30. Wie ich mit meinem Knochenkrebs umging

Von Jing’en, China

An einem Tag im Oktober 2019 hatte ich heftige Schmerzen im Bein. Nicht einmal Schmerzmittel halfen. Ich dachte an eine Schwester, die auch Beinschmerzen gehabt hatte und nach einer Behandlung im Krankenhaus wieder gesund war. Ich dachte: „Wahrscheinlich ist es nichts Ernstes. Immerhin glaube ich seit vielen Jahren an Gott und tue meine Pflichten in der Gemeinde. Damals habe ich meine feste Arbeitsstelle und meine Ehe aufgegeben. Ich habe auch Verfolgung durch den großen roten Drachen und den Spott und die Verleumdung der Welt erlitten. Trotzdem habe ich immer an meinem Glauben und meinen Pflichten festgehalten. Ich habe einen so hohen Preis bezahlt, deshalb glaube ich, dass Gott mich beschützen und heilen wird, selbst wenn ich wirklich krank bin.“ Obwohl ich humpelte, hörte ich nicht auf, meine Pflicht zu tun.

Im Juni 2020 ging es meinem linken Bein immer schlechter, und ich konnte nicht mehr normal gehen. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus sah sich der Arzt die Röntgenaufnahme meines Beins an und sagte zu mir: „Sie haben Krebs. Die Schmerzen in Ihrem Bein werden von einem Tumor verursacht. Sie müssen ins Krankenhaus und dürfen Ihre Beine vorerst nicht belasten.“ Als ich den Arzt sagen hörte, dass ich Krebs hatte, verließ mich alle Kraft, und die Tränen liefen mir unaufhaltsam über das Gesicht. Ich hatte große Angst und dachte: „Wie kann das Krebs sein? Gottes Werk befindet sich jetzt in der Endphase. Die Brüder und Schwestern tun alle aktiv ihre Pflichten. Aber jetzt, wo ich Krebs habe, kann ich meine Pflicht etwa nicht mehr tun? Heißt das etwa, dass ich an der Errettung und am Eintritt ins Königreich keinen Anteil mehr haben werde?“ Ich dachte an meine Mutter, die Darmkrebs gehabt hatte. Ihr war nur der Tumor entfernt worden, und sie hatte keine Chemotherapie bekommen, und nach vielen Jahren war der Krebs nicht zurückgekehrt. Einige Brüder und Schwestern in der Gemeinde waren auch von Krebs genesen. Da ich meine Pflichten getan hatte, seit ich zu Gott gefunden hatte, dachte ich mir, Er würde mich beschützen. Im Krankenhaus unterzog ich mich dann einer Reihe von Untersuchungen. Die Diagnose lautete Knochenkrebs, und der Tumor war bereits acht Zentimeter groß. Der Arzt sagte, wenn das nicht rechtzeitig behandelt würde, müsste mein linkes Bein möglicherweise amputiert werden. Außerdem wurde ein Schatten auf meiner Lunge entdeckt. Man war sich nicht sicher, ob die Krebszellen dorthin gestreut hatten, aber wenn ja, wäre eine Operation sinnlos, da ich wahrscheinlich nur noch drei Monate zu leben hätte. Als ich diese Diagnose hörte, wurde ich wieder von Angst erfasst, und ich dachte bei mir: „Wenn die Krebszellen in meine Lunge gestreut haben, werde ich dann nicht sterben?“ In dieser Nacht wälzte ich mich im Bett hin und her und konnte nicht schlafen. Ich dachte daran, dass ich alles aufgegeben hatte, um meine Pflichten zu tun. Über die Jahre hatte ich mich so sehr angestrengt und war so viel unterwegs gewesen, aber ich bekam nicht nur Gottes Segen nicht, sondern ich bekam sogar Krebs. Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich nicht beschützt hatte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto schwerer wurde mir ums Herz. Später konnte ich mein Herz nicht zur Ruhe bringen, um Gottes Worte zu lesen, und verbrachte meine Tage in ständiger Sorge. Ich trat vor Gott und betete: „Gott, ich mache mir Sorgen, dass meine Krebszellen streuen und dass ich sterben werde, und ich lebe in Kummer und Angst. Bitte führe mich, damit ich erkenne, was Du mich durch diese Situation lehren willst.