63. Auch im Alter nach der Wahrheit streben

Von Hongcao, China

Im Alter von sechzig Jahren nahm ich Gottes Werk der letzten Tage an. Durch die Teilnahme an Versammlungen und das Essen und Trinken von Gottes Worten kam ich zu dem Verständnis, dass die Menschheit von Gott geschaffen wurde, dass es Gott ist, der die Menschheit bis heute geführt, versorgt und genährt hat, und dass Gott in den letzten Tagen wiedergekommen ist, um die Menschheit von der Sünde zu retten und die Menschen zu einem schönen Bestimmungsort zu führen. Ich war von Freude erfüllt und empfand es als einen wahrhaft unermesslichen Segen, selbst in meinem Alter in Gottes Haus kommen und eine so große Errettung von Ihm empfangen zu können! Also war ich leidenschaftlich in meinem Streben, und es dauerte nicht lange, bis ich zur Gruppenleiterin und dann zur Gemeindeleiterin gewählt wurde. Egal, wie viele Hindernisse und Rückschläge ich erlebte, ich hörte nie auf, meine Pflichten in diesen Rollen auszuführen. Ich glaubte, dass ich auf diese Weise Gottes Anerkennung finden würde.

Im Jahr 2022 wurde ich sechsundsiebzig. Mit zunehmendem Alter ließ mein Gedächtnis nach, und meine Reaktionen verlangsamten sich. Eines Tages fuhr ich mit einem Elektrofahrrad, um meine Pflicht zu tun. Ich war ziemlich schnell unterwegs und wollte eigentlich langsamer werden, aber weil ich nervös wurde und mein Gehirn für einen Moment nicht reagierte, zog ich beide Bremsen, und sowohl ich als auch das Fahrrad stürzten von einer kleinen, etwa drei oder vier Meter hohen Brücke. Glücklicherweise wurde ich nicht verletzt, und in meinem Herzen war mir klar, dass dies Gottes Schutz war. Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu einer Gastunterkunft, die ich oft für Versammlungen besuchte, aber plötzlich war mein Verstand vernebelt, und ich konnte mich nicht mehr erinnern, wie ich dorthin gelangen sollte. Infolgedessen verpasste ich die Versammlung. Die Gemeindeleiterin arrangierte aus Rücksicht auf mein Alter und meine Sicherheit, dass ich die Brüder und Schwestern bei mir zu Hause für Versammlungen empfing und bei Gelegenheit einige der Neulinge in der Nähe bewässerte. Als es Zeit für mich war, Versammlungen für die Neulinge abzuhalten, arrangierte die Leiterin, dass mich eine Schwester mitnahm. Ich fühlte mich etwas entmutigt und dachte: „Als ich noch gesund war, konnte ich sofort losgehen und meine Pflicht tun. Jetzt muss mich sogar jemand zu den Versammlungen bringen. Bin ich nicht zu einer Last für die Kirche geworden? Ich tue jetzt nur noch so wenig Pflicht, und ich frage mich, ob Gott sich daran erinnern wird und ob ich noch gerettet werden kann. Mit jedem Jahr, das ich älter werde, wird mein Verstand noch verworrener. Werde ich meine Pflicht noch tun können? Wenn ich meine Pflicht nicht tun kann, wie werde ich dann gerettet?“ Besonders als ich später mit Neulingen zusammenkam und sah, wie jung sie waren, wie schnell sie die Wahrheit begriffen und wie schnell ihre Reaktionen waren, während ich manchmal nach dem Lesen von Gottes Worten beim gemeinschaftlichen Austausch plötzlich steckenblieb und mich nicht mehr an das erinnern konnte, was ich austauschen wollte, da durchfuhr mich ein kalter Schauer, als ich dachte: „Ich bin wirklich alt geworden, und es gibt so viele Bereiche, in denen ich einfach nicht mehr mithalten kann.