74. Eine Entscheidung, die ich nie bereuen würde
Ich wurde in eine Bauernfamilie geboren, in der wir von der Landarbeit lebten. Von klein auf lehrten mich mein Vater und mein Großvater, dass ich fleißig lernen müsse, und dass ich nur durch den Zugang zu einer guten Universität einen guten Arbeitsplatz finden, mich von den anderen abheben und der Familie Ehre machen könnte. Unter ihrer Anleitung, sowohl in Worten als auch durch ihre Beispiele, lernte ich eifrig, und meine Noten waren immer hervorragend. Mein Vater sagte oft zu mir: „Deine Cousine hat promoviert und ist Professorin geworden. Sie verdient gut und sie ist sehr angesehen. Dein anderer Cousin hat an einer berühmten Universität abgeschlossen und arbeitet jetzt in der wissenschaftlichen Forschung mit großen Vorteilen …“ Ich dachte, ich müsste fleißig lernen, auf eine gute Universität kommen und einen guten Arbeitsplatz finden, auf diese Weise würde ich sowohl mir als auch meinen Eltern Ehre machen. Zu dieser Zeit glaubte ich bereits an Gott, aber um auf eine gute Universität zu kommen und später einen guten Arbeitsplatz zu finden und von allen bewundert zu werden, konzentrierte ich mich ganz auf mein Studium und besuchte die Versammlungen nicht regelmäßig. Später, aufgrund des hohen schulischen Drucks und des starken Wettbewerbs, begann ich allmählich unter gesundheitlichen Problemen zu leiden. Nach und nach bekam ich Krankheiten wie eine vergrößerte Schilddrüse, Magenprobleme und eine akute Magen-Darm-Entzündung. Ich ging zur Behandlung ins Krankenhaus, aber die Schmerzen ließen nicht nach, und ich litt unter starkem Haarausfall, wobei mein Haar für das bloße Auge sichtbar dünner wurde. Meine Magen-Darm-Entzündung flammte auch häufig auf, und ich hatte oft Durchfall. Diese Krankheiten quälten mich und stürzten mich in unerträgliches Leid. Als ich mein abgezehrtes Ich im Spiegel sah, fühlte ich mich körperlich und geistig ausgelaugt und hatte extreme Schmerzen; ich vermisste die Tage, an denen ich mich mit den Brüdern und Schwestern versammelte, Gottes Worte las, und sang, um Ihn zu preisen, was besonders entspannend und befreiend war. Ich sehnte mich nach einer Pause, aber die schwere schulische Arbeitsbelastung laugte mich körperlich und geistig aus. Ich fühlte oft Schmerz und Leere und dachte, dass ein solches Leben einfach zu anstrengend sei. Manchmal dachte ich sogar, es wäre großartig, von einer hohen Stelle zu springen und in einen ewigen, endlosen Schlaf zu fallen. Ich erkannte, dass dies Gedanken von Satan waren und dass ich ihnen nicht folgen durfte. Später dachte ich: „Ich habe so viele Jahre so hart für meinen Traum gearbeitet, mich von den anderen abzuheben. Es ist nur noch dieses letzte Jahr durchzustehen. Sobald ich an der Universität bin, wird es einfacher. An der Universität wird der akademische Druck nicht so hoch sein wie in der Oberschule, und ich werde normal an Versammlungen teilnehmen können.“
Im Jahr 2019 wurde ich an einer guten polytechnischen Universität angenommen. Verwandte kamen, um mir zu gratulieren, und sagten sogar ihren Kindern, sie sollten mich als Vorbild nehmen. Im Nu wurde ich zu einer Berühmtheit in meiner Familie. Auch Freunde schickten Nachrichten, um mir zu gratulieren, als sie die Neuigkeiten hörten. Als ich dieses Lob von Verwandten und Freunden hörte, war ich sehr glücklich. Ich hatte gedacht, dass der akademische Druck an der Universität geringer sein würde als in der Oberschule, und dass ich viel Freizeit haben würde, was mir erlauben würde, normal an Versammlungen teilzunehmen. Die Dinge entwickelten sich jedoch nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Zusätzlich zum Besuch der Vorlesungen musste ich verschiedene