96. Wie ich durch Ehrlichkeit Frieden und Freude fand

Von Yang Cheng, China

Meine Familie war nicht besonders wohlhabend. Meine Eltern hatten keinen erlernten Beruf, sodass sie nur von der Landwirtschaft leben konnten. Neben unserem Dorf gab es eine Fabrik, in der sich mein Vater etwas dazuverdienen konnte. Obwohl das Einkommen gering war, reichte es aus, um unsere fünfköpfige Familie zu versorgen. Als ich aber gerade zwölf Jahre alt geworden war, war ich damit nicht zufrieden und beneidete besonders das Leben der reichen Leute. Ich hatte einen sehr guten Freund, dessen Familie einen großen Lastwagen besaß. Ihr Lebensstandard war einer der besten im ganzen Dorf, und alle beneideten sie. Auch Verwandte von mir holten sich bei seiner Familie oft Rat, wenn sie irgendwelche Anliegen hatten. Ich fasste den Entschluss, dass ich, wenn ich erwachsen wäre, mehr Geld verdienen und ein Leben wie seine Familie führen müsste. Dieser Wunsch brannte sich tief in mein Herz ein. Meine Schulnoten waren nicht gut, also ging ich nach der Grundschule auf dem Bau arbeiten, um Geld zu verdienen. Mit siebzehn Jahren begann ich, das Tischlerhandwerk zu erlernen. Allmählich, unter dem prägenden Einfluss des gesellschaftlichen Umfelds, wurden „Geld steht an erster Stelle“ und „Geld regiert die Welt“ zu meinen Lebensmottos, was meinen Wunsch nach Geld noch verstärkte.

Ich arbeitete einige Jahre für einen Tischler, verdiente aber nicht viel. Ich dachte: „Wenn ich so weitermache, wann werde ich dann je ein Leben führen können, für das die Leute mich bewundern?“ Also suchte ich mir einen anderen Weg und machte mich im Innenausbau selbstständig. Um mehr Aufträge zu bekommen, hielt ich am Anfang meine Preise sehr niedrig, kaufte die Materialien gemeinsam mit den Kunden und strengte mich an, um die Arbeit gut zu machen. Wenn die vom Inhaber eines Baustoffladens gelieferten Materialien von schlechter Qualität waren, bat ich ihn, sie gegen gute auszutauschen. Meine Kunden waren sehr dankbar, dass ich so rücksichtsvoll war. Die Qualität unserer Arbeit war gut und unsere Preise waren niedrig, was uns das Lob unserer Kunden einbrachte, und allmählich bekamen wir mehr Aufträge. Später lud mich der Inhaber eines Baustoffladens gezielt zum Essen ein, um mich als festen Kunden zu gewinnen. Er fragte mich: „Wie viel Provision geben dir die anderen Chefs, wenn du Materialien kaufst?“ Ich fragte verwirrt: „Was für eine Provision? Mir gibt niemand etwas.“ Der Inhaber war überrascht und sagte: „Du bist zu naiv. Wie viel Geld kannst du denn so verdienen? In was für einer Zeit leben wir denn? Du musst mit der Zeit gehen! Wie das Sprichwort sagt: ‚Ohne Tücke kein Reichtum.‘ Provisionen sind in jeder Branche üblich. Normalerweise geben Kunden bei der Renovierung ihres Hauses 10.000 bis 20.000 Yuan für Materialien aus. Daraus kannst du eine Provision von ein- oder zweitausend bekommen. Das kriegst du, ohne dich anzustrengen, musst nur den Mund aufmachen. Warum also nicht? Wie wär’s, du bringst die Kunden zu mir, und ich verspreche dir, dass du im Jahr Zehntausende mehr verdienst.“ Als ich das hörte, dachte ich erst, dass das tatsächlich ein guter Weg wäre, Geld zu verdienen, aber dann dachte ich: „Ist das nicht Betrug am Kunden?“ Ich spürte, dass mein Gewissen das nicht zulassen würde, also sagte ich: „Das geht nicht. Die meisten meiner Kunden kommen auf Empfehlung. Wenn die herausfinden, dass ich sie betrüge, ist es mit dem Geschäft aus!“ Der Inhaber sagte selbstsicher: „Ich mache das seit Jahrzehnten und noch nie ist ein Kunde deswegen zu mir gekommen, also keine Sorge! Du musst deine Vorgehensweise ändern, sonst verdienst du kein Geld. Man sagt doch: ‚Nur ein Dummkopf greift nicht zu, wenn das Geld zum Greifen nah ist.