“ Nicht lange danach standen die beiden Neulinge, die ich bewässerte, vor Sicherheitsproblemen und konnten nicht an Versammlungen teilnehmen, und aus irgendwelchen Gründen konnte mein Zuhause die Brüder und Schwestern auch nicht mehr für Versammlungen aufnehmen. Als ich sah, wie meine Pflichten nach und nach schwanden, fühlte ich mich wirklich entmutigt: „Jetzt kann ich überhaupt keine Pflichten mehr tun. Ich bin so alt und nutzlos geworden. Ich habe keine Hoffnung mehr auf Errettung!“ Ich wurde so negativ, dass ich mich völlig ausgelaugt fühlte. Bald darauf wurde ich krank, hustete anhaltend und hatte Atembeschwerden. Obwohl ich einen Arzt aufsuchte und sich mein Zustand etwas verbesserte, dachte ich darüber nach, wie ich immer älter wurde und meine Gesundheit sich verschlechterte, und ich fragte mich, wie ich meine Pflichten noch tun könnte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto bedrückter wurde ich und fühlte mich völlig lustlos und schwach, als wäre ich von Frost heimgesucht worden. Danach wurden meine Gebete unregelmäßig, und ich wollte Gottes Worte nicht mehr essen und trinken. Ich fing sogar an, in meiner Freizeit Fernsehserien anzusehen. Erst da erkannte ich, dass mein Zustand falsch war, und ich betete schnell zu Gott: „Gott! Jetzt, da ich alt und bei schlechter Gesundheit bin, fühle ich mich, dass ich keine Pflichten mehr ausführen kann und keine Hoffnung auf Errettung habe. Ich fühle mich so negativ, dass ich sogar den Lebenswillen verloren habe. Gott! Bitte führe mich aus diesem falschen Zustand heraus.“

Eines Tages las ich einen Absatz aus Gottes Worten, der sehr relevant für meinen Zustand war. Gott sagt: „Unter den Brüdern und Schwestern befinden sich auch Senioren im Alter von 60 bis 80 oder 90 Jahren, die wegen ihres fortgeschrittenen Alters ebenfalls auf einige Schwierigkeiten stoßen. Trotz ihres Alters sind ihre Gedanken nicht unbedingt besonders korrekt oder vernünftig, und ihre Vorstellungen und Ansichten stimmen nicht unbedingt mit der Wahrheit überein. Diese Senioren haben auch Probleme und machen sich ständig Sorgen: ‚Meine Gesundheit ist nicht mehr so gut, und ich kann nur noch bestimmte Pflichten ausführen. Wird Gott sich an mich erinnern, wenn ich nur diese geringfügige Pflicht ausführe? Manchmal werde ich krank, und es muss sich jemand um mich kümmern. Wenn sich niemand um mich kümmern kann, kann ich meine Pflicht nicht ausführen, was soll ich dann tun? Ich bin alt, ich erinnere mich nicht an Gottes Worte, wenn ich sie lese, und es fällt mir schwer, die Wahrheit zu verstehen. Wenn ich über die Wahrheit Gemeinschaft halte, spreche ich auf eine wirre und unlogische Weise, und ich habe keine Erfahrungen, die es wert wären, mit den anderen zu teilen. Ich bin alt, und ich habe nicht genügend Energie, meine Augen sind nicht mehr so gut, und ich bin nicht mehr kräftig. Alles fällt mir schwer. Es ist nicht nur, dass ich meine Pflicht nicht ausführen kann, ich bin auch vergesslich und verstehe oft Dinge falsch. Manchmal bin ich wirr im Kopf, und ich verursache der Gemeinde und meinen Brüdern und Schwestern Probleme. Ich will Rettung erlangen und nach der Wahrheit streben, aber es ist wirklich schwer. Was soll ich tun?‘ Der Gedanke an diese Dinge beunruhigt sie, und sie denken: ‚Warum habe ich erst in diesem Alter angefangen, an Gott zu glauben? Warum bin ich nicht wie die Leute in ihren 20ern oder 30ern oder sogar wie die in ihren 40ern und 50ern? Warum bin ich erst in meinem hohen Alter auf Gottes Werk gestoßen? Es ist nicht so, dass ich ein schlechtes Schicksal habe; ich bin ja jetzt zumindest mit Gottes Werk in Berührung gekommen. Mein Schicksal ist gut, und Gott ist gütig zu mir gewesen! Es gibt nur eines, worüber ich nicht glücklich bin, und das ist, dass ich zu alt