Zertifikatsprüfungen ablegen, und ich war oft damit beschäftigt, Vorbereitungskurse für diese Prüfungen zu besuchen. Ich musste auch an verschiedenen von der Universität organisierten Aktivitäten teilnehmen, um Leistungspunkte zu sammeln, was meinen Zeitplan sehr eng machte. Außerdem ist an chinesischen Universitäten der Glaube an Gott nicht erlaubt, also musste ich heimlich zu Versammlungen gehen. Ich fühlte mich etwas eingeschränkt und hatte immer Angst, entdeckt zu werden. Später sagte Schwester Chen Xin, dass es viele Neulinge in der Kirche gäbe, die dringend Bewässerung bräuchten, und sie wollte, dass ich mich darin schulen lasse. Ich dachte bei mir: „Ich bin mit meinem Studium beschäftigt und muss Zertifikatsprüfungen ablegen. Wenn ich auch noch eine Pflicht tue, wird das meinen akademischen Fortschritt verzögern. Was ist, wenn ich nicht genügend Leistungspunkte für meinen Abschluss erhalte? Wie soll ich dann einen guten Arbeitsplatz finden?“ Bei diesem Gedanken lehnte ich ab und stürzte mich ganz auf das Sammeln von Leistungspunkten. Obwohl ich weiterhin an Versammlungen teilnahm, konnte ich mein Herz nicht zur Ruhe bringen. Ich betete und las Gottes Worte seltener. Jeden Tag folgte ich einer Routine aus Vorlesungsbesuch und Leistungspunktesammeln, und mit der Zeit entstand ein unerklärliches Gefühl der Leere in mir, das mich fühlen ließ, dass diese Lebensweise bedeutungslos war. Meine Mitbewohnerin schleppte mich mit, um Spaß zu haben und lecker zu essen, aber die Leere in meinem Herzen ließ überhaupt nicht nach.
In den Ferien, als ich nach Hause zurückkehrte, traf ich bei einer Versammlung meine Mittelschulklassenkameradin He Xin. He Xin erzählte mir, dass ihre jüngere Schwester zwei Jahre zuvor einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, weil sie zweimal nicht auf die Oberschule gekommen war. Ich war fassungslos: „Ihre Schwester war früher so fröhlich und optimistisch, und jetzt ist sie psychisch krank geworden!“ Dieser Vorfall hatte eine gewisse Wirkung auf mich. In diesen Tagen dachte ich oft: „He Xins Schwester hatte so hart gelernt, um sich von den anderen abzuheben. Ich hätte nicht erwartet, dass dies das Ergebnis sein würde. Ich habe mich für mein Studium abgerackert, um auf die Universität zu kommen, und obwohl ich an meiner Wunschuniversität angenommen wurde und von meinen Verwandten und Freunden bewundert werde, kann ich keine Freude empfinden und bin ziemlich erschöpft. Ist dieses Streben wirklich lohnenswert?“ Einige Tage später brach landesweit COVID-19 aus, Dörfer und Straßen wurden abgeriegelt und Reisebeschränkungen wurden erlassen. Universitäten setzten den Unterricht aus, Fabriken schlossen reihenweise, und ich konnte nicht mehr zur Universität gehen. Also besuchte ich normal die Versammlungen in der Kirche und begann, meine Pflichten zu tun. Als ich mehr von Gottes Worten las, verstand ich allmählich einige Wahrheiten. Eines Tages las ich diese Worte Gottes: „Menschen, die ihre Pflicht ausführen, lassen sich im Allgemeinen in zwei Hauptkategorien einteilen. Der eine Typ gibt sich Gott aufrichtig hin, während sich der andere immer ein Hintertürchen offen lässt. Welche Art von Mensch wird Gott eurer Meinung nach gutheißen und retten? (Diejenigen, die sich Gott aufrichtig hingeben.) Gott möchte die Menschen erlangen, die sich aufrichtig für Ihn aufwenden. … Momentan nutzt ihr eure Hobbys und Fähigkeiten, während ihr eure Pflicht tut. Außerdem tut ihr während dieser Zeit eure Pflichten als geschaffene Wesen, könnt die Wahrheit verstehen und den richtigen Weg des Lebens einschlagen. Was für ein freudiges Ereignis, was für ein großer Segen das ist! Wie man es auch betrachtet, es ist kein Verlust. Da