47. Eine Reflexion darüber, oberflächlich zu sein

Von Yihan, China

Im Dezember 2021 begann ich, Videoprüfungen zu praktizieren. Am Anfang lernte und überlegte ich mit ganzem Herzen. Immer wenn ich auf etwas Verwirrendes stieß, suchte ich bei der Schwester, die mit mir zusammenarbeitete, nach Lösungen. Sie besprach auch oft die Probleme mit mir, die sie in den Videos erkennen konnte. Ich fasste jedes Mal meine Schwächen und Abweichungen zusammen und versuchte dann, die relevanten Grundsätze zu suchen und zu lernen. Während der Teamdiskussionen über Grundsätze hörte ich jedem aufmerksam zu, wenn er den gemeinschaftlichen Austausch hielt, und überlegte sorgfältig, wie ich meine Defizite ausgleichen könnte. Nachdem ich dies eine Zeit lang praktiziert hatte, machte ich einige Fortschritte in meinen Fachkenntnissen und konnte einige Aufgaben bewältigen. Ich begann, mich zufrieden zu fühlen, weil ich dachte, ich hätte einige Grundsätze begriffen. Von da an ergriff ich nur noch selten die Initiative, zu lernen. Wenn ich mit anderen Teammitgliedern gemeinschaftlichen Austausch über Grundsätze hielt und über Probleme diskutierte, überlegte ich nicht mehr so ernsthaft wie zuvor, noch konzentrierte ich mich darauf, die Probleme in der Arbeit zusammenzufassen. Meine Herangehensweise an meine Pflicht wurde passiv.

Ich erinnere mich, dass es eine Zeit gab, in der einige Brüder und Schwestern neu in ihren Pflichten waren und es viele Probleme mit den Videos gab, die sie ablieferten. Ich musste mit jedem einzelnen gemeinschaftlichen Austausch halten und jedem einzeln antworten, um diese Probleme anzusprechen. Einige hinterhältige Gedanken tauchten in meinem Herzen auf: „Wenn ich jedes Video sorgfältig prüfe und nach den relevanten Grundsätzen suche, um mit ihnen einen gemeinschaftlichen Austausch zu halten und ihnen Feedback zu geben, wird das viel Zeit und Mühe kosten. Wann kann ich die Bearbeitung so vieler Videos abschließen? Vielleicht sollte ich ihre Probleme nur kurz ansprechen und sie selbst herausfinden lassen, wie sie die Probleme lösen können. Auf diese Weise kann ich mir viel Mühe sparen.“ Also wies ich lediglich auf die Probleme in den Videos hin und gab die allgemeine Anweisung für Änderungen. Ein anderes Mal prüfte ich ein Video und entdeckte einige Probleme darin. Aber ich war mir nicht ganz sicher, also diskutierte ich mit der Schwester, die mit mir zusammenarbeitete, darüber. Sie sagte, sie sehe keine Probleme, aber ich fühlte mich immer noch unbehaglich deswegen. Nachdem ich eine Weile überlegt hatte, war ich mir immer noch nicht sicher, ob es Probleme waren. Dann erwog ich, oberflächlich zu sein, und dachte: „Vielleicht sollte ich es einfach so lassen, wie es ist. Die Schwester begreift die Grundsätze besser als ich. Selbst sie sagt, dass es in Ordnung ist, also sollte es keine Probleme geben. Ich muss nicht noch länger überlegen. Außerdem ist es nur mein Gefühl. Was ist, wenn ich mich irre und dadurch die Arbeit verzögere?“ Mit diesem Gedanken hörte ich auf, darüber nachzudenken und nach der Antwort zu suchen. Dann lieferte ich das Video einfach so ab, wie es war. Ein paar Tage später wies uns unser Vorgesetzter darauf hin, dass es einige Probleme mit dem Video gäbe, und dass sie behoben werden müssten. Anschließend berichteten meine Brüder und Schwestern nacheinander, dass sie sich nach dem Lesen unserer Vorschläge negativ fühlten. Sie dachten, dass es zu viele Probleme in den Videos gab, die sie gemacht hatten, und sie wussten nicht, wie sie diese lösen sollten. Angesichts dieser aufgedeckten Probleme fühlte ich mich völlig ratlos. Ich erinnerte mich jedoch daran, dass die Menschen, Ereignisse und Dinge, denen ich jeden Tag begegne, von Gott und unter Seiner Herrschaft angeordnet sind. Es geschah nicht ohne Grund, dass ich diesen Umständen begegnete. Es muss Lektionen geben, die ich lernen muss, daher betete ich zu Gott und suchte Seine Führung.

