eintauchen“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes. Anhang 3: Der Mensch kann nur unter Gottes Führung gerettet werden). Gott hatte meinen genauen Zustand entlarvt. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, gab ich mein Zuhause und meine Karriere auf, erduldete Mühsal und wendete mich viele Jahre lang auf, um meine Pflicht zu tun, und all das nur, um Segen zu erlangen, gerettet zu werden und in das Himmelreich einzutreten. Ich dachte daran zurück, wie ich am Anfang zu Gott fand: Ich glaubte, dass ich, solange ich meine Pflicht tat, Dingen entsagte und mich aufwendete, mit Sicherheit Gottes Segen erhalten würde. Angetrieben von dieser falschen Absicht, tat ich aktiv meine Pflicht, und um meine Pflicht nicht zu verzögern, gab ich sogar mein Geschäft auf. Ich hatte das Gefühl, unendliche Energie zu haben, und mein einziges Ziel war es, nach Segen zu streben. Später, als mein linkes Auge erkrankte und meine Sehkraft nachließ, benutzte ich mein rechtes Auge, um weiterhin meine Pflicht zu erfüllen. Ich dachte, Gott würde berücksichtigen, dass ich an meiner Pflicht festhielt und mich Ihm unterwarf, und deshalb mein Auge heilen, und ich glaubte, ich würde in Zukunft mit Sicherheit einen guten Bestimmungsort haben. Doch dann wurde mein linkes Auge nicht nur nicht besser, sondern mein rechtes Auge bekam auch noch ein Glaukom. Ich konnte überhaupt nichts mehr sehen und keine Pflicht mehr tun. Als ich sah, dass es keine Hoffnung mehr gab, Segen zu erlangen, fühlte ich mich extrem gequält und bedrückt, war voller Missverständnisse und haderte mit Gott. In meinem Herzen versuchte ich ständig, mit Gott herumzudiskutieren, und verlangte von Ihm, mich zu heilen. Durch das Gericht und die Entlarvung von Gottes Worten erkannte ich endlich, dass ich versucht hatte, meine Pflicht zu benutzen, um um die Segnungen des Himmelreichs zu feilschen, und dass meine Beziehung zu Gott auf reinem Eigennutz beruhte. In all den Jahren, in denen ich meine Pflicht getan hatte, hatte ich nicht nach der Wahrheit gestrebt, und meine verdorbene Disposition hatte sich kaum verändert. Hinter meinem Leiden und dem Preis, den ich zahlte, verbargen sich Versuche, mit Gott ein Geschäft zu machen. Ich war voller Forderungen und Täuschung gegenüber Gott und besaß nicht das geringste bisschen Aufrichtigkeit.
Später begann ich zu suchen: „Was ist die tiefere Ursache für meinen ständigen Wunsch nach Segen in meinem Glauben?“ Eines Tages las ich Gottes Worte: „In allem, was die Menschen tun – sei es beim Beten, Gemeinschaft halten oder Predigen – sind ihre Bestrebungen, Gedanken und Wünsche allesamt Forderungen an Gott und Versuche, etwas von Ihm zu erlangen, und all das tun die Menschen in der Hoffnung, etwas von Gott zu bekommen. Manche Menschen sagen ‚das ist die menschliche Natur‘, und das ist richtig. Darüber hinaus zeigt die Tatsache, dass die Menschen zu viele Forderungen an Gott stellen und zu viele extravagante Wünsche haben, dass es ihnen tatsächlich an Gewissen und Vernunft fehlt. Sie alle fordern und ersuchen Dinge für sich selbst oder versuchen, zu argumentieren und Ausreden für sich selbst zu finden – all dies tun sie für sich selbst. Man kann in vielen Dingen erkennen, dass das, was die Menschen tun, völlig ohne Vernunft ist, was wiederum vollständig belegt, dass die satanische Logik des ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ bereits zur Natur des Menschen geworden ist. Welches Problem wird durch zu viele Forderungen an Gott veranschaulicht? Es zeigt, dass die Menschen von Satan bis zu einem gewissen Grad verdorben wurden und dass sie Gott in ihrem Glauben an Ihn nicht im Geringsten