85. Befreiung von den Fesseln des Geldes
Meine Eltern verstarben, als ich noch jung war. Wir waren zu Hause viele Geschwister und sehr arm, und alle Nachbarn sahen auf uns herab. Manchmal, wenn ich mit den Nachbarskindern spielen wollte, fanden die Nachbarn eine Ausrede, um mich wegzuschicken. Ich war sehr traurig und dachte, dass die Leute auf uns herabsahen, weil wir arm waren. Als es in einem Frühling wärmer wurde, hatte ich keine Frühlingssachen zum Anziehen, also trug ich immer noch meine Baumwolljacke und -hose, aus denen schon die Füllung herausquoll. Wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs war, zeigten die Leute mit dem Finger auf mich und sagten: „Guck mal, das arme Kind ohne Mutter!“ Ich war so neidisch, als ich sah, dass andere gut aßen und schön gekleidet waren, und dachte: „Wenn ich groß bin, werde ich viel Geld verdienen, damit ich essen und anziehen kann, was ich will, und nie wieder jemand auf mich herabsieht.“ Später heiratete ich, aber die Familie meines Mannes war ebenfalls arm. Verwandte und Nachbarn sahen auf uns herab, aber ich dachte: „Solange wir hart arbeiten, können wir unsere Situation ganz sicher ändern und reich werden.“ Mein Mann und ich arbeiteten als Aushilfen, betrieben kleine Geschäfte und handelten mit landwirtschaftlichen Produkten. Egal, was es war, wenn wir von einer Möglichkeit hörten, Geld zu verdienen, probierten wir es aus. Aber nach ein paar Jahren reichte es immer noch nur knapp zum Überleben, und wir hatten nicht viel Geld gespart. Einmal, bei einem Essen mit Freunden, verspottete uns einer von ihnen: „Es ist nicht so, dass ich auf euch herabsehe, aber selbst wenn ihr noch zehn Jahre arbeitet, werdet ihr nicht so leben können wie ich jetzt!“ Seine Worte machten mich so wütend. Es fühlte sich an, als hätte man mir eine Ohrfeige gegeben, und mir wurde ganz heiß im Gesicht. Ich dachte: „Red doch keinen solchen Unsinn. Wie sagt man so schön: ‚Reichtum und Armut sind nicht in Stein gemeißelt!‘ Solange wir hart arbeiten, werden wir nicht ewig arm bleiben!“ Ich sagte zu meinem Mann: „Wir lassen uns davon nicht unterkriegen, wir müssen ihn übertreffen, damit er zugibt, dass er Unrecht hatte.“
Später liehen wir uns Geld, um ein Großhandelsgeschäft für Gemischtwaren zu eröffnen. Um unsere Kunden zufriedenzustellen, lieferten wir die Waren bis zu ihrer Haustür. Mein Mann und ich schleppten die Waren und zogen von Tür zu Tür, um sie zu verkaufen. Um Kunden zu gewinnen, verkauften wir ihnen die Waren zu niedrigen Preisen oder auf Kredit. Manche Kunden wurden unhöflich, aber um Geld zu verdienen, zwangen wir uns einfach weiterzulächeln. Ich arbeitete mindestens zehn Stunden am Tag und war tagsüber so müde, dass ich immer wieder einnickte, aber trotzdem gönnte ich mir keine Pause. Als das Geschäft besser lief, erweiterten wir unseren Betrieb. Um Kosten zu sparen, stellten wir keine Hilfe ein, sondern erledigten das ganze Be- und Entladen selbst. Am Ende jedes Tages waren wir so erschöpft, dass wir nicht einmal mehr die Kraft zum Reden hatten. Nach mehreren Jahren harter Arbeit hatten wir endlich etwas Geld verdient, tilgten unsere Kredite und kauften einen Lieferwagen. Wir bauten sogar ein Haus und machten uns in unserer Gegend einen Namen. Verwandte und Freunde bewunderten uns und lobten uns dafür, dass wir so fähig und kompetent waren. All dieses Lob von Freunden und Verwandten machte mich stolz, und ich dachte: „Die Zeiten, in denen die Leute auf mich herabgesehen haben, sind endlich vorbei, und jetzt kann ich anderen mit erhobenem Haupt begegnen. Es ist großartig, Geld zu haben! Solange ich noch jung und arbeitsfähig bin, will ich noch mehr Geld verdienen, ein besseres Haus und Auto kaufen und ein Leben auf höherem Niveau führen, damit die Leute noch mehr zu mir aufschauen!“ Danach arbeitete ich noch härter und war so beschäftigt, dass ich nicht einmal Zeit für regelmäßige Mahlzeiten hatte. Wenn ich nachts im Bett lag, gingen mir immer noch Geschäftsangelegenheiten durch den Kopf, und manchmal konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, wobei nicht einmal Schlaftabletten halfen. Noch bevor die Sonne aufging, bekam ich Anrufe wegen Lieferungen und eilte los, um sie zu erledigen. Ich stand jeden Tag unter Hochspannung. Da einige der Waren brennbar waren, dachte ich manchmal, wenn ich nachts schlief und Autoscheinwerfer ins Haus leuchteten, es sei ein Feuer ausgebrochen. Dann sprang ich auf und rannte nach draußen, um nachzusehen, ob es brannte. Meine Nerven waren dauernd bis zum Äußersten gespannt, und dieses Leben war einfach nur zermürbend. Aber wenn ich sah, wie viel Geld ich verdient hatte, war ich glücklich und dachte nur daran, wie ich noch mehr Geld verdienen könnte, um diejenigen zu beschämen, die auf mich herabgesehen hatten.