‘ Denk mal drüber nach. Stimmt es nicht?“ Ich dachte, dass das, was er sagte, Sinn ergab und dass ich viel mehr Geld verdienen könnte, wenn ich mit ihm zusammenarbeiten würde. Wenn ich weiterhin ehrlich arbeitete, wann würde ich dann je den beneidenswerten, hohen Lebensstandard erreichen, den ich anstrebte? Außerdem fuhren die anderen in meiner Branche alle mit dem Auto zur Arbeit, was sehr eindrucksvoll aussah, und die Kunden bewunderten sie auch. Andererseits war ich auch ein Chef, selbst wenn meine Firma klein war und ich nur Motorrad fuhr. Das war zu erniedrigend! Als ich darüber nachdachte, willigte ich in seinen Vorschlag ein. Ein paar Tage später kam ein Verwandter meines Freundes zu mir, weil er sein Büro renovieren lassen wollte, und bat mich, die Materialien selbst zu besorgen. Der Inhaber des Baustoffladens sagte zu mir: „Das ist eine seltene Gelegenheit. Wenn du beim Preis etwas draufschlägst, fällt deine Provision höher aus.“ Ich spürte, dass mein Gewissen das nicht mitmachen würde. Als er aber sah, dass ich es nicht übers Herz brachte, sagte er: „Du bist zu ehrlich; wer nimmt das Gewissen heute noch ernst? Selbst wenn du dem Kunden Geld sparst, wird er nichts Gutes über dich sagen. Keine Sorge, auf dem Lieferschein wird er nichts Ungewöhnliches entdecken.“ Ich war aber immer noch unentschlossen und stimmte nur zu, eine kleinere Provision zu nehmen. Anschließend kam der Inhaber des Baustoffladens in die Firma und übergab den Lieferschein an den Verwandten meines Freundes. Ich machte mir Sorgen, er könnte etwas herausfinden, und mein Herz pochte wie verrückt. Ich dachte: „Der Verwandte meines Freundes ist ein kluger Mann. Wenn er merkt, dass hier etwas faul ist, werde ich dann nicht vollkommen das Gesicht verlieren?“ Vor lauter Nervosität traute ich mich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Gerade als ich diese Anspannung spürte, fragte er mich: „Hast du alle Materialien überprüft?“ Ich dachte: „Hat er einen Fehler entdeckt?“ Ich bekam etwas Angst und sagte mit schlechtem Gewissen: „Ja, habe ich.“ Unerwarteterweise schaute er nur auf den Preis, unterschrieb und wies den Inhaber des Baustoffladens an, sich das Geld direkt von der Buchhaltung zu holen. Erst da konnte ich ein wenig aufatmen. Ich dachte bei mir: „Solche gewissenlosen Dinge sollte man besser nicht zu oft machen, weil man sonst kein ruhiges Gewissen mehr hat!“

Später gab mir der Inhaber des Baustoffladens eine Provision von 2.800 Yuan und lud mich zum Essen ein. Ich sah das leicht verdiente Geld an und dachte: „So viel Geld nur fürs Reden, ganz ohne Mühe. An dem Sprichwort ‚Ohne Tücke kein Reichtum‘ ist also wirklich etwas dran. Das war nur ein kleines Projekt. Wenn ich ein paar große Projekte an Land ziehen könnte, wie viel mehr würde ich da verdienen? Wenn ich so weitermache, wird mein Einkommen sicher beträchtlich sein. In ein paar Jahren werde auch ich das Leben eines reichen Mannes führen.“ Aber bei dem Gedanken, dass ich dieses Geld auf Kosten meines guten Rufs verdient hatte, fühlte ich mich immer noch unwohl. Andererseits würde ich, wenn ich einfach weiter ehrlich wie bisher arbeitete, niemals das große Geld machen. Ich war tagelang hin- und hergerissen und entschied mich schließlich, angesichts des Geldes, das zum Greifen nah war, für den Profit. Von da an wurde „Ohne Tücke kein Reichtum“ zu meinem Motto. Um mehr Geld zu verdienen und ein Leben in Luxus zu führen, wandte ich ständig Tricks bei meinen Kunden an und tat Dinge, die gegen mein Gewissen verstießen.