Während einer Andacht las ich diese Passagen aus Gottes Worten: „Es ist etwas in einer verdorbenen Disposition, Dinge derart oberflächlich und verantwortungslos zu behandeln: Es ist Schäbigkeit, von der die Menschen sprechen. Bei allem sagen sie ‚das stimmt in etwa‘ und ‚passt schon‘; es ist eine Einstellung von ‚vielleicht‘, ‚möglicherweise‘ und ‚80 Prozent‘; sie arbeiten nachlässig, geben sich mit dem Mindestmaß zufrieden und sind zufrieden, wenn sie sich so gut sie können durchwursteln; sie sehen keinen Sinn darin, die Dinge ernstzunehmen oder Präzision anzustreben, geschweige denn darin, nach den Prinzipien der Wahrheit zu suchen. Gehört das nicht zu einer verdorbenen Disposition? Zeigt sich so normale Menschlichkeit? Das tut es nicht. Zu Recht nennt man es Arroganz, und es zügellos zu nennen, ist völlig angemessen – aber man kann es nur mit dem Wort ‚schäbig‘ perfekt ausdrücken. Die meisten Menschen weisen in ihrem Inneren Schäbigkeit auf, nur eben in unterschiedlichem Ausmaß. In allen Belangen möchten sie so wenig tun wie möglich, um zu sehen, womit sie durchkommen können, und ein Hauch von Betrug liegt in allem, was sie tun. Sie betrügen andere, wenn sie es können, nehmen Abkürzungen, wenn sie dazu in der Lage sind, sparen Zeit, wenn es ihnen möglich ist. Sie denken sich: ‚Solange ich es vermeiden kann, entlarvt zu werden und keine Probleme verursache und nicht zur Rechenschaft gezogen werde, kann ich mich hier irgendwie durchwursteln. Gute Arbeit zu leisten ist die Mühe nicht wert.‘ Solche Menschen lernen nichts meisterhaft, und bringen sich nicht in ihr Studium ein oder leiden und zahlen dabei einen Preis. Sie wollen nur den Flickenteppich eines Themas verstehen und sich dann als kompetent darin bezeichnen, in dem Glauben, alles verstanden zu haben, was es zu wissen gibt, woraufhin sie hierauf bauen, um sich durchzuwurschteln. Ist das nicht die Einstellung, die die Menschen zu den Dingen haben? Ist das eine gute Einstellung? Das ist es nicht. Einfach gesagt heißt das, ‚sich durchzuwurschteln.‘ Eine solche Schäbigkeit existiert in der ganzen verdorbenen Menschheit. Menschen, die in ihrer Menschlichkeit Schäbigkeit aufweisen, nehmen bei allem, was sie tun, ‚sich durchwurschteln‘ als Standpunkt und Einstellung an. Sind solche Menschen in der Lage, ihre Pflicht ordnungsgemäß auszuführen? Nein. Können sie prinzipientreu handeln? Das ist sogar noch unwahrscheinlicher(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen sich nur ihnen unterwerfen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 2)). „Wie erkennt man den Unterschied zwischen ehrenwerten und unehrenhaften Menschen? Sieh dir einfach ihre Einstellung an, ihre Handlungsweise und was sich in ihnen während ihres Umgangs mit anderen Menschen, Ereignissen und Dingen zeigt – sieh dir an, wie sie handeln, wie sie mit Dingen umgehen und wie sie sich verhalten, wenn Probleme aufkommen. Menschen mit Charakter und Würde sind sorgfältig, ernst und gewissenhaft in ihren Taten, und sie sind zu Opfern bereit. Menschen ohne Charakter und Würde sind halbherzig und nachlässig in ihren Taten, versuchen immer zu tricksen, wollen sich immer einfach durchwursteln. Sie lernen keine Fähigkeit, bis sie sie beherrschen, und sie eignen sich niemals irgendetwas richtig an, egal, wie viel Zeit sie damit verbringen, es zu studieren, sie bleiben bei entscheidenden Angelegenheiten und gängigen Problemen, die ihren Fachbereich betreffen, aufgrund von Unwissenheit verwirrt. Wenn du nicht auf Antworten drängst, vergiss es; wenn du es tust, geraten sie in Panik – sie haben Schweiß auf der Stirn und keine Antwort. Welche Art von Menschen sind sie? Sie sind Menschen schlechten Charakters, sie sind