wie Gott behandeln“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Menschen stellen zu viele Forderungen an Gott). „Ganz gleich, wie sie geprüft werden, die Loyalität jener, die Gott im Herzen tragen, bleibt unverändert; was jedoch jene anbelangt, die Gott nicht in ihrem Herzen tragen, sobald Gottes Werk für ihr Fleisch nicht von Vorteil ist, ändern sie ihre Ansicht über Gott und sie verlassen Gott sogar. So sind jene, die am Ende nicht standhaft sind, die nur Gottes Segnungen suchen und kein Verlangen haben, sich für Gott aufzuwenden und sich Ihm selbst hinzugeben. Solche nichtswürdigen Menschen werden alle vertrieben, wenn Gottes Werk endet, und sie sind keines Mitleids würdig. Jene, die keine Menschlichkeit haben, können Gott nicht wirklich lieben. Wenn das Umfeld sicher und geborgen ist oder Gewinn gemacht werden kann, sind sie Gott völlig gehorsam. Sobald aber das, was sie begehren, beeinträchtigt ist oder endgültig zerschlagen wird, rebellieren sie sofort. Sogar innerhalb von nur einer Nacht können sie von einer lächelnden ‚gutherzigen‘ Person zu einem hässlichen und grausamen Mörder werden und ihren Wohltäter von gestern plötzlich ohne Sinn und Grund wie ihren Todfeind behandeln. Wenn diese Dämonen nicht vertrieben werden, diese Dämonen, die töten würden, ohne mit der Wimper zu zucken, werden sie dann nicht zu einer verborgenen Gefahr werden?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gottes Werk und die Praxis des Menschen). Gottes Worte ließen mich erkennen, dass mein ständiges Streben nach Segen daher rührte, dass ich nach satanischen Giften lebte wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, „Der Mensch stirbt für Reichtum wie Vögel für Futter“ und „Wenn es ihnen keinen Nutzen bringt, rühren sie keinen Finger“. Alles, was ich tat, zielte darauf ab, Vorteile für mich selbst zu erlangen, und meine Natur wurde immer gieriger und selbstsüchtiger. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, behandelte ich Gott wie einen Arbeitgeber. Nachdem ich ein wenig Pflicht getan hatte, forderte ich schamlos Segen und Verheißungen von Gott und dachte nur darüber nach, wie ich von Gott profitieren könnte. Als ich Gottes Werk anfangs annahm, erfuhr ich, dass Gott Seine letzte Stufe des Werkes zur Rettung der Menschheit durchführte und dass ich nur durch den Glauben an Gott und das Ausführen meiner Pflicht eine Chance hatte, gerettet zu werden und zu überleben. Ich sah dies als eine einmalige Gelegenheit, also gab ich ohne zu zögern mein Geschäft auf und entschied mich, meine Pflicht in Vollzeit zu tun. Wäre es nicht um des Segens und des Gewinns willen gewesen, hätte ich überhaupt nicht so viel Enthusiasmus aufgebracht. Obwohl ich über die Jahre nur mit einem Auge sehen konnte, erfüllte ich dennoch beharrlich meine Pflicht und dachte, dass ich auf diese Weise gerettet werden und einen guten Bestimmungsort haben würde. Als mein rechtes Auge erkrankte und mir die Aussicht drohte, zu erblinden und keine Pflicht mehr tun zu können, dachte ich, ich würde bald zu einem Nichtsnutz werden und ausgemustert werden. Ich hatte das Gefühl, all meine jahrelangen Anstrengungen und Aufwendungen könnten am Ende umsonst gewesen sein und meine Hoffnung auf Segen könnte platzen. Deshalb konnte ich es einfach nicht akzeptieren, war voller Missverständnisse und haderte mit Gott. Ich fragte mich sogar, warum Gott anderen Gnade erwiesen hatte, mir aber nicht, und warum Er es zugelassen hatte, dass eine solche Krankheit über mich kam. Diese Verhaltensweisen von mir waren genau das, was Gott aufgedeckt hatte: „Jene, die keine Menschlichkeit haben, können Gott nicht wirklich lieben. Wenn das Umfeld sicher und geborgen ist oder Gewinn gemacht werden kann, sind sie Gott völlig gehorsam. Sobald aber das, was sie begehren, beeinträchtigt ist oder endgültig zerschlagen wird, rebellieren sie sofort. Sogar innerhalb von nur einer Nacht können sie von einer lächelnden ‚gutherzigen‘ Person zu einem hässlichen und grausamen Mörder werden und ihren Wohltäter von gestern plötzlich ohne Sinn und Grund wie ihren Todfeind behandeln.