“ In meiner Suche las ich eine Passage aus Gottes Worten: „Von Seinem Thron aus übt der Allmächtige Gott, das Haupt aller Dinge, Seine königliche Macht aus. Er herrscht über das Universum und alle Dinge und Er ist dabei, uns auf der ganzen Erde zu führen. Wir werden Ihm in jedem Augenblick nahe sein und in Stille vor Ihn treten; nie werden wir einen einzigen Moment verpassen und wir werden zu jeder Zeit Lektionen lernen können. Alles, von der Umgebung bis hin zu den Menschen, Angelegenheiten und Dingen existiert mit der Erlaubnis Seines Throns. Lass auf keinen Fall Klagen in deinem Herzen aufkommen, sonst wird Gott dir Seine Gnade nicht zuteilwerden lassen. Wenn Krankheit auftritt, dann ist dies Gottes Liebe und sicherlich ist darin Sein Wohlwollen zu finden. Selbst wenn dein Körper ein wenig leidet, nimm keine Ideen von Satan an. Lobe Gott inmitten von Krankheit und erfreue dich an Gott inmitten deines Lobes. Verliere nicht den Mut angesichts von Krankheit, suche weiter und weiter und gib niemals auf, und Gott wird dich erhellen und erleuchten. Wie war der Glaube Hiobs? Der Allmächtige Gott ist ein allmächtiger Arzt! In der Krankheit zu verweilen, bedeutet krank zu sein, aber im Geist zu verweilen, bedeutet gesund zu sein. Solange du auch nur einen Atemzug hast, wird Gott dich nicht sterben lassen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 6). Gott herrscht über das Universum und alle Dinge, liegt mein Leben also nicht in Seiner Hand? Dass ich Krebs bekommen hatte, war von Gott zugelassen, und es gab eine Lektion, die ich lernen musste. Da fiel mir die Erfahrung einer Schwester ein. Sie hatte Enddarmkrebs im Spätstadium, und die Ärzte sagten alle, ihre Krankheit sei unheilbar. Aber sie betete weiterhin zu Gott, aß und trank Gottes Worte und überstand diese Situation im Vertrauen auf ihren Glauben. Am Ende wurde sie auf wundersame Weise von ihrer Krankheit geheilt. Ich erkannte, dass das Leben und der Tod eines Menschen in Gottes Händen liegen und nicht von Ärzten bestimmt werden. Auch wenn ich diesen Krebs bekommen hatte, würde ich nicht sterben, wenn Gott wollte, dass ich lebe, selbst wenn die Krebszellen streuen würden. Aber wenn meine Zeit gekommen war, konnte mir niemand helfen. All das war von Gott vorherbestimmt. Ich musste mich Gott anvertrauen und, während ich auf meine Ergebnisse wartete, mehr von Gottes Worten essen und trinken und Ihm näherkommen. Ich musste mich tatsächlich auf Gott verlassen und Seine Worte erfahren. Wie Hiob sollte ich, ganz gleich, wie Gott wirkte, ein gottesfürchtiges Herz bewahren und mich Ihm unterwerfen. Das ist es, was Gottes Absicht entspricht. Gottes Worte beruhigten mein Herz, und ich war nicht mehr so bekümmert.

Einen halben Monat später sagte der Arzt, die Krebszellen hätten nicht gestreut und eine Operation sei möglich. Ich war zutiefst bewegt und konnte nicht aufhören, Gott zu danken. Obwohl der Arzt sagte, der Tumor in meinem Becken sei sehr groß und die Operation sehr riskant, hatte ich keine Angst mehr. Dank Gottes Schutz war die Operation ein voller Erfolg. Zehn Tage später ging ich in eine Reha-Klinik, um mit meiner Genesung zu beginnen. Aufgrund der Schmerzen in meinem Beckenknochen und der Taubheit in meinem Bein konnte ich nicht länger als eine Stunde im Rollstuhl sitzen und musste jeden Tag viele Schmerzmittel nehmen. Ich konnte mich auch im Bett nicht umdrehen und wachte nachts immer wieder vor Schmerzen auf. Ich dachte bei mir: „Wann werden diese qualvollen Tage ein Ende haben? Ich habe gebetet und Gottes Worte gegessen und getrunken, warum also hat Gott meine Schmerzen nicht gelindert? Selbst eine kleine Erleichterung wäre gut, dann würde ich mich nicht so elend fühlen! Bei den Schmerzen in meinen Knochen bekomme ich das Gefühl, dass es besser wäre, tot zu sein. Ich würde lieber sterben und davon erlöst sein.“ Doch dann dachte ich: „Versuche ich hier nicht, mit Gott zu rechten?“ In meinem Schmerz trat ich vor Gott und betete: „Gott, ich fühle mich so schwach und niedergeschlagen, und die Schmerzen in meinem Körper kann ich kaum noch ertragen. Bitte bewahre mich davor, mich weiter zu beklagen oder mit meinen Worten zu sündigen, und befähige mich, in dieser Situation in meinem Zeugnis standhaft zu bleiben.