60. Warum ich bei meiner Pflicht wählerisch war
Im Juli 2023 wurde ich als Leiterin entlassen, weil ich nach Ansehen und Status strebte und keine tatsächliche Arbeit leistete. Zwei Wochen später kam meine frühere Arbeitspartnerin, Schwester Liu Xiao, zu mir. Sie sagte: „Die KPCh verhaftet jetzt überall Gläubige. Manche Gastfamilien sind bekannt dafür, dass sie gläubig sind, und sind deshalb nicht sicher. Man weiß von dir aber nicht, dass du gläubig bist, und deine familiäre Situation ist geeignet. Von jetzt an kannst du bei dir zu Hause die Gastgeberpflicht übernehmen.“ Als ich Liu Xiao sah, schämte ich mich. Ich dachte: „Noch vor zwei Wochen habe ich mit ihr zusammen Leitungsaufgaben erfüllt, und jetzt kommt sie, um mir eine Pflicht zuzuweisen. Und zu allem Übel ist es die Gastgeberpflicht! Wie tief ich gefallen bin! Denkt sie vielleicht, ich würde nicht nach der Wahrheit streben und wäre nur für die Gastgeberpflicht geeignet?“ Dann dachte ich daran, dass die meisten Brüder und Schwestern, die die Gastgeberpflicht tun, älter und von durchschnittlichem Kaliber sind. Es wäre so beschämend, wenn die Brüder und Schwestern, die mich kennen, herausfinden würden, dass ich zu Hause die Gastgeberpflicht tue! Ich wollte die Gastgeberpflicht wirklich nicht tun und dachte, dass diese Pflicht minderwertig sei, anders als Leiter, die überall Ansehen genießen und im Rampenlicht stehen. Doch eine Pflicht abzulehnen, wenn man dazu berufen wird, zeugt von mangelnder Vernunft, also stimmte ich widerwillig zu. Insgeheim dachte ich auch: „Wenn ich durch Andachten und Selbstreflexion ein gewisses Verständnis über mich selbst erlangt habe, werde ich vielleicht einer anderen Pflicht zugewiesen.“
Nachdem ich die Gastgeberpflicht angetreten hatte, kam Liu Xiao manchmal zu mir nach Hause, um mit den Brüdern und Schwestern die Arbeit zu besprechen. Ich dachte daran, dass ich früher so war wie Liu Xiao, doch jetzt kochte ich für die Brüder und Schwestern, spülte jeden Tag das Geschirr und machte sauber. Peinlicher ging es nicht mehr! Eines Tages klingelte es an der Tür, ich öffnete und sah, dass es Schwester Wang Dan war. Sofort schoss mir die Hitze ins Gesicht. Früher hatte ich Wang Dan immer ihre Aufgaben zugewiesen, doch jetzt war es Wang Dan, die mir Arbeit zuteilte. Solch ein gewaltiger Wandel der Verhältnisse war so beschämend! Wang Dan sagte: „In den nächsten Tagen werden wir die Brüder und Schwestern, die bei dir wohnen, abholen und zu einer anderen Gastunterkunft bringen.“ Als ich das hörte, war ich sehr glücklich: „Wollen sie mir jetzt eine andere Pflicht zuweisen? Solange es nicht die Gastgeberpflicht ist, macht es mir nichts aus, Neulinge zu bewässern oder das Evangelium zu predigen. Solange ich mit meinen Brüdern und Schwestern in Kontakt bleiben kann, habe ich bei der nächsten Wahl in der Kirche die Chance, mich als Leiterin oder Diakonin aufstellen zu lassen. Anders als bei der Gastgeberpflicht, bei der man nicht einmal die Gelegenheit hat, sich zu zeigen.“ Gerade als ich tagträumte, sagte Wang Dan: „Wir werden sie abholen und durch andere Brüder und Schwestern ersetzen.“ Als ich das hörte, war ich sehr enttäuscht. „Wann wird diese Gastgeberpflicht ein Ende haben?