bin. Mein Gedächtnis ist nicht besonders gut, und meine Gesundheit ist nicht gerade großartig, aber mein Herz ist stark und unerschütterlich. Es ist nur so, dass mein Körper mir nicht gehorcht, und wenn ich bei Versammlungen eine Weile jemandem zuhöre, werde ich schläfrig. Manchmal schließe ich beim Beten meine Augen und schlafe ein, und wenn ich Gottes Worte lese, schweifen meine Gedanken ab. Wenn ich ein bisschen gelesen habe, werde ich müde und nicke ein und verinnerliche die Worte nicht. Was soll ich tun? Bin ich trotz solcher praktischer Schwierigkeiten noch in der Lage, nach der Wahrheit zu streben und sie zu verstehen? Wenn nicht, und wenn ich nicht in der Lage bin, gemäß den Wahrheitsgrundsätzen zu praktizieren, wird dann mein ganzer Glaube nicht umsonst gewesen sein? Werde ich nicht außerstande sein, Rettung zu erlangen? Was soll ich tun? Ich mache mir solche Sorgen! In diesem Alter ist nichts mehr wichtig. Jetzt, da ich an Gott glaube, gibt es nichts mehr, das mich beunruhigt oder mir Sorgen bereitet. Meine Kinder sind erwachsen, und ich muss mich nicht mehr um sie kümmern oder sie großziehen. Mein größter Wunsch im Leben ist, in den mir verbleibenden Jahren nach der Wahrheit zu streben, die Pflicht eines geschaffenen Wesens zu erfüllen und letztendlich Rettung zu erlangen. Wenn ich mir allerdings meine derzeitige Situation ansehe – ich habe alte, schlechte Augen und bin wirr im Kopf, bin bei schlechter Gesundheit, unfähig, meine Pflicht gut zu erfüllen, und verursache manchmal Probleme, wenn ich versuche, so viel zu tun, wie ich kann – dann scheint es, als würde es für mich nicht einfach werden, Rettung zu erlangen.‘ Diese Dinge gehen ihnen ständig durch den Kopf und sie werden unruhig, und dann denken sie: ‚Es ist, als würden gute Dinge immer nur jungen Leuten passieren, und alten Menschen nicht. Ganz gleich, wie gut diese Dinge auch sein mögen, ich werde mich scheinbar nicht mehr an ihnen erfreuen können.‘ Je mehr sie über diese Dinge nachdenken, desto besorgter und unruhiger werden sie. Nicht nur sorgen sie sich um sich selbst, sie fühlen sich auch verletzt. Wenn sie weinen, haben sie das Gefühl, dass die Sache es nicht wirklich wert ist, deswegen zu weinen, und wenn sie nicht weinen, ist dieser Kummer, dieses Leid, immer bei ihnen. Was sollen sie also tun? Insbesondere gibt es einige Senioren, die ihre ganze Zeit damit verbringen wollen, sich für Gott aufzuwenden und ihre Pflicht auszuführen, aber es geht ihnen gesundheitlich nicht gut. Manche leiden an hohem Blutdruck, manche an hohem Blutzucker, manche an Magen-Darm-Problemen, und sie können mit den Anforderungen ihrer Pflicht physisch nicht Schritt halten, und so sind sie beunruhigt. Sie sehen, dass junge Leute essen und trinken, laufen und springen können, und werden neidisch. Je mehr sie den jungen Leuten bei diesen Dingen zuschauen müssen, desto bekümmerter fühlen sie sich und denken: ‚Ich will meine Pflicht gut erfüllen und auch nach der Wahrheit streben und sie verstehen, und die Wahrheit zudem auch praktizieren, warum also ist das so schwierig? Ich bin zu alt und nutzlos! Will Gott alte Menschen denn nicht? Sind alte Menschen wirklich nutzlos? Können wir keine Rettung erlangen?