63. Wie ich das Lügen überwunden habe
Im Dezember 2023 tat ich die Bewässerungspflicht und war mit der Bewässerungsarbeit für mehrere Kirchen betraut. Damals war ich bei meiner Pflicht sehr engagiert und kannte die Situation der Neulinge im Grunde genommen. Im März 2024 stieg die Zahl der Neulinge in der Jianglin-Gemeinde allmählich an, und der Verantwortliche beauftragte mich, die Bewässerungsarbeit für diese Gemeinde zu übernehmen. Da diese Gemeinde ziemlich weit von den anderen entfernt war, für die ich verantwortlich war, und die allgemeine Lage nicht gut war, erinnerte mich der Verantwortliche daran, dass ich, wenn ich die Neulinge nicht rechtzeitig treffen könnte, mehr Briefe an die Bewässerer schreiben sollte, um zu verstehen, wie es den Neulingen geht. Damals stimmte ich ohne zu zögern zu.
Eine Woche später erkundigte sich der Verantwortliche per Brief nach dem aktuellen Zustand und den Schwierigkeiten der Neulinge sowie nach den Pflichten, für die diese Neulinge geeignet waren. Als ich diese Fragen sah, dachte ich bei mir: „Ich habe gerade erst die Verantwortung für die Bewässerungsarbeit der Jianglin-Gemeinde übernommen und kenne die Situation der Neulinge nur oberflächlich, mit wenigen Details. Ich hatte dem Verantwortlichen versprochen, dass ich mich darauf konzentrieren würde, die Situation der Neulinge nachzuverfolgen, aber bis jetzt habe ich das nicht richtig getan. Wenn ich wahrheitsgemäß antworte, was wird der Verantwortliche von mir halten? Wird er denken, ich sei oberflächlich und leiste keine praktische Arbeit? Wird er denken, dass ich, obwohl ich schon eine Weile für die Bewässerung zuständig bin, immer noch nicht weiß, wie man die Arbeit nachverfolgt, und dass mein Kaliber schlecht ist? Wird er deshalb auf mich herabschauen?“ Bei diesem Gedanken wollte ich ihm nicht antworten. Aber ich konnte ihm auch nicht einfach nicht antworten. Ich saß wirklich in der Zwickmühle; egal, was ich tat, es war verkehrt. In diesem Moment kam mir eine Idee: „Wenn ich jetzt den Bewässerern der Jianglin-Gemeinde schreibe und die Dinge kläre, bevor ich dem Verantwortlichen antworte, dann wird der Verantwortliche nicht denken, dass mein Arbeitsvermögen gering ist, und dass ich oberflächlich bin und keine praktische Arbeit leiste.“ Also schrieb ich schnell an die Bewässerer der Jianglin-Gemeinde. Nachdem ich den Brief beendet hatte, fühlte ich mich immer noch unbehaglich. Ich dachte bei mir: „Wenn die Bewässerer nur langsam antworten und ich dem Verantwortlichen nicht zeitnah antworte, weil ich noch warte, wird der Verantwortliche dann einen schlechten Eindruck von mir haben? In diesem Fall könnte es aufdecken, dass ich die Arbeit nicht ordnungsgemäß nachverfolgt habe. So würde ich nicht nur mein Ansehen und meinen Status nicht wahren können, sondern es würde mich auch in ein Dilemma bringen, und wenn der Verantwortliche später nach dem Grund fragt, hätte ich keine gute Erklärung. Ich muss dem Verantwortlichen zuerst antworten. Aber was kann ich sagen, damit der Verantwortliche denkt, dass es berechtigte Gründe für meine späte Antwort gibt? Der Verantwortliche hat so viele Fragen gestellt, und wenn ich sage, ich hätte all diese Dinge nachverfolgt, wäre das nicht realistisch. Also sage ich einfach, ich hätte ein Problem übersehen, schreibe gerade einen Brief, um der Sache nachzugehen, und werde ihm eine gesammelte Rückmeldung geben, sobald ich die Antworten erhalten habe. Auf diese Weise wird der Verantwortliche nichts zu mir sagen. Schließlich denken die Menschen nicht über alles umfassend nach – ein oder zwei Dinge zu übersehen ist normal.