Gesindel, nutzlos(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen sich nur ihnen unterwerfen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 2)). „Sie betrügen andere, wenn sie es können,“ „ohne Charakter und Würde,“ „schlechten Charakters“ – jedes einzelne Wort in diesen Sätzen durchbohrte mein Herz. Ich dachte über mein Verhalten bei meiner Pflichtausführung nach. War meine Leistung nicht genau das, was Gott entlarvt hatte? Als ich bemerkt hatte, dass es viele Probleme mit den Videos gab, die von den Brüdern und Schwestern gemacht wurden, hatte ich nicht überlegt, wie ich ihnen helfen könnte, diese zu lösen, oder sie angeleitet, die Wahrheit zu verstehen und in die Grundsätze einzutreten. Stattdessen war meine vorrangige Überlegung gewesen, wie ich mir etwas Mühe ersparen könnte. Ich hatte gedacht, wenn ich jedes Video sorgfältig prüfen und detailliert darauf antworten würde, wäre es zu mühsam und würde viel Nachdenken erfordern. Daher hatte ich die Probleme in den Videos nur kurz erwähnt, aber keinen gemeinschaftlichen Austausch mit ihnen über die Grundsätze gehalten oder praktische Lösungen aufgezeigt. Infolgedessen hatten sich die Brüder und Schwestern nach dem Lesen meiner Vorschläge negativ gefühlt. Hatte ich nicht eine Unterbrechung verursacht, indem ich das tat? Als ich jenes andere Video prüfte, ahnte ich, dass es damit einige Probleme gab, aber ich wollte nicht sorgfältig darüber nachdenken, weil ich mir nicht sicher war. Ich hatte sogar Ausreden für mich selbst gefunden, weil ich dachte, dass Überlegen nicht unbedingt zu Ergebnissen führen würde. Die Schwester begriff die Grundsätze besser als ich. Selbst sie sagte, es sei in Ordnung, also sollte es keine größeren Probleme geben. Ich hatte mich nicht wirklich bemüht, die Antwort zu suchen, bevor ich zu dem Schluss gekommen war, dass Überlegen möglicherweise zu keinen Ergebnissen führen würde. War ich nicht einfach nur nachlässig und unzuverlässig gewesen? Ich war wirklich so hinterlistig gewesen! Diese Einstellung zu meiner Pflicht war genauso, wie Gott sie entlarvt hatte: „Solange ich es vermeiden kann, entlarvt zu werden, und keine Probleme verursache und nicht zur Rechenschaft gezogen werde, kann ich mich hier irgendwie durchwursteln. Ich muss keine besonders gute Arbeit leisten, das ist zu mühsam(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen sich nur ihnen unterwerfen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 2)). Diese Worte beschrieben mich perfekt. Ich hatte jeden Tag wie auf Autopilot durchlebt. Ich war zufrieden damit, körperliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden und einfach zurechtzukommen. Ich hatte nie an die Schwierigkeiten meiner Brüder und Schwestern gedacht oder daran, ob es effektiv war, meine Pflicht auf diese Weise zu tun. Wenn ich mich durch etwas durchwursteln konnte, wurstelte ich mich einfach durch und zeigte keine Treue gegenüber meiner Pflicht. Mit einer solchen Einstellung war ich absolut vertrauensunwürdig gewesen, genau wie Gott es beschreibt, „ohne Charakter und Würde,“ und „Menschen schlechten Charakters.“ Das war keineswegs übertrieben. Ich fühlte mich zutiefst bedrückt und reumütig, daher betete ich zu Gott: „O Gott, meine Einstellung zu meiner Pflicht ist zu leichtsinnig und völlig verantwortungslos. Ich möchte dieses niedrige Leben nicht mehr führen. Ich bin bereit, gegen mein Fleisch aufzubegehren, fleißig und ernsthaft zu sein und einen Preis zu zahlen, um meine Pflicht gut zu tun.“