“ In diesem Moment erinnerte ich mich wieder an die Erfahrung Hiobs und suchte eine Passage aus Gottes Worten, um sie zu lesen. Der Allmächtige Gott sagt: „Nachdem er Gottes Erlaubnis erhalten hatte, eilte Satan zu Hiob und streckte seine Hand aus, um seiner Haut zuzusetzen, was eitrige Geschwüre an seinem ganzen Körper verursachte, und Hiob fühlte Schmerzen auf seiner Haut. Hiob lobte das Wunderbare und die Heiligkeit von Gott Jehova, was Satan in seiner Kühnheit noch schamloser machte. Weil er die Freude am Verletzen des Menschen gefühlt hatte, streckte Satan seine Hand aus und schabte an Hiobs Fleisch, was seine Wunden schwärte. Hiob fühlte sofort Schmerzen und Qualen auf seinem Fleisch, die ohne Gleichen waren, und er kam nicht umhin, sich von Kopf bis Fuß mit den Händen zu kneten, als ob dies den Schlag, der seinem Geist durch den Schmerz seines Fleisches versetzt wurde, lindern würde. Er erkannte, dass Gott an seiner Seite ihn beobachtete, und er versuchte sein Bestes, um sich zu stählen. Er kniete abermals zu Boden und sprach: ‚Du schaust in das Herz des Menschen, Du beobachtest sein Elend; warum kümmert Dich seine Schwäche? Gelobt sei der Name von Gott Jehova.‘ Satan sah den unerträglichen Schmerz Hiobs, aber er sah nicht, dass Hiob dem Namen von Gott Jehova entsagte. So streckte er eilig seine Hand aus, um den Knochen Hiobs zuzusetzen, versuchte verzweifelt ihn in Stücke zu reißen. Sofort fühlte Hiob eine noch nie dagewesene Qual. Es war, als wäre sein Fleisch von den Knochen gerissen worden, und als würden seine Knochen Stück für Stück zerschlagen. Diese qualvolle Folter ließ ihn denken, dass es besser wäre zu sterben … Seine Fähigkeit, diesen Schmerz zu ertragen, hatte ihre Grenze erreicht … Er wollte schreien, er wollte an der Haut seines Körpers reißen, um zu versuchen, die Schmerzen zu lindern – und doch hielt er seine Schreie zurück und zerrte nicht an der Haut seines Körpers, denn er wollte Satan seine Schwäche nicht erkennen lassen. Also kniete Hiob abermals nieder, aber zu diesem Zeitpunkt fühlte er die Gegenwart von Gott Jehova nicht. Er wusste, dass Gott Jehova sich oft vor ihm und hinter ihm und auf seinen beiden Seiten befand. Doch während er Schmerzen litt, hatte Gott kein einziges Mal zugesehen; Er bedeckte Sein Gesicht und verbarg Sich, denn der Sinn Seiner Schöpfung des Menschen war es nicht, Leid über den Menschen zu bringen. Zu dieser Zeit weinte Hiob und tat sein Bestes, um diese körperliche Qual zu ertragen, doch konnte er sich nicht mehr davon abhalten Gott zu danken: ‚Der Mensch fällt beim ersten Schlag, er ist schwach und machtlos, er ist jung und unwissend – Warum wünschtest Du ihm gegenüber so sorgsam und zärtlich zu sein? Du schlägst mich, aber es schmerzt Dich es zu tun. Was am Menschen ist Deiner Fürsorge würdig?‘ Hiobs Gebete erreichten die Ohren Gottes, und Gott schwieg und sah nur zu, ohne einen Laut von sich zu geben …(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II). Als ich Gottes Worte las, war ich zu Tränen gerührt. Ich sah, wie Satan Hiob auf alle erdenklichen Weisen quälte. Hiobs Geschwüre eiterten, und die Schmerzen in seinem Fleisch und seinen Knochen gaben ihm das Gefühl, der Tod sei besser als das Leben. Doch er unterdrückte seine Schreie, kniete nieder, um zu Gott zu beten. Er ertrug immense Schmerzen, ohne eine einzige Klage zu äußern und pries weiterhin Gottes heiligen Namen. Am Ende blieb er in seinem Zeugnis standhaft und beschämte Satan. Im Vergleich zu Hiob schämte ich mich zutiefst und erkannte, wie erbärmlich gering meine Größe war. Ich hatte vor Gott gesagt, dass ich mich Ihm unterwerfen und Seine Prüfungen annehmen würde, aber als die Schmerzen in meinem Körper anhielten, begann ich, mit Gott zu rechten und Ihn zu bitten, mein körperliches Leid zu lindern. Ich wollte sogar meinen Tod benutzen, um Gott zu erpressen. Ich war wirklich unvernünftig! Ich wollte Hiobs Beispiel folgen und in meinem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Egal, wie sehr meine Knochen schmerzten oder wie unwohl ich mich körperlich fühlte, ich durfte mich nicht beklagen! Obwohl die Schmerzen in meinem Körper mir großes Unbehagen bereiteten, wurde ich mit Gottes Worten versorgt. Jeden Tag las ich die Erfahrungszeugnisse meiner Brüder und Schwestern, hörte sowohl Predigten als auch gemeinschaftlichen Austausch über den Lebenseintritt, und mein Herz fühlte sich nicht mehr so schwer an.