“ Also antwortete ich dem Verantwortlichen auf diese Weise. Ein paar Tage später antworteten die Bewässerer der Jianglin-Gemeinde mit Einzelheiten zur Situation der Neulinge, und ich berichtete dem Verantwortlichen Punkt für Punkt darüber. Der Verantwortliche sagte nichts, und ich fühlte mich erleichtert und dachte: „Gott sei Dank habe ich die Situation nicht wahrheitsgemäß berichtet; sonst würde der Verantwortliche sicher denken, mein Denken sei begrenzt, und er würde mein Arbeitsvermögen infrage stellen, oder er würde glauben, ich sei oberflächlich und leiste keine praktische Arbeit. Wenn das passiert wäre, hätte ich mein gutes Image in seinen Augen nicht wahren können.“
Eines Tages während einer Versammlung las ich in Gottes neuesten Worten, dass diejenigen, die zur Kategorie der Teufel gehören, gewohnheitsmäßige Lügner sind. Ich erinnerte mich daran, wie ich auf den Brief des Verantwortlichen geantwortet hatte. Ich hatte die Situation der Neulinge eindeutig nicht nachverfolgt, behauptete aber, nur ein Problem übersehen zu haben. Mein Handeln war ebenfalls Lügen und Täuschen, und ich wollte mich öffnen und über meinen hinterlistigen Zustand sprechen. Doch dann überlegte ich es mir anders: „Ich habe mich vorher sehr bemüht zu lügen. Tat ich das nicht genau deshalb, um mein gutes Image in den Augen des Verantwortlichen zu wahren? Wenn ich mich jetzt öffnen würde, wären dann nicht all meine bisherigen ‚Bemühungen‘ umsonst gewesen? Ganz zu schweigen vom Verlust meines Ansehens und Status wird mich der Verantwortliche dann auch für wirklich hinterhältig und betrügerisch halten. Vergiss es. Wenn ich nichts sage, wird es niemand erfahren.“ Also öffnete ich mich nicht. Nach der Versammlung dachte ich daran, wie Gott sagte, dass diejenigen, die gewohnheitsmäßig lügen, ihre eigenen Interessen sehr hoch schätzen und, sobald ihr Ansehen und Status betroffen sind, alles tun, um zu lügen und zu täuschen. War ich nicht genauso? Ich log und sagte, ich hätte die Arbeit nachverfolgt, nur um mein Ansehen und meinen Status zu wahren. Verhielt ich mich damit nicht genauso wie ein Teufel? Als ich das erkannte, fühlte ich mich äußerst unruhig und ängstlich. Also sprach ich mit dem Verantwortlichen offen über diese Angelegenheit.
Danach suchte ich Gottes Worte bezüglich meines Zustandes, um in die Wahrheit einzutreten. Ich las Gottes Worte: „Die Absichten hinterlistiger Menschen sind viel komplizierter als jene ehrlicher Menschen. Ihre Überlegungen sind zu facettenreich: Sie müssen an ihr Prestige, ihren Ruf, ihren Vorteil und ihren Status denken; und sie müssen ihre Interessen schützen – das alles, ohne andere irgendwelche Mängel sehen zu lassen oder sich zu verraten, weshalb sie sich den Kopf zerbrechen müssen, um mit Lügen aufzuwarten. Außerdem haben hinterlistige Menschen große, übertriebene Begierden und viele Ansprüche. Sie müssen sich Wege ausdenken, um ihre Ziele zu erreichen, also müssen sie mit dem Lügen und Betrügen fortfahren, und je mehr sie lügen, desto mehr Lügen müssen sie vertuschen. Deshalb ist das Leben eines hinterlistigen Menschen um einiges anstrengender und qualvoller als das eines ehrlichen Menschen. Einige Menschen sind relativ ehrlich. Wenn sie nach der Wahrheit streben können und, unabhängig davon, welche Lügen sie erzählt haben, über sich nachdenken können, wenn sie die von ihnen begangenen Betrügereien erkennen können, welche auch immer das waren, das Ganze im Licht der Worte Gottes betrachten können, um es zu sezieren und zu verstehen, und wenn sie es ändern werden, dann werden sie in der Lage sein, sich in nur wenigen Jahren von vielen ihrer Lügen und Betrügereien zu befreien. Dann werden sie Menschen geworden sein, die im Grunde ehrlich sind. Eine solche Lebensweise befreit sie nicht nur von einer Menge Qual und Erschöpfung, sie bringt