Eines Tages, als mein Mann nicht zu Hause war, entlud ich ganz allein eine große LKW-Ladung Waren. In dieser Nacht hatte ich im Schlaf schlimme Rückenschmerzen. Am nächsten Morgen tat mein Rücken so weh, dass ich mich nicht bücken konnte, und sogar das Gehen fiel mir schwer. Ich fuhr ins Krankenhaus, und der Arzt diagnostizierte einen Bandscheibenvorfall. Er sagte, ich müsse mich ausruhen und dürfe keine schwere Arbeit mehr verrichten. Wenn ich meinen Rücken erneut überanstrengte, könnte es schlimmer werden und möglicherweise zu einer Lähmung führen. Die Worte des Arztes machten mir etwas Angst. Ich überlegte, das Geschäft an meinen Mann zu übergeben und mich eine Weile auszuruhen, aber dann fiel mir ein, wie nachlässig mein Mann doch war. Er kümmerte sich nicht um die Einkaufs- oder Verkaufspreise der Waren im Laden, und ohne mich konnte der Laden nicht laufen. Das Geschäft lief so gut, dass schon ein einziger Fehltag einen großen Geldverlust bedeutete. Ich dachte mir: „Ich mache einfach so lange weiter, wie es eben geht. Und wenn ich irgendwann wirklich umfalle, höre ich auf.“ Also arbeitete ich weiter und schob die Behandlungen dazwischen, wann immer ich konnte. Später kamen dann Herzprobleme dazu, Myome in der Gebärmutter, allergischer Schnupfen und nervöse Erschöpfung. Manchmal konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, wurde sehr reizbar, mir ging einfach alles und jeder auf die Nerven, und oft rastete ich dann richtig aus. Obwohl ich Geld hatte, gaben mir die Qualen der Krankheit das Gefühl, dass das Leben nicht mehr lebenswert war. Eine Erinnerung, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, stammt vom Vorabend eines Frühlingsfestes, als es schon sehr spät war. Die Läden an der Straße waren alle geschlossen, und ich war die Einzige auf der ganzen Straße. Ich sah einen großen Stapel Waren vor dem Laden, der hineingeschafft werden musste, aber ich war so erschöpft, dass ich nicht einmal mehr die Kraft zum Gehen hatte. Eine Welle der Einsamkeit und Trostlosigkeit überkam mich, und die Last dieses harten, anstrengenden Lebens erdrückte mich förmlich. Mit Tränen in den Augen blickte ich zum Himmel und rief: „Oh, Himmel! Ich bin es so leid, so zu leben. Geht es im Leben wirklich nur darum, Geld zu verdienen? Was ist der wahre Sinn des Lebens?“
Während ich mit diesem Schmerz und dieser Verwirrung kämpfte, predigte meine Tochter, die gerade erst selbst Sein Werk der letzten Tage angenommen hatte, mir im Frühling 2014 das Evangelium des Allmächtigen Gottes der letzten Tage. Damals las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten, der mein Herz tief berührte. Der Allmächtige Gott sagt: „Der Allmächtige hat Erbarmen mit diesen Menschen, die zutiefst gelitten haben; gleichzeitig ist Er diesen Menschen, die überhaupt kein Bewusstsein haben, abgeneigt, da Er zu lange auf eine Antwort der Menschen warten musste. Er will suchen, dein Herz und deinen Geist suchen und dir Wasser und Nahrung bringen, damit du erwachst und nicht mehr durstig oder hungrig bist. Wenn du dich erschöpft fühlst und etwas von der Trostlosigkeit dieser Welt spürst, dann fühle dich nicht verloren, weine nicht. Der Allmächtige Gott, der Wächter, wird deine Ankunft jederzeit mit offenen Armen begrüßen. Er wacht an deiner Seite und wartet darauf, dass du dich wieder umdrehst. Er wartet auf den Tag, an dem du deine Erinnerung plötzlich wiedererlangst: an dem du feststellst, dass du von Gott kamst, dass du irgendwann die Orientierung verloren hast, irgendwann auf dem Weg bewusstlos wurdest und irgendwann einen ‚Vater‘ angenommen hast; an dem du außerdem feststellst, dass der Allmächtige stets über dich gewacht hat, und eine sehr, sehr lange Zeit auf deine Rückkehr gewartet hat. Er hat mit verzweifelter Sehnsucht gewacht und auf eine Antwort gewartet, die ausblieb. Sein Wachen und Warten sind unbezahlbar und gelten dem menschlichen Herzen und dem menschlichen Geist. Vielleicht ist dieses Wachen und Warten unendlich und vielleicht haben sie ein Ende erreicht. Aber du solltest genau wissen, wo dein Herz und Geist im Augenblick sind“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Das Seufzen des Allmächtigen). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, war ich tief bewegt und konnte nicht anders, als zu weinen. Da wurde mir klar, dass Gott immer an meiner Seite gewesen war und auf meine Rückkehr gewartet hatte. Ich hatte mich bei meinem Streben nach Geld völlig verausgabt und krank gemacht. Ich war tagtäglich angespannt, und mein Leben fühlte sich so leidvoll und leer an. Gott benutzte meine Tochter, um mir das Evangelium zu predigen, sodass ich Gottes Stimme hören und in Gottes Haus zurückkehren konnte. In diesem Moment fühlte es sich an, als wäre ich zu meinen Eltern zurückgekehrt, und mein Herz war erfüllt von Frieden, Gelassenheit und dem Gefühl, jemanden zu haben, auf den ich mich verlassen kann.
Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, verbesserte sich mein geistiger Zustand deutlich. Allmählich normalisierte sich mein Herzschlag wieder, auch mein allergischer Schnupfen besserte sich, und ich konnte nachts wieder schlafen. Ich wusste, dass Gott mich von meiner Krankheit befreit hatte, und mein Herz war voller Dankbarkeit Ihm gegenüber. Später übernahm ich in der Kirche die Pflicht der Bewässerung von Neulingen. So tat ich meine Pflicht, während ich gleichzeitig mein Geschäft führte, aber die meiste Zeit war mein Herz immer noch auf mein Geschäft konzentriert. Ich dachte, das sei in Ordnung, solange die Versammlungen mit den Neulingen nicht zu kurz kamen. Manchmal kamen am Abend vor einer Versammlung Kunden vorbei, um Waren abzuholen, und um mehr zu verkaufen, zeigte ich ihnen immer wieder weitere Produkte. Wenn ich dann nach Hause kam, war es schon sehr spät. Ich war so müde, dass mein ganzer Körper schmerzte, und schlief ein, während ich auf den Knien betete. Weil ich mich nicht gut ausgeruht hatte, war ich am nächsten Tag bei den Versammlungen mit den Neulingen schläfrig. Damals hatte eine der Schwestern, die ich bewässerte, ebenfalls viel mit ihrem Geschäft zu tun. Sie kam immer zu spät zu den Versammlungen, aber ich sprach mit ihr nur über Worte und Glaubenslehren, ohne ihren Zustand zu beheben. Manchmal dachte ich während der Versammlungen daran, schnell nach Hause zu eilen, um Waren an die Kunden auszuliefern. Ich hatte Sorge, dass die Kunden sie nicht mehr haben wollten, wenn ich zu spät lieferte. Mein Herz kam nicht zur Ruhe, und ich wollte nur, dass die Versammlungen schnell endeten. Ein anderes Mal war mein Mann für ein paar Tage verreist, um Waren einzukaufen. In diesen Tagen musste ich die Neulinge bewässern, und um meine Pflicht zu tun, hätte ich den Laden schließen müssen. Ich dachte: „Ich kann über tausend Yuan am Tag verdienen. Wie viel Geld würde ich verlieren, wenn ich den Laden für mehrere Tage schließe?“ Also benutzte ich eine List und sagte der Leiterin: „Wenn ich den Laden geschlossen halte, werden die Nachbarn anfangen zu vermuten, dass ich an Gott glaube, und das könnte uns in Gefahr bringen.“ So sorgte ich dafür, dass die Leiterin die Versammlungen für die Neulinge an meiner Stelle abhielt. Eines Abends nach dem Essen wurde mir plötzlich schwindelig und ich spürte ein Unwohlsein im Magen, weshalb ich alles, was ich gerade gegessen hatte, wieder erbrach. Zuerst dachte ich, es könnte etwas gewesen sein, das ich gegessen hatte, aber nach dem Erbrechen wurde der Schwindel schlimmer. Mein Mann brachte mich ins Krankenhaus, und ich betete in meinem Herzen unentwegt zu Gott: „Gott, Du hast zugelassen, dass diese Krankheit heute über mich kam. Bitte erleuchte mich, damit ich Deine Absicht verstehen und sehen kann, wo ich etwas falsch gemacht habe. Ich bin bereit, Buße zu tun.“
Bei meiner Suche fiel mir ein Abschnitt aus Gottes Worten ein: „Wenn Ich in diesem Augenblick etwas Geld vor euch hinlegen und euch die Freiheit geben würde, zu wählen – und wenn Ich euch nicht für eure Wahl verurteilen würde –, dann würden die meisten von euch das Geld wählen und die Wahrheit aufgeben. Die Besseren unter euch würden das Geld aufgeben und widerwillig die Wahrheit wählen, während diejenigen dazwischen mit der einen Hand das Geld und mit der anderen die Wahrheit ergreifen würden. Würde so nicht euer wahres Gesicht offensichtlich werden? Vor die Wahl gestellt zwischen der Wahrheit und allem, dem ihr treu seid, würdet ihr alle so wählen, und eure Einstellung würde die gleiche bleiben. Ist dem nicht so? Gibt es nicht viele unter euch, die zwischen richtig und falsch geschwankt haben? In all dem Kampf zwischen Positiv und Negativ, Schwarz und Weiß – zwischen Familie und Gott, Kindern und Gott, Harmonie und Bruch, Reichtum und Armut, Status und Gewöhnlichkeit, Unterstützung und Ablehnung usw. – kann es doch sicherlich nicht