Einmal kaufte ich eine Charge minderwertiger Platten und sagte zu den Arbeitern: „Wenn der Kunde kommt, fangt nicht an zu arbeiten. Er soll die Materialien, die ihr verwendet, nicht sehen.“ Doch gerade als die Arbeiten im Gange waren, kam der Kunde plötzlich herein. Mein Herz rutschte mir in die Hose, und meine Handflächen wurden schweißnass; ich hatte schreckliche Angst, der Kunde könnte die Mängel entdecken. Wäre das aufgeflogen, hätte ich nicht nur meinen Lohn verloren, sondern auch das Geld für die Materialien. Glücklicherweise bemerkte der Kunde damals nichts. Als ich nach der Arbeit nach Hause kam, war ich immer noch besorgt: „Geht der Kunde vielleicht nachts auf die Baustelle? Was, wenn er merkt, dass mit den Materialien etwas nicht stimmt?“ Ich war ständig unruhig und entspannte mich erst, als die Arbeit fertig war und die Rechnung bezahlt wurde. Allmählich verdiente ich immer mehr Geld, kaufte nicht nur ein Haus und legte etwas Geld zurück, sondern erntete auch Neid und Lob von meinen Verwandten und Freunden. Früher, als ich kein Geld hatte und Leute traf, die ich kannte, ignorierten sie mich, wenn ich mit ihnen sprach. Jetzt grüßten sie mich immer zuerst und empfingen mich mit einem Lächeln. Manchmal bat ich sie um Hilfe, und die meisten stimmten bereitwillig zu. Ich merkte, dass an den Sprüchen „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“ und „Geld regiert die Welt“ wirklich etwas dran war. Manchmal hielt ich inne und dachte darüber nach, dass ich mich, obwohl ich in den letzten Jahren gegen mein Gewissen Geld verdient und ein Auto gekauft hatte, nicht wirklich glücklich fühlte. Stattdessen hatte ich den ganzen Tag Sorgen und Bedenken. Wenn die Kunden herausfänden, dass ich diese unethischen Dinge getan hatte, würden sie bestimmt mit dem Finger auf mich zeigen und mich beschimpfen. Ich konnte mir nicht ausmalen, wie diese Szene aussehen würde. Meine Kunden und ich kamen aus derselben Kreisstadt, wir liefen uns ständig über den Weg, aber manchmal, wenn ich ihnen begegnete, wagte ich es nicht, den Kopf zu heben und ihnen in die Augen zu schauen. Die Verurteilung und die Vorwürfe in meinem Herzen konnte ich nicht abschütteln, und manchmal träumte ich sogar davon, dass Kunden an meine Tür kamen, und wachte erschrocken auf. Manchmal dachte ich auch: „Hör auf, die Leute zu betrügen. Es wäre besser, wieder so zu arbeiten wie früher, ehrlich und gut. Es wäre in Ordnung, wenn ich nur ein bisschen Geld verdienen würde.“ Aber dann dachte ich daran, dass meine Kinder, wenn sie größer sind, für alles Mögliche Geld brauchen würden, und außerdem würde ohne Geld mein materieller Lebensstandard sinken. Ich war ein wenig unwillig und in einem Dilemma gefangen. Oft seufzte ich: „Warum ist das Leben so leidvoll?“

Im Oktober 2013 nahm ich Gottes Werk der letzten Tage an und begann, ein Kirchenleben zu führen. Bei den Versammlungen stellte ich fest, dass meine Brüder und Schwestern alle offen über das sprachen, was in ihren Herzen war, und über die Verdorbenheit diskutierten, die sie in ihrem Leben offenbarten. So etwas würde man in der Gesellschaft niemals sehen. Einmal hielt eine Schwester bei einer Versammlung Gemeinschaft über ihre Erfahrungen auf dem Weg, ein ehrlicher Mensch zu werden. Als sie davon sprach, wie sie und ihr Mann Leute beim Verkaufen belogen und betrogen hatten, sagte ich voller Mitgefühl: „Die Menschen in dieser Welt werden immer schlimmer. Es geht nur noch darum, sich gegenseitig zu betrügen. Genau wie bei mir: Wenn ich auf dem Bau ehrlich arbeiten würde, würde ich niemals Geld verdienen. Man muss Tricks anwenden und betrügen, um mehr Geld zu machen.