ihnen auch Frieden und Glück. In vielen Belangen werden sie frei sein von den Zwängen von Prestige, Vorteil, Status, von Eitelkeit und Stolz, und sie werden auf natürliche Weise ein freies und befreites Leben führen. Hinter den Worten und Taten hinterlistiger Menschen stecken jedoch immer Hintergedanken. Sie erfinden alle möglichen Lügen, um andere irrezuführen und zu täuschen, und sobald sie entlarvt werden, denken sie sich Wege aus, um ihre Lügen zu vertuschen. Da sie auf die eine oder andere Weise gequält werden, haben auch sie das Gefühl, dass ihr Leben anstrengend ist. Es ist bereits anstrengend für sie, in jeder Situation, in die sie geraten, so viele Lügen zu erzählen – und diese Lügen zu vertuschen, ist sogar noch anstrengender. Hinter allem, was sie sagen, steckt die Absicht, ein Ziel zu erreichen, weshalb sie in jedes Wort, das sie aussprechen, viel geistige Energie investieren. Und wenn sie ausgeredet haben, fürchten sie, dass du sie durchschaut hast, also müssen sie sich auch noch den Kopf darüber zerbrechen, wie sie diese Lügen verbergen können. Sie erklären dir beharrlich Dinge und versuchen, dich davon zu überzeugen, dass sie dich nicht belügen oder täuschen, dass sie gute Menschen sind. Hinterlistige Menschen neigen dazu, diese Dinge zu tun“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Menschen mit einer hinterlistigen Disposition die Dinge übermäßig verkomplizieren. Sie versuchen, ihr Ansehen und ihren Status zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass andere keine ihrer Schwächen sehen. Wenn etwas ihr Ansehen und ihren Status bedroht, werden sie sich den Kopf zerbrechen, um zu lügen und ihre Lügen zu vertuschen. Als der Verantwortliche schrieb, um sich über die Situation der Neulinge zu erkundigen, hätte ich nur antworten müssen, welche Aspekte nachverfolgt worden waren und welche nicht. Es war eine sehr einfache Angelegenheit, aber ich habe sie verkompliziert. Ich machte mir Sorgen, dass, wenn ich wahrheitsgemäß antworten würde, dies meine Schwachstellen bei meiner Pflicht offenbaren würde, und dass der Verantwortliche mein Arbeitsvermögen anzweifeln und auf mich herabschauen könnte. Also dachte ich daran, mich zuerst über die Situation der Neulinge zu informieren und dann zu antworten. Auf diese Weise könnte ich die Tatsache vertuschen, dass ich bei der Nachverfolgung der Arbeit nachlässig gewesen war. Aber ich machte mir auch Sorgen, dass, wenn ich mit meiner Antwort warten würde, bis ich die Situation klar verstanden hätte, der Verantwortliche denken würde, ich würde mit meiner Antwort trödeln, und dass in diesem Fall aufgedeckt werden könnte, dass ich bei der Nachverfolgung der Neulinge nicht gründlich gewesen war, und dann mein Image als gewissenhafte, verantwortungsbewusste Person beeinträchtigt werden würde. Also log ich den Verantwortlichen an und sagte, es gäbe nur ein Problem, das ich nicht nachverfolgt hätte. Gleichzeitig schrieb ich schnell an die Bewässerer, um Informationen über die Neulinge zu erhalten, und gab die gesammelten Informationen dann an den Verantwortlichen weiter, wodurch ich den Anschein erweckte, tatsächlich praktische Arbeit zu leisten. Ich gab mir wirklich große Mühe, um mein Ansehen und meinen Status zu schützen, und griff in der Folge auf Tricks und Listen zurück. Ich war zutiefst hinterlistig! Tatsächlich prüft Gott die Tiefen des menschlichen Herzens genau. Er wusste von allem, was ich tat. Ich konnte Menschen täuschen, aber Gott konnte ich nicht täuschen, denn Er sieht alles. Wenn ich jetzt keine Buße täte und mich nicht änderte, würde ich sicher von Gott ausgemustert werden. Ich musste dringend nach der Wahrheit streben und meine hinterlistige Disposition ändern.