ihr Gott folgt, euch von Orten der Sünde distanziert und euch von Gruppen böser Menschen abgrenzt, werden zumindest eure Gedanken und Herzen nicht weiter unter der Verdorbenheit und dem Getrampel Satans leiden. Ihr seid in ein Stück reines Land gekommen, seid vor Gott getreten. Ist das nicht ein gewaltiger Segen? Die Menschen werden von Generation zu Generation wiedergeboren, bis in die Gegenwart, und wie viele solcher Chancen haben sie? Ist es nicht so, dass nur Menschen, die in den letzten Tagen geboren werden, diese Gelegenheit haben? Wie großartig das ist! Das ist kein Verlust, sondern der größte Segen. Du solltest so glücklich sein! Wie viele Menschen haben als geschaffene Wesen inmitten der gesamten Schöpfung, unter den paar Milliarden Menschen auf der Erde, die Möglichkeit, die Taten des Schöpfers in ihren Identitäten als geschaffene Wesen zu bezeugen, ihrer Pflicht und Verantwortung inmitten von Gottes Werk nachzukommen? Wer hat eine solche Möglichkeit? Gibt es viele solcher Menschen? Es gibt zu wenige! Wie ist das Verhältnis? Einer unter Zehntausend? Nein, es gibt zu wenige! Besonders ihr, die ihr eure Fähigkeiten und das Wissen, das ihr studiert habt, einsetzen könnt, um eure Pflicht zu tun, seid ihr nicht in höchstem Maße gesegnet? Du bezeugst keinen Menschen, und was du tust, ist keine Karriere – der Eine, dem du dienst, ist der Schöpfer. Das ist das Schönste und Wertvollste! Solltet ihr nicht stolz sein? (Das sollten wir.) Während ihr eure Pflicht tut, erhaltet ihr Gottes Bewässerung und Versorgung. Würdet ihr es nicht für den Rest eures Lebens bedauern, wenn ihr in so einem guten Umfeld und mit so einer guten Möglichkeit nichts Substanzielles erreicht und die Wahrheit nicht erlangt? Ihr müsst also die Gelegenheit ergreifen, eure Pflicht zu tun, lasst sie nicht verstreichen; strebt während eurer Pflichterfüllung ernsthaft nach der Wahrheit und erlangt sie. Das ist das Wertvollste, was ihr tun könnt, das bedeutungsvollste Leben!“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Man kann die Wahrheit erlangen, indem man Gott sein Herz schenkt). Aus Gottes Worten verstand ich, dass nur diejenigen von Ihm anerkannt werden können, die sich für Gott aufrichtig aufwenden. Als ein geschaffenes Wesen ist es das Gesegnetste und Wertvollste, seine Pflicht zu tun und danach zu streben, die Wahrheit zu gewinnen. Ich dachte darüber nach, dass ich nur ein winziges geschaffenes Wesen bin, und unter den Milliarden von Menschen auf der Welt das Privileg hatte, Gottes Werk der letzten Tage anzunehmen, von Seinen Worten bewässert und versorgt zu werden, meine Pflichten in Gottes Haus zu tun, und meinen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums zu leisten. Das war wirklich Gott, der mich erhöhte! Zuvor hatte ich mich ausschließlich darauf konzentriert, mich von den anderen abzuheben und bewundert zu werden, hatte all meine Zeit und Energie in mein Studium gesteckt und meinen Glauben nicht ernst genommen. Als Schwester Chen Xin mich bat, mich im Bewässern von Neulingen schulen zu lassen, lehnte ich ab. Aber Gott hielt mir das nicht vor und gab mir eine weitere Gelegenheit, meine Pflichten zu tun. Ich musste sie gebührend wertschätzen. Danach nahm ich meine Pflichten ernst und dachte darüber nach, wie ich sie gut ausführen könnte. Während ich meine Pflichten tat, offenbarte ich eine ganze Menge Verdorbenheit. Mit der Anleitung und Hilfe der Schwestern gewann ich ein gewisses Verständnis meiner verdorbenen Dispositionen. Ich spürte eine Stabilität, einen Frieden, eine Erleichterung und Freiheit, die ich nie zuvor erfahren hatte. Jeder Tag war erfüllend, und ich hoffte, meine Pflichten in Gottes Haus für immer tun zu können.