Nach dem Beten las ich einige Worte Gottes und gewann ein besseres Verständnis für Seine Anforderungen. Gott sagt: „Wenn man seine Pflicht tut, muss man lernen, gewissenhaft, gründlich, sorgfältig und verantwortungsbewusst zu sein und sie auf eine solide Weise zu verrichten, das heißt, Schritt für Schritt vorzugehen. Man muss alle seine Kräfte aufbieten, um diese Pflicht gut zu erfüllen, bis man selbst mit der Ausführung zufrieden ist. Wenn man die Wahrheit nicht versteht, sollte man nach den Grundsätzen suchen und gemäß diesen und Gottes Anforderungen handeln; man sollte bereitwillig mehr Mühe aufwenden, um seine Pflicht gut zu erfüllen, und sie niemals oberflächlich erledigen. Nur wenn man auf diese Weise praktiziert, kann man Frieden im Herzen verspüren, ohne dass das Gewissen einem Vorwürfe macht(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (5)). Gott verlangt von uns, dass wir fest in unseren Pflichten verankert sind, indem wir bei allem, was wir tun, eine gewissenhafte und verantwortungsvolle Haltung bewahren, die Wahrheitsgrundsätze suchen und unser Bestes tun. Mir wurde klar, dass ich nicht länger oberflächlich sein konnte. Ich musste Gottes Anforderungen in die Praxis umsetzen, indem ich jedes Video sorgfältig prüfte und eine detaillierte, auf Grundsätzen basierende Führung zu den Themen bot. Obwohl dies ein wenig mehr körperliches Leiden und Nachdenken erfordern würde, wäre es das wert, wenn es zu besseren Ergebnissen in meiner Pflicht führte. Als ich daraufhin fortfuhr, die Probleme meiner Brüder und Schwestern zu untersuchen und darauf zu reagieren, überlegte ich, wie ich mich am besten ausdrücken könnte, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Durch die Umsetzung dieses Ansatzes fühlte ich mich nicht sehr müde und konnte tiefer in die Grundsätze eintreten. Aufgrund meiner stark verdorbenen Disposition und meines übermäßigen Verlangens nach körperlichem Wohlbefinden war ich immer noch versucht, den einfachen Weg zu gehen und angesichts komplexer Probleme oberflächlich zu sein.

Einmal bemerkte ich bei der Prüfung eines Videos einige Probleme darin, die schwer zu lösen waren. Ich dachte: „Wenn ich Vorschläge mache, muss ich erst einmal lernen und recherchieren, um einen Durchbruch zu erzielen. Das wird mühsam. Allein der Gedanke daran bereitet mir Kopfschmerzen! Wenn ich all diese Zeit darauf verwende und es immer noch nicht herausbekomme, wäre das dann nicht reine Zeitverschwendung? Vergiss es. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf andere Videos und kümmere mich später darum, wenn ich Zeit habe.“ Nach einiger Zeit bemerkten unsere Leiter einen Rückgang der Wirksamkeit unserer Videoarbeit und überprüften die von den Brüdern und Schwestern in den letzten drei Monaten abgelieferten Videos erneut. Sie stellten fest, dass etliche Videos nicht bearbeitet worden waren und dass wir sie nicht umgehend bearbeitet oder den Brüdern und Schwestern keine Anleitung gegeben hatten, wie sie sie gemäß den Grundsätzen anpassen konnten, wodurch wir erhebliche Verzögerungen bei der Videoarbeit erzeugten. Als ich dieses Ergebnis sah, war ich sprachlos. War das nicht alles auf meine nachlässige und oberflächliche Herangehensweise an meine Pflicht zurückzuführen? Ich konnte das Gefühl in meinem Herzen nicht beschreiben. Es fühlte sich an, als würde ein Stein auf meiner Brust lasten und mir die Luft abdrücken. Später las ich diese Passage aus Gottes Worten: „Wie du Gottes Aufträge behandelst, ist äußerst wichtig, und es ist eine sehr ernste Angelegenheit. Wenn du nicht erfüllen kannst, was Gott den Menschen anvertraut hat, dann eignest du dich nicht dazu, in Seiner Gegenwart zu leben, und solltest bestraft werden. Es ist vollkommen normal und gerechtfertigt, dass die Menschen Gottes Aufträge erfüllen müssen, welche auch immer Er ihnen anvertraut. Das ist die oberste Verantwortung der Menschen und ist genauso wichtig wie ihr Leben an sich. Wenn du Gottes Aufträge nicht ernst nimmst, dann