Später sah ich mir ein Erfahrungszeugnis-Video mit dem Titel „Ich habe die Freude erfahren, ehrlich zu sein“ an. Darin gab es eine Passage aus Gottes Worten, die mir ein gewisses Verständnis für den Weg gab, den ich beschritt. Der Allmächtige Gott sagt: „Wenn ihr Leiter oder Mitarbeiter seid, habt ihr Angst davor, dass das Haus Gottes Nachforschungen über eure Arbeit anstellt und sie beaufsichtigt? Habt ihr Angst, dass das Haus Gottes Makel und Abweichungen in eurer Arbeit entdecken und euch zurechtstutzen wird? Habt ihr Angst, dass der Obere, nachdem er euer wahres Kaliber und eure wahre Größe kennengelernt hat, euch in einem anderen Licht sehen und euch nicht für eine Beförderung in Betracht ziehen wird? Wenn du diese Ängste hast, beweist das, dass deine Beweggründe nicht auf die Kirchenarbeit abzielen, sondern du um des Rufs und des Status willen arbeitest, was beweist, dass du die Disposition eines Antichristen hast. Wenn du die Disposition eines Antichristen hast, läufst du Gefahr, den Weg der Antichristen zu gehen und all das Böse zu begehen, das von Antichristen begangen wird. Wenn du in deinem Herzen keine Angst davor hast, dass das Haus Gottes deine Arbeit beaufsichtigt, und du in der Lage bist, ehrliche Antworten auf die Fragen und Nachforschungen des Oberen zu geben, ohne etwas zu verheimlichen, und so viel sagst, wie du weißt, dann wirst du – unabhängig davon, ob das, was du sagst, richtig oder falsch ist, ungeachtet der Verdorbenheit, die du offenbart hast – selbst wenn du die Disposition eines Antichristen offenbart hast – absolut nicht als Antichrist charakterisiert werden. Entscheidend ist, ob du fähig bist, deine eigene Disposition eines Antichristen zu erkennen, und ob du fähig bist, die Wahrheit zu suchen, um dieses Problem zu lösen. Wenn du jemand bist, der die Wahrheit akzeptiert, kann deine Disposition eines Antichristen behoben werden. Wenn du ganz genau weißt, dass du die Disposition eines Antichristen hast, und dennoch nicht die Wahrheit suchst, um sie zu beheben, wenn du sogar versuchst, auftretende Probleme zu vertuschen oder darüber zu lügen und dich der Verantwortung zu entziehen, und wenn du die Wahrheit nicht akzeptierst, wenn du zurechtgestutzt wirst, dann ist das ein ernstes Problem, und du unterscheidest dich nicht von einem Antichristen. Wenn du weißt, dass du die Disposition eines Antichristen hast, warum wagst du es nicht, dich dem zu stellen? Warum kannst du nicht offen damit umgehen und sagen: ‚Wenn der Obere sich nach meiner Arbeit erkundigt, werde ich alles sagen, was ich weiß, und selbst wenn die schlechten Dinge, die ich getan habe, ans Licht kommen und der Obere mich nicht mehr braucht, sobald er es weiß, und ich meinen Status verliere, werde ich trotzdem klar sagen, was ich zu sagen habe‘? Deine Angst vor der Überwachung und den