64. Die Folgen, wenn man vorgibt, etwas zu verstehen
Ich erstelle Videos in der Gemeinde. Als ich mit meiner Einarbeitung begann, bat ich andere um Hilfe, wenn ich etwas nicht verstand. Später erfasste ich allmählich einige Grundsätze und erstellte sogar eigenständig ein paar Videos. Alle sagten, ich mache schnelle Fortschritte, und die Verantwortliche sagte auch, meine Videos seien neuartig und hätten Tiefgang. Als ich das hörte, war ich innerlich sehr zufrieden mit mir selbst, und ich dachte, ich hätte einige Gaben und Stärken in der Videoproduktion. Danach bat ich beim Erstellen von Videos kaum noch andere um Hilfe, und meistens versuchte ich, Probleme selbstständig durchzudenken und zu lösen. Einmal erstellte ich ein Video, das etwas anspruchsvoll war, und ich war ziemlich ratlos, also überlegte ich, die Gruppenleiterin zu bitten, mir ein einfacheres zu geben. Aber dann dachte ich: „Da ich dieses Video selbst ausgewählt habe, wird sie dann auf mich herabsehen, wenn ich jetzt zur Gruppenleiterin gehe und sage, dass ich es nicht schaffe? Ach was, dieses Video mag zwar knifflig sein, aber wenn ich mich richtig anstrenge, schaffe ich es vielleicht doch.“ Also sagte ich nichts und vertiefte mich einfach allein in Recherchen und das Suchen nach Lösungsansätzen. Aber auch nach langem Nachdenken hatte ich immer noch keine Ahnung, wie ich es anstellen sollte, und ich überlegte, jemand anderen zu bitten, einen Blick darauf zu werfen und mir zu helfen, aber dann dachte ich: „Ich arbeite mich jetzt schon eine Weile ein. Wenn ich immer noch andere um Hilfe bitte, werden sie dann denken, dass es mir an Kaliber mangelt? Nein, ich versuche lieber weiter, es selbst herauszufinden.“ Genau in diesem Moment fragte mich die Gruppenleiterin: „Wie kommst du mit dem Video voran? Wenn du Schwierigkeiten hast, kannst du auch ein einfacheres nehmen.“ Ich dachte mir: „Ich kann jetzt nicht wechseln. Wenn ich das täte, sähe ich dann nicht unfähig aus?“ Also setzte ich ein gelassenes Gesicht auf und sagte: „Ich überlege gerade, wie ich es angehen soll. Ich muss nicht wechseln.“ Nachdem ich das gesagt hatte, fühlte ich mich innerlich unruhig. Ich hatte lange über dieses Video nachgedacht und immer noch keine Idee, wie ich es angehen sollte. Das war die Grenze meiner Fähigkeiten, und mir wurde klar, dass es keine Lösung war, mich weiter so durchzuquälen, aber ich sagte es der Gruppenleiterin trotzdem nicht. Nach zwei oder drei Tagen hatte ich immer noch keine Fortschritte mit dem Video gemacht, sodass ich schließlich keine andere Wahl hatte, als jemand anderen um Hilfe dafür zu bitten. Nicht lange danach begann ich, an einem Video in einem neuen Format zu arbeiten. Obwohl ich den Ansatz bereits mit allen besprochen hatte, stieß ich während der Produktion dennoch auf Schwierigkeiten und überlegte, noch einmal mit der Gruppenleiterin darüber zu sprechen. Aber dann dachte ich: „Wir haben das doch schon besprochen. Wenn ich jetzt noch einmal frage, wird die Gruppenleiterin dann denken, es mangele mir an Kaliber und man müsse mir Dinge mehrmals erklären, nur um ein Video zu erstellen?