sein, dass ihr euch der Entscheidungen, die ihr getroffen habt, nicht bewusst seid! Vor die Wahl gestellt zwischen einer harmonischen und einer zerrütteten Familie habt ihr erstere gewählt, und zwar ohne zu zögern. Zwischen Reichtum und Pflicht habt ihr wiederum ersteres gewählt, ohne auch nur den Willen zu haben, ans Ufer zurückzukehren. Zwischen Luxus und Armut habt ihr ersteres gewählt; als ihr zwischen euren Söhnen, Töchtern, Frauen und Ehemännern auf der einen Seite und Mir auf der anderen gewählt habt, habt ihr erstere gewählt; und zwischen Auffassung und Wahrheit habt ihr immer noch erstere gewählt. Angesichts eurer bösen Taten aller Art habe Ich einfach das Vertrauen in euch verloren, Ich bin einfach erstaunt. Eure Herzen sind unerwartet unfähig, sich erweichen zu lassen. Das Herzblut, das Ich viele Jahre lang aufgewendet habe, hat Mir überraschenderweise nichts anderes gebracht als eure Abwendung und Resignation, aber Meine Hoffnungen auf euch wachsen mit jedem Tag, denn Mein Tag ist vor jedem völlig offengelegt worden. Doch jetzt strebt ihr immer noch nach dunklen und bösen Dingen und weigert euch, euren Griff um sie zu lockern. Was wird dann euer Ergebnis sein? Habt ihr jemals sorgfältig darüber nachgedacht? Wenn ihr aufgefordert würdet, erneut zu wählen, wie wäre eure Haltung dann? Wäre es immer noch das erstere? Würdet ihr Mir noch immer Enttäuschung und elenden Kummer bringen? Würden eure Herzen noch immer nur ein Fünkchen Wärme aufweisen? Wüsstet ihr immer noch nicht, was zu tun ist, um Mein Herz zu trösten? Was wählt ihr in diesem Moment?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Wem gilt deine Treue?). Ich dachte über Gottes Worte und mein eigenes Verhalten nach. War ich nicht genau die Person, von der Gott sprach? Die versucht, mit einer Hand das Geld und mit der anderen die Wahrheit zu ergreifen? Obwohl ich an Gott glaubte und meine Pflicht tat, ging mir täglich immer noch das Geschäft durch den Kopf, und ich dachte ständig darüber nach, wie ich mehr Geld verdienen könnte. Ich verbrachte meine ganze Zeit damit, dem Geld nachzujagen, und aß und trank nur selten Gottes Worte. Ich behandelte meine Pflicht wie ein Hobby, und wenn ich sie tat, dann nur oberflächlich und ohne Herz. Dass ich in meiner Pflicht, die Neulinge zu bewässern, üben durfte, war eine Erhöhung Gottes für mich, und ich hätte ernsthaft darüber nachdenken sollen, wie ich meine Pflicht gut tun und die Zustände und Schwierigkeiten meiner Brüder und Schwestern lösen kann. Jedoch hatte ich meine Pflicht nicht als meine Verantwortung angesehen, und mein Kopf war nur darauf konzentriert, wie ich mehr Geld verdienen konnte. Ich blieb jeden Tag für mein Geschäft lange auf, was mich am nächsten Tag bei den Versammlungen mit den Neulingen schläfrig machte, und redete beim gemeinschaftlichen Austausch nur über Worte und Glaubenslehren. Obwohl ich während der Versammlungen Zeit hatte, mehr mit den Brüdern und Schwestern Gemeinschaft zu halten, hatte ich Angst, dass ein spätes Ende der Versammlungen meinen Verkauf verzögern würde, und deshalb beendete ich sie überstürzt. Um mehr Geld zu verdienen, log ich sogar die Leiterin an und bat sie, die Versammlungen mit den Neulingen für mich zu übernehmen. Bevor ich zu Gott fand, war ich jeden Tag nur mit Geld beschäftigt, was mich erschöpfte und krank machte. Ich hatte unerträgliche Qualen und Schmerzen, bis zu dem Punkt, an dem ich sogar den Lebensmut verlor. Es war Gott, der mich errettete und mich Seine Stimme hören ließ, und ich sollte für Gottes Errettung dankbar sein und diese einmalige Gelegenheit ergreifen, meine Pflicht gut zu tun, um Gott zufriedenzustellen. Aber mein Kopf war immer noch voller Gedanken, wie ich mehr Geld verdienen könnte, und wann immer meine Pflicht mit meinen persönlichen Interessen kollidierte, schob ich meine Pflicht beiseite. Ich war wirklich egoistisch und verachtenswert und mir fehlte es an Menschlichkeit! Gott sagt: „Wenn ihr aufgefordert würdet, erneut zu wählen, wie wäre eure Haltung dann? Wäre es immer noch das erstere?“ Früher konzentrierte ich mich nur darauf, dem Geld nachzujagen, und tat meine Pflicht nicht gut, aber Gott gab mir noch einmal die Wahl. Ich war bereit, mich auf Gott zu verlassen, dem Streben nach Geld weniger Bedeutung beizumessen, mehr von Gottes Worten zu essen und zu trinken, nach der Wahrheit zu streben und mein Herz meiner Pflicht zu widmen.