Nachforschungen über deine Arbeit durch das Haus Gottes beweist, dass du deinen Status mehr schätzt als die Wahrheit. Ist das nicht die Disposition eines Antichristen? Den Status über alles zu schätzen, ist die Disposition eines Antichristen“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen sich nur ihnen unterwerfen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 2)). Aus Gottes Worten erkannte ich: Wenn man es angesichts von Nachfragen und Aufsicht durch Leiter und Mitarbeiter nicht wagt, die Wahrheit zu sagen, sondern sie stattdessen um des eigenen Ansehens und Status willen vertuscht, dann hat man die Disposition eines Antichristen und beschreitet dessen Weg. Ich verglich dies mit meinem eigenen Zustand: Als der Verantwortliche nach den Neulingen fragte, für die ich verantwortlich war, gab es viele Dinge, über die ich kein klares Verständnis hatte, aber ich hatte Angst, dass der Verantwortliche, wenn ich wahrheitsgemäß berichten würde und er sähe, dass ich die Angelegenheiten nicht ordnungsgemäß nachverfolgt hatte, denken würde, ich sei oberflächlich, oder sogar mein Arbeitsvermögen infrage stellen würde, was mein Ansehen und meinen Status beeinträchtigen würde. Also log ich und bediente mich der Täuschung. War das nicht dieselbe Disposition wie die eines Antichristen? Tatsächlich diente die Nachverfolgung der Arbeit durch den Verantwortlichen einerseits dazu, mich daran zu erinnern, ob die Bewässerungsarbeit ordnungsgemäß nachverfolgt und umgesetzt worden war, damit ich, falls sie nicht richtig umgesetzt worden war, dies unverzüglich tun konnte, um so Verzögerungen im Fortschritt der Bewässerungsarbeit aufgrund kurzzeitiger Versäumnisse zu vermeiden. Das diente mir als Erinnerung und Hilfe. Außerdem konnten, wenn der Verantwortliche sich über die Situation der Neulinge informierte, über eventuelle Abweichungen bei der Bewässerungsarbeit umgehend Gemeinschaft gehalten und diese behoben werden. Damit schützte der Verantwortliche die Interessen der Kirche. Ich hätte ehrlich berichten und so viel sagen sollen, wie ich wusste, und bei dem, was ich nicht richtig nachverfolgt hatte, hätte es gereicht, wenn ich es einfach schnell umgesetzt und nachgeholt hätte. Aber ich schätzte mein Ansehen und meinen Status so sehr, und als ich mit der Aufsicht des Verantwortlichen konfrontiert wurde, wagte ich nicht zuzugeben, dass ich meine Arbeit nicht gut gemacht hatte. Stattdessen log ich und täuschte den Verantwortlichen. Dies könnte dazu führen, dass Abweichungen nicht rechtzeitig korrigiert werden, was den Lebenseintritt der Neulinge verzögern würde. Ich stellte Ansehen und Status wirklich über alles andere. Bei meiner Pflicht versuchte ich immer, mein Ansehen und meinen Status zu schützen, und wandte dann Tricks und Listen an. Inwiefern besaß ich da irgendeine Aufrichtigkeit oder Treue?