verrätst du Ihn auf die schwerwiegendste Art und Weise. Dadurch bist du beklagenswerter als Judas und solltest verflucht sein(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man die Natur des Menschen erkennt). Als ich diese Worte Gottes las, spürte ich Gottes gerechte Disposition. Wenn ich meine Pflicht mit einer lässigen Einstellung anging – immer oberflächlich und nachlässig und unzuverlässig – bedeutete dies, dass ich Gott ernsthaft verraten hatte, und ich wäre es nicht wert, in Gottes Gegenwart zu sein, und würde Fluch und Bestrafung verdienen. Ich hatte Angst und fühlte mich in einer gefährlichen Lage. Als ich über die Anordnung der Kirche nachdachte, dass ich Videos prüfen sollte, war die Hoffnung, dass ich mich mit ganzem Herzen und aller Kraft der Arbeit widmen und sie gut machen würde. Aber ich war bei der Ausführung meiner Pflichten nachlässig und suchte nach Möglichkeiten, es langsam angehen zu lassen. Wenn ich auf Probleme stieß, die ich nicht verstand oder nicht durchschauen konnte, versäumte ich es, sorgfältig darüber nachzudenken. Wenn ich stattdessen mit Problemen konfrontiert war, die erhebliche Anstrengung und Überlegung erforderten, entschied ich mich, mir den Ärger zu ersparen und die Videos beiseite zu legen, und dabei versäumte ich es, umgehend zu recherchieren und zu lernen oder nach relevanten Grundsätzen zu suchen, um andere Teammitglieder zu führen. Ich hatte meine Verantwortlichkeiten nicht erfüllt. Was ich getan hatte, behinderte die Videoarbeit komplett. Ich dachte daran zurück, wie ich diese Pflicht zum ersten Mal übernahm: Ich beschloss vor Gott, die Gelegenheit, diese Pflicht zu tun, zu schätzen und treu zu sein, um Gottes Liebe zu vergelten. Aber wenn ich jetzt gerade zurechtkam, tat ich dies ohne jegliches Verantwortungsbewusstsein. War das nicht eine eklatante Verlogenheit gegenüber Gott? Ich hatte Gott wirklich im Stich gelassen und war nicht vertrauenswürdig! Wenn ich darüber nachdachte, fühlte ich mich reumütig und machte mir Vorwürfe und fühlte mich Gott gegenüber noch mehr in der Schuld. Ich weinte, als ich zu Gott betete: „O Gott, meine Handlungen haben die Arbeit nur behindert und unterbrochen. Ich bin bereit, Buße zu tun und meine Einstellung zu meiner Pflicht zu korrigieren. Bitte führe mich.“

Später begann ich zu überlegen. Zuerst wollte ich meine Pflicht gut tun, aber wie konnte es so enden? Auf der Suche nach Antworten stieß ich auf diese Passagen aus Gottes Worten: „Faule Menschen können gar nichts tun. In einem Wort beschrieben, sind sie Abfall, durch ihre Faulheit wertlos geworden. Es spielt keine Rolle, wie gut das Kaliber fauler Menschen ist, es ist nichts weiter als Augenwischerei; ihr gutes Kaliber ist wertlos. Das liegt daran, dass sie zu faul sind. Sie wissen, was sie tun sollten, tun es aber nicht; selbst wenn sie wissen, dass etwas ein Problem darstellt, suchen sie nicht nach der Wahrheit, um es lösen; sie wissen, welche Mühsal sie erleiden sollten, um bei ihrer Arbeit effektiv zu sein, sind aber nicht bereit, dieses wertvolle Leid zu ertragen. Folglich erlangen sie keine Wahrheiten und leisten keine wahre Arbeit; sie kennen nur die Gier nach Bequemlichkeit, die Freuden des Fleisches, den Genuss von Zeiten der Freude und Muße, den Genuss eines freien und entspannten Lebens. Sind sie denn nicht nutzlos? Menschen, die keine Mühsal ertragen können, haben es nicht verdient zu leben. Jeder, der sich stets nach einem Leben als Schmarotzer sehnt, ist ein Mensch ohne Gewissen und Vernunft; er ist eine Bestie, die nicht einmal zum Leisten eines Dienstes taugt. Weil sie keine Mühsal ertragen können, leisten solche Menschen nur schlechte Dienste, und sie haben nicht die geringste Hoffnung darauf, die