“ In meinem Glauben behandelte ich Gott überhaupt nicht wie Gott. Ich behandelte meine Pflicht wie ein Verhandlungspfand, das ich gegen Segen und den Eintritt in das Himmelreich eintauschen konnte. Im Grunde versuchte ich, Gott zu benutzen und gegen Ihn zu intrigieren, denn ich dachte, ich könnte die Tatsache, dass ich einen Preis zahle sowie meine harte Arbeit gegen große Segnungen eintauschen. Inwiefern besaß ich da noch Menschlichkeit oder Vernunft? Als mein Sehvermögen nachließ und ich meine Pflicht nicht mehr tun konnte, empfand ich keinen Schmerz oder Verlust darüber, Gott nicht zufriedengestellt zu haben, sondern sorgte mich nur um meine eigene Zukunft und meinen Bestimmungsort. Ich war wirklich selbstsüchtig und verachtenswert! Seit ich Gottes Werk in den letzten Tagen angenommen hatte, hatte ich die Bewässerung und Nahrung von Gottes Worten empfangen, und Gott gab mir auch Gelegenheiten, meine Pflicht zu tun, sodass ich im Laufe meiner Pflicht nach und nach verschiedene Aspekte der Wahrheit verstehen und erlangen konnte. All das war Gottes Liebe und Errettung für mich, aber ich behandelte meine Pflicht als Sprungbrett, um Segen zu erlangen. Das war für Gott wirklich abscheulich und hassenswert! Ich dachte an das, was Paulus sagte: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 4,7-8). Paulus benutzte seine harte Arbeit und den Preis, den er zahlte, um von Gott eine Krone der Gerechtigkeit zu fordern, wetterte offen gegen Gott und widersetzte sich Ihm. Das verletzte Gottes Disposition, und so wurde Paulus von Gott bestraft. Beschritt ich jetzt nicht denselben Weg wie Paulus? Wenn ich keine Buße tat, würde ich am Ende in der Hölle bestraft werden!
Später las ich weitere Worte Gottes: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Pflicht des Menschen und ob er Segnungen empfängt oder Unglück erleidet. Pflicht ist, was der Mensch erfüllen sollte; es ist seine vom Himmel gesandte Berufung und er sollte sie ausführen, ohne Belohnungen zu suchen und ohne Bedingungen oder Gründe. Nur das kann als die Ausführung der eigenen Pflicht bezeichnet werden. Segnungen zu empfangen bezieht sich auf die Segnungen, die ein Mensch genießt, wenn er nach dem Erlebnis des Gerichts vervollkommnet wird. Unglück erleiden bezieht sich auf die Strafe, die ein Mensch erhält, wenn sich seine Disposition nach dem Durchlaufen der Züchtigung und des Gerichts nicht ändert – das heißt, wenn er nicht vervollkommnet wird. Jedoch unabhängig davon, ob sie Segnungen empfangen oder Unglück erleiden, sollten geschaffene Wesen ihre Pflicht erfüllen, tun, was sie tun sollten, und tun, was sie tun können; dies ist das Mindeste, das eine Person – eine Person, die nach Gott strebt – tun sollte. Du solltest deine Pflicht nicht ausführen, nur um Segnungen zu empfangen, und du solltest dich nicht weigern, deine Pflicht auszuführen, aus Angst, Unglück zu erleiden“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Der Unterschied zwischen dem Amt des fleischgewordenen Gottes und der Pflicht des Menschen). Gottes Worte sind so klar! Die Pflicht ist Gottes Auftrag an den Menschen und die unabweisbare Verantwortung eines geschaffenen Wesens. Darin sollten keine Hintergedanken oder Unreinheiten