Die guten Zeiten dauerten jedoch nicht an. Der Studienberater teilte uns mit, dass das Semester im September beginnen würde, und dass die Universität aufgrund der Pandemie nach der Wiedereröffnung ein geschlossenes Managementsystem einführen würde, bei dem es allen untersagt sei, den Campus zu verlassen. Als ich die Nachricht erhielt, überkam mich plötzlich ein Schmerz. „Jetzt, da die Universität ein geschlossenes Managementsystem einführt, werde ich nach der Wiedereröffnung der Universität den Campus nicht verlassen können, also werde ich nicht an Versammlungen teilnehmen oder meine Pflichten tun können. Ich werde auch mit atheistischen Ideen indoktriniert werden. Ich habe nur ein oberflächliches Fundament in meinem Glauben, und meine geistliche Größe ist gering. Werde ich in einer solchen Umgebung standhaft bleiben können?“ Darum wollte ich nicht zur Universität gehen. Aber dann dachte ich: „Wenn ich nicht zur Universität gehe, werden mein Vater und mein Großvater sicher sehr von mir enttäuscht sein. Meine Verwandten und Freunde werden keine hohe Meinung mehr von mir haben und mich vielleicht sogar verspotten. Aber wenn ich zur Universität gehe, werde ich nicht an Versammlungen teilnehmen oder meine Pflichten tun können. Jetzt, da sich die Pandemie überall ausbreitet und die Katastrophen zunehmen, nähert sich Gottes Werk seinem Ende. Wenn Gottes Werk abgeschlossen ist und ich die Wahrheit immer noch nicht gewonnen habe, werde ich dann nicht in die Katastrophen stürzen? Aber wenn ich mein Studium aufgebe, werden dann nicht all meine jahrelangen Bemühungen umsonst gewesen sein?“ Als ich darüber nachdachte, war ich tief beunruhigt und wusste nicht, welche Wahl ich treffen sollte. Zu dieser Zeit kontaktierte mich die Leiterin und sagte: „Jetzt, da sich das Evangelium beträchtlich ausbreitet und immer mehr Menschen Gottes Werk annehmen, braucht die Kirche dringend Bewässerer, und wir möchten, dass du Neulinge bewässerst. Hast du den Willen dazu?“ Damals war ich ziemlich ratlos. Dann sah ich mir das Bühnenstück „Lebewohl, mein unschuldiger Campus“ an und sah einen Abschnitt von Gottes Worten, der im Video zitiert wurde: „Satan benutzt Ruhm und Gewinn, um die Gedanken des Menschen zu kontrollieren, bis die Menschen an nichts anderes mehr denken können, als an Ruhm und Gewinn. Sie mühen sich für Ruhm und Gewinn ab, erleiden für Ruhm und Gewinn Schwierigkeiten, erdulden für Ruhm und Gewinn Erniedrigung, opfern für Ruhm und Gewinn alles, was sie haben, und sie werden jegliches Urteil oder jegliche Entscheidung auf Ruhm und Gewinn bedacht treffen. Auf diese Weise bindet Satan die Menschen mit unsichtbaren Fesseln, und mit diesen Fesseln haben sie weder die Kraft noch die Courage, sie abzuwerfen. Sie tragen diese Fesseln unwissentlich und stapfen mit großen Schwierigkeiten immer weiter voran. Wegen Ruhm und Gewinn meidet die Menschheit Gott und verrät Ihn und sie wird zunehmend niederträchtig. Auf diese Weise wird deshalb eine Generation nach der anderen inmitten von Satans Ruhm und Gewinn vernichtet“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige VI). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Satan Ruhm und Gewinn benutzt, um Menschen von Gott wegzulocken und sie dazu zu bringen, Ihn zu verraten. Ich erinnerte mich, dass mein Vater und mein Großvater mich in meiner Kindheit gelehrt hatten, „mich von den anderen abzuheben und meinen Vorfahren Ehre zu machen“, und dass „man die größten Nöte ertragen muss, um der Größte unter den Menschen zu werden.