“ Um zu vermeiden, dass jeder sah, dass ich bei der Produktion manches nicht verstand oder nicht konnte, tat ich so, als wüsste ich, was ich tat, und arbeitete einfach am Computer weiter, aber auch nach mehreren Tagen Arbeit konnte ich das Video nicht fertigstellen und musste am Ende doch die Gruppenleiterin um Hilfe bitten. Diese beiden Misserfolge waren mir zutiefst peinlich, aber ich dachte nicht über mich selbst nach und setzte weiterhin eine Fassade auf, was dazu führte, dass meine Pflicht keine Ergebnisse hervorbrachte. Ich wurde negativ und urteilte über mich selbst, es mangele mir an Kaliber und ich sei für die Videoproduktion ungeeignet. Ich fühlte mich sehr unterdrückt und gequält. Manchmal wollte ich mit jemandem über meinen Zustand sprechen, aber ich hatte Angst, dass andere auf mich herabsehen würden, wenn sie meine Schwächen und Mängel sähen, also wollte ich mich nicht öffnen.
Einmal gab mir die Gruppenleiterin einen Rat und sagte: „Du hältst in Versammlungen keine Gemeinschaft über dein erfahrungsbasiertes Verständnis von Gottes Worten, noch sprichst du über deine Verdorbenheit oder deine Mängel, oder darüber, wie du Schwierigkeiten bei deiner Pflicht erlebt hast. Es scheint, als würdest du nur Worte und Glaubenslehren äußern, um dich hervorzutun.“ Ich merkte, dass die Gruppenleiterin mich durchschaut hatte, und ich schämte mich so sehr. Mein Gesicht glühte, und ich senkte den Kopf, ohne ein Wort zu sagen. Später schickte mir die Gruppenleiterin einen Abschnitt aus Gottes Worten, um mir zu helfen. Gott sagt: „Die Menschen selbst sind geschaffene Wesen. Können geschaffene Wesen Allmacht erlangen? Können sie zu Vollkommenheit und Makellosigkeit gelangen? Können sie in allem zur Meisterschaft gelangen, alles verstehen, alles durchschauen, und zu allem imstande sein? Das können sie nicht. Allerdings gibt es in den Menschen verdorbene Dispositionen und eine fatale Schwäche: Sobald die Menschen eine Fertigkeit oder einen Beruf erlernen, glauben sie, sie seien kompetent, sie hätten Ansehen und Geltung und seien Fachleute. Egal, wie gewöhnlich sie sind, sie alle möchten sich als eine berühmte oder außergewöhnliche Person präsentieren, sich in eine kleine Berühmtheit verwandeln, und die Leute glauben lassen, sie seien perfekt und makellos, ohne den geringsten Fehler; in den Augen anderer möchten sie berühmt, kraftvoll, oder eine große Persönlichkeit werden, und sie wollen mächtig werden, zu allem imstande, und es soll nichts geben, das sie nicht tun können. Sie haben das Gefühl, unfähig, schwach und minderwertig zu erscheinen, wenn sie die Hilfe anderer suchen würden, und dass die Menschen auf sie herabsehen würden. Aus diesem Grund wollen sie immer eine Fassade aufrechterhalten. Manche Menschen sagen, wenn sie gebeten werden, etwas zu tun, dass sie wissen, wie es geht, obwohl sie es in Wirklichkeit nicht wissen. Danach schauen sie es heimlich nach und versuchen zu lernen, wie man es macht, aber nachdem sie es mehrere Tage lang studiert haben, wissen sie immer noch nicht, wie sie es machen sollen. Auf die Frage, wie sie damit vorankommen, antworten sie: ‚Bald, bald!‘ Doch in ihrem Herzen denken sie: ‚Ich bin noch nicht so weit, ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht, was ich tun soll! Ich darf die Katze nicht aus dem Sack lassen, ich muss mich weiterhin verstellen. Ich darf nicht zulassen, dass die Leute meine Unzulänglichkeiten und meine Unwissenheit sehen, ich darf nicht zulassen, dass sie auf mich herabschauen!