Eines Nachmittags, nicht lange danach, begann meine Wunde plötzlich, viel Eiter und Blut abzusondern. Nachdem der Arzt eine Röntgenaufnahme gemacht hatte, stellte man fest, dass sich die Stützvorrichtung in meinem Oberschenkel gelöst hatte und neu eingesetzt werden musste. Nach der Operation hatte ich hohes Fieber, das nicht nachließ und ich schwebte in Lebensgefahr. Der Arzt sagte, meine Wunde sei schwer infiziert, mein Leben sei in Gefahr, die Stützvorrichtung müsse wieder entfernt werden und ich müsste mich zwei- bis dreimal pro Woche einer Wundbettsanierung unterziehen. Jedes Mal, wenn ich ein MRT hatte, musste ich etwa vierzig Minuten liegen, und mein Gesäß schmerzte furchtbar, als ob es von einem scharfen Gegenstand durchbohrt würde. In diesem Moment brach ich völlig zusammen und dachte: „Ich bin so krank, ich könnte jeden Moment sterben, ganz zu schweigen davon, ob ich jemals wieder gehen kann. Bestraft Gott mich etwa? Erinnert sich Gott nicht an die Opfer, die ich gebracht habe, und wie ich mich für Ihn aufgewendet habe? Wenn ich auch keinen Beitrag geleistet habe, so habe ich doch viel Mühsal ertragen! Es wäre besser zu sterben, als so weiterzumachen. Aber den Tod zu suchen, entspricht nicht Gottes Absicht. Doch diesen ständigen Schmerz kann ich wirklich nicht mehr ertragen. Ich wünschte, Gott könnte meinen Schmerz nur ein kleines bisschen lindern. Warum hat Gott kein Erbarmen mit mir und heilt meine Krankheit nicht?“ Später erkannte ich, dass ich wieder mit Gott stritt und mich Ihm widersetzte, und ich fühlte mich zutiefst schuldig. Ich weinte und betete zu Gott: „Gott, meine Krankheit hat sich plötzlich verschlimmert, und ich verbringe meine Tage in Qualen. Obwohl ich weiß, dass es in dieser Situation Wahrheiten gibt, die ich suchen sollte, kann ich nicht anders, als mit Dir zu rechten. Ich bin wirklich aufsässig! Gott, bitte erleuchte und führe mich, damit ich meine Probleme erkenne.“ Nach dem Gebet las ich eine Passage aus Gottes Worten: „So viele glauben an Mich, nur damit Ich sie heile. So viele glauben an Mich, nur damit Ich Meine Kraft gebrauche, um unreine Geister aus ihren Körpern auszutreiben, und so viele glauben an Mich, einfach nur, um Frieden und Freude von Mir zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur um größeren materiellen Reichtum von Mir zu fordern. So viele glauben an Mich, nur um dieses Leben in Frieden zu verbringen und um in der zukünftigen Welt sicher und gesund zu sein. So viele glauben an Mich, um das Leiden der Hölle zu vermeiden und die Segnungen des Himmels zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur wegen vorübergehender Bequemlichkeit, streben jedoch nicht danach, etwas in der zukünftigen Welt zu erlangen. Wenn Ich den Menschen Meinen Zorn gewähre und ihnen all die Freude und den Frieden nehme, die sie einst besaßen, beginnen sie zu zweifeln. Wenn Ich den Menschen die Leiden der Hölle gewähre und die Segnungen des Himmels zurückfordere, geraten sie in Wut. Wenn die Menschen Mich bitten, sie zu heilen, beachte Ich sie nicht und empfinde Abscheu für sie; die Menschen verlassen Mich, um stattdessen nach dem Weg der bösen Medizin und Zauberei zu suchen. Wenn Ich alles wegnehme, was die Menschen von Mir gefordert haben, verschwinden sie alle spurlos. Darum sage Ich, dass die Menschen an Mich glauben, weil Meine Gnade zu reichlich ist und weil es zu viele Vorteile dadurch zu gewinnen gibt(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Was weißt du über den Glauben?). Jedes einzelne Wort von Gott durchbohrte mein Herz. Mein Zustand und mein Verhalten waren genau so, wie Gott sie entlarvt hatte: In meinem Glauben behandelte ich Gott gar nicht wie Gott, sondern sah Ihn nur als einen Arzt, als eine Quelle, von der ich Gnade und Segen fordern konnte. Ich konnte in meinem Glauben an Gott nur deshalb allem entsagen, um meine Pflicht zu tun, um von Gott Gnade und Segen zu erhalten. Ich glaubte, solange ich meine Pflicht gut tat, litt und einen Preis zahlte, würde Gott mich auch bei Krankheit beschützen und heilen, und wenn die großen Katastrophen kämen, könnte ich überleben, von Gott gerettet werden und in Sein Königreich eingehen. Deshalb folgte ich Gott weiterhin, selbst als ich auf den Widerstand meiner Familie und die Verfolgung durch den großen roten Drachen stieß und egal, wie sehr ich bei meiner Pflicht litt. Besonders als ich sah, wie meine Mutter von ihrem Krebs geheilt wurde, glaubte ich, dass Gott auch meine Krankheit heilen würde, und wurde noch aktiver in meiner Pflicht. Aber als ich während meiner Behandlung litt, sich mein Zustand verschlechterte und ich dem Tod ins Auge blickte, begann ich, mit Gott zu rechten und mich zu beklagen und forderte von Ihm, mich angesichts meiner jahrelangen Aufopferung und meines Einsatzes zu heilen und mich von meinem Schmerz zu erlösen. Ich benutzte meine Opfer und meinen Einsatz, um mit Gott ein Geschäft zu machen, um mit Ihm zu feilschen. Ich behandelte Gott wie einen Arzt, der mich heilen konnte, und wie ein Allzweckmittel. Ich war Ihm gegenüber voller Forderungen und Bitten. Wo blieben da mein Gewissen und meine Vernunft? Hatte ich denn überhaupt ein gottesfürchtiges Herz? Wenn ich nicht die Wahrheit suchte, um meine verdorbene Disposition aufzulösen, würde ich am Ende definitiv von Gott verabscheut und ausgemustert werden. Ich musste diese Haltung ändern.