“ Ich machte das Streben nach Ruhm, Gewinn und Status zu meinem Lebensziel und glaubte, nur wenn ich Ruhm und Gewinn erlangte und von anderen bewundert würde, könnte mein Leben bedeutungsvoll und wertvoll sein. Ich hatte keine Skrupel, meine Gesundheit zu schädigen, um auf eine gute Universität zu kommen. Ich lernte unaufhörlich wie ein Roboter, was zu verschiedenen Krankheiten führte. Der körperliche Schmerz und die innere Qual ließen mich außerordentlich bekümmert und erschöpft zurück. Ich verlor den Willen zu leben und wünschte mir wirklich, ich könnte für immer schlafen. Doch um einen Abschluss, Ruhm und Gewinn zu erlangen, biss ich die Zähne zusammen und hielt durch. Nachdem ich an meiner Wunschuniversität angenommen worden war, stürzte ich mich, um ein Abschlusszeugnis zu erhalten und einen guten Arbeitsplatz zu finden, in das Sammeln von Leistungspunkten und entfernte mich immer weiter von Gott. Ich nahm nur noch pro forma an Versammlungen teil, und meine Gebete und das Lesen von Gottes Worten nahmen ab. Ruhm und Gewinn waren wie eine unsichtbare Fessel, die Satan mir angelegt hatte und die mich gegen meinen Willen band und verletzte. Im Streben nach Ruhm und Gewinn investierte ich über die Jahre all meine Zeit und Energie in mein Studium, vernachlässigte meinen Glauben an Gott, und mein geistliches Leben litt sehr darunter. Wenn ich diesen Weg weiterginge, könnte ich vielleicht einen Bachelor-Abschluss, einen guten Arbeitsplatz und die Bewunderung der Leute erlangen, aber was nützte es, wenn ich die Chance auf Errettung verlor? Jetzt, da sich die Pandemie überall ausbreitete, stieg die Zahl der Infizierten täglich, und viele waren gestorben. Sogar einige Beamte waren infiziert worden. Egal wie reich oder berühmt jemand war, wenn er sich mit dem Virus infizierte, musste er genauso sterben. Ich erkannte, dass das Streben nach Ruhm, Gewinn und Status keinen wirklichen Wert oder keine wirkliche Bedeutung hat. Nur das Streben nach der Wahrheit bietet Hoffnung auf Errettung.
Ich sah einen weiteren Abschnitt von Gottes Worten im Video: „Christus der letzten Tage bringt Leben und bringt den andauernden und ewig währenden Weg der Wahrheit. Diese Wahrheit ist der Weg, durch den der Mensch Leben gewinnt, und der einzige Weg, durch den der Mensch Gott erkennen und von Gott anerkannt werden wird. Wenn du nicht den Weg des Lebens suchst, der von Christus der letzten Tage angeboten wird, dann wirst du nie die Anerkennung von Jesus gewinnen, und wirst nie qualifiziert sein, durch das Tor des Himmelreichs zu treten, denn du bist sowohl eine Marionette als auch ein Gefangener der Geschichte“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur Christus der letzten Tage kann dem Menschen den Weg des ewigen Lebens schenken). Die Protagonistin tauschte darüber Gemeinschaft aus, dass „der einzige Weg in Gottes Reich darin besteht, Christus der letzten Tage anzunehmen. … Die Wahrheit zu verstehen und in unserem Glauben errettet zu werden, sind keine einfachen Dinge. Es ist nicht so, dass wir gerettet sind, sobald wir glauben. … Die Katastrophen nehmen zu, und wir studieren immer noch. Wir werden das Evangelium nicht verbreiten und Zeugnis ablegen können, bis wir unseren Abschluss haben. Zählt das also als Nachfolge Gottes?“ Nachdem ich das gehört hatte, war ich tief bewegt. „Nur indem man Gottes Werk der letzten Tage annimmt und danach strebt, die Wahrheit zu gewinnen, kann man errettet werden und überleben. Wenn ich sowohl studiere als auch an Gott glaube, aber meine Pflichten nicht tue, kann ich dann als eine wahre Nachfolgerin Gottes betrachtet werden? Wenn das so weitergeht, werde ich dann nicht am Ende mit nichts dastehen?