Später stieß ich auf einen weiteren Abschnitt aus Gottes Worten: „Die Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, Geld, Ruhm und Gewinn hinterherzujagen; sie klammern sich an diese Strohhalme, behandeln sie wie ihren einzigen Halt, als könnten sie ihnen zum Weiterleben verhelfen, sie vom Tod befreien. Doch erst dann, wenn sie kurz davor sind zu sterben, erkennen sie, wie weit entfernt diese Dinge von ihnen sind, und wie schwach und machtlos, wie verletzlich und wie einsam und hilflos sie im Angesicht des Todes sind und sie wissen nicht wohin. Sie erkennen, dass Leben nicht mit Geld oder Ruhm und Gewinn gekauft werden kann, dass ungeachtet dessen, wie reich ein Mensch sein mag, ungeachtet dessen, wie erhaben seine Position ist, alle Menschen im Angesicht des Todes gleich arm und unbedeutend sind. Sie erkennen, dass Geld kein Leben kaufen kann, dass Ruhm und Gewinn den Tod nicht auslöschen können, dass weder Geld noch Ruhm und Gewinn das Leben eines Menschen um eine einzige Minute, eine einzige Sekunde verlängern können“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige III). Gottes Worte berührten mein Herz. Ich hatte wie besessen geschuftet, nur um von anderen bewundert zu werden, im Glauben, dass Geld mir alles geben würde. Aber als das Leid der Krankheit kam, hat mir das Geld nicht geholfen, meinen Schmerz zu lindern. Erst da wurde mir klar: „Wenn ich mein Leben verliere, was nützt es dann, noch mehr Geld zu verdienen? Wenn ich sterbe, was nützt dann die flüchtige Bewunderung und das Lob der Leute?“ Ich dachte an meine beiden wohlhabenden Nachbarn. Die eine bekam in ihren Dreißigern Leukämie, und obwohl sie viel Geld ausgab, konnte sie nicht geheilt werden. Am Ende hinterließ sie zwei kleine Kinder und verstarb. Ein anderer Nachbar erlitt in seinen Vierzigern eine Hirnblutung, fiel ins Wachkoma und starb kurz darauf. Als ich das sah, wurde mir klar, dass kein Geld der Welt das Leben eines Menschen verlängern kann, und ich verstand, dass ich mein Leben nicht riskieren durfte, nur um Geld zu verdienen. Danach begann ich, mich auf meine Pflicht zu konzentrieren. Außerhalb meiner Pflichten praktizierte ich, vor Gott zur Ruhe zu kommen, Seine Worte zu essen und zu trinken und mich mit der Wahrheit auszurüsten. Allmählich verbesserten sich die Ergebnisse meiner Pflicht, und ich fand auch große Freude daran, gemeinsam mit allen am Kirchenleben teilzunehmen.
Eines Tages kehrte ich in den Laden zurück, nachdem ich meine Pflicht beendet hatte. Mein Mann gab mir den Verkaufsbeleg, und ich bemerkte, dass einige Artikel nicht verbucht waren. Als ich es mit dem Kunden überprüfte, wurde mir klar, dass mein Mann mehrere Artikel zu wenig notiert hatte. Es war auch eine Rechnung dabei, bei der er 500 Yuan hätte berechnen sollen, aber nur 50 Yuan aufgeschrieben hatte. Ich dachte: „Ich wusste schon immer, dass mein Mann nachlässig ist, oft zu wenig berechnet und den Kunden zu viel Ware mitgibt. Bei den Kunden, die jeden Tag kommen, um Waren zu kaufen, wird bei diesem Tempo kein Geld der Welt unsere Verluste decken. Es scheint, der Laden kann ohne mich wirklich nicht funktionieren.“ Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich wieder auf Geld konzentrierte, also dachte ich nach: „Ich weiß, dass es von Gott vorherbestimmt ist, wie viel Geld ein Mensch hat, also warum fällt es mir immer so schwer, dem Streben nach Geld weniger Bedeutung zuzumessen?“ In Gottes Worten las ich dann: „‚Geld regiert die Welt‘ ist eine Philosophie Satans. Sie herrscht unter der ganzen Menschheit vor, in jeder menschlichen Gesellschaft; man könnte sagen, dass sie ein Trend ist. Der Grund dafür ist, dass sie dem Herzen jeder einzelnen Person eingeflößt wurde, die diesen Spruch zunächst nicht akzeptierte, ihm dann aber ihre stille Zustimmung gab, als sie in Kontakt mit dem wirklichen Leben kam und das Gefühl bekam, dass diese Worte tatsächlich wahr sind. Ist dies nicht ein Verlauf, bei dem Satan den Menschen verdirbt? Vielleicht verfügen nicht alle Menschen über das gleiche Maß an Erfahrungswissen zu diesem Sprichwort, aber jeder weist ein unterschiedliches Maß an Interpretation und Anerkennung dieses Sprichworts auf, beruhend auf Dingen, die in seiner Umgebung geschehen sind, und auf seiner eigenen persönlichen Erfahrung. Trifft das nicht zu? Unabhängig davon, wie viel Erfahrung jemand mit diesem Sprichwort hat, was ist die negative Auswirkung, die es auf jemandes Herz haben kann? Durch die menschliche Disposition der Leute in dieser Welt wird etwas offenbart, was jeden einzelnen von euch einschließt. Was ist es? Es ist die Anbetung von Geld. Ist es schwierig, dies aus jemandes Herzen zu entfernen? Es ist sehr schwierig! Es scheint, dass Satan die Menschen tatsächlich zutiefst verdorben hat! Satan benutzt Geld, um Menschen in Versuchung zu führen, und verdirbt sie so weit, dass sie Geld anbeten und materielle Dinge verehren. Und wie zeigt sich diese Anbetung des Geldes in den Menschen? Glaubt ihr, dass ihr in dieser Welt ohne Geld nicht überleben könntet, dass selbst ein Tag ohne Geld unmöglich wäre? Der Status der Menschen basiert darauf, wie viel Geld sie haben, was auch auf den Respekt zutrifft, den sie sich verschaffen. Die Rücken der Armen krümmen sich beschämt, während die Reichen ihren hohen Status genießen. Sie stehen aufrecht und voller Stolz, sprechen laut und leben arrogant. Was bringen dieses Sprichwort und dieser Trend den Menschen? Trifft es nicht zu, dass viele Menschen jedes Opfer bringen, um Geld zu erlangen? Verlieren viele Menschen im Streben nach mehr Geld nicht ihre Würde und ihre Integrität? Verpassen viele Menschen wegen des Geldes nicht die Chance, ihre Pflicht zu tun und Gott zu folgen? Ist die Chance zu verpassen, die Wahrheit zu erlangen und gerettet zu werden, für die Menschen nicht der größte aller Verluste? Ist Satan nicht böse, da er diese Methode und dieses Sprichwort benutzt, um die Menschen dermaßen zu verderben?“ (Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige V). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, wurde mir klar, dass das Streben nach Reichtum, um Bewunderung zu erlangen, nicht zu den positiven Dingen gehörte. Es ist eine Methode, die Satan benutzt, um die Menschen zu verderben. Die Menschen leben für Geld, und sobald sie etwas davon haben, wollen sie mehr. Ihr Verlangen nach Reichtum wächst nur, und am Ende sterben sie für Geld. Somit verlieren sie die Gelegenheit, nach der Wahrheit zu streben und errettet zu werden. Als ich jung war, war unsere Familie arm, und die Leute um uns herum verspotteten uns, also fühlte ich mich anderen unterlegen. Als ich erwachsen wurde und immer noch kein Geld verdienen konnte, sahen Freunde und Verwandte auf mich herab, und ich spürte noch stärker, dass das Leben ohne Geld unerträglich war. Also machte ich das Geldverdienen zu meinem Lebensziel. Ich lebte nach vergifteten Ansichten wie „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“, „Geld regiert die Welt“, „Der Mensch stirbt für Reichtum wie Vögel für Futter“ und anderen solchen giftigen Ansichten, die Satan den Menschen einimpft. Solange ich Geld verdienen konnte, war ich bereit, jedes Leid zu ertragen. Selbst als ich kurz vor der Lähmung durch einen Bandscheibenvorfall stand, ruhte ich mich nicht aus. Ich hatte Angst, dass Nichtarbeiten weniger Geld bedeutete, also trieb ich mich weiter an, bis ich fast umfiel. Am Ende verursachte mir meine Krankheit so viel Schmerz, dass ich nicht mehr leben wollte. Selbst nachdem ich zu Gott gefunden hatte, lebte ich weiterhin nach diesen satanischen Giften. Obwohl ich meine Pflicht tat, war mein Herz immer noch darauf konzentriert, wie ich mehr Geld verdienen könnte. Bei den Versammlungen machte ich alles nur oberflächlich und vertrödelte meine Zeit. Dadurch wurde der Lebenseintritt meiner Brüder und Schwestern beeinträchtigt, und ich selbst machte auch keine Fortschritte. Nach Satans Giften zu leben, brachte mir bei der Ausführung meiner Pflichten nur Schmerz und Verfehlungen. Das Streben nach Reichtum, um Bewunderung zu verdienen, ist die Art und Weise, wie Satan die Menschen kontrolliert und sie in die Vernichtung führt. Ich wollte nicht mehr von Satan versucht werden und meine Zeit damit verschwenden, dem Reichtum nachzujagen. Ich musste meine Energie darauf konzentrieren, Gottes Worte zu essen und zu trinken und meine Pflicht zu tun. Danach konzentrierte ich mich weniger auf das Geschäft, besuchte den Laden seltener und fühlte mich körperlich und geistig viel entspannter. Später las ich mehr von Gottes Worten: „Als jemand, der normal ist und nach der Liebe zu Gott strebt, ist der Eintritt in das Königreich, um einer von Gottes Volk zu werden, eure wahre Zukunft und ein Leben, das von höchstem Wert und größter Bedeutung ist; niemand ist gesegneter als ihr. Warum sage Ich das? Weil diejenigen, die nicht an Gott glauben, für das Fleisch leben und sie leben für Satan, aber heute lebt ihr für Gott und lebt, um den Willen Gottes zu befolgen. Darum sage Ich, eure Leben sind von größter Bedeutung“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Erkennt Gottes neustes Werk und folgt Seinen Fußspuren). Früher lebte ich für das Fleisch und das Geld, strebte nach der Bewunderung anderer und ging einen Weg in Richtung Vernichtung. Jetzt konnte ich Gott folgen, nach der Wahrheit streben und meine Pflicht als ein geschaffenes Wesen erfüllen. Das ist das wertvollste und sinnvollste Leben. Ich muss meine Gedanken auf das Streben nach der Wahrheit und auf meine Pflicht konzentrieren und meine Pflicht gut tun, um Gottes Liebe zu erwidern.