sein. Genauso wie es vollkommen normal und gerechtfertigt ist, dass Kinder ihre Eltern ehren und achten, sollte darin kein Streben nach Gewinn liegen. Ob jemand gerettet werden kann, hängt außerdem davon ab, ob er im Laufe seiner Pflichtausführung nach der Wahrheit strebt, Menschen und Dinge gemäß Gottes Worten betrachtet und ob seine verdorbene Disposition gereinigt und umgewandelt werden kann. Wenn jemand sich gemäß Gottes Anforderungen anständig verhalten und seine Aufgaben pflichtbewusst ausführen kann, wenn er an der Stelle eines geschaffenen Wesens stehen und seine Pflicht tun kann, und er, egal welche großen Prüfungen oder Läuterungen über ihn kommen, keine Missverständnisse oder Beschwerden hegt und sich bedingungslos Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen kann und am Ende Unterwerfung und Furcht vor Gott erreicht – dann kann ein solcher Mensch errettet werden und wird letztendlich bestehen bleiben. Es ist nicht so, dass jemand, solange er seine Pflicht tun kann, auch dann gerettet wird, wenn sich seine verdorbene Disposition überhaupt nicht geändert hat – diese Ansicht war vollständig meine eigene Auffassung und Einbildung und absolut absurd. Von da an war ich bereit, bei allem, was mir widerfuhr, Gottes Absichten zu suchen und nach der Wahrheit zu streben und meine Pflicht zu erfüllen, um Gottes Errettung zu vergelten. Danach wendete sich mein Zustand. Manchmal verschwamm meine Sicht immer noch, nachdem ich eine Weile Predigten gelesen hatte, und ich musste mich ausruhen, aber in meinem Herzen fühlte ich nicht mehr das gleiche Elend wie zuvor.
Während meiner Andachten las ich diese Passagen von Gottes Worten: „Wir sprechen über Krankheit; das ist etwas, was die meisten Menschen zu Lebzeiten erfahren werden. Daher sind die Art der Krankheit, die den Körper der Menschen heimsucht, zu welcher Zeit oder in welchem Alter es geschieht und wie ihr Gesundheitszustand sein wird, alles Dinge, die Gott anordnet, und die Menschen können es nicht selbst entscheiden; genauso wenig wie sie den Zeitpunkt ihrer Geburt bestimmen können. Ist es also nicht töricht, wegen dieser Dinge, die du nicht selbst entscheiden kannst, betrübt, beklemmt und besorgt zu sein? (Doch.) Die Menschen sollten anfangen, die Dinge, die sie selbst lösen können, zu lösen, und was die Dinge betrifft, die sie nicht selbst tun können, sollten sie auf Gott warten; die Menschen sollten sich still unterwerfen und Gott bitten, sie zu beschützen – das ist die Geisteshaltung, die die Menschen haben sollten. Wenn tatsächlich eine Krankheit auftritt und der Tod wirklich naht, dann sollten die Menschen sich unterwerfen und sich nicht über Gott beklagen oder gegen Ihn rebellieren oder Dinge sagen, die Gott lästern oder Ihn angreifen. Stattdessen sollten die Menschen als geschaffene Wesen dastehen und alles, was von Gott kommt, erfahren und wertschätzen – sie sollten nicht versuchen, Dinge selbst zu wählen. Es könnte eine besondere Erfahrung sein, die dein Leben bereichert, und es ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, richtig? Wenn es um Krankheiten geht, sollten die Menschen daher zunächst ihre falschen Gedanken und Ansichten über den Ursprung der Krankheit beseitigen und sich dann darüber keine Sorgen mehr machen. Außerdem verfügen die Menschen nicht über die Macht, oder die Fähigkeit, bekannte oder unbekannte Dinge zu kontrollieren, da all diese Dinge unter Gottes Souveränität stehen. Die Haltung und der Grundsatz der Praxis, die die Menschen haben sollten: Warten und sich unterwerfen. Vom Verständnis bis hin zur Praxis, alles sollte im Einklang mit der Wahrheit getan werden – das heißt, nach der Wahrheit