“ Meine Schwester sagte: „Das ist alles das Ergebnis von Satans Verderbnis der Menschen. Er lässt uns in Sünde leben, sodass wir unsere grundlegenden Verhaltensgrenzen verlieren und unser Gewissen kaum noch spüren.“ Zu dieser Zeit lasen wir einen Abschnitt aus Gottes Worten: „Welche Aspekte des Menschen möchte Satan unter Verwendung dieser Trends verderben? Vor allem Gewissen, Vernunft, Menschlichkeit, Moral und Lebensperspektiven. Würdigen diese gesellschaftlichen Trends die Menschen nicht nach und nach herab und verderben sie? Satan verwendet diese sozialen Trends, um die Menschen Schritt für Schritt in das Nest der Teufel zu locken, sodass die Menschen unwissentlich durch gesellschaftliche Trends Geld, materielle Wünsche, Böses und Gewalt verherrlichen. Wenn diese Dinge erst einmal in das Herz der Menschen eingedrungen sind, zu was wird der Mensch dann? Der Mensch wird zu einem Teufel und Satan! Warum? Welche psychologische Neigung existiert im Herzen des Menschen? Was verehren die Menschen? Die Menschen beginnen, an Bösem und Gewalt Gefallen zu finden, und lieben keine Schönheit oder Güte mehr, noch weniger mögen sie Frieden. Die Menschen sind nicht gewillt, ein einfaches Leben in normaler Menschlichkeit zu leben, stattdessen wünschen sie einen hohen Status und großen Reichtum zu genießen, den Vergnügungen des Fleisches zu frönen, und sie scheuen keine Mühe, um ihr eigenes Fleisch zufriedenzustellen, zügellos und ohne jegliche Zurückhaltung. Anders gesagt, sie wollen alles tun, wonach es ihnen gelüstet. … Es gibt keine Zuneigung mehr zwischen den Menschen, keine Liebe mehr unter den Familienmitgliedern, kein Verständnis unter Verwandten und Freunden. Menschliche Beziehungen sind heute von Gewalt geprägt. Jeder Einzelne möchte Gewaltmethoden anwenden, um unter ihren Mitmenschen zu leben. Sie bestreiten ihren eigenen Lebensunterhalt, indem sie Gewalt anwenden. Sie erlangen ihre Positionen und erzielen Profit, indem sie Gewalt anwenden, und bedienen sich gewalttätiger und niederträchtiger Methoden, um zu tun, was sie wollen. Ist diese Menschheit nicht entsetzlich?(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Gott Selbst, der Einzigartige VI). Durch Gottes Worte verstand ich, dass Satan uns mit Ruhm, Gewinn und Geld in Versuchung führt und uns dazu bringt, Geld über alles andere zu stellen. Um Geld zu bekommen und von anderen bewundert zu werden, sind wir skrupellos und betrügen andere gegen unser Gewissen. Familiäre Zuneigung, Freundschaft, Gewissen und Vernunft – all das geht verloren. Ich dachte daran zurück, wie ich, als ich gerade mein Geschäft angefangen hatte, noch ehrlich Geld verdienen konnte. Aber als ich sah, wie andere Leute betrogen und dadurch große Summen verdienten, ein gutes materielles Leben genossen und bewundert wurden, begann ich, mit dem Strom zu schwimmen, verriet mein Gewissen und benutzte verschiedene Methoden, um meine Kunden zu betrügen. Ich nahm nicht nur Provisionen an, sondern pfuschte auch bei den Materialien. Obwohl ich etwas Geld verdiente, war ich dabei überhaupt nicht glücklich, denn es war ausschließlich durch Betrug und Trickserei ergaunert. Stattdessen war ich den ganzen Tag wie auf glühenden Kohlen. Es stellte sich heraus, dass all dies die Folge der Verdorbenheit des Menschen durch Satan war.