“ Später sah ich einen Brief von den oberen Leitern. Darin stand, dass die KPCh Ermittlungen durchführte und nach Menschen suchte, die an Gott glauben, um sie zu verhaften. Jeder müsse auf seine Sicherheit achten und die Interessen der Kirche schützen. Insbesondere die Gastgeberfamilien müssten eine gute Umgebung aufrechterhalten und die Brüder und Schwestern schützen. Nachdem ich den Brief gelesen hatte, dachte ich: „Die aktuelle Lage wird immer angespannter, und wir brauchen mehr sichere Gastfamilien. Anscheinend wird es nicht einfach sein, meine Gastgeberpflicht zu ändern.“ Während dieser Zeit war ich den ganzen Tag niedergeschlagen und unglücklich. Wenn die Schwestern in meinem täglichen Leben etwas taten oder sagten, das mir nicht gefiel, war mir ihr Anblick zuwider, und ich wurde wütend und widerständig, wenn beim Aufräumen eine Menge Dinge zu erledigen waren. Ich fühlte mich wie ein Dienstmädchen, das all die schmutzige und anstrengende Arbeit macht, und räumte die Sachen mit viel mürrischem Herumpoltern auf. Auch wenn ich mit meinen Schwestern sprach, sah ich nicht glücklich aus. Während dieser Zeit waren die Schwestern alle durch mich eingeschränkt, und mein eigener Zustand wurde immer schlechter. Ich vernachlässigte sogar meine Andachten und gab mich stattdessen manchmal einfach mutwillig meiner Trägheit hin und spielte mit dem Handy. Schwester Li Lu sah, dass mein Zustand schlecht war, und erinnerte mich daran, mehr von Gottes Worten zu lesen, mehr Hymnen zu lernen und das Schreiben von Artikeln zu üben, aber ich hörte nicht auf sie. Eines Tages wies Li Lu auf meinen Zustand hin und sagte, dass ich meine Pflicht zwar äußerlich tat, aber mein Herz nicht dabei war. Nachdem ich ihre Worte gehört hatte, verspürte ich ein wenig Widerstand: „Ich bin jeden Tag damit beschäftigt, für euch Leute zu kochen. Wie kann man da sagen, ich wäre nicht bei der Sache?“ Danach kamen mir ihre Worte immer wieder in den Sinn. In dieser Nacht wälzte ich mich im Bett hin und her und konnte nicht schlafen. Ich dachte bei mir: „Warum hat meine Schwester mich kritisiert? Was ist Gottes Absicht?“ Ich dachte darüber nach, wie schlecht mein Zustand in letzter Zeit gewesen war und dass ich meiner Pflicht keine Aufmerksamkeit geschenkt und meinen Schwestern keine Liebe gezeigt hatte. Ich sah sie oft böse an und schränkte sie ein … Je mehr ich darüber nachdachte, desto schuldiger fühlte ich mich und desto mehr Vorwürfe machte ich mir. Ich betete zu Gott und flehte Ihn an, mich zur Selbsterkenntnis zu führen. Ich dachte an einige Worte Gottes, die ich zuvor gelesen hatte: „Was auch immer deine Pflicht ist, mach keinen Unterschied zwischen hoch und niedrig. Angenommen, du sagst: ‚Selbst wenn diese Aufgabe ein Auftrag Gottes ist und die Arbeit von Gottes Haus, wenn ich sie verrichte, könnten die Leute auf mich herabschauen. Andere bekommen Arbeit, die sie herausragen lässt. Diese Aufgabe wurde mir zugeteilt. Mit ihr kann ich nicht glänzen, und hinter den Kulissen muss ich mich anstrengen. Das ist unfair! Ich will diese Pflicht nicht tun! Meine Pflicht muss eine sein, die mich vor anderen herausragen lässt und mir ermöglicht, mir einen Namen zu machen – und selbst wenn ich mir keinen Namen mache oder herausrage, muss ich daraus trotzdem Nutzen ziehen und beruhigt sein, was das Leibliche betrifft.