Später las ich weitere Worte Gottes: „Worin liegt das Problem, wenn die Menschen immer Forderungen an Gott stellen? Und worin liegt das Problem, wenn sie immer Auffassungen über Gott haben? Welche Dinge beinhaltet die menschliche Natur? Ich habe festgestellt, dass die Menschen, egal was ihnen geschieht oder womit sie sich konfrontiert sehen, immer ihre eigenen Interessen schützen und sich um ihr eigenes Fleisch sorgen, und sie suchen immer nach Gründen oder Ausreden, die ihnen dienen. Weder streben sie nach der Wahrheit noch akzeptieren sie sie im Geringsten, und alles, was sie tun, dient dazu, ihr eigenes Fleisch zu rechtfertigen und Pläne für ihre eigenen Zukunftsaussichten zu schmieden. Sie alle erbitten Gottes Gnade und wollen sich jedwede Vorteile verschaffen. Warum stellen die Menschen so viele Forderungen an Gott? Dies beweist, dass die Menschen von Natur aus habgierig sind und keinerlei Vernunft besitzen, wenn sie vor Gott treten. In allem, was die Menschen tun – sei es beim Beten, Gemeinschaft halten oder Predigen – sind ihre Bestrebungen, Gedanken und Wünsche allesamt Forderungen an Gott und Versuche, etwas von Ihm zu erlangen, und all das tun die Menschen in der Hoffnung, etwas von Gott zu bekommen. Manche Menschen sagen ‚das ist die menschliche Natur‘, und das ist richtig! Darüber hinaus zeigt die Tatsache, dass die Menschen zu viele Forderungen an Gott stellen und zu viele extravagante Wünsche haben, dass es ihnen tatsächlich an Gewissen und Vernunft fehlt. Sie alle fordern und ersuchen Dinge für sich selbst oder versuchen, zu argumentieren und Ausreden für sich selbst zu finden – all dies tun sie für sich selbst. Man kann in vielen Dingen erkennen, dass das, was die Menschen tun, völlig ohne Vernunft ist, was wiederum vollständig belegt, dass die satanische Logik des ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ bereits zur Natur des Menschen geworden ist. Welches Problem wird durch zu viele Forderungen an Gott veranschaulicht? Es zeigt, dass die Menschen von Satan bis zu einem gewissen Grad verdorben wurden und dass sie Gott in ihrem Glauben an Ihn nicht im Geringsten wie Gott behandeln. Manche Menschen sagen: ‚Wenn wir Gott nicht wie Gott behandeln würden, warum würden wir dann immer noch an Ihn glauben? Wenn wir Ihn nicht wie Gott behandeln würden, hätten wir Ihm dann bis heute folgen können? Hätten wir all dieses Leid ertragen können?‘ Oberflächlich betrachtet glaubst du an Gott und kannst Ihm folgen, doch in deiner Einstellung Ihm gegenüber und in deinen Ansichten zu vielen Dingen behandelst du Gott überhaupt nicht wie den Schöpfer. Wenn du Gott wie Gott behandelst, wenn du Gott als den Schöpfer betrachtest, dann solltest du deinen Platz als geschaffenes Wesen einnehmen, und es wäre dir unmöglich, irgendwelche Forderungen an Gott zu stellen oder irgendwelche extravaganten Begierden zu hegen. Stattdessen wärst du in deinem Herzen zu wahrer Unterwerfung fähig, und du wärst voll und ganz in der Lage, in Übereinstimmung mit Seinen Anforderungen an Gott zu glauben und dich Seinem gesamten Werk zu unterwerfen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die Menschen stellen zu viele Forderungen an Gott). Als ich die Entlarvung in Gottes Worten las, dachte ich über mein gesamtes Verhalten nach meiner Erkrankung nach. Mein Zustand war genau so, wie Gott ihn beschrieben hatte. Ich hatte viele Jahre an Gott geglaubt, meine Ehe, Familie und Arbeit aufgegeben, um hinauszugehen und meine Pflicht zu tun – all das für Gnade und Belohnungen. Das Ausführen meiner Pflichten, das Leid und der Preis, den ich zahlte, dienten auch