“ Dann las ich diese Worte Gottes: „Das Werk der letzten Tage soll alle nach ihrer Art trennen und den Führungsplan Gottes abschließen, da die Zeit nahe und der Tag Gottes gekommen ist. Gott bringt alle, die in Sein Königreich eingehen, – alle, die Ihm bis zum Ende treu sind –, in das Zeitalter von Gott Selbst. Doch vor dem Eintreffen des Zeitalters von Gott Selbst, besteht Gottes Werk nicht darin, die Taten des Menschen zu beobachten oder sich nach dem Leben des Menschen zu erkundigen, sondern darin, die Aufsässigkeit des Menschen zu richten, da Gott alle reinigen wird, die vor Seinen Thron kommen. Alle, die den Fußstapfen Gottes bis zum heutigen Tag gefolgt sind, sind diejenigen, die vor Gottes Thron kommen, und da dem so ist, ist jede einzelne Person, die Gottes Werk in dessen letzter Phase annimmt, das Ziel von Gottes Reinigung. Mit anderen Worten ist jeder, der das Werk Gottes in seiner Endphase annimmt, das Ziel von Gottes Gericht“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Christus vollbringt das Werk des Gerichts anhand der Wahrheit). Ich verstand, dass Gott in den letzten Tagen, gekommen war, um das Werk des Gerichts zu tun, um die Menschen gemäß ihrer Art einzuteilen und schließlich Sein Werk der Errettung der Menschheit zu einem Ende zu bringen. Er wird diejenigen, die auf Seine Worte hören, sich Ihm unterwerfen und Ihm treu sind, in das nächste wundervolle Zeitalter führen, während diejenigen, die ihre Pflichten nicht tun und keine Wahrheitsrealität besitzen, alle in Katastrophen stürzen und von Gott zerstört werden. Nur an Gott zu glauben, seine Pflichten zu tun und nach der Wahrheit zu streben, um in die Wahrheitsrealität einzutreten, ist das Wichtigste und Bedeutungsvollste. Ich hatte das Glück, Gottes Stimme gehört und das Evangelium des Königreichs angenommen zu haben, und somit die Gelegenheit, nach der Wahrheit zu streben und Errettung zu erlangen. Das ist eine so große Gnade von Gott. Doch ich versäumte es, sie wertzuschätzen, und verbrachte all meine Zeit und Energie damit, Ruhm und Gewinn nachzujagen. Wie blind und unwissend ich gewesen war! Zuvor hatte ich mich nur auf Ruhm und Gewinn konzentriert und das Streben nach der Wahrheit nicht ernst genommen. Infolgedessen verstand ich, obwohl ich jahrelang an Gott geglaubt hatte, die Wahrheit nicht und hatte wenig Erkenntnis meiner eigenen verdorbenen Disposition. Wegen der Pandemie verbrachte ich die letzten paar Monate damit, zu Hause Gottes Worte zu lesen und meine Pflicht zu tun. Ich verstand einige Wahrheiten und gewann etwas Erkenntnis über meine verdorbenen Dispositionen. Die Gewinne während dieser Zeit haben mich sehr erfüllt; ich wollte mein Studium aufgeben, um meine Pflichten zu tun. Ich erzählte meiner Großmutter und meiner Mutter von meiner Entscheidung, das Studium abzubrechen. Meine Großmutter unterstützte mich sehr. Aber als meine Mutter es hörte, weinte sie unaufhörlich und sagte: „Es war nicht leicht für uns, deine Ausbildung zu finanzieren. Wenn du jetzt abbrichst, was werden dein Vater und dein Großvater sagen? Was werden unsere Verwandten und Freunde denken, wenn sie es erfahren?“ Meine Schwester versuchte auch, mich zu überreden, nachdem sie davon wusste, und sagte: „Nach mehr als zehn Jahren harter Arbeit in der Schule, bist du sicher, dass du es nicht bereuen wirst, so einfach aufzugeben?“ Als ich hörte, was sie sagten, fühlte ich mich etwas beunruhigt. Ich hatte so viel dafür geopfert, um auf die Universität zu kommen. Wenn ich jetzt abbrach, wären dann nicht meine vierzehn Jahre harter Arbeit und die mühevollen Anstrengungen meiner Eltern umsonst gewesen? Außerdem war es für meine Eltern nicht leicht, mich während der Schulzeit zu unterstützen. Sie hofften, ich würde auf eine gute Universität kommen, einen guten Arbeitsplatz finden, ihnen ein besseres Leben ermöglichen und ihnen etwas Ehre machen. Wenn ich abbrach, um meine Pflichten zu tun, wären sie sicher untröstlich und enttäuscht. Wie undankbar wäre das! Ich wollte meine Eltern nicht traurig machen, aber dieses Leben war nicht das, was ich wollte. Ich fühlte mich tief zwiegespalten und gequält, also betete ich unaufhörlich zu Gott: „Oh Gott, ich bin gerade sehr beunruhigt. Bitte leite mich, Deine Absicht zu verstehen und die richtige Wahl zu treffen.“