‘ Was für ein Problem ist das? Das ist die Hölle auf Erden, wenn man um jeden Preis sein Gesicht wahren will. Was für eine Disposition ist das? Die Arroganz solcher Menschen kennt keine Grenzen, sie haben jegliche Vernunft verloren! Sie möchten nicht sein, wie alle anderen; sie wollen keine gewöhnlichen Menschen, keine normalen Menschen sein, sondern übermenschlich, ein außergewöhnliches Individuum oder ein Teufelskerl. Das ist ein sehr großes Problem! Was ihre Schwächen, Unzulänglichkeiten, ihre Unwissenheit, Dummheit und ihr mangelndes Verständnis von normaler Menschlichkeit betrifft – diese wickeln sie alle ein und lassen andere Menschen sie nicht sehen, und dann verkleiden sie sich auch weiterhin“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die fünf Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um den rechten Weg des Gottesglaubens einzuschlagen). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass Menschen geschaffene Wesen sind und alle viele Mängel und Unzulänglichkeiten haben. Egal, wie fähig ein Mensch auch sein mag, es ist unmöglich, sich um alles zu kümmern und alles zu tun. Wenn man seine eigenen Mängel und Unzulänglichkeiten nicht richtig behandeln kann und sich stattdessen ständig verstellt, ist das äußerst töricht, unwissend, arrogant und unvernünftig. Ich dachte daran, dass ich gerade erst angefangen hatte, mich in die Videoproduktion einzuarbeiten, und die Grundsätze noch nicht gut begriffen hatte. Daher war es normal, dass ich keine komplexen Videos erstellen konnte. Aber ich erkannte meine eigenen begrenzten Fähigkeiten nicht an, und nachdem ich ein paar Videos erstellt hatte und die Brüder und Schwestern mich ein wenig lobten und ermutigten, fing ich an zu denken, ich hätte ein gutes Kaliber, sei fähig und hätte professionelle Fähigkeiten. Wenn ich auf Dinge stieß, die ich nicht tun oder verstehen konnte, suchte ich keine Hilfe mehr, sondern verbarg und verstellte mich nur, aus Angst, dass es ihren guten Eindruck von mir ändern würde, wenn andere meine Mängel sähen. Die Gruppenleiterin bemerkte meine Schwierigkeiten und bot mir aktiv ihre Hilfe an, aber ich wahrte weiter die Fassade und lehnte ihre Hilfe ab, ich zog es vor, heimlich allein zu recherchieren und Zeit zu verschwenden, anstatt mich bezüglich meiner Schwierigkeiten zu öffnen. Das Ergebnis war, dass ich den Fortschritt des Videos verzögerte. Dasselbe tat ich, als ich ein Video in einem neuen Format erstellte. Obwohl ich eindeutig keine Ahnung hatte, was ich tun sollte, tat ich absichtlich so, als würde ich daran arbeiten, um andere zu täuschen. Ich verschwendete viel Zeit, und das Video wurde trotzdem nicht fertig. Um den guten Eindruck, den andere von mir hatten, aufrechtzuerhalten, vertuschte ich meine Schwierigkeiten und Mängel und ließ sie niemanden sehen. Selbst wenn ich mich negativ fühlte, ließ ich es niemanden wissen. Ich wollte mich ständig als jemand ausgeben, der alles konnte und jeden in allem übertraf. Ich war so arrogant und mir fehlte jegliche Selbsterkenntnis! Aber ich konnte diese Angelegenheit nicht durchschauen und verstellte mich einfach weiter. Wenn ich auf Probleme oder Schwierigkeiten stieß, öffnete ich mich nicht, um Hilfe zu suchen, was dazu führte, dass Probleme ungelöst blieben, was nicht nur meinen eigenen Zustand beeinträchtigte, sondern auch die Videoproduktion verzögerte. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, wie töricht ich doch war. Dann erinnerte ich mich an Gottes Worte: „Wenn du viele Heimlichkeiten hast, die du ungern teilst, und du höchst abgeneigt bist, deine Geheimnisse – das heißt, deine Schwierigkeiten – vor anderen offenzulegen, um nach dem Weg des Lichtes zu suchen, dann sage Ich, bist du jemand, der die Errettung nicht leicht erlangen wird und der nicht leicht aus der Finsternis hervorkommen wird“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Drei Ermahnungen). Aus Gottes Worten verstand ich, dass es ein Zeichen eines klugen Menschen ist, sich nicht zu verstellen, sondern einfach, offen und ehrlich zu sein und seine Verdorbenheit, Schwierigkeiten und Defizite im gemeinschaftlichen Austausch offenzulegen, um die Wahrheit zu suchen, und dass nur solche Menschen die Wahrheit verstehen und Befreiung erlangen können. Doch mir war klar, dass ich in vielen Bereichen Mängel hatte, und insbesondere bei der Erstellung von Videos in neuen Formaten hatte ich viele Schwierigkeiten, aber ich traute mich nicht einmal, so einfache Dinge zu sagen wie: „Ich kann das nicht“ oder „Ich verstehe das nicht.“ Stattdessen tat ich mein Möglichstes, um mich zu verbergen und zu verstellen, weil ich fürchtete, die anderen würden auf mich herabsehen, wenn sie mein wahres Ich erkennen würden, was mein Leben anstrengend und mühsam machte. Immer wieder verstellte ich mich und dachte, ich sei klug und könnte andere täuschen, aber in Wirklichkeit hatten alle meine wahren Fähigkeiten längst durchschaut, wodurch ich nicht nur mein Gesicht verlor, sondern mich auch noch lächerlicher machte. Durch dieses ständige Verbergen und Verstellen und weil ich mich nicht traute, mein Herz zu öffnen und gemeinschaftlichen Austausch zu suchen, konnte ich weder die Erleuchtung noch die Erhellung des Heiligen Geistes empfangen, und die Schwierigkeiten bei meiner Arbeit blieben ungelöst, was die Arbeit der Gemeinde nur behinderte und ihr Verluste zufügte. Nachdem ich das verstanden hatte, öffnete ich mich meinen Brüdern und Schwestern im gemeinschaftlichen Austausch und legte meine Verdorbenheit und meine Defizite offen, und anstatt auf mich herabzusehen, hielten sie alle mit mir Gemeinschaft und halfen mir. Ich schämte mich zutiefst und war verlegen. Wenn ich danach bei Videoproduktionsaufgaben auf Probleme stieß, die ich nicht bewältigen konnte, suchte ich aktiv die Hilfe meiner Brüder und Schwestern. Nachdem ich eine Zeit lang so praktiziert hatte, machte ich einige Fortschritte in meinen technischen Fachkenntnissen und wurde bei der Ausführung meiner Pflichten effizienter. Ich war Gott so dankbar!
Später übertrug mir die Gemeinde die Verantwortung für die Bewässerung von Neulingen. Nach einer Phase der Einarbeitung erfasste ich einige Grundsätze und war in der Lage, die Probleme und Schwierigkeiten der Neulinge zu lösen. Die Brüder und Schwestern merkten an, dass ich bei meinen Pflichten gewissenhaft und verantwortungsbewusst sei und Mühsal ertragen könne. Als ich das Lob von allen hörte, machte mich das wirklich glücklich, und ich dachte, ich würde meine Sache ziemlich gut machen, und ohne es zu merken, fing ich wieder an, mich zu verstellen. Eines Abends kam ich bei einigen Fragen, die ein paar Neulinge gestellt hatten, nicht weiter, und nachdem ich lange darüber nachgegrübelt hatte und immer noch keine Lösung wusste, wollte ich schlafen gehen. Gerade da fragte Schwester Zhang Jing, meine Mitarbeiterin: „Du bist um diese Zeit noch wach? Brauchst du Hilfe?“ Ich bedachte, dass Zhang Jing schon lange Neulinge bewässerte und einige Arbeitserfahrung hatte, also wollte ich mit ihr darüber sprechen. Doch dann dachte ich: „Wenn ich sie wegen jeder Kleinigkeit frage, wird sie dann denken, ich sei so unfähig, dass ich nicht einmal dieses Problem lösen kann? Wird sie dann auf mich herabsehen? Nein, das kriege ich selbst hin. So behält sie den guten Eindruck von mir als jemandem, der bereit ist, lange aufzubleiben, Mühsal zu ertragen und einen Preis zu zahlen.