Eines Tages las ich eine Passage aus Gottes Worten: „Dass Gott von den Menschen verlangt, ehrlich zu sein, beweist, dass Er hinterlistige Menschen wahrhaft verabscheut und ablehnt. Gottes Abneigung gegen hinterlistige Menschen ist eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie sie Dinge tun, ihre Dispositionen, ihre Absichten und ihre Methoden der Gaunerei; Gott missfällt all das. Wenn hinterlistige Menschen die Wahrheit akzeptieren können, ihre hinterlistigen Dispositionen zugeben und bereit sind, Gottes Rettung anzunehmen, dann haben auch sie Hoffnung auf Rettung – denn Gott behandelt alle Menschen gleich, ebenso wie es die Wahrheit tut. Wenn wir also Menschen werden wollen, die Gott gefallen, dann müssen wir als Erstes unsere Verhaltensgrundsätze ändern. Wir dürfen nicht mehr nach satanischen Philosophien leben, wir dürfen uns nicht mehr mit Lügen und Trickserei behelfen. Wir müssen alle unsere Lügen ablegen und ehrliche Menschen werden. Dann wird sich Gottes Meinung über uns ändern. Bisher haben sich die Menschen im Zusammenleben mit anderen immer auf Lügen, Vortäuschung und Trickserei verlassen und sie nahmen in ihrem Verhalten satanische Philosophien als Grundlage ihrer Existenz, als ihr Leben und als ihr Fundament. Das war etwas, das Gott verabscheute. Wenn du unter Nichtgläubigen freiheraus redest, die Wahrheit sagst und ein ehrlicher Mensch bist, dann wirst du verleumdet und verlassen werden, und man wird über dich urteilen. Also folgst du weltlichen Trends und lebst nach satanischen Philosophien; du wirst im Lügen immer geschickter und immer hinterlistiger. Außerdem lernst du, heimtückische Mittel einzusetzen, um deine Ziele zu erreichen und dich zu schützen. Du wirst in Satans Welt immer erfolgreicher und stürzt infolgedessen immer tiefer in die Sünde, bis du dich nicht mehr herausretten kannst. In Gottes Haus sind die Dinge umgekehrt. Je mehr du lügst und hinterlistige Spielchen spielst, desto mehr wird Gottes auserwähltes Volk deiner überdrüssig werden und dich aufgeben. Wenn du dich weigerst, Buße zu tun, und dich immer noch an satanische Philosophien und Logik klammerst, wenn du Tricks und ausgeklügelte Pläne anwendest, um dich zu tarnen und zu verpacken, dann wirst du sehr wahrscheinlich entlarvt und ausgemustert werden. Das liegt daran, dass Gott hinterlistige Menschen verabscheut. Nur ehrliche Menschen können in Gottes Haus Erfolg haben, und hinterlistige Menschen werden letztlich aufgegeben und ausgemustert. All das ist von Gott vorherbestimmt. Nur ehrliche Menschen können Anteil am Himmelreich haben. Wenn du nicht versuchst, ein ehrlicher Mensch zu sein und nicht mit dem Ziel des Strebens nach der Wahrheit Erfahrungen sammelst und praktizierst, wenn du deine eigene Hässlichkeit nicht aufdeckst und wenn du dich nicht offenbarst, dann wirst du nie das Wirken des Heiligen Geistes empfangen und Gottes Anerkennung erlangen können“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Aus Gottes Worten verstand ich, dass Gott ehrliche Menschen mag und hinterlistige Menschen verabscheut, denn hinterlistige Menschen lügen und täuschen immer, egal in welcher Situation sie sich befinden, und sie nehmen satanische Philosophien als Grundlage ihres Überlebens und praktizieren die Wahrheit überhaupt nicht. Als ich über die Wurzel meiner Hinterlistigkeit nachdachte, erkannte ich, dass ich nach den satanischen Grundsätzen lebte: „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, „Wie ein Baum seine Rinde braucht, so braucht ein Mensch seinen Stolz“ und „Ein Mann hinterlässt dort, wo er Zeit verbracht hat, seinen Namen; so wie eine Gans dort, wo sie fliegt, gellend schnattert.“ Ich lebte nach diesen satanischen Giften und legte großen Wert auf mein Ansehen, meinen Status und meine persönlichen Interessen. Egal, was mir begegnete, sobald mein Ansehen und mein Status betroffen waren, zerbrach ich mir den Kopf und tat alles, um die Wahrheit zu vertuschen. Danach dachte ich sogar, dass so kluge Menschen handeln, dass nur Narren und dumme Menschen die Wahrheit sagen. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, als ich einmal die Hausaufgaben durcheinanderbrachte und einen Teil nicht erledigte. Ich hatte Angst, mein Image als guter Schüler in den Augen des Lehrers zu ruinieren, also log ich den Lehrer an und sagte, ich hätte meine Hausaufgaben zu Hause gelassen und würde sie mittags holen. Danach machte ich die Hausaufgabe schnell fertig und gab sie am Nachmittag ab. Jetzt, da ich zu Gott gefunden hatte, lebte ich immer noch nach satanischen Gedanken und Ansichten. Um mein Image in den Augen des Verantwortlichen zu wahren und meine Probleme und Schwächen zu verbergen, griff ich zu Tricks und Täuschung, um die Wahrheit zu vertuschen. Selbst als ich später erkannte, dass ich ein ehrlicher Mensch sein und offen Gemeinschaft halten sollte, machte ich mir Sorgen, dass all meine bisherigen Bemühungen umsonst gewesen wären, wenn ich mich öffnen würde, und dass der Verantwortliche mich für völlig hinterhältig und betrügerisch halten würde. Also wollte ich nicht ehrlich sprechen. Gott mag ehrliche Menschen, denn ehrliche Menschen haben den Mut, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie mit Problemen konfrontiert werden, und sie haben den Mut, sich ihren Schwächen zu stellen, wenn diese offenbart werden, und danach können sie die Wahrheit suchen und diese Dinge lösen. Je mehr solche Menschen ihre Pflichten tun, desto mehr verstehen sie die Grundsätze und desto besser sind ihre Ergebnisse. Aber ich zeigte keine dieser Verhaltensweisen. Ich versuchte immer, meine Fehler zu verbergen und zu vertuschen, und ich versuchte sogar, meine Brüder und Schwestern zu täuschen. In welcher Hinsicht erweckte ich auch nur den Anschein eines ehrlichen Menschen? Was ich auslebte, war ein verschlagenes und hinterlistiges satanisches Image. Wenn ich nicht Buße täte, würde ich mit Sicherheit von Gott verschmäht werden und meine Chance auf Errettung verlieren.
Später las ich zwei Passagen aus Gottes Worten und fand einen Weg der Praxis. Der Allmächtige Gott sagt: „Die Menschen denken, dass sie ohne ihre eigenen Interessen – wenn sie ihre Interessen verlieren würden – nicht überleben könnten. Es ist, als ob ihr Überleben untrennbar mit ihren eigenen Interessen verbunden ist, also sind die meisten Menschen blind für alles, außer für ihre eigenen Interessen. Sie sehen ihre eigenen Interessen als höher an als alles andere, sie leben für ihre eigenen Interessen, und sie dazu zu bringen, ihre eigenen Interessen aufzugeben, ist so, als würde man von ihnen verlangen, ihr eigenes Leben aufzugeben. Was sollte man also unter solchen Umständen tun? Die Menschen müssen die Wahrheit akzeptieren. Erst wenn sie die Wahrheit verstehen, können sie das Wesen ihrer eigenen Interessen durchschauen; erst dann können sie anfangen, sie aufzugeben und gegen sie aufzubegehren, und imstande sein, den Schmerz des Loslassens dessen zu ertragen, was sie so sehr lieben. Und wenn du das tun kannst und deine eigenen Interessen aufgibst, dann wirst du dich ungezwungener fühlen und in deinem Herzen mehr im Reinen sein, und dadurch wirst du das Fleisch überwunden haben“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Seine Disposition zu kennen ist die Grundlage, um sie zu ändern). „Um ein ehrlicher Mensch zu sein, musst du zuerst dein Herz offenlegen, damit jeder hineinschauen kann, alles sieht, was du denkst, und dein wahres Gesicht betrachten kann. Du darfst nicht versuchen, dich zu verstellen oder dich zu verhüllen. Nur dann werden andere dir vertrauen und dich für einen ehrlichen Menschen halten. Dies ist die grundlegendste Praxis und eine Voraussetzung dafür, ein ehrlicher Mensch zu sein. … Wenn du ein ehrlicher Mensch sein möchtest, dann solltest du, egal, ob vor Gott oder vor anderen Menschen, in der Lage sein, deinen inneren Zustand und die Worte in deinem Herzen rein und offen wiederzugeben. Ist dies leicht zu erreichen? Es erfordert eine Zeit der Übung und auch regelmäßiges Gebet zu Gott und Vertrauen in Ihn. Du musst dich darin üben, in allen Angelegenheiten die Worte in deinem Herzen rein und offen auszusprechen. Mit einer solchen Übung kannst du Fortschritte erzielen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Gottes Worte machten den Weg der Praxis klar. Um einen hinterlistigen Zustand zu überwinden, muss man seine persönlichen Interessen aufgeben, nicht auf sein persönliches Ansehen oder seinen Status achten und sich Gott in allen Dingen öffnen. Bei meinen Pflichten sollte ich alle Probleme oder persönlichen Schwächen umgehend melden, ohne auf mein Ansehen oder meinen Status zu achten, und ich sollte den Interessen von Gottes Haus den Vorrang geben. Selbst wenn durch die ausgesprochene Wahrheit und die Brüder und Schwestern meine Probleme und Schwächen bei meinen Pflichten erkennen und dann auf mich herabschauen, muss ich es trotzdem richtig angehen. Nur indem ich übe, offen zu sein und von Herzen zu sprechen, kann ich ein ehrlicher Mensch werden. Also fasste ich den festen Entschluss, dass ich in Zukunft, wenn ich bei meinen Pflichten wieder auf Schwierigkeiten und Probleme stoßen würde, egal, wie meine Brüder und Schwestern mich sehen würden, mich ihnen gegenüber öffnen und meine Gedanken und Handlungen offenlegen musste, und ein ehrlicher Mensch in Gottes Augen sein musste.