Später las ich einen Abschnitt von Gottes Worten: „Gott schuf diese Welt und brachte den Menschen, ein lebendiges Wesen, dem Er das Leben schenkte, in sie hinein. Im Folgenden bekam der Mensch Eltern und Verwandtschaft und war nicht länger allein. Seitdem der Mensch diese materielle Welt zum ersten Mal erblickte, war er dazu bestimmt, innerhalb der Vorbestimmung Gottes zu existieren. Es ist der Lebenshauch Gottes, der jedes einzelne Lebewesen während seiner gesamten Entwicklung bis ins Erwachsenenalter unterstützt. Während dieses Prozesses hat niemand das Gefühl, dass der Mensch unter der Fürsorge Gottes existiert und heranwächst; vielmehr ist man der Meinung, dass der Mensch unter der Gnade der elterlichen Erziehung heranwächst und dass es sein eigener Lebensinstinkt ist, der sein Heranwachsen lenkt. Denn der Mensch weiß nicht, wer ihm sein Leben geschenkt hat oder woher es kam, geschweige denn die Art und Weise, wie der Instinkt des Lebens Wunder hervorbringt. Er weiß nur, dass Nahrung die Grundlage ist, auf der sein Leben fortbesteht, dass Beharrlichkeit die Quelle seiner Existenz ist und dass die Überzeugungen in seinem Verstand das Kapital sind, wovon sein Überleben abhängt. Der Mensch ist sich der Gnade Gottes und der Versorgung durch Gott völlig unbewusst und so verschwendet er das Leben, das ihm von Gott geschenkt wurde … Kein einziger Mensch, um den sich Gott Tag und Nacht kümmert, nimmt es auf sich, Ihn anzubeten. Wie Er es geplant hatte, wirkt Gott einfach am Menschen weiter, für den es keine Erwartungen gibt. Er tut dies in der Hoffnung, dass der Mensch eines Tages aus seinem Traum erwachen und plötzlich den Wert und die Bedeutung von Leben, den Preis, den Gott für alles bezahlt hat, was Er ihm gegeben hat, und den Eifer, mit dem Gott sich verzweifelt danach sehnt, dass der Mensch zu Ihm zurückkehrt, erkennen wird“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gott ist die Quelle menschlichen Lebens). Aus Gottes Worten verstand ich, dass jeder unter Gottes Herrschaft und Vorherbestimmung existiert. Oberflächlich betrachtet scheint es, als hätten meine Eltern mich großgezogen, aber in Wirklichkeit kommt mein Leben von Gott. Es ist Gott, der für mich sorgt, indem Er die Familie, in die ich geboren wurde, und meine Eltern arrangierte, all meine Bedürfnisse zum Überleben stillte und mich Schritt für Schritt dorthin führte, wo ich heute bin. Wenn Eltern ihre Kinder großziehen, erfüllen sie lediglich ihre Verantwortung und ihre Pflichten; sie stehen nicht in der Schuld des anderen. Ich hatte immer aufs College gehen und einen guten Arbeitsplatz finden wollen, damit meine Eltern und ich ein besseres Leben führen und die Bewunderung der Leute gewinnen könnten. Für dieses Ziel arbeitete ich über ein Jahrzehnt lang hart. Doch als ich nach Ruhm und Gewinn strebte und von Satan geschädigt und gequält wurde, waren es nicht meine Eltern, sondern Gott, der mir in meinen schmerzlichsten Zeiten beistand. Gott hat über mich gewacht und mich beschützt, mich mit Seinen Worten getröstet und geleitet. Er hat darauf gewartet, dass ich umkehre. Wenn ich auf diesem irrigen Weg beharrt hätte, wäre meine Schuld Gott gegenüber zu groß. Gott hat mich kontinuierlich bewässert und versorgt und mich Schritt für Schritt dorthin geführt, wo ich heute bin. Jetzt, da die verschiedenen Aufgaben in Gottes Haus die Kooperation der Menschen erfordern, sollte ich meine Verantwortlichkeiten als ein geschaffenes Wesen wahrnehmen und meine Pflichten erfüllen. Nachdem ich diese Dinge verstanden hatte, sagte ich zu meiner Mutter und meiner Schwester: „Ich habe meine Mission, und unabhängig davon, ob ihr zustimmt oder nicht, ich breche das Studium ab.“ Als sie sahen, wie entschlossen ich war, sagten sie nichts mehr.