“ Also raffte ich mich zusammen und sagte ihr, ich käme schon zurecht und sie solle schlafen gehen. In dieser Nacht blieb ich bis 2 Uhr morgens wach und hatte für einige der Probleme immer noch keine Lösung gefunden. Ich hatte nicht nur Zeit verschwendet, sondern auch die Arbeit verzögert, und ich verspürte eine unbeschreibliche Niedergeschlagenheit und ein Unbehagen in mir. Ich ärgerte mich auch ziemlich über mich selbst und dachte: „Warum kann ich nicht einfach ehrlich sein und sagen, dass ich Hilfe brauche? Warum muss ich mich die Starke spielen und vorgeben, alles zu können?“ Doch ich dachte trotzdem nicht über mich selbst nach. Später erweiterte sich mein Verantwortungsbereich, und die Probleme und Schwierigkeiten, denen ich bei meiner Arbeit begegnete, wurden damit immer größer, doch mein Verständnis der Wahrheit war oberflächlich, und es fiel mir schwer, die Probleme klar zu erkennen und zu lösen. Manchmal waren die Bewässerer in einem schlechten Zustand, und ihre Pflichten zeigten keine Ergebnisse, und ich wusste nicht, wie ich ihre Probleme lösen sollte. Um zu verhindern, dass andere meine Defizite und Unzulänglichkeiten sahen, grübelte ich die Dinge nur für mich allein durch, und wenn es ein Problem gab, das ich wirklich nicht lösen konnte, wurde ich so negativ, dass ich heimlich weinte. Aber trotzdem biss ich mich durch. Bei einer Arbeitsüberprüfung sah ich, dass die Ergebnisse der Arbeit, für die ich verantwortlich war, sehr schlecht waren, dass viele alte Probleme ungelöst geblieben waren und neue hinzugekommen waren. In diesem Augenblick konnte ich nicht mehr an mich halten und brach in Tränen aus. Unter Schluchzen schüttete ich Zhang Jing meinen gesamten Zustand aus. Zu meiner Überraschung sagte sie: „Ich dachte immer, bei dir liefe alles ziemlich gut, aber wenn du heute nichts gesagt hättest, wüsste ich nicht, dass du so viele Schwierigkeiten hast.“ Ich schämte mich so sehr, denn das war die Fassade, die ich aufgebaut hatte, indem ich mich verstellte und andere täuschte. In den folgenden Tagen dachte ich oft darüber nach: „Warum bin ich immer unwillig, mich zu öffnen und mit anderen gemeinschaftlichen Austausch zu pflegen, wenn ich auf Schwierigkeiten stoße? Warum bin ich immer so darauf aus, mich zu verbergen und zu verstellen?“
Später las ich diese Worte Gottes: „Unabhängig vom Zusammenhang, ganz gleich, welche Pflicht sie tun, werden Antichristen versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass sie nicht schwach sind, dass sie immer stark, voller Glauben und niemals negativ sind, sodass die Menschen nie ihre wahre Größe oder ihre wahre Einstellung gegenüber Gott erkennen. Glauben sie tatsächlich, in der Tiefe ihres Herzens, wirklich, dass es nichts gibt, was sie nicht tun können? Glauben sie wirklich, dass sie ohne Schwäche, Negativität oder Offenbarungen von Verdorbenheit sind? Absolut nicht. Sie sind gut darin, Theater zu spielen, geschickt darin, Dinge zu verbergen. Sie zeigen den Menschen gerne ihre starke und glänzende Seite. Sie wollen nicht, dass sie ihre schwache und wahre Seite sehen. Ihre Absicht liegt auf der Hand: Es geht ganz einfach darum, ihren Stolz und ihre Eitelkeit zu wahren, den Platz zu sichern, den sie in den Herzen der Menschen haben. Sie glauben, wenn sie