meiner eigenen Errettung und dem Eintritt ins himmlische Königreich. Als meine Beinschmerzen anfingen, tat ich mein Bestes, um meine Pflicht weiter auszuführen, in der Hoffnung, dass Gott mich beschützen und meine Krankheit heilen würde. Als ich von den unerträglichen Schmerzen gequält wurde, verlangte ich von Gott, dass Er mein Leid linderte. Aber als sich mein Zustand wieder verschlimmerte und ich dem Tod wieder und wieder ins Auge blickte, stellte ich immer wieder Forderungen an Gott und bat Ihn, auf meine Schwäche Rücksicht zu nehmen und meine Schmerzen wegzunehmen. Als Gott meine Wünsche nicht erfüllte, beklagte ich mich bei Ihm und stritt mit Ihm. Ich lebte in einem Zustand des Widerstands gegen Gott und wollte weder Gottes Worte essen und trinken noch beten. Meine sogenannte Treue, meine Opfer und mein Einsatz – all das galt nur mir selbst, denn so wollte ich Gottes Gnade und Segen empfangen, um die große Katastrophe zu überleben, gerettet zu werden und ins Himmelreich einzutreten. Ich versuchte, mit Gott ein Geschäft zu machen, Ihn zu täuschen und auszunutzen! Ich dachte an Paulus aus dem Zeitalter der Gnade. Obwohl er Opfer brachte und sich aufwendete, um das Evangelium des Herrn Jesus in weiten Teilen Europas zu verbreiten, sagte er am Ende: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 4,7-8). Sein Einsatz und seine Opfer dienten dazu, Segen und eine Krone zu erlangen; er stand nicht auf dem Standpunkt eines geschaffenen Wesens, um seine Pflichten zu tun. Stattdessen versuchte er, ein Geschäft mit Gott zu machen und handelte Gottes Forderungen völlig zuwider. Paulus beschritt einen Weg des Widerstands gegen Gott und wurde am Ende von Gott bestraft. Waren meine Ansichten über mein Streben und der Weg, den ich in meinem Glauben an Gott ging, nicht genau derselbe wie der von Paulus? Gott ist gerecht und heilig, und obwohl ich viele Jahre an Gott geglaubt hatte, hatte sich meine Absicht, nach Segen zu streben, nicht geändert. Ich hatte keine Aufrichtigkeit oder Liebe gegenüber Gott, und meine Disposition hatte sich überhaupt nicht verändert. Wie sollte ich da würdig sein, Segen zu empfangen oder in Gottes Königreich einzutreten? Allem zu entsagen, ist nicht mein Verdienst, und in meiner Pflicht zu leiden und mich aufzuwenden, gibt mir nicht das Recht, mit Gott ein Geschäft machen zu können. Das ist nur das, was ich als geschaffenes Wesen tun sollte. Wenn ich meine Absicht, nach Segen zu streben, nicht aufgeben, nicht aufrichtig nach der Wahrheit streben und mich nicht auf eine Wandlung meiner Lebensdisposition und wahre Unterwerfung unter Gott konzentrieren würde, dann würde ich, egal wie sehr ich mich aufopferte und aufwendete, selbst wenn ich mir die Beine wundlaufen würde, nicht Gottes Anerkennung finden, und am Ende würde ich von Gott nur verabscheut und bestraft werden.

Von da an war ich, egal wie sehr meine Wunden schmerzten, bereit, mich zu unterwerfen und mich auf Gott zu verlassen, um diese Situation zu erleben. Als sich die Krankheit wieder verschlimmerte, betete ich im Stillen und stellte keine unvernünftigen Forderungen mehr an Gott wie zuvor. Stattdessen begehrte ich gegen mein Fleisch auf und unterwarf mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen. Ich konzentrierte mich die meiste Zeit darauf, zu Gott zu beten, Seine Worte zu essen und zu trinken, Hymnen zu lernen und Videos mit Erfahrungszeugnissen anzusehen. Einen Monat später erholte sich mein Körper allmählich. Als ich entlassen wurde, erwähnte der Arzt überhaupt keine Chemotherapie. Er sagte mir nur, dass ich alle drei Monate zur Nachsorge kommen müsse.