‘ Ist das eine vertretbare Einstellung? Wählerisch zu sein, bedeutet, die Dinge nicht von Gott anzunehmen; es bedeutet, Entscheidungen deinen eigenen Vorlieben entsprechend zu treffen. Das ist nicht, deine Pflicht anzunehmen; es ist die Verweigerung deiner Pflicht, ein Ausdruck deiner Aufsässigkeit gegenüber Gott. Ein derart wählerisches Verhalten ist durch deine individuellen Vorlieben und Begierden verfälscht. Wenn du auf deinen eigenen Nutzen, deinen Ruf usw. bedacht bist, ist deine Haltung zu deiner Pflicht nicht unterwürfig“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie sieht eine maßstabsgerechte Ausführung der eigenen Pflicht aus?). Was Gott ansprach, traf genau auf meinen Zustand zu. Ich dachte an früher zurück, als ich eine Leiterin in der Kirche war und mich zeigen konnte. Wo immer ich hinging, wurde ich von meinen Brüdern und Schwestern geschätzt, fühlte mich im Herzen glücklich und hatte die Energie, meine Pflichten zu tun. Besonders erfreut war ich, als ich zur Bezirksleiterin gewählt wurde, und dachte, ich hätte mich von der Masse abgehoben und stünde nun im Rampenlicht. Meine Energie, meine Pflicht zu tun, verdoppelte sich. Zu dieser Zeit arbeitete ich jeden Tag von morgens bis abends. Es war Winter und sehr kalt, aber selbst wenn ich erst um elf oder zwölf Uhr nachts nach Hause kam, war ich glücklich; ich spürte weder die Kälte noch war ich müde. Aber nachdem ich entlassen worden war und die Leiterin mir die Gastgeberpflicht zugewiesen hatte, fühlte ich mich wie ein Dienstmädchen, das all die harte Arbeit und die Drecksarbeit erledigt, als wäre ich eine minderwertige Dienerin. Mein Herz konnte sich nicht unterwerfen, und ich sehnte mich nach dem Tag, an dem die Leiter mir eine andere Pflicht zuweisen würden. Später schickten die oberen Leiter einen Brief, in dem stand, dass die aktuelle Lage immer angespannter werde und mehr sichere Gastfamilien benötigt würden. Als mir klar wurde, dass meine Pflicht in nächster Zeit nicht geändert werden würde, fühlte ich mich unwohl und lebte in Negativität. Ich tat meine Pflicht, aber mein Herz war zutiefst unwillig, und ich warf meinen Schwestern auch böse und griesgrämige Blicke zu, wodurch sie sich eingeschränkt fühlten. War das etwa meine Unterwerfung Gott gegenüber? Meine Unterwerfung war an Bedingungen geknüpft und von meinen eigenen Vorlieben und Unreinheiten geprägt. Es war keine echte Unterwerfung unter Gott. Ich unterwarf mich nur, wenn es mir nützte und ich etwas Ansehen gewann, aber wenn es mir nicht nützte und ich mich nicht zeigen konnte, konnte ich mich nicht unterwerfen. Wenn ich diesen Zustand nicht ändern würde, wäre das sehr gefährlich.
Eines Tages las ich die Worte Gottes: „Im Haus Gottes wird ständig darüber geredet, Gottes Auftrag anzunehmen und die eigene Pflicht gut auszuführen. Wie entsteht Pflicht? Ganz allgemein gesprochen entsteht sie infolge von Gottes Führungsarbeit, der Menschheit Errettung zu bringen; während sich Gottes Führungsarbeit unter der Menschheit entfaltet, kommt konkret gesagt verschiedene Arbeit auf, die es von den Menschen verlangt, dass sie ihre Schuldigkeit tun und sie abschließen. Dadurch sind Verantwortungen und Missionen entstanden, die die Menschen erfüllen müssen, und diese Verantwortungen und Missionen sind die Pflichten, die Gott den Menschen zuteilwerden lässt. In Gottes Haus sind die verschiedenen Aufgaben, die von den Menschen erfordern, dass sie ihre Schuldigkeit tun, die Pflichten, die sie ausführen sollten. Gibt es also zwischen Pflichten Unterschiede in Bezug auf besser und schlechter, erhaben und unbedeutend oder groß und klein? Solche Unterschiede gibt es nicht. Vorausgesetzt, dass etwas mit Gottes Führungsarbeit zu tun hat, für die Arbeit Seines Hauses erforderlich ist und für die Verbreitung von Gottes Evangelium benötigt wird, dann ist es die Pflicht eines Menschen. Das ist der Ursprung und die Definition der Pflicht. Würden die Menschen auf Erden – unabhängig davon, wie sie leben – ohne Gottes Führungsarbeit Pflichten haben? Nein. Jetzt könnt ihr die Sache klar erkennen. Mit was steht die Pflicht eines Menschen in Verbindung? (Mit Gottes Führungsarbeit zur Errettung der Menschheit.) Das stimmt. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen den Pflichten der Menschheit, den Pflichten der geschaffenen Wesen und Gottes Führungsarbeit zur Errettung der Menschheit. Man kann sagen, dass die Menschen ohne Gottes Errettung der Menschheit und ohne die Führungsarbeit, die der menschgewordene Gott auf der Erde unter den Menschen begonnen hat, keine nennenswerten Pflichten hätten. Pflichten entstehen durch Gottes Werk; sie sind das, was Gott von den Menschen verlangt. Aus dieser Perspektive betrachtet, ist die Pflicht für jeden Menschen wichtig, der Gott folgt, nicht wahr? Sie ist enorm wichtig. Allgemein gesagt trägst du zum Werk von Gottes Führungsplan bei. Genauer gesagt wirkst du an den verschiedenen Arten von Aufgaben Gottes mit, die zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Gruppen von Menschen erforderlich sind. Unabhängig davon, was deine Pflicht ist, ist sie eine Mission, die Gott dir übertragen hat. Manchmal wird möglicherweise von dir verlangt, dich um ein wichtiges Objekt zu kümmern oder es zu beschützen. Das mag eine vergleichsweise belanglose Angelegenheit sein, von der man nur sagen kann, dass sie in deiner Verantwortung liegt, aber es ist eine Aufgabe, die Gott dir übertragen hat. Du hast sie von Ihm angenommen. Du hast sie von Gottes Händen angenommen, und das ist deine Pflicht. Um den Kern der Sache anzusprechen: Deine Pflicht wurde dir von Gott anvertraut. Sie umfasst hauptsächlich, das Evangelium zu predigen, Zeugnis mitzuteilen, Videos zu produzieren und als Leiter oder Mitarbeiter in der Gemeinde zu dienen, oder es könnte sich um Arbeit handeln, die sogar gefährlicher und wichtiger ist. Solange es jedenfalls mit Gottes Werk und den Notwendigkeiten der Arbeit der Verbreitung des Evangeliums zu tun hat, sollten die Menschen es als eine Pflicht von Gott akzeptieren. Noch umfassender ausgedrückt ist die Pflicht die Mission einer Person, ein von Gott anvertrauter Auftrag. Genauer gesagt ist sie deine Verantwortung, deine Verpflichtung. Da es sich dabei um deine Mission handelt, um einen Auftrag, mit dem Gott dich betraut hat, und sie deine Verantwortung und Verpflichtung ist, hat die Ausführung deiner Pflicht nichts mit deinen privaten Angelegenheiten zu tun“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie sieht eine maßstabsgerechte Ausführung der eigenen Pflicht aus?). Nachdem ich die Worte Gottes gelesen hatte, verstand ich, dass die Menschen nur wegen Gottes Führungsplan zur Errettung der Menschheit die Gelegenheit haben, Pflichten zu tun und gerettet zu werden, und dass es im Haus Gottes viele Pflichten gibt, die getan werden müssen. Einige leiten die Kirche, andere predigen das Evangelium, und wieder andere erledigen allgemeine Verwaltungsarbeiten und so weiter. In Gottes Augen gibt es keinen Unterschied zwischen besseren und schlechteren oder erhabenen und niederen Pflichten. Als geschaffene Wesen sollten wir uns Gott unterwerfen, egal welche Pflicht wir tun oder ob wir uns dabei zeigen können oder nicht, und wir sollten nicht nach unseren eigenen Vorlieben wählen. Ich hingegen teilte die Pflichten, die von Gott kamen, in verschiedene Ränge ein und glaubte, dass es sehr prestigeträchtig sei, Leiter