Eines Tages kam mein Mann nach Hause und erzählte mir, dass in unserer Gegend ein riesiger Großmarkt eröffnet hatte und dass dessen Marketingabteilung jetzt große Händler wie uns suchte, um das Geschäft in Gang zu bringen. Sie boten großen Händlern wie uns sehr günstige Konditionen an: drei Jahre mietfreie Zeit und kostenlose Lagerfläche. Mein Mann besprach die Angelegenheit mit mir: Er wollte Waren für mich auf Lager legen, die ich dort verkaufen sollte, und sagte, es sei ein garantierter Gewinn. Ich war etwas versucht und dachte: „Ist das nicht eine tolle Gelegenheit, die uns einfach so in den Schoß fällt? Wir zahlen jetzt Zehntausende von Yuan Miete pro Jahr. Wenn wir auf diesem neuen Markt Groß- und Einzelhandel betreiben würden, würde unser Geschäft sicher florieren. Und sobald wir mehr verdienen, können wir ein besseres Haus und ein schöneres Auto kaufen. Dadurch werden uns unsere Verwandten und Freunde noch mehr bewundern und beneiden!“ Aber wenn ich zustimmte, müssten mein Mann und ich getrennte Läden führen, und obwohl wir viel mehr Geld verdienen würden, wären wir sicher noch beschäftigter und erschöpfter als zuvor. Ich dachte an einen Abschnitt aus Gottes Worten: „In jeder Stufe des Werkes, das Gott an den Menschen vollbringt, scheint es sich dabei von außen betrachtet um Interaktionen zwischen Menschen zu handeln, als ob diese Stufe des Werks von menschlichen Vorkehrungen oder menschlichen Störungen herrühren würde. Aber hinter den Kulissen ist jede Stufe des Werkes und alles, was geschieht, eine Wette, die Satan vor Gott eingeht, und macht es erforderlich, dass die Menschen in ihrem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Nehmen wir zum Beispiel Hiobs Prüfungen: Hinter den Kulissen ging Satan eine Wette mit Gott ein, und die Dinge, die Hiob widerfuhren, waren die Taten und die Störungen der Menschen. Hinter jeder Stufe des Werkes, das Gott in euch vollbringt, steht Satans Wette mit Gott – hinter all dem steht ein Kampf“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur Gott zu lieben, ist wahrlich an Gott zu glauben). Als ich über Gottes Worte nachdachte, wurde mir klar: „Ist das nicht genau eine Versuchung von Satan? Wenn wir einen weiteren Laden eröffnen, verdienen wir vielleicht mehr Geld und verbessern unseren Ruf, aber dann hätte ich keine Zeit, Gottes Worte zu essen und zu trinken oder meine Pflicht zu tun. Würde das nicht meine Chance, errettet zu werden, zunichtemachen?“ Ich dachte daran, was der Herr Jesus gesagt hatte: „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?“ (Matthäus 16,26). Das war absolut richtig. Egal wie viel Geld ich verdiente, was nützte es, wenn ich am Ende mein Leben verlor? Gott hatte mich schon genug gesegnet, also konnte ich nicht weiterhin meine ganze Zeit und Energie ins Geldverdienen stecken. Nachdem ich Gottes Absicht verstanden hatte, überredete ich meinen Mann, die Idee, einen Laden auf dem neuen Markt zu eröffnen, aufzugeben. Zu meiner Überraschung stimmte er zu, und ich verspürte eine tiefe Gelassenheit in meinem Herzen. Dass ich von den Fesseln des Geldes befreit wurde, ist das Ergebnis dessen, dass Gottes Worte in mir gewirkt haben!