zu streben“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (4)). „Wie solltest du dich also entscheiden und welchen Ansatz solltest du wählen, was das Erkranken betrifft? Das ist sehr einfach, und es gibt nur einen Weg, dem man folgen muss: Strebe nach der Wahrheit. Nach der Wahrheit streben und die Angelegenheit gemäß Gottes Worten und den Wahrheitsgrundsätzen betrachten – das ist das Verständnis, das die Menschen haben sollten. Und worin sollte ihre Praxis bestehen? Du setzt das Verständnis, das du erlangt hast, und die Wahrheitsgrundsätze, die du begriffen hast, in den Dingen, die du erlebst, gemäß der Wahrheit und Gottes Worten in die Praxis um und machst sie zu deiner Wirklichkeit und zu deinem Leben – das ist ein Aspekt. Der andere Aspekt ist, dass du deine Pflicht nicht aufgeben darfst. Ob du krank bist oder Schmerzen leidest, solange dir auch nur ein einziger Atemzug bleibt, solange du noch lebst, solange du sprechen und gehen kannst, hast du die Kraft, deine Pflicht zu tun, und du solltest dich bei deiner Pflichtausführung gut benehmen und mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Du darfst die Pflicht eines geschaffenen Wesens bzw. die Verantwortung, die der Schöpfer dir gegeben hat, nicht aufgeben. Solange du noch nicht tot bist, solltest du deine Pflicht erledigen, und du solltest sie gut erfüllen. Manche Leute sagen: ‚Was Du sagst, ist nicht sehr rücksichtsvoll. Ich bin krank und es ist schwer für mich, dies zu ertragen!‘ Wenn es schwer für dich ist, kannst du dich ausruhen, und du kannst dich schonen und dich behandeln lassen. Wenn du deine Pflicht trotzdem weiterhin ausführen möchtest, kannst du dein Arbeitspensum reduzieren und irgendeine geeignete Pflicht ausführen, die deine Genesung nicht beeinträchtigt. Das wird beweisen, dass du im Herzen deine Pflicht nicht aufgegeben hast, dass dein Herz nicht von Gott abgeirrt ist, dass du den Namen Gottes in deinem Herzen nicht verleugnet hast und dass du den Wunsch, ein richtiges geschaffenes Wesen zu sein, in deinem Herzen nicht aufgegeben hast. Manche Menschen sagen: ‚Wenn ich all das getan habe, wird Gott mir diese Krankheit nehmen?‘ Wird Er das? (Nicht unbedingt.) Ob Gott dir diese Krankheit nimmt oder nicht, ob Gott dich heilt oder nicht, was du tust, ist das, was ein geschaffenes Wesen tun sollte. Ob dich dein Gesundheitszustand nun in die Lage versetzt, irgendwelche Arbeiten zu übernehmen, oder es dir erlaubt, deine Pflicht auszuführen: Dein Herz darf nicht von Gott abirren, und du darfst deine Pflicht in deinem Herzen nicht aufgeben. Auf diese Weise wirst du deinen Verantwortungen, deinen Verpflichtungen und deiner Pflicht nachkommen – das ist die Treue, an die du dich halten solltest“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Aus Gottes Worten erkannte ich, dass, egal in welcher Lebensphase jemand Krankheit oder Not erfährt, alles unter Gottes Herrschaft steht und von Gott angeordnet ist, und einen Sinn hat. Wenn ich diese Augenkrankheit nicht durchgemacht hätte, hätte ich niemals meine verachtenswerte Absicht erkannt, mit Gott Geschäfte machen zu wollen, geschweige denn, dass ich die ganze Zeit den Weg des Paulus beschritten hatte, und ich wäre schließlich für meinen Widerstand und meine Rebellion gegen Gott bestraft worden, ohne zu wissen, warum. Obwohl ich in dieser Zeit voller Kummer und Schmerz war, veranlasste es mich, über mich nachzudenken und mich selbst zu erkennen, und ich erlangte ein gewisses Wachstum im Leben. All das war Gottes Gnade. In einem angenehmen Umfeld hätte ich diese Dinge niemals gelernt. Ich dachte auch an Hiob – er fürchtete Gott. Als er wirklich große Prüfungen und