‘ Sie sind traurig und können sich an nichts erfreuen, ganz gleich, wie sie auch darüber nachdenken. Sie wollen diese wunderbare Zeit nicht verpassen und sich eine so großartige Gelegenheit nicht entgehen lassen, aber sie sind nicht in der Lage, sich aufzuwenden und ihre Pflicht mit ganzem Herzen auszuführen, wie junge Leute es tun. Diese Senioren verfallen aufgrund ihres Alters in tiefe Trübsal, Angst und Sorge. Jedes Mal, wenn sie auf irgendwelche Schwierigkeiten, Rückschläge und Widrigkeiten oder Hindernisse stoßen, schieben sie ihrem Alter die Schuld zu. Sie hassen sich sogar und mögen sich selbst nicht. Aber das ist ja eh zwecklos, sie sehen keine Lösung, und es gibt für sie keinen Weg nach vorn(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Gott versteht uns so gut. Mein Zustand und meine Verfassung waren genau so, wie Gott es entlarvte: Ich machte mir Sorgen, dass ich mit zunehmendem Alter und nachlassender Gesundheit und Gedächtnisleistung meine Pflichten nicht mehr tun könne und daher nicht gerettet werden würde, und selbst wenn ich meine Pflichten tat, so gut ich konnte, fürchtete ich, dass Gott sich nicht daran erinnern würde, weil ich zu wenig tat, also verfiel ich in einen Zustand der Bedrängnis. Die Leiterin arrangierte in Anbetracht meines Alters und meiner Sicherheit, dass ich die Pflicht tat, Brüder und Schwestern zu Hause für Versammlungen zu empfangen und gleichzeitig einige Neulinge zu bewässern. Ich fühlte mich etwas entmutigt und machte mir Sorgen, dass Gott diese begrenzten Pflichten, die ich ausführte, nicht gutheißen würde. Ich sah, dass ich nicht so reaktionsschnell war wie junge Leute, und ich befürchtete, dass ich mit zunehmendem Alter in jeder Hinsicht immer weiter zurückfallen würde und dass die Pflichten, die ich tun konnte, immer weniger würden. Besonders später, als ich meine Pflichten eine nach der anderen verlor und krank wurde, fühlte ich mich noch entmutigter und betrübter und glaubte, dass ohne die Ausführung meiner Pflichten meine Hoffnung auf Errettung noch geringer sei. So verfiel ich in einen Zustand der Angst und Bedrängnis, verlor meine Motivation zu beten und Gottes Worte zu lesen und verbrachte stattdessen meine Zeit damit, Fernsehserien anzusehen. Lebte ich nicht einfach in einem Zustand der Niedergeschlagenheit und widersetzte mich Gott? Ich trat schnell vor Gott und betete: „Gott, ich möchte aus diesem Zustand der Niedergeschlagenheit herauskommen. Bitte erleuchte und führe mich.“

Später las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten und erlangte ein gewisses Verständnis für die Unreinheiten in meinem Glauben. Der Allmächtige Gott sagt: „Die Menschen glauben an Gott, damit sie gesegnet werden, belohnt werden, gekrönt werden. Steht das nicht in jedermanns Herz? Tatsächlich tut es das. Obwohl die Menschen nicht oft darüber reden und sogar ihr Motiv und ihren Wunsch verschleiern, Segnungen zu erlangen, sind dieser Wunsch und dieses Motiv tief in den Herzen der Menschen immer unerschütterlich gewesen. Ganz gleich, wie viel geistliche Theorie die Menschen verstehen, welche erfahrungsbasierten Erkenntnisse sie besitzen, welche Pflicht sie ausführen können, wie viel Leid sie erdulden oder wie hoch der Preis ist, den sie zahlen, nie lassen sie die Motivation, Segnungen zu erlangen, die tief in ihren Herzen verborgen ist, los, und arbeiten immer still in ihrem Dienst. Ist das nicht die Sache, die am tiefsten in den Herzen der Menschen vergraben ist? Wie würdet ihr euch ohne diese Motivation fühlen, Segnungen zu erhalten? Mit welcher Einstellung würdet ihr eure Pflicht ausführen und Gott folgen? Was würde aus den Menschen werden, wenn diese in ihren Herzen verborgene Motivation, Segen zu empfangen, beseitigt würde? Viele Menschen würden womöglich negativ werden, während einige in ihren Pflichten demotiviert werden würden. Sie würden das Interesse an ihrem Glauben an Gott