zu sein, da diese überall geschätzt und beneidet würden. Sie sind wie die Führungskräfte in einem Unternehmen, die von allen bewundert werden. Wenn man jedoch die Gastgeberpflicht tut, schuftet man bei anstrengenden und schmutzigen Gelegenheitsarbeiten; so wie auf eine Dienerin, ein Dienstmädchen in der Welt herabgesehen wird. Als die Leiterin mir die Gastgeberpflicht zuwies, dachte ich deshalb, dass es zu peinlich und erniedrigend sei, und beklagte mich, während ich meine Pflicht tat. Am Ende wurde mein Zustand immer schlechter, bis ich nicht einmal mehr regelmäßig Andacht hielt oder Lust hatte, Artikel zu schreiben. All dies wurde durch meine falsche Einstellung zu meiner Pflicht verursacht. Ich betrachtete die Dinge aus der Sichtweise einer Nichtgläubigen und sah meine Pflicht nicht als meine ureigene Verantwortung und Verpflichtung an. Als geschaffenes Wesen ist es das Sinnvollste überhaupt, seine Pflicht in Gottes Führungsplan zur Errettung der Menschheit tun zu können. Es ist die größte Ehre, und ich sollte Gott für diese Gelegenheit danken. Die KPCh widersetzt sich Gott wie wahnsinnig. Sie schreckt vor keiner Methode zurück, um Christen zu verfolgen, zu verhaften und so Gottes Werk zu stören und zu zerstören. In diesem widrigen Umfeld ist es meine Verantwortung, eine gute Gastgeberin für meine Brüder und Schwestern zu sein und ihnen zu helfen, ihre Pflicht in einer sicheren Umgebung zu tun. Ich war jedoch zu sehr von Stolz und Status besessen und glaubte fälschlicherweise, dass Menschen, die die Gastgeberpflicht tun, nicht nach der Wahrheit streben und dass nur ältere Menschen diese Pflicht tun. All das waren meine Auffassungen und Einbildungen.
Später las ich eine weitere Passage von Gottes Worten: „Der Mensch, der in solch einem dreckigen Land geboren wurde, wurde von der Gesellschaft heftig infiziert, von feudaler Ethik geprägt und an ‚höheren Bildungseinrichtungen‘ unterrichtet. Das rückständige Denken, die verdorbene Moral, die verdorbene Lebensanschauung, die verachtenswerte Philosophie für weltliche Belange, die äußerst wertlose Existenz, die niederen Sitten und das niedere Alltagsleben – all diese Dinge sind tief in das Herz des Menschen eingedrungen und haben sein Gewissen schwer geschädigt und angegriffen. Infolgedessen entfernt sich der Mensch immer weiter von Gott und widersetzt sich Ihm immer mehr. Die Disposition des Menschen wird von Tag zu Tag skrupelloser und es gibt keine einzige Person, die bereitwillig irgendetwas für Gott aufgeben wird, nicht eine einzige Person, die sich bereitwillig Gott unterwerfen wird, und noch weniger gibt es eine einzige Person, die bereitwillig die Erscheinung Gottes suchen wird. Stattdessen strebt der Mensch unter der Macht Satans nach Herzenslust nach Vergnügungen und verdirbt sein Fleisch hemmungslos im Schlamm. Selbst wenn Menschen die Wahrheit hören, haben diejenigen, die in der Dunkelheit leben, kein Verlangen, sie zu praktizieren, und sie sind nicht geneigt zu suchen, selbst wenn sie sehen, dass Gott bereits erschienen ist. Wie könnte eine verdorbene Menschheit wie diese überhaupt noch eine Möglichkeit auf Errettung finden? Wie könnte eine derart dekadente Menschheit im Licht leben?