Später las ich weitere Worte Gottes: „Ihr solltet wissen, dass Gott an jenen Gefallen findet, die ehrlich sind. Im Wesentlichen ist Gott treu, weshalb man Seinen Worten stets vertrauen kann; Seine Handlungen sind außerdem tadellos und unbestreitbar, weshalb Gott jene gefallen, die vollkommen ehrlich mit Ihm sind. Ehrlichkeit bedeutet, Gott sein Herz zu geben, in nichts Gott gegenüber falsch zu sein, in allem offen mit Ihm zu sein, niemals die Gegebenheiten zu verheimlichen, niemals zu versuchen jene über einem und jene unter einem zu täuschen und keine Dinge zu tun, die nur Versuche darstellen, sich bei Gott einzuschmeicheln. Kurz gesagt, ehrlich zu sein bedeutet, in seinen Handlungen und Worten rein zu sein und weder Gott noch Mensch zu täuschen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Drei Ermahnungen). Durch Gottes Worte verstand ich, dass Gott treu und heilig ist. Gott spricht mit völliger Ehrlichkeit und ist rein in Seinen Worten, und Er mag ehrliche Menschen. Gott hofft, dass wir immer in Übereinstimmung mit Seinen Worten sprechen und handeln, offen und direkt sind und weder Gott noch die Menschen zu täuschen versuchen. Nur so können wir das Abbild eines Menschen ausleben und von Gott anerkannt werden. Nachdem ich Gottes Absicht verstanden hatte, wusste ich, dass ich Gottes prüfenden Blick bei Bauarbeiten annehmen und zu all meinen Kunden ehrlich sein musste. Ich dachte darüber nach, wie ich in den letzten Jahren den ganzen Tag gelogen und betrogen hatte, um Geld zu verdienen, und mich auf eine Weise verhalten hatte, die mein Gewissen verriet. Dies zog Gottes Abscheu und Hass auf sich. Deshalb begann ich zunächst bei kleinen Projekten zu üben, ein ehrlicher Mensch zu sein, indem ich die Kunden nicht übervorteilte und nicht pfuschte. Indem ich auf diese Weise arbeitete, fühlte ich mich viel entspannter und ein wenig friedlicher und wohler.

Nach einer Weile merkte ich jedoch, dass ich auf diese Weise einfach kein Geld verdienen konnte. Ich dachte daran, dass in jeder Branche getrickst und betrogen wird, und ich war sehr im Zwiespalt. Ich wusste nicht, wie ich praktizieren sollte. Nach einigem Zögern entschied ich mich wieder für meine persönlichen Interessen. Ich dachte bei mir: „Ein ehrlicher Mensch zu werden, braucht Zeit. Es ist nie zu spät, Ehrlichkeit zu praktizieren.“ Einmal verwendete ich bei einer Renovierung für einen Kunden minderwertige und nachgemachte Materialien anstelle von hochwertigen. Nicht lange danach durchnässte der Kunde versehentlich den renovierten Bereich mit Wasser, und infolgedessen wurden die Qualitätsprobleme deutlich. Der Kunde bemerkte, dass die von mir verwendeten Materialien nicht von guter Qualität waren, also bestand er darauf, bei der Abrechnung 10.000 Yuan einzubehalten. Trotzdem wachte ich immer noch nicht auf. Eine Weile später bat mich die Inhaberin eines Bekleidungsgeschäfts, ihre Ladenfront zu dekorieren. Meiner Erfahrung nach wird die Ladenfront eines Bekleidungsgeschäfts ziemlich häufig gewechselt. Ich dachte bei mir: „Selbst wenn ich ihr keine guten Materialien gebe, wird sie es nicht merken können, und ich kann mehr Geld daran verdienen. Ich kann dieses Projekt auch nutzen, um die zehntausend Yuan zurückzugewinnen, die ich zuvor verloren habe.“ Deshalb verwendete ich für sie gewöhnliche Materialien. Während der Arbeiten sagte ein Arbeiter: „Chef, du weißt wirklich, wie man Geschäfte macht. Die Platten, die du verwendest, sind nicht nur Aluminium-Kunststoff-Verbundplatten, sondern auch Rohmaterialien. Du musst an diesem Projekt eine Menge verdienen, oder?“ Ich sagte wütend: „Wenn ich das nicht tue, wirst du dann für meine Verluste vom letzten Mal aufkommen?