sich anderen gegenüber über ihre eigene Negativität und Schwäche öffnen, wenn sie ihre rebellische und verdorbene Seite preisgeben, wäre das ein ernsthafter Schaden an ihrem Status und Ruf – mehr Ärger, als es wert ist. Also würden sie lieber sterben, als zuzugeben, dass sie manchmal schwach, aufsässig und negativ sind. Und wenn der Tag kommt, an dem jeder ihre schwache und aufsässige Seite sieht, wenn alle sehen, dass sie verdorben sind und sich überhaupt nicht geändert haben, werden sie trotzdem weiter Theater spielen. Sie denken, dass sie ihren Platz in den Herzen der Menschen verlieren, jedermanns Anbetung und Bewunderung verlieren und somit völlig versagt haben, wenn sie zugeben, eine verdorbene Veranlagung zu haben, ein gewöhnlicher Mensch zu sein, jemand, der unbedeutend ist. Und so werden sie sich, was auch immer geschieht, den Menschen nicht öffnen. Was auch immer geschieht, sie werden ihre Macht und ihren Status nicht an andere abgeben. Stattdessen versuchen sie, so hart wie möglich zu konkurrieren, und werden niemals aufgeben. … Alle, die sich selbst für makellos und heilig halten, sind allesamt Hochstapler. Warum sage Ich, dass sie allesamt Hochstapler sind? Sag mir, gibt es jemanden inmitten der verdorbenen Menschheit, der makellos ist? Gibt es jemanden, der wahrhaft heilig ist? (Nein.) Auf keinen Fall. Wie kann der Mensch Makellosigkeit erreichen, wenn er so tief von Satan verdorben ist und außerdem nicht von Natur aus im Besitz der Wahrheit ist? Nur Gott ist heilig; die ganze verdorbene Menschheit ist besudelt. Wenn ein Mensch sich als einen Heiligen ausgeben und behaupten würde, er sei makellos, was wäre dieser Mensch dann? Er wäre ein Teufel, ein Satan, ein Erzengel – er wäre ein echter Antichrist. Nur ein Antichrist würde behaupten, ein makelloser und heiliger Mensch zu sein“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 9 (Teil 10)). Gottes Worte entlarven, dass Antichristen, um ihren Status und ihr Ansehen in den Herzen der Menschen aufrechtzuerhalten, sich oft verstellen, ihre Defizite und Unzulänglichkeiten vertuschen und vorgeben, Menschen ohne Verdorbenheit oder Makel zu sein, die zu allem fähig sind, damit andere zu ihnen aufschauen und sie verehren. Ich dachte über mein eigenes Verhalten nach. Wenn ich bei meinen Pflichten einige Ergebnisse erzielte, fühlte ich mich anderen überlegen, und um mein gutes Ansehen in den Herzen der Menschen zu wahren und sie glauben zu machen, ich hätte gutes Kaliber und Arbeitsfähigkeiten, und damit sie zu mir aufschauten, suchte ich keine Hilfe, sondern versuchte stattdessen mit aller Macht, Dinge zu verbergen und zu vertuschen, wann immer ich bei der Arbeit auf Probleme und Schwierigkeiten stieß und wenn klar war, dass es mir an Erfahrung mangelte und ich die Dinge nicht durchschauen oder lösen konnte. Wenn andere mir aktiv ihre Hilfe anboten, fürchtete ich, dass meine Schwächen und Unzulänglichkeiten aufgedeckt würden, also zog ich es vor, allein lange aufzubleiben, anstatt die Hilfe anderer anzunehmen, und gab sogar vor, bereit zu sein, Mühsal ohne Klage zu ertragen, um die Leute glauben zu machen, ich sei bei meinen Pflichten loyal und fähig, Mühsal zu ertragen und einen Preis zu zahlen. Aber am Ende quälte ich mich selbst, bis ich mich unterdrückt und schmerzerfüllt fühlte, heimlich weinte und mich nicht traute, etwas zu sagen, aus Angst, die Brüder und Schwestern könnten meine wahre Größe erkennen und nicht mehr zu mir