Eines Tages las ich während einer Andacht eine Passage aus Gottes Worten: „Erinnert ihr euch daran, was Petrus gesagt hat? (‚Selbst wenn Gott mit den Menschen spielte, als wären sie Spielzeuge, welche Klage würden die Menschen haben?‘) Hier geht es um Unterwerfung. Wenn du Dinge auf diese Weise erlebst, wirst du allmählich die Wahrheit erfahren und auf natürliche Weise Resultate erzielen. Zunächst brauchst du eine Haltung der Unterwerfung gegenüber Gott und der Wahrheit. Mach dir keine Gedanken darüber, welche Blicke Gott dir zuwirft, wie Seine Haltung und Sein Tonfall dir gegenüber sind, ob Er dir gegenüber abgeneigt ist oder nicht und ob Er dich entlarven wird oder nicht. Zuerst solltest du deine eigenen Schwierigkeiten und Probleme lösen. Können gewöhnliche Menschen leicht an den Punkt gelangen, von dem Petrus gesprochen hat? (Nicht leicht, nein.) Welche Erfahrungen hatte er gemacht und welche Wirklichkeiten besaß er, die es ihm ermöglichten, das zu sagen? (Er glaubte fest daran, dass Gott den Menschen retten will, egal, wie Er ihn behandelt, und dass es sich dabei um nichts anderes als um Liebe handelt. Deshalb war er gerne bereit, sich zu unterwerfen.) Petrus sagte: ‚Selbst wenn Gott mit den Menschen spielte, als wären sie Spielzeuge,‘ und du hast gesagt: ‚egal, wie Gott den Menschen behandelt‘. Du verstehst dich selbst als ein geschaffenes Wesen, als ein Nachfolger Gottes und als ein Mitglied des Hauses Gottes. Besteht zwischen diesen beiden Dingen also ein Unterschied? Ja. Es gibt einen Unterschied! Worin liegt der Unterschied zwischen einem Spielzeug und einem Menschen? Ein Spielzeug ist ein Nichts – es ist wertlos, purer Abschaum. Nenne es ein Spielzeug oder ein Tier – so etwas ist hier gemeint. Aber was ist mit einem Menschen? Ein Mensch hat Gedanken und ein Gehirn; er ist in der Lage, zu sprechen und Dinge zu tun, und er kann normale menschliche Aktivitäten ausführen. Gibt es einen Unterschied zwischen dem Wert und Status eines Menschen im Vergleich zu einem Spielzeug? … Wenn du als Mensch betrachtet wirst, welche Art von Behandlung würdest du dann verlangen? Dass du respektiert wirst, dass man dich nach deiner Meinung fragt, dass auf deine Gefühle Rücksicht genommen wird, dass du angemessenen Freiraum und Freiheit erhältst und dass deine Würde und dein Ruf beachtet werden. So werden Menschen behandelt. Aber was ist mit Spielzeug? (Spielzeuge bedeuten gar nichts. Man kann auf ihnen herumtrampeln.) (Man kann sie benutzen, wenn man sie benutzen will, und sie wegwerfen, wenn man sie nicht mehr will.) Das ist eine korrekte Aussage. Das habt ihr also über die Behandlung von Spielzeug zu sagen. Wie würdet ihr es dann beschreiben, einen Menschen wie ein Spielzeug zu behandeln? (Man benutzt ihn, wenn man ihn braucht, und ignoriert ihn einfach, wenn man ihn nicht braucht.) Man behandelt ihn ohne jeglichen Respekt, und es gibt keinen Grund, seine Rechte zu schützen. Man gibt ihm keine Rechte, keine Autonomie und keine Entscheidungsfreiheit. Man muss ihn weder nach seiner Meinung fragen noch seine Ehre berücksichtigen oder dergleichen. Man kann zu ihm nett sein, wenn man sich gut fühlt, aber man kann auch auf ihm herumtrampeln, wenn man sich nicht gut fühlt. Das ist die Haltung, die man einem Spielzeug gegenüber hat. Wenn Gott die Menschen wie Spielzeug behandeln würde, wie würden sie sich dann fühlen? Hätten sie dann immer noch das Gefühl, dass Gott liebenswert ist? (Nein.) Aber Petrus war in der Lage, Gott zu preisen. Welche Wahrheitsrealitäten besaß er, die es ihm gestatteten, sich bis zum Tod zu unterwerfen? Gott hat den Menschen nicht tatsächlich wie Spielzeug behandelt. Aber als Petrus’ Verständnis diesen Grad erreichte, dachte er: ‚Wenn Gott mich so behandeln würde, sollte ich mich dem trotzdem unterwerfen. Wenn Gott mich wie ein Spielzeug behandeln würde, wie könnte ich dann nicht bereit und willig sein?‘ Petrus hatte diese Bereitschaft, diese Willigkeit erlangt. Worauf bezieht sich ‚bereit und willig sein‘? (Sich Gottes Orchestrierungen auszuliefern und sich ihnen absolut zu unterwerfen.) Das ist die Wahrheit der Unterwerfung. Wenn man dich Satan ausliefern würde, würde man dich dann nicht wie Spielzeug behandeln? Wenn du unerwünscht bist, würdest du weggeworfen und Satan ausgeliefert werden, damit er dich in Versuchung führen und zum Narren halten kann. Wie war Petrus’ Haltung? Hatte er irgendwelche Beschwerden? Hat er sich bei Gott beklagt? Hat er Gott verflucht? Hat er sich Satan zugewandt? (Nein.) Das nennt man Unterwerfung. Er hatte keine Beschwerden, er zeigte weder Negativität noch, dass ihm etwas widerstrebte. War seine verdorbene Disposition also nicht beseitigt? Das war in perfektem Einklang mit Gott. Es ging nicht darum, ob er Gott verraten würde oder nicht. Es war eine Frage von: ‚Egal, wo Gott mich hinführt, mein Herz wird Gott gehören; egal, wo Gott mich hinführt, ich werde jemand sein, der Ihm gehört. Selbst wenn Er mich zu Asche werden lässt, werde ich immer noch Gott gehören. Ich werde mich niemals Satan zuwenden.