verlieren, als wäre ihre Seele verschwunden. Sie würden den Anschein erwecken, als wäre ihr Herz fortgerissen worden. Deshalb sage Ich, dass die Motivation, Segnungen zu erlangen, etwas ist, das tief in den Herzen der Menschen verborgen ist(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sechs Anzeichen für Wachstum im Leben). Durch Seine Enthüllung machte Gott absolut klar, welche Absichten und Unreinheiten die Menschen in ihrem Glauben haben. Die Menschen wenden sich auf, mühen sich ab, leiden und zahlen einen Preis für Gott in der Hoffnung, Segnungen zu empfangen. Wenn sie Gottes Segnungen oder Verheißungen nicht sehen, fallen sie in sich zusammen wie geplatzte Ballons und verlieren sogar die Motivation, ihre Pflichten zu tun. Genau in einem solchen Zustand befand ich mich. Als ich darauf zurückblickte, wie ich Gottes Werk zuerst angenommen hatte, erkannte ich, dass das Ausführen von Pflichten im Glauben zu Errettung und Überleben führen konnte. Also war ich leidenschaftlich in meinem Streben. Trotz aller Widrigkeiten, selbst ungeachtet der Gefahren der Verfolgung durch die KPCh, ließ ich mich nicht davon abhalten, meine Pflichten zu tun oder zu verzögern. Ich glaubte, solange ich mein Bestes täte, würde Gott sich daran erinnern und ich würde Seine Anerkennung erlangen. Mit zunehmendem Alter ließen mein Gedächtnis und meine körperliche Kraft nach, und die Pflichten, die ich tun konnte, wurden immer weniger. Selbst als eine Zusammenarbeit bei den wenigen verbliebenen Pflichten, die ich noch hatte tun können – das Bewässern von Neulingen und das Empfangen von Brüdern und Schwestern für Versammlungen – für mich unmöglich wurde, begann ich zu glauben, dass ich nicht gerettet werden oder ins Königreich eintreten könnte, und ich fing an, mich selbst aufzugeben. Ich erkannte, dass meine ehemals intensive Motivation bei meinen Pflichten von einem verborgenen Wunsch nach Segnungen angetrieben worden war, und als ich keine Segnungen erlangen konnte, wurde ich unwillig, zu beten oder Gottes Worte zu lesen. Wie konnte ich Gott gegenüber aufrichtig sein, wenn ich meine Pflichten auf diese Weise tat? Ich suchte lediglich Vorteile von Gott und versuchte, meine Pflichtausführung gegen zukünftige Segnungen einzutauschen. Versuchte ich nicht einfach, mit Gott zu verhandeln? Damit versuchte ich, Gott zu täuschen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr fühlte ich, dass es mir an Gewissen und Vernunft mangelte und dass ich Gott wirklich viel schuldete! Als ich zurückblickte, sah ich tatsächlich, dass ich in all den Jahren meines Glaubens an Ihn so viel Bewässerung und Versorgung durch Gottes Worte genossen und viel von Seiner Gnade empfangen hatte. Als mein Ehepartner verstarb und ich untröstlich war und Mühe hatte, diese ganze Tortur durchzustehen, waren es Gottes Worte, die mein Herz öffneten und mir erlaubten, mich der Sache richtig zu stellen. Auch als ich mit meinem Elektrofahrrad von einer so hohen Brücke stürzte, blieben sowohl ich als auch das Fahrrad unversehrt. All dies war Gottes Schutz. Gott hatte mir auf meiner ganzen Reise unzählige Male Gnade erwiesen, aber als ich dachte, dass Segnungen unerreichbar seien, war ich voller Missverständnisse und Klagen und distanzierte mich von Gott. Wie konnte es mir nur so sehr an Menschlichkeit mangeln? Als die Kirche mich neu einteilte, geschah dies, weil es in Anbetracht meines Alters für mich nicht sicher war, hinauszugehen, um meine Pflichten zu tun, und dies die Kirchenarbeit verzögern würde. Diese Neueinteilung war sowohl für mich als