Wahrheit zu erlangen, selbst, wenn sie es wollen. Menschen, die nicht leiden können und die Wahrheit nicht lieben, sind Taugenichtse, die nicht einmal dazu taugen, einen Dienst zu leisten. Sie sind Bestien, ohne einen Funken Menschlichkeit. Solche Menschen zu verstoßen, ist das Einzige, das Gottes Willen entspricht(Das Wort, Bd. 5, Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern: Die Verantwortlichkeiten von Leitern und Mitarbeitern (8)). „Begnügst du dich damit, mit Frieden und Freude und ein wenig fleischlicher Bequemlichkeit unter Satans Einfluss zu leben? Bist du nicht der niedrigste aller Menschen? Niemand ist törichter als diejenigen, die die Rettung erblickt haben, aber nicht danach streben, sie zu erlangen; dies sind Menschen, die sich dem Fleisch hingeben und sich an Satan erfreuen. Du hoffst, dass dein Glaube an Gott keinerlei Herausforderungen, Schwierigkeiten oder die geringste Not mit sich bringt. Du strebst stets nach den Dingen, die wertlos sind, und misst dem Leben keine Bedeutung bei, sondern stellst deine eigenen extravaganten Gedanken vor die Wahrheit. Du bist so wertlos! Du lebst wie ein Schwein – welchen Unterschied gibt es zwischen dir und Schweinen und Hunden? Sind diejenigen, die die Wahrheit nicht anstreben und stattdessen das Fleisch lieben, nicht alle Tiere? Sind jene Toten ohne Geister nicht alle wandelnde Leichen? Wie viele Worte sind unter euch gesprochen worden? Ist auch nur ein wenig Werk unter euch verrichtet worden? Wie viel habe Ich euch bereitgestellt? Warum hast du es also nicht erlangt? Was gibt es, worüber du dich zu beschweren hast? Ist es nicht der Fall, dass du nichts gewonnen hast, weil du zu verliebt in das Fleisch bist? Und liegt es nicht daran, dass deine Gedanken zu extravagant sind? Liegt es nicht daran, dass du zu töricht bist? Wenn du nicht imstande bist, diese Segnungen zu erlangen, kannst du Gott dann dafür die Schuld geben, dich nicht zu retten? … Ich gebe dir den wahren Weg, ohne etwas dafür zu verlangen, dennoch verfolgst du ihn nicht. Bist du einer von denen, die an Gott glauben? Ich beschenke dich mit wahrem menschlichen Leben, dennoch verfolgst du es nicht. Unterscheidest du dich denn gar nicht von einem Schwein oder einem Hund? Schweine streben nicht nach dem Leben des Menschen, sie streben nicht danach, gereinigt zu werden, und sie verstehen nicht, was Leben ist. Jeden Tag, nachdem sie sich satt gefressen haben, schlafen sie einfach. Ich habe dir den wahren Weg gegeben, dennoch hast du ihn nicht erlangt: Deine Hände sind leer. Bist du bereit, in diesem Leben weiterzumachen, dem Leben eines Schweins? Was hat es für eine Bedeutung, dass solche Menschen am Leben sind? Dein Leben ist verachtenswert und unwürdig, du lebst in Schmutz und Liederlichkeit und du verfolgst keinerlei Ziele; ist dein Leben nicht das unwürdigste von allen? Besitzt du die Frechheit, Gott gegenüberzutreten? Wenn du weiterhin auf diese Weise erfährst, wirst du dann nicht nichts erlangen? Der wahre Weg ist dir gegeben worden, ob du ihn jedoch letztendlich erlangen kannst, hängt von deinem eigenen persönlichen Streben ab(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Erfahrungen von Petrus: Sein Wissen um Züchtigung und Urteil). In der Vergangenheit habe ich mich nie mit Begriffen wie „Abschaum“ oder „Parasit“ in Verbindung gebracht, geschweige denn mir vorgestellt, dass mein Verhalten in den Augen Gottes dem einer wandelnden Leiche gleichen könnte und dass Er keinen Unterschied zwischen mir und Schweinen und Hunden macht. Diese Erkenntnis war herzzerreißend und traurig. Aber Gottes Worte enthüllten genau mein Verhalten. Mein Ziel war stets der Genuss körperlicher Bequemlichkeit und ich wollte immer ein einfaches und