“ Zu dieser Zeit dachte ich nur daran, Geld zu verdienen, und mein Herz war abgestumpft. Das Projekt wurde schnell abgeschlossen, aber bevor die Rechnung bezahlt war, rief der Kunde an und sagte, eine Platte sei heruntergefallen und hätte beinahe jemanden getroffen. Als ich dort ankam, sagte die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts wütend: „Sie haben minderwertige Materialien für meine Arbeit verwendet. Und wie stellen Sie sich das jetzt mit dem Geld vor?“ Ich hatte keine andere Wahl, als meinen Fehler zuzugeben und mich zu entschuldigen: „Ich werde es sofort für Sie reparieren. Ich werde Ihnen nur die Materialien in Rechnung stellen, nicht die Arbeit.“ Der Kunde stimmte zu. Danach konnte ich nicht umhin, mich verwirrt zu fragen: „Warum laufen die Dinge in letzter Zeit immer schief? Ich wollte diese Gelegenheit nutzen, um einige meiner Verluste auszugleichen, aber jetzt werden die Verluste immer größer. Zum Glück wurde diesmal niemand getroffen, sonst hätte ich eine Menge Ärger bekommen.“ Während dieser Zeit begann ich zu grübeln: „Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass Gott ehrliche Menschen liebt, aber wenn ich Renovierungen durchführe, bestehe ich immer noch darauf, die Leute zu betrügen. Was ist die Ursache dafür?“

Später las ich Gottes Worte und mein Herz wurde etwas erleuchteter. Der Allmächtige Gott sagt: „Bis die Menschen Gottes Werk erfahren und die Wahrheit verstanden haben, ist es Satans Natur, die das Kommando übernimmt und sie von innen heraus beherrscht. Was beinhaltet diese Natur im Einzelnen? Warum bist du zum Beispiel selbstsüchtig? Warum schützt du deinen eigenen Status? Warum weist du so intensive Gefühle auf? Warum findest du Gefallen an diesen ungerechten Dingen? Warum findest du Gefallen am Bösen? Worauf gründet deine Vorliebe für solche Dinge? Woher kommen sie? Warum akzeptierst du sie so freudig? Mittlerweile habt ihr alle verstanden, dass der Hauptgrund hinter all diesen Dingen ist, dass Satans Gift im Menschen ist. Was also ist Satans Gift? Wie kann es zum Ausdruck kommen? Wenn du zum Beispiel fragst, ‚Wie sollten die Menschen leben? Wofür sollten die Menschen leben?‘, werden die Leute antworten, ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘. Diese einfache Redensart drückt die eigentliche Wurzel des Problems aus. Satans Philosophie und Logik sind zum Leben der Menschen geworden. Was es auch sein mag, wonach die Menschen streben, sie tun es nur für sich selbst – und deshalb leben sie nur für sich selbst. ‚Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel‘ – das ist die Lebensphilosophie des Menschen, und es repräsentiert auch die menschliche Natur. Diese Worte sind zur Natur der verdorbenen Menschheit geworden und sie beschreiben zutreffend die satanische Natur der verdorbenen Menschheit. Diese satanische Natur ist längst zur Grundlage der Existenz der verdorbenen Menschheit geworden. Seit mehreren tausend Jahren und bis heute lebt die verdorbene Menschheit nach diesem Gift Satans(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Wie man den Weg des Petrus beschreitet). Durch die Entlarvung in Gottes Worten verstand ich, dass Satan verschiedene Gifte wie „Jeder für sich und den Letzten holt der Teufel“, „Geld steht an erster Stelle“ und „Ohne Tücke kein Reichtum“ benutzt, um die Menschen in Versuchung zu führen und zu verderben. Wenn die Menschen nach diesen Dingen leben, werden sie immer egoistischer und verachtenswerter und stellen den Profit an erste Stelle. Von Ländern und Nationen bis hin zu Familien und Einzelpersonen ist jeder bereit, für seine eigenen Interessen jeden Preis zu zahlen. Sie wenden Tricks an, betrügen und befriedigen ihre eigenen Begierden, selbst auf Kosten der Interessen anderer. Ihr Gewissen wird zerfressen und sie verlieren ihre Menschlichkeit. Anfangs