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Eine unveränderte Disposition zu haben, bedeutet, in Feindschaft mit Gott zu sein). Nachdem ich Gottes Worte gelesen hatte, verstand ich, dass die eigentliche Ursache für meine Unfähigkeit, mich Gott zu unterwerfen, darin lag, dass ich von satanischen Gedanken und Ansichten geprägt worden war, wie „Ein Mensch hinterlässt seinen Namen, wo immer er sich aufhält, genauso wie eine Gans gellend schnattert, wo immer sie fliegt“, „Menschen brauchen ihren Stolz, wie ein Baum seine Rinde“ und „Der Mensch kämpft sich aufwärts; Wasser fließt abwärts.“ Ich hatte meinem Stolz und meinem Status zu viel Bedeutung beigemessen. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich in einem staatlichen Unternehmen arbeitete und ständig das Gefühl hatte, anderen überlegen zu sein. Ich sah auf Menschen herab, die in Ziegeleien, auf Baustellen oder in kleinen Fabriken arbeiteten. Nachdem ich an Gott zu glauben begonnen hatte, war ich genauso und dachte, es sei prestigeträchtig, eine Leiterin zu sein, während ich auf diejenigen herabsah, die die Gastgeberpflicht oder allgemeine Verwaltungsaufgaben ausführten. Ich empfand diese Pflichten als minderwertige Botengänge und rein körperliche Arbeit. Deshalb fühlte ich mich anderen unterlegen, als Liu Xiao mir die Gastgeberpflicht zuwies und wollte mich verstecken, wenn ich sie sah. Es war mir auch zu peinlich, Wang Dan zu treffen, wenn sie wegen etwas zu mir kam, und ich beneidete sie und die anderen darum, dass sie Leiterinnen waren, überall Ansehen genossen und die Wertschätzung ihrer Brüder und Schwestern gewannen. Ich dachte, dass ich durch die Gastgeberpflicht nicht auf derselben Stufe wie sie stand, und schämte mich sehr. Ich freute mich, als ich hörte, dass Wang Dan die Brüder und Schwestern wegbringen würde, und hoffte, eines Tages Versammlungsgruppen in der Kirche zu leiten und in Zukunft die Chance zu haben, befördert zu werden. Aber sobald ich hörte, dass ich immer noch die Gastgeberpflicht tun sollte, verschlechterte sich mein Zustand, und ich wurde negativ und nachlässig bei der Ausführung meiner Pflicht. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich eine Leiterin war und entlassen wurde, weil ich nach Ansehen und Status strebte und infolgedessen den falschen Weg ging; jetzt tat ich die Gastgeberpflicht, aber meine alte Natur hatte sich nicht geändert. Ich dachte immer noch an Stolz und Status und konnte meine Pflicht nicht gut tun. Mir wurde klar, dass ich von Satans abwegigen und absurden Gedanken und Ansichten eingenommen und kontrolliert worden war, und bei der Ausführung meiner Pflicht dachte ich bei jeder Gelegenheit nur an meinen eigenen Stolz und Status. Ich zeigte keine Unterwerfung, geschweige denn Treue, und meine Sichtweise auf Menschen und Dinge war die einer Nichtgläubigen. Ich stützte mein Handeln nicht auf Gottes Worte. Alles, was ich getan hatte, war der Wahrheit feindlich und widersetzte sich Gott. Als ich das verstand, betete ich zu Gott: „Lieber Gott, ich kann mich Deinen Anordnungen nicht unterwerfen, um meinen eigenen Stolz und Status zu schützen. Ich möchte nicht mehr nach satanischen Gedanken und Ansichten leben. Mögest Du mich führen, Menschen und Dinge in Übereinstimmung mit Deinen Worten zu sehen und mich Deinen Anordnungen zu unterwerfen.“