Läuterungen erlebte, wurde all sein Besitz von Räubern geraubt, seine Kinder starben, und er war mit schmerzhaften Geschwüren übersät. Er saß in der Asche und schabte seine Geschwüre mit einer Tonscherbe, um seine Schmerzen zu lindern, doch er sündigte nicht mit seinem Mund. Selbst als seine Frau ihm sagte, er solle Gottes Namen entsagen, und seine drei Freunde ihn verurteilten, klagte er nicht. Er sagte sogar: „Jehova hat’s gegeben, Jehova hat’s genommen; der Name Jehovas sei gelobt“ (Hiob 1,21). „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10). Hiob verfluchte lieber sich selbst als aufzuhören, sich Gott zu unterwerfen und Seinen Orchestrierungen ausgeliefert zu sein, und beschämte dadurch Satan. Dann ist da noch Petrus – er erlebte in nur sieben Jahren Hunderte von Prüfungen und Läuterungen und beschritt durchweg den Weg des Lebenseintritts. Er konzentrierte sich darauf, über sich nachzudenken und sich selbst zu erkennen, und er suchte in allem, Gottes Absichten zufriedenzustellen. Letztendlich liebte er Gott außerordentlich, und er unterwarf sich bis in den Tod. Weder Hiob noch Petrus stellten irgendwelche Forderungen oder Bitten an Gott, geschweige denn machten sie sich Sorgen darüber, welches Ergebnis sie haben würden. Sie dachten nur daran, wie sie sich Gott unterwerfen und Ihn zufriedenstellen konnten, und am Ende blieben sie in ihrem Zeugnis für Gott standhaft und demütigten Satan gründlich. Diese Heiligen im Laufe der Zeitalter sind alles Beispiele, denen ich nacheifern sollte. Ich fasste einen festen Entschluss: „Solange ich noch die Gelegenheit habe, meine Pflicht zu tun, und solange ich die Schrift auf dem Computer noch sehen kann, meine Hände noch tippen können und mein Verstand klar ist, werde ich in meiner Pflicht mein Äußerstes geben. Selbst wenn ich eines Tages mein Augenlicht verliere und meine Pflicht nicht mehr tun kann, werde ich dennoch bereit sein, mich zu unterwerfen. Selbst wenn ich nicht sehen kann, kann ich in meinem Herzen über Gottes Worte nachsinnen, und ich kann meine Erfahrungen mündlich mit meiner Frau und meinen Kindern teilen, damit sie mir helfen können, Erfahrungszeugnisse zu schreiben. Ich werde mich auch darauf konzentrieren, jeden Tag vor Gott zur Ruhe zu kommen, um Seiner Gemeinschaft zuzuhören, und Gottes Worte nutzen, um über mich nachzudenken, mich selbst zu erkennen und meine verdorbene Disposition zu beseitigen.“ In der Zeit danach trug ich eine Lesebrille, um mit meiner Frau an Versammlungen teilzunehmen und Gottes Worte zu lesen. Ich schrieb täglich weiter Predigten, und wenn ich Zeit hatte, schrieb ich auch Erfahrungszeugnisse. Wenn meine Sicht nach langer Zeit am Computer verschwamm, tropfte ich mir Augentropfen ein und ließ meine Augen eine Weile ruhen, und sobald die Beschwerden nachließen, tat ich weiter meine Pflicht. Ungefähr zwei Monate nach meiner Augenoperation ging ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus, und der Arzt behandelte mich mit einer Lasertherapie. Dadurch wurde ein Teil der Glaskörpertrübung in meinem Auge beseitigt, und ich konnte Dinge in meiner Nähe viel klarer sehen als zuvor. Ich brauchte keine Lesebrille mehr, um den Text auf dem Computer zu sehen, und konnte sogar kleinere Buchstaben deutlicher erkennen. Ich war zutiefst bewegt und ergriffen und dankte Gott aus tiefstem Herzen für Seine Gnade.
Durch diese Erfahrung erkannte ich, wie selbstsüchtig und verachtenswert ich war, weil ich in meinem Glauben versuchte, mit Gott Geschäfte zu machen. Es waren Gottes Worte, die mir ein gewisses Verständnis meiner selbst gaben und eine gewisse Veränderung in mir bewirkten. Ich danke Gott aufrichtig!