Während einer Versammlung stellte mir Xiao Ya, die neu hinzugekommen war, für die ich verantwortlich war, eine Frage zum Predigen des Evangeliums, und damals hielt ich kurz ein wenig Gemeinschaft, aber später stellte ich fest, dass mein Verständnis abweichend war und Xiao Yas Problem überhaupt nicht lösen konnte. Später fragte mich der Verantwortliche nach meiner Versammlung mit Xiao Ya, und ich dachte bei mir: „Wenn ich meinen gemeinschaftlichen Austausch mit Xiao Ya wahrheitsgemäß aufschreibe, wird der Verantwortliche sicher denken, dass ich als Bewässerer nicht einmal über ein so kleines Problem klar Gemeinschaft halten kann, und dass ich keine praktische Arbeit leisten kann. Vielleicht sollte ich es einfach nur oberflächlich behandeln und nicht aufschreiben, was wirklich passiert ist.“ Als ich darüber nachdachte, spürte ich, dass das falsch war. War das nicht wieder Hinterlist? Auch wenn andere vielleicht nicht wussten, was ich getan hatte, prüfte Gott mein Herz genau. Gott liebt ehrliche Menschen, und ich sollte ein ehrlicher Mensch sein und die Wahrheit sagen. Am Ende schrieb ich es wahrheitsgemäß auf. Und als ich das tat, fiel mir endlich ein Stein vom Herzen, und ich fühlte eine große Erleichterung. Danach hielt ich rechtzeitig mit Xiao Ya Gemeinschaft und korrigierte meine Abweichungen. Später übte ich im Umgang mit den Brüdern und Schwestern im Leben und bei meinen Pflichten, ein ehrlicher Mensch zu sein, und obwohl ich manchmal, wenn meine Interessen betroffen waren, versucht war, hinterlistig zu handeln, entschied ich mich unter der Führung von Gottes Worten, die Wahrheit zu meinen Brüdern und Schwestern zu sprechen. Wann immer ich den Brüdern und Schwestern, mit denen ich zusammenarbeitete, oder dem Verantwortlichen wahrheitsgemäß berichtete, kritisierten sie mich nie dafür, dass ich meine Arbeit schlecht gemacht hatte. Im Gegenteil, sie erinnerten mich und halfen mir, und sie hielten mit mir über die Wahrheitsgrundsätze Gemeinschaft. In meinem Herzen fühlte ich mich wohl und befreit, und ich war nicht mehr so erschöpft wie zuvor. Es waren Gottes Worte, die mir halfen, meine hinterlistige Disposition zu erkennen und zu begreifen, dass es keine Schande ist, nach Gottes Worten zu praktizieren und es zu wagen, die Wahrheit zu sagen und sich zu öffnen. Tatsächlich fühle ich mich gefestigter und befreiter, je mehr ich mich öffne. Dank sei Gott, dass Er mir diese Erkenntnisse geschenkt hat!