gemütliches Leben führen. Wenn ich bei meiner Pflicht auf Schwierigkeiten stieß, die von mir verlangten, mich anzustrengen und einen Preis zu zahlen, verfiel ich auf List und Faulheit. Ich würde mich entweder durchwursteln oder die Videos ignorieren und mich nicht um sie kümmern und alles tun, was mir Mühe erspart. Ich bin meiner Verantwortung nicht nachgekommen, was zu Verzögerungen bei der Arbeit geführt hat. War ich nicht einfach Abschaum und ein Parasit, der nur auf Kosten anderer lebte? Ich war in diesen Zustand geraten, weil ich von satanischen Giften vergiftet und beeinflusst worden war wie „Das Leben ist kurz, genieße es, solange du kannst“, „Trink heute den Wein von heute“ und „Gönn dir etwas, solange du lebst“. Diese toxischen Ideologien führten dazu, dass ich meine körperliche Bequemlichkeit über alles andere stellte und mich nur noch vergewisserte, nicht erschöpft oder gestresst zu sein. Ob ich meinen Verantwortungen und Verpflichtungen nachkam, oder ob Gott die Art und Weise billigte, wie ich meine Pflicht ausführte, war mir völlig egal. Das Leben nach diesen Giften machte mich zunehmend egoistischer und verkommener, ohne jegliche Entschlossenheit, positive Dinge anzustreben. Obwohl dieser Ansatz mir das Leben leichter machte, brachte er weder Wachstum noch Gewinn. Vielmehr behinderte er die Arbeit und führte zu einer Verfehlung. Mich körperlicher Bequemlichkeit hinzugeben, bedeutet, mich selbst zu ruinieren!

Später wurde ich als Teamleiter ausgewählt. Zu dieser Zeit hatten zwei Schwestern gerade begonnen, die Videoproduktion zu üben. Neben meinen eigenen Videos musste ich ihre Arbeit anleiten und die gesamte Arbeit der Gruppe verwalten. Wenn ich manchmal feststellte, dass die Probleme einiger Videos kompliziert waren, dachte ich wieder daran, es mir einfach zu machen. Ich dachte, „Wenn ich für jedes Problem nach den Grundsätzen suche und darüber nachdenke, würde das viel Überlegung erfordern. Wann kann ich all diese vorliegenden Aufgaben jemals erledigen? Allein der Gedanke daran erschöpft mich. Das macht zu viel Mühe! Vielleicht sollte ich nicht so penibel sein. Solange es akzeptabel aussieht, sollte das reichen.“ Mir wurde klar, dass ich wieder einmal nach körperlicher Bequemlichkeit suchte. Ich erinnerte mich an Noahs Einstellung zu seiner Pflicht und schlug entsprechende Worte Gottes nach. Der Allmächtige Gott sagt: „Von dem Zeitpunkt an, da Gott Noah mit dem Bau der Arche betraut hatte, dachte Noah nie bei sich: ‚Wann wird Gott die Welt vernichten? Wann wird Er mir das Zeichen geben, dass Er es tun wird?‘ Statt über solche Dinge nachzudenken, nahm Noah sich jeden Punkt, den Gott ihm gesagt hatte, zu Herzen und führte ihn dann jeweils aus. Nachdem Noah angenommen hatte, was ihm von Gott anvertraut worden war, machte er sich daran, den Bau der Arche, von dem Gott sprach, als das Wichtigste in seinem Leben und ohne den geringsten Anflug von Nachlässigkeit auszuführen und in die Tat umzusetzen. Tage vergingen, Jahre verstrichen, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Gott beaufsichtigte Noah nicht und spornte ihn auch nicht an, doch in all dieser Zeit widmete sich Noah beharrlich der wichtigen, ihm von Gott anvertrauten Aufgabe. Jedes Wort und jeder Satz, die Gott geäußert hatte, waren in Noahs Herz eingraviert wie die Inschrift einer Steintafel. Ungeachtet der Veränderungen in der Außenwelt, des Gespötts seiner Mitmenschen, der damit verbundenen Mühsal oder der Schwierigkeiten, auf die er stieß, fuhr er die ganze Zeit hindurch beharrlich mit dem fort, was Gott ihm anvertraut hatte, und verlor nie den Mut oder dachte daran, aufzugeben. Gottes Worte waren in Noahs Herz eingraviert, und Noah setzte sie in seinem täglichen Leben