Später las ich weitere Worte Gottes: „Für alle, die eine Pflicht erfüllen, unabhängig davon, wie tiefgründig oder oberflächlich ihr Verständnis von der Wahrheit ist, besteht die einfachste Art, um den Eintritt in die Wahrheitsrealität zu praktizieren, darin, bei allem an die Interessen von Gottes Haus zu denken und die eigenen selbstsüchtigen Wünsche, persönlichen Absichten und Motive sowie Stolz und Status loszulassen. Stelle die Interessen von Gottes Haus an erste Stelle – das ist das Mindeste, was man tun sollte. Wenn ein Mensch, der eine Pflicht erfüllt, nicht einmal so viel tun kann, wie kann man dann von ihm behaupten, dass er seine Pflicht erfüllt? Das kann man nicht als Erfüllung der eigenen Pflicht bezeichnen. Du solltest zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken, Rücksicht auf Gottes Absichten nehmen und die Arbeit der Kirche berücksichtigen. Setze diese Dinge an allererste Stelle; erst danach kannst du darüber nachdenken, wie solide dein Status ist oder wie andere dich betrachten. Habt ihr nicht das Gefühl, dass dies ein wenig einfacher wird, wenn ihr es in diese zwei Schritte aufteilt und ein paar Kompromisse eingeht? Wenn du eine Zeit lang so praktizierst, wirst du schließlich merken, dass es gar nicht so schwierig ist, Gott zufriedenzustellen. Darüber hinaus solltest du in der Lage sein, deinen Verantwortlichkeiten nachzukommen, deine Pflicht und deine Aufgaben zu erfüllen und von deinen selbstsüchtigen Wünschen, Absichten und Motiven abzulassen; du solltest Gottes Absichten berücksichtigen und die Interessen von Gottes Haus, die Arbeit der Kirche und die Pflicht, die du erfüllen sollst, an oberste Stelle setzen. Nachdem du das eine Weile erfahren hast, wirst du merken, dass es gut ist, dich so zu verhalten. Das heißt es, geradlinig und ehrlich zu leben und kein gemeiner, niederträchtiger Mensch zu sein; das heißt es, gerecht und ehrbar zu leben, anstatt verachtenswert, niederträchtig und ein Taugenichts zu sein. Du wirst merken, dass ein Mensch so handeln und dieses Abbild ausleben sollte. Dein Verlangen, deine eigenen Interessen zu befriedigen, wird allmählich schwinden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur erlangt werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Das Lesen der Worte Gottes erhellte mein Herz. Wenn wir unsere Pflichten tun, müssen wir zuerst unsere persönlichen Interessen, unseren Stolz und unseren Status loslassen. Egal, was andere von uns denken, wir müssen unsere Pflicht an die erste Stelle setzen und die Interessen des Hauses Gottes priorisieren. Auf diese Weise handeln wir vor Gott und tun unsere eigene Pflicht. Heutzutage versucht die KPCh mit allen Mitteln und wie wahnsinnig, Gläubige zu verhaften. Sie hat diverse High-Tech-Überwachungssysteme eingeführt, hochauflösende Kameras in den Straßen und Gassen installiert und sogar Informanten in den Nachbarschaftskomitees und unter den Empfängern von Sozialhilfe angeworben, um Gläubige zu überwachen und zu verfolgen. Viele Gastgeberfamilien sind Sicherheitsrisiken ausgesetzt, und es ist nicht einfach, eine sichere Gastfamilie zu finden. Ich bin keine bekannte Gläubige und bin keinen Sicherheitsrisiken ausgesetzt, daher ist es angemessen, dass ich die Gastgeberpflicht tue. Ich sollte mich den Anordnungen der Kirche unterwerfen und meine Gastgeberpflicht gut tun. Dies schützt auch die Interessen der Kirche. Nachdem ich Gottes Absicht verstanden hatte, war ich bereit, meinen Stolz und meinen Status loszulassen und meine Gastgeberpflicht gut zu tun, um meine Brüder und Schwestern zu schützen und ihnen eine sichere Umgebung zu geben, in der sie ihre Pflichten tun können. Später, als ich Zeit hatte, las ich mehr von Gottes Worten, hielt Andacht und übte mich im Schreiben von Artikeln. Indem ich auf diese Weise praktizierte, fühlte sich mein Herz viel friedlicher an. Diese Gewinne konnte ich nur dank Gottes Führung erlangen. Dank sei Gott!