‘ Er war in der Lage, dieses Maß an Unterwerfung zu erlangen. Es ist leicht, das zu sagen, aber es zu tun, ist schwierig. Man muss schon eine ganze Weile mit der Wahrheit gewappnet sein, bis man all dies vollständig und deutlich erkennen kann, und dann wird es viel einfacher sein, die Wahrheit in die Praxis umzusetzen(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Sich Gott zu unterwerfen ist eine grundlegende Lektion beim Erlangen der Wahrheit). Ich dachte immer wieder über diese Worte Gottes nach und verstand schließlich, warum Gott uns die Erfahrung des Petrus als Vorbild gab. Petrus sagte: „Selbst wenn Gott die Menschen wie Spielzeug behandeln würde, welches Recht hätten sie dann, sich zu beklagen?“ Petrus war in der Lage, sich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen. Selbst während der Prüfungen und Läuterungen konnte er sich am Gericht und an der Züchtigung Gottes erfreuen, und er hatte ein gottesfürchtiges Herz. Petrus sagte, selbst wenn Gott ihn wie ein Spielzeug behandeln würde, hätte er keinen Grund zur Klage. Petrus stand an seinem rechtmäßigen Platz, hatte nicht den Wunsch, mit Gott ein Geschäft zu machen oder Forderungen an Ihn zu stellen, sondern unterwarf sich nur. Und ganz gleich, was Gott tat, er ließ sich von Gott orchestrieren. Am Ende wurde Petrus von Gott vervollkommnet. Ich dachte daran, wie ich nicht an meinem rechtmäßigen Platz gestanden hatte, als die Krankheit über mich kam, und wie ich nur nach Frieden für mein Fleisch strebte. Als Gott meine Forderungen nicht erfüllte, mein Körper litt und mein Wunsch nach Segen zerstört wurde, versuchte ich, mit Gott zu rechten und zu streiten, und dachte sogar daran, alles zu beenden. Hatte ich denn im Vergleich zu Petrus überhaupt noch einen Funken Menschlichkeit oder Vernunft? Ich war absolut unwürdig, vor Gott zu leben! Die Menschen sind von Gott geschaffen, und was auch immer Gott mit mir tut, ist angemessen. Die Absichten hinter Gottes Handeln übersteigen mein Verständnis. Aus menschlicher Sicht scheinen Gnade und körperlicher Friede gute Dinge zu sein. Aber in Wirklichkeit erfordert die Auflösung der eigenen verdorbenen Disposition noch mehr Gericht, Züchtigung, Leid und Läuterung. Genauso war es, als diese Krankheit über mich kam: Obwohl es nicht meinen Auffassungen entsprach, war es tatsächlich nützlich für mein Leben und noch nützlicher für die Auflösung meiner verdorbenen Disposition. Das war Gottes besonderer Segen für mich. In diesem Moment fand ich ein Ziel in meinem Herzen, dem ich nachstreben wollte. Ich wollte dem Beispiel des Petrus folgen, und egal, wie sich der Krebs entwickeln oder ob ich sterben würde, ich war bereit, an meinem rechtmäßigen Platz als geschaffenes Wesen zu stehen und mich Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu unterwerfen.

Später erholte sich mein Körper allmählich, und ich begann, mithilfe eines Gehstocks mit einem Bein laufen zu lernen. Drei Monate später ging ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus, und der Arzt sagte, ich hätte mich recht gut erholt. Da der Krebs nicht zurückgekehrt war, bräuchte ich keine Chemotherapie. Im März 2023 kehrte ich zur Nachsorge in das Krankenhaus meiner Heimatstadt zurück. Der Arzt war überrascht, als er die Testergebnisse sah, und sagte: „Bei dieser Art von Knochenkrebs benötigen 99 % der Patienten eine Chemotherapie, aber Sie brauchten nicht nur keine Chemo- oder Strahlentherapie, der Krebs ist auch nicht zurückgekehrt. Das ist wirklich ein Wunder!“ Als ich den Arzt das sagen hörte, dankte und pries ich Gott im Stillen in meinem Herzen. Später nahm ich meine Pflichten in der Gemeinde wieder auf. Obwohl mein Bein bei langem Sitzen immer noch taub wurde und meine Hüftknochen schmerzten, ließ ich mich davon nicht mehr einschränken oder stellte deswegen Forderungen an Gott. Stattdessen war ich sehr dankbar und schätzte die Gelegenheit, meine Pflichten zu tun. Als ich die Absicht, nach Segen zu streben, losließ, mich unterwarf und meine Pflichten tat, fühlte ich einen tiefen Frieden in meinem Herzen.

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