um. … In Noahs Herz waren die Worte Gottes die höchste Weisung, die er befolgen und ausführen sollte, und sie waren das Ziel und die Richtung, die er sein ganzes Leben lang verfolgte. Was immer Gott ihm also sagte, was immer Er von ihm verlangte oder ihm auftrug, Noah hat es voll und ganz akzeptiert und sich zu Herzen genommen; er betrachtete es als die höchste Priorität in seinem Leben und behandelte es auch so. Nicht nur, dass er es nicht vergaß und es in seinem Herzen behielt, er hat es in seinem Alltag realisiert, indem er Gottes Auftrag mit seinem Leben annahm und ausführte. Und so wurde die Arche Planke für Planke gebaut. Noah widmete jede seiner Bewegungen, jeden Tag, den er hatte, Gottes Worten und Geboten. Es mag nicht den Anschein gehabt haben, dass Noah ein weltbewegendes, bedeutsames Unterfangen ausführte, doch in Gottes Augen war jede Bewegung Noahs, sogar alles, was er mit jedem Schritt, den er tat, zu erreichen versuchte, jede Arbeit, die seine Hand verrichtete – all das war kostbar, denkwürdig und vorbildlich für die Menschheit(Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Exkurs 2: Wie Noah und Abraham Gottes Worten gehorchten und sich Ihm unterwarfen (Teil 1)). Noahs Einstellung zu seiner Pflicht beschämte mich. Egal, wie schwierig es war, die Arche zu bauen, oder welche Opfer es erforderte, Noah hatte nur ein Ziel vor Augen: Gottes Auftrag zu erfüllen, um Ihn zufriedenzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, ertrug Noah wahrhaft Unannehmlichkeiten und zahlte einen hohen Preis, indem er alle notwendigen Materialien sammelte und die Arche Stück für Stück mit Hammer und Meißel baute, und das 120 Jahre lang. Noahs Erfahrung hat mich zutiefst inspiriert. Ich konnte nicht länger nach Annehmlichkeiten streben und meine Pflicht nur oberflächlich ausführen. Ich musste beten, mich auf Gott verlassen und Noahs Einstellung zu seiner Pflicht nachahmen. Unabhängig von den Schwierigkeiten oder dem Preis, meine Pflicht auszuführen, musste ich mein Bestes tun, um sie auszuführen. Danach brachte ich meinen Zustand in Gebeten vor Gott. Manchmal, wenn ich in einigen Videos viele Probleme fand, dachte ich zunächst sorgfältig darüber nach, indem ich die Grundsätze anwandte, und besprach sie dann mit meiner Partnerin, und kommunizierte sie dann mit unseren Brüdern und Schwestern. Wenn ich in einigen Videos mit komplexen Problemen konfrontiert wurde, ignorierte ich sie nicht, sondern suchte nach Informationen, um zu lernen und nach Durchbrüchen zu suchen, indem ich mein Bestes tat, um mit den Brüdern und Schwestern gemeinschaftlichen Austausch über die Wege zu halten, wie man praktiziert. Beim Verwalten der Gesamtarbeit tat ich auch mein Bestes, um allen Aspekten gerecht zu werden, indem ich mit meiner Partnerin kommunizierte, um alle Abweichungen oder Probleme anzusprechen, auf die wir bei der Arbeit stießen. Nachdem wir die Arbeit eine Zeit lang auf diese Weise geleistet hatten, machten sowohl die Schwester als auch ich einige Fortschritte. Zuvor hatte ich nur ein oberflächliches Verständnis einiger Grundsätze. Aber durch den gemeinschaftlichen Austausch mit meinen Brüdern und Schwestern gewann ich tiefere Einblicke in diese Probleme, was mir half, meine Fachkenntnisse zu verbessern. Ich spürte auch ein stärkeres Gefühl der Last in meiner Pflicht als zuvor. Erst dann wurde mir klar, dass Gott uns durch den Prozess, unsere Pflichten zu tun, erleuchtet und uns anleitet, die Wahrheitsgrundsätze nach und nach zu verstehen, indem Er uns Lasten und Gelegenheiten zum Praktizieren gibt. Auch wenn unser Fleisch ein wenig leiden mag, sind doch wir es letztlich, die davon profitieren. Dank sei Gott!

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