Danach schrieb ich meinem Studienberater eine Nachricht, um ihn über meine Entscheidung zu informieren, das Studium abzubrechen. Der Studienberater versuchte, mich zu überreden, und sagte: „Überleg es dir noch einmal. Sobald du deinen Abschluss hast, hast du einen Bachelor-Abschluss, und es wird viel einfacher sein, einen Arbeitsplatz zu finden.“ Als ich das hörte, fühlte ich mich etwas verunsichert, also betete ich zu Gott und erinnerte mich an Seine Worte: „Erwacht, Brüder! Erwacht, Schwestern! Mein Tag wird sich nicht verzögern; Zeit ist Leben, und Zeit zurückzugewinnen bedeutet, Leben zu retten! Die Zeit ist nicht mehr fern! Wenn ihr die Aufnahmeprüfung für die Hochschule nicht besteht, könnt ihr immer wieder dafür büffeln. Doch Mein Tag lässt nicht weiter auf sich warten. Denkt daran! Denkt daran! Dies sind Meine freundlichen Worte der Ermahnung. Das Ende der Welt hat sich vor euren Augen abgespielt, und die große Katastrophe wird bald eintreffen. Was ist wichtiger: euer Leben oder euer Schlaf, euer Essen und Trinken und eure Kleidung? Die Zeit ist gekommen, das abzuwägen. Zweifelt nicht länger! Ihr seid zu ängstlich, um diese Dinge ernst zu nehmen, nicht wahr?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 30). Ich wurde plötzlich wachgerüttelt, und erkannte, dass, egal wie hoch mein Abschluss oder wie gut mein Arbeitsplatz war, es nur vorübergehend sein und lediglich meine Eitelkeit für einen Moment befriedigen würde, ohne meinem Leben überhaupt zu nützen. Jetzt vollbringt Gott die letzte Phase Seines Werkes der Errettung und Reinigung der Menschheit – das ist eine einmalige Gelegenheit. Wenn ich sie verpasse, werde ich es für immer bereuen. Ich musste diese Chance ergreifen, um meine Pflicht zu tun und ernsthaft nach der Wahrheit zu streben. Andernfalls würde ich, ungeachtet dessen, wie angesehen mein Abschluss, wie gut mein Arbeitsplatz oder wie groß die Bewunderung meiner Freunde und Verwandten auch sein mochte, dennoch am Ende in die Katastrophen stürzen. Also betete ich zu Gott, und bat Ihn, mir Glauben zu geben, damit ich unerschütterlich an Ihn glauben und meine Pflichten tun könnte. Nach dem Gebet schrieb ich meinem Studienberater entschlossen eine Nachricht und sagte: „Ich habe mich entschieden abzubrechen!“ Als der Studienberater meine Entschlossenheit sah, versuchte er nicht weiter, mich zu überreden, und der Exmatrikulationsprozess wurde reibungslos abgeschlossen.
In dem Moment, als ich mit meinem Gepäck aus dem Tor der Universität trat, fühlte es sich an, als wäre eine schwere Last von meinem Herzen gefallen. Ich erlebte ein Gefühl der Leichtigkeit und Freude, das ich nie zuvor gespürt hatte. Danach ging ich in die Kirche, um meine Pflichten zu tun, und hatte mehr Zeit, Gottes Worte zu lesen und Ihm näherzukommen. Indem ich die verschiedenen Umgebungen erlebte, die Gott arrangierte, gewann ich ein gewisses Verständnis der Wahrheit, lernte die wahre Bedeutung des Glaubens an Gott, wie man den Lebenseintritt verfolgt, wie man seine verdorbene Disposition löst und so weiter. Mein Herz wurde besonders erhellt. Ich fühlte, dass jeder Tag erfüllend war, und mein Herz war besonders ruhig und freudig. Sogar einige der Krankheiten, die ich hatte, verschwanden allmählich, ohne dass ich es bemerkte. Als ich zum Neujahr nach Hause fuhr, sah ich meine früheren Klassenkameraden, die jeden Tag mit ihrem Studium beschäftigt waren, verschiedene Zertifikatsprüfungen ablegten, und an allen möglichen Aktivitäten teilnahmen. Sie verfolgten Ruhm und Gewinn als ihr Lebensziel und strebten unermüdlich danach, wussten aber nicht einmal, woher sie kamen, wohin sie letztendlich gehen würden, warum Menschen überhaupt leben und so weiter. Sie lebten ein bemitleidenswertes Leben. Hätte ich damals das Studium nicht abgebrochen, wäre ich eine von ihnen gewesen. Ich bin so glücklich, dass ich mich entschieden habe, die Universität zu verlassen und in Gottes Haus zu kommen, um meine Pflichten zu tun – es ist die richtigste Entscheidung, die ich je getroffen habe, und ich werde sie niemals bereuen!