konnte ich Renovierungen noch nach meinem Gewissen durchführen und war bereit, mehr zu leiden, um meinen Kunden eine gute Arbeit zu liefern. Obwohl es etwas ermüdend war, war mein Herz friedlich und ruhig. Später bemerkte ich, dass die Leute in meiner Branche alle Autos fuhren und über hunderttausend Yuan im Jahr verdienten, und ich wurde sehr neidisch. Um die Bewunderung anderer zu gewinnen und ein hochwertiges Leben zu führen, betrog ich und nahm gegen mein Gewissen Provisionen an. Ich verwendete nachgemachte hochwertige Materialien, um minderwertige Produkte als gute auszugeben, und selbst als meine Kunden es herausfanden, hörte ich nicht auf; ich gab mein Streben nach Geld nicht auf, obwohl es gegen mein Gewissen verstieß. Ich merkte, dass ich vollständig von der Flut des Bösen verschlungen worden war. Ich gab die grundlegenden Grenzen meines Verhaltens für persönlichen Gewinn auf, betrog skrupellos meine Kunden und wurde zunehmend egoistisch und gierig, wobei ich meine Integrität und Würde verlor. Obwohl ich in diesen Jahren durch Betrug etwas Geld verdient hatte, waren meine Tage nicht glücklich. Sobald ich daran dachte, wie ich die Leute betrog, fühlte ich Qual, und ich wagte es nicht, meinen Freunden ins Gesicht zu sehen. Mein Herz war ständig in Unruhe und mein Gewissen klagte mich an. Ich konnte nachts nicht einmal fest schlafen und wurde manchmal von Albträumen aufgeschreckt. Nachdem ich an Gott zu glauben begonnen hatte, war mir sehr wohl bewusst, dass Gott ehrliche Menschen liebt und dass nur ehrliche Menschen gerettet werden und in das Reich Gottes eingehen können. Aber es war, als wäre mein Herz von einem Dämon besessen, und ich war aus Profitgier betrügerisch, lebte in Sünde und konnte mich nicht daraus befreien. Ohne die Entlarvung durch Gottes Worte hätte ich die Schwere des Lügens und Betrügens nicht verstanden. Ich wäre immer tiefer in die Strudel des Bösen geraten und hätte gegen mein Gewissen unrechtmäßige Gewinne erzielt. Am Ende hätte Satan mir nur geschadet, und ich wäre mit ihm zusammen zur Hölle gefahren, um dort bestraft zu werden. Ich dankte Gott aus tiefstem Herzen für Seine Errettung und fasste insgeheim den Entschluss, meine Kunden nicht mehr zu täuschen oder zu betrügen. Ich musste ehrlich sprechen, ehrlich arbeiten und ein Mensch mit Integrität und Würde sein.

Nach einer Weile kam die Versuchung über mich. Durch eine Empfehlung übernahm ich ein Projekt im Wert von 70.000 Yuan. Der Kunde war in den Zwanzigern und kannte sich mit Renovierung überhaupt nicht aus. Ich vereinbarte mit dem Kunden, dass er nicht nach dem Kostenvoranschlag des Unternehmens zahlen würde, sondern die Abrechnung auf der Grundlage der im Projekt verwendeten Materialmenge basieren würde. Nachdem wir uns geeinigt hatten, begannen wir mit der Arbeit. Der Kunde kam selten auf die Baustelle, und ich dachte bei mir: „Das ist eine großartige Gelegenheit. Wenn ich beim Material pfusche, könnte ich Tausende von Yuan in meine eigene Tasche stecken.“ Aber dann dachte ich: „Ich muss ein ehrlicher Mensch sein und aufhören zu lügen und zu betrügen.“ Im Herzen konnte ich diese gute Gelegenheit, Geld zu verdienen, jedoch immer noch nicht loslassen. „Wenn ich praktiziere, ein ehrlicher Mensch zu sein, werde ich dieses Geld verlieren, das einfach zum Greifen nah ist. Außerdem sind solche Gelegenheiten selten, und wenn ich diese verpasse, weiß ich nicht, wann die nächste kommt.