aufschauen. Ich war wahrlich eine Heuchlerin und eine Blenderin. Rückblickend hatte die Gemeinde nie von mir verlangt, dass ich alles durchschauen oder jede Schwierigkeit bei meinen Pflichten lösen könnte. Ich war einfach eine Heuchlerin, die immer vorgab, stark zu sein, mich zu meinem eigenen Schaden aufplusterte und vorgab, Dinge zu verstehen, die ich nicht verstand. Ich brachte mich damit nur selbst in eine missliche Lage, und infolgedessen verzögerte ich die Gemeindearbeit und verursachte mir selbst viel Leid. Weil ich mich vor anderen immer als eine aktive und positive Person ausgab, wurden einige Brüder und Schwestern von meiner Verstellung getäuscht und dachten, ich könne Mühsal ertragen, hätte Arbeitsfähigkeiten und schätzten mich sehr. Eine Schwester sagte zu mir: „Es muss schwer sein, eine so schwere Bürde ganz allein zu tragen. Ich möchte von dir lernen!“ Die Schwester schätzte mich nur deshalb so sehr, weil ich mich immer verstellt und nie meine Schwächen oder Schwierigkeiten offenbart hatte. Ich war zu gut darin gewesen, andere irrezuführen und zu täuschen, was nicht nur anderen schadete, sondern auch mir selbst! Ich empfand von ganzem Herzen Abscheu für meine Handlungen und mein Verhalten und wollte mich nicht länger verstellen oder diesen falschen Weg weitergehen, also betete ich voller Reue zu Gott und suchte einen Weg der Praxis.
Dann las ich weitere Worte Gottes: „Du musst die Wahrheit suchen, um jedes Problem zu lösen, das sich ergibt, ganz gleich, was es ist, und darfst dich keinesfalls verstellen oder für andere eine Maske aufsetzen. Deine Defizite, deine Unzulänglichkeiten, deine Fehler, deine verdorbenen Dispositionen – sei, was sie alle angeht, völlig offen und halte über sie alle Gemeinschaft. Behalte sie nicht für dich. Zu lernen, wie du dich öffnest, ist der erste Schritt hin zum Lebenseintritt, und es ist die erste Hürde, die am schwierigsten zu überwinden ist. Sobald du sie überwunden hast, ist es leicht, in die Wahrheit einzutreten. Was bedeutet es, diesen Schritt zu gehen? Es bedeutet, dass du dein Herz öffnest und alles zeigst, was du hast, gut oder schlecht, positiv oder negativ; du entblößt dich, sodass andere und Gott dich sehen; du verbirgst nichts vor Gott, verschweigst nichts, verstellst dich nicht, bist frei von List und Betrug und gleichermaßen offen und ehrlich anderen Menschen gegenüber. Auf diese Weise lebst du im Licht, und nicht nur Gott wird dich genau überprüfen, sondern auch andere Menschen werden sehen können, dass du mit Prinzip und einem Maß an Transparenz agierst. Du musst nicht irgendwelche Methoden anwenden, um deinen Ruf, dein Image oder deinen Status zu schützen, noch musst du deine Fehler vertuschen oder verschleiern. Du musst diese nutzlosen Anstrengungen nicht betreiben. Wenn du diese Dinge loslassen kannst, wirst du sehr entspannt sein, du wirst ohne Einschränkungen oder Pein leben, und du wirst ganz im Licht leben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). „Ganz gleich also, was dein Zustand ist, unabhängig davon, ob du negativ bist oder in Schwierigkeiten steckst, unabhängig von deinen persönlichen Beweggründen oder Plänen, ganz gleich, was du durch Untersuchung erfahren oder erkannt hast, du musst lernen, dich zu öffnen und Gemeinschaft zu halten, und während du Gemeinschaft hältst, wirkt der Heilige Geist. Und wie wirkt der Heilige Geist? Er erleuchtet und erhellt dich und lässt dich die Schwere des Problems erkennen, Er