auch für die Kirchenarbeit von Vorteil, und ich hätte sie von Gott annehmen sollen. Wäre es nicht zu dieser Neueinteilung meiner Pflichten gekommen, wäre ich mir der verachtenswerten Absichten, die sich hinter meinen Jahren des Glaubens an Gott verbargen, nicht bewusst geworden. Ich dachte an Paulus im Zeitalter der Gnade. Er reiste durch einen Großteil Europas, um das Evangelium zu predigen, zahlte einen hohen Preis und ertrug viel Leid, doch seine Absicht war es, eine Krone und Segnungen von Gott zu erlangen, anstatt als geschaffenes Wesen seine Pflicht zu tun, und am Ende wurde er von Gott bestraft. Auch ich hatte meine Pflicht getan, um Segnungen zu erlangen, und wenn ich nicht danach strebte, meine Disposition zu ändern, würde ich letztendlich genauso wie Paulus von Gott bestraft werden. Ich wollte nicht den Weg des Scheiterns von Paulus weitergehen. Ich musste Buße tun und Gott meine Sünden bekennen, und in der mir verbliebenen Zeit würde ich nach der Wahrheit streben und nicht länger nach Segnungen streben.

Während meiner Andacht las ich diese Worte Gottes: „Gott wünscht sich für alle, dass sie perfektioniert werden, um schließlich von Ihm gewonnen zu werden, um ganz von Ihm gereinigt zu werden und zu Menschen zu werden, die Er liebt. Es spielt keine Rolle, ob Ich sage, dass ihr rückständig seid oder dass ihr ein schwaches Kaliber aufweist – das ist alles Tatsache. Dass Ich das sage, beweist nicht, dass Ich beabsichtige, euch den Rücken zu kehren, dass Ich Meine Hoffnung in euch verloren habe, geschweige denn, dass Ich euch nicht retten will. Heute bin Ich gekommen, um das Werk eurer Errettung zu vollbringen, das heißt, dass das Werk, das Ich verrichte, eine Fortsetzung des Werks der Errettung ist. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, perfektioniert zu werden: Unter der Voraussetzung, dass du bereit bist und danach strebst, wirst du am Ende in der Lage sein, dieses Ergebnis zu erreichen, und keiner von euch wird verlassen werden. Wenn du von schwachem Kaliber bist, werden Meine Anforderungen an dich deinem schwachen Kaliber entsprechen. Wenn du von hohem Kaliber bist, dann werden Meine Anforderungen an dich deinem hohen Kaliber entsprechen. Wenn du unwissend und ungebildet bist, werden Meine Anforderungen an dich deiner Ungebildetheit entsprechen. Wenn du gebildet bist, werden Meine Anforderungen an dich der Tatsache entsprechen, dass du gebildet bist. Wenn du älter bist, werden meine Anforderungen an dich deinem Alter entsprechen. Wenn du fähig bist, Gastfreundschaft anzubieten, werden Meine Anforderungen an dich dieser Fähigkeit entsprechen. Wenn du sagst, dass du keine Gastfreundschaft anbieten und nur eine bestimmte Funktion erfüllen kannst, sei es die Verbreitung des Evangeliums oder sich um die Kirche kümmern oder sich anderen allgemeinen Angelegenheiten annehmen, werde Ich dich entsprechend der Funktion, die du erfüllst, perfektionieren. Bis zum Schluss treu und unterwürfig zu sein, bestrebt sein, die höchste Liebe zu Gott aufzuweisen – das ist, was du erreichen musst, und es gibt keine besseren Praktiken als diese drei Dinge(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Wiederherstellung des normalen Lebens der Menschen und ihre Hinführung zu einem wundervollen Bestimmungsort). „Ich entscheide den Bestimmungsort eines jeden Menschen nicht auf der Grundlage seiner Jahre, seines Dienstalters oder der Menge seines Leidens und schon gar nicht danach, wie mitleidserregend er ist, sondern danach, ob er die Wahrheit besitzt. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ihr müsst erkennen, dass alle, die nicht dem Willen Gottes folgen, bestraft werden. Dies ist etwas, das keine Person ändern kann(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Bereite genügend gute Taten für deinen Bestimmungsort vor). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Gott hofft, all jene, die Ihm folgen, können von Ihm vervollkommnet und gewonnen werden. Gott betrachtet nicht das Kaliber oder das Alter einer Person oder die Art oder Anzahl der Pflichten, die sie ausführen kann, um zu bestimmen, ob sie gerettet werden kann. Solange ein Mensch aufrichtig strebt, sich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwerfen kann und seine Pflichten treu ausführt, dann wird ein solcher Mensch von Gott gerettet werden. Ich lebte in meinen eigenen Auffassungen und dachte, da ich älter wurde, gesundheitliche Probleme hatte und nicht viele Pflichten tun konnte, würde Gott mich nicht anerkennen und ich hätte keine Hoffnung auf Errettung. Ich wurde so negativ, dass ich jegliche Motivation verlor. Ich suchte nicht die Wahrheit und betrachtete Gott wie einen weltlichen Chef, der Angestellte behält, solange sie Beiträge leisten, die Älteren aber entlässt, wenn sie nicht mehr nützlich sind. Ich benutzte die Sichtweise Satans, um Gott zu messen, und darin missverstand und lästerte ich Ihn! Jetzt verstand ich, dass Gott diejenigen will, die die Wahrheit verfolgen, eine Veränderung ihrer Disposition anstreben und von Ihm gewonnen werden. Ich sah, dass Gott mich nicht verlassen würde, solange ich die Wahrheit verfolgte, auf Gottes Worte hörte und meine Pflicht gewissenhaft ausführte. Gott würde mir nicht den Rücken kehren. Genau wie jetzt, obwohl ich keine Gruppenleiterin oder Gemeindeleiterin sein und meine Pflichten in anderen Regionen ausführen konnte, konnte ich immer noch mein Bestes tun, um das Evangelium zu predigen und Brüder und Schwestern zu unterstützen, die sich negativ und schwach fühlten. Egal, welche Pflicht ich tat, solange ich mein Herz in die Zusammenarbeit legte, mich darauf konzentrierte, die Wahrheit zu suchen und bei meinen Pflichten nach Grundsätzen zu handeln, und mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen unterwarf, dann entsprach dies Gottes Absicht.

Später las ich einen weiteren Abschnitt aus Gottes Worten, und mein Herz wurde noch heller. Der Allmächtige Gott sagt: „Es ist nicht so, dass Senioren nichts zu tun haben, noch sind sie unfähig, ihre Pflichten auszuführen, geschweige denn unfähig, nach der Wahrheit zu streben – es gibt viele Dinge, die sie tun können. Die verschiedenen Irrlehren und Trugschlüsse, die du während deines Lebens angesammelt hast, sowie die verschiedenen traditionellen Vorstellungen und Auffassungen, die ignoranten, starrköpfigen, konservativen, unvernünftigen und verzerrten Dinge, die du angehäuft hast, haben sich alle in deinem Herzen aufgetürmt, und du solltest sogar noch mehr Zeit als junge Leute damit verbringen, diese Dinge ans Licht zu fördern, zu analysieren und zu erkennen. Es trifft nicht zu, dass du nichts zu tun hast oder dass du dich bekümmert, beunruhigt und besorgt fühlen solltest, wenn du nichts bestimmtest zu tun hast – das ist weder deine Aufgabe noch deine Verantwortlichkeit. Zunächst einmal sollten Senioren die richtige Geisteshaltung haben. Auch wenn du vielleicht in die Jahre gekommen und körperlich hochbetagt bist, solltest du dennoch eine junge Geisteshaltung haben. Auch wenn du alt wirst, dein Gedächtnis nachlässt und du nicht mehr so geistesgegenwärtig bist, wenn du dich noch