“ Als ich nicht wusste, was ich wählen sollte, las ich Gottes Worte und gewann Kraft in meinem Herzen. Gott sagt: „Dass Gott von den Menschen verlangt, ehrlich zu sein, beweist, dass Er hinterlistige Menschen wirklich verabscheut und sie Ihm missfallen. Gottes Abneigung gegen hinterlistige Menschen ist eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie sie Dinge tun, gegen ihre Dispositionen und auch gegen ihre Absichten und ihre Mittel des Betrugs; Gott missfällt all das. Wenn hinterlistige Menschen die Wahrheit akzeptieren können, ihre hinterlistige Disposition eingestehen und bereit sind, Gottes Rettung anzunehmen, dann haben auch sie Hoffnung auf Rettung – denn weder Gott noch die Wahrheit bevorzugen irgendjemanden. Wenn wir also Menschen werden wollen, die Gott gefallen, dann müssen wir als Erstes unsere Verhaltensgrundsätze ändern, nicht mehr nach satanischen Philosophien leben, uns nicht mehr auf Lügen und Betrug verlassen, um unser Leben zu führen, alle unsere Lügen ablegen und uns bemühen, ehrliche Menschen zu werden. Dann wird sich Gottes Meinung über uns ändern(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die grundlegendste Praxis, eine ehrliche Person zu sein). Gott verabscheut es am meisten, wenn Menschen betrügerisch sind und betrügen. Gottes Anforderung an die Menschen ist, dass sie ehrlich sind. Er verlangt, dass die Menschen in allem, was sie sagen und tun, offen und direkt sind, ohne List oder Betrügerei. Ich musste mich darin üben, ein ehrlicher Mensch zu sein, und aufhören, hinterlistig zu sein und zu betrügen. Daher berechnete ich die benötigten Materialien ehrlich. Als das Projekt fast fertig war, rechnete ich aus, dass es nur 57.000 Yuan gekostet hatte, und über 10.000 übrig waren. Das entsprach dem Monatslohn von zwei Angestellten. Ich überlegte, ob ich das restliche Geld behalten oder dem Kunden die Wahrheit sagen sollte, oder es vielleicht teilen sollte, jeder die Hälfte – das wäre vernünftig gewesen. Denn die Materialien, die ich kaufte, waren billig, es gab keine Verschwendung im Projekt, und ich half ihm, Geld zu sparen. Aber als ich die Rechnung ausstellte, bekam ich ein ungutes Gefühl. Ich merkte, dass ich wieder versuchte zu betrügen, und dachte an Gottes Worte: „Gott ist dicht an deiner Seite, beobachtet jedes einzelne deiner Worte und jede einzelne deiner Taten, beobachtet alles, was du tust, und wie dein Denken sich verändert – das ist Gottes Wirken(Das Wort, Bd. 2, Über Gotteskenntnis: Wie man Gottes Disposition und die Ergebnisse erkennt, die Sein Werk erreichen soll). Ich konnte nicht anders, als mich ein wenig zu fürchten, als ob Gott neben mir stünde und mich beobachtete. Gottes Worte erinnerten mich erneut daran, ein ehrlicher Mensch zu sein und nicht für Geld zu lügen oder zu betrügen. Daher stellte ich dem Kunden schnell den tatsächlichen Betrag in Rechnung. Der Kunde sagte dankbar: „Vielen Dank dafür! Sie haben mir Geld gespart. Diesmal habe ich mich an die richtige Person gewendet. Wenn ich jemanden Unaufrichtigen beauftragt hätte, hätte ich mehr Geld ausgeben müssen.“ Als ich ihn das sagen hörte, war ich im Herzen wirklich glücklich und erleichtert.

Danach dachte ich manchmal bei Bauprojekten mit großen potenziellen Gewinnen immer noch darüber nach, betrügerisch zu sein und Tricks anzuwenden, um mehr Geld zu verdienen, aber ich betete zu Gott und praktizierte in Übereinstimmung mit Gottes Worten und übte mich darin, ein ehrlicher Mensch zu sein. Durch diese Praxis fühlte ich mich innerlich sehr ruhig, und ich bekam mehr Projekte als zuvor. Achtzig Prozent davon waren das Ergebnis von Empfehlungen anderer Kunden. Unsere Kunden lobten uns alle dafür, dass wir ehrlich waren, gute Arbeit leisteten und gute Materialien verwendeten. Sie mussten uns bei der Arbeit nicht ständig überwachen und hatten großes Vertrauen in die Arbeit, die wir leisteten. Ich bin Gott dankbar, dass Er mir Seine rettende Hand gereicht und mich aus dem Sumpf der Sünde gerettet hat. Ich danke Gott aus tiefstem Herzen!

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