macht dir die Wurzel und das Wesen des Problems bewusst, dann macht Er dir nach und nach die Wahrheit und Seine Absichten verständlich und lässt dich den Weg der Ausübung erkennen und dich in die Wahrheitsrealität eintreten. Wenn ein Mensch offen Gemeinschaft halten kann, bedeutet das, dass er eine ehrliche Einstellung in Bezug auf die Wahrheit hat. Ob ein Mensch ehrlich ist, wird an seiner Haltung zur Wahrheit bemessen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Gottes Worte zeigten mir einen Weg der Praxis auf, der darin bestand, seinen Stolz beiseitezulegen und ein ehrlicher Mensch zu sein, zu lernen, sich aktiv bezüglich seiner Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten zu öffnen, fähig zu sein, Gott und anderen sein wahres Selbst zu zeigen, keine Täuschung oder Verheimlichung zu praktizieren und dabei echt und wahrhaftig zu sein. Ein ehrlicher Mensch kann Gott sein Herz öffnen, und er möchte aufrichtig die Wahrheit suchen, um seine Probleme und Schwierigkeiten zu lösen, was es ihm leichter macht, die Erleuchtung und Erhellung des Heiligen Geistes zu empfangen, die Wahrheit zu verstehen und in die Wirklichkeit einzutreten. Als ich das erkannte, betete ich in meinem Herzen zu Gott und beschloss, dass ich zukünftig nach Gottes Worten praktizieren, meinen Stolz loslassen, offen sein und mich bloßlegen und ein einfacher und ehrlicher Mensch sein musste.
Als ich später bei meiner Arbeit wieder auf Probleme stieß, die ich nicht verstehen oder lösen konnte, oder wenn ich in einem bestimmten Zustand war, den ich nicht zu bewältigen wusste, betete ich bewusst zu Gott und öffnete mich, um Hilfe bei meinen Brüdern und Schwestern zu suchen. Einmal stellte ein Neuling eine Frage, und obwohl ich einige Ideen hatte, war mir nicht klar, wie genau ich die Lösung im gemeinschaftlichen Austausch darlegen sollte, also dachte ich darüber nach, es mit Zhang Jing zu besprechen. Doch dann zögerte ich und dachte: „Ich bewässere jetzt schon eine ganze Weile Neulinge. Was wird sie von mir denken, wenn ich immer noch mit solchen Fragen zu ihr komme? Vergiss es. Ich frage sie nicht. Ich finde es schon selbst heraus.“ An diesem Punkt wurde mir bewusst, dass ich wieder versucht war, mich zu verstellen. Ich dachte daran, wie ich mich in der Vergangenheit immer wieder verstellt und verborgen hatte, was mich nicht nur in Niedergeschlagenheit und Schmerz hatte versinken lassen, sondern auch Verluste bei der Arbeit verursacht hatte, also erkannte ich, dass ich mich nicht länger verstellen konnte. Ich musste offen sein und mit anderen über Dinge kommunizieren, die ich nicht verstand oder bei denen ich mir unklar war. Also sprach ich in meinem Herzen ein stilles Gebet zu Gott und bat um Gottes Führung, um gemäß Seinen Worten zu praktizieren, ein ehrlicher Mensch zu sein. Dann sprach ich mit Zhang Jing über meine Schwierigkeiten und die möglichen Lösungswege, und sie wies darauf hin, dass die von mir zitierte Stelle aus Gottes Worten nicht passend war, und sie erklärte mir auch, wie man bei dieser Art von Problem den gemeinschaftlichen Austausch halten und es lösen könne. Auf Zhang Jings Rat hin suchte ich erneut nach den entsprechenden Worten Gottes. Nachdem ich mit dem Neuling gemeinschaftlichen Austausch gepflegt hatte, war seine Verwirrung gelöst, und ich fühlte mich wirklich erleichtert. Da erkannte ich, dass das Praktizieren von Gottes Worten ein Gefühl der Erleichterung und Befreiung mit sich bringt.