selbst kennen kannst, die Worte, die Ich sage, und die Wahrheit noch verstehen kannst, dann beweist das, dass du nicht alt bist und es dir nicht an Kaliber fehlt. Wenn jemand in seinen 70ern ist, aber die Wahrheit nicht verstehen kann, dann zeigt das, dass seine Größe zu gering ist und er der Aufgabe nicht gewachsen ist. Deshalb spielt Alter keine Rolle, wenn es um die Wahrheit geht, und auch nicht, was verdorbene Dispositionen anbelangt(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Gottes Worte ließen mich verstehen, dass, auch wenn Menschen älter werden, ihre körperlichen Funktionen nachlassen und sie weniger Pflichten tun können, dies nicht bedeutet, dass sie die Wahrheit nicht mehr verfolgen können. Ältere Menschen haben, wie junge Menschen auch, viele verderbte Dispositionen und haben verschiedene satanische Gifte angesammelt. Sie müssen mehr Zeit damit verbringen, diese Probleme tiefgreifend zu untersuchen und zu sezieren. Ich habe Jahrzehnte gelebt und war sowohl arrogant als auch betrügerisch. Ich habe in mir verschiedene traditionelle Vorstellungen und satanische Philosophien für weltliche Angelegenheiten angesammelt. All dies muss durch das Suchen der Wahrheit gelöst werden. Genau wie in der Kirche gab es eine Schwester, die während der Versammlungen oft plauderte und vom Thema abkam und so das Gemeindeleben störte. Ich wollte sie darauf hinweisen, hatte aber Angst, sie zu kränken. Ich lebte nach der satanischen Philosophie „Sich über die Fehler guter Freunde in Stillschweigen zu hüllen sorgt für eine lange und gute Freundschaft“ und wies sie deshalb nie darauf hin. Wenn ich während der Versammlungen sah, dass einige Brüder und Schwestern nicht wussten, wie sie im gemeinschaftlichen Austausch auf ihre Zustände Bezug nehmen sollten, fühlte ich, dass ich besser im gemeinschaftlichen Austausch war als sie, und zeigte eine arrogante Disposition und verachtete sie. Auch dieses Mal, als ich sah, dass ich älter wurde, fürchtete ich, dass ich meine Pflichten nicht tun und nicht gerettet werden könnte, und ich wurde so negativ, dass ich nicht einmal wieder auf die Beine kam. Ich erkannte, dass mein Wunsch nach Segnungen zu stark war. Diese Probleme mussten alle durch das Suchen nach der Wahrheit gelöst werden. Als ich dies erkannte, fand ich einen Weg zur Praxis. Obwohl ich älter werde, bedeutet das nicht, dass ich keine Pflichten oder Dinge zu tun habe. Ich muss mich darauf konzentrieren, meine verderbte Disposition in den täglichen Angelegenheiten, denen ich begegne, zu erkennen und anzugehen. All dies ist eine Pflicht, die ich tun sollte. Ich kann auch Artikel schreiben, Hymnen lernen, Tanzen lernen und das Evangelium predigen. Es gibt viele Pflichten, die ich tun kann! Danach konzentrierte ich mich darauf, meine Verdorbenheit in den täglichen Angelegenheiten, denen ich begegnete, zu erkennen. Abends schrieb ich es auf und suchte Gottes Worte, um es zu lösen, und schrieb dann mein erfahrungsbasiertes Verständnis nieder. Nicht lange danach, als sich meine Gesundheit verbesserte, nahm ich meine Gastgeberpflicht wieder auf. Ich dachte darüber nach, wie ich diese Gastunterkunft gut schützen konnte, damit die Brüder und Schwestern ohne Sorgen zusammenkommen konnten. Solange ich lebe, werde ich an meiner Pflicht festhalten. Selbst wenn ich in Zukunft meine Pflichten nicht mehr tun kann, werde ich weiterhin Gottes Worte essen und trinken, um meine Verdorbenheit zu lösen und mich Gottes Orchestrierung und Anordnungen zu unterwerfen.

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